Tumgik
benedikternst · 5 years
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Wieder in Köln
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Wieder zurück in der Stadt mit K, sie hat mir schon etwas gefehlt. Und die Familie. Da bin ich also wieder, anscheinend ohne Jetlag, was ich auf die 4 Filme schiebe, die ich auf dem Rückflug gesehen habe. Darunter (mal wieder) „Das Salz der Erde“, Salgado, Wenders. Bewegend, beeindruckend, inspirierend.
Gut ausgeschlafen schaue ich dann mal wieder mein kleines Projekt durch, ich schwanke da immer zwischen Euphorie und Zweifeln, komme aber langsam zu einem ganz soliden Eindruck. Ich denke, ich bin nach der Reise mit den vielen Aspekten und Eindrücken, Gefühlen und harten Realitäten, dann aber doch ganz zufrieden mit dem vorläufigen Ergebnis. Ich freue mich jetzt auf die Arbeit nach der Arbeit. Mal sehen, was wir damit noch schaffen können.
Schönes Wochenende, ich gewöhnenich erst mal wieder an die herbstlichen Temperaturen.
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benedikternst · 5 years
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Back to Bogotá
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So langsam kommt meine Reise zu einem Ende, der Fernbus von Ibagué nach Bogotá bringt einen wieder näher an eine gewohnte Umwelt. Naja, zumindest fast. In rekordverdächtiger Zeit kommen wir bis an die Stadtgrenze der Hauptstadt, nur um dann wieder 2 Stunden in einer Blechlawine, umringt von dicken schwarzen Rußschwaden, durch die Straßen zu schleichen. Die Augen beginnen schnell wieder zu brennen, aber das kennen wir ja schon.
Die letzten Stunden nutze ich dann einfach noch ganz touristisch: National-Museum und Gold-Museum stehen auf dem Programm, außerdem noch ein echt guter Burger und ein paar leckere Monserate-Bier in der Bogota Beer Company.
Die zweieinhalb Wochen sind letztendlich wie im Flug vergangen. Zu Hause werde ich das sicher alles noch mal sacken lassen, bewerten, Bilder sichten, sortieren, Wege suchen für eine vernünftige Aufbereitung, um das ganze im Nachhinein würdig zu präsentieren.
Wer mir vor 2 Monaten gesagt hätte, dass ich noch dieses Jahr mit Indigenen durch Flüsse, Wälder und auf Berge Kolumbiens laufen werde, dass ein FARC-Commandante mich immer wieder gerne willkommen heißt, dass ich in so kurzer Zeit so viele eindringliche und berührende Momente erleben werde, ich hätte ihn wohl einfach ausgelacht.
Zeit mich kurz bei denen zu bedanken, die mir diese Erfahrungen ermöglicht haben: Olli und Jaime, ihr seid der Knaller! Und auch viele andere, die ich kennen lernen durfte.
Ich werde hier in nächster Zeit ab und zu sicher noch mal etwas schreiben, wie das Projekt hier in Deutschland weiter läuft und reift, und ich freue mich schon auf viele Gespräche zum Thema! Für heute freue ich mich jetzt aber erst mal auf meine Frau und die Kinder... und natürlich auch Lola, unseren Hund! So long, over and out!
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benedikternst · 5 years
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Armero, Libano, Murillo
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Den letzten Ausflug mache ich mit Ollis Familie gemeinsam. Es geht zuerst nach Armero, die Stadt, die am 13.11.1985 von einer Lava-Schlamm-Welle nachts überrollt wurde. Binnen ein paar Minuten starben hier 25.000 Menschen, einige auch sehr qualvoll noch Tage später, wie die 13-jährige Omaira Sánchez, deren Bilder damals um die Welt gingen. Das Bild von Frank Fournier wurde später zum Word Press Photo 1985 gewählt. Das ist mir nie richtig aus dem Kopf gegangen.
Jetzt stehen wir also hier, inmitten eines Waldes, in den überall Kreuze und Grabmäler hervor blinken. Da wir zufällig am Wochenende vor dem Jahrestag da sind, ist es bereits früh morgens schon voll von Menschen, um den Opfern zu gedenken. Es ist sehr heiß, Mücken schwirren um uns, eine düstere Stimmung macht sich breit. Trotz der langen Zeit seit der Katastrophe, ist der Wald mit den Ruinen und Kreuzen ein sehr bedrückender Ort.
An der Schnellstraße, die später knapp 1,5m höher wieder errichtet wurde, stehen von viele Ruinen der Häuser, in denen so viele starben. Teilweise ist die erste Etage komplett in Schlamm und Geröll versunken.
Wir verabschieden uns von Armero, und wenden uns dem Tal zu, durch das die Lawine aus Schlamm und Lava über die Stadt gekommen ist. Die Straße führt nach Libano, ein kleines Zentrum des Kaffee-Anbaus. Eine pulsierende Stadt, mit geoßer Markthalle, vielen Garküchen und Geschäften, wo allerdings das Leben auch von ständigen und langen Stromausfällen gelähmt werden kann.
Dann geht was noch weiter hinauf, bis auf 2.950m, wo der Ort Murillo zwischen Wiesen und Kaffeeplantagen in den Bergen liegt. Murillos Häuser sind oft sehr bunt und schrill angemalt, aber er ist kalt. So laufen viele Einwohner mit Sombrero und dickem Woll-Poncho durch die Stadt, die zum sonntäglichen Bummel einlädt.
Wir machen uns noch auf einen 30-minütigen Weg zum Cascada del Silencio, einem 30m hohen Wasserfall in den Wäldern. Sehr beeindruckend und schön, ist dies ein guter Abschluss dieses abwechslungsreichen Tages, bevor wir die 2,5 Stunden zurück nach Ibagué fahren.
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benedikternst · 5 years
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Nochmal ab in die Berge
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Heute machen wir einen Ausflug in die Nähe von Juntas, ein kleiner Ort in den Bergen oberhalb von Ibagué, wo die Städter gerne am Wochenende etwas Entspannung suchen. Nicht abregendes, es soll eher auch für uns noch etwas Erholung bringen.
Ausnahmsweise haben wir sogar einen Mietwagen zur Verfügung, was uns zumindest auf dem Weg hoch ins Gebirge einen Vorteil bringt. Vorher stehen wir, wie alle anderen auch, im absoluten Verkehrschaos in der Stadt rum.
Oberhalb von Juntas befindet sich ein kleiner Hof mit Restaurant, ein paar Tieren (Strauße, Rinder, Kaninchen, Gänse...). Das spannende ist aber eigentlich nicht der Hof, sondern die von Schweizern gebaute Seilbahn, die seit über 50 Jahren Ausflügler über eine 200m tiefe Schlucht zum Hof bringt.
Richtig interessant ist dann der Antrieb der Bahn, bestehend aus 2 frei in der Gegend stehende LKW-Diesel-Motoren, 2 Sitzen und ein Teilen von alten Armaturenbrettern. In diese Konstruktion setzt sich bei bedarf ein „Fahrer“, der Gas und Bremse betätigt und so die Gondel über den Abgrund steuert! Mehr als abendteuerlich! Aber wir haben es überlebt, und der Tag war auch trotz Regen und Nebel wunderschön.
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benedikternst · 5 years
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Day off
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Nach den ganzen Eindrücken der letzten Tage, bin ich froh mal einen Tag runter kommen zu können. Zeit zum schreiben, Bilder sichten, in Ibagué herum fahren.
In Kolumbien laufen die Weihnachtsvorbereitungen schon im vollen Gange. Der Sohn meiner Gastgeber hatte schon die erste Weihnachtsfeier in der Schule.
In diesem Sinne für heute: Felice Navidad.
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benedikternst · 5 years
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„Those are the people who get killed right now“
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Alexander, unsere Begleitung von gestern, der das Treffen mit Adrian eingefädelt hatte, ist unsere heutige Verabredung. Er hat in Ibagué ein Haus gekauft, das er einerseits zum wohnen und arbeiten nutzt (er ist Künstler und entwickelt gerade ein Porzelan-Service mit FARC-Motiven), andererseits baut er die Paterre zu einem Kindergarten um, der nächstes Jahr eröffnen soll.
Gemeinsam mit seiner Frau empfängt er ins sehr freundlich in seinem kleinen Reich. Der Kindergarten ist noch Baustelle, aber man kann im ganzen Choas schon erkennen, mit wieviel liebe zum Detail er alle Um- und Ausbauten selber bewerkstelligt. Die behördlichen Hürden sind sehr hoch, ständig wird er mit neuen Forderungen konfrontiert. Der korrupte Verwaltungsapparat will wohl an jeder Ecke mit verdienen.
Das von ihm entworfene Service kann sich wirklich sehen lassen. Gefragt, ob damit nicht die alte FARC in gewisser Weise verherrlicht würde, winkt er direkt ab. Er sieht seine Arbeit eher als eine Art Erinnerungskultur an eine lange Zeit in der Vergangenheit Kolumbiens. In Geschäften kann man es noch nicht kaufen, Läden im Medellín und Bogota sind aber schon in Planung. Ich sicher mir mal 2 Sets, bestehend aus Tasse, Untertasse, Schüssel und Teller.
Die Zeit fliegt vorbei, schnell sind wir mit allen Themen durch und lassen uns von Alexander noch nach Hause fahren.
Am nächsten Tag sprechen wir mit Siobhan, der Frau von Jaime, über Alexander und sein Pläne. Mit das erste was sie sagt ist: „Those are the people who get killed right now.“
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benedikternst · 5 years
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FARC // Die intelektuelle Seite
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Von Ibagué aus ist es eine knapp zweieinhalb stündige Fahrt bis zur nächsten FARC-Entwaffnungszone, die wir besuchen dürfen. Begleitet werden wir von Alexander, ein in Ibagué ansässiger Künstler, der viele Strippen der FARC im Hintergrund gezogen hat. So war er während der Friedensverhandlungen mit der Regierung die zentrale Figur in der Kommunikation zwischen der verhandelnden Kommission auf Kuba und den einzelnen FARC-Einheiten in Kolumbien.
Nach unspektakulärer Fahrt werden wir von einem netten, kleinen Mann in Jogginghose, Pullover und Gummistiefeln empfangen. Er stellt sich uns mit dem Namen Adrian vor, was sein „Kriegsname“ sei. Seinen Klarnamen wollte er uns nicht verraten. Zur Zeit des bewaffneten Widerstands haben sich viele Guerilleros neue Namen zugelegt.
Adrian war in der Führungsschicht der FARC, war Stratege und spielt nach wie vor eine wichtige Rolle innerhalb der Organisation. Unter anderem führt er das Lager, wo die meisten Intellektuellen leben. Er erzählte uns viel über die Anfänge und die Geschichte des Konflikts, der Kolumbien so viele Jahre lang im Würgegriff hatte. Er selber war von Beginn an an den Auseinandersetzungen beteiligt.
Nach dem geschichtlichen Abriss kam er schnell zu den heutigen Problemen. Eine weitere finanzielle Unterstützung durch die Regierung fehlt, bis zu 20 Mio. Euro, die vom Ausland für den Friedensprozess zur Verfügung gestellt wurden, sind anscheinend im Sumpf aus Korruption in Bogota versickert. Eine verzweifelte Stimmung macht sich breit.
Später wurden wir von ihm noch durch das ganze Lager geführt, wo wir unter anderem den Kindergarten und die Näherei besichtigen konnten. Seit dem bin ich stolzer Besitzer einer dunkelblauen, echten FARC-Hose!
Das gemeinsame Mittagessen rundete auch hier unseren Besuch ab. Abschließend verabschiedete Adrian uns mit den Worten, wir wären immer wieder willkommen, sein Haus wäre unser Haus. Leicht geschmeichelt von diesen Worten traten wir die Rückreise an.
Im Nachhinein betrachtet herrschte in diesem Lager eine deutlich pessimistischere, rückwärts gewandte Stimmung, wo anscheinend niemand so richtig an eine Zukunft nach aus Auslaufen der Verträge mit der Regierung glaubt. Die Aufbruchsstimmung von Jesús, der uns im ersten Lager herum geführt hatte, ist hier nirgendwo zu spüren. Und dann bleibt da auch immer noch dieses mulmige Gefühl, wohlwissend, daß auch Adrian mit all seiner Eloquenz auch viel Blut an den Händen kleben hat.
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benedikternst · 5 years
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Der heilige Berg
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Neuer Tag, neue Wanderung. Der Commandantore der Pijao in Natagaima, namens Juan Carlos, war mit uns verabredet, um eine Wanderung auf den ihnen heiligen Berg, Cerro Pacandé, zu machen. 
Um 8.00h treffen wir uns schon kurz mit Juan Carlos, und nachdem wir in seinem Haus noch seine Mutter und seine vier Vögel kennen gelernt hatte, fuhren wir auch schon los mit einem Ungetüm von antikem Allrad-Bus. 15 Minuten später fanden wir uns wieder auch etwas zwischen Bachbett und Fußweg, worauf es weiter 20 Minuten unter ordentlich Geschüttel den Berg hinauf ging. Dann wurde gestoppt und ausgestiegen, ein kleiner Pfand ging ab in den lichten Wald.
Nach knapp 10 Minuten verlor sich allerdings unsere Verabredung, wir stapften weiter alleine mit einer weiblichen Begleitung den Berg hoch. Juan Carlos ließ sich wenig später per Telefon entschuldigen, wir würden ihn später unten wieder treffen.
Bei wahnwitzigen Temperaturen (38 Grad C), unter glühender Sonne kamen wir, vorbei an einem Picknickplatz und einer kleinen, gut gesicherten Finca, dem Gipfel näher. Knapp 30 Höhenmeter unterhalb des Gipfels musste ich allerdings schlapp machen. Geschuldet meinem date mit Montezuma in der letzten Nacht, war mir einfach nicht mehr nach rumrennen im Backofen. Aber auch auf meiner Position gabe es einem atemberaubenden Ausblick.
Nach Gipfelerstürmung durch den Rest unserer Gruppe, gingen wir gemeinsam wieder zurück, um unseren Gastgeber in der Finca einer kleinen indischen Gemeinde auf ungefähr der Mitte des Berges zu treffen.
Diese Gemeinde lebte früher wohl hauptsächlich nackt auf dem Berg, als Selbstversorger. Bei wenigen Ausflügen ins Tal trugen sie sehr steife, sackartige Kleider, um von Haus zu Haus zu ziehen und Lebensmittel zu sammeln. Von dieser Gruppe lebten anscheinend mittlerweile nur noch 2 Männer und eine Frau, eine aussterbende Gemeinschaft. Wir wurde sehr freundlich empfangen und herum geführt, durch Küche, Tempel, Quellhaus und zu Swimmingpool. Dann zogen wir weiter, um unseren Fahrer am Ausgangspunkt wieder zu treffen.
Leider blieb Juan Carlos eine weiter halbe Stunde oben hocken, und ließ uns am Auto auf ihn warten. Die Laune wurde dadurch bei uns nicht sonderlich besser. Nach einem schnellen Mittagessen verabschiedeten wir uns dann schnell von ihm, um vorläufig wieder nach Ibagué zu fahren. Ein geplantes Treffen mit einem indigenen Medizinmann kam so leider nicht zu Stande.
Der Blick lenkt sich auf den nächsten Tag, wo unsere 2. Begegnung mit der FARC stattfinden sollte, diesmal mit dem eher intelektuellen Teil.
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benedikternst · 5 years
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Zum Grab von Quintin Lame
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Das Hotel in Ortega überraschte uns mit einer ordentlich funktionierenden Klimaanlage, was uns eiche recht gute Nacht bereitete. Am nächsten Morgen stand eine Wanderung auf dem Programm, gemeinsam mit 3 Commandantores der indigenen Guardia, hinauf zu einem kleinen Friedhof auf einer Hügelkuppe. Dort ist Manuel Quintin Lame beerdigt, der ein großer geistiger Führer der indigenen Völker Kolumbiens war und bis heute sehr verehrt wird. Seine große Vision war es, einen geeinten indigenen Staat mir allen indigenen Gemeinschaften Kolumbiens zu gründen. Ein vorhaben, was von der herrschenden Klasse und den Großgrundbesitzern des Landes sicherlich nicht auf die to-do-Liste gehoben wurde.
Wir liefen gemeinsam von Ortega aus los, begleitet von einer recht rüstigen 83-jährigen Dame, die den im Ort gekauften Mais nach Hause brachte. Über Stock und Stein, quer durch einen kleinen Wald, ging es anschließend bis zu den Knien im Wasser durch mehrere Arme des Rio Ortega. Dort verließ uns die laut lachende Mais-Käuferin und steuert ihr Haus an. Wir setzten unseren Weg fort, und kamen nach knapp einer weiteren halben Stunde oben auf dem zu 2 Seiten abrutschenden Hügel an. Ein wahrlich mystischer, sehr erhabener Ort, mit einer unglaublichen Aussicht.
Es waren sehr berührende Momente, die wird dort oben verbrachten. Die Pijao erzählten viel von ihrem Führer, aber auch von den Problemen, die sie momentan haben und auch in Zukunft sehen. Ihre Identität, die immer mehr verloren gehe, das fehlende Land (von ehemals 250.000 ha sind den Pijao momentan 250 ha geblieben, und auch die nicht sicher und  nicht in ihrem Eigentum), keine Möglichkeit, ein Kulturzentrum zu errichten, um die Sprache und die Bräuche an die nächste Generation weitergeben zu können. Es würde eine endlose Liste, wenn man alles auf schreibt.
Und am Grab von Quintin Lame wirkt die Szenerie wie eine Mischung aus Trauer und Resignation. Sehr berührend, aber auch eine Warnung, wie schnell und wie unbemerkt hier eine alte Kultur in den Abgrund getrieben wird.
Das Grab wurde während dessen gepflegt, von Gras und Unkraut befreit, eine Zigarre geraucht und der restliche Stummel andächtig auf dem Grab nieder gelegt.
Zurück ging es wieder durch den Fluß, nach Ortega, um ein gemeinsames Mittagessen zu uns zu nehmen. Es war mal wieder Huhn mit Reis und Fritten, ein Standard-Gericht hier (ich kann es nicht mehr richtig gut sehen).
Aufbruch, das Nächste Ziel heisst Natagaima.
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benedikternst · 5 years
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Von Planadas zu den Pijao
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Den letzten Abend in Planadas, diesem kochenden Zentrum des kolumbianischen Kaffee-Anbaus, verbringen wir in einer oberhalb der Stadt gelegenen Bambus-Bar. Dort finden wir genug Zeit, um das erlebte der letzen 2 Tage zu verarbeiten.
Am nächsten Tag brechen wir um 8.00h auf in Richtung Santa Marta Inspection, eine kleine Gemeinde der Pijao in der Tiefebene. Dort herrschen völlig andere klimatische Bedingungen als in den kühleren Bergregionen. Wir kommen uns vor wie in einem Glutofen, die flirrende Hitze treibt uns den Schweiß auf die Stirn und in den Stoff.
Auf dem Weg dorthin kann man am Wegrand schon erkennen, wie rigoros die Regierung daran arbeitet, die traditionellen Lebensweisen der Pijao auszumerzen. Alte, traditionelle Behausungen mit Palmdächern werden abgerissen und durch neue Bauten aus rohen Ziegeln mit Blechdach ersetzt. Darin zu wohnen muss bei diesen Temperaturen eine Qual sein.
In der ganzen Provinz haben wir schon Ansammlungen von solchen Bauten gesehen, die allerdings größtenteils unbewohnt sind, da es einfach viel zu heiss darin wird. Abgesehen von der sehr bescheidenen Größe von ca. 6-10 qm.Da die Pijao aber keine anderen Mittel und Möglichkeiten haben, wohnen sie halt auch in diesen Neubauten.
Der Empfang ist mehr als herzlich! Mehrere Kinder- und Jugend-Tanzgruppen hießen uns willkommen, viele ältere Einwohner der Gemeinde waren gekommen, um uns zu sehen und mit uns zu sprechen. Es sind eine Reihe sehr eindrucksvoller Portraits entstanden, bei denen ich allerdings immer viel Resignation und Gebrochenheit festhalten musste.
Eine besondere Eigenart der Indigenen hat mich allerdings auch schon sehr erschreckt. Bei der Begrüßung gibt man sich zwar die Hand, man hat allerdings mehr den Eindruck, dass es sich um einen leblosen Fleischlappen handelt, den man kurz in die Hand gedrückt bekommt. Einen Blickkontakt gibt es dabei ganz bewußt nicht. Diese sehr unterwürfige Verhaltensweise hat sich bei den Indigenen durch hunderte Jahre Unterdrückung durch Spanier und die kolumbianische herrschende Klasse in Haut und Knochen eingebrannt.
Von Santa Marta Inspection geht es weiter in Richtung Ortega, wo wir die Nacht verbringen werden. Auf der kurzen Fahrt dorthin kommen wir noch an einer neu errichteten Goldmine vorbei, mitten im Gebiet der Pijao. Gefragt wurden sie dazu nicht, aber ihr Wasser ist jetzt durch Quecksilber und andere Chemikalien verseucht. Auf Umweltschutz wird in Kolumbien so gut wie nirgendwo geachtet, Müll, Chemikalien, Abgase werden ungefiltert abgesondert, besonders wenn es um den schnellen Profit großer Konzerne geht. Andere Minen sollen noch folgen.
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benedikternst · 5 years
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FARC-Entwaffnungszone // Part I
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Heute stehe ich mit einem leicht mulmigen Gefühl auf. Wir wissen nicht genau, was uns an diesem Tag erwarten wird, wie er verlaufen wird. Um 8.00h brechen wir wieder auf in Richtung Gaitania, wo wir wie gestern wieder in den guten, alten KIA umsteigen werden. Das Wetter ist deutlich nasser, und es herrscht viel stärkerer Verkehr, was die Fahrt in die Berge noch einmal zu einer ganz anderen Nummer macht.
In Gaitania war weder von Raul, der uns eigentlich begleiten wollte, noch von unserem Fahrer etwas zu sehen. Nach ein paar Telefonaten war dann aber wenigstens unser Wagen wieder vor Ort, mit Frisch reparierter Federung (die war am Vortag gebrochen, es wurde wohl die ganze Nacht geschraubt).
So fuhren wir dann also ohne offizielle Begleitung weiter hinauf in Richtung der FARC-Entwaffnungszone. Die Straße war in einem schlechten Zustand, es kam oft zu Staus, da vor uns auch noch zwei etwas zu groß geratene LKW´s auf der Straße unterwegs waren. Den Militär-Kontrollposten passierten wir recht fix, und nach einer guten Stunde Fahrt standen wir am Eingang des FARC-Lagers.
Dort schien uns allerdings niemand zu erwarten, wir wurden nur mit misstrauischen Blick beäugt. Die etwas kribellige Stimmung trug nicht gerade zu einer positiven Grundstimmung in unserer Gruppe bei. Der Commandante des Lagers, der uns eigentlich empfangen und herum führen wollte, war nicht da. Er musste den Besuch eines FARC-Politikers aus Bogota für den nächsten Tag vorbereiten, um für dessen Sicherheit sorgen zu können.
Nach etwas hin und her trafen wir dann auf einen jungen Kerl namens Jesús, genannt Chucho, der uns dann sehr offen uns bereitwillig das ganze Lager zeigte. Es war absolut faszinierend, wieviel Hintergrundwissen, Geschichtsverständnis und fast grenzenlosen Willen zum Aufbau einer friedlichen Zukunft der vielleicht 20-jährige FARC-Anhänger mit in unser Gespräch einbrachte. Neben seinem klaren Bekenntnis zum Friedensprozess fand ich seine Aussage zum Thema Respekt noch sehr beachtlich, Zitat: “You can only respect someone, who achieves happiness.”
Unsere Stimmung hatte sich deutlich gebessert, so das selbst der Besuch von Militärs im Lager uns nicht weiter schrecken konnte. Diese Besuche sind dort anscheinend mittlerweile völlig normal, die Soldaten holen sich mittags wohl dort gerne ein Bier am Kiosk und hören etwas Musik.
Auch die umliegend Bevölkerung ist in Kontakt mit den ehemaligen Kämpfern, man veranstaltet gemeinsame Fußballspiele oder Ess-Events. Es scheint fast, als würde sich die Situation allmählich normalisieren.
Sehr kritisch ist allerdings die Situation mit der Regierung und den Verwaltungen der umliegenden Gemeinden zu sehen, da diese Bestehende Abkommen und Zusagen schlichtweg nicht einhalten. Ein echter Wille der Regierung, den Friedensprozess weiter zu führen und den ehemaligen Kämpfern beim Aufbau einer Zukunft zu unterstützen, scheint nicht mehr vorhanden zu sein, falls er denn je ersthaft vorhanden war. Diese Tatsache birgt also nach wie vor eine gewisse Brisanz, die letztendlich alles zu Nichte machen könnte.
Ca. 3,5 Stunden später, nach vielen Informationen, einem typischen Guerillero-Essen, bestehen aus Reis, Nudeln und Spiegelei, und einem viel positiver verlaufendem Tag als ursprünglich angenommen, traten wir dann unseren Rückweg nach Planadas an.
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benedikternst · 5 years
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Tourist Mode off
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Tag eins auf einer Reise in eine von heftigen Konflikten geprägten Welt, in der man sich aber auch sehr viel Mühe gibt, wieder miteinander ins Frieden leben zu können.
Wir starten von Planadas, dem wahnsinnig chaotischen Zentrum in dieser Kaffee-Region, und fahren mit unserem kleinen 4-Wheel-Drive eine Stunde auch einem Mittelding zwischen Straße und Waldweg rauf in die Berge nach Caitania. Wir sind übrigens mein Freund Olli, Jaime (Gründer von Concern Universal Colombia) und sein Sohn Gabriel.
Dort erwartet uns ein Fahrer, der uns mit seinem 1966er KIA 2700 Diesel weiter über eine mehr als unwegsame Straße (wie in einem gigantischen Offroad-Park) weiter in das Gebiet der NasaWe‘sx . Begleitet wurden wir von Raúl, der Gründer der neu aufgebauten Guardia der NasaWe‘sx, eine eigene Art Polizei der Indigenen, die die Ordnung innerhalb der Gemeinde erhalten soll.
So abgesichert fuhren wir 2 Stunden weiter über Wege, die bei uns gerade als Wanderweg taugen würden. Die Begrüßung in den beiden Schulen war mehr als herzlich, für uns war großes Programm vorbereitet, alle Schülerinnen und Schüler waren anwesend. Die eindrucksvolle Arbeit der Lehrer und auch die Unterstützung von Concern Universal Colombia wird auch bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen!
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benedikternst · 5 years
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Ibagué
In Ibagué ändern sich langsam die Voraussetzungen. Es ist warm bis heiß, nachts 24 und tagsüber 32/33 Grad, und aufgrund der noch andauernden Regenzeit wird es auch schnell schwül. Nachts gehen heftige Gewitter über der Stadt nieder, und mittags wird dann die Suppe gekocht.
Ansonsten ist das Leben in der 600.000 Einwohner zählenden Provinzstadt für uns sehr angenehm, fast wie Urlaub. Die Innenstadt lädt zum schlendern ein, es gibt einige schöne Cafés, Restaurants und Geschäfte. Elend und Gewalt finden hier auch eher in den äußeren Stadtgebieten statt. Auch hier sind, wie in Bogota, die mit 2 Mann besetzten Polizei-Motorräder allgegenwärtig.
Ein erster Besuch bei Concern Universal Colombia diente u.a. der Vorbereitung unserer heute startenden Reise in die FARC-Entwaffnungszonen und zu unseren Treffen mit ein paar indigenen Völkern aus der Provinz Tolima.
Wir werden mit 2 hochrangigen ehemaligen FARC-Anführern, einem Commandante der Paramilitärs sowie mit politisch aktiven Anführern der Indigenen. Das heißt jetzt erst einmal 3-4 Stunden Fahrt durch den Glutofen, um dann vorläufig wieder in etwas höhere, angenehmere Lagen zu kommen.
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benedikternst · 5 years
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Bogota
Die Temperaturen sind sehr angenehm in der kolumbianischen Hauptstadt, ein Moloch, der irgendetwas zwischen 8 und 12 Millionen Einwohnern hat. Verkehrstechnisch steht die Stadt vor dem Kollaps. Bestimmte Kennzeichen-Endungen dürfen an einzelnen Wochentagen nicht auf die Straße, trotzdem steht man in Busses und Autos sehr viel in der SMOG-geschwängerten Höhenluft von Bogota.
Neben den unglaublichen Menschenmassen im Verkehr, bietet Bogota eine große Vielfalt an Restaurants, Kultur und krassen Gegensätzen. Neben dem Regierungsbezirk gibt es auf der einen Seite eine große Vielzahl an Museen, das Uni-Viertel und die pittoreske Altstadt, auf der anderen Seite beginnen fast sofort große Elendsviertel, wo Polizei und Militär lieber nicht mehr eingreifen.
Zur Einstimming auf das Land waren die 2 Tage in Bogota sicher ein Erlebnis, aber nur der Beginn einer noch spannender werdenden Reise, die mich auch viel mit der jüngeren, gewaltvollen Vergangenheit konfrontieren wird. Da war vorab der leicht touristische Einstieg vielleicht ganz gut.
Am 30. Oktober bewegen wir uns mit dem Fernbus von Bogota nach Ibagué, Provinzhauptstadt von Tolima. Die Fahrt war abenteuerlich, knapp 5 Stunden für 180km bergab, von knapp 2.600m runter auf schwülwarme 1.200m. Das Klima ändert sich sehr, die Luftqualität leider nur wenig. Eine Diesel-Diskussion würde hier sicher nur mit verständnislosem Achselzucken kommentiert.
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benedikternst · 5 years
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Cologne - Bogota
28. Oktober, los geht es..... 6.55h Abfahrt von Köln Hbf Richtung Frankfurt, ab in Terminal 2, um dann erst mal von den freundlichen Polizisten geräumt zu werden, um 2 alte IKEA-Tüten entsorgen zu lassen. Gesagt, getan, Flieger trotzdem bekommen.
In Madrid ging es dann im Laufschritt von Gate E87 mach A2, ausgeschildert in 34 Minuten, geschafft und 24 !!
Der Flug über den Atlantik war kurzweilig und harmlos, die Migraciòn dauerte 45 Minuten, und schon sitze ich mit Olli in der Bogota Beer Company. Die Garagen-Bar um die Ecke hatte heute leider zu.......
Gute Nacht 😘
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benedikternst · 6 years
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Worum es hier eigentlich geht
Mein Name ist Benedikt, ich bin Fotograf aus Köln, wo ich hauptsächlich Menschen fotografiere, Schwerpunkt Portrait, Editorial, Mode. Das hat jetzt tatsächlich sehr wenig damit zu tun, was ich hier in den nächsten Wochen ein wenig begleiten will, aber der Auslöser für den jetzt geplanten Trip ist es ja schon.
Aber mal von vorne: mein alter Schulfreund Oliver (demnächst nur noch Olli genannt) arbeitet momentan für eine Organisation namens “Corcern Universal Colombia” in Ibagúe, Provinzhauptstadt von Tolima, Kolumbien. Dort unterstützen sie Kindergärten, Schulen, soziale Projekte und indigene Gemeinschaften, die ausgegrenzt, am Rande der Gesellschaft in Tolima leben. Außerdem leisten sie vor Ort wichtige Versöhnungsarbeit für die seit Jahrzehnten von Bürgerkrieg geschundenen Einwohner.
Olli hat mich kürzlich via Facebook kontaktiert und mich gefragt, ob ich nicht Interesse hätte, mit ihm gemeinsam auf das vorhandene Elend in Kolumbien aufmerksam zu machen. Hier gibt es nahezu keine Informationen über die Verhältnisse, in denen die indigenen Gemeinschaften in Kolumbien leben müssen.
Gefragt, überlegt und zugesagt. Nach einer kurzen Diskussionsrunde mit meiner Frau, haben wir beschlossen, dass ich die Reise antreten werde. Am 28. Oktober geht es los, mit dem Flugzeug von Frankfurt über Madrid nach Bogota.
Ich bin mehr als gespannt, was mich in den dann folgenden 18 Tagen alles erwarten wird. Konkret geplant sind, neben dem Besuch von Bogota und Ibagúe, der Besuch von 8-10 indigenen Gemeinschaften sowie der FARC-Entwaffnungszone. Es wird aber sicherlich eine meiner eindrucksvollsten Reisen werden, und ich hoffe natürlich auch mit viel interessanten Wissen und Bilder wieder zurück zu kommen.
Hier werde ich also etwas über die laufenden Vorbereitungen schreiben, und dann, soweit ich unterwegs Mobilfunk-Netz, kräftig aus Südamerika berichten. Was später mit den Bildern und Texten von Olli passiert, werden wir dann sehen. Das ein oder andere Projekt ist schon angedacht!
Da ich kein Autor oder Journalist bin, bitte ich meinen holprigen Schreibstil zu entschuldigen. Kommt halt einfach alles so von der Leber. ;-) 
Genug der warmen Worte, mehr Hintergründe, Bilder und alles andere auch gibt es dann hier bis Mitte November zu sehen und zu lesen.......
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benedikternst · 6 years
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„It’ll sting for a second or two.“ Heute war Impf-Alarm Nr. 1. Muss jetzt schnell gehen, darum Hepatitis A/B, Tollwut, Gelbfieber und Typhus auf einmal rein....
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