#sozialitäten

[fundgruber]

Immaterial labor is an absurd concept, uncritical and ideological. It takes the apologists for this ruling class at their word. That your information is safely tucked away in a cloud, as if it wasn’t in a vast and relatively new global infrastructure, consuming enough energy to run a mid-sized country. Information is a very strange thing. It’s the product of a series of advances in information science and technics that date from the 1940s. Information is not immaterial, although it may appear so to the obsolete materialism of Marx’s time, and from which he is not exempt. Information is entirely a property of the material world, but now we have a technics that makes the relation between information as a kind of materiality and the materialities upon which it depends as a substrate—arbitrary. You can transfer information from one material substrate to another very cheaply and easily without loss of definition, or loss that can be measured and corrected. [...] The forces of production that came to dominate the global economy allow the automation of systems of control through information. Superstructures such as law have evolved whole new categories of property out of this thing which escapes any particular material substrate, and yet which is material, even though it can be copied so easily and cheaply. Patent, trademark and copyright are old forms of law that rapidly evolved from the late twentieth century to make whole new categories of materiality over into private property.

McKenzie Wark

#Medienkompetenz #sozialitäten

[famegruber]

Also: Die Menschen sammelten Erfahrungen, ordneten sie ein, gaben ihnen bestimmte Formen, glichen die Widersprüche aus, kombinierten sie und gruppierten sie zu entsprechenden Einheiten. Solche Handlungen lassen sich sowohl mit Menschen wie mit Gegenständen vornehmen. Wenn man Menschen versammelt, ihre gegenseitigen Beziehungen ordnet, ihnen bestimmte Formen gibt, die Gegensätze beseitigt, und das Menschennebeneinander zusammenfügt zu einer Einheit, so nennt man diese Einheit »Organisation« und spricht von »organisierender« Arbeit. Es ist klar, daß die Wissenschaft nichts anderes ist als die organisierte Erfahrung der menschlichen Gesellschaft.

Alexander Bogdanov: Die Wissenschaft und die Arbeiterklasse. 1920

#arbeit #sozialitäten

[blockadia-tiefsee]

Statement zum Wissenschaftstag Geschlechterstudien

Aktionstag gegen antifeministische Backlashs

18 Dez 2017 - 28 Dez 2017

Konfliktzone, Streitlust, Kampftechnik, Irritationsgenuss, Zweifelutopie: Caring for Conflict sucht nach kreativen Praxen im Umgang mit Konflikten. Wie Konflikte leben? Wie lassen sich unterschiedliche Erfahrungen zu neuen Streitformen verbinden? Was können wir voneinander lernen, um miteinander auszukommen, ohne die Konflikte unter den Teppich zu kehren oder zu eskalieren? Wie können aus situierten Techniken und kollektiver Vorstellungskraft gemeinsame Praxen werden? … Praxen, die Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten, Ausschlüsse und die Gewalt rigider Normen abbauen? Was bedeutet es, aus queer-feministischer Perspektive mit den Konflikten umzugehen?

Caring for Conflict ist eine 2017/2018 durch den Projektfond Kulturelle Bildung geförderte Initiative, die das Institut für Queer Theory (iQt) und der Kunstraum District gemeinsam mit der KontextSchule, i-Päd – intersektionale Pädagogik, der Alice-Salomon-Hochschule und verschiedenen Berliner Schulen und Organisationen außerschulischer Jugendarbeit in Berlin umsetzen. Ziel ist es, gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Schulen und außerschulischer Jugendarbeit durch praktisches Experimentieren, gemeinsames Nachdenken und künstlerisch-mediale Ausdrucksformen ein Verständnis von queeren Konfliktkulturen zu entwickeln. Ohne bereits zu wissen, was mit diesem Konzept alles gemeint sein kann, startet das Projekt mit der Intuition (oder These), dass feministische Care-Arbeit sowie Formen queerer Gemeinschaftlichkeit – und die in beiden zu findende Aufmerksamkeit für komplexe, intersektional verflochte Differenzen, Mehrfachzugehörigkeiten und Machtverhältnisse – Entscheidendes zu einem veränderten Umgang mit Konflikten beitragen können. Die Praxis mit den jungen Teilnehmer*innen wird in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe pädagogisch und künstlerisch reflektiert und weitergedacht. Der Austausch zwischen Mitarbeitenden aus Kunst, kultureller Bildung, Sozialpädagogik und Wissenschaft mündet perspektivisch auch in wissenschaftliche Beiträge zur Bedeutung queerer Konfliktkulturen.

Caring for Conflict geht davon aus, dass es immer und überall Konflikte geben wird; aber auch, dass Konfliktbearbeitung eine Alltagspraxis ist – weltweit. Gerade in Migrationsgesellschaften bringen Menschen eine Vielzahl unterschiedlicher Erfahrungen, Stile und Fertigkeiten im Konfliktumgang mit. Wie können diese produktiv werden, um mit der Vielgestaltigkeit und Vielstimmigkeit gesellschaftlicher Verhältnisse und Bevölkerungen klarzukommen? Was kann dazu beitragen, auch mit denjenigen Konflikten umzugehen, die daraus erwachsen, dass von rechtspopulistischer Seite genau diese Vielgestaltigkeit und Vielstimmigkeit abgewehrt wird und – notfalls mit Gewalt - abgebaut werden soll?

Gesellschaft besteht aus komplex verschachtelten sozialen Unterschieden. Wir brauchen nicht auf ein konfliktfreies Miteinander hoffen, wenn wir anerkennen, dass es wichtig ist, z.B. wo Menschen herkommen und wie sie aufwachsen, welche Alltagspraxen und Arbeitserfahrungen, Überzeugungen, Werte und Religionen sie teilen, welche unterschiedlichen Befähigungen ihnen zu eigenen sind, welche Meinungen, Interessen, Wünsche und Begehren sie hegen, wie sie geprägt sind durch Geschlechter- und Klassenunterschiede, durch Bildung und Vermögen. Diese Unterschiede bergen Konflikte ebenso wie jeweils spezifische Denk- und Handlungsformen, um mit ihnen fertig zu werden. Mit Blick auf diese situierten Konfliktkulturen können Konflikte als Möglichkeitsräume verstanden werden.

Der Titel Caring for Conflict vermittelt schillernde Bedeutungen: sich aus Konflikten etwas machen und aus denen, die sie führen; Konflikte, die dir etwas ausmachen; sich um Konflikte sorgen oder kümmern; besorgt sein ob bestimmter Konflikte. Zugrunde liegt der Gedanke, dass feministische Auffassungen von Sorgearbeit sowie queere Sozialitäten für einen weiter greifenden, gesellschaftlichen Umgang mit Konflikten von Interesse sein können. Diese speisen den Begriff der queeren Konfliktkulturen, der von den beteiligten Wissenschaftler*innen auf dem Hintergrund der Praxiserfahrungen und im Austausch mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, den Künstler*innen, Sozialpädagog*innen und Lehrer*innen weiter ausgearbeitet und für die Konfliktpädagogik, Theorien kultureller Bildung und gesellschaftstheoretisch nutzbar werden soll. Die Vortrags- und Diskussionsreihe „Wann wird es Gewalt?“ lotet zu diesem Zwecke die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Gewalt aus, untersucht die Verschränkung und mögliche Entkopplung von Konflikt und Gewalt und fragt, ob sich Gewalt durch queere Konfliktkulturen kontern lässt.

[fundgruber]

I am concerned with how the “outernet” - the network of social, cultural, and economic relationships that criss-crosses and exceeds the Internet - surrounds and connects the latter to larger flows of labor, culture, and power. It is fundamental to move beyond the notion that cyberspace is about escaping reality in order to understand how the reality of the Internet is deeply connected to the development of late postindustrial societies as a whole.

Terranova, Tiziana. "Free Labor: Producing Culture for the Digital Economy." Social Text 18, no. 2 (2000): 33-58. 

#Medienkompetenz #Begriff #sozialitäten

[fundgruber]

Social network analysis and graph theory, as the abstract or ideal model of society adopted and implemented by social network sites, seem to correspond to the extension of mechanisms of security to the fabric of social relations as such – securing ‘social life’ by targeting the ‘psychological properties’ of population.

Terranova, Tiziana (2015). Securing the Social: Foucault and Social Networks. in: Foucault and the History of Our Present, 111–127. doi:10.1057/9781137385925_8

#sozialitäten #Medienkompetenz #social media

[fundgruber]

"In 1992, Komar and Melamid published an enticing project proposal in Artforum titled “What Is To Be Done with Monumental Propaganda?” They wrote: “We propose neither worship nor annihilation of these [Soviet socialist-realist] monuments, but a creative collaboration with them—to leave them at their sites and transform them, through art, into history lessons.” As a prompt, the artists presented a collage in which the letters in “Lenin” inscribed above the entrance to the revolutionary leader’s mausoleum were changed to “Leninism,” a gesture that, in its ironic brilliance, encapsulates the very essence of Soviet hauntology in post-Soviet history." e-flux.com/journal/135/530602/soviet-hauntology/

artforum.com/print/199205/komar-and-melamid-a-project-for-artforum-33574

#soviet union #lenin #art history #archive #sozialitäten #remix #rekuperationslogbuch

[fundgruber]

Walter Vrooman (1869-1909)

#mapping #cartography #sozialitäten

[fundgruber]

"this new Adam Kuper book is a heady combination of intellectual nostalgia, relentless whataboutery, disciplinary hagiography, institutional gatekeeping, and general rearguard action" Dan Hicks on Twitter

#museum #art history #sozialitäten #kolonialismus

[fundgruber]

„[…] those who want to change society necessarily have ideas of a higher quality than those who wish to keep it from changing. This is because society changes. Those who want to stop its motion must therefore ignore the evidence. To do this, they encumber thought with so much detail as to justify their refusal to abstract and generalize, although these are part of any scientific attitude. They rely instead on moral reflection - Platonic or Confucian.“

Samir Amin, Class and Nation

#transformation und autonomie #sozialitäten #arbeitsbedingungen

[fundgruber]

Why does anti-blackness seem to perpetually overdetermine and saturate the operating system regardless of who is programming it? Because of the ways in which the Subject is written simultaneously into white European embodiment as well as computationalist rationality, it will continue to carry anti-blackness in its bowels even in the face of the most strident claims of universality and objectivity. For this reason Black Computational Thought allows for speculation beyond the Subject as mechanism, computing as computationalism, and separability as ethics.

Romi Ron Morrison, Voluptuous Disintegration: A Future History of Black Computational Though. In: digital humanities quarterly. 2022 Volume 16 Number 3

#black lives matter #Medienkompetenz #sozialitäten

[fundgruber]

We must invent new forums that provide protocols for political action from within and outside global law to coproduce, with many voices, legal mechanisms that stop destruction of the planet—ecocide law. This is the work of a political geology with and through the earth. The methods and actions we invent must support the dispossessed and more-than-human of the earth in resistance across resource, ecological, planetary, deep oceanic, and mineral frontiers. Such turbulence pushes legal boundaries forward. But the forums lie beyond the law, in social movements, classrooms, and cultural production.

Nabil Ahmed: Negative Moment: Political Geology in the Twenty-First Century

#minerals #sozialitäten #natur

[fundgruber]

Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen, und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übrig gelassen, als das nackte Interesse, als die gefühllose „baare Zahlung.“ Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmuth in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt. Sie hat die persönliche Würde in den Tauschwerth aufgelöst, und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten die Eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt.

Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei. London: Office der „Bildungs-Gesellschaft für Arbeiter“, 1848, S. 5

#sozialitäten

[fundgruber]

Silicon Valley did not invent “social media.” Everyday people made the internet social. Time and again, users adapted networked computers for communication between people. In the 1970s, the Arpanet enabled remote access to expensive computers, but users made email its killer app. In the 1980s, the Source and CompuServe offered troves of news and financial data, but users spent all their time talking to one another on forums and in chat rooms. And in the 1990s, the web was designed for publishing documents, but users created conversational guest books and message boards.

Kevin Driscoll: The Internet Origin Story You Know Is Wrong. (adapted from The Modem World: A Prehistory of Social Media)

#Medienkompetenz #internet history #social media #sozialitäten

[fundgruber]

Since its inauguration, Europeana has outgrown the aims of a digital archive of European heritage. In an analysis of the technical, cultural and political choices behind the construction of its infrastructure, Europeana can be conceptualised as an instrument of European governmentality, acting upon multiple levels of the construction of Europeanness. Firstly, it facilitates the collaboration of international partners within the framework of EU-financed projects. By promoting a common modus operandi through the definition of standardised best practices, Europeana has constructed a network of European institutions. Secondly, it discursively produces European heritage by curating a transnational collection of digital resources. By accommodating opposite and potentially conflicting perspectives on selected topics within the same collection, Europeana constructs narratives of shared European experiences. Lastly, it brings together a community of practitioners, creatives and end users around its collection, creating a European (cultural) audience. All these aspects are made possible by Europeana’s governance and infrastructure. As a policy actor, Europeana promotes its technical standards to the cultural sector. Although not an official body of the EU, Europeana has been given the power to address the digital development of the cultural sector. Thanks to its infrastructure, Europeana implements European top-down policies, incorporating them into the bottom-up attempts generated within its community, adopting and normalising the EU rhetorical discourse on European heritage.

Capurro, Carlotta. “Digitality as a Cultural Policy Instrument: Europeana and the Europeanisation of Digital Heritage.” Critical Heritage Studies and the Futures of Europe, edited by Rodney Harrison et al., UCL Press, 2023, pp. 223–42, p. 224

#museum #Medienkompetenz #sozialitäten

[fundgruber]

During the inauguration of the service, Barroso (2008) presented Europeana as a ‘shop window’ and a ‘digital doorway’ to European culture ‘in all its glorious diversity’. Aware of the portal’s role in constructing a European identity, he stressed that ‘Europeana has the potential to change the way people see European culture. It will make it easier for our citizens to appreciate their own past, [and] become more aware of their common European identity.’

Capurro, Carlotta. “Digitality as a Cultural Policy Instrument: Europeana and the Europeanisation of Digital Heritage.” Critical Heritage Studies and the Futures of Europe, edited by Rodney Harrison et al., UCL Press, 2023, pp. 223–42, p. 231

#kulturindustrie #Medienkompetenz #museum #sozialitäten

[fundgruber]

Monopoly style board game of Yale made by the Black Panther's magazine in 1970

#academia #history #black panther #sozialitäten #game