Tumgik
#Virtualista
techniktagebuch · 8 months
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18. Juli bis 17. August 2023
Waschen in analogen und digitalen Räumen – Chancen und Risiken
Abends vor dem Schlafengehen schalte ich noch eben die Lampe in der Kammer aus, in der unsere Waschmaschine steht. Dabei bemerke ich, dass das 'Bullauge' der Waschmaschinentür das Licht merkwürdig reflektiert.
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Es dauert eine Weile, bis wir den Miele-Kundendienst davon überzeugt haben, dass es sich hierbei um einen Garantiefall handelt (wir haben weder einen Ziegelstein noch den Zimmermannshammer mitgewaschen. Nichtmal ein Headset). Weitere zwei Wochen dauert es, bis das Austauschgerät geliefert wird. In der Zwischenzeit sind wir auf einen Waschsalon angewiesen, wovon es zum Glück drei in Fußentfernung gibt.
Ich kann auf Anhieb nicht sagen, wann ich zuletzt Wäsche in so einem Salon gewaschen habe. Vielleicht 2007 in einem Urlaub auf Teneriffa? Die ersten Male kann ich hingegen ziemlich genau benennen. Das war in Urlauben ab 1984 und dann im Herbst 1988, als ich frisch nach Berlin gezogen war und noch keine eigene Waschmaschine hatte.
Ich ging also regelmäßig in einen Waschsalon in der Gotzkowskystraße, der aber ein anderer war, als der den Google einem heute dort anzeigt. Zum Waschen musste man 5 oder 6 DM in einen Automaten einwerfen und bekam dafür eine Münze namens "Waschpolette" sowie einen Becher voll Waschpulver. Die Trockner kosteten 50 Pfennige für 15 Minuten, wofür ebenfalls spezielle Münzen benötigt wurden. Ich meine, es hätte auch einen Automaten zum Münzwechseln gegeben.
Insgesamt musste man also für einen Waschvorgang 2-3 mal eine Münze in einen Automaten werfen und fürs Trocknen dann noch ein paar. Ein fehleranfälliger Prozess und so verging kaum eine Waschsession, ohne dass irgendein:e Kund:in in lautes Fluchen ausbrach, das Scheißgerät habe schon wieder die Polette gefressen.
Es gab kein Personal in dem Salon, aber einen Aushang mit einer Servicetelefonnummer bei der man sich beschweren konnte, und ich meine, einmal hätte ich so auch Geld zurück überwiesen bekommen.
2023 in der Greifswalder Str. läuft der Vorgang mit Münzen, Scheinen und bargeldlos. Der Kassenautomat an der Wand akzeptiert Kartenzahlung und man kann auf einem Touchscreen die Nummer einer freien Maschine antippen und hat diese dann gebucht. Waschmittel kann man mitbringen oder separat kaufen.
Einzige Fehlerquelle: Maschinen werden auch als verfügbar angezeigt, wenn der vorherige Waschgang abgeschlossen ist, die saubere Wäsche aber noch darin liegt. In diesem Fall kann man die Buchung nicht zurücknehmen und muss entweder warten, bis der/die Besitzer:in auftaucht und die Wäsche herausnimmt, oder man räumt sie selbst in einen der herumstehenden Wäschekörbe. Oder man zahlt zähneknirschend für eine weitere Maschine.
Kurz nach Eintreffen unserer neuen Waschmaschine fahren wir an die Ostsee, in eine Ferienhaussiedlung, die ebenfalls eine Art eigenen Waschsalon hat. Ich gehe also in die Rezeption der Anlage, um Waschmittel zu kaufen und zu fragen, wie man eine Maschine bucht und bezahlt. Ersteres ist ein fancy Plastikpäckchen voller bunter Flüssigkeiten, für letzteres bekomme ich einen Handzettel mit Erklärungen (5 einfache Schritte!).
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Beides trage ich heim ins Ferienhäuschen, zur Gattin, die den eigentlichen Waschvorgang übernehmen wollte. Sie lädt also die App herunter, meldet sich an, bucht und bezahlt eine Maschine. Geht dann ins Waschhäuschen, füllt die Wäsche und das Waschmittel ein und startet das Waschprogramm.
Sie bemerkt noch, dass das Waschhäuschen gerade zwecks Reinigung für eine Stunde gesperrt sein wird, wenn unser Waschvorgang endet. Anschließend bin ich dann dran, die Wäsche wieder abzuholen. Ihre Sorge ist, dass jemand die Maschine direkt nach uns bucht und dann dringend auf das Ausräumen der Wäsche wartet (s.o.).
Ich hingegen finde ein ganz anderes Problem vor – die Maschine scheint Ihr Programm abgespult zu haben, die Tür lässt sich aber durch keines der Bedienelemente öffnen. Personal ist auch hier nicht vor Ort, aber immerhin ist unsere Wäsche so in Sicherheit. Ich rufe also die Gattin an, ob sie in der App irgendetwas entriegeln kann, kann sie aber nicht.
Folglich radele ich die 100 m zur Rezeption und frage um Rat. Der lautet "da können wir leider nichts machen, die Maschinen werden von einer eigenen Firma betrieben, hier ist deren Servicetelefonnummer." Ich rufe also die Nummer an und erhalte die Auskunft, ja, das passiere öfter mal, denn 20 Minuten nach Ende des Waschgangs würde sich die Tür automatisch verriegeln. Wir sollten die Maschine einfach in der App noch einmal reservieren, dann ließe sich die Tür wieder öffnen.
Mit diesen neuen Informationen radele ich zurück zum Ferienhäuschen und die Gattin macht sich mit Telefon und App wieder auf den Weg zur Waschmaschine, um im Moment der Türöffnung vor Ort zu sein.
Eine Viertelstunde später kommt sie zurück, mitsamt der Wäsche und weiteren Informationen. Sie hat eine andere Urlauberin getroffen, die sagte, das mit den Türen passiere andauernd. Es gäbe aber eine Notentriegelung hinter einer Klappe unten rechts an der Maschine. Man müsse da den gelben Ring hinter dem schrägen Schlitz herunterziehen, am besten mit einer Geldmünze.
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Das fehlen der Abdeckklappe und der Zustand des Entriegelungshebels deuten schon auf häufige Nutzung hin.
Die Gattin weist zudem darauf hin, dass dieser Weg im Prinzip auch auf der Anleitungstafel an der Wand beschrieben ist.
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Hier leider die englische Version, die deutsche ist links noch zu erahnen.
Leser:innen mögen bei Bedarf selbst eine Liste der Ungereimtheiten dieser Organisation des digitalen Waschvorgangs erstellen. Alle Beteiligten waren aber freundlich und hilfsbereit und es kamen weder Tiere noch Wäschestücke zu Schaden.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 9 months
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8. August 2023
I Fought the App and the App Won
Es ist ein stürmischer und regnerischer Tag. Ich stehe an der Packstation und möchte ein Päckchen abholen. Ich zücke also mein Smartphone und öffne die DHL App.
Die App verlangt, dass ich mich einlogge. Das Telefon ist noch relativ neu, es ist vermutlich das erste Mal, dass ich mich von diesem Gerät aus anmelde. Das Passwort ist aber im Passwortspeicher abgelegt und ich kann es per Face ID abrufen und automatisch eintragen lassen.
Die Gesichtserkennung braucht drei Versuche, was vielleicht an den Tropfen auf meiner Brille und dem Fahrradhelm liegt. Anschließend muss ich allerdings noch einen Verifizierungscode eingeben, der mir per Mail gesendet wird.
Ich öffne also die Mail-App, merke mir den Code und gebe ihn in der DHL App ein. Die DHL App verlangt nun, dass das neue Gerät aktiviert wird. Dazu wird das bisher verwendete Gerät benötigt, also mein altes Telefon.
Zufällig habe ich auch das alte Smartphone dabei. Es hat allerdings keine Netzverbindung, weil die SIM-Karte in meinem neuen Telefon steckt. Ohne Internetverbindung funktioniert aber weder die Aktivierung eines neuen Gerätes, noch das Verwenden der DHL-App auf dem alten Gerät, um damit die Abholung zu autorisieren.
Ich habe nun noch zwei Optionen: Erstens die SIM-Karte aus dem neuen Telefon rausfummeln und in das alte Telefon stecken. Zweitens könnte ich auf den neuen Telefon einen Hotspot aufmachen und versuchen, damit dem alten Telefon eine Netzverbindung zu spendieren.
Angesichts meiner klammen Finger kommt Option eins nicht wirklich in Frage. Irgendwie klappt es aber nicht, dass sich das alte Telefon mit dem neuen verbindet, und ich habe allmählich keine Lust mehr und fahre erst mal nach Hause. Das Päckchen muss also noch bis morgen in seinem kühlen Schacht ausharren.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 8 months
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10. September 2023
Dieses Feature sollte vielleicht beim nächsten Produktupdate überarbeitet oder ganz entfernt werden
Wir fahren zweimal an einem Abend Taxi, beide Male mit einem Großraumtaxi, jeweils einem Mercedes-Kleinbus.
Beide Male fällt mir beim Einsteigen auf, dass die Schiebetür auf der Beifahrer:innenseite einen großen Aufkleber "Automatiktür" trägt. Und tatsächlich gleitet die Tür jeweils ohne unser Zutun auf.
Beide Male ist aber auch der Griff außen an der Tür mit mehreren Streifen schwarzen Gewebeklebebands (vulgo Duct Tape) so überklebt, dass wir auch gar keine Chance hätten, ihn zu betätigen.
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Dieses Foto gelingt mir erst einige Tage später. Nicht alle Taxen dieses Modells sehen so aus, aber es gibt definitiv mehrere davon.
Ich erinnere mich vage, dass mir schon mal ein Taxifahrer zugerufen hat, die Fahrgäste sollten bitte die Finger von dieser Tür lassen. Eventuell geht das sogar auf die Zeit des Berlkönigs zurück. Wie bei diverse anderen Automatiktüren verträgt sich der Mechanismus offenbar nicht so gut mit menschlicher Interaktion, insbesondere, wenn beide in entgegengesetzte Richtungen streben.
Ich vermute, dass das schwarze Klebeband dazu dient, das menschliche Eingreifen nun gleich ganz zu unterbinden. Vielleicht hält es aber auch nur die bereits defekten Türgriffe an Ort und Stelle. Vielleicht denke ich nächstes Mal daran, einen Taxifahrer danach zu fragen.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 1 year
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11. Januar 2023
Eine erste Pfandschüssel in unserem Haushalt
Seit Jahresanfang gelten in Deutschland neue Vorgaben für Mehrwegverpackungen für Essen und Getränke, die geliefert oder mitgenommen werden. Prinzipiell sind nun alle Geschäfte verpflichtet, dafür Mehrwegverpackungen anzubieten, aber wie üblich, sind die Details unübersichtlich. Es gibt mehrere Anbieter für solches Geschirr und Ausnahmen für kleine Geschäfte.
In meiner Wahrnehmung führen daher die Pfandgefäße dasselbe Nischendasein wie vorher. Aber meine Frau bringt eine Schüssel mit Deckel von der Arbeit heim, nachdem die Kantine dort das System des Anbieters Vytal eingeführt hat. Ich habe umgehend ein schlechtes Gewissen, denn ich habe mir am Vorabend Essen liefern lassen und wurde mit der Maximaldosis Alufolie versorgt.
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Die Vytal-Gefäße gibt es in mehreren Formen, jedes ist mit einem QR-Code versehen. Beim Ausleihen in der Kantine scannt man diesen Code mit der zugehörigen App und zeigt dem Personal das Handydisplay. Von da an "weiß" Vytal also, dass man diese Schüssel geliehen hat. Bei der Rückgabe wird der Code in der Kantine erneut gescannt – vom Personal oder an einem Automaten. Man hat eine Woche Zeit für die kostenlose Rückgabe der Gefäße, ab dann kostet es eine Strafgebühr und die App sendet einem Erinnerungsbotschaften.
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Um mein Gewissen zu beruhigen, installiere ich mir die Apps von Vytal und deren Konkurrenten ReCup und registriere mich als Nutzer. Wie auf den Kartenansichten der Apps zu erkennen ist, hat Vytal hat an meinem Wohnort mehr Restaurants als Partner. 
Zum Ordern muss man einen Code in der App generieren lassen und bei der Essensbestellung mit angeben. Für die Rückgabe gibt es wohl verschiedene Optionen – dem Lieferpersonal in die Hand drücken, in ein Partner-Restaurant bringen oder zu einer Rückgabestation, die hier in der Nähe steht. 
Mein Versuch, einige Tage später bei einer weiteren Essensbestellung Vytal zu nutzen, schlägt allerdings fehl. Das Restaurant ruft mich an und entschuldigt sich wortreich – sie hätten 200 Stück Pfandgeschirr geordert, die wären in kurzer Zeit alle ausgeliefert worden und sie erwarteten aktuell Nachschub. Ich willige also ein, eine Einwegverpackung zu akzeptieren, und diese ist dann immerhin aus Pappe.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 1 year
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Januar 2023
Von der Rentnerinnendisco zum Elefantenfuß: Verschiedene Arten der Luftbefeuchtung
Abends brennen der Mutter und mir oft die Augen. Vielleicht ist die Luft zu trocken. Ich schalte das CO₂-Messgerät ein, das nebenbei die Luftfeuchtigkeit misst, und finde heraus, dass sie sich im Mutterhaushalt zwischen 30 und 35% bewegt. Nicht wüstenartig, aber auch nicht im empfohlenen Bereich.
Auf dem Kachelofen steht deshalb schon seit ein paar Jahren ein Backblech voll Wasser. Das hat verschiedene Nachteile: Erstens ist das Backblech komplett verrostet, was hässlich aussieht. Zweitens trägt das Backblech nur zur Luftbefeuchtung bei, wenn der Kachelofen beheizt wird, tagsüber also gar nicht. Und drittens kann es, wie ich jetzt mit dem Messgerät herausfinde, auch abends die Luftfeuchtigkeit nicht über 35% stemmen.
Die Mutter ist der Meinung, dass es reichen müsste, mehr Verdunstungsgefäße für die Heizkörper zu kaufen. Um das vor dem Neukauf auszuprobieren, stellen wir große provisorische Wassergefäße auf zwei Heizkörpern auf. Es bringt gar nichts. Die Heizkörper werden nicht warm genug, um nennenswerte Mengen Wasser zum Verdunsten zu bewegen. Auch das Aufhängen einer Waschmaschinenladung führt nicht zu einer messbaren Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
In Abwesenheit der Mutter verdampfe ich zu Forschungszwecken heimlich einen Wasserkocher voll Wasser im Wohnzimmer, woraufhin die Luftfeuchtigkeit in drei Metern Entfernung vom Wasserkocher kurz auf 38% steigt und dann wieder auf den vorigen Wert sinkt. Eine Lösung ist das nicht, ich habe aber jetzt einen ungefähren Eindruck, wie viel Wasser man braucht, bis sich an der Anzeige des Messgeräts was ändert. Es geht wohl doch nicht ohne einen richtigen Luftbefeuchter.
Ich erkundige mich in der Techniktagebuch-Redaktion, ob jemand Erfahrung damit hat. Google ist keine große Hilfe, dort ist alles voll mit unseriösen “Empfehlungs-” und "Test"-Seiten. In der Redaktion weiß auch niemand was Genaueres, aber Virtualista schreibt:
“Hier steht so ein kaum benutzter Luftbefeuchter im Schrank, den meine Frau mal spätabends auf Amazon geklickt hatte. Kommt momentan nicht zu Einsatz, weil hier quasi immer ein Wäscheständer rumsteht. Ich kann dir den gern als zeitlich unbefristete Dauerleihgabe zukommen lassen.“
Mittlerweile weiß ich, welche verschiedenen Arten von Luftbefeuchtern es gibt: Ultraschall-Vernebler, Verdampfer und Verdunster. Das Gerät von Virtualista, das wenige Tage später ankommt, ist ein Ultraschall-Vernebler. Er leuchtet nicht nur wunderschön in allen Farben, sondern stößt auch einen beeindruckenden Nebel aus, von dem man sich schon durchs Anschauen besser befeuchtet fühlt:
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Das Video zeigt einen kompletten Farbwechselzyklus des Luftbefeuchters, der etwa 70 Sekunden dauert. Außerdem kann man erahnen, dass oben viel Nebel aus dem Gerät gepumpt wird.
Im Inneren dieser Rentnerinnendisco wird das Wasser so gerüttelt, dass es sich in feine Tröpfchen auflöst. Man kann das bei abgenommenem Wasserbehälter auch sehen, wenn man einen Magneten auf die Stelle setzt, an der das Gerät den Magneten des Wasserbehälters erwartet (diesen Trick hat mein Bruder zur Erforschung beigesteuert):
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Unterteil des Ultraschall-Luftbefeuchters mit abgenommenem Wasserbehälter und einem Stapel kleiner Neodym-Magneten. Eine Hand schaltet das Gerät ein, es spritzt ein bisschen und Nebel entsteht.
Tagelang erfreue ich mich an der Rentnerinnendisco. Sie sieht nicht nur schön aus, es gelingt ihr auch, die Luftfeuchtigkeit auf bis zu 45% zu erhöhen. Eine Dauerlösung ist das aber aus mehreren Gründen nicht: Das Gerät muss auf einer wasserfesten Unterlage stehen, weil es seine Umgebung kräftig einnebelt. Das Wohnzimmer hat einen Holzboden und der einzige wasserfeste Aufstellungsort ist mitten auf dem Wohnzimmertisch. Die Mutter liebt das auffällige Gerät weniger als ich und würde es nach meiner Abreise vermutlich aus ästhetischen Gründen verschwinden lassen. Und alle Quellen (außer die Hersteller von Ultraschall-Verneblern) raten von Ultraschall-Verneblern aus Hygienegründen ab, denn das Verfahren ist zwar einfach und energiesparend, aber weil das Wasser eben nicht verdunstet, sondern mechanisch in die Luft gepumpt wird, kommen ziemlich viele Bakterien mit. Ob das wirklich ein Problem ist, steht nirgends, aber die Mutter hat gerade eine Lungenentzündung hinter sich und ich will lieber nichts riskieren.
Ich betrachte viele Geräte und entscheide mich schließlich aus Recherche-Überdruss für ein halbwegs seriös wirkendes Ding, das angeblich bis zu 45 Quadratmeter große Räume befeuchten kann (das Elternhaus ist von ungünstiger offener Bauweise), nicht bunt blinkt und das Wasser auf hygienisch unbedenkliche Weise verdunstet. Die Funktionsweise kann man sich ungefähr wie eine Kombination aus einem Eimer Wasser, einem nassen Handtuch und einem Ventilator vorstellen. Nur halt in ein Gehäuse verpackt und mit einem Sensor versehen, der auf das gewünschte Ergebnis eingestellt wird. Einmal pro Woche muss man den Wasserbehälter reinigen und das aus einer Art antibakteriellem Löschpapier bestehende Verdunstungselement entkalken, falls man kalkhaltiges Wasser hat. Alle sechs Monate muss das Löschpapierding ersetzt werden. Mit weniger Wartungsaufwand geht es nicht, das habe ich inzwischen eingesehen. Ein Luftbefeuchter ist ein stehendes Gewässer, und da bilden sich halt schnell Algen und wahrscheinlich ganze Fische, wenn man nicht aufpasst.
Außerdem bestelle ich einen zusätzlichen Feuchtigkeitssensor mit großer, bunter, unmissverständlicher und leicht ablesbarer Anzeige.
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Denn wenn der nicht im Regal steht und sagt, dass die Luft schon wieder zu trocken ist, wird die Mutter wahrscheinlich kurz nach meiner Abreise anfangen zu behaupten, es sei auch ganz von allein alles in Ordnung, und den Luftbefeuchter in den Keller tragen. Ich verstehe, dass man ihn schwer lieben kann, denn er sieht aus wie ein riesiger kniehoher Wasserkocher.
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Anders als die lautlose Rentnerinnendisco brummt er wegen des Ventilators je nach Einstellung leise bis ziemlich laut. Die Investition in ein Gerät mit eingebautem Hygrometer wäre gar nicht nötig gewesen, denn selbst im Startendes-Passagierflugzeug-Modus des eingebauten Lüfters steigt die Luftfeuchtigkeit nicht über 50%. Ein ohne Sensor immer laufendes Gerät hätte also auch gereicht und würde die Wohnung langfristig nicht in ein schimmliges Dampfbad verwandeln.
Ich weiß nicht, ob diese Kombination aus Lästigkeiten in der Natur der Sache liegt, weil Dauerfeuchtigkeit und technische Geräte sich ungern kombinieren lassen. Vielleicht ist der Luftbefeuchtermarkt noch etwas unterentwickelt. Oder vielleicht ist es auch wie mit Dosenöffnern, und es gab früher mal gute Luftbefeuchter, die jetzt ausgestorben sind. Im Moment ist es jedenfalls eher mühsam, einen zu kaufen und zu betreiben. Ob meine Augen wirklich weniger brennen, kann ich noch nicht sagen. Aber die Mutter hat gerade Kaufbeleg und Pflegeanleitung des Wohnzimmerregals wiedergefunden, und darin steht:
“In der Heizperiode entsteht trockene Luft, die für Massivmöbel und Atemwege gleichermaßen schädlich ist. Es empfiehlt sich, mit Zimmerpflanzen und Luftbefeuchter auf den Heizkörpern Abhilfe zu schaffen. Dafür werden Ihnen nicht nur Ihre Möbel danken, sondern auch ihre Atemwege.”
Wenigstens den Möbeln geht es jetzt also besser als vorher.
Update Mitte Februar: Kurze Zeit nach dem Aufschreiben dieses Beitrags entfernen wir das wassergefüllte rostige Backblech vom Kachelofen, das Wetter ändert sich und ich reise mitsamt meinen Lungen ab. Diese Kombination von Faktoren führt dazu, dass die Luftfeuchtigkeit wieder auf 30% sinkt, trotz des teuren neuen Geräts. Die Mutter kauft ein neues, diesmal hoffentlich rostfreies Backblech, und ich fasse den Plan, im nächsten Winter den Luftbefeuchter gebraucht zu verkaufen und einen neuen, noch größeren anzuschaffen.
Update Dezember 2023: Das geschah dann auch. Wenn es draußen über null Grad hat, gelingt es dem neuen, größeren Luftbefeuchter (”Stadler Oskar Big”) zusammen mit dem Backblech, eine Luftfeuchtigkeit von 45% herzustellen. Er könnte es wohl auch ganz allein, aber dazu müsste man eine Lüft-Stufe einstellen, die nicht mehr unhörbar leise wäre.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 9 months
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15. Juli 2023 und ein paar Wochen davor und danach
Wir schicken den Techniktagebot auf eine neue Tauchfahrt und pflastern ihm auch eine Auffahrt auf Mastodon
Ohne dass es hier groß vermerkt worden wäre, hat der Techniktagebot, der täglich ältere Techniktagebuch-Beiträge retweetet, die am selben Tagesdatum veröffentlicht wurden, am 19. Mai 2023 seinen Betrieb eingestellt. Was nicht daran liegt, dass jemand aus der Redaktion irgendwas kaputtgemacht hätte oder dass irgendein Kapazitätslimit seiner Infrastruktur erreicht worden wäre.
Die Gründe sind vielmehr, das kennen wir ja schon, dass bei Twitter (das ja nun 𝕏 heißt) gerade so einiges im Argen ist. Wir haben einen Weg gefunden, der zumindest die Benachrichtigungs-Tweets für neue Techniktagebuch-Einträge über einen Umweg absetzt. Und um eine Alternative zu Twitter anzubieten, werden neue Techniktagebuch-Beiträge auch auf Mastodon angekündigt.
Den Techniktagebot schicken wir auf ähnliche Art wieder auf Tauchfahrt, sowohl auf Twitter (aber wer will schon prognostizieren, wie lange das noch funktionieren wird) als auch - neu! - nun auch auf Mastodon. Entwickelt hat sich das Ganze ungefähr folgendermaßen:
Virtualista: Wie ich genau bemerkt habe, dass der Bot am 19. Mai den letzten Tweet abgesetzt hat, weiß ich nicht mehr. Gerüchte und Meldungen bzgl. der Twitter-API gab es ja schon vorher mehrfach.
Der Grund, dass der Bot nicht mehr twittern konnte, ist jedenfalls, dass Twitter entschieden hat, den Teil seiner API abzuklemmen, den der Bot nutzt. Diese Art der automatisierten Twitter-Nutzung soll ab jetzt kostenpflichtig sein und so wohl den Reichtum von Herrn Musk mehren.
Eigentlich hatte ich den Bot ja als Spaßprojekt begonnen. Ich bin einigermaßen stolz, dass das Ding nahezu wartungsfrei sechseinhalb Jahre lang täglich gelaufen ist. Ich entwickle seit über 30 Jahren für Geld Software und möchte nicht behaupten, dass das für allzu viele meiner Projekte gilt.
Dennoch sehe ich eigentlich nicht ein, dass ich (oder irgendwer sonst) jetzt Geld bezahlen soll, um ihn weiter twittern zu lassen. Ich verkünde in der Redaktion vage, dass ich seine Posts vielleicht zu Mastodon umleiten werde.
Clemens: Den Bot auch auf Mastodon posten zu lassen, finde ich natürlich eine feine Idee. Mir fällt aber auf, dass es auch für Twitter weiterhin einen kostenlosen Developer-Zugang gibt, über den der Bot weiterhin kostenlos posten könnte. Das schreibe ich Virtualista. Will er damit nicht vielleicht etwas probieren?
Virtualista: Ich lese mir die Details durch und stelle fest, dass Clemens recht hat.
Diese Umstellung würde allerdings etwas Arbeit erfordern, weil eine Bibliothek, die der Bot nutzt, nicht mit dem Developer API funktioniert. Deren Entwickler hat das Projekt offenbar aus Verärgerung über die Entscheidung des Twitter-Managements sogar direkt als "archived" markiert.
Ich müsste mich also nach einer Alternative umschauen oder selbst eine schreiben. Dazu habe ich aber keine Lust, da Twitter jederzeit weitere nachteilige Entscheidungen treffen könnte.
Clemens: Ich habe ja jetzt verstanden, wie sich sehr problemlos RSS-Feeds sowohl nach Twitter als auch nach Mastodon durchreichen lassen. Ich hänge also Virtualista wieder in den Ohren.
Ich schlage ihm vor, ob er nicht den Techniktagebot so umprogrammieren könne, dass dieser die älteren Beiträge an ihren Jahrestagen, statt diese direkt an Twitter zu reichen und dabei an der API zu scheitern, diese ganz zukunftsfähig für eine RSS-Abfrage bereit stellen könnte. Und ich würde mich dann darum kümmern, diese sowohl an den Techniktagebot-Account auf Twitter weiterzureichen (solange das noch möglich ist), als auch an einen Techniktagebot-Account auf Mastodon.
Wenn die Beiträge des Bots einmal per RSS bereitliegen, kann man das bestimmt auch für viele der zukünftigen Messenger nutzen, Threads, Bluesky, oder was da sonst noch so kommen mag!
Virtualista: Das klingt nach einem Angebot, das ich nicht ablehnen kann. Ich mache mich an die Arbeit und baue das Skript so um, dass es die Beiträge an ihren Jahrestagen mittels RSS abrufbar zur Verfügung stellt.
Das ist relativ einfach, weil das bisherige Skript schon jeden der Tweets des Bots in ein Google-Sheet einträgt, das also mittlerweile gut 3200 Zeilen hat. Ich ergänze nun den Bot um ein Skript, das wie eine Webseite per URL aufgerufen werden kann und das dann die letzten 10 Posts aus der Tabelle in das XML-Format eines RSS-Feeds übersetzt und zurückliefert.
Clemens: Es stellt sich heraus, dass Virtualista vor einiger Zeit sogar schon einen Account mit dem Namen “Techniktagebot” bei der Mastodon-Instanz botsin.space reserviert hat. Ich verbinde das von Virtualistas Techniktagebot generierte RSS-File mit Hilfe von dlvr.it sowohl mit dem Twitter-Account als auch dem Mastodon-Account des Techniktagebots.
Ich schreibe einen ersten Entwurf eines Beitrags für das Techniktagebuch, um auf den wiederbelebten (auf Twitter) und den neu geschaffenen (auf Mastodon) Techniktagebot-Account hinzuweisen. Arbeitstitel: Wir reparieren den Techniktagebot und schicken ihn nun auch auf Mastodon auf Tauchfahrt.
Virtualista: Das mit “repariert” stört mich allerdings etwas, weil der Bot an sich ja so wenig kaputt war, wie ein Haus, dem jemand den Zufahrtsweg weggebaggert hat.
Und jetzt? Die ersten diesen Weg gehenden Beiträge des Bots am 15. und 16. Juli sehen noch etwas zerrupft aus, Virtualista zupft das RSS-File noch etwas zurecht und Clemens die dlvrit-Parameter, und seit dem 17. Juli sieht das schön aus. Und so postet nun also der Techniktagebot wieder auf Twitter, und auch auf Mastodon geht er auf Tauchfahrt: https://botsin.space/@techniktagebot
Update, Anfang Dezember 2023: Seit Kurzem postet der Techniktagebot auch auf Bluesky: https://bsky.app/profile/techniktagebot.bsky.social
(Virtualista / Clemens)
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techniktagebuch · 1 year
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9. Dezember 2022
Influencer A
In der Frühphase der Coronapandemie registriere ich mich bei einem Portal für Impfstoffstudien namens Vaccelerate.
Ich erhalte daraufhin gelegentlich E-Mails mit Einladungen, an Studien teilzunehmen. Es ergibt sich aber nichts konkretes, da die Studien, für die ich als Teilnehmer infrage käme, z.B. gering vergütete Präsenztermine in Köln oder München erfordern.
Ende November – Ich habe mittlerweile vier Corona- und zwei Grippeimpfungen erhalten sowie eine Corona-Infektion überstanden – registriere ich mich für eine allgemeine Studie zu Atemwegserkrankungen.
Ich bekomme hierzu ein Testkit per Post zugeschickt und sobald ich Symptome einer Erkältung oder Grippe verspüre, soll ich mich selbst testen und das Ergebnis zurückschicken.
Ich erhalte das kleine Paket am 9. Dezember und da ich bereits seit Tagen Erkältungssymptome habe, teste ich mich umgehend. Die Sorge, dass meine Erkrankung schon soweit abgeklungen ist, dass das Testkit nichts mehr anzeigt, erweist sich als unbegründet.
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Der Testvorgang funktioniert ziemlich genauso, wie bei den SARS-CoV-2-Schnelltests. Nur dass hier offenbar gleich Teststreifen für Antikörper verschiedener Virenarten zum Einsatz kommen. 
Laut Beipackzettel stehen Flu A und Flu B für die beiden Influenza-Typen A und B, also also Grippe. RSV steht für das respiratorische Synzytial-Virus und ADV für Adenoviren. COVID19 bezeichnet selbstverständlich das Coronavirus und die beiden Cs stehen für Kontrollstreifen. 
Ich wusste vorher nichts von der Existenz solcher Mehrfachtests und die fast alle, denen ich nun davon erzähle, zeigen sich ebenfalls überrascht. Wie angefordert, schicke ich ein Foto des Testresultats sowie eine Beschreibung meiner Symptome per Mail an die Organisator:innen der Studie. Und werde in den kommenden Tagen wohl noch etwas sorgfältiger Maske tragen, sobald ich vor die Tür gehe.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 11 months
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15. bis 19. Mai 2023
Vermutlich führt diese Energiewende langfristig zu einem besseren Verständnis von Elektrodingen, aber momentan habe ich noch Fragen
Es klingelt, der Hauswart steht vor der Tür und verkündet mir den Zählerstand unseres Stromzählers: Zwo, vier, neun, neun, sechs. Das Verfahren des Ablesens und Übermittelns hat sich zwar seit 2017 nicht geändert. Aber wir wohnen jetzt in einem Haus, in dem die Stromzähler nicht mehr einfach in einem unverschlossenen Metallschrank im Kellergang hängen, sondern in einem abgeschlossenen Hauswirtschaftraum. Den Schlüssel dazu hat der Hauswart, den ich also einmal im Jahr um Ablesung bitten muss. Letztes Mal hat er mir den Zählerstand per SMS mitgeteilt, diesmal mündlich, weil wir noch etwas anderes zu besprechen haben.
Später am Tag gebe ich den Wert auf der Webseite des Stromanbieters ein und vier Tage später erhalte ich die Jahresrechnung. Wir haben rund 3000 KWh verbraucht, 700 weniger als im Jahr davor, und bekommen trotz des von 22 auf 29 ct gestiegenen Strompreises noch mehrere hundert Euro Rückzahlung! Wenn ich die Stromrechnung richtig gelesen habe, spielt die vielbeschriene Strompreisbremse dabei keine Rolle, da diese erst ab 40 ct greifen würde.
Ich weiß auf Anhieb nicht, was den deutlich gesunkenen Verbrauch bewirkt haben könnte. Wir haben seit den Geburten der Kinder immer zwischen 3600 und 4000 kWh pro Jahr verbraucht, in zwei verschiedenen Wohnungen. Da Heizung und Warmwasser jeweils per Fernwärme bereitgestellt werden, spielen die Größe der Wohnung und die Härte des Winters auch kaum eine Rolle für unseren Stromverbrauch.
Meine Frau sagt sofort "der Trockner!" Was sie meint ist, dass der Wäschetrockner, den wir beim Einzug unter dem Label "teilmöbliert" übernommen haben, schon vor einiger Zeit eine kleine Pfütze unter sich ließ. Die Aufgabe, das zu klären, fiel mir zu und ich habe sie bisher erfolgreich ausgesessen. Das konnte ich, weil die Terrasse vor der Küche Platz für zwei Wäscheständer bietet und auch das Aufhängen nasser Wäsche in dieser Wohnung keine Schimmelflecken in den Ecken erblühen lässt.
Der Trockner wurde also seit Monaten nicht genutzt und das hat sicherlich unseren Stromverbrauch verringert. Aber gleich um 20%? Ich googele die Verbrauchswerte des Trockners (die papierne Gebrauchsanweisung haben wir sicher auch noch irgendwo, aber ...) und finde maximale Leistungsaufnahme 800 W, Verbrauch für 7 kg Wäsche schranktrocken in 3 Stunden: 1,65 kWh. Außerdem ist der Trockner wohl mit einer kleinen Wärmepumpe ausgestattet 😮.
Um 700 kWh einzusparen, hätten wir also 424 dreistündige Trocknungsvorgänge weglassen müssen. Das erscheint mir unplausibel. Ich tippe, wir haben den Trockner so 4-5 mal pro Woche für 1-2 Stunden genutzt, was in Summe vielleicht die Hälfte der Ersparnis erklärt.
Was außerdem in Frage kommt, sind die zwei Solarpanels, die ich im letzten August aufgestellt habe (worüber seitdem ein eigener Beitrag aussteht). Dieses "Balkonkraftwerk" habe ich mit einem eigenen kleinen Messgerät versehen und das gesteht der Anlage in Summe bisher keine 100 kWh Stromerzeugung zu.
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Gute Lesbarkeit der Anzeige zählt nicht zu den Features.
Ich habe zwar den Verdacht, dass dieses Gerät nicht korrekt misst bzw. rechnet, weil es bei Sonnenschein oft 400-500 W momentaner Leistung, aber am Ende des Tages dann doch nur 1 kWh Stromerzeugung anzeigt. Aber vielleicht entspricht meine Kalkulation, dass schon 2:30 h mal 400 W eine Kilowattstunde ergeben sollten, nicht der physikalischen Realität. Trotzdem ist klar, dass die Panels wegen Verschattung durch andere Gebäude in den Wintermonaten nur sehr wenig Strom produzieren konnten und daher auch nur einen Teil zur Stromersparnis beigetragen haben können.
Weitere Kandidaten sind Waschmaschine und Spülmaschine. Hier wurden neue Geräte angeschafft, die bei gleicher Nutzung eventuell weniger Strom verbrauchen. Ich habe mir aber bislang nicht die Mühe gemacht, deren Verbrauchswerte herauszusuchen. Außerdem ersetze ich seit längerem alle ausfallenden Leuchtmittel durch LED-Birnen und -Strahler. Dieser Prozess sollte aber weitgehend abgeschlossen sein und Beleuchtung spielt gegenüber den fetten Haushaltsgeräten sicher keine große Rolle beim Verbrauch.
Oder handelt es sich einfach um einen Übermittlungsfehler? Haben der Hauswart oder ich uns am Ende einfach einfach bei ein oder zwei Ziffern vertan? Das ist bei der Zahl 24.996 eher unwahrscheinlich. Wenn die 2 oder die 4 falsch wären, läge der Verbrauch noch viel niedriger als im Vorjahr oder mindestens 300 kWh höher, was wegen des Trockners und der Solaranlage auch nicht einleuchtet. Auch wenn eine der beiden Neunen falsch wäre, würde das die Differenz nur vergrößern.
Ich könnte natürlich den Hauswart bitten, noch einmal nachzusehen. Ich neige aber eher dazu einfach abzuwarten, ob sich das Phänomen noch irgendwie aufklärt. Schlimmstenfalls schnellt der Verbrauch im nächsten Jahr auf den gewohnten Wert zurück und wir müssen einen Nachschlag zahlen, dessen Saftigkeit natürlich auch von der Entwicklung des Strompreises abhängt.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 1 year
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11. bis 18. März 2023
Ungleichmäßig verteilte Displaytechnik
Die Kleinfamilie verbringt eine Woche Pauschalurlaub auf Teneriffa, unsere erste Flugreise seit 2019. Bei dieser Gelegenheit bekomme ich auch zu ersten Mal den Flughafen BER von innen zu sehen. (Fun Fact: Wir hatten schon 2012 Tickets für einen Flug von diesem Airport, dessen Eröffnung damals unmittelbar bevorstand. Als diese dann sehr kurzfristig abgesagt wurde, erhielten wir eine Reihe hektischer Nachrichten, um uns nach Tegel umzuleiten.)
Unsere Fluggesellschaft heißt diesmal Sundair, was ich vorher noch nie gehört habe. Sie bieten ausdrücklich keinen Online-Check-In an, also fahren wir einfach zeitig mit Pässen und der Buchungsbestätigung zum Airport. Check-In und Boarding verlaufen reibungslos, wir erhalten Papiertickets in der gewohnten Form, die wir nur beim Einsteigen auf einen Barcodescanner halten müssen.
An Bord sind wir allerdings überrascht – es gibt keinerlei Bildschirme für die Passagiere. Also nicht nur keine Displays in den Rückenlehnen, sondern auch keine an der Decke über den Sitzreihen. Lediglich die urtümlichen Doppel-Kopfhörerbuchsen in den Armlehnen, über die sich mit passenden Kopfhörern eine Reihe von Audioprogrammen abrufen lässt. WLAN gibt es an Bord auch nicht. Vielleicht hätte man damit auch 2023 rechnen müssen, wenn man von einem Brandenburger Airport zur Lieblingsinsel deutscher Rentner aufbricht.
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Hoffentlich meine letzte Gelegenheit, ein Foto dieser Technologie anzufertigen.
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Zuhause finde ich sogar noch ein Exemplar der passenden Kopfhörer. Wenn ich mich recht entsinne, bin ich zuletzt 2009 mit KLM geflogen.
Wir seufzen jedenfalls laut und hören ähnliche Geräusche der Enttäuschung von anderen Eltern um uns herum. Umgehend deaktivieren wir den Flugmodus unserer Smartphones wieder und laden vor dem Start noch rasch jede:r ein paar Folgen der aktuell favorisierten Kinderserie Ninjago in der Netflix-App herunter, was die Stimmung auf dem Flug deutlich verbessert.
Auf Teneriffa unternehme ich einen Ausflug mit dem Fünfjährigen. Von einem Yachthafen aus stechen wir mit einem Touristen-Tauchboot in See. Dieses U-Boot ist 18 Meter lang, taucht 30 m tief und kann dabei gut zwei Dutzend Passagiere mitnehmen. 
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Selbstverständlich ist das U-Boot gelb.
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Vor Abfahrt gibt es eine Sicherheitseinweisung, die deutliche Parallelen zu der im Flugzeug aufweist: Schwimmwesten bitte vor dem Aussteigen anlegen, aber erst danach aufpumpen. Sauerstoffmasken, die aus Fächern von oben herabfallen. Bitte erst selbst aufsetzen, dann anderen helfen. Und es gibt Bildschirme vor den Sitzen, auf denen die entsprechenden Abläufe dargestellt werden.
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Während der Fahrt werden auf den Displays Bilder von einer Kamera gezeigt die außen am Turm des Boots angebracht ist, sodass sich das Unter- und Wiederauftauchen gut verfolgen lässt. Auch das habe ich so ähnlich schon in Flugzeugen erlebt, wo dann Start und Landung aus der Perspektive einer Kamera an der Unterseite des Rumpfs gezeigt werden.
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Der Flieger auf dem Rückflug wirkt neuer, ist aber noch spartanischer ausgestattet. Hier fehlt selbst das Audioangebot in den Sitzlehnen.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 2 years
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Juli 2021
Die Rauchmelderin mit der freundlichen Stimme
Wir bewohnen gerade eine Ferienhaus an der Ostseeküste. Die Wohnung ist mit allerlei technischem Schnickschnack ausgestattet, z.B. Lampen, deren Farbton sich per Fernbedienung steuern lässt.
Der dreijährige Sohn äußert den Wunsch, einen der Rauchmelder zu testen. Wie ein Rauchmelder aussieht, dass man ihn durch Knopfdruck mit einem Besenstiel testen kann und dass das dann einen Heidenlärm macht, weiß er aus seiner aktuellen Lieblingsserie Feuerwehrmann Sam.
Er hat diesen Wunsch auch daheim schon geäußert, dort habe ich ihn aber aus Rücksicht auf die Nachbarn stets abgelehnt. Das Ferienhaus steht einzeln und außer uns beiden ist gerade niemand hier. Also tue ich ihm den Gefallen.
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Hauptsächlich zu meiner Überraschung heult das Gerät nicht gleich los, sondern meldet sich erst einmal mit einer freundlichen Frauenstimme. Ein zweiter Knopfdruck mit dem Besenstiel ruft dann den Heulton hervor.
Tatsächlich lösen wir etwas später einen Rauchalarm aus, weil uns Öl in einer Pfanne zu heiß wird. Auch in diesem Fall warnt zunächst die Stimme “Achtung, Rauchalarm! Es könnte laut werden”, bevor der Rauchmelder losheult. Leider habe ich von dieser Aktion kein Video.
Besonders lustig finde ich, dass die Frauenstimme auch noch ähnlich klingt, wie die Computerstimme, die in der Kinderserie die Notrufe an die Feuerwehrleute durchgibt. Also in den neueren Folgen – in den älteren werden diese noch auf Papier von einem Gerät ausgedruckt (Fax?) und von der diensthabenden Feuerwehrperson laut vorgelesen.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 1 year
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8. Dezember 2022
Ein bisschen Warnung ...
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Nachdem der bundesweite Warntag vor gut zwei Jahren nicht so recht funktioniert hat, gab’s heute einen zweiten Versuch. Mit einem, wie es so schön heißt Warnmix sollte getestet werden, wie die Bevölkerung in Deutschland bei Katastrophen (und inzwischen, angesichts der Erfahrungen in der Ukraine; vielleicht sogar in einem Kriegsfall) rechtzeitig gewarnt werden kann. Um dann die nötigen Vorkehrungen zu treffen, und sei es nur, die Fenster zu schließen, damit der Rauch vom Brand im Chemiewerk nicht in die Wohnung zieht.
Der Warnmix, das ist in Deutschland so eine Sache. Denn das einfachste System, die lauten Sirenen, gibt es kaum noch – oder auch: noch nicht wieder (in Berlin zum Beispiel sollen neue Sirenen installiert werden, die waren aber zum heutigen Testlauf leider noch nicht angeschlossen). Deshalb besteht das Warnsystem aus Rundfunk- und Fernsehdurchsagen, Apps auf dem Smartphone, in einzelnen Orten Lautsprecherdurchsagen von Polizei und Feuerwehr, Hinweisen auf öffentlichen Anzeigetafeln und Sirenen wo noch vorhanden. Neu diesmal: Cell Broadcast, ein System, mit dem flächendeckend Mobiltelefone eine Alarmmeldung erhalten – weltweit längst Standard, in Deutschland bislang nicht eingeführt.
Wie schlug sich denn nun der Warnmix an diesem bundesweiten zweiten Warntag?
Das neue Cell Broadcast, wenn es funktionierte, funktionierte dann auch ganz eindrucksvoll, wie Markus hier im Video festgehalten hat. Aber es funktionierte eben nicht immer (mehr dazu unten). Die Erfahrungen der Techniktagebuch-Redaktion:
Thomas Wiegold:
Im Studio des TV-Senders im Berliner Norden, wo ich zur Zeit der bundesweiten Test-Alarmierung um 11:00 Uhr sitze, wird es laut: Praktisch alle Smartphones im Raum fangen an zu brummen oder zu läuten, je nachdem, was das einzelne Telefon so hergibt. Da funktioniert Cell Broadcast offensichtlich, auf deutsch und englisch. Auf meinem Smartphone sehe ich außerdem einen Hinweis der Warn-App NINA. Und zudem die Push-Nachricht des Deutschlandfunks, im Stil einer Eilmeldung:
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Was aber stumm bleibt, ist mein nicht so smartes Zweit-Mobiltelefon: ein Dummphone, mit dem man nur telefonieren und SMS empfangen kann. In anderen Ländern kann so ein Gerät auch Cell Broadcast empfangen, ganze Regionen in Asien verlassen sich darauf. Ob in Deutschland so ein Telefon im 2G-Netz in den Warnmix eingebunden ist, bleibt also erstmal unklar.
Sirenen habe ich natürlich nicht gehört, ich war ja in Berlin. Und weil ich nicht draußen war, habe ich leider auch nicht gesehen, ob auf den elektronischen Anzeigetafeln an den Bushaltestellen der Alarm angezeigt wurde. Der übrigens, so berichtete der Berliner Tagesspiegel, von den Mitarbeitern der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) von Hand in das Anzeigesystem eingegeben werden musste.
Oliver Laumann:
Am Warntag war ich von 10 bis 12 Uhr in einer Videokonferenz mit ca. 100 anderen Personen. Der erste Vortragende zeigte gleich am Anfang eine Slide mit einer Warnung, dass ja heute der Warntag ist, und dass um 11 Uhr möglicherweise einige Handys laute Geräusche machen werden.
Als dann um 11 Uhr der Alarm losging, wurde es trotzdem kurz chaotisch. Im Videokonferenz-Client war zu sehen, dass sich einige Moderatoren der Konferenz ihr Headset runterrissen und verwirrt in ihrem Büro umherschauten. Der aktuelle Sprecher war durch sein eigenes Handy vollkommen abgelenkt, ebenso wie ich selber, zumal ich zwar erwartete, dass mein iPhone ein lautes Geräusch machen würde, aber dann doch nicht so laut.
Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Cell-Broadcast-Warnung kam, wurde bizarrerweise in meinem Büroflur auch noch die neu eingerichtete Sprachalarmanlage getestet, eine Lautsprecheranlage, die für Warndurchsagen bei Amokläufen, Feuer und dergleich genutzt werden soll.  Zu dem Lärm der Handys kamen somit noch schrille Abfolgen von Warntönen aus den Lautsprechern unter der Decke von Büro und Flur.
Kathrin Passig:
Ich habe die Warnungen vor dem Warntag vergessen und stehe auf meine Mutter wartend auf einem Supermarktparkplatz, als mein Handy anfängt, sehr laute krächzende Geräusche zu machen. Weil ich das Geräusch so schnell wie möglich loswerden will, drücke ich auf OK und merke erst danach, dass damit die Warnmeldung verschwindet und nicht wieder hervorzuholen ist. Wenn es jetzt wirklich um was Ernstes ginge, wüsste ich nicht, was. Außerdem habe ich keinen Screenshot fürs Techniktagebuch. Das Handy war – wie immer – auf “Do not disturb” gestellt und ich freue mich, dass die Warnung doch ein Schlupfloch gefunden hat. Sirenen höre ich keine, obwohl ich den Standort der örtlichen Sirene von meinem Supermarktparkplatz aus fast sehen kann und die Lokalzeitung die Inbetriebnahme verschiedener Sirenen, darunter auch dieser, angekündigt hat.
Marlene Etschmann:
Am Warntag sitze ich in einer Onlineveranstaltung mit zwölf Personen, die über ganz Deutschland verteilt sind. Der Dozent fragt morgens rhetorisch, ob denn alle wüssten, was heute für ein Tag sein. Mein Android-Mobiltelefon ist auf lautlos gestellt, gibt aber Punkt 11 Uhr Geräusche von sich, die ich noch nie gehört habe, und das sehr laut. In der Videokonferenz zuckt man kollektiv zusammen und es dauert ein paar Sekunden, bis alle ihre Telefone beruhigt haben. Dann entspinnt sich eine kurze Diskussion, ob Sirenengeräusche gehört werden oder nicht (überwiegend nicht) und wie und wann die Sirenen am Wohnort routinemäßig getestet werden.
Im Stadtteil Dornbusch in Frankfurt am Main höre ich auch keine Sirene, obwohl nur 300 Meter Luftlinie entfernt eine große Feuerwache ist.
Mein Android-Tablet betrachte ich erst abends. Ob es Geräusche gemacht hat, weiß ich nicht, aber es zeigt noch die Warnmeldung an.
In meinem Haushalt gibt es noch zwei Iphones (6 und 11) und ein Ipad; auf diesen Geräten findet der Warntag nicht statt, weder optisch noch akustisch.
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Im entscheidenden Moment hocke ich mit einem kranken Kind zuhause. Selbiges hat just im richtigen Moment mein iPhone stibitzt und unter seinem Kopfkissen versteckt. Von dort ertönt der ungewohnte, nervige Warnton und ich grummele nur "was ist denn das jetzt schon wieder?!"
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Der Vibrationsalarm wird auch ausgelöst, Sirenen höre ich in Berlin Prenzlauer Berg erwartungsgemäß nicht, und eine Entwarnung bekomme ich auch nicht.
Die Warn-Apps Nina und Katwarn hatte mein iPhone offenbar wegen längerer Nichtnutzung entladen und in diesem Zustand können sie wohl nicht warnen.
(Thomas Wiegold / Oliver Laumann / Kathrin Passig / Marlene Etschmann / Virtualista)
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techniktagebuch · 33 years
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Ca. 1990
Oral History des großen Daddelautomaten-Hacks
In den 90er-Jahren sind zumindest einige der Geldspielautomaten, die in Kneipen, Imbissläden und dedizierten Spielhallen hängen, bereits computergesteuert. Zwar rotieren hinter der Frontscheibe noch Walzen oder Scheiben mit lustigen Symbolen, von denen bestimmte Kombinationen beim Anhalten den Spielenden Gewinne bringen. Aber die Abfolge aller Kombinationen ist durch Software vorbestimmt. Und diese Sequenz wiederholt sich, allerdings erst alle paarmillionen Spielvorgänge, wovon normale Spieler:innen natürlich nichts mitbekommen.
Zudem gibt es die sogenannte "Risikotaste", mit der ein Gewinn nach der Devise "doppelt oder nichts!" potenziert werden kann. Auch hier ist durch Software vorbestimmt, bis zu welchem Schritt die Verdoppelung funktioniert. Rechtlich ist das nicht nur OK, sondern bietet gegenüber rein mechanischen Automaten sogar den Vorteil, dass sich die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Gewinnquoten besser belegen lässt.
In den Zeitungen finden sich hingegen Berichte, dass findige Hacker diese Systeme bereits analysiert hätten, um mit dem Wissen um bevorstehende Gewinne Kasse zu machen.
Ich habe derweil mein Informatikstudium in Berlin begonnen und lerne eine Menge interessanter neuer Leute kennen. Darunter S., der manche wilde Geschichte erzählt, und auch behauptet, er sei an so einem Spielautomaten-Hack beteiligt.
Zusammen mit einem mir unbekannten Kumpel hätte er sich einen solchen Automaten besorgt. Den hätten sie dann so mit einem Heimcomputer verdrahtet, dass er endlos Spiele ausführt und der Computer die Ergebnisse aufzeichnet. Damit hätten sie im Laufe von Wochen die komplette Gewinnsequenz ermittelt. Einmal hätte es dabei allerdings einen Stromausfall gegeben, sodass das System aus dem Tritt gekommen sei und sie wieder von vorn hätten anfangen müssen.
Jedenfalls sei er jetzt im Besitz der Daten, mit denen man nach ein paar Spielvorgängen bestimmen könne, wo in seiner Sequenz der Automat sei. Dann könne man – insbesondere unter optimalem Einsatz der Risikotaste – den kompletten Bargeldinhalt des Geräts abräumen, im günstigsten Fall einige hundert Mark. (Ich führe ein auskömmliches Studentendasein mit 900 Mark, die ich pro Monat von meinen Eltern bekomme.)
S. meint, er würde die Spielhallen meiden und sich auf einzeln in Kneipen und Imbissbuden aufgestellte Automaten konzentrieren. Davon hätte er immer eine Reihe im Blick, um im richtigen Moment zuzuschlagen. Insgesamt brächte er damit schon so manchen Abend zu, auch um kurz vor einem möglichen großen Gewinn zu verhindern, dass jemand anderes den Automaten im entscheidenden Moment bespielt.
Ich fange eigentlich erst an, diese Räuberpistole zu glauben, als S. einen anderen Freund namens L. mit in seine Aktivitäten einbezieht. Der soll helfen, bestimmte Automaten abzugrasen, wenn S. nicht in Berlin oder anderweitig verhindert ist. Und L. zeigt mir dann auch das hunderte Seiten dicke Nachschlagewerk mit den Gewinnsequenzen. In dem Haus, in dem ich wohne, befinden sich nämlich eine Spielhalle und ein Dönerladen mit den fraglichen Automaten.
Das Nachschlagewerk enthält viele Tabellen mit codierten und sortierten Spielergebnissen – z.B. 'S' für Sonne, 'R' für Rose, 'K' für Krone. Man fängt mit einem ersten Ergebnis in einer ersten Tabelle an, erhält dann einen Verweis auf eine weitere Tabelle, sucht dort das nächste Resultat, und so weiter, bis man nach mehreren Schritten an einem eindeutigen Punkt der Gesamtsequenz landet.
Das Nachschlagen muss man natürlich außerhalb des Ladens mit dem Automaten machen, am Besten in einem geparkten Auto. Je nachdem, wie die weiteren Gewinne aussehen, kehrt man dann sofort oder erst später zum Spielen zurück.
Insgesamt ist es eine Herausforderung, dabei nicht allzu sehr aufzufallen. Dennoch nutzen S. und L. zum Notieren der Spielergebnisse in der Analysephase wohl einen Walkman mit Aufnahmefunktion, wofür sie dann vor sich hin murmeln oder fluchen.
Vermutlich werden die betroffenen Automaten bald darauf umgestellt oder ausgewechselt, jedenfalls höre ich später nichts mehr von der Sache.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 2 years
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10. August 2022
Der achtsame Eierautomat
Wir sind auch dieses Jahr wieder im Urlaub an der Ostsee. Insgesamt hat sich wenig verändert, aber in der Nähe der Ferienwohnung steht jetzt neben dem Anhänger, aus dem morgens Brötchen verkauft werden, folgendes Häuschen.
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Der Eier-Verkaufsautomat selbst sieht auf den ersten Blick aus, wie die Automaten, bei denen man auf Berliner S-Bahnsteigen Snacks und Getränke erwerben kann. Dort werden die Artikel in einer Art Regal hinter einer Glasscheibe dargeboten. Sie sind dabei hintereinander in die Windungen einer Förderschnecke aus dickem Stahldraht einsortiert.
Jede Artikelart ist mit einer Nummer gekennzeichnet. Man kauft ein Produkt, indem man Geld einwirft und auf einem Tastenfeld die Nummer eintippt (manchmal sind es auch Nummern- und Buchstabenkombinationen). Daraufhin dreht sich die Förderschnecke des entsprechenden Fachs und schiebt so den Artikel nach vorn, bis er aus dem Fach in den Ausgabeschacht purzelt. Durch die breite Klappe unten an der Front des Automaten kann man ihn dann entnehmen.
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Zum Vergleich - Automat auf einem Berliner S-Bahnsteig
Instinktiv hoffe ich, dass der Eierautomat etwas sanfter mit dem Verkaufsgut umgeht. Bei seinen Berliner Kollegen zögert man oft, kohlensäurehaltige Getränke zu kaufen, die dann aus gewisser Höhe in den Ausgabeschacht stürzen. Die PET-Flaschen halten das zwar gut aus, aber man muss den Verschluss danach sehr vorsichtig öffnen, damit einem nicht die Hälfte des Inhalts über die Finger sprudelt.
Selbstverständlich behandelt der Eierautomat sein empfindliches Verkaufsgut sanfter. Es gibt eine Plattform, die vor das entsprechende Fach hochfährt, und die Eierkartons stehen auf kleinen Förderbändern, die sie nach vorn auf diese Plattform schieben. Anschließend gleitet die Plattform vor das Ausgabefach. Man muss also nur aufpassen, dass man Karton und Eier beim Herausangeln aus dem Ausgabefach nicht beschädigt.
Selbstverständlich versuche ich auch, bargeldlos mit dem iPhone zu bezahlen, aber der Automat mag offenbar die Kombination aus iPhone und Apple Pay mit Kreditkarte nicht. Also greife ich auf eine Plastikkarte zurück.
Später, als ich in Berlin das Vergleichsfoto eines Automaten auf einem S-Bahnsteig schieße, fällt mir auf, dass diese für die Getränke mittlerweile auch solche beweglichen Plattformen und zum Teil separate Ausgabefächer haben.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 2 years
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27. Mai und 24. Juni 2022
Manchmal vermisst man an in der Zukunft kurz Dinge, an die man sich von früher erinnert
Ich fahre zum ersten Mal seit über einem Jahr eine längere Strecke mit der Bahn und eigentlich funktioniert alles ganz gut.
Das Ticket wurde von meiner Frau gebucht und mir als PDF geschickt und ausgedruckt in die Hand gedrückt, daher habe ich es nicht automatisch in der DB Navigator-App auf dem Telefon. Um es dort einzutragen, muss ich mich erstmal wieder in der Bahn-App anmelden und dazu muss ich ein Update installieren und das Passwort heraussuchen. Insgesamt bin ich damit erst fertig, als ich schon auf meinem reservierten Platz im Zug sitze. Dafür ist meine BahnCard dann schon automatisch in der App hinterlegt.
Ich kann dann auch einen Komfort Check-In machen, aber zwei Minuten später kommt bereits die Schaffnerin zum Kontrollieren und auf ihrem Gerät wird mein Check-In noch nicht angezeigt, deswegen will sie das Ticket sehen.
Vor der Einfahrt des Zuges bin ich allerdings etwas genervt. Das Diagramm im Schaukasten für die Wagenstandanzeige zeigt nämlich nur drei Züge eines anderen Anbieters. Für die Züge der Deutschen Bahn gibt es hingegen folgenden großspurigen Hinweis.
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Auf der Digitalanzeige sieht man aber leider nicht, welche Wagennummer in welchem Gleisabschnitt hält.
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Mein Zug ist ein eher kurzer ICE mit ca. fünf Waggons der 2. Klasse, ich bin allein mit wenig Gepäck und gut zu Fuß. Aber der Wagen 21 mit meinem Sitzplatz ist ganz am Zugende. Und so muss ich zweieinhalb Waggons weit laufen - gegen einen mächtigen Strom von Leuten, deren Plätze wohl weiter vorn sind.
Wenn man das Kleingedruckte gründlich liest, steht in dem Hinweis schon auch „DB Navigator“ und wenn man in der App ein Bisschen sucht, findet sich unter den Reisedaten auch ein unscheinbarer Button für die Wagenreihung.
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Das finde ich auch erst heraus, als ich bereits im Zug sitze. Mein Anschlusszug ist dann ein Regionalexpress ohne Platzreservierung.
Einen Monat darauf fahre ich erneut mit der Bahn. Diesmal werden die Wagennummern zumindest in Leipzig auch digital angezeigt.
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Außerdem blitzt in der DB Navigator-App kurz ein Hinweis auf den o.g. Button auf. Zu kurz allerdings, dass ich ihn hier per Screenshot dokumentieren könnte.
(Virtualista)
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techniktagebuch · 8 months
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2011 bis 2023
Hosografie-Ursachenforschung
2020 habe ich über die Fotos geschrieben, die meine verschiedenen Handys ohne mein Zutun machen. Viele der Bilder zeigen das Innere meiner Hosentasche. Techniktagebuch-Autor Virtualista hat das Genre deshalb "Hosografie" genannt.
Im Herbst 2023 kommt das Gespräch im Techniktagebuch-Redaktionschat auf die Tätigkeit der Hosentaschenteufel und ich zähle aus diesem Anlass durch, wie viele Bilder welches Handymodell gemacht hat, in der Hoffnung, dadurch etwas über die immer noch ungeklärten Ursachen der Hosografie herauszufinden.
Insgesamt enthält mein Google-Photos-Album "Bilder aus Versehen" 329 Fotos aus der Zeit zwischen Oktober 2011 und Oktober 2022. In den Jahren von 2008 bis 2011, als ich mein erstes Smartphone, das G1, hatte, gab es offenbar keine Versehensfotos. Das Album beginnt mit dem Nexus S, 8 Versehensfotos zwischen Oktober 2011 und Januar 2013, 0,5 pro Monat. Mein Nexus 4 hat zwischen Februar 2013 und September 2014 64 Versehensfotos gemacht, 3,2 pro Monat. Beim Nexus 5 waren es zwischen Oktober 2014 und März 2016 140 Versehensfotos, 8,2 pro Monat. (In diesem Zeitraum habe ich außerdem kurze Zeit das OnePlus One verwendet, 10 Versehensfotos pro Monat.) Das Nexus 5x hat von April 2016 bis April 2017 27 Versehensfotos gemacht, 2 pro Monat. Dann wechsle ich zum Motorola Moto G5 plus, das von Mai 2017 bis Juni 2020 kein einziges Versehensfoto produziert. Erst im Juli 2020 ändert sich etwas, und in den nächsten 12 Monaten entstehen mit dem gleichen Handy 69 Versehensfotos, 5,8 pro Monat. Das aktuelle Handy, das Motorola Moto G 5g plus, hat seit August 2021 nur 10 Versehensfotos produziert, 0,4 pro Monat, was ich eigentlich ein bisschen schade finde.
Leider fällt mir während der Forschung ein, dass man aus diesen Zahlen gar nicht so viel über das jeweilige Handy ablesen kann. Denn die Menge der Versehensfotos hängt auch davon ab, wie oft ich das Handy in der Hand habe und was ich damit mache. Zwischen 2016 und 2019 habe ich Pokémon Go gespielt und hatte das Handy draußen ständig in der Hand. In dieser Zeit sind sehr wenige Hosografien entstanden – vielleicht weil das Handy vor lauter Pokémon Go keine Gelegenheit dazu hatte. Aber auch seit ich mit dem Spiel aufgehört habe, ist nicht mehr viel passiert. Das Handy ist jetzt draußen oft nur in meiner Hosentasche, manchmal sogar im Rucksack (weil es in letzter Zeit zu groß und schwer für die Hosentasche geworden ist). Für die Hosografie scheint es aber wichtig zu sein, dass ich das Handy öfter aus der Tasche nehme und wieder hineinstecke. Wahrscheinlich liegt es an irgendeiner Kombination aus Handymodell, Sperr-Einstellungen, meinen Gewohnheiten und der Art der Hose: 2014 und 2015 habe ich berufsbedingt meistens seriöse Herrenhosen getragen, mit geräumigen Hosentaschen, aber keiner Beintasche. Danach wieder Outdoorhosen mit Beintasche. Welche dieser Faktoren die Hosografie bestimmen, wird vielleicht ungeklärt bleiben.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 1 year
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2022
Der lange Weg zurück zu den Bibliotheken
Es fängt damit an, dass ich im Mai 2022 die Open Library entdecke. Man kann dort die eingescannten Versionen von Papierbüchern ausleihen und im Browser lesen. Die Auswahl ist sehr groß und vor allem kann man hier auch ältere Bücher in digitaler Form lesen, von denen es nie ein E-Book geben wird. Auch erstaunlich viele deutsche Titel sind darunter. Warum ich nicht früher den Weg dorthin gefunden habe, weiß ich nicht, ich bin großer Fan des Internet Archive, zu dem sie gehört, und dachte eigentlich, dass ich dessen Arbeit aufmerksam verfolge. Die Ausleihfunktion des Archivs gibt es schon seit 2011, Virtualista hat 2019 schon mal darüber berichtet, aber im Beitrag ist von Adobe Digital Editions die Rede, und dieses System hasse ich schon so lange, dass ich vergessen habe, warum eigentlich. Jedenfalls habe ich mich vermutlich aus diesem Grund damals nicht weiter für den Hinweis interessiert.
Die Open Library ist eine durch fehlerhafte Metadaten-Importe aus den Anfangsjahren furchtbar unordentliche Bibliothek. Ich registriere mich gleich als Librarian und beginne mit Aufräumarbeiten. Das vermehrt meine Zuneigung, so wie das Selbstzusammenschrauben bei Ikea-Möbeln. Mitte Mai schreibe ich im Techniktagebuch-Redaktionschat:
“Ich habe gerade zum ersten Mal ein ganzes Buch mit Hilfe der Ausleihfunktion der Open Library gelesen, es war schon eher unbequem. Es ist ein eingescanntes Buch, das heißt, auf dem Handy geht es nur im Querformat, und dann sind nur ziemlich wenige Zeilen im Bild. Und immer nach Ablauf einer Stunde wird das Buch automatisch zurückgegeben und man muss es dann neu ausleihen. Aber ich finde es trotzdem gut, dass es das überhaupt gibt. Für, sagen wir, Zitatnachschlagezwecke wäre es ideal.”
Ohne Open Library würde ich diese Zitatnachschlage-Bücher bei Library Genesis illegal herunterladen, denn erstens gibt es sie meistens gar nicht digital zu kaufen, weil sie zu alt sind, und zweitens sehe ich das auch nicht ein, wenn ich nur eine Seite aus dem Buch brauche.
Etwas später: 
“Ich merke übrigens, dass diese 1-Stunden-Ausleihe bei Open Library gar nicht so schlecht ist: Wenn das Zeitfenster größer wäre, würde ich das Buch leihen und denken ‘das lese ich dann gleich mal, später’ (es geht aktuell um ein Sachbuch, das ich für die Arbeit brauche). Durch die kurze Ausleihzeit denke ich eher ‘ich les es jetzt sofort schnell, sonst muss ich es nachher nur noch mal ausleihen’ (was immerhin 1 ganzer zusätzlicher Klick wäre).”
Im weiteren Verlauf des Jahres finde ich die Auseinandersetzung mit Menschen im Internet immer schwieriger und lese stattdessen mehr E-Books. Seit Ende April beziehe ich diese Bücher wieder von Amazon, weil die anderen Anbieter mich noch mehr geärgert haben.
Meine Bindung an Amazon ist aber, und das ist sicher eine der Voraussetzungen für den hier beschriebenen Wandel, nicht mehr so eng. Früher war mir wichtig, dass alle meine Bücher am selben Ort liegen (in der Kindle-App) und auch die Markierungen, die ich mir beim Lesen gemacht haben, alle an einem Ort auffind- und durchsuchbar sind. Das hat aber schon 2017 nicht mehr geklappt, und durch meine Versuche, mich von Amazon zu lösen (Google Play Books, Kobo), besitze ich jetzt Bücher an unüberschaubar vielen Orten und es ist mir egal geworden.
Im November (als mein Buchinteresse wegen des Elon-Musk-Twitter-Meltdowns weiter anwächst)  bin ich dann auch bereit, ganze Bücher in der Open-Library-Version zu lesen. Nach ein paar Titeln finde ich sogar heraus, dass man die Ausleihe nicht bei allen Büchern stündlich verlängern muss, manche bekommt man auch für zwei Wochen. Ich richte einen Dauerspendeauftrag für das Internet Archive ein, weil ich das sowieso schon länger tun wollte und es mich jetzt gar nichts mehr kostet, ich werde mindestens diesen Betrag bei Amazon einsparen.
Nachdem ich vierzehn Bücher auf diese Art gelesen habe, denke ich im Dezember: Jetzt, wo ich mich damit abgefunden habe, dass digitale Bibliotheken die Funktionsweise von Papierbibliotheken nachbauen müssen und jedes Buch immer nur an eine Person zur selben Zeit verleihen dürfen, könnte ich auch mal diese Onleihe ausprobieren, von der man im Techniktagebuch so viel liest.
Denn ich habe einen Bibliothekszugang, vom Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins. Ich bezahle dafür seit Frühjahr 2021 wegen Stefan Wehrmeyers BibBot (vormals VoebBot), mit dem man für nur 10 Euro im Jahr Zeitungsartikel hinter Paywalls lesen kann. Ich versuche das nur alle paar Monate, weil ich nicht so oft einen bestimmten Artikel unbedingt lesen will, und dann klappt es nicht immer. Aber ich finde es schön, die Option zu haben. Den Zugang konnte ich digital beantragen und musste nirgendwo persönlich erscheinen. Man braucht dafür offiziell einen Wohnsitz in Berlin. Ob man den wirklich hat, wird aber nicht überprüft.
Ich installiere die Onleihe-App, registriere mich dort mit meinen VÖBB-Zugangsdaten und finde heraus, dass die Onleihe entweder nur deutsche Bücher enthält oder jedenfalls von meinen englischsprachigen Testbüchern nichts weiß. Ich bekomme nicht mal einen “dieses Buch haben wir nicht”-Hinweis.
Ich installiere die Libby-App, weil sie auf der VÖBB-Seite erwähnt wird. Libby ist eine App, mit der man den US-Leihservice Overdrive nutzen kann. Overdrive ist schon seit 2014 auch in Deutschland verfügbar, die Libby-App gibt es seit 2017. Ich habe beides verpasst, obwohl André Spiegel schon 2018 im Techniktagebuch über Overdrive berichtet hat. Anders als in der Open Library sind die Libby/Overdrive-Bücher keine eingescannten Papierbücher, sondern richtige E-Books, das heißt, man kann die Schriftgröße ändern und sie bequem auf dem Handy lesen. Ich könnte auch meine Markierungen exportieren. Das war bei den gekauften Amazon-E-Books jahrelang ein Problem, das ich erst 2018 gelöst habe, und bei Open Library geht es nur in Form von Screenshots, also praktisch gar nicht (oder nur über einen umständlichen Workaround: nach der Textstelle suchen, dann zeigt die Suche den Absatz, in dem sie vorkommt, in Textform an. Von dort kann man den Absatz kopieren und anderswo einfügen.)
Nachträglicher Korrektureinschub: Es war alles ein bisschen anders, ich hatte das nur beim Aufschreiben schon wieder vergessen. In Wirklichkeit habe ich den Bibliothekszugang schon seit Ende 2018. Damals habe ich die Onleihe und sogar Overdrive bereits ausprobiert, aber das Angebot war offenbar noch nicht so gut ausgebaut wie heute, deshalb bin ich sofort wieder davon abgekommen.
Jetzt hat Libby/Overdrive nicht alle, aber doch viele von den Büchern, nach denen ich suche. Die meisten sind gerade ausgeliehen. Man kann sich auf eine Warteliste setzen lassen.
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Noch vor einem Jahr hätte ich gedacht: “Warteliste! Für ein E-Book! Welchen Teil von Digitalisierung habt ihr nicht verstanden?” Dass ich jetzt stattdessen nur denke: “Egal, dann dauert es halt zwei Wochen”, hat zwei Gründe. Erstens liebe ich das Internet Archive und seine Open Library, und wenn sogar die jedes Buch immer nur an eine Person verleiht, dann ist das Problem jedenfalls nicht Digitalisierungsstarrssinn deutscher Bibliotheken. (Das Problem ist stattdessen, dass viele Autor*innen und Verlage nur widerwillig akzeptieren, dass es so was wie Bibliotheken legal geben darf. Das ist auch bitter, hat aber wenig mit Digitalisierung oder Deutschland zu tun.)
Einige Libby-Bücher später stelle ich fest, dass es mir sogar gut gefällt, wenn ich beim Zurückgeben eines E-Books die Nachricht sehe "1 person is waiting". Das Buch stellt eine anonyme Beziehung her, irgendwo da draußen ist noch jemand und will es auch lesen und wartet schon darauf.
Der zweite Grund für meine neue Ausleihgeduld ist mein etwas verschobenes Leseverhalten. Ich habe dieses Jahr eskapistischer denn je gelesen, gebt mir Drachen, halbwüchsige Magierinnen, andere Planeten, Hauptsache ich muss nicht über die Welt da draußen nachdenken. (Ironischerweise kommt es mir so vor, als enthielten gerade die Bücher über Magierinnen und Planeten mehr oder jedenfalls sichtbarere Politik als die seriöse Literatur, aber das kann Zufall sein. Vielleicht habe ich die falsche seriöse Literatur gelesen.) Jedenfalls ist mir bei diesen Büchern nicht so wichtig, welches ich als Nächstes lese, sie sind insgesamt ganz verlässlich und ich bin bereit, einfach das auszuleihen, was es gerade auszuleihen gibt. So wie zuletzt vor dreißig Jahren in der Papierbibliothek.
Hier geht es zu einem Update aus dem März 2023.
(Kathrin Passig)
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