Tumgik
#verbrechen
techniktagebuch · 7 days
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April 2024
Die Scammer haben jetzt meine Kreditkartendaten und ich habe keine Hose
Ich will eine Hose noch mal kaufen, die ich vor zwei oder drei Jahren gekauft habe. Wie immer in der Hosenbranche gibt es diese Hose nicht mehr. Auf allen Seiten, die mir als Suchergebnis angezeigt werden, existiert die Hose zwar noch, ist aber ausverkauft. eBay hat sie auch nicht.
Schließlich finde ich sie für 45 US-Dollar in einem Onlineshop, dessen Name andeutet, dass man dort Restbestände von Outdoorartikeln verkauft, angeblich sogar portofrei. Kostenloser Versand aus den USA kommt mir zwar seltsam vor, aber es ist wirklich eine sehr gute Hose, also gebe ich meine Kreditkartendaten ein und versuche sie zu kaufen.
Weil ich dabei an einem Ort mit eher schlechtem Internet sitze, passiert dann erst mal nichts und ich habe ein paar Minuten Zeit, die Adresse der Seite zu betrachten, auf die ich weitergeleitet worden bin. Weitergeleitet wird man zwar öfter bei Bezahlvorgängen, aber diese URL sieht besonders unseriös aus. Als das Internet zurückkommt, suche ich nach dem Domainnamen und "scam" und finde zur Seite scamadviser.com. Diese Seite teilt mir mit, dass die Domain zwar nicht direkt zu einem bekannten Scam gehört, aber auch nicht seriös wirkt. Der angebliche Hosenshop wird noch etwas schlechter bewertet.
Später sehe ich nach, wie vertrauenswürdig eigentlich scamadviser.com selbst ist: Die Meinungen darüber gehen auseinander. Aber praktischerweise kann man die Seite nach ihrer eigenen Seriosität fragen. Sie findet sich selbst weitgehend vertrauenswürdig: "Könnte sicher sein."
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Ich deaktiviere meine Kreditkarte vorübergehend, denn das kann man in der App meiner Bank tun. Etwas später am Tag benachrichtigt mich die Bank-App, dass ein nigerianisches Streamingunternehmen und ein kroatisches Juweliergeschäft versucht haben, jeweils 1 Cent abzubuchen. Dank der Kartenabschaltung ist das gescheitert. Wenn diese Buchungen durchgegangen wären und ich keine Banking-App hätte, die mich von allem sofort benachrichtigt, wäre als Nächstes wahrscheinlich mehr Geld abgebucht worden, und ich würde das erst Wochen später merken.
Jetzt muss ich vor jeder Kartenbenutzung erst die Bank-App öffnen, die Karte aktivieren und nach dem Bezahlen wieder deaktivieren. Daran muss ich rechtzeitig vor dem Einkaufen denken, denn im Inneren der beiden Dorfläden gibt es keinen Handyempfang. Das muss ich so lange tun, bis die Scammer meine Existenz vergessen, keine Ahnung, wie lange das dauert. Vielleicht ist es aber sowieso ganz gut, die Karte nur dann einzuschalten, wenn ich sie auch wirklich benutzen will. Wenn der Hosenscam noch etwas besser gewesen wäre, hätte mir dieser zusätzliche Bestätigungsschritt allerdings auch nichts geholfen.
(Kathrin Passig)
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Die Zeit vergeht, doch glücklich sein ohne dich fühlt sich immer noch an wie ein Verbrechen.
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der-saisonkoch · 3 months
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Die Rechnung
Einige Beispiele : Goldäpfel werden den Landwirten (wenn es gut läuft) mit 0,43 Euro pro kg gezahlt und dann für 2,33 Euro mit einer völlig ungerechtfertigten Steigerung von 442 % weiterverkauft, Auberginen erhalten 0,86 Euro pro kg und stehen dann für 3,43 im Regal Euro mit einem Anstieg von 300 %, Beispiele, die für alle landwirtschaftlichen Lieferketten gemeldet werden könnten und die gleichen…
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11ersfilmkritiken · 8 months
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Criminal Minds - Staffel 1; Folge 17 bis 22 | Kritik
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alles-ist-anders · 10 months
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mariberlyn · 2 years
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Retrokritik: Sons of Anarchy
Retrokritik: Sons of Anarchy
In letzter Zeit sehe ich aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr so viel fern. Darüber bin ich ziemlich froh, denn ich habe tatsächlich Besseres zu tun. Außerdem gibt es inzwischen dermaßen viele neue Serien, dass es selbst für ausgesprochene Serienjunkies nicht mehr möglich ist, den Überblick zu behalten. Mag sein, dass die eine oder andere Serienperle in der Masse neuer Angebote zu finden…
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dodelof · 8 days
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Dekarldent - Rowling leugnet Verbrechen and TransPersonen
Dekarldent beschäftigt sich für ein paar Minuten mit JK Rowling, die, meiner Meinung nach, zu den charakterlich abartigsten, schlechtesten, bösesten und hassenswertesten Menschen gehört, die je gelebt haben. Es geht in dem Video darum, dass Rowling Verbrechen durch die Nazis an Transmenschen leugnet. Einfach zum Abkotzen diese Frau. Mich würde ja interessieren, ob ein Gronkh jetzt noch immer, mit diesem Wissen, wagen würde zu sagen; Darf es mir den nicht egal sein? Für diesen Satz würde ich Gronkh noch immer gerne einen Fusstritt verpassen. Er hat damit das Wirken von Rowling relativiert und kleingeredet. Es gibt einige Twitcher und YouTuber, die das eine oder andere Video runternehmen sollten und diversen Menschen eine Entschuldigung schulden.
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my-life-fm · 8 days
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Gewaltfreiheit ist die größte Macht, die der Menschheit zur Verfügung steht. Sie ist machtvoller als die schlimmste Zerstörungswaffe, die der menschliche Erfindergeist je hervorbringen wird. Denn Zerstörung ist nicht das Gesetz der Menschen. Der Mensch lebt nur dann in Freiheit, wenn er notfalls bereit ist, von der Hand seines Bruders zu sterben, niemals aber dann, wenn er seinen Bruder tötet. Jeder Mord und jede andere Gewalttätigkeit, egal aus welcher Ursache man sie begeht, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Mahatma Gandhi, in: Die Religion der Wahrheit, 128
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btsmurdermonday · 11 days
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"Inmitten der Dunkelheit des Verbrechens scheint das Licht der Gerechtigkeit umso heller."
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politikwatch · 2 months
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#Rasse. #Wahn. #Verbrechen. - Die Geschichte des #Rassismus
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negativer-narzissmus · 2 months
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Soweit sind wir also schon gekommen ?!:
Opfer von sexueller oder sexualisierter Gewalt, wie Vergewaltigung, müssen sich nun schon SELBER rechtfertigen 8-O ...und zwar genau vor DEM kranken, psychopathischen, lieblosen Mob, der Vergewaltigungen NICHT mehr für erschreckende, tragische und traurige Verbrechen hält, oder welcher sogar selbst Vergewaltigungen begeht !!! 8-(
Nicht mehr die TÄTER sind die Verbrecher... 8-O ...sondern DIEJENIGEN, die höflich und nett darauf AUFMERKSAM machen wollen, daß sich hier existentielle Grundbedürfnisse NICHT erfüllen !!!
Übelste Sexisten und sexuelle Volksverhetzer werden zu "wertvollen Künstlern" , zu "Lichtgestalten der Liebe" , "hilfreichen Psychotherapeuten" , "segensreichen Seelsorgern" , "verfolgten, unschuldigen Märtyrern" und zu "Errettern der Menschheit" emporgehoben und verklärt !!!
Und der selbstgefällige Zuhälter-Zampano, Porno-Prinz, Puff-Papst, Flätz-Fatzke, Potenz-Potentat, Kiez-König, Rotlicht-Rocker, Bordell-Bonzo & Pimp-Pascha , seine Majonaisthet, TILL, der I. von Berlin, hält feierlichen Einzug in seiner Senf,... äh: Sänfte auf der Reeperbahn, nachts um halb 1 !
Sind RANDSTEIN und Till BlindeWahn am Ende gar nur die Galeonsfiguren für die Einläutung der Endzeit der Menschheit ???
VIEL kann dazu eigentlich eh nicht mehr fehlen ! 8-(
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techniktagebuch · 5 months
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4. Dezember 2023
Der weiß doch nicht mal, wie meine Laufwerke heißen
Im Traum bekomme ich eine Mail, eine unangenehme Mischung aus Aggression und "ich möchte dich kennenlernen". Der Absender teilt mir mit, dass er meinen Laptop gehackt hat und ich mich bei ihm melden muss, wenn ich wissen will, wie ich wieder an meine Daten komme.
Es ist zwar wirklich gerade irgendwas seltsam an meinem Laptop, aber gehackt, das glaube ich nicht. Denn es ist der Laptop, den ich real vor siebenundzwanzig Jahren hatte, ein drei Kilo schwerer AcerNote, auf dem Windows 3.1 läuft, mit Disketten. Der Verbrecher weiß doch nicht mal, wie meine Laufwerke heißen, denke ich. Im Traum heißt das eine Laufwerk B:, und das ist für diesen Hackvorgang wichtig, oder ich glaube das jedenfalls. Auch sonst ist auf diesem Gerät bestimmt alles anders, als Hacker von 2023 es erwarten, außerdem habe ich Backups von allem. Ich mache mir wenig Sorgen.
Eigentlich war ich gerade damit beschäftigt, mit diesem Laptop ein ganz neues Speichermedium auszuprobieren. Es ist etwa 5 x 5 cm groß, nur so dick wie eine stabile Plastikfolie und zum Teil, vor allem am Rand, transparent. Der nicht transparente Rest sieht aus wie eine Mischung aus Photovoltaikpanel und QR-Code, und wenn ich das Speichermedium mit Daten beschreibe, kann ich sehen, wie sich diese Zellen füllen. Der alte Laptop hat im Traum einen passenden Slot dafür an der Vorderkante des Gehäuses, dort, wo bei meinem allerersten, noch viel älteren Computer die zwei Diskettenlaufwerke waren.
Mein Kollege Harald N. hat dem Angreifer inzwischen schon höflich-abweisend geantwortet: Er glaubt auch nicht, dass mein Laptop gehackt worden ist, denn er kann ihn in seinem Netzwerk noch sehen und <noch irgendwelche anderen Argumente>. Ich freue mich, denn ich lese aus der Mail, dass Harald selbstverständlich davon ausgeht, dass ich aktuelle Backups habe und dass er genau wie ich an die Unhackbarkeit meiner Verhältnisse glaubt. Auch wenn das vor allem an meiner uralten Technik liegt.
(Kathrin Passig)
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danielanoitz · 3 months
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Natur anpassen
Ich gehe durch den Ort spazieren, in dem ich wohne. Bei den meisten Häusern findet sich ein Garten. Großzügig bemessen. Auch, wenn sie alle ein wenig anders angelegt sind, so haben sie doch viele Gemeinsamkeiten. Eine Hecke zum Beispiel. Vorzugsweise eine Thujenhecke, denn die wachsen schnell und dicht, so dass man Blicke vermeiden kann, die man nicht will. Nachdem es sich zumeist um ältere…
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dorian-gray-91 · 6 months
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Alle, die den Knaben Otto Weininger gekannt haben, erzählen, daß er ein weltoffenes und sehr empfängliches Kind gewesen sei. Der Duft von Jasmin, der blühende Apfelbaum, das Schillern eines Schmetterlings konnte die zarte Seele überwältigen. Ferne Berge waren ein Versprechen von Glück, die ziehende Wolke ein Abenteuer. Die blaue Heide war Sehnsucht und der Moosrosenbusch ein Taumel der Seligkeit. Jeder Sinn war empfindlich, jeder Nerv leicht gereizt. Der Tod einer Mücke schon konnte zum »Problem« werden.
Dieses Kind fühlte durch Sympathie alles Leben als eigenes Leben, schwang in Landschaft und Jahreszeit wie ein Elfenseelchen und stand immer in Gefahr, in Gesichte zu verfließen.
Seine Fähigkeit, alles mitzuahmen und überall das Wesen zu erspüren, machte ihm Das am allerschwersten, was den ärmeren und starreren Seelen am leichtesten fällt: Selbstbegrenzende Form.
Es schien ihm lange unmöglich, sich für einen Beruf, dieses bürgerliche Rückgrat des Lebens, zu entscheiden. Denn es gab nichts, was ihn nicht fesselte. Alles hätte er lernen, alles hätte er leben mögen.
So war er denn dauernd in der Gefahr, sich zu zersplittern. Und eben darum wurde sein Ein und Alles schließlich eine einzige große Leidenschaft: Über Millionen Gestalten sich zu erheben und den Generalnenner zu finden für die hin und her reißende Fülle der Impressionen.
Das ist der Weg zur Philosophie …
[...]
Was wunder also, daß Otto Weininger sich angstvoll einschloß in das Schloß Logos und in das oberste Turmgemach »Ethos«. Da saß er, ein freiwillig Gefangener und verwendete seine gewaltige Denkkraft einzig darauf, sich vorzubeweisen, daß das Leben in diesem herrlichen Elfenbeinturme das wahre, das eigentliche, das einzig würdige Leben sei.
Keiner möge diesen jungen Idealismus verleumden. Er war zwar ein Notausgang. Aber darum keine Lüge …
Eine Erinnerung aus eigener Kindheit taucht vor mir auf: Im Garten und Wald überfiel den Knaben oft ein Grauen (ähnlich dem, was man in der Psychiatrie »Absenzen« nennt), daß man in fremde Schicksale vergleiten müsse, und ein entsetzlicher Zweifel: »Bin ich denn wirklich da?« Dann packte ich gern den erstbesten Gegenstand fest mit den Fingern, um an der Empfindung des Widerstands mich meiner selbst zu vergewissern.
Ich entsinne mich noch an Ort und Stunde, wo der Gefährte jener Tage mir von einer ganz andern, der meinen entgegengesetzten Angst sprach: Träte er am Abend in der Dämmerung vor einen Spiegel, dann erfasse ihn die Furcht, sein Bild könne in dem Glase erstarren und festgerinnen und dann als ein festgeronnener Doppelgänger ihm aus dem Glase entgegentreten.
Dies sind die beiden Pole des Todes, durch die wir, solange wir als Menschen atmen, immer hindurchsteuern! Auf der einen Seite laufen wir immer Gefahr, zum Schwamme zu werden. Auf der anderen Seite laufen wir immer Gefahr, zur Bildsäule zu erstarren. Die eine Gefahr erzeugt das Unendlichkeitsgrauen. Die andere: die Endlichkeitsangst.
Otto Weininger war eine herakliteische Natur, die nach Haltung und Form hinstrebte. Schon dies Proteische seines noch unfertigen Wesens bot eine gute Grundlage für eine Tragödie des Selbsthasses. Aber es mußte noch ein Zweites hinzukommen. Etwas unauflösbar Problematisches. Die Geburt als Jude, und zwar als ein vom Judentume abgelöster Jude. –
Kein Mensch hat sich je von dem Zwang seines Blutes befreit. Kein kategorischer Imperativ hat je die Stimme des Blutes überwuchtet.
Alles, was an Weininger Leben war (und es brannte in ihm heißes Leben), das nannte er vor sich selber: das Jüdische.
Und da an keinem andern Punkte der Mensch gleich unbezwinglich gebunden ist an Schicksal und Ewigkeit wie im Punkte des Geschlechts, und da seine immer bewegte Seele eine männliche Seele war und mithin das Weib als Ergänzung und Gegenpol nicht entbehren konnte, so nannte er alles, was ihn zog und schreckte: das Weibliche.
Weib und Jude also, das waren für ihn zwei verschiedene Namen für den Naturgrund, den er fürchtete und mied.
Weininger versenkte sich in die Scholastiker. Er las Hegel und Kant. Er verfiel dem Zauber der Mathematik und der Phänomenologie. So verfestigte sich in ihm jener ungeheure Geschichts- und Sittlichkeitshochmut der wertenden Persönlichkeit, die ihre chthonischen Unter- und Hinterwelten als eine sie niederziehende Schmach empfindet.
Das ist der Dünkel, welcher Kant sprechen ließ: »Der Verstand erschafft die Natur«, und welcher Hegel höhnen ließ: »Wenn die Natur nicht mit der Vernunft übereinstimmt, um so schlimmer für die Natur.«
Weininger haßte das Blut, und sein Blut war jüdisches Blut. Und er haßte das Weib und die Stimme des Erdgeistes, von der Stunde ab, wo in dem Knaben das Gattungsgeheimnis sich zu regen begann.
Kein Wort finden wir in Weiningers hinterlassenen Papieren so häufig wie die Worte: Verbrechen und verbrecherisch.
Seine ganze Philosophie war ein einziges Gegrübel über das Problem der Sünde und der Erlösung. Und so wurde diese Philosophie eine durch und durch christliche. Denn während bei den Indern, in den Vedas und sogar noch bei Buddha immer die Liebe, die Lebenseinheit, das »ta twam asi« im Mittelpunkte alles Denkens steht, ist das Zentralerlebnis eines Christen: Der dunkle Abfall vom Leben. Die unabwendbare Schuld. Die mit dem Menschen selber geborene Verzwistung. Wo gibt es Erlösung von dieser Urschuld?
»Erlösung« gibt es nur durch das Aufheben alles Menschenlebens im reinen Geiste.
Vollendete Vernunft, vollendete Sittlichkeit, das wäre das Ende! …
Man könnte sagen: In diesem jungen Philosophen ist Kants Zweiweltentheorie verrückt geworden.
Er sieht alles unter der Optik der intellegiblen Welt.
Die Bibel, das Veda, Buddha, Plato … alles verkündigt ihm nur die Herrlichkeit eines Lebens, das etwas ganz anderes ist als: das Leben von dieser Welt.
Wo aber das Verschuldungs- und Selbstrichterpathos einmal Platz greift, da vergraut die Erde und wächst eine mönchische Neigung, die lockende »Frau Welt« sich zu verekeln.
Denn »Frau Welt« ist schön. Und alle Schönheit will Liebe.
Er hat Angst, dieser Schönheit zu unterliegen. Und so versucht er durch Ekeltöne sich diese Schönheit zu verwidern. Kein Scheltwort ist ihm herb genug, um das schöne Leben zu schmähen.
Und je mehr ihn die Schönheit zieht und lockt, um so gräßlicher malt er sich seinen Fall und sein Hinsinken in Grauen und Schmach.
Zu versinken in den Schoß der Frau Welt, das wäre der Verlust seines mühsam erarbeiteten Selbst und seiner endlich erkämpften philosophischen Ruhe.
Jeder Selbstabstrafer aber schwelgt in Übertreibung. Das Schuldgefühl des an Ethik und Moral Erkrankten steht niemals in einem richtigen Verhältnis zu der die Reue auslösenden Tat.
Es gab Selbstzerfleischungen um ein Nichts!
Augustinus füllt noch als alter Mann viele Seiten mit wilden Selbstverfluchungen, weil er sich voller Qual erinnert, daß er als Knabe im Garten des Nachbars Äpfel stahl.
Sören Kierkegaard wird zum tiefen Psychologen der Reue, aus Qual über sein vermeintliches Verschulden an einem Mädchen, dem er lebensängstlich einst den Verlobungsring zurückgab.
Ja, Origines sühnt einen Augenblick der Selbstbefleckung, indem er sich für Lebenszeit entmannt.
Wo die Natur sich gegen sich selber kehrt, da wird der Mensch wehrlos. Und nichts ist leichter als einen Wehrlosen zu opfern.
Der von Ethik und Moral Besessene ist bereit, alles, was er besitzt, und sich selber zum Opfer darzubringen, wofern er nur vor sich selber und seiner eigenen Forderung bestehen kann.
Packe nur den an Ethik und Moral Erkrankten beim Bewußtsein einer Selbstverschuldung und du brauchst nicht zu verantworten, auch wo du unverantwortlich ihn verstümmelst.
Und es gibt immer: zum Verbrechen Bereite – Freunde, Geliebte –, die den Opferschnitt vollziehen. Sie küssen ihm die Hände und feiern Schlachtfest. Sie ahnen nie ihre große Lebensschuld, segnen sich und zucken die Achseln: »Wer sich zum Lamme macht, den frißt der Wolf.«
Er aber erlerne (und hoffentlich nicht zu spät), daß es auf dieser Erde wichtiger ist, ein gutes, starkes und mutiges Raubtier zu sein als – ein Heiliger.
»Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhöhnet: Das Lebend'ge will ich preisen, Das nach Flammentod sich sehnet.«
Ein Feldherr steht vor der Feste auf uneinnehmbarem Felsen, den noch niemand erstürmte. Da wagt er das Letzte. Er schickt sein Liebstes, sein Kind, in die Festung und schwört: »Morgen hole ich dich oder wir gehen zugrunde.«
Er wirft das Palladium, ohne das er nicht leben mag, mitten in die Feinde und springt ihm nach, um es zu retten.
Er verbrennt hinter sich die Schiffe. Er wagt den Sprung über die Mauer. Nun gibt es kein Zurück.
Otto Weininger, Student der Philosophie, dreiundzwanzig Jahre alt, Jude, hatte mit einem unübersteiglichen System der Sittlichkeit sich selbst und der Welt ein Versprechen gegeben. Er hatte mit einem stolzen Werk sich selbst vernichtet und sich selbst geschaffen. Vernichtet hatte er sein angeborenes Ich. Pascals »moi haïssable«. Zum Lichte geboren hatte er sein eingeborenes Selbst. Kants »Intellegible autonome Persönlichkeit«.
Lieber wollte er sterben, als von der erreichten Höhe nun zurücksinken in das uns alle bändigende Gemeine.
Da kam der Erfolg.
Und es gibt nichts Seelenverderbenderes als Erfolg.
Der Ruhm Europas überraschte den armen jüdischen Studenten. Ehren, Reisen, Geld, Macht, stolze Frauen. Nie hatte einen Heiligen »Frau Welt« so lockend bestürmt. Dieser Knabe hielt sich für ein Stiefkind des Lebens, und nun trat das Leben in seinen Hungerturm und sprach: »Mein Geliebter.«
Aber der arme Junge hatte ein braves Herz. Das war keiner, der fernerhin Wasser zu predigen vermochte, während er heimlich vom Lebensweine trank.
Was er versprochen hatte, das zahlte er bar.
Seine Angstneurose raunte, daß er schwächer sein werde als seine Predigt. Er wußte, daß er sich festgelegt habe auf Kampfregeln, die sein Blut nicht würde bestehen können. Ihn packte die Zwangsvorstellung: Verbrechen. Und es gibt nur ein Verbrechen: Untreue gegen sich selbst.
Brach er sich die Eide im Angesicht der Tausende, die jetzt auf ihn ihre Blicke hefteten, als auf den jungen Thronerben der deutschen Philosophie, dann mußte er, ein unechter Kronanwärter, schamvoll in den dunkelsten Winkel kriechen und sterben, schlechter als ein schlechtes Tier. Zu seinen Freunden, den Eltern, den Lehrern sagte Otto Weininger: »Ich bin ein Verbrecher.« Er schlich, während die Welt seinen Namen erhöhte, verstört in die Kirchen oder in den Wiener Wald und stöhnte: »Ich stehe unter dem Fluch des Verbrechens.«
Was wollte der harmlose Mensch? Wie konnte dieser weiche Knabe, der keiner Fliege ein Leid tat, sich als den Schuldigsten aller Schuldigen fühlen?
Aus den Augen der Blumen, den Blicken der Tiere, selbst aus Kristall und Stein, überall sah ihn das Verbrechen an. Die frohen Farben in den Straßen, die Geräte und Stoffe in den Auslagen, die Bilder der Maler, der verführerische Zauber der Frauen, der Liebreiz der Kinder, alle Schönheit machte ihn zum Mitschuldigen am Verbrechen.
In den Augen des Hundes sah er die gequälte Seele der Kreatur, die halb schon versittlicht und halb noch dem Wolfsherzen verhaftet, sich von der bösen Natur nicht erlösen kann. Aus den Augen des Pferdes starrte ihm der Wahnsinn entgegen eines Geschöpfes, das durch den Menschen gewandelt und umgezüchtet, irre geworden ist an seiner natürlichen Kraft und sie zu benutzen verschmäht oder sie kaum noch kennt. In den wunderbaren Geburten der Tiefsee, vor denen Goethe in die entzückten Worte ausbrach: »Wie schön ist ein Lebendes, wie wahr, wie einfach, wie in sich vollendet«, erkannte Weiningers kranker Blick mit Grauen die Leibwerdung der gierigen, qualligen, saugenden und krallenden Mordwut. Wollust schien ihm Mord. Liebe eine Schuld. Was wir Wunder nennen, nannte er Verbrechen. Das Unerhörte, das Unerfaßliche, das Irrationale, das Leben selber nannte er: Verbrechen.
Die erniedrigende Einsicht aber, daß wir unserm Leitbilde nicht gewachsen sind, führt nicht immer zu Zerknirschung und Zerrüttung. Sie führt auch zu Größenwahn und Selbstüberhebung.
Wir haben alle die Neigung, Forderungen, die wir selber nicht leicht erfüllen können, so zu übersteigern, daß kein Mensch sie erfüllen kann. Dadurch retten wir uns vor so mancher Niederlage.
Es sind nicht die schlauesten Füchse, die die Trauben, welche ihnen zu hoch hängen, für sauer erklären. Die schlaueren erklären sie für unberührbar und heilig. »Wir sind alle Sünder von Jugend auf«, wie gern sagt das ein jeder Fuchs. Das geistige Wesen in uns fühlt sich hoch erhoben über alles Irdische, je tiefer es auch die eigene Seele unter sich im Staube sieht.
Welcher Seelenforscher zerlegte je unsern Knoten von Dünkel und Demut, Unantastbarkeit und Armesündergefühl.
Otto Weininger war viel zu selbstbewußt. Sein geistiger Hochmut wuchs aus einer Überspannung sittlicher Ideale, als deren gottgesandten Künder und Jünger er sich fühlte. War das Gefäß auch nur aus schlechtem Ton, es enthielt ja doch das Öl, ohne welches künftig kein König konnte gesalbt werden.
So hatte er sich verstiegen. Um nicht zurück zu müssen, zerbrach er seine Form.
Blühte nirgend mehr Wohltat?
Er floh noch einmal an das große Herz Beethoven. Die »Eroika«, der prometheische Gesang vom Lose des Lichtbringers auf Erden, deutete ihm, was in Worten nie zu deuten wäre: »Wer Gott schaut, stirbt.« …
Wir denken an ihn, als an Goethes Euphorion, der kaum geboren und zum Heros bestimmt, jugendkühn auf die Felsen stieg und schön zerschmetterte beim ihm versagten Flug. Und auch um ihn fühlen wir die Worte klagen, die der Dichter an der Bahre Nietzsches sang:
»Du hast das Nächste in dir selbst getötet, Um neu begehrend dann ihm nachzuzittern Und aufzuschrein im Schmerz der Einsamkeit. Der kam zu spät, der flehend zu dir sagte: ›Dort ist kein Weg mehr über eisige Felsen Und Horste grauser Vögel – Nun ist not: Sich bannen in den Kreis, den Liebe schließt.‹ … Und wenn die strenge und gequälte Stimme Dann wie ein Loblied tönt in blaue Nacht Und helle Flut – so klagt: ›Sie hätte singen, Nicht reden sollen, diese neue Seele‹.«
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aktionfsa-blog-blog · 7 months
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Erst denken, dann handeln
Auch Populismus führt zum Faschismus
Bei der CDU kann man zumindest beim ersten Thema entschuldigend noch sagen, dass es für sie "Neuland" war. Aber warum die SPD in der GroKo mitgemacht hat, den § 184b Strafgesetzbuch (StGB), die Verbreitung und den Besitz „kinderpornografischer Inhalte“ zum Verbrechen hochzustufen kann man nur darauf zurückführen, dass die SPD aus populistischen Ideen dem in den Medien erzeugten "Mainstream" folgen wollte.
Wie netzpolitik.org schreibt, ist man sich inzwischen, so auf der Herbstkonferenz der Landesjustizminister im vergangenen Jahr, bereits einig, die Verschärfung wieder rückgängig machen zu wollen. Die Bundesregierung gibt an, das Gesetz noch in diesem Jahr verbessern zu wollen.
Es sind gerade nicht die einfachen Lösungen, die unsere Welt verbessern. Wenn nach jetziger Gesetzeslage eine 14-Jährige das Nacktfoto ihres Schwarms an ihre Freundin verschickt und diese es aus Absicht oder Versehen an den Klassenchat verschickt, dann muss theoretisch die ganze Klasse vor Gericht. Nach obigem Paragrafen sind sie alle des Verbrechens der Verbreitung und des Besitzes „kinderpornografischer Inhalte“ schuldig.
Selbst die Polizei stellt bei den Ermittlungen in diesem Bereich einen großen Anteil der Falschen fest, nämlich viele minderjährige Verdächtige, die sich nach diesem Paragrafen eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben - meist ohne es überhaupt gewusst zu haben. Dabei soll nicht übersehen werden, dass die auf den Fotos Abgebildeten auch oft Mobbingopfer sein können, aber das ist eine andere Straftat.
Anlässlich der katastrophalen Wahlergebnisse gestern müssen wir gleich auf ein weiteres Versagen hinweisen. Aus populistischen Gründen laufen CDU/CSU aber verzögert auch Grüne und SPD der von den Medien in den letzten Wochen hochstilisierten Kampagne gegen Flüchtlinge hinterher. Damit haben sie in beiden Bundesländern der AfD noch mehr Stimmen beschert und sich selbst weiter beschädigt. "Nebenbei" begraben sie das bereits seit 1993 in Gefahr stehende Grundrecht auf Asyl endgültig. Mit einer "europäischen Wertepolitik" hat das nichts mehr zu tun.
Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2023/kriminalpraevention-dontsendit-wie-minderjaehrige-unter-kinderpornografie-verdacht-geraten/
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3wE Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8549-20231009-erst-denken-dann-handeln.htm
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saschabanto · 8 months
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Auf meinem Blog Hungarian Crime berichte ich über spannende Kriminalfälle aus Ungarn. Schau vorbei und staune über diese geheimnisvolle Welt.
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