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did it

did it

hab tatsaechlich alles das klo runtergespuelt. waere nicht das erste mal - heilsam war das damals, als toni in catalunya ums goldene kalb getanzt ist. das sah scheisse aus. wenn man das selber macht dauert das immer das zu erkennen, aber irgendwann machts zoom.

ehrenloses goldenes kalb.

bin froh dass ich das nicht auf video hab, aber die fotos reichen schon, und die augenringe sind nicht mehr cool, das ist schon kriegs-level.

ich fliehe immer wenn ich mal angeschaut werde - seltener geworden - weil ich denke sie entdeckt mein geheimnis, das ist mir peinlich.

der cache flush wird alles schneller machen. ich denke ich werde mich in einer woche wieder selbst ueberholen, beim denken, und doppelt so viele ideen haben. es wird viel aktivitaet geben, ich werde dinge sehen, als haette ich die augen gelasert. es wird hart. und ich werde mich schaemen. man sieht dann die flecken auf den sachen, die man anhat. ich werde viel energie haben. wir werden viel lachen, wir lachen immer viel wenn ich einen cache flush gemacht habe. es wird sich lohnen.

irgendwann werde ich dann wieder anfangen mich langsam zu machen, denn der enthusiasmus passt irgendwann nicht mehr das war schon immer so. erst einer, dann mehrere, irgendwann alle werden sagen, rafinha mach langsam. bitte.

ich muesste irgendwo hin, wo alle auf der autobahn sind, dann muesste ich nicht bremsen, und haette immer wen zum reden und gegenseitig ueberholen.

in berlin sind sie alle in der 8, und die anderen in der 7, du weisst wen ich meine lichtenberg-atze, gruesse an die backe (bin der mit der lederjacke).

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barrio alto

als haette es nie eine veraenderung gegeben, nicht auf dieser strasse, es holt mich ein wie dieser junge auf dem cannondale-rad - karen du existierst und du schreist, mit schwarzgefaerbten locken, als wolltest du meine uebertreffen, die locken, die ich mit viel arbeit, teuren besuchen im coiffeur sevilla und starker mousse glattbuegele. du warst nie weg, merke ich, nur versteckt, wegen corona, und ich bin fast nie in diesem sektor dieser stadt, das hier ist hostile. in deinem stadtteil bist du, und du schaust genau welche buecher ich aus dem buch-share-kasten nehme, fuer den flohmarkt, das denkst du doch, karen. karen, ich weiss genau dass die konsalik-buecher in dem glaskasten von dir sind, und die danielle steele-scheisse, und das bringt mich zum lachen.

du bist der bertelsmann-club, und die paste in deinen haaren taeuscht niemanden. karen, ich sehe so wenig von dir, dort wo ich herkomme, ich nehme dich in denkmalschutz, damit niemals jemand vergisst.

das ist wichtig freunde.

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dear diary

die arbeit ist scheisse. ich brauche einen fix. ein glueckliches koma. aber es ist nicht wie frueher, als ich rausgehen konnte und es jagen.

es gibt verschiedene wege zum gluecklichen koma. fuer so erwachsene menschen, doch auf jedem weg ist eine eigene zollstation eingerichtet, und jede maut ist scheisse teuer. management summary: Weg 1 - bester design pattern, idealtypisch und schoen - aber der weg ist anstrengend, man kan ihn oft nicht gehen, wir jagen ihn wie den drachen, wenn wir ihn haben, dann ist alles gut, aber ist selten Weg 2-  der einfache weg, wir nennen es workaround, fickt das system (weil eben trick) und deinen kopf gleich mit, wird aber fast immer benutzt, wir wissen, auch kopfsex ist gut Weg 3 - es gibt einen ausweg, einen spannenden ausweg, aber du jagst alles in die luft, wenn du nicht aufpasst, big bang, big fuckup, aber ist auch am wenigsten langweiig entscheide, chef.

ansonsten halte ich routiniert eine woche aus, bis ich in den escape-bereich meines bueros verschwinde, und mein hirn zu einem omelett verarbeite, heisse luft, ruhe, oel ins feuer, und los gehts.

wenig endorphine insgesamt, ich bettele um anerkennung von irgendwelchen typen die selbst bei irgendwelchen typen um anerkennung betteln, und manchmal klappt es eben einfach nicht, ich hasse sie alle, aber da ich sie kenne, verstehe ich sie auch, und der hass verschwindet nach 5 minuten teams oder zoom.

wenn es klappt ist es ganz gut, aber seit einiger zeit klappt es nicht. wir klopfen uns trotzdem auf die schulter, denn es ist allgemein anerkannt, dass wir kompetent sind.

next - ich habe angst dass ich fehler begehe, die anderen sehr wehtun, und die vorstellung tut mir endlos weh. aber ohne jammern jetzt, und ohne mir-tut-es-mehr-weh-als-dir,  meine absichten sind rein, aber ich bin ein schwacher mensch, manchmal wirklich dumm, spielball meiner reflexe, und das kann bitter werden. es ist so einfach und das ist shite. shite ist ein cooles wort, ich mag die angelsachsen, einfach stilvoll, aber ich muss oft lachen weil sie in family guy so akkurat karikiert werden, ambivalenz at its finest.

ich habe immer durst, aber ich traue mich nicht zu trinken, weil es mich wach macht, ich meide das wasser als ob ich tollwut haette.

sidenote, das gefuehl ist, noch nie war ich so schlecht wie heute, aber ich sehe viele gute dinge in der vergangenheit und um mich herum, ich habe vertrauen dass ich bald wieder ankomme, auch wenn und obwohl ich mich treiben lasse, ich mache erstmal einfach weiter, aufgeben ist nicht nur keine option, sondern macht auch keinen spass, und wir sind spass-suechtig. auch das hamsterrad, wenn es sich dreht, ist ein sinn, kommt zeit kommt rad - dad-joke, cringe, usw, aber es macht freude, kraft durch spass, kraft durch hass, hass und spass, die beiden brueder aus valencia, gitarrenklaenge in der strassenbahn, lange haare weisses hemd.

es gibt leute die mich loben, digger, bei allem was ich tue, ich lese das wie in der zeitung, valencia-klaus hat gut gitarre gespielt heute, und das finden viele leute, es rauscht vorbei, ich packe einen fisch in die zeitung und verschenke sie. ich glaube dem lob nicht, es ist einfacher nicht hinzuhoeren weil lob ablenkt und fett macht, mich freut es viel mehr wenn meine katze zu mir kommt, das ist freiwillig und ehrlich, das ist ein richtiges kompliment.

ich schaue gerade skins, nach 6 jahren wieder, es ist wahnsinn wie pubertaer man im kopf bleibt, ich identifiziere mich mit alo und dom, dem finanzanalysten der in ef verknallt ist, obwohl ich nie so war, weder wie alo (der ist weiss wie die wand, ich nicht) noch wie dom (ich bin nerd, aber nicht so).

ich spuele jetzt das zeug das klo runter, morgen gehe ich boxen, das wird mich aufwecken.

fuck you all.

p.s. ich mag die frau die diese blumen fotografiert und 1-5 zeilen-gedichte macht, liebe gruesse, deine beitraege freuen mich, du bist stabil

p.p.s dear diary, ich habe dich 40 mal editiert, wie beim programmieren, f9 und 400 fehler beseitigen mit nem baguette suzette in der hand

p.p.p.s ich liebe es dass wladimir kaminers tumblr so underground ist. ab in den tunnel weiterschreiben.

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lieben (2)

es ist klar dass es jetzt losgeht. die luft riecht nach aepfeln, ich habe ein vision street wear-shirt an. ich achte darauf, gut zu riechen. ich versoehne mich mit den scheiss-jahren, die jahre die ich gebraucht habe bis hierhin. es wird besser. die rivalitaet mit der welt und die anxiousness loest sich langsam auf, ich kann besser atmen. der kampf, die auseinandersetzungen der letzten jahre, die mich nach unten gedrueckt haben, haben mich stabil gemacht. ich merke, dass es immer auf den kontext ankommt, und dass es sich lohnt zu gehen, wenn der kontext scheisse ist. wenn der kontext sich aendert, bekommst du eine neue chance. und chances are, es wird besser.

es gibt so vieles, was ich immer noch nicht weiss, aber ich habe mittlerweile ein gutes nervenkostuem, und blende die probleme erstmal aus. es hat viel kraft gekostet, diese vielen jahre lang, aufzubauen, zu wissen, dass es gut ist, das zu fuehlen, dass es gut ist, und zu verstehen, warum wir uns einsam fuehlen koennen, aber wir zusammen niemals einsam sind.

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rechte ecke

jetzt bin ich in der bubble gefangen. die bubble ist nicht der gegner, nur das gefaengnis. der gegner sperrt mich ins gefaengnis. der gegner ist extrem stark, und ich bilde jeden morgen ein, ihn besiegen zu koennen, und je mehr ich das verstehe und abstrahiere, desto mehr kommt es mir vor, als wuerde er aufwachen. als haette er auf mich gewartet, mich gefuettert, bis ich selbst entscheide, sein gegner sein zu wollen. darauf hat er gewartet. ein sadist. er wartet bis ich reden kann, bis ich mich bewegen kann, um mit mir spielen zu koennen. er sieht mich herumlaufen, wie eine maus, und dann laesst er sich zeit, tatzenhieb fuer tatzenhieb, bis ich von selbst in die bubble laufe. die bubble beschaeftigt mich und macht mich gluecklich. alles um mich herum ist dann vergessen. natuerlich habe ich dann keinen bock mehr, irgendwas anderes zu tun, ausser in der bubble zu sitzen, es mir warm und gemuetlich gehen zu lassen, und nach rechts in die ecke des raumes zu starren. ich habe mal gelesen, dass menschen auf der flucht stets die von ihnen aus rechte ecke suchen, um abzuhauen. um abzuhauen, und das zu geniessen, freiwillig ins gefaengnis gegangen, well done, pro. der gegner ist ein starker sadist. ich habe ihn selbst stark gemacht, weil ich immer damit angegeben habe, alles besiegen zu koennen. aber da kannte ich ihn nicht wirklich. es ist die jugendliche hybris, die sich festtritt, wenn sie nie herausgefordert wird. plausibility check - die eigene erfahrung, halbwissen, reality check - nie. das ist das problem mit den projekten. wenn man angst hat, geht man nie an sie ran, und wenn man keine angst hat, faellt man vom hochhaus, beim versuch dieses geile selfie zu machen.

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kristallnaach

das hochhaus fuehlt sich einsam an. papa ist unterwegs. ich beginne die saetze zu verstehen, die da geschrien werden, und bekomme angst. die naechste melodie ist traurig, die botschaft makaber, sie versteht meine dunklen gedanken. die schritte, auf dem grauen, unbekannten beton, sie loesen das gefuehl nicht auf, es ist in der tat so wie in dem lied. alles was ich nicht verstehe, ersetze ich durch ein szenario, was zu den wenigen worten passt, die ich begreife. der beat ist allerdings gut, und die gitarre fetzt. ein fetziges intro in die angst. eventuell ist das alles immer so. wir muessen immer aufpassen.

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lieben

es fehlt was in meinem tag, aber ich weiss das da bald etwas kommen wird, was mir hilft, die leere zu ueberwinden. es wird nicht genau das sein, was fehlt, aber es wird helfen. es wird zementieren, dass ich hier bin, auf der welt und genau hier - dabei wollte ich erfahren, dass ich wieder nach hause kann- aber ich werde, denke ich, das alles besser verstehen, wenn es soweit ist. vielleicht bin ich dann ein teil des ganzen hier. ganz integriert, und wenn ich glueck habe, merke ich es nicht mehr. so wie die anderen, die nie hinterfragt haben, wo sie sind, und die auch nie gefragt werden, warum sie hier sind. aber es wird soweit kommen, denn wir sind dafuer gemacht, zu leben, und zu lieben, egal wo wir sind, und das ist das eigentliche zuhause. alles wird anders werden.

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noise

it's blazing silence, loud crystal silence, a drone noise, distortion, constant distortion, it’s every seconds' underlying noise sequence. it's seconds, broken down and prolonged in a parallel track, constantly adding their noise to the current moment, each second on top of each other, their aggregate perpertually reaching saturation, renewing the current state with the arrival of each new component. we like to hear it when it hums like a bee, a slow gospel on its way, before the first snap sets the rhythm. we want it to be soothing when we are down, and weak, we want it to accompany fiestas and high times in a feverish pitch. on friday nights i like to hear it turn tritonal and weird, lifting me up into freedom and greyish skies of blinding opacity and endless possibilities - nothing can be discerned or predicted, the sky is a giant lake, albeit pure, and of a natural color, as on a piece of cloth you'd see on somebody's unexpecting skin before going to bed. i expect a rush and windy speed covering my face, emptying me of thoughts and routine. i expect the noise to lead.

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viejo

ein jahr hat das gedauert. vor einem jahr bist du verschwunden, und ich bin dir in den tunnel hintergerast, weil ich zu dir gehoere. ein jahr hat mich das gekostet, wobei ich nicht sicher bin, ob man das "kosten" nennen darf. aber es ist ein jahr auf der seite der ausgaben, auf der seite des efforts, der automatisch getriggert wurde, ein jahr nun. ein jahr. ich habe neulich nachgerechnet, und kam zu dem schluss, dass es nun genug ist, hoffen wir dass du zustimmst, alter.

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a very cocaine year

ich habe angst nun wieder damit anzufangen, denn ich bin untrainiert, ungelenk, plump. ich habe es so oder so nie richtig richtig gemacht, war nur manchmal zufrieden, und habe angst, das andere sie lesen, diese plump getakteten saetze, von denen ich nicht will, das sie klingen wie schon erdachte saetze , die ihren platz gefunden haben, im team, in der hierarchie der saetze und worte, in der welt der saetze, auf dem planeten der stories. es ist eine krankheit, die sich da manifestiert, fuerchte ich, wenn ich weiterschreibe, ein nicht wegdiskutierbares objekt, es lebt und produziert. es generiert. es ist eine ressource, ein ding, es tut. dass es tut, dagegen kann ich nichts tun, also leben wir damit, wie mit diesem muttermal, und mit diesem tattoo, was ich jetzt nicht mehr wegbekomme, es vernarbt, verblasst, und damit es nicht so peinlich ist, erzaehle ich den neuen in meinem orbit, es waere im knast enstanden, das tattoo, das traurige, ehemals wilde, blassblaue tattoo, das nun wirkt wie eine vergessene notiz auf meinem linken arm. kann mir nicht vorstellen dass das mal wehgetan hat, dieses mal, dieses zutiefst profane merkmal. nicht mal die bullen haben das ding je protokolliert, so unwichtig war es. ich erzaehle dann diesen neuen, dass es im knast passiert ist, dieses ding, und gebe dem verblassenden ding dadurch frische knastfarbe, und viele glauben mir diese raeuberpistole auch, und das fuehrt zu noch mehr peinlicher stille, dieses gefuehl, das auf englisch awkwardness genannt wird. das angelsaechsische ist weitaus potenter als die sprache hierzulande, solche dinge bleiben im deutschen ungesagt, und darum traut man sich nicht sie zu fuehlen, es tut allen weh aber es wird versteckt und vergessen, da man es nicht beschreiben kann, was da gerade passiert ist, und so kriecht das gedankenlose, die schwere, dieses fiese gefuehl durch den aether und setzt sich sublimiert, unaussprechlich in jeder sekunde fest, weigert sich zu gehen und bestimmt jeden moment. ich bin sicher, wenn man es aussprechen wuerde, wuerde es weggehen, und wir koennten atmen, und den fruehling geniessen.

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joao malabarista

das ist eine hommage an den punkt der dann kommt, an dem sich die sicht verengt, ein koronar sich aufbaut, der fokus erleichtert den blick und erschwert den gedanken. denn jetzt geht es wieder nur um dich, ich weise den ring an, sich zu verpissen, denn vor wenigen minuten noch waren wir am fliegen, alles war in blau getaucht und es war leicht zu begreifen. die weissen fluegel dieser fliegenden seeratte neben mir schlagen auf und zu, wie um mich daran zu erinnern, dass das passiert, dass der blick mal eng ist, mal weit, und sobald du wirklich anfaengst hinzuschauen bist du gefangen im detail. dabei ist es mir so wichtig das einzelne nur zu sehen, wenn es mir wichtig ist, herauszupicken was zur mahlzeit passt, das oregano, das rosmarin, der koriander. so klein sind die zutaten, ich bete dass sie mir erhalten bleiben, und nicht wieder durch den fokus verloren gehen bis wir sie auf dem alten vergessenen, schief angeschraubten brett wiederfinden, das wir gewuerzregal nennen, es ist ein witz, ein vergammeltes weisses sperrholzbrett, voller staub,

eine stattliche alte spinne wohnt da, herausgekrochen aus der bananenkiste do brasil, und zum wohnen geblieben wie mutti einst mit mir, als wir in den norden gezogen sind,

das hast du nun davon, joao malabarista, haettest mal die 8 finger von den bananen gelassen, jetzt bist du dazu verdammt, hier mit mir in soner stadt zu wohnen, in der es 300 tage im jahr regnet und die musik ist ausgerechnet an karneval einfach echt kacke.

die bananenstaude kam dran, wurde herniedergesaebelt, du kamst in die kiste, im schiff hast du schoen die malaria-muecken verspeist, dich unter deck ueber wasser gehalten, jetze auf dem alten vergammelten ikea-brett hinten in der kueche, hinten bei der toten basilikumpflanze hast du immerhin ein fettes spinnenschloss aufgebaut, und was so zwischen fruehling und herbst in die bude reingeflogen kommt, gehoert dir, kleine fruchtfliegen, garstige kriebelmuecken die aus dem sumpf geschossen kommen um leiden zu saen, fette schmeissfliegen im sommer, du haust sie alle weg, und kontrollierst mit telepathischer, eleganter spinnenkraft mein spotify, und machst chico buarque an, denn zu allem ueberfluss bist du auch noch son 70er jahre-kommunist.

dein weisses, fein gesponnenes schloss sieht aus wie die villa von tony montana, und in der kaukasisch gepraegten nachbarschaft macht man sich gedanken darueber, womit du dein geld verdienst, nur wenige trauen sich das offen zu fragen, und dann tun sie das verschaemt, mit einem verspielten augenaufschlag, der mit deiner kriminellen seele kokettiert, und du luegst ehrlich, denn du bist freundlich, ich bin auf einem bananendampfer hierhergekommen, und habe dann funk- und fernsehtechnik gelernt, und einen kleinen hifi-laden aufgebaut, der dann auf computer umgesattelt ist.

als die erste ibm pc-welle kam, hast du in grafikkarten investiert und ein kleines vermoegen gemacht, denn papas soehne haben dann wie verrueckt angefangen zu gamen, und geklaute premiere-videos zu schauen, und da waren gute grafikkarten wichtig.

ja, die pornos haben ihr uebriges dazugetan. und nun muss ich nicht mehr arbeiten, aber ich kann euch gerne mal die rechner reparieren, sagst du verschmitzt, die frage ist nun beantwortet, aber neue fragen kommen auf, und joao do brasil macht sich wieder auf in seine ecke, und denkt daran, wie schoen es war, diesmal mache ich tom ze an, der kollege dem die bude gehoert springt auf, sucht das smartphone, denn irgendetwas sagt ihm er muss dringend xiquexique anmachen und die tuer aufreissen. und durch die tuer kommt die blaugraue luft herein, und die moeglichkeiten die sich auch hier auftun, denn auch hier geht irgendwo die luzi ab, das kann man fuehlen, es passiert alles das was man braucht, man muss nur die sprache anpassen, hollaendisch geht hier ganz gut, denn es ist eine internationale stadt, und alle lieben die hollaender, die sind irgendwo in der mitte zwischen hans-joachim und murat

to be continued, joao

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wanted dead or alive

wir trafen uns wieder, nach jahrzehnten, ich sah sie wieder, die spoettischen, listigen augen. der dichte bart, die krumme nase. man hat stets den eindruck ausgelacht zu werden, wenn er lacht, aber es ist ein freundliches auslachen, kameradschaftlich, zaertlich. ich veraenderte mich, als ich ihn wiedersah, von der ersten sekunde an, 24 stunden lang. vielleicht ist veraendern das falsche wort.ich bin regrediert. ein seltsames tier, was mich da besuchen kam, ein seltsames tier. draussen war es warm. ich war froh dass er da war.

ich habe alles verpasst was du erlebt hast, es ist gut so. aber ich habe teilgenommen. denn was du erlebt hast wird ueber das kollektiv abgerechnet. so laeuft das, die quittung kriegen wir alle. und du, du hast erlebt was ich erlebt habe. denn auch ich bin ein seltsames tier.

sie hatten mich von dir getrennt, und das nachdem wir so verteidigt haben, das zu erhalten, was wir hatten. das kleine haus am huegel, die sonne die die kaputten autos bescheint, die den lack ausbleicht. die nachbarn auf der anderen seite des huegels, die vor der dysfunktionalen werkstatt sitzen und den ganzen tag einen lieben langen gott sein lassen, oder wie man so sagt. sie trinken dieses schlechte bier, und rauchen diese rostigen kippen. unangeleinte, freie hunde chillen vor der werkstatt, die hitze braet das ungekaemmte fell.

wir stehen auf dem huegel und breiten die arme aus. wir koennen uns zu beiden seiten drehen! der hafen auf der einen seite, die schiffe liegen auf dem wasser wie katzen. die wueste auf der anderen seite, die kleinen buesche. ich will jeden einzelnen der kleinen buesche besuchen! und die kaputten autos aufbrechen und untersuchen. besoffen auf dem boden liegen und erzaehlen. du und ich, wir haben eine gemeinsame sicht der dinge.

remember: wir standen vor der tuer und schraubten an unserem eigenen kleinen kaputten auto. die mit den lederjacken kamen und fragten nach den onkeln. wir wussten was wir zu antworten haben, ohne zu wissen was gespielt wird. denn wir sind eins, du und ich, und alle die damals draussen rumstanden. fuck you. fuck you die mit den lederjacken. und den scheiss sonnenbrillen. wofuer haltet ihr euch, fuer rocker oder was. wuermer seid ihr, sadisten, drecksarbeit macht ihr.

wir fliegen zum flughafen. der wind greift meine arme und beine. die sicht verschwimmt, wie sich das gehoert beim fliegen, alle farben und gegenstaende verschwimmen zu einem einzigen unbekannten flugobjekt.

es ist das wichtigste der welt, und ich hatte es vergessen. es greift mich und traegt mich, eine unglaubliche kraft.

es ist die kraft der seltsamen tiere, die kraft die befreit wird wenn sie zusammen sind.

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mystik auf knopfdruck

heute war ich bei dir, zu besuch, und ich sah keinen vogel, kein eichhoernchen, keinen hund, keine katze, die mir deine gruesse ueberbrachte. es war klar, dass das nicht geschah, und wir lehnen es ab, mystik auf knopfdruck, das hast du auch immer abgelehnt, kuenstlich erzeugten shit, emotionen fuer die gallerie. niemand hat heute zugeschaut. als ich ins auto stieg, lag ein einsames verwelktes blatt auf der windschutzscheibe, einziges, einsames zeichen, es sah fehl am platz aus, nirgendwo sonst lag etwas. wir haben deine gelateria besucht, und der kellner konnte sich an uns erinnern, auch an dich, im speziellen, und die 5 euro fuer kaffee und eis wollte er mir erlassen. ich spuerte deine anwesenheit letzlich in dieser sonne, die diese deprimierende kleine industriestadt zu einem erlebnis machte, wie damals, als ich diese fussgaengerzone zum bahnhof zum erstenmal erlebte, dein revier, deine magie in der luft, und in den sonnenuntergang humpelte, du hattest mich zu deinem kniearzt geschickt, bei mir war wieder mal was im arsch. ich werde dich oefter besuchen kommen. wir werden zusammen capuccino trinken.

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stadion (2)

als ich diese worte hoerte, die sie mir ins ohr fluesterte, zuerst, und dann nochmal sagte, laut, und dann wiederholte, wusste ich, dass sie fuer dich bestimmt sind, jimmy. es war so weird, das alles zu hoeren, und zu denken, du wirst gerade verwechselt, jemand verwechselt dich.

ich nahm es alles auf, und kann dir sagen, du wurdest geliebt.

stellvertretend fuer jemanden, der fehlt.

und jetzt sage ich es jemandem, der fehlt.

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downhill

die wege werden eng. die gedanken werden kurz. ich bin auf der siegerstrasse, verliererstrasse, bis hierhin liefs noch ganz gut. die saetze werden kuerzer, die aufsaetze verlieren struktur, die konzentration laesst nach, der wortschatz wird kleiner. bis hierhin liefs noch ganz gut. ich bin in einem experiment, wieviel von mir kann ich kaputtmachen, und weiter mit dem machen, was ich tue. es ist nicht so einfach, meinen alltag zu leisten, es ist kompliziert, und ich werde duemmer, mit jedem tag. der tag verrutscht, es ist wieder wochenende. die wiese verrutscht, der kopf wackelt, das auto geht kaputt, ich lasse das licht an, die batterie brennt durch. die blicke der kumpels sind besorgt, ich kann es sehen. ich habe diese blicke selbst geworfen, auf speckface, als er um 16h bei mir auf der matte stand, und so geredet hat wie ich seit wochen rede. kopfurlaub, sagte ich mir frueher, mal goennen. langsam aber bin ich auf dem weg ins exil, permanenter urlaub. ich bin auf dem weg nach unten.   man kann es nicht sehen, ich habe meine gehaltsabrechnungen weiter jeden monat, heute ist wieder eine gekommen. diese woche habe ich einen wichtigen beruflichen meilenstein erreicht, als ob ich klar im kopf waere. als wuerde ich performan, dabei bringe ich jeden tag weniger auf die waage. anscheinend reicht es ja. denn der shit den ich mache ist ein witz. ich habe zu giovanni gesagt, arbeit ist 30%, es scheint zu stimmen, ich denke ich bin bei 60% leistungsfaehigkeit, mittlerweile. ich komme kaum die treppe runter, nachts, die motorik laesst nach. ich kann nicht verstehen dass jemand stolz drauf ist zu machen was ich tue, naehmen wir an er oder sie wuerde dasselbe tun. es gibt leute die das feiern, und in einem bekannten portal auf motivation machen, wenn sie von uns recruitet werden. es ist ein witz, denn es ist nichts, und anscheinend reicht eine zugegiftete rechte arschbacke fuer den job. ich weiss nicht ob die kollegen das merken, ich merke es. eine kernfrage jeden tag, wer merkt das, diesen zustand, diese abwaertsbewegung, diesen impetus, sich zu zerstoeren, mit aller macht, und dabei musik zu hoeren. ich merke nicht, wer es merkt, manchmal hoere ich mir aufgenommene videokonferenzen noch mal an, ich wirke normal, tiefe stimme, ruhiger ton. waehrend im kopf ein zug durch den tunnel bei montabaur brettert.

yay, tunnel!

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deine mandelbrotbaeume

wir sind nie angekommen, darum ist es nicht nur komisch, sondern saukomisch, wenn wir peinlich sind. deformiert, koennte man es nennen.

es ist grosse qualitaet der verdraengung, die deformation vergessen zu machen, und so habe ich dich heute verabschiedet, jimmy, mit meinem deformierten schaedel, und habe mutti meine hand gegeben. ich halte nichts von grossen auflaeufen zu solchen anlaessen, denn solche anlaesse sind scheisse. es ist notwendig, denn es geht darum, die letzte ehre zu erweisen, aber ich esse keinen streuselkuchen mehr mit, denn ich finde scheisse was passiert ist,  und streuselkuchen nicht lecker, dafuer muss man hier geboren sein, ihr moegt ja auch keine avocado, ausser wenn ihr in der stadt wohnt. nichts war normal an dir, denn du warst genauso deformiert, und du hast versucht mehr zu erleben als fuer dein dorf zulaessig. ich hoffe ich bin nicht daran schuld dass das schiefgegangen ist. manchmal habe ich dich spoettisch angelaechelt und gedacht, manchmal auch gesagt, du milchbubi, nix weisste, du privatschueler, aus meinen augenringen sprach glaubwuerdige erinnerung an stalingrad. zurecht hast du versucht, diese luecken, die du richtig identifiziert hast, zu stopfen in deiner kosmopoliten-biographie. aus deiner blase rauszukommen, alles zu sehen, das war dein groesstes ziel. du hast in angola im barrio den kids deine tricks gezeigt. der ball, ein universelles medium, sie haben dich verstanden und geliebt. du hast in montevideo mit koksenden tangoprofis und strassenjungs gechillt. du hast maechtige vorstaende beeindruckt mit deinem plan, und uns mit deiner vision. du warst ein zauberer, und ein kuenstler, deine baeume wuchsen bis in den himmel.

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abi

ich mache das nicht weil ich denke dass du mir gehoerst. du gehoerst zu mir, aber nicht mir sie haben mir frueh beigebracht auf dich aufzupassen obwohl ich nich wollte ich habe mich nicht fuer dich interessiert, du warst so oder so die ganze zeit bei mir spaeter habe ich gesehen, wie ich bin, und wie ich reagiere, und wie meine jungs, und alle jungs sind ich mache das weil ich weiss wie sie sind und ich und mich interessiert nicht, adrian, ob du an ihr interessiert bist, solange sie an dir interessiert ist, sondern wie du dich benimmst, wenn sie nicht mehr an dir interessiert ist versteht mich nicht falsch ich will euch die party nicht versauen eigentlich ist das doch einfach zu verstehen,

ich will nur verhindern dass du, adrian, jochen, dass ihr das tut, was ihr zu tun pflegt, wenn ihr rejected werdet ihr sollt wissen, von anfang an, sie hat familie, sie hat ne posse, sie ist nicht allein darum fahre ich mit euch pizza holen und rede mit euch. benny. kevin. sergen. nur damit ihr euch benehmt. ich zaehle auf euch. denn alles danach ist echter stress.