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#Kolonialzeit
coffeenewstom · 1 year
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Kaffee und Rassismus
“Es ist etwas Großes […,] wenn man bedenkt, daß, damit ich hier in aller Ruhe meinen Tee schlürfen und du deine Pfeife rauchen kannst, der fleißige Chinese in jenem fernen Lande für uns pflanzt und der Neger für uns unter der Tropensonne arbeitet. […] die großen Dampfer durchbrausen für uns […] den mächtigen Ozean und die Karawanen ziehen durch die brennende Wüste. Der stolze millionenreiche…
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logi1974 · 4 months
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Namibia 2023/24 - Tag 6
Herrschaften und Oukies!!! Schweren Herzens verließen wir heute Morgen kurz nach 9 Uhr die gemütliche Farm Heimat und fuhren ganz entspannt die Nebenroute bis nach Mariental. 
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Rainer war so freundlich uns noch ein wenig Proviant fürs abendliche Grillen mitzugeben: Boerwors, Lammkoteletts und Kudusteaks. Der Preis dafür ist ja immer so lächerlich gering, da gleichen wir mit einem üppigen Trinkgeld gerne aus.
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Es ging über Schotterpisten zunächst bis nach Dordabis mit der alten Farm von August Stauch, dem Finder der ersten Diamanten, und der Ibenstein Weberei.
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An Schnittpunkt mit der D 1223 liegt der sogenannte "Mäuseturm", der eigentlich Hindenburgturm heißt, eine Befestigungsanlage aus Kaiser Wilhelms Zeiten.
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Er ist das letzte koloniale Bauwerk der Deutschen in Namibia und wurde 1915 als Verteidigungsturm gegen die Rehobother Baster, von denen die Farmer annahmen, dass sie zu den Südafrikanern überlaufen würden, errichtet.
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Weiter führt uns die Strecke zu so spannenden Orten wie Uhlenhorst und Jena.
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Das letzte Mal waren wir hier im Jahre 2017 unterwegs. Allerdings hat sich in den 6 Jahren eigentlich so gut wie nichts verändert.
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In Jena steht, man glaubt es nicht, ein echt deutsches Stadtschild: schön gelb leuchtet einem "Jena" entgegen. Der Eigentümer der gleichnamigen Farm hat das Schild extra aus Deutschland mitgebracht.
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Wir wechseln dann auf die C15, die nun im Auobtal entlang verläuft. Die nächste Siedlung, die wir passieren, ist Hoachanas. So armselig die Siedlung heutzutage aussieht, würde man niemals vermuten, dass es sich hierbei einst um die ehemalige Hauptstadt des Königreichs der Nama gehandelt hat.
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Die alte Kirche, die bereits 1857 erbaut wurde, also vor der deutschen Kolonialzeit, stammt von der Rheinischen Missionsgesellschaft. 
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1905 wurden hier die Verwundeten des Gefechtes von Groß Nabas untergebracht.
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Von Hoachanas geht es weiter nach Stampriet. Von Stampriet bis Mariental gab es dann wieder eine prima Asphaltstraße. Zugleich merkt man an den Siedlungen aus Blechhütten, dass man sich einem größeren Ort nähert.
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In Mariental stürmten wir den gut sortierten Spar und kauften alles, was wir für die nächsten Tage zur Selbstversorgung brauchen.
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Leider lungern dort auch etliche zwielichtige junge Männer herum. Deswegen bewachte meine Mutter erfolgreich das Auto, während wir in den Laden sausten.
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Der Ortsname Mariental ist tatsächlich deutschen Ursprungs:  Hermann Brandt ließ sich als erster weißer Siedler in dieser Region nieder, nachdem er 1890 Farmland von dem Nama Kapitän (Häuptling) Hendrik Witbooi gekauft hatte. Zu Ehren seiner Frau Anna-Maria Mahler benannte er die Farm Mariental.
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Die Stadt liegt an der Grenze der Kalahari. Der Stamm der Nama nannte die Stadt "Zaragaeiba", was soviel wie staubig bedeutet. Das gilt ganz besonders für den Sommer, in dem die heißen Winde den Sand in alle Richtungen wehen.
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1894 waren ein Unteroffizier und 14 Soldaten auf der Marientalfarm stationiert. Im Jahre darauf wurde eine Polizeistation eingerichtet. 
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Der Grundstein zur ersten Holländisch-Reformierten Kirche wurde am 11.September 1920 gelegt, und 2 Monate später gab es offiziell einen Ort namens Mariental.
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Die letzten rund 30 Kilometer zur Lapa Lange Lodge waren dann wieder Schotterpiste.
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 Gegen 16 Uhr trudelten wir in der Lapa Lange Lodge ein.
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Für uns ist es hier der zweite Besuch.
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Anfang des Jahres hatte ich bereits einen der 4 Familienbungalows, unten am Wasserloch, gebucht.
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Das hatten wir uns schon 2014 ganz fest vorgenommen: kommen wir hier noch einmal hin, gibt es einen der großen Bungalows am Wasserloch, damit wir von der Terrasse die Tiere vis-à-vis haben.
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In der Lapa Lange Lodge waren wir dieses Mal eigentlich als Selbstversorger eingebucht... 
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... damit wir möglichst wenig die Terrasse verlassen müssen und möglichst keine Tierbeobachtung verpassen.
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Allerdings bestand die resolute Dame an der Rezeption darauf, dass wir B&B - also mit Frühstück - gebucht hätten.
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Wir wollten uns jetzt nicht herum streiten und nahmen dann eben das Frühstück mit dazu. 
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Wie wir von unseren Freunden Claus & Conny (dem Bayernschorsch), die Anfang des Jahres hier waren, bereits wussten ...
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... scheint man den Mangel an Gästen durch zusätzliche Leistungen ausgleichen zu wollen.
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Unser Familienbungalow war der Letzte in der Reihe, ganz nah an der Abgrenzung zum Wildbereich.
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Von der Terrasse bietet sich ein toller Blick auf die Tiere, die ans Wasser kommen.
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Micha warf auch gleich den Grill an und Mama & ich wickelten die gekauften Kartoffeln und den Gemsquash in Folie.
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Während des Essens, das natürlich auf unserer Terrasse statt fand, sahen wir immer wieder eine Fuchsmanguste hin und her flitzen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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itsawitchharold · 18 days
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Lys ist Europäerin, ihre Familie stammt vermutlich aus den Niederlanden. Weil ich fand der Nachname "de Kerk" klingt sehr holländisch habe ich mal ein bisschen recherchiert: Auf einem einem Ancestry-Portal habe ich 7 Leute mit dem Namen gefunden: 2 in den Niederlanden, 4 in Belgien und 1 mal in Südafrika was sich mit der niederländischen Kolonialzeit erklären lässt. "Kerk" ist übrigens niederländisch für Kirche, kann also gut sein, dass Vorfahren von Jan und Lys im kirchlichen Dienst standen. (Niederlande sind traditionell überwiegend protestantisch gewesen) oder einfach direkt an einer Kirche gewohnt haben. Der Vorname "Lys" ist friesisch, passt also auch in die Ecke.
(Jan ist unter anderem auch niederländisch, aber extrem verbreitet, daraus würde ich jetzt nichts ableiten wollen, zur Schreibweise Yan habe ich auch nichts spezifisches finden können, ist vermutlich hebräisch.)
Zu ihrem englischer Nachnamen "den Zorn" konnte ich ebenfalls nicht wirklich etwas auftreiben, vermutlich eine Eigenkreation der Autorin Gayle Lynds, die europäisch klingen sollen und dann für die Übersetzungen angepasst wurde um im europäischen Kontext sinn zu machen. Von Struktur und Klang her könne "den Zorn" allerdings belgisch oder niederländisch sein. Zu den Namen "Hack" und "Qute" wird es dann ganz dünn, daher tippe ich hier ebenfalls auf Eigenkreation. -> Yan und Lys stammen wohl aus der niederländisch/friesischen (vllt noch belgischen) Ecke, wozu auch ihr Beschreibungen (sehr hellblond bzw rothaarig und sehr hochgewachsen) passen würden.
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fettereise · 7 months
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Ab nach Laos!
Am Mittwoch (27.9.) fliegen wir von Hanoi nach Vientiane. Der Flug lohnt sich kaum, aber Bus geht nicht, da wir noch kein gestempeltes Visum im Pass haben, und das Visum on arrival gibt es nur am Flughafen. Es kostet uns 40$ und je ein Passbild pro Person, und wir sind ziemlich sicher, dass die Mitarbeiter von der Kohle erstmal richtig fett essen gehen.
Egal, es geht schnell und wir haben das Visum. In der Ankunftshalle angekommen, gibt es einen Schalter für den Bus in die Stadt. Die Dame dort schläft tief und fest auf dem Tisch und wird erst durch heftiges Klopfen auf demselben wach. Sie sagt uns dann, dass der nächste Bus um 16 Uhr fährt, was irgendwie verwirrend ist, da es kurz vor 18 Uhr ist... muss ein sehr erholsames Nickerchen gewesen sein!
Rein in den Bus, es fällt auf:
Wenig Touristen, genau genommen wir beide und eine Australierin;
Alles super ausgeschildert, der Airport ist auch wirklich klein;
Niemand quatscht uns an, will uns was verkaufen oder uns fahren.
Wir fahren los, finden unsere Haltestelle und dann auch unser Hotel im Stil einer alten französischen Villa aus der Kolonialzeit. Wir gehen direkt los zum Essen und genießen Indisch zu Spottpreisen in einem entlegenen und heruntergekommenen Etablissement, in dem zwar niemand auch nur ein Wort Englisch spricht, das Essen aber grandios lecker ist. Außerdem gibt es hier, wie überall in Laos, das BeerLao in der 640ml -Flasche für etwa 1€ - aus deutschem Hopfen wohlgemerkt!
Wir verbringen zwei Nächte in Vientiane. Die Hauptstadt wirkt eher wie eine verschlafene Kleinstadt. Der street food market ist toll. Im Vergleich zu Vietnam ist es viel langsamer, ordentlicher und sauberer, ruhiger hier. Und auch ursprünglicher, da es bedeutend weniger Touristen gibt. Gefällt uns! Wir bilden uns außerdem auch in einer Ausstellung über die Bombenbelastung von Laos weiter: Im Vietnamkrieg verlief eine wichtige Versorgungsroute für das vietnamesische Militär auf laotischem Boden, und so wurden von den USA über Laos 9 Jahre lang Millionen Bomben abgeworfen, 10-30% davon sind nicht explodiert. Laos ist das am meisten bombardierte Land der Welt. Die Ausstellung ist sehr spannend, bewegend und erschreckend, und am Ende können wir dort noch eine preisgekrönte Dokumentation sehen.
Am 29.9. fahren wir in einem klimatisierten Minivan weiter nach Norden nach Vang Vieng. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden und verläuft größtenteils über die asphaltierte Maut-Autobahn. Verlässt man diese, findet man sich schnell auf den vor Schlaglöchern nur so strotzenden "Straßen" von Laos wieder.
Vang Vieng ist das Outdoor- und Sportziel in Nordlaos, die Stimmung hier ist entspannt, es gibt viele junge Leute. Und gerade auch viel Regen. Während unserer drei Tage hier schüttet es häufig in Ströme, und zwar stundenlang. In der verbliebenen Zeit machen wir eine Zipline-Tour durch den Wald (Torben meistert den Drahtseilakt trotz Höhenangst sehr souverän), gehen in einer blauen Lagune schwimmen (herrlich frisches Wasser), mieten uns einen Buggy und erkunden damit sowie mit einem Moped die Gegend. Je schlechter die Straße, desto besser die Stimmung, denn für uns ist das (noch) ein Abenteuer. Für die Menschen hier stelle ich mir die Straßen extrem ätzend vor.
Von unserem Guesthouse aus hat man einen tollen Ausblick auf die Berge, das Bier ist gut, es gibt günstiges Essen an jeder Ecke. So lässt es sich aushalten!
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zaunwelt · 1 year
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Together – la vie ensemble
IV. Gosette Lubondo (CD) Imaginary Trip
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Aufarbeitung der Unterdrückung während der Kolonialzeit anhand innerer Bilder aus der Vergangenheit, die immer noch auf die Gegenwart einwirken. Die Fotos wurden an eine ehemalige Dorfschule in der Demokratischen Republik Kongo aufgenommen.
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greenudon · 1 year
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Ab in den Süden...
Mit einem sehr kurzen Flug von Mumbai sind wir am Flughafen Vasco da Gama in Goa gelandet und direkt in das tropische Klima entlassen worden - 33°C und 80 % Luftfeuchtigkeit plus besserer Luft als in den Städten davor.
Goa ist ein Bundesstaat von Indien und ist historisch vor allem durch die portugiesische Kolonialzeit von über 450 Jahren geprägt. So findet man katholische Sakralbauten und stattliche Herrenhäuser in den Ortschaften, aber auch portugiesische Einflüsse in der Küche. Strände gibt es zu Hauf und reihen sich an der Küste nacheinander auf.
Unsere letzten zwei gemeinsamen Tage in der Reisegruppe waren entspannt und wir genossen den Sommer auf der Liege zwischen den Palmen. Der Sandstrand bei Calangute war breit, lang, sauber und mit unzähligen kleinen Bars sowie Restaurants gespickt. Auffällig war, dass die indischen Reisenden fast komplett bekleidet ins Wasser gingen und nur die westlichen textilärmer badeten. Der Strand wurde von Bademeistern ins Visier genommen, denn ein großer Teil der Inder kann nicht schwimmen. Die Liegen am Strand sind grundsätzlich kostenlos, man sollte aber ein Getränk oder Snack erwerben. Dies ist aber unter den hiesigen Preisen eine sehr günstigste Angelegenheit.
Bevor wir unser letztes Dinner hatten, saßen wir noch einmal beisammen und sollten ein kurzes Feedback zur Reise geben. Dies war von allen sehr positiv und auch ich zähle diese Reise als wohl eine der intensivsten und eindrucksvollste in kürzester Zeit. Dazu kam noch, dass wir das Glück hatten, einen sehr engagierten Guide zu haben und die Gruppe sehr angenehm war. Einer Mitreisenden aus Irland kamen sogar mehr als einmal die Tränen, da sie eine so schöne Zeit mit uns hatte. Nachdem wir alle unsere Top-3 Erlebnisse und das Lieblingsgericht genannt hatten, wurde uns noch ein T-Shirt mit einem Gruppenfoto vom Taj Mahal übergeben. Mit einem kleinen Feuerwerk und einen Gin-Pineapple-Smash ließen wir den letzten Abend friedvoll ausklingen und ich kann erneut, die Tour mit G Adventure war eine sehr gute Wahl um ein Land wie Indien kennen und lieben zu lernen.
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khorsigtage1986 · 24 days
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stamm der seminolen aus florida
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stamm der seminolen aus florida
Die Ursprünge der Seminolen in Florida reichen weit zurück in die Geschichte dieses Landes. Die Seminolen sind ein indianischer Stamm, der heute vor allem in Florida ansässig ist. Ihre Geschichte ist geprägt von Kämpfen um ihr Land und ihre Unabhängigkeit.
Die Seminolen haben ihre Wurzeln in verschiedenen indianischen Stämmen, darunter die Creek, Mikasuki und Hitchiti. Sie lebten ursprünglich im Südosten der Vereinigten Staaten, im heutigen Georgia, Alabama und Florida. Während der Kolonialzeit wurden sie von den spanischen, britischen und später auch amerikanischen Siedlern beeinflusst.
Im 19. Jahrhundert begannen die Spannungen zwischen den Seminolen und den amerikanischen Siedlern zuzunehmen. Die Seminolen weigerten sich, ihr Land an die Amerikaner abzutreten und kämpften entschlossen für ihre Unabhängigkeit. Der sogenannte Seminolenkrieg (1835-1842) war ein blutiger Konflikt, der viele Opfer auf beiden Seiten forderte.
Obwohl die Seminolen militärisch besiegt wurden, gelang es ihnen dennoch, in Florida zu bleiben und ihren traditionellen Lebensstil fortzusetzen. Heute sind die Seminolen als souveräne Nation anerkannt und verfügen über ein eigenes Reservat in Florida.
Die Seminolen haben ihre kulturellen Traditionen und Bräuche bewahrt und sind stolz auf ihre indianische Identität. Sie sind bekannt für ihre kunsthandwerklichen Fähigkeiten, insbesondere das Flechten von Körben und die Herstellung von Schmuck. Zudem betreiben sie erfolgreiche Geschäfte, darunter Casinos und Tourismusunternehmen, um ihre Gemeinschaft zu unterstützen.
Die Geschichte der Seminolen in Florida ist ein wichtiger Teil der indigenen Geschichte dieses Landes. Sie sind ein Beispiel für den Kampf um die Bewahrung der eigenen Kultur und Identität in einer sich ständig verändernden Welt. Die Seminolen haben sich erfolgreich angepasst und sich gleichzeitig treu geblieben, und sind Teil des reichen kulturellen Erbes Floridas.
Die Geschichte des Seminolen-Stammes ist eine faszinierende und bewegte Geschichte. Die Seminolen sind ein indianischer Stamm, der ursprünglich aus dem Südosten der Vereinigten Staaten stammt. Ihr traditionelles Siedlungsgebiet umfasste die heutigen Bundesstaaten Florida, Georgia, Alabama und South Carolina.
Die Ursprünge des Seminolen-Stammes reichen zurück in die Zeit der europäischen Kolonialisierung Amerikas. Im 18. Jahrhundert waren die Seminolen ein Zusammenschluss verschiedener kleiner Stämme, die unter anderem von den Creek-Indianern abstammten. Gemeinsam bildeten sie eine starke und einflussreiche indianische Nation.
Während des 19. Jahrhunderts erlebte der Seminolen-Stamm eine schwere Zeit. Die US-Regierung versuchte, die indianischen Stämme zunehmend zu vertreiben und ihr Land zu übernehmen. Die Seminolen wehrten sich jedoch mit aller Kraft gegen diese Enteignungen und leisteten erbitterten Widerstand.
Besonders bekannt ist der Seminolen-Krieg, der von 1835 bis 1842 stattfand. Die Seminolen widersetzten sich der Zwangsumsiedlung, die ihnen von der Regierung auferlegt wurde, und flohen in die Everglades, ein Sumpfgebiet im Süden Floridas. Dort führten sie einen Guerillakrieg gegen die US-Truppen. Obwohl die Seminolen viele Verluste erlitten, gelang es ihnen, ihre verborgenen Siedlungen zu verteidigen und ihre Unabhängigkeit zu wahren.
Trotz der Schwierigkeiten und des großen Drucks, dem sie ausgesetzt waren, haben die Seminolen ihren Stamm und ihre Kultur bewahrt. Sie haben ihr eigenes politisches System und ihre eigenen Traditionen und Bräuche bis heute fortgesetzt.
Heute leben die Seminolen hauptsächlich in Reservaten in Florida. Sie betreiben dort erfolgreiche Geschäfte, darunter Casinos und Tourismusunternehmen, die ihnen ein eigenständiges Einkommen ermöglichen. Die Seminolen sind stolz auf ihre Geschichte und ihre Widerstandsfähigkeit und bemühen sich, ihr Erbe zu bewahren und weiterzugeben.
Die Geschichte des Seminolen-Stammes ist ein Beispiel dafür, wie indianische Nationen trotz großer Herausforderungen ihre Identität und ihre Kultur bewahren können. Durch ihren Widerstand und ihre Entschlossenheit haben die Seminolen ihre Existenz gesichert und sind weiterhin ein wichtiger Teil der amerikanischen Gesellschaft.
Die Seminolen sind ein indianischer Stamm, der in Florida beheimatet ist. Sie haben eine einzigartige Kultur und Geschichte, die eng mit dem Land und den Traditionen Floridas verbunden ist. In diesem Artikel werden wir uns mit einigen wichtigen Aspekten der Seminolen-Kultur befassen.
Die Seminolen haben eine reiche mündliche Tradition, in der Geschichten und Legenden von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese Geschichten erzählen von den Ursprüngen des Stammes und den Erfahrungen, die sie im Laufe der Jahrhunderte gemacht haben. Die Seminolen glauben an die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur und an die spirituelle Bedeutung des Landes, auf dem sie leben.
Ein wichtiger Teil der Seminolen-Kultur ist ihre Kunst und Handwerkskunst. Die Seminolen sind dafür bekannt, wunderschöne Körbe, Keramik und Schmuck herzustellen. Diese Kunstwerke spiegeln die Traditionen und Lebensweise des Stammes wider und werden oft als Symbole der Seminolen-Identität betrachtet.
Die Seminolen haben auch eine reiche musikalische Tradition. Sie verwenden traditionelle Instrumente wie Trommeln und Flöten, um Lieder zu spielen, die wichtige Ereignisse wie Geburten oder Kriegszeiten feiern. Die Musik ist ein Ausdruck ihrer spirituellen und kulturellen Verbundenheit und wird oft bei Zeremonien und Festen gespielt.
Neben ihrer Kunst und Musik sind die Seminolen auch für ihre traditionelle Kleidung bekannt. Die Frauen tragen oft Röcke und Blusen aus buntem Stoff, während die Männer mit traditionellen Kopfschmuck und Kleidung gekleidet sind. Diese Kleidung zeigt den Stolz und die Verbundenheit der Seminolen mit ihrer Kultur und Herkunft.
Eine weitere wichtige Tradition der Seminolen ist die Jagd und Fischerei. Diese Aktivitäten sind nicht nur für die Nahrungsbeschaffung von Bedeutung, sondern haben auch eine spirituelle und kulturelle Bedeutung. Die Seminolen respektieren die Natur und nutzen nachhaltige Methoden, um ihre Ressourcen zu nutzen.
Insgesamt haben die Seminolen eine faszinierende Kultur, die eng mit der Natur, der Tradition und den Werten ihres Stammes verbunden ist. Sie haben eine reiche mündliche Tradition, stellen kunstvolle Handwerkskunst her, spielen traditionelle Musik, tragen ihre traditionelle Kleidung und haben enge Beziehungen zur Jagd und Fischerei. Die Seminolen sind stolz auf ihre Kultur und bemühen sich, sie an zukünftige Generationen weiterzugeben.
Die Seminolen sind ein indigenes Volk, das in den Südstaaten Floridas beheimatet ist. Sie haben eine reiche kulturelle Tradition und feiern eine Vielzahl von Traditionen und Bräuchen, die ihre Geschichte und ihre Verbundenheit mit der Natur widerspiegeln.
Eine der bekanntesten Traditionen der Seminolen ist das Green Corn Festival, auch bekannt als das Festival des grünen Mais. Dieses Fest findet jedes Jahr im späten Frühling statt und markiert den Beginn der Maisernte. Während des Festivals kommen die Seminolen zusammen, um Dankbarkeit für die Fülle der Ernte auszudrücken. Es werden traditionelle Tänze aufgeführt, Geschichten erzählt und Spiele gespielt. Es ist eine Zeit der Freude und des Feierns, während die Gemeinschaft zusammenkommt, um die Gaben der Natur zu ehren.
Ein weiterer wichtiger Brauch der Seminolen ist die traditionelle Fischerei. Die Seminolen haben seit Jahrhunderten die Gewässer Floridas für ihre Nahrung und ihr Überleben genutzt. Die Männer gehen auf Fischfang und verwenden traditionelle Methoden wie Netze und Speere, um ihre Beute zu fangen. Diese Fischerei ist nicht nur für die Ernährung wichtig, sondern auch symbolisch für die Verbundenheit der Seminolen mit der natürlichen Umgebung.
Die Seminolen sind auch für ihre handwerklichen Fähigkeiten bekannt. Das kunstvolle Flechten von Körben und die Herstellung von traditionellem Schmuck sind wichtige kulturelle Praktiken. Diese handgefertigten Gegenstände sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Ausdruck der Seminolen-Identität und werden oft zu zeremoniellen Anlässen verwendet.
Ein weiterer Brauch der Seminolen ist das Powwow, ein öffentliches Fest, zu dem Menschen aus verschiedenen indianischen Stämmen zusammenkommen. Dieses Fest wird oft von traditionellen Tänzen, Gesängen und Spielen begleitet. Es ist eine Gelegenheit für die Seminolen, ihre Kultur zu präsentieren und ihre Gemeinschaft zu stärken.
Traditionen und Bräuche sind für die Seminolen von großer Bedeutung, da sie ihre Identität und ihr Erbe bewahren möchten. Diese Traditionen spiegeln ihre enge Verbundenheit mit der Natur und ihrem Stamm wider und zeigen ihre lebendige und vielfältige Kultur.
Die Seminolen waren ein indianischer Stamm, der in Florida beheimatet war und einen erheblichen Einfluss auf die Geschichte und Kultur des Staates hatte. In diesem Artikel werden wir uns mit fünf wichtigen Einflüssen der Seminolen auf Florida befassen.
Kulturelle Präsenz: Die Seminolen hatten eine reiche und vielfältige Kultur, die bis heute in Florida spürbar ist. Sie hatten ihre eigenen Sprache, Bräuche, traditionelle Kleidung und kulinarische Spezialitäten. Einige ihrer kulturellen Einflüsse sind in den regionalen Festivals und Feiern in Florida zu sehen, bei denen Tänze, traditionelle Musik und Kunsthandwerk der Seminolen präsentiert werden.
Entdeckung und Erhaltung von Naturschätzen: Die Seminolen waren Experten in der Navigation der Sumpfgebiete Floridas und kannten sich bestens mit der reichen Tier- und Pflanzenwelt aus. Durch ihr Wissen und ihre Fähigkeiten halfen sie den späteren Siedlern bei der Entdeckung und Erschließung der Naturschätze Floridas, wie den Everglades. Die Seminolen trugen auch zum Naturschutz bei und kämpften für den Erhalt der Umwelt in Florida.
Landwirtschaftliche Praktiken: Die Seminolen waren fähige Landwirte und waren bekannt für ihre Kenntnisse über den Anbau von Pflanzen in den schwierigen Bedingungen Floridas. Sie entwickelten Methoden zur Bewirtschaftung des Sumpflands und zum Anbau von Nutzpflanzen wie Mais, Bohnen und Kürbissen. Einige ihrer landwirtschaftlichen Techniken wurden von den europäischen Siedlern übernommen.
Widerstand gegen die Kolonisierung: Die Seminolen leisteten auch jahrelangen Widerstand gegen die Kolonisierung Floridas durch die europäischen Siedler. Sie kämpften gegen die Versuche, ihr Land zu konfiszieren und zwangen die Regierung zu Verhandlungen. Der Widerstand der Seminolen trug dazu bei, dass Florida bis heute eine vielfältige Bevölkerung hat, in der auch indianische Kulturen präsent sind.
Tourismus und Wirtschaft: Die Kultur und Geschichte der Seminolen ziehen heute Touristen aus der ganzen Welt an. Viele Seminolen betreiben erfolgreich Casinos, Resorts und andere touristische Unternehmen in Florida. Ihre Präsenz in der Tourismusbranche hat dazu beigetragen, die Wirtschaft Floridas zu beleben und zu diversifizieren.
Der Einfluss der Seminolen auf Florida ist bis heute allgegenwärtig. Ihre kulturellen Beiträge, ihre Rolle bei der Erhaltung der Umwelt und ihre wirtschaftliche Präsenz machen sie zu einem unverzichtbaren Teil des Staates.
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lebenistgeil · 30 days
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Samstag, 13.01.2024
Da wir heute die Hafenstadt Swakopmund, an der Zentralwestküste Namibias, erreichen möchten, ist heute ein Fahrttag angesagt.
Martin überrascht uns mit einem frisch gekochten Kaffee, während wir am Zusammenräumen und Dachzelt-Abbauen sind. Über diese nette Geste freuen wir uns sehr.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von ihm. Martin rät, wir sollten unser Tagesziel nochmal überdenken, da bis Swakopmund eine weite Strecke mit größtenteils sehr holprigen Straßen vor uns liege. Er soll Recht behalten.
Für die 548 Kilometer brauchen wir mit Pausen um die zehn Stunden. Und viiieel Geduld.
Dörtes Kommentar "Ich hab das Gefühl, wir fahren seit fünf Stunden auf einer Baustelle!", beschreibt die Strecke ganz gut. Die Straßen sind schottrig, voller Schlaglöcher und Bodenwellen. So mutig wie Einheimische und manch andere Touris, die einfach darüber schanzen, sind wir nicht. Immerhin werden wir immer wieder mit faszinierender Landschaft belohnt. So zum Beispiel am Kuiseb Pass westlich von Windhoek. Verfahren können wir uns außerdem auch nicht wirklich. Nur zwei Straßenkreuzungen müssen wir uns auf der gesamten Strecke merken.
Um die Mittagszeit kehren wir im kleinen Örtchen Solitaire in "McGregor's Bakery" ein, die für ihre leckere "Apple Pie" bekannt ist. Wir genehmigen uns ein Stück Apfelkuchen, sowie eine Zimtschnecke und kühle Getränke, bevor wir weiterfahren. Auch wenn wir feststellen, dass für uns Apfelkuchen mit Zimt definitiv eher in den Spätsommer und Herbst gehört, genießen wir die Leckereien sehr.
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Die letzten 30 Minuten, von Walvis Bay nach Swakopmund, erfreuen wir uns das erste Mal an diesem Tag an einer geteerten Straße. Die Großstadt Swakopmund gilt als Hauptstadt der namibischen Region Erongo und hat über 44.700 Einwohner*innen. Genauso wie Lüderitz, nimmt die Stadt während der deutschen Kolonialzeit eine tragende Rolle ein. So galt der dortige Hafen, als wichtigster Ankerplatz für deutsche Einwanderer in Namibia.
Die kalte Dusche an diesem Abend tut besonders gut und der kühle Wind erfrischt uns bei einem Spaziergang am Strand, bevor wir in einem küstennahen Fischrestaurant unser Abendessen genießen.
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kapgarden2024 · 4 months
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Unser Tagesziel ist Stellenbosch. Ein bekannter Weinort mit einem wirklich schönen Stadtbild. Überall historische, sehr gut gepflegte Häuser aus der Kolonialzeit. Alte Bäume, viele Bars und Restaurants, aber auch hier hängen Obdachlose rum. Weniger als anderswo, aber eben auch hier gehören sie zum Stadtbild. Wir haben ein sehr nettes Apartment gemietet und es gibt einen gigantischen Supermarkt, wo wir uns erstmal eindecken. Dann machen wir einen kleinen Spaziergang, um die Gegend zu erkunden und beschließen direkt, 2 Tage dranzuhängen. Hier ist es schön und man kann einige Ausflüge machen. Und wir wollen dieses Mal nicht jeden Tag das Quartier wechseln :)
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logi1974 · 4 months
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Namibia 2023/24 - Tag 15
Herrschaften und Oukies!!!
Mit den Inhabern der Pension "Zur Waterkant", erstklassigen Lüderitzbuchter Urgesteinen und Nachfahren der ersten Siedler des Landes, liegt es natürlich auf der Hand, bei den Hälbichs gleich auch eine historische Stadtführung zu buchen.
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Leider lässt es der Gesundheitszustand von Herrn Hälbich nicht mehr zu diese Touren oder die täglichen Touren von Kolmannskuppe selbst zu führen.
Aber mit Marion Schelkle, ehemalige Inhaberin von Lüderitz Safaris & Tours, war ein mehr als adäquater Ersatz für uns gefunden worden.
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Sie ist ebenfalls ein Lüderitzbuchter Urgestein, Enkelin einer der ersten Siedler aus dem Jahre 1898. Sie weiß, wo welche Gardinen gewebt wurden, wo die Teppiche, kennt die Geschichte der Möbel in der Stadt – einfach alles!
Ihren Laden in der Bismarck Straße musste sie inzwischen aufgeben. Nicht etwa aus Altersgründen, 75 Jahre ist noch lange kein Grund sich in den Ruhestand zurückzuziehen, sondern Corona war auch hier dafür verantwortlich.
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Ihre Geschäfte führt sie dennoch weiter, jetzt eben von zu Hause aus. Und so kommt sie mit ihrem alten VW Bulli angezuckelt, lädt uns vor der Waterkant ein und los geht die wilde Fahrt durch das "sprudelnde Leben" von Lüderitz.
Von einigen wird Lüderitzbucht noch immer "die südlichste Stadt Deutschlands" genannt. Obwohl diese Zeit lange vorbei ist, erinnert doch noch einiges an das einstige Deutsch-Südwest-Afrika.
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Mit der Ankunft des Bremer Tabakhändlers und Unternehmersohns Adolf Lüderitz, auf dem Segelschiff Tilly am 10. April 1883, begann die moderne Geschichte der Lüderitzbucht.
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Seine Vision bestand darin, diesen Landstrich für deutsche Auswanderer attraktiv zu machen, Bodenschätze zu erkunden und eine Handelsniederlassung zu gründen. Durch den jungen Kaufmann Heinrich Vogelsang ließ er das als unfruchtbar angesehene Land vom Orlam-Kapitän Joseph Frederiks II. erwerben.
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Da Lüderitz befürchtete, die ebenfalls an dem Gebiet interessierten Engländer würden die gesamte Küste des Landes besetzen, bat er die deutsche Regierung um Schutz seiner Besitztümer.
Adolf Lüderitz selbst blieb zwei Jahre später, 1886, auf Forschungsfahrt am Oranje verschollen. Ihm zu Ehren erhielt der Ort den Namen "Lüderitz".
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Was bescheiden begann, wurde eine der größten Sensationen der jungen Kolonie, denn wenige Jahre später, 1908 fand der deutsche Bahnmeister August Stauch den ersten Diamanten bei Grasplatz, dem dann tausende Glücksritter folgen sollten.
Diamantenorte wie Kolmannskuppe, Stauchslager, Ida- und Charlottental schossen wie Pilze aus dem Boden und Lüderitz, die Gründerstadt Deutsch-Südwestafrikas, wurde beinahe über Nacht der Umschlagplatz für die kostbaren Steine.
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Geschäftsleute, Händler und Glücksritter überschwemmten den Ort. Trinkwasser wurde per Tankschiff oder Eisenbahn dorthin gebracht.
Man errichtete eine Meerwasser-Entsalzungsanlage, die mit einem eigens hierfür gebauten Elektrizitätswerk betrieben wurde. Hotels, Restaurants, Vereine und Sportclubs wurden gegründet, und für einige Jahre war Lüderitz der "Nabel der Welt" von Deutsch-Südwestafrika.
Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und der Machtübernahme durch Südafrika wurde quasi über Nacht für die deutschen Bewohner alles anders.
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Viele von ihnen wurden in Internierungslager gebracht, verließen das Land, verloren alles, was sie aufgebaut hatten, oder starben verarmt und glücklos - darunter auch der Diamanten-König August Stauch und der Lüderitzbuchter ruhmreiche Bürgermeister Emil Kreplin.
Das besondere Flair von Lüderitz besteht in Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, von denen der Großteil bis heute sehr gut erhalten und gepflegt ist. 191 dieser Häuser gibt es tatsächlich noch.
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Die meisten Gebäude wurden in den Jahren des Diamantenbooms zwischen 1908 und 1914 errichtet. Damit sind sie erstklassiger Jugendstil. Knapp die Hälfte davon befindet sich noch in gutem Zustand.
Der spätere wirtschaftliche Niedergang von Lüderitz hatte hinsichtlich des architektonischen Aussehens immerhin etwas Gutes: Es wurden kaum neue, unpassende Häuser zwischen die alten gesetzt. Somit präsentiert sich der alte Stadtkern auch über 100 Jahre später in nahezu intaktem Zustand.
Vergeblich sucht man auch nach Selbstbeweihräucherungen á la "Sam Nujoma Drive" oder Diktatorenhuldigungen wie "Robert Mugabe Avenue" oder "Fidel Castro Street".
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1904 wurde der prächtige Bahnhof an der Bismarckstraße durch die deutsche Kolonialmacht gebaut, damit sollte die Anbindung der Hafenstadt an das Inland verbessert werden. Die Züge wurden gebraucht, um Waffen zur Bekämpfung der Herero- und Nama-Aufstände zu transportieren.
Später wurden die Routen wichtig für den Diamantenhandel in Kolmannskuppe. 1996 wurde die Strecke komplett still gelegt, der Verfall der Gleise machte den Zugverkehr unmöglich.
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Im Woermann-Haus in Lüderitz warteten früher Passagiere der gleichnamigen Reederei auf die Ankunft der Schiffe; die Bahnlinie Lüderitz – Aus endete praktischerweise hier.
Das Woermann Haus, erbaut 1906, ist ein in der Grundanlage schlichter Bau, der aus dem Fels gewachsen zu sein scheint. Bei der Errichtung mussten Felsen weggesprengt werden. Die Brocken, die dabei entstanden sind, bilden die Mauersteine bis zum ersten Stock. Es beeindruckt weiterhin auf der Nordseite mit zwei Erkern und drei Balkonen im ersten Stock.
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Die Hamburger Woermann-Linie war auf den Liniendienst entlang der afrikanischen Westküste ausgerichtet, während die DOAL vor allem die Ostküste Afrikas befuhr.
Beide Gesellschaften gehörten Adolph Woermann, der somit zu Beginn des 20. Jahrhunderts der eigentliche Herr über die deutsche Afrika-Schifffahrt war (ab 1909 Woermann & Brock).
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Am 13. Januar 1905 traf nach dreiwöchiger Seereise der deutsche Reichspostdampfer "Prinzregent" der Woermann-Linie vor Swakopmund ein.
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Einer der Soldaten war der Schmiedemeister Albert Plietz. Nach seiner Militärzeit ließ er sich in Lüderitz nieder und gründete dort 1909 am Ende der Bismarckstrasse seine Firma.
In den historischen Werkstätten dieses Betriebes wurde für Arbeiten für "Hufbeschlagsschmiede, Wagenbauerei und Schlosserei" von Albert Plietz geworben.
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Als der Diamantenrausch bei Kolmannskuppe ausbrach, wurde die Lüderitzbuchter Niederlassung "Krabbenhöft & Lampe", in dem am Ende der Bismarckstrasse 1909 errichteten Gebäude, als Hauptgeschäftsstelle eingerichtet.
Das "Kreplinhaus" (Baujahr 1909) schaut würdig auf die staubige Bergstraße hinab.
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Ein winziges Stückchen weiter, quasi gegenüber an der Ecke, steht das leuchtend-blaue „Haus Grünewald“ aus dem Jahre 1910. Beide Häuser werden Emil Kreplin zugeordnet, dem ersten und sehr angesehenen Bürgermeister von Lüderitzbucht (1909 bis 1914).
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Kreplin kam, wie so viele andere, als Soldat mit den deutschen Schutztruppen nach Deutsch-Südwest. Nach Beendigung seiner militärischen Laufbahn stand er im Dienst der Eisenbahn. Durch die Diamantenfunde bei Grasplatz erfuhr auch sein Leben eine ungeahnte Wendung. Innerhalb kürzester Zeit hatte auch er es zu einem beträchtlichem Vermögen gebracht.
Das Haus Eberlanz nimmt sich bescheiden neben dem dominanten Haus Grünewald in der Bergstrasse aus.
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Friedrich (Fritz) Eberlanz wurde 1879 im deutschen Witten/Ruhr geboren und erlernte dort den Beruf des Dekorateurs. Wenige Wochen vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges, im Jahre 1914, kam er mit dem Schiff nach Lüderitz. Er erhoffte sich in der deutschen Kolonie bessere berufliche Perspektiven.
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Sein Geschäft eröffnete er in der Bergstraße, in dem ursprünglich von Oberleutnant Edmund Troost 1909 erbauten Haus, das bis heute jedoch nur unter dem Namen „Eberlanz Haus“ bekannt ist.
Eberlanz war ein begeisterter Amateursammler und Hobby-Botaniker. Mit der Zeit konnte er sich ein umfangreiches Wissen aneignen und tauschte sich mit führenden Fachleuten aus. Eberlanz stellte die gesammelten Funde und Entdeckungen zunächst in seinen privaten Räumen aus.
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1926 gründete er zusammen mit Praeses Wandres, Dr. Holst und Dieter Petzold den Vorläufer des Museums, die Vereinigung für Landes- und Völkerkunde, in Lüderitzbucht.
Friedrich Eberlanz wurde 1966, kurz nach seinem Tod, zum Ehrenbürger der Stadt Lüderitz ernannt.
1979 erklärte man das „Eberlanz Haus“ zum Nationalen Denkmal.
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Als gelungen empfinden wir die frische Renovierrung des ehemals explodierten Elektrizitätswerks in der Diazsstraße. Die Struktur der riesigen Halle besteht aus Stahlträgern, die damals in Deutschland vorgefertigt und 1911 in Lüderitzbucht zusammengebaut wurden. Zur Blütezeit der Diamantenfelder war hier das modernste E-Werk der südlichen Halbkugel untergebracht.
Mit Turbinen wurde in diesen Hallen Strom für Lüderitzbucht, Kolmannskuppe und die südlichen Diamantfelder erzeugt und mit Kondensatoren Süßwasser für den Stadtbedarf produziert.
Die historische Felsenkirche erhebt sich hoch über der Bucht, auf dem Felsen des Diamantberges, mit Blick über die Stadt. 100 Jahre alt wurde sie im Jahre 2012.
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Bereits 1909 hatte die Gründungsversammlung stattgefunden und unter der tatkräftigen Führung von Pastor Metzner ging man zunächst an die Errichtung eines standesgemäßen Pfarrhauses, das schon 1910 fertig gestellt wurde.
Am 19. November 1911 folgte die Grundsteinlegung für die Felsenkirche. Baumeister war Albert Bause. Der Baumeister, der mit seinen drei Brüdern nach Südwestafrika eingewandert war, hatte schon das Pfarrhaus gebaut und entwarf nun auch den Bauplan für die Felsenkirche. Dieser folgt dem neugotischen Stil, wie er gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts bevorzugt wurde.
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Als Bauplatz für die Kirche hatte man die nackte Kuppe des Diamantberges ausersehen. Von dort oben blickte man auf die ehemals Angra Pequena genannte Bucht, die dann den Namen von Adolf Lüderitz annahm, der mit ihrem Erwerb die deutsche Kolonialgeschichte Südwestafrikas eingeleitet hatte.
Erst drei Jahre zuvor waren die ersten Diamanten in der Wüste, nicht weit von der Lüderitzbucht entfernt, entdeckt worden und sie versprachen eine glänzende wirtschaftliche Zukunft. Hoffnungsvoll beteiligte sich die deutsche Kolonialgesellschaft am Aufbau von Lüderitz und stellte das Grundstück für die Kirche kostenlos zur Verfügung.
Nach nur neun Monaten Bauzeit war das Werk vollbracht, und die Felsenkirche wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Am 4. August 1912 fand die Einweihung statt. 1978 wurde sie zum „nationalen Denkmal“ erklärt.
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Bei der Ausstattung wurden keine Kosten und Mühen gescheut – die Stadt Lüderitz konnte damals aus den Vollen schöpfen. Beeindruckend sind die bemalten Glasfenster von der Hofglasmalerei W. Franke in Naumburg an der Saale aus dem Jahre 1910, darunter ein dreiteiliges "Lutherfenster".
Als edler Spender gibt sich auf dem Fenster Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg, zu erkennen, der 1895 zum Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft gewählt worden war und zu den einflussreichsten deutschen Kolonialpolitikern zählte.
Der Abteilung Lüderitzbucht des Frauenbundes der deutschen Kolonialgesellschaft verdankt die Kirche das Fenster mit der Darstellung von der Begegnung Jesu mit den Schwestern Maria und Martha. Wählten die Damen des Frauenbundes ein Frauenthema, so entschlossen sich die Männer des Lüderitzer Bürgervereins zur Stiftung des Fensters mit der Szene vom Barmherzigen Samariter.
Kaiserin Auguste Victoria zeigte ihre Verbundenheit mit der jungen und aufstrebenden Gemeinde in Lüderitzbucht und stiftete die wertvolle Altarbibel mit einer handschriftlichen Widmung. Ihr Gemahl, Kaiser Wilhelm II., tat es ihr gleich und steuerte das zentrale Altarfenster bei. Unter einer Darstellung prunkt das kaiserliche Wappen mit der Stiftungsinschrift „Gestiftet von Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. 1912“.
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Altar, Kanzel und Taufbecken sind mit üppigen Schnitzereien verziert. Sie stammen von dem Künstler Friedrich Ditzel aus dem deutschen Kaltennordheim, der Heimatstadt des damaligen Pfarrers in Lüderitz, Alexander Metzner.
Zur Ausstattung gehören außerdem das silbernes Taufgeschirr des Ehepaar Franz Schusters und die drei Glocken wurden bei der Hofglockengießerei Franz Schilling im thüringischen Apolda gegossen.
Im Oktober 2012 wurde das 100 Jahre alte Kupferdach der Felsenkirche erneuert und Dachdeckermeister Dietmar Pistorius entdeckte eine Pergamentrolle, die vor 100 Jahren in die oberste Ecke der sich verjüngenden Kirchturmspitze geschoben worden war. Zum Vorschein kam eine "Lüderitzbuchter Zeitung" vom 25. November 1911 mit einem Bericht über die Grundsteinlegung der Felsenkirche.
Inmitten der Zeitungsseiten befand sich ein Brief des Klempnermeisters Wilhelm Meckel, von Hand geschrieben und unterzeichnet am 12. Juni 1912. Mit diesem gefundenen Dokument wurde klar, dass der damals hier tätige Handwerker aus Deutschland stammte und die dortigen Traditionen auch in seiner neuen Heimat, Deutsch-Südwest, fortsetzte.
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Fast auf gleicher Höhe mit der Felsenkirche steht das Goerke Haus. Es entstand 1909 nach Plänen von Otto Ertl, in der Zeit als der Diamantenrausch die Gegend um Lüderitz beherrschte.
1904 landete Leutnant Hans Goerke als Mitglied der deutschen Schutztruppe in Swakopmund. Durch eine schwere Verletzung musste er bereits 1905 nach Deutschland zurückkehren und lernte dort seine zukünftige Frau, Luise Hornig, kennen. 1908 kehrte er, wieder genesen, nach Deutsch-Südwest-Afrika zurück, noch nicht ahnend, dass August Stauch bei Grasplatz Diamanten gefunden hatte.
Hans Goerke witterte seine Chance, beendete seine Dienstzeit bei den Schutztruppen und stieg mit in das Diamantengeschäft ein. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zu einem reichen Mann, der es sich leisten konnte den Regierungsbaumeister Otto Ertl mit dem Entwurf des hochherrschaftlichen Hauses zu beauftragen.
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Innerhalb eines Jahres wurde die repräsentative Prachtvilla fertiggestellt. Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass alles, vom Baumaterial, über Kleidung und Maschinen, sogar selbst die Lebensmittel, per Schiff aus Deutschland eingeführt werden mussten.
Mit seinen Erkern, Verzierungen, der Sonnenuhr auf der Nordseite, den Mansarden, holzgeschnitzten Balkons und dem Natursteinfundament ist es immer noch ein anschaulicher Beweis für die damalige Handwerkskunst.
70.000 Goldmark soll der Bau verschlungen haben – eine unglaubliche Summe für damalige Zeiten!
Nach der Fertigstellung des Hauses fuhr Goerke zurück nach Deutschland, um seine Verlobte Luise Hornig zu ehelichen. Sie lassen sich in Berlin trauen und machen sich, gleich nach der Hochzeit, auf nach Südwest. Jedoch konnte sich die frisch vermählte Luise Goerke, trotz allem erdenklichen Luxus, mit den Gegebenheiten in der fernen Kolonie nicht anfreunden und wurde schon bald von Heimweh geplagt.
Auch wenn man sich alle Mühe gab mit Tanzveranstaltungen, Kostümfesten, Pferderennen und Liederabenden das Leben in Lüderitzbucht interessant zu gestalten, gegen Berlin kam das einfach nicht an. Bereits 1912 verließ Hans Goerke auf Drängen seiner Frau Deutsch-Südwest und das Ehepaar zog wieder nach Deutschland. Sie kamen nie zurück.
In das Goerke Haus zog später der Bezirksrichter. Heute ist es im Besitz von Namdeb, der namibischen Diamantgesellschaft, die das Haus für die lächerliche Summe von 30.580 N$ aufkaufte, restaurierte und originalgetreu möblierte. Leider kümmert man sich mehr schlecht als recht um das schöne Haus.
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Wer die Nacht im Zelt auf der Camp Site verbringen will, für den gibt es direkt in Lüderitz nur eine einzige Möglichkeit: den Campingplatz auf der Haifisch-Insel (Shark-Island), wenige Gehminuten vom Hafen und dem Stadtzentrum entfernt. Das Gelände ist großzügig angelegt und schön gelegen, mit Blick auf den Atlantik. Allerdings fehlt den meisten Parzellen ausreichender Windschutz - und der Wind bläst in der Lüderitzbucht das ganze Jahr.
Inmitten der Campsites findet man den Adolf Lüderitz Gedenkstein, zu Ehren seines Abgesandten, Heinrich Vogelsang, gibt es ebenfalls eine Gedenkplakette und im Halbkreis ehrt man die gefallenen Soldaten der deutschen Schutztruppen.
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Dazu kommen die umgesetzten Gebeine des alten Nautilus-Friedhofs, sowie die erst 2007 errichtete Gedenkstätte des Nama-Kapitäns Cornelius Fredericks und seiner Stammesmitglieder, die hier den Tod fanden.
Vor der deutschen Kolonialzeit war die Haifischinsel ein eigenständiges Eiland, das die Schutztruppe etwas später durch einen aufgeschütteten Schotterdamm mit dem Festland verbunden und damit eine kleine Gebietsrevision vorgenommen haben. So wurde die damals "britische" Insel, die wie alle anderen Südwestafrika vorgelagerten Inseln zum britischen Empire gehörte, dem deutschen Schutzgebiet einverleibt.
Die Insel diente dann während der Herero-, und Nama-Aufstände unter Oberst Deimling, Kommandeur der Schutztruppen in Deutsch-Südwestafrika, als Gefangenenlager, das viele Verluste zu verzeichnen hatte.
Diese umfangreiche Tour ist für geschichtlich Interessierte ungemein interessant und lehrreich, insbesondere, da sie sozusagen noch von einer Zeitzeugin durchgeführt wird. Nirgendwo sonst würde man so viele Hintergrundinformationen zu den Gebäuden und deren ehemaligen oder auch aktuellen Bewohnern serviert bekommen. Der Preis für diese mehrstündige Stadttour ist mit knapp 20 Euro pro Person geradezu lächerlich gering.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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nielsonghana · 4 months
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Einige Bilder mit Beschreibungen
Ergänzend zu Blog #1 gibt es hier ein paar Bilder aus Ghana mit Beschreibungen.
Hier findet ihr den ganzen Blogeintrag:
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Letzten Freitag war an der Schule eine große Abschlusszeremonie, da die Weihnachtsferien nun beginnen und viele ihre Ausbildung bei Baobab beendet haben (das Schuljahr beginnt hier mit dem Kalenderjahr). Viele Eltern kamen von weit her angereist, es gab sehr viele Programmpunkte und Vorführungen und alle waren wunderschön angezogen. Die Zeugnisse wurden auch feierlich überreicht.
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Vor einigen Wochen machten wir mit unseren Future Lab Schülern eine Exkursion zur Universität von Cape Coast und sammelten viele Eindrücke auf der "Lehr - und Forschungsfarm". Die Universität hat ein tolles Konzept: Alle Studenten der Landwirtschaft können dort ein Stück Land auf dem Campus beantragen und dieses dann bewirtschaften. Die Universität veranstaltet jede Woche einen Markt, wo die Produkte verkauft werden können. Manche Studenten können so ihre gesamte Studiengebühr zurückzahlen und sogar noch etwas dazuverdienen.
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Ein paar Jungs klettern auf eine Palme, um an die Kokosnüsse zu kommen. Ich selbst bin auf die Palme daneben geklettert und habe von dort das Foto aufgenommen.
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Ich bereite an meinem freien Tag Unterricht in Cape Coast in meinem Lieblingsrestaurant am Strand vor.
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Ein Open-Air-Gottesdienst in der Hauptstadt Accra. Louisa und ich waren dort im Oktober, um Bücher für die Schulbibliothek zu organisieren, und sind dann nachts ganz zufällig in diesen Gottesdienst geraten. Es war wirklich eine schöne Atmosphäre und der Pfarrer hat ganz viele Ernährungstipps für ein gesundes Leben gepredigt. Kirche bedeutet hier nicht nur Glauben und Gemeinschaft, sondern auch Bildung.
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Ich bereite in Cape Coast grünen Tee bei einem sehr netten muslimischen Fernsehverkäufer am Straßenrand zu. Ich habe ihn kennengelernt, als ich ein HDMI-Kabel kaufen wollte. Seine Familie kommt aus dem Niger und er hat mir schon gute Reisetipps gegeben und mir geholfen, Stoff zu normalen Preisen zu kaufen.
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Eine wunderschöne alte Brücke aus der Kolonialzeit, die ich an einem freien Tag entdeckte als ich nach Westen unterwegs war.
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Unser inzwischen uralter Schulbuss, beladen mit den Trommeln für den Auftritt unserer Tanzgruppe.
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Der größere der beiden Leuchttürme in Cape Coast. Das Gebäude stammt aus britischer Kolonialzeit und diente außerdem als Aussichtspunkt, um herannahende Feinde früh sichten zu können. Heute leben dort einige Familien und das Gebäude ist am verfallen, da sich niemand so richtig kümmert. Von oben hat man eine wunderbare Aussicht auf ganz Cape Coast.
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Vor den Ferien haben Louisa und ich einen Abend mit Unterhaltungsprogramm für die Schüler organisiert. Aus dem Dorf kam ein DJ mit großer Musikanlage und dann spielten wir verschiedene Spiele. Alle hatten sehr großen Spaß beim Tanzen.
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Ein Gruppenfoto aller unserer Schüler.
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Eine nette Schülerin hat mir, als ich zum zweiten Mal Malaria hatte, einen Tee zubereitet. Wir sind einmal über die Schulfarm gelaufen und haben von allen möglichen Bäumen, die sie mir gezeigt hat, Blätter abgerissen und daraus dann diesen Tee gemacht. Er war sehr bitter, ob er geholfen hat, kann ich nicht wirklich sagen, da ich gleichzeitig auch andere Medikation eingenommen habe.
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Ein brennender Müllhaufen vor einer Kirche, den ich bei einem Nachtspaziergang in Cape Coast sah. So sieht Müllentsorgung in Ghana leider häufig aus, da der Müll irgendwann einfach zu viel wird und es keine Müllabfuhr gibt, die ihn wegbringt.
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Louisa organisierte vor einigen Wochen eine Plätzchenbackaktion. Die Zutaten waren teuer und die Plätzchen recht trocken, aber die Schüler hatten Spaß.
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Vor zwei Wochen besuchte ich das Schloss in Cape Coast. Verschiedene Kolonialmächte aus Europa hielten hier über Jahrhunderte bis zu 1000 Menschen gleichzeitig in dunklen Kerkern fast ohne Belüftung gefangen, um sie dann mit Schiffen als Sklaven nach Amerika und Europa zu verschiffen. Das Schloss war eine beeindruckende, aber auch sehr bedrückende Erfahrung. Es ist ein Stück europäische Geschichte, die man dann erst hier in Ghana so richtig erfährt. Man durfte sogar die alten Kerker betreten und die Bedingungen dort begutachten. Häufig war es wohl so, dass die Europäer die Sklaven überhaupt nicht selber aus dem Inland hier herbrachten, stattdessen verteilten sie Waffen unter den verschiedenen Gruppen Ghanas, Togos und auch Benins, damit diese sich gegenseitig bekriegten und dann als Gegenleistung die Menschen der unterlegenen Seite an die Europäer auslieferten. Es ist ein Ort, an dem man merkt, wozu Menschen fähig sind.
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Vor einigen Tagen brachte ich mit dem Busfahrer der Schule zwei Jungen nach Hause in ihr Heimatdorf etwas nördlich. Wir fuhren erst über Teerstraßen, später über immer engere und kaputtere Erdstraßen in das Dorf. Auf dem Rückweg sahen wir einige Männer, die Gold aus dem Boden schürften. Sie sagten mir, dass sie an einem guten Tag drei Gramm Gold finden könnten. Bevor sie die Arbeit beginnen, kippen sie ein alkoholisches Getränk auf den Boden, das soll Glück bringen. Wir besuchten dann noch einen Freund des Busfahrers, der sehr abgelegen mit seiner Familie in einer Bambushütte wohnt. Um die Hütte herum war eine riesige Farm, auf der jede nur erdenkliche Pflanze zu finden war. Er war sehr gastfreundlich, sprach äußerst gutes Englisch und bot uns eine Ananas frisch von der Farm an. Er bewirtschaftet alles alleine und verdient damit wohl auch ein ziemlich gutes Geld. Ich fand ihn ziemlich inspirierend.
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Sonntags war ich neulich mit einer kleineren Gruppe von Mädchen joggen. Es war ziemlich entspannt, da es nur so wenige waren und dann kamen sie sogar auf die Idee im Sonnenaufgang Fotos zu machen.
Ich hoffe ihr hattet Spaß mit den Bildern und könnt Euch nun besser vorstellen, wie es bei mir so aussieht. Bis bald mal.
Liebe Grüße
Nielson
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native-blog-deutsch · 5 months
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Thanksgiving und die amerikanischen Ureinwohner: eine komplizierte Geschichte
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Für viele amerikanische Ureinwohner ist Thanksgiving ein Tag der Trauer und des Protests, deshalb haben sie für dieses Datum ihre eigenen Veranstaltungen entwickelt
Es gibt eine gängige Geschichte, die amerikanische Schülerinnen und Schüler über das erste Thanksgiving-Fest hören: Eine Gruppe freundlicher Indianer hieß die Pilger auf dem Kontinent willkommen, lehrte sie, wie sie leben sollten, und setzte sich mit ihnen zum Essen zusammen. David Silverman, Experte für die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner, sagt, dass diese Thanksgiving-Geschichte ein Mythos ist. Erstens wird der Stamm, um den es geht, fast nie genannt, und dem Mythos zufolge "übergeben sie Amerika an die Weißen, damit diese eine große Nation schaffen können, die sich der Freiheit, den Chancen und dem Christentum verschrieben hat und von der der Rest der Welt profitieren kann. Es geht darum, dass die Ureinwohner sich dem Kolonialismus beugen", sagt Silverman. Die Wahrheit ist anders. Die Siedler von Plymouth, auch Pilger genannt, kamen in einem Land an, das von den meisten Patuxet-Indianern aufgrund eines Seuchenausbruchs verlassen wurde. Nach einem harten Winter, dem die Hälfte der Siedler zum Opfer fiel, weil sie sich nicht an das Land gewöhnen konnten, half der letzte überlebende Patuxet, Tisquantum (Squanto), den Pilgern, indem er sie lehrte, Aale zu fangen und Mais anzubauen. Er diente als Dolmetscher, bis er ein Jahr später der gleichen Krankheit erlag, die seinen Stamm auslöschte. Der Anführer der Wampanoag, Massasoit, der ebenfalls in der Umgebung lebte, versorgte die Kolonisten während des schwierigen ersten Winters mit Nahrung. Die Pilger feierten ihre erste Ernte im Jahr 1621, wahrscheinlich zwischen dem 21. September und dem 11. November, mit 50 Passagieren der Mayflower und 90 amerikanischen Ureinwohnern. Dieses Festmahl, das zunächst nicht als Thanksgiving bezeichnet wurde, fand im Anschluss an die Ernte statt und wurde von den Frauen und Dienern der Pilger vorbereitet. Einigen Berichten zufolge war die Ernte für die Pilger bestimmt, aber die amerikanischen Ureinwohner schlossen sich der Feier an, nachdem sie feierliche Schüsse gehört hatten, und brachten ihre eigenen Lebensmittel mit. Paula Peters, Historikerin der Mashpee Wampanoag auf Cape Cod, behauptet dies: "Sie waren keine Pilger und die Wampanoag waren nicht eingeladen". Sie verweist auf Berichte von Siedlern, die besagen, dass die Pilger (auch Separatisten genannt) ihre erste Ernte feierten, indem sie Musketen abfeuerten, was dazu führte, dass "90 Wampanoag für den Krieg ankamen", aber nachdem sie erfahren hatten, dass sie keine Schlacht zu erwarten hatten, "blieben sie für ein angespanntes, diplomatisches Essen, das vielleicht Truthahn enthielt oder auch nicht". Die Beziehung zwischen den beiden Gesellschaften verschlechterte sich jedoch später und gipfelte in "einem der schrecklichsten Indianerkriege der Kolonialzeit", dem King Philip's War, so Silverman. In den folgenden Jahren verübten die Siedler Massaker an indianischen Stämmen wie den Pequot, raubten Gräber der Wampanoag und stahlen ihnen Lebensmittel, um in den ersten Jahren auf dem Kontinent zu überleben. Das ist der Grund, warum die amerikanischen Ureinwohner Thanksgiving nicht als Fest, sondern als Trauertag betrachten, um an das zu erinnern, was manche als Völkermord an den Ureinwohnerstämmen in Amerika bezeichnen.
Nationaler Trauertag (National Day of Mourning)
Der Nationale Trauertag ist eine jährlich stattfindende Demonstration, die die Öffentlichkeit über die amerikanischen Ureinwohner aufklären und mit den Mythen rund um das Erntedankfest in den USA aufräumen soll. Außerdem soll das Bewusstsein für den Kampf der amerikanischen Ureinwohner geschärft werden. 1970 veranstaltete der Commonwealth of Massachusetts anlässlich des 350. Jahrestages der Landung der Mayflower eine Thanksgiving-Gedenkfeier. Jahrestag der Landung der Mayflower. Die Organisatoren luden Frank "Wamsutta" James, Anführer des Wampanoag-Stammes von Gay Head und Präsident der Federated Eastern Indian League, ein, auf der Veranstaltung zu sprechen. Nach der Durchsicht seiner Rede wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass er die Rede nicht so halten dürfe, wie sie geschrieben worden war, und sie gaben ihm eine andere, die von ihrem PR-Team geschrieben worden war. James hielt seine Rede stattdessen auf dem Cole's Hill in Plymouth Massachusetts neben einer Statue von Massasoit Sachem (auch bekannt als Ousamequin), dem Anführer der Wampanoag zur Zeit der Ankunft der Pilger, der ein Bündnis mit den Kolonisten in der Kolonie Plymouth einging. Dort beschrieb er die Sichtweise der Ureinwohner auf die Feierlichkeiten zu Thanksgiving. Die Rede enthielt die folgende Aussage: "Wir haben unser Land eingebüßt. Unser Land ist in die Hände des Angreifers gefallen. Wir haben dem weißen Mann erlaubt, uns in die Knie zu zwingen. Was geschehen ist, kann nicht geändert werden, aber heute müssen wir auf ein menschlicheres Amerika hinarbeiten, ein indianischeres Amerika, in dem der Mensch und die Natur wieder wichtig sind; in dem die indianischen Werte von Ehre, Wahrheit und Brüderlichkeit vorherrschen (...) Jetzt, 350 Jahre später, ist es der Beginn einer neuen Bestimmung für den ursprünglichen Amerikaner: den amerikanischen Indianer." Nach der Veranstaltung wurde am Cole's Hill in Plymouth eine Gedenktafel mit der folgenden Botschaft angebracht: "Seit 1970 versammeln sich die amerikanischen Ureinwohner um 12 Uhr mittags auf Cole's Hill in Plymouth, um am US-Feiertag Thanksgiving einen nationalen Trauertag zu begehen. Viele amerikanische Ureinwohner feiern die Ankunft der Pilgerväter und anderer europäischer Siedler nicht. Für sie ist der Thanksgiving Day eine Erinnerung an den Völkermord an Millionen ihres Volkes, den Raub ihres Landes und den unerbittlichen Angriff auf ihre Kultur. Die Teilnehmer/innen am Nationalen Trauertag ehren die Vorfahren der Ureinwohner/innen und den Kampf der Ureinwohner/innen um ihr heutiges Überleben. Es ist ein Tag des Gedenkens und der spirituellen Verbundenheit, aber auch ein Tag des Protests gegen Rassismus und Unterdrückung, denen die amerikanischen Ureinwohner weiterhin ausgesetzt sind. Die jährliche Veranstaltung wird von den United American Indians of New England organisiert.
Unthanksgiving-Tag
Die Indigenous Peoples Sunrise Ceremony, auch bekannt als Unthanksgiving Day, ist eine Veranstaltung, die auf Alcatraz Island in der Bucht von San Francisco stattfindet. Sie wird seit 1975 am selben Tag wie Thanksgiving und dem Nationalen Trauertag begangen, um an eine Protestveranstaltung im Jahr 1969 zu erinnern, bei der das Alcatraz-Red Power Movement, eine von indianischen Jugendlichen angeführte soziale Bewegung, die Insel besetzte. 1969 besetzten indianische Mitglieder des Alcatraz-Red Power Movement, die zur Gruppe der Indians of All Tribes (IAT) gehörten, die Insel Alcatraz auf der Grundlage des Vertrags von Fort Laramie aus dem Jahr 1868, in dem überschüssiges Land der Regierung den amerikanischen Ureinwohnern zugewiesen wurde. Die Besetzung dauerte 19 Monate, vom 20. November 1969 bis zum 11. Juni 1971, als sie von der US-Regierung gewaltsam beendet wurde. Dies löste Proteste des American Indian Movement (AIM) aus. AIM-Mitglieder färbten den Plymouth Rock während eines Thanksgiving-Protests im Jahr 1970 rot an, was zur Einführung des Nationalen Trauertages (National Day of Mourning) führte. Die Veranstaltung wird vom International Indian Treaty Council und American Indian Contemporary Arts organisiert. Originalartikel Das könnte Sie auch interessieren   Read the full article
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greenudon · 2 years
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Die historische Altstadt von Lima liegt ca. 8 km nördlich von Miraflores und da die öffentlichen Verkehrsmittel ein bisschen kompliziert schienen, nutzte ich Über, um für wenige peruanische Sols diese Strecke zu absolvieren. Pünktlich 12 Uhr findet die Wachablösung am Regierungspalast statt und mit einer Kapelle wird dies innerhalb von 15 Minuten zelebriert.
Eigentlich sollte danach meine Stadtführung beginnen, doch das Angebot war wohl ein altes und so wartete ich noch 5 Minuten, aber kein gelber Guide erschien. So begann ich die Runde nach meinem Reiseführer selber zu absolvieren. Der große Platz mit Regierungspalast und Kathedrale ist sehr markant und spiegelt die alte Kolonialzeit wieder. Die Straßen dahinter und in der näheren Umgebung sind wiederum eher unspektakulär und nicht unbedingt sehenswert - so zu mindest mein Eindruck. Auch das peruanische China Town war überfüllt mit Menschen und lud nicht wirklich zum Verweilen ein. Durch glückliche Umstände entdeckte ich dann noch ein vegetarisches Lokal hinter dem Plaza de Armas - einfach, gut besucht und etwas old school. So hatte ich die Gelegenheit zu peruanischen Preisen (4 EUR) ein Mittagsmenü zu probieren. Nebenbei lief der Fernseher mit gelösten Kriminalfällen aus Lima, wo ein Bandenboss geschnappt wurde. Zum Schluss wurde beim Bezahlen meine Kreditkarte vom Gerät nicht akzeptiert und mein Bargeld war schon ausgegeben. Ohne lange Diskussionen meinte die freundliche Dame dann, dass ich mir keine Sorgen machen soll, ich sei eingeladen. Hätte man so etwas auch auf der Nordhalbkugel erleben können?
Etwas peinlich berührt verließ ich die Gaststätte und lief ein weites Stückchen Richtung Westen bis zu einem Park, wo eine kleine LGBTQ-Veranstaltung abgehalten wurde. Nun waren es nur noch wenige Stunden bis mein Ehemann ankommen sollte. Nach knapp 3 Wochen konnten wir uns ohne Verspätung und sehr glücklich am Abend in den Arm nehmen. Zusammen gönnte wir uns noch ein Drink und ich zeigte ihm die Klippen zum Pazifik im Dunklen.
Ungewöhnlichkeit des Tages: Wachtelei-Verkäuferin am Rande eines Parks (siehe Foto)
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nordseehexe · 5 months
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Der Pishtaku
Pishtaku, Pishtakuq oder Pishtaq (auf Ancash-Quechua), hispanisiert Pishtaco, in Südperu Nak'aq (auf Qusqu-Qullaw-Quechua) oder Nakaq (auf Chanka-Quechua), in Puno und Bolivien Kharisiri, Lik'ichiri oder Llik'ichiri (auf Aymara), ist in der andinen Tradition der Quechua und Aymara in Peru und Bolivien ein monströser, meist weißer Mörder, der den ermordeten Indigenen das Fett aussaugt.
Die Legende vom fettsaugenden Mörder Pishtaku oder Nak'aq ist in den peruanischen Anden insbesondere in den Regionen Ancash, Huánuco, Junín, Huancavelica, Cuzco, Ayacucho, Apurímac, Pasco und im Bergland von Lima lebendig. Die traumatischen Erfahrungen der Indigenen mit den spanischen Eroberern – ähnlich wie auch mit Vertretern der Macht bis in die Gegenwart – wurden in der Kolonialzeit bereits früh in Mythen verarbeitet. Der Pishtaku macht sich über Männer und Frauen her, die allein sind, und schneidet ihnen die Kehle durch, um ihr Fleisch in Form von Chicharrones zu essen und das Fett zu verkaufen. In anderen Erzählungen begräbt er seine Opfer, mitunter lebendigen Leibes, um die Erde zu düngen und den Gebäuden Festigkeit zu geben.
Der Pishtaku ist in der Regel ein Weißer oder auch Mestize, ein Mann mit Hut und Lederjacke, hoch zu Ross oder im Auto, vom Staat privilegiert und hochgebildet.
Mitunter kann er zu einer benachbarten indigenen Ethnie gehören.
Ricardo Palma beschreibt 1896 in der siebten Serie seiner Tradiciones Peruanas, wie Quechuas von Cusco in der Zeit um 1700 die dortigen Mönche vom Orden Padres Belethmitas oder Barbones (gegründet 1667) als Nacas (Quechua: nak'aqkuna) bezeichneten, die Indigene entführten und töteten, um ihnen Menschenfett zur Herstellung von Salben zu entnehmen.
In der andinen Tradition ist viel Körperfett ein Zeichen von Gesundheit, während Krankheiten mit Abmagerung und Fettmangel erklärt werden. Die Praxis der Conquistadores, Wunden mit dem Fett erschlagener Feinde zu behandeln, entsetzte die Indigenen.
In heutigen Erzählungen wird das Menschenfett für die Funktionsfähigkeit von Maschinen wie etwa Getreidemühlen oder Flugzeugmotoren, in anderen Fällen für pharmazeutische Produkte benötigt. Ebenso werden in Entwicklungshelfern, dem US-amerikanischen Peace Corps oder den Missionaren von SIL International Pishtaku gesehen. Hierzu gehört auch die Vorstellung, dass Kinder zunächst gemästet werden, damit ihnen später das Fett ausgesaugt werden kann.
Als Handlanger katholischer Geistlicher tritt der Nak'aq (hier: ñak’aq), ehemaliger Jünger Jesu, noch in den Jahren 2005 und 2007 in der Erzählung San Bartolomé ñak’aqman tukupun („Wie Sankt Bartholomäus ein Nak'aq wurde“) aus der Gegend von Chinchero bei Cusco auf. Für abgeliefertes Menschenfett – benötigt für Menthol und Medizin – erhält er von den Priestern des Konvents Santo Domingo Silber (oder Geld). Während durch die Landreform unter Juan Velasco Alvarado ab 1969 der vormalige kirchliche Großgrundbesitz den Indigenen gehört und die Tribute – Naturalien und Arbeit – für „Christus, die Seelen und den Priester“ abgeschafft sind, treiben die Nak'aqkuna weiter ihr Unwesen. Wem das Schicksal bestimmt ist, durch einen Nak'aq zu sterben, kann dem nicht entrinnen.
Die Angst vor dem Pishtaku wird von Eltern gegenüber ihren Kindern auch als Erziehungsmittel eingesetzt und so direkt an die nächste Generation weitergegeben.
Nach Einschätzung von Anthony Oliver-Smith, der in den 1960er Jahren in Ancash forschte, hat die Legende vom Pishtaku und das damit verbundene tiefe Misstrauen in die Fremden eine überlebenswichtige Funktion, um die indigene Gemeinde einig und auf Distanz von der realen Bedrohung durch die Weißen und Mestizen zu halten.
Der Pishtaco war auch die Vorlage für eine 2009 bekannt gewordene, aber schnell als Erfindung einiger Polizisten entlarvte moderne Legende, nach der eine als Pishtacos bezeichnete Bande von Serienmördern im Zeitraum seit den 1970er Jahren 60 Menschen ermordet haben soll, um ihr Fett an Kosmetikfirmen zu verkaufen.
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