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barbarafuhrer · 2 years
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Neu auf www.barbarafuhrer.blog
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Den meisten meiner Blog Leser:innen ist es auf den Keks gegangen, sich neu bei Tumblr anmelden zu müssen. Ich habe mich per Mail darüber beschwert aber ihre Antwort war nicht gerade befriedigend.
Irgend etwas von “wir wollen den Leser:innen ein massgeschneidertes Angebot gewährleisten”. Will heissen: wir möchten dich noch mehr beeinflussen von jetzt an. 
Ich hatte sowieso schon lange im Sinn, einen eigenen Blog zu erstellen - aber wie immer: ich habe unglaublich viel Zeit investieren müssen, auch wenn ich mich mit WordPress jetzt doch schon recht gut auskenne. 
Aber ich finde, das Resultat kann sich durchaus sehen lassen für den Anfang. Ich freue mich, dich dort wieder anzutreffen!
Wir sehen uns auf www.barbarafuhrer.blog wieder!
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barbarafuhrer · 2 years
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July 6, 2022 Wo möchtest du denn wohnen?
Im letzten Winter war mir klar: wir werden für unsere gemeinsame Zukunft das Haus in Kiwandani, Kilifi renovieren und dort kann ich mir gut vorstellen, meine alten Tage (also quasi schon jetzt!) zu verbringen. Knapp 2 Kilometer bis zum weissen Strand und da fahre ich dann mit meinem Bike hin und mache meinen Schwumm im Indischen Ozean. Dazwischen blogge ich und schreibe an meinem Buch, höre Podcast, schaue Filme und lebe. Das alles umgeben von einem Zaun, damit nicht dauernd Leute anstehen, die etwas von mir - oder noch mehr von Peter - wollen. Natürlich so eingerichtet, wie es mir gefällt und mit einem Power WLAN! Im Gartenhaus hätten Freunde Platz, wenn sie zu Besuch kommen möchten und im Swimming-Pool könnten wir vielleicht noch eine Gegenschwimmanlage einbauen… Träumen darf ich, ja?
Vor ein paar Jahren hat Peter - weil er endlich begriffen hat, wie wichtig mir eine Aussicht ist - Land gekauft. Auf einem Hügel (auf den er mich dann auch in praller Sonne hochgejagt hat) weit abseits von Gut und Böse aber allerdings mit einem fantastischen Blick auf den Kilifi Creek und das Meer. Gute Idee, wenn wir unendlich viel Geld und Zeit hätten, denn es hat weder Wasseranschluss noch Elektrizität noch - kleines Detail - eine Strasse, die auf den Berg führt. Und täglich wäre das zwar ein gutes Fitness-Training aber unvorstellbar mühsam. Ich fand es zwar schön, dass er es mir zuliebe gekauft hat (allerdings ohne zu fragen) aber da die finanziellen Verhältnisse es sowieso nicht erlauben, da aktiv zu werden und da es wahrscheinlich auch meine/unserer Nerven kaum aushalten würden dort zu bauen ist dieses Projekt mal auf Eis gelegt (das ja bekanntlich schnell schmilzt in der heissen Sonne)…
Am Meer leben
Aber im März hat mir Peter plötzlich eine Foto von sich geschickt (macht er sonst nie). Sitzend auf einer Klippe am Meer. “Hast du Zeit zu telefonieren” stand dabei. Bevor er hallo sagen konnte fragte ich bereits: “hast du Land gekauft?” Er war über meine Frage erstaunt aber nicht darüber, dass ich ihn einfach schon zu gut kenne… Es ist ein super Deal, das Land wäre viel mehr wert, du hast dir doch immer gewünscht am Meer zu leben etc. etc. und ich brauche nur noch CHF 800 von dir. Ich erspare euch die Details der Konversation aber ja: wir haben das Land gekauft. Bestimmt kann es auch wieder verkauft werden, denn Ocean Front Property ist in Kenia sehr gesucht. Ach ja und ich soll bereits in der Schweiz eine Architektin suchen, die uns die Pläne zeichnen kann. Pole pole = langsam langsam sage ich da nur.
Eben dieses Land haben wir heute besucht und ich habe versucht, nicht früheilig zu urteilen. Die Fahrt nach Takaungu, so heisst der Ort, war aber sehr abenteuerlich. Weil wir kein Auto haben sind wir auf Freunde angewiesen, die uns fahren. Dieses Mal auf den Besitzer des Landes, der mit seinem Sohn kam. Weil niemand Geld hat und die Benzinpreise horrend sind wurde darauf verzichtet, schon im Vorfeld in Kilifi - wo es eine ganze Menge an Tankstellen hat - aufzutanken. In den letzten Monaten gab es aber ab und zu Benzinknappheit und viele Tankstellen sind geschlossen. Besonders diejenigen ausserhalb der Städte. Wir fahren also zuerst Richtung Takaungu und sind vor x verschlossenen Tanksäulen. Alle schauen immer gebannt auf den Tankfüllzähler, der anscheinend bereits 0 anzeigt. Ich rutsche langsam aber sicher auf meinem Sitz herum - auch keine schlechte Idee, da das Auto kaum Stossdämpfer hat.
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Auf der Suche nach Benzin
Wir fahren jetzt Richtung Meer und plötzlich halten wir vor einem kleinen Schuppen an. Was machen wir hier? Ist meine Frage: hier hat es Benzin? Oh mein Gott - ich bin immer wieder überrascht, was ich hier erlebe. Auf dem Google Maps Display steht “Last Corner” und das bringt es auch auf den Punkt. Aber leider ist die Einschätzung falsch: hier hatte es mal Benzin. Aber ein bisschen weiter vorne, beim PikiPiki Reparateur dort gibt es welches. Wir können den Tank mit etwa 8 dl „füllen“ - aber immerhin beruhigend, dass es ein paar Tropfen drin hat und wir es wieder bis retour nach Kilifi schaffen werden…
Die Fahrt dorthin sagt mir innerlich schon: vergiss es, hier werde ich nie in diesem Leben wohnen. Überall wurde das Land ausgehöhlt für Sand um Zement herzustellen, denn gleich nebenan ist die Mombasa Cement Factory.  Es sieht trostlos aus. Man versichert mir, dass das alles aufgefüllt werde um später auch dort zu bauen aber ich glaube echt, dass ich das nicht mehr erleben werde. Jetzt sehe ich unseren Blätz Land und ja klar: verlockend so ein Haus am Meer mit Ausblick auf den Indischen Ozean, wo die Delphine schwimmen und die Fische fast in den Teller springen. Ja klar, friedlich und abseits von der Zivilisation zusammen mit meinem Schatz hat was… aber ganz realistisch gesehen: wie lange würde es nur schon dauern, bis die Infrastruktur ausgebaut wäre, bis der Boden geebnet wäre - geschweige denn bis das WLAN funktionieren würde…
Zuviel Wind tut mir nicht gut
Ich war mal auf Aruba in der Karibik und dort hat es ständig gewindet und das hat mich ganz hibbelig gemacht. Irgendwie kriege ich Herzklopfen, wenn es immer windet. Zudem werden Häuser am Meer extrem abgenutzt, es braucht besondere Materialien etc. und hier ist es wirklich so: es windet vom Ozean her permanent und ohne Unterbruch. Ich glaube nicht, dass ich das aushalten würde, selbst wenn man sich beim Bau viel überlegen würde. Lüftchen: ja gerne - permanenter, starker Wind: nein danke. Aber ok, ich fotografiere und sage nicht allzu viel.
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Zurück im Hotel diskutieren wir das Thema dann aber sehr sachlich und ausführlich und Peter realisiert, dass das mit dem Haus am Meer wohl eher eine Utopie bleibt. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Mich nimmt es noch Wunder, wir ihr, liebe Blogleser:innen das sieht: Leben am windigen Meer? Ja oder nein? Hast du Erfahrungen damit?
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barbarafuhrer · 2 years
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Juli 5, 2022: Bald ausgetumblrd
Meine Reise war wirklich eine der besten nach Kenia (ausser als die Edelweiss noch direkt von Zürich nach Nairobi geflogen ist… aber das war 2012 und ich konnte nur zwei Mal davon profitieren..)
Die perfekte Reise
Es hat schlichtweg alles geklappt, obwohl ich ja Hiobsbotschaften von Amsterdam, Köln und London gehört hatte und auch ein bisschen Angst hatte, dass die Deutschen noch streiken könnten - gerade so schön zum Anfang der Sommerferien… aber ich hatte alles richtig gemacht (und entsprechend auf FB und WhatsApp meine Tipps abgegeben) und der Flug mit der Economy Premium von Eurowings war die beste Entscheidung ever! Für den Aufpreis von etwa CHF 350 konnte ich ein zweites Gepäckstück mitnehmen (kostet normalerweise ja eh so viel) und der zusätzliche Platz und die Prioritätsbehandlung an Bord waren Gold wert. Platinum wert war, dass ich bei der Ankunft zuerst aussteigen konnte und in einer absoluten Rekordzeit durch Pass/Gesundheitskontrolle ging, mein Gepäck sofort hatte und dann auch nur kurz den gut bepackten (Kleider alle mit dem Staubsauger im Beutel klein gemacht) Koffer zeigen musste: und endlich war ich in den Armen meines Liebsten, der natürlich strahlte wie ein Maienkäfer!
Das nicht ganz perfekte Hotel
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Leider hat ja unser Auto quasi das Zeitliche gesegnet, bzw. es braucht einen neuen Motor und der kostet CHF 10‘000, was ja nicht gerade ein Klacks ist. Also war Baraka, der Sohn von Peter’s Schwester Nelly, mit ihrem Auto da. Peter mietet es von ihr und Baraka fährt es. Im Vorfeld hatte Peter ja die geniale Idee dass wir 2 Nächte in einem Hotel verbringen bevor wir nach Marere fahren. Ich selber hätte mich nicht gewagt, diesen Vorschlag zu machen. Zudem sind die letzten beiden Escape Versuche ja kläglich fehlgeschlagen. Dieses Mal schien aber alles zu klappen. Also dass das Telefon permanent läuten würde war mir schon bewusst. Aber Peter 2 Tage für mich alleine zu haben bevor sich alle um ihn reissen war schon ein grosser Luxus. Wir entschieden uns für das Hotel Mnarani, weil es am praktischsten gelegen ist und eine traumhafte Aussicht auf den Creek von Kilifi hat von den Meerblickzimmern aus. Aber ich wusste auch, dass es dem Hotel finanziell nicht gut geht - daher verscherbeln sie die Zimmer für CHF 130 pro Nacht inkl. Halbpension für 2 Personen… Und an so manchen Dingen sieht man, dass das Hotel schon bessere Zeiten hatte: alles ist ausgelaugt und renovierungsbedürftig. Das Makuti Dach bei den Zimmern und beim Hauptgebäude bräuchte dringend Ersatz, die Kissen auf den Stühlen im Esssaal sind voller Flecken. 
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Aber wer will denn schon motzen, wenn er mit seinem Herzallerliebsten einen solchen Ausblick geniessen kann?
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Wir verbringen 2 vergnügliche Tage: Peter meistens am Telefon aber während dem Essen und zwischendurch haben wir unsere grossen Lachanfälle die uns so zusammenschweissen. Über alle und alles lachen zu können tut einfach gut. Ich packe schon mal ein paar Goodies aus: Schokolade, Parfüm, Rasierklingen, neue Schlarpen und jedes Mal ist Peter begeistert wie ein kleiner Junge. Wir geniessen die Zeit im Wissen darum, dass es nachher und bis zu den Wahlen am 9. August härter wird. Was er mir über die Wahlen jetzt schon alles erzählt kann ich mit niemandem teilen und ich werde es euch dann am 10. August erzählen und bestätigen, ob es sich bewahrheitet hat. Ich habe ja schon oft gesagt: ich überlasse es höheren Mächten, denn die wissen wohl besser, was das Richtige ist. Es wird so oder so eine grosse Veränderung in unserem Leben geben und ich bin heute wirklich bereit beide Varianten der Herausforderung anzunehmen. Ich publiziere diesen Blog und wir sehen dann, was sich bewahrheitet und was nicht.
Das Essen ist immer noch eine Katastrophe im Mnarani und das war es schon immer. Das Nachtessen hat zwar 3 Dinge zur Auswahl am Buffet: Lamm, Fisch und Chicken, aber alle drei vollkommen trocken ohne irgendwelche Saucen oder Geschmacksverstärker. Da hilft auch der Alleinunterhalter, der ein grosses Repertoire an Songs von sich gibt und gar nicht mal so schlecht spielt nicht viel. Einzig ein kleiner Junge aus Südafrika der alle diese wunderschönen Frangipani Blüten verteilt, die er vom Boden gesammelt hat zaubert noch ein Lächeln auf unsere Lippen.
Bald ein neuer Blog
Zum Blog selber kriege ich allerlei Rückmeldungen, dass man sich jetzt bei Tumblr mit E-Mail, Google oder Apple registrieren muss. Das ist ein bisschen lästig und passt vielen Leuten nicht. Ich will aber, dass man sich einfach anmelden kann und somit mache ich mich daran, eine eigene Blog Seite zu eröffnen mit WordPress. Hatte ich sowieso schon lange mal im Sinn und dann passt der Zeitpunkt jetzt auch gerade. Ich stolpere aber über ein paar Probleme: mit dem Laptop funktioniert das Internet nicht. Mit dem iPad kann man nur eine Seite aktualisieren, die schon mal aufgeschaltet war etc. etc. Ich lasse es wohl besser sein bis ich in Marere bin. Das wird noch etwas dauern, denn Peter kündigt mir an, dass wir morgen einen Stopp in Mbonga machen. Mbonga ist eine Primarschule in Jaribuni. Dort haben wir die ersten Schulzimmer von Pro Ganze gesponsort. Dort möchten einige Jugendliche Peter treffen und mit ihm über die Zukunft politisieren. Da bin ich ja irgendwie gerne dabei, denn an Mbonga knüpfe ich schöne Erinnerungen. Diese Schule hatte damals Olivia ausgewählt, weil sie auf ihrer Reko-Reise gesehen hatte, dass die Kinder und Eltern aus Eigeninitiative sogar angefangen hatten aus Lehm und Holz eigene Schulzimmer zu bauen und sie fand damals, dass so etwas belohnt werden müsse. Mit Juhudi ist es ja gleich: sie haben auch ein Zimmer selber „getöpfert“ und kriegen jetzt sogar eine grosse Belohnung dafür.
Kleine Beichte
Und jetzt muss ich zwei grosse Reisefehler zugeben: ich hatte das kenianische Visum 100% sicher ausgedruckt und beim Check-in in Zürich war es ganz sicher noch vorhanden, da ich es ja zeigen musste. Als es in Frankfurt aber plötzlich hiess: we need to verify all document war dieses blöde Visum einfach nicht auffindbar. Ich habe alles durchgecheckt und die bemitleidenden Blicke von den anderen Reisenden ertragen: das Handgepäck, das ich natürlich bis auf jeden letzten Centimeter gefüllt hatte und die Handtasche, bei der auch keine Ecke mehr frei war habe ich noch und noch durchgewühlt und das Papier war einfach nicht da. Für einen ganz kurzen Moment schoss es mir durch den Kopf, dass ich nach all dem Perfekten jetzt nicht fliegen kann aber dann fiel mir ein: mein Printer zuhause hatte ein Problem - ich konnte nicht direkt vom Laptop aus etwas ausdrucken und musste mir zuerst alles auf mein E-Mail aufs Handy schicken und von dort aus klappte der Druck problemlos. Und so war auch dieses Visum noch gespeichert. Beim Überprüfen habe ich mich nicht entschuldigt sondern einfach gesagt: ja, das habe ich hier elektronisch und das wurde akzeptiert. Wow - manchmal bin ich schon froh, so digital zu sein!
Der andere Faux-Pas: ich habe beim Packen nicht daran gedacht, dass ich zuerst 2 Tage in einem Beach Resort verbringen würde. Und weil ich ja alle Kleider in Marere habe sind die Badehosen vergessen gegangen und auch bequemere Kleider für den Umweg via Mbonga. Aber ich weiss ja auch, wo man günstige Deras (lange luftige Kleider) kaufen kann und den Tag möchte ich eh nicht auf den kaputten Liegen am Pool verbringen sondern lieber mit Peter auf dem kühlen Balkon. Au, habe ich schon erwähnt, dass das Klima einfach fantastisch ist? Nicht zu heiss und gar nicht kalt (also Peter hat schon die Dauenjacke an, aber er ist keine Referenz) und hier in der Nähe des Meeres mit einem Dauerlüfteln. Einfach perfekt!
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barbarafuhrer · 2 years
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Juli 4, 2022: Wenn sich Ausdauer auszahlt und Erwartungen übertroffen werden
Fundraising, also Gelder für einen guten Zweck zu beschaffen, ist ein Job. Man kann sogar ganze Ausbildungen dazu machen. Ich habe Pro Ganze vor 10 Jahren einfach gegründet, damit ich meinen Mann Peter Shehe in seinem Traum, in Ganze eine bessere Welt für die Bewohner zu schaffen unterstützen konnte. Wir haben gekämpft und wir haben immer wieder versucht, neue Ideen zu generieren. Wir haben manchmal auch gezweifelt, sind wütend geworden oder haben das Ende der Probleme nicht gesehen. Die Hilfe von Olivia Herrmann, die 3 Monate vor Ort war und die Hilfe ihres Onkels Peter Füllemann der im Schweisse seines Angesichtes Computerschulungen durchgeführt hat und die Buchhaltung sorgfältig führt, waren für mich besonders auch in moralischer Hinsicht immer eine grosse Unterstützung. Zu wissen, dass man nicht alleine ist mit einer Idee ist fantastisch und beflügelt immer wieder. Olivia hat mit ihren Primarschüler:innen vor Jahren in einem Sponsoring Lauf 20‘000 Franken generiert, die wir für den Bau von Schulzimmern in Mbonga Primary einsetzen konnten. Wir waren uns alle einig: wir müssen bei der Bildung beginnen. Das Ehepaar Wieser, das inzwischen ein eigenes Hilfswerk gegründet hat, war beim Waisenhaus Goshene aktiv und hat aus der ziemlich desolaten Schule eine Vorzeigeschule mitten im Bush gestaltet, wo Ziegen und Hühner gezüchtet werden, wo Gemüse und Früchte wachsen und wo Schüler:innen eine Ausbildung erhalten. Durch das Sponsoring von WhatSanAid und Aqua Pura gibt es dort jetzt sauberes Wasser und hygienische Toiletten, die in der Gegend ihresgleichen suchen. Sogar das Schweizer Fernsehen hat darüber berichtet und war vor Ort.
Wir sind an Märkten gestanden, wir haben Vorträge bei Service Clubs gehalten, Benefizkonzerte und Spendendinner organisiert und immer schien es, als ob es trotz allen Erfolgen doch nur ein paar Tropfen auf einen heissen Stein waren.
Als eine der Primarlehrerinnen der Fachhochschule Nordwestschweiz in der Juhudi Schule unterrichtet hat im letzten Winter sahen wir, wie schlecht die Bedingungen an dieser Schule sind. Verglichen mit der Marere Primary School, die nur ein paar Kilometer entfernt ist und bei der bereits der Vater von Peter Shehe mitgeholfen hatte ist Juhudi in einem miserablen Zustand. Die exisitierenden Klassenzimmer haben keine Böden, keine Fenster. Die hässlichen „Jigger“ (eine Art Würmer) fressen sich in die Füsse der Schüler:innen und wenn es regnet haben mindestens 2 Klassen keinen Ort an dem sie Schule halten können, denn sie werden hinter dem Haus auf dem Boden unterrichtet. WatSanAid hat zugesichert, auch hier Toiletten zu finanzieren aber ganz ehrlich: können wir Toiletten bauen, die um Welten besser sind als die Schulzimmer? Das ist in keinem Verhältnis. Und so entschieden wir, dass wir auf die Suche nach Sponsoren gehen würden. Artikel in den Zeitungen, Spendenaufrufe auf der Webseite etc. haben ehrlich gesagt nicht viel gebracht. Die Leute sind entweder spendenmüde oder sie sagen alle, dass sie für die Ukraine spenden bzw. Ukrainer:innen aufgenommen haben und ihr Budget jetzt ausgeschöpft ist.
Da ich etwas mehr Zeit habe als in meinen 100% Angestellten-Zeiten habe ich auch von einer professionellen Fundraiserin Tipps erhalten, wie wir das angehen müssen. Und ein grosser Zufall in meinem privaten Netzwerk hat ergeben, dass ich mich beim Hilfswerk Kinder in Not mit unseren beiden Projekten vorstellen konnte. Ich bin nach Zürich in das schicke Selnau Quartier gereist und habe vorgetragen, was wir benötigen und wie wir sicherstellen werden, dass die HIlfe direkt vor Ort ankommt und auch verfolgt werden kann mit Fotos, die den Prozess dokumentieren werden.
Ich war so beeindruckt von den Menschen, die diese Institution leiten. Einfühlsam, verständnisvoll und mit einem unglaublichen Engagement leiten sie das Hilfswerk. Und ich glaube, sie waren auch von Pro Ganze beeindruckt. Dass wir nie aufgegeben haben, dass wir mit unseren kleinen Mitteln immer drangeblieben sind, dass wir unsere Reisen selber finanziert haben und auch oft noch etwas von unserem privaten Geld eingebracht haben: das alles habe ich auf den Tisch gelegt. Sie haben gesagt, dass sie unsere Projekte in ihrer Mitgliederversammlung besprechen werden. Ich war wie auf Nadeln, wie wenn ich mich auf einen grossen Job beworben hätte. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl, aber ich wusste noch nicht ganz, was ich erwarten durfte für den Verein. Als ich dachte, dass ich am Donnerstag Antwort erhalten würde aber kein Telefon kam wurde ich langsam aber sicher etwas nervös und ich träumte sogar schon von den Projekten. Aber irgend etwas in mir sagte mir: doch, dieses Mal wird es klappen - es passt einfach perfekt zum 10-jährigen Jubiläum von unserem Verein Pro Ganze. Bei den Gospelkonzerten habe ich aus voller Kehle zu Gott und zu Jesus gesungen: ich habe sie mit meinen Tönen angefleht und die Texte der Songs haben mir gesagt: es kommt gut!
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Letzte Woche dann das erlösende Telefon: die 23 Schüler:innen, die so gut abgeschlossen haben in der Primarschule und die von Sekundarschulen der Region akzeptiert wurden sitzen teilweise zuhause, weil die Eltern das Geld nicht aufbringen können um ihre Kinder zur Schule zu schicken. Was ist das für eine Perspektive für die jungen Menschen, die sich unter diesen schlechten Bedingungen so viel Mühe gegeben haben um zu reüssieren? Sie und ihre Familien dürfen jubeln: wir haben für alle ein ganzes Jahr Sponsoring erhalten. Und darüber hinaus können wir die privaten Spenden verwenden um für die erfolgreichen und durchhaltewilligen Schüler:innen auch ein weiteres Jahr zu subventionieren.  Ja und wenn Peter als MCA gewählt wird am 9. August, dann werden wir sogar Gelder vom Staat für genau solche Fälle einsetzen können. Und selbst wenn nicht: er wird seine Gegner Lügen strafen und ihnen zeigen können, dass sein Netzwerk in der Schweiz zum Tragen kommt. Aber das ist nicht alles: die Hälfte der Projekt-Kosten für neue Schulzimmer und Renovationen der bestehenden Schulzimmer wird finanziert. Ein Betrag, den wir uns nie gewagt hätten zu erträumen. Das ist ihre Art der Unterstützung: die Hälfte muss der Verein selber generieren. Ich hoffe jetzt sehr darauf, dass wir noch einen weiteren zahlkräftigen Sponsoren finden und bleiben dran mit dem Fundraising bei Privatpersonen.
Ich bin wortwörtlich im Wohnzimmer herumgetanzt und habe ganz laut meine Gospellieder geträllert.
I believe in God - he is so real to me
I see the evidence of your goodness
I see your promises in fulfillment - all over my life
Your goodness is running after me
Is he worthy? He is!
And now that we believe that they do - dreams do come true
Overjoyed - overloved
Ich konnte die Freude kaum fassen und als ich Peter in Kenia angerufen habe meinte er immer wieder: Hilfe, ich kriege noch einen Herzinfarkt! Das ist zum Glück nicht passiert aber unsere Herzen schäumen über voller Freude. Nach 10 Jahren Knochenarbeit werden wir - und besonders die Menschen in Jaribuni - mit dieser riesengrossen Unterstützung belohnt. Ein Durchbruch, der nachhallen wird und ein Fundament für die Ausbildung von Generationen sein wird. Wir sind einfach nur dankbar. Und das schmälert keineswegs die Spenden, die wir von Verwandten, Freunden, Unbekannten erhalten haben. Jeder Franken, jeder Fussball, jedes Team-Shirt, jedes alte Smartphone, jedes Musikinstrument hat bewirkt, dass wir nie, aber auch auch gar nie aufgegeben haben. Nicht wenn uns Menschen enttäuschen haben, nicht wenn die politischen Gegner uns Knebel zwischen die Beine warfen, nicht während Corona und nicht wenn die Schweizer Botschaft plötzlich klemmte…
Asante sana liebe Unterstützerinnen und Unterstützer. Euer Geld ist für uns Antrieb und ein Zeichen, dass ihr an unser Hilfswerk, unseren Verein glaubt. Ihr bewirkt damit Grossartiges, ihr gibt damit Hoffnung und ich werde euch wieder davon berichten.
Ich kann es kaum erwarten bis ich die Eltern treffe und in ihre erwartungsvollen Augen blicken darf. Denn ihre Erwartungen werden dieses Mal übertroffen.
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barbarafuhrer · 2 years
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Juli 3, 2022: Die Qual der Wahl?
Ich erhalte momentan so viele Rückmeldungen: „oh ich freue mich auf deinen Blog“, „schade, dass du im Sommer nicht hier bist, aber ich freue mich schon von dir zu lesen“ und ähnlich. Ich nehme das jetzt mal alles als Kompliment und beginne daher schon mit etwas „Vorlauf“ mit meinem Afrika-Blog.
Die letzten Tage waren total verrückt: die Gospel-Konzerte mit Gospel im Centrum in der von mir geliebten St. Laurenzen Kirche in St. Gallen haben mich extrem bewegt und echt „back to the roots“ gebracht, denn meine Gesangskarriere hat dort ihren Anfang genommen. Wenn man sich die Songs verinnerlicht und wirklich realisiert, was man da singt dann geht es gar nicht anders: es fährt einfach ein!
Mit meinem lieben Peter hatten wir schon wieder den Status erreicht: ich bin froh, wenn ich nichts von ihm höre, denn jedes Telefon bedeutet: ich brauche Geld. Das hat sich in den letzten Wochen extrem gehäuft. Auch wenn ich geschworen habe, dass ich den Wahlkampf finanziell nicht unterstützte so gab es doch einige Situationen in denen ich nicht nein sagen konnte: zum Beispiel wenn er mitten auf der Strasse nach Malindi steht und das Auto keinen Wank macht und er sich wundert, wie er den Abschleppdienst oder gar seine Rückkehr nach Marere zahlen soll. Und in Marere warten bestimmt schon wieder x Leute auf ihn – wie üblich.
Oder wenn er über 39 Grad Fieber hat und unbedingt zum Doktor muss… Ich habe gar keine Freude, wenn unsere Beziehung diesen Status erreicht aber ich lebe jetzt schon 11 Jahre damit und habe eine gewisse Hoffnung, dass das ab dem 9. August anders wird. Dann ist die Wahl von allen Regierungsmitgliedern vom obersten Chef, dem Präsidenten bis runter zum kleinen MCA (Member of County Assembly) – so heisst der Posten für den Peter kandidiert. Ich schreibe das in meinem Blog, weil mich fast alle fragen, wie ich die Chancen für Peter sehe und ich kann es nur hier wiederholen: wenn es nach dem Volk gehen würde, dann wird er bestimmt gewählt, denn er hat so viel Gutes für diese Gegend getan. Wir sprechen hier von Jaribuni, das ist ein Teil von Ganze und zwar der Teil in dem er aufgewachsen ist und wo ihn wirklich alle kennen. Behaftet mich nicht, aber ich glaube, es leben etwa 34‘000 Menschen dort. Es wäre also wie eine mittelgrosse Stadt in der Schweiz nur dass es gar keine Städte hat. Und anscheinend ist ja bei der letzten Volkszählung einiges schief gelaufen. Für mich ist es zwar unverständlich weshalb er überhaupt noch Kampagne machen muss aber das hat natürlich wieder einen Zusammenhang mit dem Verteilen von Mehl oder damit die Leute auch von ihm hören, was seine Pläne sind.
Ich habe ja im Januar schon mal berichtet, wie das mit den Parteien so läuft und es kamen ja einige Personen nach Marere um Peter zu erzählen, wie es 2017 zu und her gegangen ist bei den Wahlen und das war wirklich haarsträubend. Es gibt so viele Menschen die bestochen wurden. Jetzt kamen sie zu Peter und haben es ihm gebeichtet und wollten sich entschuldigen und ihn jetzt unterstützen. Aber da kann ich nur sagen: zu spät… Er musste sich jetzt 5 Jahre lang mehr oder weniger über Wasser halten. Es war eine harte Zeit und auch für unsere Beziehung phasenweise eine Strapaze. Ich hatte Peter zwar meine finanzielle Lage mit der Frühpensionierung dargestellt, aber er meinte in seinem unglaublichen und grenzenlosen Optimismus immer: mach das auf jeden Fall. Wenn es nicht reicht, dann verkaufe ich Land und unterstütze dich. Du musst jetzt deine Unabhängigkeit erhalten. Soll ich noch erwähnen, dass während Corona gar niemand an einem Landkauf, ja nicht einmal am Mieten unseres Apartements in Nairobi interessiert war? Eben…
Aber ich beklage mich nicht: ich mache, was ich kann und ich weiss: wenn wir zusammen sind, dann sind wir ein unschlagbares Team. Für ihn persönlich möchte ich wirklich, dass er gewinnt, denn er hat eine Wertschätzung seines unermüdlichen Einsatzes verdient und es wäre nicht mehr als recht für alles, was er für die Bevölkerung, den hoffentlich kommenden Präsidenten William Ruto und andere Politiker gemacht hat, die auf ihn zählen für die Stimmen an der Küste. Wir haben abgemacht (ich habe Zeugen ;-)) wenn er gewinnt komme ich öfter und länger nach Kenia. Wenn er verliert dann kommt er wieder in die Schweiz und geht nur noch ab und zu nach Kenia (mit oder ohne mich). Also hier meine Antwort: ich habe keine Ahnung wie es herauskommt. Es steht genau 50/50. 50 Prozent Gewinn, weil die Leute ihm die Stimme geben weil sie sehen, was er schon für sie gemacht hat und 50% Verlieren weil ich so das Gefühl habe, dass seine Gegner alle Mittel (und ich meine wirklich alle!!!) einsetzen werden damit er nicht gewinnt. Oder muss ich nochmals daran erinnern, dass 2017 der Chef der Abstimmungsbehörde in einem Strassengraben abgeschlachtet aufgefunden wurde?
 Ihr sieht: dieses Mal wird der Blog an Spannung nicht zu übertreffen sein. Aber ich hoffe, es wird auch wieder viele Alltagsgeschichten geben, die euch zum Schmunzeln, Nachdenken, gruusen, herzerwärmen, kopfschütteln oder laut heraus lachen bringen werden. Ich freue mich immer auf Rückmeldungen damit ich weiss, dass meine Botschaften überhaupt gelesen werden. Und ihr gebt uns damit Mut und Kraft dranzubleiben!
Danke auch an alle, die sich bei unserem Spendenaufruf angesprochen gefühlt haben. Ich kann mit Good News nach Kenia reisen. Und ein Koffer mit einem gesponsorten Beamer ist ebenfalls schon unterwegs – der wird bestimmt während der Wahl im Wahlbüro seinen ersten Einsatz haben.
Bis bald! Wir bleiben in Kontakt. Und damit es klar ist: wir haben nicht die Qual der Wahl. Die Wahl wird eher eine Qual... darüber aber bald live aus Marere
Wer Englisch spricht und sich mehr darüber informieren möchte, kann das z.B. hier machen: https://www.theafricareport.com/215033/kenya-2022-what-to-expect-in-this-years-most-competitive-elections/
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barbarafuhrer · 2 years
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März 1, 2022 - Ich bin doch nicht in einer anderen Welt - ich lebe in meiner!
Was, du bisch scho wieder zrugg, ich han gmeint du bliibsch bis im März, häsches guet gha?
Solche und ähnliche Fragen haben mich dazu bewegt einen offiziellen „Abmeldeblogeintrag“ zu machen. Viele meiner Freund:innen können gar nicht nachvollziehen, dass ich von einem Tag zum anderen den Schalter umlegen kann und dann auch schon in der Schweiz wieder Termine habe kaum bin ich zurückgekommen.
Das hat zwei Haupt-Hintergründe: der eine ist, dass ich über 40 Jahre meines Lebens in zwei Welten gelebt habe. Im Product Management, als ich die Hälfte des Jahres in „fremden Betten“ verbracht habe und dauernd zwischen Kulturen, Klimabegebenheiten, Zeitzonen etc. hin und hergewechselt habe. Auch als ich in England, Paris und San Diego gelebt habe war ich immer zwischen zwei Welten und ich habe mir angeeignet, am liebsten „The best of both worlds“ zu nehmen. Jetzt pendle ich schon seit 10 Jahren zwischen Kenia und der Schweiz. Würde ich mich jedes Mal in Kenia und in der Schweiz eine Woche akklimatisieren müssen, dann würde ich pro Jahr glatt bis zu einem Monat „verlieren“. Mir ist bewusst, dass auch Reflexion, Zeit für mich selbst etc. wichtig ist, aber das ist es ohnehin täglich im Leben. Der Blog hilft mir übrigens auch sehr, mein Leben und das Geschehene zu reflektieren: ich erlebe es, ich schreibe es und gleichzeitig kann ich das, was passiert ist damit verarbeiten. Blog schreiben ist also quasi auch therapeutisch. Zudem passiert in meinem Leben so viel – ich würde schlicht vergessen, was ich alles erlebt habe wenn ich nicht bloggen würde. Vor allem in Kenia aber ehrlich gesagt auch in Rorschach.
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Der zweite Grund ist das „Leben im Jetzt“ – vielleicht ist es zeitgleich mit dem Leben des Buches „Jetzt - Die Kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle noch bewusster geworden und ich versuche seit vielen Jahren im Hier und Jetzt zu leben. Das Vergangene kannst du nicht mehr verändern und was die Zukunft anbelangt bestimmst du auch im Jetzt. Daher versuche ich täglich, im jetzigen Moment zu leben ohne mich über gehabte Fehler aufzuregen und vor allem ohne mir Sorgen über die Zukunft zu machen. Gelingt es mir immer? Nicht immer - aber häufig. An der Fasnacht habe ich einen guten Spruch gehört: ich überlege mir nicht, ob das Glas halbvoll oder halb leer ist: ich trinke es aus!
Also macht euch keine Sorgen: ich bin super gereist, prima angekommen und hier wieder voll in meinem Leben, das aus Seminaren, Netzwerken, viel Kultur, Fitness und Singen besteht. Ich geniesse und schätze alle Annehmlichkeiten der westlichen Welt wie ständig fliessendes Wasser in allen Wärmestufen, stabiles Internet, wunderbare Freund:innen, kühle Winde, den neuen Gotti-Hund, die Sicht auf den See und einfach alles, was mein Leben ausmacht. Und dass jetzt gerade LaLeLu in den Bären Häggenschwil kamen, dass Manon eine tolle Ausstellung im Fotomuseum Winterthur hat, dass eine Freundin einen coolen Workshop zum Thema Sex & Drugs & Rock’n’Roll veranstaltet hat, dass wir mit den sinGALLinas die März und Mai Konzerte live proben können, dass ich eine Freundin endlich mal singen hören durfte und dass Pat Burgener im Presswerk gespielt hat und auch noch seinen Freund Marius Bear für einen Song begrüsst hat: ach das ist für mich das ganz normale Leben und ich liebe es!
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Ich bin dieses Mal nur 2 Monate in Kenia geblieben, weil ich gerne auf die Wahlen - die sind am 9. August - nochmals hinfliegen möchte, denn das muss ich natürlich „live“ erleben und auch das Wahlbüro dort unten einrichten. Das ist auch der Grund weshalb Peter dieses Jahr nicht in der Schweiz kommt. Er ist so busy, dass er nicht einmal für mich Zeit hat wenn ich unten bin.
Ab nächster Woche beginne ich einen temporären Job bei den Bodensee-Nachrichten in der Redaktion in Rorschach - da werde ich meiner Schreib- und Gestaltungslust vollen Lauf lassen können.
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Es wird ganz bestimmt ein spannendes Jahr – darauf könnt ihr euch bereits zusammen mit mir einstellen. Und falls ein bisschen Zeit übrig bleibt: ab und zu blogge ich dann auch aus der Schweiz. Zusammen mit 2 anderen Frauen haben wir ja letztes Jahr die Plattform „Ageperts“ – so quasi Expertinnen fürs Alter – gegründet. Dort könnt ihr den Newsletter abonnieren und erhält monatlich die neusten Beiträge. Der letzte über die Fasnacht und die St. Galler Födlebürger:innen dürfte dich auch interessieren. Zu finden auf www.ageperts.ch – bis bald.
Wir lesen uns!
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barbarafuhrer · 2 years
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Februar 14, 2022: Happy Valentines Day - shake it Baby!!!
Bevor wir auf unserer 2-tägige Safari gegangen sind habe ich zu Peter gesagt: schade eigentlich, dass die drei Lehrerinnen nie traditionelle Tänze zu sehen bekommen haben. Ja das finde er auch, sie mögen doch Musik so gerne und tanzen auch gerne und dazu sind sie jetzt fast nie gekommen…
Und so schmieden wir um Mitternacht im Bett einen Plan für ein Abschiedsfest. Von mir und von den wunderbaren Frauen, die ein bisschen als Pionierinnen nach Marere gekommen sind und sich mit den Unterrichtsmethoden hier auseinandergesetzt haben und ganz bestimmt ihre interkulturelle Kompetenz erweitert haben. Was Mnazi ist müssen sie natürlich auch noch wissen finden wir und so einigen wir uns drauf: ich finanziere das Fest und Peter organisiert es. Meine Budgetlimite kündige ich an und überweise sie auch gleich an Peter.
Am Abend vor dem Fest fliegt die Überraschung fast noch auf, weil Mbuche in ihrem gebrochenen Englisch meint zu Simona, dass sie dann morgen tanzen werden. Ich mache ihr ein Zeichen zu schweigen - das ist aber nicht wirklich in Mbuches Repertoire… Mit meinem gebrochenen Swahili weise ich darauf hin, dass es eine Überraschung werden soll. Es löst so viel Gelächter aus, dass unser Plan fast auffliegt.
Gedacht waren 3 Musikgruppen à 10 Leute und 1 Akrobatikgruppe. Ich hätte natürlich gerne etwas Modernes gehabt: vielleicht einen Rapper oder sonst eine moderne Truppe aber bei Peter weiss ich: die traditionellen Namba (die mit den Sonnenbrillen) werden sicher dabei sein - sie gehören nach einigen Weihnachtseinsätzen schon fast zum Inventar in Marere…
Das nächste Mal koordiniere ich direkt mit Enrico aber ich denke für die erste Begegnung mit den Mijikendas hat Peter für die Lehrerinnen eine gute Wahl getroffen.
Ich schreibe oben „gedacht waren“ weil sich um 10 Uhr morgens schon der halbe Platz füllt vor dem Haus. Da auch noch Valentinstag ist verteile ich meine selbst gebastelten Sprüche an den Zuckerrosen. Die Reaktion ist herrlich: die Muzungus freuen sich natürlich auch, aber bei uns in der Schweiz ist man sich so eine Überraschung eher gewohnt als hier. Die Lehrer und die Schüler und die Putzfrau und die Kinderfrau und einfach alle erhalten einen personalisierten Zuckerstengel mit dem treffenden Spruch von Albert Schweitzer, dass die Liebe das ist, was sich vermehrt wenn man sie teilt… Es soll für alle eine Wertschätzung sein und eine Aufforderung Liebe zu verteilen - sie kennen sonst Geschenke kaum. Die Frau, die die Kinder von Alex hütet kann es kaum fassen, dass ich auch noch an sie gedacht habe und das ist sehr erfüllend zu beobachten. Es sind echt die kleinen Dinge im Leben, die es ausmachen, dieses wunderschöne Leben.
Oh nein, wir haben zuwenig Stühle, was machen wir? Ich bin gerade nicht bereit 100 Stühle zu finanzieren. Am Ende meines Kenia-Aufenthaltes bin ich immer pleite und das Pro Ganze Budget ist ebenfalls mit Brotschneidmaschine etc. ausgeschöpft. Aber Budgetieren war noch nie die Stärke von Peter und da das Essensbudget definitiv gesprengt wurde bleibt jetzt halt nichts mehr für die Stühle übrig. KES 10 (10 Rappen) kostet die Miete von einem Stuhl und ich grabe nochmals in meinen Schillingen und bringe das Geld auf für 100 Stühle, denn so viele Leute sind es mittlerweilen auch. Und wir organisieren noch mehr Reis fürs Pilau. 
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Lisa wacht auf und fragt, ob die Leute hier seien, weil es Valentinstag sei aber ich muss jetzt damit rausrücken, dass eine Abschiedsfeier steigen wird. Und auch Simona und Julia kommen etwas früher nachhause von der Schule und wundern sich über den ohrenbetäubenden Lärm, der bereits über die Lautsprecher dröhnt.
Und so feiern wir mit dem vollen Programm: Hüften schwingen ist angesagt, Hinterteil shaken und sich immer und immer wieder holen lassen von den Tänzerinnen, die teilweise ein herrliches Bild abgeben: zahnlose alte Weibchen, die aber noch so viel Energie haben, dass es einem schier umhaut, Männer jeden Alters mit zerrissenen Kleidern aber entschlossen, hier den Tanz ihres Lebens zu tanzen. Und ab und zu auch eine junge Schönheit, die sich für die Traditionen der Mijikendas einsetzt.
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Peter meinte nur, dass er nicht mit so vielen Leuten gerechnet habe aber was will man machen: wenn du an einem Ort ein Fest feierst, an dem die Leute nichts zu essen haben dann kommen sie alleine schon deswegen. Es haben ihn auch viele Leute angerufen und sich beklagt, weshalb sie nicht eingeladen seien… Ja es wären wohl Tausende geworden wenn wir gesagt hätten: kommt einfach vorbei.
Die Feuertaufe mit dem Mnazi Gesöff überstehen die Lehrerinnen fast ohne das Gesicht zu verziehen. Aber der nachgereichte Cuba libre schmeckt um Welten besser und wir spülen den ekelhaften Geschmack des gegärten Kokosharzes damit runter. Nicht nur, dass das Gebräu nicht besonders gut schmeckt: der penetrante Geruch hängt auch in der Luft und danach an den Leuten, die ihn getrunken haben. Heute macht selbst Peter mal eine Ausnahme und genehmigt sich einen Trunk aus der kleinen Kalabasse. Einige genehmigen sich weitaus mehr und der sonst so ruhige und bescheidene Dominic wird plötzlich zum Master of Cerermony und kündigt über das Megafon lautstark die Akrobatengruppe an.
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Diese jungen Männer faszinieren mich immer wieder (nicht nur wegen der Six-Packs, die unter dem Leibchen hervorblitzen). Mich fasziniert, wie sie auf diesem Kies, das wirklich so spitzig und giftig hervorsticht, ihre Rollen, Überschläge und Saltos vorführen können. Mir tut es alleine schon vom Zuschauen weh. Aber sie kriegen Applaus und ganz fies auch Lacher, wenn etwas nicht gelingt.
Heute haben Peter und ich auch entschieden, dass wir uns in die traditionellen Kleider stürzen. Dafür kommt eigens eine Mijikenda Frau, denn die Dinge müssen fachgerecht drapiert werden.
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Nicht wahnsinnig vorteilhaft mein „Hando“ (Faltenrock, der in mühsamer Arbeit vor ein paar Jahren für mich hergestellt wurde), was die Betonung der Hüfte und des Hinterteils anbelangt. Aber so ist das nun Mal und ich denke mir: what the hell: lass mich das jetzt auch mal zu 100% geniessen. Und so schütteln wir (bzw. ich) unseren Speck und kümmern uns nicht darum, dass wir von gefühlt Hunderten von Handys gefilmt werden. Im Normalfall machen wir es auch so. Was aus den minutenlangen Filmen wohl wird und wo die gezeigt werden, darüber wundern wir uns schon…lch wundere mich auch, wie wenig Ahnung man vom Filmen haben kann: ich gebe mein Handy an Alex weiter, da ich ja sonst nie auf einem Film bin wenn ich tanze. Als ich mir den Film anschaue (5:38) staune ich nicht schlecht: er hat während des Filmens von Hochformat auf Querformat gewechselt und dann wieder retour und nochmals zurück. Der Film ist unbrauchbar und ich muss ihn in kleine Einzelteile zerschneiden um ihn zeigen zu können, bzw. Fragmente daraus zu verwenden. Sonst wird es dir nicht vom Mnazi aber vom Filmschauen schlecht. Für einen kurzen Moment kommt das Gesöff fast wieder hoch - ich muss mich beherrschen, dass ich nicht auf die Toilette renne - aber ich halte durch und tanze weiter…
Plötzlich kriegen wir alle einen Riesenhunger und die vegetarischen Lehrerinnen sind froh, dass sie weder Pilau noch Mbuzi (Ziege) essen müssen sondern den Cabbage und den Reis von Mbuche geniessen können. Da ich morgen nachhause fliege essen wir auch noch die restlichen Schöggeli auf und tauschen uns über den überaus lustigen Nachmittag aus. Wir sparen nicht mit gegenseitigen Komplimenten, wie sehr wir die Zeit zusammen genossen haben. Peter ist voll des Lobes für die drei jungen Frauen und er hat recht: besser hätten wir es nicht treffen können. Wir haben zusammen gelacht, geweint, ganz selten gezickt und uns auch aufgemuntert und unterstützt. Alles, was wir erlebt haben hat uns richtig zusammengeschweisst. Draussen dröhnt immer noch die Musik und die Gruppen fahren langsam und mit viel Gelächter wieder nachhause. Bestimmt werden sie zuhause erzählen, wie es bei den Muzungus abgegangen ist.
Peter hatte tagsüber auch sehr viel Spass, nachdem er sich auch ein bisschen gehen lassen konnte und fleissig mittanzte. 
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Am Morgen war er noch ziemlich hässig, denn das wird er immer, wenn meine Abreise bevorsteht und es gab natürlich sehr viel zu organisieren. Zudem muss man bei einem solchen Menschenauflauf auch immer darauf achten, dass die Leute nicht plötzlich mit dem Essen inkl. Tellern und Besteck abhauen. Mbuche musste heute also auch noch Wachhund spielen. Es ist schon dunkel und Peter wird immer noch von Leuten belagert, die dies und jenes von ihm wollen. Der Allerbeste ist einer aus dem Ältestenrat: anscheinend hat der Noch-Gouverneur alle Ältesten zusammengerufen, bestochen und „befohlen“, dass sie Peter zur Gegenpartei PAA überreden müssen. Der uralte Mann, der noch am Nachmittag an meiner Seite getanzt hat, stellte sich für diese Mission zur Verfügung, weil er denkt, dass Peter auf ihn hören wird. Aber Peter hat keine schönen Worte für ihn übrig: „ich wechsle die Partei nicht, denn ich stehe zu meiner Meinung und bevor ich mit Amason Kingi spreche müssten schon Wunder geschehen.“ Er heizt ihm ein, dass sie ihre Seele nicht verkaufen sollen sondern sich endlich überlegen müssen, wer sie weiterbringen kann - auch ohne Bestechungsgeld. Mit dieser Botschaft muss der wieder zurück zum Ältestenrat. Fortsetzung folgt… ganz bestimmt.
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Auf meine Post in den Sozialen Medien erhalten wir viele Komplimente und Rückmeldungen. Alles so bunt, so farbenfroh, so fröhlich, du strahlst so, dir geht es richtig gut und ja ich kann sagen: ich habe den Valentinstag genossen - Mijikenda Style!!!
Und spät im Bett finden Peter und ich: da haben wir eine richtig gute Idee gehabt!
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barbarafuhrer · 2 years
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Februar 11, 2022: Wo sind meine Spuren?
Die letzten Tage vergingen wieder wie im Flug. Am Schluss gibt es immer noch so viele Dinge zu erledigen: bestellen der Brotschneidemaschine und des Kühlgestells für die Bäckerei, organisieren des Transportes (zum Glück kennen wir tolle Menschen, die das sogar persönlich von Nairobi nach Jaribuni transportieren und mehrere Tage dafür investieren), nochmals zum Markt gehen und noch etwas einkaufen, mit den angehenden Lehrerinnen Sport machen, in Kilifi Taschen und Kangas einkaufen, mit Peter die Registrierung für seine Partei organisieren und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Menschen motivieren und auch mal einen Zusammenschiss machen, weil sie am einzigen Tag, an dem ich meinen Peter in ein Hotel „entführt“ habe schon morgens um 9.00 Uhr für einen Drink ins „Pub“ gegangen sind… ja ich bin hier wirklich auf verschiedenen Ebenen aktiv und jongliere viele Hüte.
Und dann sind sie da: die letzten Tage der Lehrerinnen. Beide Schulen haben mich um einen Vorschuss gebeten, damit sie ihnen ein Abschiedsfest gestalten können. Ich habe einen offiziellen Vertrag aufgesetzt, damit sie mir dann das Geld auch schicken sobald sie es von der FHNW erhalten haben… So läuft es hier: Absicherung ist keine Garantie aber sie schreckt bestimmt ein bisschen von Betrug ab und vermeidet Ärger…
Am Donnerstag ist der Abschied in der Marere Primary von Juli und Simona geplant. Um 12.20 beginnen die Festivitäten. 12.20? Das ich nicht lache - auf die 10 Minuten genau hat hier noch nie etwas angefangen. Peter hat dummerweise schon ein anderes Meeting um 10.00 Uhr abgemacht aber der Termin wurde auch schon etwa 3x verschoben. Zuerst war er an dem Tag geplant, an dem die beiden abfliegen… So viel zur Kommunikation.
Plötzlich kriege ich um 11.00 Uhr eine Nachricht von Lisa: “du die wollen jetzt schon anfangen, weil die Kinder nachher nachhause müssen…” Ich weigere mich, denn ich sitze grad noch beim Nägel trocknen und ich finde, sie müssen sich dran gewöhnen: wenn man mit Schweizern etwas abmacht dann gelten auch unsere Regeln. Be on time!!! Ich gehe also um 12.00 Uhr zu Fuss los. Auch wenn dieser Schulweg in die Marere Primary sehr kurz ist: die Lastwagen, die den Dreck aufwirbeln und die Hitze machen mir bereits auf dieser kurzen Strecke zu schaffen. Ich komme an und überall heisst es schon freudig „Karibu Mama Kaya“… mein Name scheint hier für immer verankert zu sein. Lisa wurde auch als Gast eingeladen und die drei sitzen bemalt und mit Tüchern geschmückt da wie Afrikanische Königinnen. Da es die Kinder sind, die sie bemalt und gekleidet haben finde ich es ok. Sonst habe ich immer Mühe mit gekünstelten „Verkleidungen“ oder mit Titeln wie African xxx für eine Muzungu. 
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Ich nerve mich aber im Gegenzug auch darüber, wenn jemand ohne Hintergrundwissen ein gut und liebevoll gemeintes Bild mit “white saviourism” kommentiert. Leute, die zu uns nach Jaribuni kommen sind aufgeklärt. Von uns und weil sie sich im Vorfeld schon mit der Kultur auseindergesetzt haben. Es liegt uns allen hier fern, dass wir als die “weissen Retter:innen” daher kommen. Wir halten auch nicht zurück mit Kritik oder Verbesserungsvorschlägen und wir berücksichtigen auch die Lokalen und ihre Meinung. Selbst wenn es um etwas Einfaches wie die Bezeichnung von Zimmern oder das Logo der Marere Bakery geht, das Simona gerade am entwerfen ist. Aber ja, wir können auch schockiert reagieren, wenn wir mit “buy my this and buy me that” konfrontiert werden. Manchmal ist es auch die Sprache, bzw. deren Nichtbeherrschen, das etwas falsch rüberkommen lässt. Selbst wenn die Sprache an der Schule Englisch ist: wir haben alle Zweifel daran zu glauben, dass sie wirklich verstehen, was sie sagen und nicht einfach nur nachplappern, weil so der Unterricht läuft.
Bald beginnt die Zeremonie und der Lehrer, der uns allen auf den Geist gibt weil er extrem autoritär und schon fast frech ist führt sich als MC = Master of Ceremony auf. Es werden Gedichte vorgetragen, ein Willkommenslied wurde einstudiert und natürlich müssen wir alle mittanzen und die Hüften schwingen. Das Gelächter der Kinder ist ohrenbetäubend und alle haben ihren Spass dabei! Danach gibt es Speeches und spätestens bei der Rede einer Lehrerin, die nächsten Sommer pensioniert wird, kommen die ersten Tränen. Sie macht die Rede so persönlich, so wertschätzend und ich fühle, was für eine wichtige Spur Simona und Julia hier hinterlassen haben. Alle bedanken sich für diese Gelegenheit, die wir ihnen geboten haben mit dieser Internship. Ich fühle, dass sie es wirklich ernst meinen. Auch wenn in 3 1/2 Wochen nicht die riesengrossen Veränderungen durchgeführt werden, auch wenn die beiden “lehrtechnisch” nicht viel profitieren konnten und manchmal stundenlang untätig auf den Stühlen sitzen mussten, weil gerade alle Kids nachhause geschickt wurden um Schulgeld zu organisieren, auch wenn sie nie begriffen haben, weshalb Muzungus nur 1/4 Portion essen am Mittag und sie nicht verstehen können weshalb so viele Stunden verschoben und nicht gehalten werden: die gegenseitige Wertschätzung ist da und auch das Staunen über andere Sitten und Gebräuche. Selbst wenn der eine Lehrer nach 3 Wochen noch gefragt hat: „and how ist this in the USA?“. Es ist viel hängen geblieben auf beiden Seiten.
Alle halten noch mehr oder weniger lange Reden und die Kinder fühlen sich bestens unterhalten.
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Danach gibt es noch Foto-Sessions mit allen und von allen und dann werden wir ins improvisierte Esszimmer begleitet, wo sie zuerst Julia und Simona in die lokalen Kishutu Stoffe hüllen und ihnen diese als Abschiedsgeschenk überreichen. Es gibt dann ein reichliches und feines Essen mit einem sensationellen Mango/Ingwer Saft. Inzwischen ist auch der Hon. Peter Shehe eingetroffen, was gleich wieder nach einer neuen Vorstellungsrunde verlangt (nein bitte, nicht schon wieder…). Danach gibt es noch eine Gesamtfoto und das Dankeschön von Simona und Julia. Die Tränen fliessen wieder und auch ich kann mich vor lauter Freudetränen gar nicht mehr zurückhalten. Es ist einfach immer berührend zu sehen, wieviel wir hier bewirkt haben und wie sehr die Leute schätzen, dass sie nicht vergessen werden an diesem Ort, der vom restlichen Kenia und den meisten Politikern schlichtweg ignoriert wird. 
Wieder zuhause mache ich ein paar Kuchen, denn ich hatte bereits alle Zutaten eingekauft und will sie nicht verfallen lassen. Den Rüeblikuchen vertilgen wir noch lauwarm: innen feucht und fast flüssig und aussen knusprig. Die Aargauerin unter uns attestiert mir Mut und eine gute Umsetzung…
Danach will Peter zeigen, dass er jetzt auch UNO spielen kann und wir machen ein paar Runden mit sehr viel Gelächter und sehr vielen Kraftausdrücken und verwirrenden Farbwünschen wie “grien” aus unseren verschiedenen Dialekten. Einfach herrlich, dass es so unversell verständliche Spiele gibt, die auf der ganzen Welt verstanden werden.
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Am Tag 2 ist Lisa‘s Abschied dran. Wir haben schon vermutet, dass es an der Juhudi Schule etwas einfacher wird und wir heizen dem Deputy Head-Teacher nochmals ein bisschen ein, indem wir ihm die Fotos vom Marere Primary Abschied zeigen. Am Morgen haben die drei Lehrerinnen noch ein Umweltprojekt durchgeführt und zusammen mit den Kindern den ganzen Schulplatz gesäubert. Lisa ist entsetzt: „Barbara, die wissen hier absolut nichts von Klimaerwärmung, die haben noch nie davon gehört!!!“ Sie hat also sehr spontan eine Lektion über Treibhausgase und Ozonschicht etc. eingebaut und wer weiss, vielleicht wachsen in Juhudi jetzt doch bald kleine Klimaaktivist:innen heran. Der erste Same ist gesetzt und Lisa kann stolz darauf sein, als erste Muzungu in Juhudi darüber erzählt zu haben. Es folgt dann mit  1 1/2 Stunden Verspätung eine ebenfalls sehr persönliche Abschiedsfeier. 
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Faszinierend zu sehen, mit wie wenig hier Musik gemacht werden kann: zwei Wasserkanister als Perkussionsinstrumente und ein Deckel einer Kiste mit einem Metallschläger als Rhythmusgerät. Die enthusiastischen Mädchen der 8. Klasse machen Tänze und klar, auch wir werden wieder aufgefordert mitzutanzen. Der Lärm der Kinder ist hier noch ohrenbetäubender als an der Marere Primary. Sie sind begeistert über unsere Hüftschwünge. Die Speeches sind weniger, was uns sehr entgegenkommt, denn der Wind und die Hitze machen uns richtig zu schaffen. In Juhudi muss dringend etwas passieren. Die Schule platzt aus allen Nähten. Wir haben die Zusicherung für neue Toiletten aber es müssen zuerst Schulzimmer gebaut werden, damit alle Klassen wenigstens unter Dach sind wenn die Regensaison beginnt. Ich verspreche in meinem Speech, dass wir sie nicht hängen lassen und dass wir die Botschaft in die Schweiz mitnehmen: Juhudi braucht dringend neue Schulzimmer. Wir werden uns gemeinsam mit einem Fundraising dafür einsetzen, dass das umgesetzt wird. Spenden mit dem Vermerk: Juhudi werden wir bereits dafür zur Seite legen. www.proganze.com 
Ich werde auch noch ein bisschen politisch und sporne die Kinder an, ihren Eltern zu sagen, dass sie Peter Shehe als MCA wählen müssen im August, denn sonst wird es schwierig, an die Gelder zu kommen! Peter ist natürlich happy, dass ich langsam aber sicher auch zur Politikerin mutiere, denn er hat ja schon immer gesagt, dass ich dieses politische Gen habe. Lisa erhält in einer herzerwämenden Übergabe Ketten geschenkt, die aus den Stielen von Lolipops gefertigt sind (ach nein, hier gibt es kein Corona) und danach kriegt auch sie ihren Kishutu und eine hübsche geflochtene Tasche, die sie auch als Lehrerin in der Schweiz benutzen kann. 
Das Mittagessen ist mit Kabis, Spinat und Reis ausgezeichnet gekocht. Dass es auch noch Fisch gibt, obwohl Lisa mehrmals darauf hingewiesen hat, dass sie alle vegetarisch essen ist wohl mehr für Lehrer:innen, die auch etwas von der Feier haben möchten. Nach den Gesamtfotos fährt uns Julia im grossen Landcruiser nachhause und wir sind alle kaputt: die Emotionen, die Hitze, der Staub. Es braucht echt robuste Menschen um in dieser Gegend bestehen zu können.
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Die Lehrerinnen (und ich) haben im letzten Monat so einiges durchgemacht. Von Verstopfung über Durchfall zu Sonnenallergien, Ohrenschmerzen, Aften, Bindehautentzündungen, entzündeten Mückenstichen, Muskelkater, Riesenspinnen, toten Schlangen, allerlei Ameisen und Ungeziefer etc. etc. etc. Wir haben uns alle wieder in Geduld und Gelassenheit geübt und uns manchmal über viele Begebenheiten trotzdem noch genervt und echauffiert (bei dieser Hitze) aber eines ist sicher: alle Herzen wurden mehrfach berührt und die Erfahrung, die wir alle gemacht haben bleibt unvergesslich und hat uns alle zusammengeschweisst.
Ich bin so dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, diese tollen Frauen bei uns willkommen zu heissen. Ich sehe es immer wieder: der Lehrer:innenberuf ist eine Berufung und wir können so viel bewirken. Ich betrachte mich ja als Erwachsenenbilderin ebenfalls als Lehrerin und ich weiss, wie es mich immer wieder berührt zu sehen, was aus meinen ehemaligen Travel Expert, üK Schüler:innen, Academia Euregio Bodensee Lernpartnern und Lernenden aus den verschiedenen Passagen in meinem Leben geworden ist. Ihnen nach Jahren zu begegnen und ihre Entwicklung zu sehen ist etwas vom Schönsten, das mir im Leben immer wieder passiert. Wenn du also auch zu meinen Ehemaligen gehörst und dazu zähle ich auch alle meine erwachsenen Teilnehmer:innen von Seminaren, ja sogar die Mitglieder von Bankleitungen und von Geschäftsleitungen: du hast mein Leben mehrfach bereichert und ich danke dir dafür, dass ich ein paar Schritte auf deinem Lebensweg mit dir gehen durfte. Ich glaube, dass die meisten Menschen Spuren hinterlassen möchten im Leben. Nicht alle auf die gleiche Art und Weise, aber doch möchten wir nicht in Vergessenheit geraten.
Ich bin sicher: in Jaribuni wird in Zukunft beim Vorbeifahren nicht nur: Mama Kaya gerufen werden sondern auch: Madame Lisa, Madame Julia und Madame Simona. Ihr habt bei Eltern, Lehrer:innen und Schüler:innen Spuren hinterlassen, die tiefer sind als die Furchen der Lastwagen in den sandigen Strassen von Jaribuni.
Ein riesengrosses Asante Sana an alle, die das ermöglicht haben und die nicht damit aufhören, mein Leben zu bereichern!
#spurenhinterlassen
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barbarafuhrer · 2 years
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04. Februar 2022: Wie weiter mit Peter’s Politik?
Ob Peter am 9. August 2022 als MCA (Member of the County Assembly) gewählt wird oder nicht wird für unsere Zukunft entscheidend sein, denn das bestimmt mit, ob Peter und ich mehr Zeit in der Schweiz oder in Kenia verbringen werden. Wir hatten eine grosse Diskussion darüber, wer zuerst kommt: die Einwohner von Jaribuni oder ich, Barbara Fuhrer. Gemäss Peter bin ich es und doch handelt er nicht entsprechend. Aber ich möchte es nicht darauf ankommen lassen, wenn ich sagen würde: lass alles stehen und liegen. Es ist möglich, dass er es machen würde.
Aber schon als ich Peter vor mehr als 10 Jahren kennengelernt habe wollte ich ihn nicht vor eine Alternative stellen. Er hat mir damals Eindruck gemacht damit, dass er eine Vision hat und ich habe ihn dabei unterstützt und versucht, mich dabei nicht zu verlieren und immer authentisch zu bleiben. Mit ganz wenigen Krisen ist es mir auch gelungen und ich kann  mich in verschiedener Hinsicht hier genauso verwirklichen wie in der Schweiz.
Also kann es ja kaum sein, dass ich jetzt vor der nächsten Wahl sage: so jetzt ist es genug, jetzt komme ich dran. Ich möchte ja nicht einen Couch Potato zuhause haben, der immer wieder darüber nachdenkt, was er für das Volk von Jaribuni hätte verbessern können. Aber es ist auch klar, dass ich kein Interesse daran habe, KEINEN Mann mehr zu haben oder nur einen, der ein paar tausend Kilometer entfernt lebt und von dem ich nichts „habe“… Kenia wird in unserem Leben so oder so eine Rolle spielen, selbst wenn Peter nicht gewählt würde. Aber sein Engagement und sein Einsatz werden um ein Vielfaches grösser sein, wenn er gewählt ist. Das bedeutet, dass er an Staatsgelder kommt, die er einsetzen kann für die Entwicklung dieses desolaten Gebietes. Ein britischer Freund, der in der Schweiz lebt hat mir anerboten, das Manifest von Peter auf korrektes Englisch zu überprüfen und seine Aussage hat mich auch erstaunt: er meinte: „Ich wusste nicht, dass es in Jaribuni dermassen schlecht steht mit allem.“ Ja vielleicht ist das auch meinen Blogleser:innen oft nicht bewusst, wie arm diese Gegend ist. Denn wir haben uns ja doch schon ein ganz bequemes Umfeld geschaffen, ich kann mich auch über gewissen Themen amüsieren, weil ich weiss, dass ich jederzeit von hier weg kann. Besonders jetzt, wo ich das Autofahren mit dem Toyota Landcruiser entdeckt habe und mir auch zutrauen würde, bis nach Mombasa an den Flughafen zu fahren…
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Die Situation in dieser Gegend ist desolat: zu wenig Wasser, zu wenig Essen, keine geteerten Strassen, sengende Hitze, schlechte Schulen bis gar keine Schulzimmer und Lernen unter dem Mangobaum. Ungebildete Menschen, die sich gegenseitig nichts gönnen mögen, Stammesdenken, Glauben an Voodoo und Zauber und daher auch Eifersucht und fiese Machenschaften. Dann kommt noch die Ausbeutung der Mineralien zu, die hier vorhanden sind. Keine Jobmöglichkeiten ausser Piki-Piki fahren und ich könnte leider die Liste noch weiter führen. Peter’s Wahl wird auch nicht die magische Wende bringen aber er kann etwas aufbauen und eine junge Person nachziehen, die auf ihn folgt nach 5 Jahren.
Wenn ihr euch für sein Manifest und seine Ideen interessiert könnt ihr auf www.petershehe.com nachlesen, woran er arbeiten möchte. Das Manifest ist unter „Questions and Answers“ zu finden. Dort gibt es auch ein paar Interviews zu diversen Themen:
https://petershehe.com/questions-and-answers/
Und es wird uns finanziell auch Luft geben: wieder ein gutes Auto kaufen, unser Haus in Kilifi ausbauen, damit ich es auch mehrere Monate in Kenia problemlos aushalte und mich sogar freue darauf, nachhause zu kommen und Freunde zu empfangen. Ich bin und bleibe ein „City-Girl“ und die Zeit in Marere war bestimmt eine gute Erfahrung aber schon oft auch mehr ein Ausharren.
Die Parteien haben wie immer einen grossen Zulauf. Ganz viele wollen MCA werden und natürlich auch einige MP und es herrscht ein heilloses Durcheinander, was die Parteien anbelangt: früher waren es 2 grosse Parteien: Jubilee mit Uhuru Kenyatta und William Ruto und ODM mit Raila Odinga. Aber durch diese doofe „Handshake-Geschichte“ hat sich alles neu gemischt: William Ruto hat UDA United Democratic Alliance gegründet und Peter ist beigetreten. ODM ist an der Küste nicht mehr stark, weil der Governor von Kilifi eine eigene Partei, die PAA Pamoja African Alliance insbesondere für die Küstenregion gegründet hat. Das, und damit der Handshake einigermassen glaubhaft klingt, hat wiederum hervorgerufen, dass die ehemaligen Feinde Kenyatta und Raila jetzt die Azimio Party gegründet haben. Weil die ODM jetzt durch die Gründung der neuen Parteien aufgesplittet ist haben sie jetzt aber gemerkt, dass sie so geteilt sich nur schaden. Also werden sie sich irgendwie doch wieder zusammenraufen und gemeinsam etwas machen. Wer sich wirklich für diese Politik und für das, was hier läuft passiert: ich habe mal eine kleine Zusammenstellung gemacht:
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  Peter wird in den Sozialen Medien auch von vielen angefeindet, er sei in der falschen Partei und solle doch zu Azimio wechseln. Aber Peter antwortet nur, dass es nicht die Partei sondern die Person sei, die den Wandel bringen werde. Wobei er sogar Recht hat. In der Schweiz kannte ich im Thurgau ja selbst in der SVP ein paar gute Politiker…
Jetzt rüsten die Parteien auf und weil zu viele in den verschiedenen Jobs nominiert werden möchten muss man jetzt eine Beitrittsgebühr bezahlen. Für einen MCA sind das CHF 500, was ein grosser Betrag ist und für die meisten lokalen Leute völlig unmöglich ist ausser sie werden von jemandem gesponsort. Peter wird das schon irgendwie hinkriegen (hoffentlich ohne mich zu fragen…). Aber für einen MP wird es schon teurer, der muss nämlich CHF 5000 hinblättern und das ist nur um in der Partei aufgestellt zu werden. Eine Nomination ist damit noch nicht garantiert…
Und was wir alles über die bereits geplanten Machenschaften des Wahlbetrugs wissen, das kann ich hier gar nicht zu Papier bringen. Erwartet also keinesfalls „faire“ Wahlen, denn entweder werden sie elektronisch manipuliert oder sie gehen zurück zum „von Hand zählen System“ was bedeuten wird, dass wieder einfach ganze Wahlzettelkisten verschwinden werden. Für uns wird es wichtig sein, dass wir überall in den 22 Wahllokalen unsere Leute stationiert haben, die auch fähig sind zu beurteilen, wenn beschissen wird. Eine grosse Herausforderung.
Was ist ein County, was ist eine Constituency, was ist ein Ward. Hier eine Aufstellung des politischen Umfeldes. Peter geht es um den Sitz als MCA Jaribuni Ward, den jetzt Maitha Masha inne hat.
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Der Mann, den Peter für das Amt des Member of Parliament gerne gesehen hätte in Ganze hat sich jetzt „geoutet“ mit der Partei und das kommt hier in Jaribuni gar nicht gut an. Er heisst Tungule und ist aus Ganze. Peter hatte ihm geholfen, einen Job im County Government in Kilifi zu kriegen und dafür ist er Peter ja auch immer dankbar. Er tauscht sich auch regelmässig mit Peter aus und sie haben auch schon gemeinsame Fundraiser gemacht. Als er das letzte Mal hier war hat er von seinem Dilemma erzählt: sein Arbeitgeber ist ja quasi der Governor von Kilifi Amason Kingi, der nicht mehr gewählt werden kann nach 2 Amtsperioden. Dass Tungule sich jetzt nicht gegen ihn wenden kann und in die Partei von Ruto eintreten kann ist irgendwie klar. Er hätte aber den Weg der Unabhängigkeit ohne Partei wählen können. Darüber haben wir bei uns diskutiert und ich verstehe natürlich das Dilemma zumal ich weiss, wie fies Kingi sein kann. Das hat er ja Peter gegenüber schon mehrfach bewiesen. 
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Und Kingi kann den jetzigen MP Teddy Mwambire auch nicht mehr unterstützen, der der ist ja in ODM geblieben und nicht zu PAA gekommen… Alles klar? 
Also, dass Tungule jetzt doch zur PAA gegangen ist und nicht unabhängig kandidiert wird in Jaribuni gar nicht goutiert. Weil Tungule die Stimmen aus Jaribuni aber braucht um gewählt zu werden ist er gestern an ein Meeting gekommen ins Jaribuni Headquarter von UDA. Peter wollte gar nicht dabei sein, denn er mag den Typ ja sehr aber er ist natürlich auch genervt über den Fakt, dass der jetzt bei PAA ist. Anscheinend hat das Meeting von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr gedauert und ich weiss nicht, ob sie am Schluss einig geworden sind.
Ich werde oft gefragt, was ich mir ganz drinnen wünsche für Peter und meine Antwort ist sehr klar: ich wünsche ihm, dass er die Träume, die er für die Kaumas hat, erfüllen kann. Und das bedeutet, dass er gewählt sein muss um seinen Traum zu verwirklichen. Es ist also ganz klar für mich: diese Wahl muss er gewinnen! Und wenn ich dann ein schönes Haus in Kilifi einrichten kann wird das, was wir schon immer geplant haben Wirklichkeit: Sommer in der Schweiz und Winter in Kenia für mich und hoffentlich auch noch Besuche im Sommer von Peter in Rorschach.
It’s complicated und ich werde euch auf jeden Fall immer wieder updaten aber ich hoffe natürlich schwer, dass ihr am 9. August alle am TV und Radio kleben werdet um zu sehen, wie es dann wirklich rauskommt. Die grösste Hoffnung ist einfach, dass alles friedlich abläuft…
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barbarafuhrer · 2 years
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Februar 2, 2022: Lauter gesunde Sachen
Die Anfrage einer Freundin, ob ich günstig Cashew Nuts mitbringen könnte hat mich veranlasst zum Thema „gesunde Dinge aus Kenia“ zu schreiben.
Cashew Nuts gehören bei Peter und mir auch zu den beliebtesten Snacks. Es hat sicher auch noch damit zu tun, dass Peter vor seiner Auswanderung in die Schweiz in einer Cashew Nut Factory gearbeitet hat. Aber wir lieben den Geschmack und frisch geröstet sind sie einzigartig. Sie werden in Mavueni von den Händlern angeboten aber auch bei ihnen ist der Preis in die Höhe geschnellt. Und in Corona Zeiten bin ich da doch auch ein bisschen vorsichtiger geworden.
Im Laden kosten 400 g Cashew Nuts locker KSH 865 und somit gehören die Cashew Nuts zu unseren „nice to have“ Lebensmitteln, die wir uns nur ab und zu gönnen. So wie ein Stück Käse oder ein „Greek Yoghurt“. Oder noch krasser: so wie die Nachos, die wir gestern Abend zubereitet haben und richtig davon geschlemmt haben (man gönnt sich ja sonst nichts).
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Als wir für die Bäckerei Grosseinkauf an Mehl, Zucker, Salz etc. gemacht haben zeigte mir Peter den Ort, an dem man Cashew Nuts direkt beim Hersteller beziehen kann.
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Wir gingen rein und die Enttäuschung war gross: es arbeiteten zwar Hunderte von Frauen daran, die Cashew Nuts zu präparieren aber man konnte kein einziges Gramm dort kaufen. Die ganze Fabrik sei von einem Somali aufgekauft worden, der jetzt alle Cashew Nuts exportiere. Fast wie mit dem besten Emmentaler Käse, der auch ins Ausland abwandert.
Als ich mit meiner Freundin hin und hergeschrieben habe meinte sie: die Preise sind immer noch einigermassen gut, denn bei Gebana bezahlt man für ein Kilo Cashew Nuts aus Burkina Faso CHF 38! Ich selber kaufe sie meistens in der Migros, wenn gerade eine 40% Aktion oder so ist… Aber sie schmecken einfach nicht gleich… Was ich auf der Suche nach Mandelmus gefunden habe ist ein Cashew Nut Brotaufstrich bzw. das, was ich in meinen Proteinshake reingebe. Wow - ist der fein!!!
Etwas anderes ist alles was vom Neem Baum kommt (Mserekta auf Kauma). Ein wahres Wunderwerk der Natur. Nebst der Schädlingsbekämpfung sind seine Produkte wahre Superfoods: https://www.schweizer-illustrierte.ch/body-health/health/wie-ein-grunes-pulver-unser-immunsystem-starkt
Ich habe zuhause auch Nagel- und Haaröl von Hauschka, das Neem beinhaltet und wirklich ganz toll wirkt. Aber auch der Preis ist natürlich sehr stolz… Den Tee, den ich zuhause habe, bringe ich nur runter, wenn ich krasse Magenschmerzen habe, denn er ist sooo bitter. Aber er hilft!
Dann komme ich immer wieder gerne auf meinen geliebten Baobab Baum zu sprechen (Mbuyu auf Kauma): er produziert das Super Beauty- und Healthfood schlechthin: der Puder hat eine umwerfende Wirkung auf ganz Vieles: https://www.berlinorganics.de/ernaehrungswissen/zutaten/baobab/baobab-pulver/
Nebst dem Puder ist das Öl anscheinend eine richtige Anti-Aging-Waffe!!! Kein Wunder, dass ich diesen Baum so liebe.
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Sollte ich wirklich mal länger in Kenia wohnen, dann wäre es bestimmt spannend noch mehr über diese Superfoods zu lernen und allenfalls auch zu vertreiben. Ich finde es immer genial, wenn man die Dinge, die vor Ort wachsen auch für allerlei Nützliches einsetzen kann. So wie in der Schweiz mit den lokalen Goodies.
Moringa habe ich dieses Mal nicht erwähnt, denn nach meiner „Fast-Kotz-Erfahrung“ vor fast 3 Jahren hat das Produkt für mich einfach einen unangenehmen Erinnerungseffekt, auch wenn es bestimmt ebenfalls supergesund ist.
Wer sich das nochmals geben möchte…
https://barbarafuhrer.tumblr.com/post/189804320038/peter-ist-gesundheitlich-noch-nicht-stabil-seine
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Aber gesund und ab und zu mal so feine Nachos - die Menge und die Kombination macht es aus. En Guetä!
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barbarafuhrer · 2 years
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Januar 31, 2022: Ich habe ein Dilemma
Meine Wahlhelferin aus dem Jahr 2013 habe ich immer wieder einmal getroffen. Sie heisst Joyce und diese ominöse Nacht, in der wir die Zahlen von Peter‘s Wahl selber zusammengezählt hatten und mitgefiebert hatten, diese Nacht in der wir die einzigen waren, die keine Minute geschlafen hatten: sie hat uns einfach zusammengeschweisst. Obwohl ich sie noch als sehr jung angesehen hatte bekam sie dann plötzlich ein Kind und es war das zuckersüsseste, das man sich vorstellen kann. Ich habe Joyce immer wieder etwas mitgebracht: für sie selbst oder für ihre Zuckerbohne. Sie hat mich immer informiert darüber, wo sie arbeitet und ich freute mich immer wieder, wenn ich hörte, dass es ihr gut ging.
Als wir das College eröffnet haben schickte sie ihren definitiv nichtsnutzigen Bruder an die Schule und bezahlte sein Schulgeld für ein ganzes Jahr. Er aber hat es versiebt, kam betrunken zur Schule und hat es einfach nichts auf die Reihe gekriegt. Ehrlich gesagt: ich wusste nicht einmal, dass er Joyce‘s Bruder ist.
Sie hatte mich schon informiert, dass sie jetzt in Malindi wohnt und aber immer noch für die Firma arbeitet, die die Zölle für die Lastwagen an den Wiegestationen einnimmt. Einmal, als ich mit dem Auto unterwegs war (ja, ich fahre jetzt ja auch selber mit unserem Riesenmobil) habe ich sie begrüsst und es war so herzlich wie eh und je.
Als wir mit den Lehrerinnen zusammen einen Ausflug nach Malindi planten dachte ich plötzlich unterwegs, dass wir sie ja besuchen könnten. Da Joshua, der Fahrer, sie auch kennt wusste er auch wo sie wohnt und wir machten einen Überraschungs-Halt bei ihrem Haus. Ich hatte es schon auf WhatsApp gesehen und war ganz erstaunt darüber, dass sie sich so ein schönes Haus leisten kann. Vielleicht hat sie einen reichen Mann - es wäre ihr zu gönnen. Und tatsächlich: ein so hübsches Haus habe ich noch selten gesehen: geschmackvoll eingerichtet, natürlich mit einem Riesen-TV aber auch aussen schön angemalt, sehr weiblich und einfach richtig cool. Sie hatte eine Riesenfreude und stellte uns ihre Mutter vor, mit der sie dort wohnt, ihre Schwester, die normalerweise in Nairobi wohnt und alle Kids, die gerade zu Besuch waren.
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 Ich fragte sie schon ein bisschen aus: der Mann hätte eine andere Frau gehabt deshalb habe sie sich entschieden, die Tochter alleine aufzuziehen und weg von Kauma zu ziehen. Dort müsse sie sich sonst um die ganze Familie kümmern. Ich kann es verstehen, denn um dieses „eine arbeitet und alle hängen an ihrem Tropf“ kommt man einfach nicht herum wenn man aus Jaribuni ist. Ich kenne genügend Kenianer:innen, die ins Ausland gezogen sind damit sie nicht für die ganze Sippe aufkommen müssen.
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Ich fühlte mich etwas doof, denn der Entscheid, sie zu besuchen wurde ja erst unterwegs gefasst und so kamen wir wirklich mit leeren Händen. Sie bot natürlich sofort Sodas an - das ist ein Zeichen von Reichtum und Wertschätzung den Gästen gegenüber. Wenigstens die bezahlte ich. Wir meinten dann, dass wir jetzt zum Marine Park fahren würden und sie war sehr schnell auch dafür zu begeistern. Ich hatte ein bisschen Wehmut, denn letztes Mal war ich ja mit Linet und Biden auf diesem Ausflug und die Erinnerungen daran liessen mich nicht gerade meine fröhlichste Seite zeigen. Aber ich freute mich für Joyce und ihre Tiffany - sie hatten natürlich einen super Tag, den sie sich wohl sonst kaum leisten könnten.
Den Preis musste ich allerdings auch noch bös runterhandeln, denn mir war, dass wir das letzte Mal KSH 5000 bezahlt hatten und dieses Mal meinte er: KSH 10‘000, was ich definitiv Wucher fand. Ich war auch nicht sicher, ob auch noch der Fahrer etwas abkriegen würde aber ich meinte kurzerhand: let me call my husband… worauf der eine meinte, ok, I do it for 5000. Trotzdem rief ich Peter an der dann den Tarif bekannt gab. Los ging‘s auf den Bootsausflug. Zuerst raus zu den Fischen und dann noch an eine Stelle, an der man stehen konnte. Ich war erstaunt, dass ich es besser wieder ins Boot zurück schaffte als vor ein paar Jahren. Das Intervalltraining wirkte! 
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Es war ein richtiger toller Ausflug. Danach gönnten wir uns einen Swahili zMittag und kauften noch „Halva“ für Peter, denn das gehört zu einem Malindi Ausflug dazu.
Zuhause erzählte ich Peter von Joyce‘s Haus und er meinte, das seien eben die Einkommen der Leute, die in diesen Firmen arbeiteten, und das viele Geld abzockten. Wir könne es sonst sein, dass eine junge Frau in so kurzer Zeit ein so grosses Haus bauen könne. Er möge es ihr ja gönnen aber trotzdem sei es einfach nicht richtig, dass Geld abgezockt würde, das im Prinzip der Gemeinschaft gehören würde. Genau dafür kämpft er mit dem Kauma CBO. Es schmälerte meine Freude für Joyce‘s Errungenschaft ebenfalls und ich fühlte mich wirklich zwischen zwei Fronten. Aber ich kann das ja alles nicht beeinflussen und daher muss ich eingestehen, dass ich nur so eine halbe Freude hatte, denn ich weiss ja auch, dass Peter keinen Mist erzählt. In diesem Fall halte ich mich einfach am besten ganz aus der Diskussion raus und lasse den Dingen ihren Lauf. Irgendwann wird vielleicht die Kauma Community endlich erhalten, was ihr zugesteht. Wenn es dich noch weiter interessiert: auf www.kaumacbo.com kannst du mehr zum Thema erfahren.
Die Freude über den gemeinsamen Ausflug hallt trotz allem noch nach.
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barbarafuhrer · 2 years
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Januar 27, 2022: Innendeko und “Sex in Kilifi”
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Wenn ich etwas besonders gern mache, dann ist es Einrichten und Wohnungen/Häuser planen. Daher war ich Peter gar nicht „böse“ als er vorschlug, dass wir die Gästezimmer mit WC/Dusche ausstatten. Ich hatte ja zu Beginn des ganzen Baus die Idee, dass wir dann jedes Zimmer in einer bestimmten Richtung dekorieren würden. Naiverweise schwebte mir schon vor: 1x Zebra, 1x Giraffe, 1x Elefant, 1x Löwe und 1x Leopard oder so ähnlich, teilweise hatte ich ja schon die entsprechende Bettwäsche gekauft. Fast wie im Maison Müge in Kilifi. Aber mit den Jahren habe ich begriffen, dass diese Tiere hier ja gar nicht vorkommen. Weshalb sollte ich also so dekorieren? Es kommen ja keine naiven Touristen zu uns zum Übernachten. Eher Leute, die sich wirklich für Land und Leute interessieren und deshalb habe ich mich dann in unserem abendlichen Brainstorming auch für die Namen der Bäume entschieden. So konnte ich nämlich auch gleich noch etwas recherchieren, wozu denn diese Bäume gut sind, denn alle haben einen Faktor, der unserer Gesundheit zugute kommt. Die Cashew-Nüsse (MKANJU) sind ja auch bei uns bekannt und gerade in der veganen Küche finden sie einen regen Einsatz. Der Baobab Baum (MBUYU) ist – wie alle wissen – mein absoluter Lieblingsbaum und er hat extrem viele Vorzüge: man kann die Früchte essen, man kann vitaminreiches Pulver draus machen und sogar hübsche Halsketten. Dann gibt es noch den MSEREKTA, der dem Neem Baum entspricht. Der Einsatz ist vielfältig: Haut- und Nagepflegeprodukte. Tee mit den Bitterstoffen gegen Magenverstimmungen. Ich habe sogar bei Hauschka (sau-teure Kosmetikprodukte) schon Nagelöl mit Neem-Öl gekauft. Und dort wo Mbuche wohnt ist der MWEMBE, der Mangobaum. Über die Mangofrüchte brauche ich auch nicht viel zu sagen: sie gehören zu meinen Lieblingsfrüchten (gleich nach der Passionsfrucht). Und ein grosser Mangobaum dient ja oft auch als Schulzimmer in dieser armen Gegend. Es gibt wunderschönen Geschichten dazu. Es hängt jetzt also in jedem Zimmer das Bild des entsprechenden Baumes, der auch in Marere vorkommt und dessen Vorzüge auf dem Bild beschrieben sind.
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 Mbuche war diejenige, die den Namen wählen konnte und sie nahm Mangobaum. Sie ist sowieso überglücklich, dass sie jetzt ihre eigene Toilette und Dusche hat und ich finde, sie hat es verdient. Die Frau ist erst 25 Jahre alt und zuhause hat sie weit weniger Komfort. Das soll es für sie ein bisschen einfacher machen, dass sie oft von ihrer Familie und ihren 2 Kindern getrennt lebt. Es ist hier immer so eine Gratwanderung zwischen streng sein mit den Angestellten und ihnen doch die notwendige Wertschätzung zeigen. Aber Mbuche profitiert viel wenn ich hier bin. Sie kriegt feines Essen (das sie zwar meistens auch selber kocht), sie kriegt viele Kleider, Spielsachen für die Kinder und sie darf ab und zu auch selber spielen. Sie kann sich zur Schneiderin ausbilden lassen. Das sind alles Dinge, die sie sonst gar nicht könnte. Deshalb ist sie dann auch wieder traurig, wenn ich weggehe.
Die Zimmer sind also richtig hübsch geworden. Leider habe ich keinen „final check“ gemacht und so erhält gerade die Frau, die am meisten Angst vor Viechern hat das Zimmer, bei dem im Bad noch ein paar Latten fehlen. Sie überlegt sich zuerst, ob sie bei jemand anderem schlafen soll aber dann organisiert Peter schnurstracks den Fundi, der das Loch sicher verschliesst. Ringhörig bleiben die Zimmer – ein Fakt, der uns bisher noch gar nie aufgefallen ist, da wir ja immer alleine waren. Aber auch damit kommen wir klar. Es ist alles immer noch besser als in einer Lehmhütte zu übernachten!
Ich nenne Mbuche seit neustem „Queen Mbuche“, denn sie regiert in Marere. Sie weiss, wo die Schlüssel sind, wo das Essen ist, wie man Fotokopien macht, wo man Wasser holt etc. etc. Daher nehmen wir sie auf dem Girls-Ausflug mit ans Meer nach Kilifi.  Ich bin die neue Fahrerin und ich stelle das Auto beim Kilifi Bay hin. Ich kenne am Eingang den Fitness Trainer Thierry und er stellt mich dem neuen Manager vor. Als er hört, dass ich die Frau vom Mweshimiwa Shehe bin und schon wochenlang hier gewohnt habe lässt er uns auch das Auto parken und wir dürfen durch das Hotel an den Strand. Es geht halt nichts über Beziehungen. Und ich schmiere schon noch etwas aufs Butterbrot: wie schön alles renoviert sei und wie sehr es sich nach „Nachhause“ kommen fühle. Hat aber auch was.
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Mbuche fühlt sich wie im Himmel: sie kriegt ein Soda, sie darf am Meer spazieren. Ohne Schwimmen zu können darf sie ins Meer. Zum Glück ist grad eher Ebbe, denn meine Lebensretterfähigkeiten wären nicht ausreichend im Wasser.
Wir haben alle einen Riesenplausch und geniessen den feinpudrigen Sand und die heisse Sonne von Kilifi. Es hat fast keine Menschen und die Strandverkäufer sitzen nur grad vor dem Hoteleingang. Mbuche will schon mit ihnen verhandeln aber ich halte sie zurück. Sie kann die Muzungu-Preise ja gar nicht bezahlen. Allerdings sind wir wegen Julia und mir nicht allzu lange am Strand, denn unsere weisse Haut spannt ziemlich schnell mal. Simona fragen wir nicht, wie lange sie bleiben möchte, sie würde tage- und nächtelang hier campen. Aber bevor wir nachhause gehen gibt es noch einen Handstand-Versuch.
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Also bei Mbuche bleibt es beim Versuch und Simone spaziert natürlich gemütlich auf den Händen dem Strand entlang. Wir 5 Frauen könnten unterschiedlicher kaum sein und genau das macht den Ausflug spannend. In der Bäckerei und auf dem Markt sind die jungen Ladies natürlich die Kilifi-Attraktion und als wir so die Strasse überqueren und von den Piki-Piki Drivern beobachtet werden denke ich: Sex in the City kann einpacken im Vergleich zu “Sex in Kilifi”:  Mbuche als Bodyguard, Simona als Fitnesstrainerin, Lisa als Girl Scout, Julia als Katzenliebhaberin und ich als Anstandswauwau (denkste!!). Wir hatten eine super Zeit und Mbuche träumt bestimmt noch vom Salzwasser, denn davon hat sie auch einiges geschluckt…
 #sexinkilifi
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barbarafuhrer · 2 years
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Januar 26, 2022: Pamoja ist mein wichtigstes Wort
Ich kenne inzwischen ganz viele Swahili Wörter aber ich sage immer wieder, dass Pamoja=Zusammen eines meiner wichtigsten ist. Besonders hier in Kenia aber auf der ganzen Welt. Und wenn ich ein Attribut sehr mag, das mir zugesprochen wird, dann ist es, dass ich eine gute Netzwerkerin bin. Ich liebe es, Leute zusammenzubringen, bei denen ich denke, dass sie zusammenpassen (und das nicht auf einem Dating Level…) eher geschäftlich, ideologisch oder unterstützend und fördernd. Dass ich jetzt auch einmal von diesem Netzwerk profitieren kann freut mich daher auch umso mehr!
Wie es ganz genau begann musste ich grad selber rekonstruieren. Es war meine Studien-Kollegin aus dem CAS in African Affairs & Intercultural Competence an der Uni Basel, die alles initiiert hat. Es hatte damit zu tun, dass sie zwar in Tanzania aktiv war aber nicht an einer Primarschule und Tanzania war zu dem Zeitpunkt (im Februar 2020) zu unsicher mit dem damaligen Präsidenten. Die Frau ist übrigens die Tante von Sam Himself und daher ist auch meine Connection zu ihm entstanden - it‘s a small world… (wer Sam Himself noch nicht kennt: unbedingt reinhören….)
Ich wurde im Februar 2020 von der PH der Fachhochschule Nordwestschweiz kontaktiert und dann begann ein langer Prozess. Nicht wegen der FHNW aber definitiv zeitlich verlangsamt durch Corona und ein sehr langsam reagierendes Ministry of Health in Kenia. Manchmal treiben sie mich fast zur Weissglut in Kenia: du willst ihnen etwas Gutes bringen aber sie zieren sich, sie wollen dies und das (und zwischendurch will einer noch dies und das in Form von Schillingen…) und alles geht sehr pole pole vor sich hin. Aber wir sind drangeblieben, ich habe mich über das Projekt und die Hintergründe informiert, Peter und ich haben uns mit der engagierten Organisatorin physisch in Olten getroffen vorletzten Sommer, wir haben an Webex Austauschen teilgenommen, uns über Intermobil, Movetia erkundigt und einfach nicht aufgegeben. 
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Und auf der Seite von der FHNW blieben sie ebenfalls dran und hatten ganz am Schluss - und gleich um Weihnachten rum - noch so viele Probleme, weil einige Destinationen geschlossen waren, andere von sich aus annullierten und Student:innen, die plötzlich kalte Füssen kriegten. Wir haben fast täglich noch umorganisiert und es zog sich ja dann noch durch, weil selbst der Flug von 2 Studentinnen am Tag vorher annulliert wurde nachdem sie endlich ihr Visum für Kenia gekriegt hatte. Es wurde etwas wie ein Nervenkrieg - aber wir haben ihn gewonnen!
Das Resultat: seit Mitte Januar sind 3 mutige Studentinnen bei uns im Community Center und machen ihre Internship in 2 Primarschulen in Jaribuni.
Und noch besser: eine Repräsentantin des Programms hat sich für einen Besuch vor Ort angemeldet. Unsere anfängliche Kommunikation war etwas stockend und hatte einige Missverständnisse über die lokalen Begebenheiten drin (Houda: ich nehme ein Taxi nach Marere…. Ich: sage: Ah ok (denke: nimmt mich wunder was für ein Taxi…) und dann Houda: „Au, die wollen im Hotel aber fast CHF 100 um mich dorthin zu bringen Ich: (um 22.30 h am Vorabend) Peter: was machen wir? Und Peter: wir holen und bringen sie wieder für die Hälfte). Als wir Houda und ihren Partner Khalid im schönen Silver Palms in Kilifi abholen und darüber diskutieren können wir auch schon herzhaft lachen darüber, dass sie nicht wusste, dass sie wirklich abseits der Zivilisation gebracht wird.
Am ersten Tag besuchen wir die beiden Primarschulen und zeigen voller Stolz unser Community Center. In den Schulen werden alle drei Studentinnen gelobt, dass sie interessante Aspekte einbringen und bereits schon so viel geleistet hätten (ist bei den beiden in Marere fast nicht möglich, da sie erst am Montag angefangen haben - aber egal: wenn der Eindruck so ist, dann ist es ja perfekt).
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Am zweiten Tag wird es etwas „offizieller“: wir haben Audienz bei der Pwani University in Kilifi, die sich auf Education spezialisiert hat. Peter hat da natürlich die notwendigen Connections und ich glaube, wir sind wirklich bei den richtigen Personen gelandet. Houda erklärt gekonnt und souverän den Zusammenhang der verschiedenen Organisationen (Movetia = Bund, Intermobil, PH FHNW etc.) und lässt einen Vorschlag für ein MOU (memorandum of understanding) da. Sie ist versiert und man spürt, dass sie das nicht zum ersten Mal macht. Sie hat definitiv interkulturelle Kompetenz! Spätestens als sie hören, dass auch Austauschprogramme mit der Schweiz möglich werden in der Zukunft werden sie sehr hellhörig und interessiert… Das wäre natürlich der allergrösste Anreiz. Aus dem kleinen Küstenstädtchen Kilifi in die Schweiz reisen zu können: ein riesengrosser Traum würde da in Erfüllung gehen. Ich pushe sie noch ein bisschen, was das Thema Kommunikation anbelangt: ich „warne“ sie quasi davor, dass sie immer schnell antworten sollen, da das Programm sonst auch an eine andere UNI gehen könnte. Sie versichern uns, dass das nicht passieren wird und dass sie stolz sind, dass wir sie ausgewählt haben. Und wir schreiben unseren Namen in weitere Gästebücher. Wir begegnen in der Uni noch 2 ehemaligen Schulkollegen von Peter, die ihn sehr herzlich willkommen heissen. (Wenn ich so vergleiche denke ich: ich habe den „Richtigen“ gewählt…)
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Danach besuchen wir 2 Sekundarschulen in Jaribuni: die in Vyambani (wo auch die von unserem Kassier gesponserte Frau zur Schule geht) und die Jaribuni Secondary (wo die von mir gesponsorte Claris ihren Sek-Abschluss gemacht hatte). Die Jaribuni Secondary ist seit einem Jahr ausschliesslich eine Boys School. Versprochen wurde vom MP, dass eine separate Girls School gebaut wird aber darauf wartet Jaribuni wohl noch lange, denn das Versprechen wurde einfach nicht eingehalten und die Girls müssen sich irgendwo eine Schule suchen. Die politischen Gegner von Peter versuchen, ihm überall Knebel zwischen die Beine zu schmeissen und sie merken nicht, das sie ihre eigenen Leute damit am meisten bestrafen!
Während ich von Vyambani masslos enttäuscht bin: halb motivierte Schulleiterin, ein Board in dem der lokale MCA und MP sitzen und nichts dagegen unternehmen, dass es einigermassen besser aussieht! Eine echte Schande. Alles ist staubig und sehr sehr minimalistisch! Aber es ist der Ort, an dem Peter geboren ist und es ist seine Vision, aus dieser Schule eine bessere zu machen. In Jaribuni Boys ist ihm das schon sehr gut gelungen: wir treffen eine hübsche, aufgeräumte und gut eingerichtete Sekundarschule an. Der Schulleiter ist motiviert, bindet sofort seine 2 Lehrer ein und heisst uns richtig herzlich willkommen. Ich habe eine Riesenfreude, denn zusammen mit Onkel Peter haben wir hier die ersten PC Schulungen durchgeführt vor einigen Jahren. Wir erhalten noch eine Führung durch die Schule und fahren ganz erfreut retour nach Kilifi. Es war total spannend mit Houda, die algerische Wurzeln hat und Khalid, der ursprünglich aus Marokko stammt und in Strasbourg lebt, zu diskutieren. Über Politik, Entwicklung, interkulturelle Kompetenzen, Korruption, Motivation und alle möglichen Themen, die wir auf dem holprigen Weg zusammengebracht haben.
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Das Leben ist noch spannender mit Menschen, die so offen und vielgereist sind. Auch wenn der Weg holprig begonnen hat - danach war er wie eine Autobahn und ich vermisse die beiden bereits schon ein bisschen wenn ich diese Zeilen schreibe. Aber dank der Sozialen Medien kann ich jetzt auch noch auf ihrer Safari optisch mit dabei sein.
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Das Schönste an diesen beiden Tagen: Peter und ich gehen mit einem wahnsinnig guten Gefühl ins Bett: diese Beziehungen haben gezeigt, was wir alles schon erreicht haben. Das wird uns wieder motivieren, wenn wir mal stecken bleiben und uns fragen: bringt es das überhaupt? Ja die kleinen Schritte bringen manchmal richtig viel in Bewegung. Danke an alle, die daran beteiligt waren!!! Pamoja!!!
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barbarafuhrer · 2 years
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Januar 25, 2022: Ein Lob auf die drei Studentinnen
Also diese drei Studentinnen der FHNW sind eine tolle Abwechslung - zumal mein Mann ja schon voll im Kampagnenfieber ist und ich ihn vor allem nachts sehe (oder höre…). Mit Lisa verstehe ich mich super, auch wenn sie erst 23 Jahre alt ist und ich so alt wie ihr Vater. Aber wir haben das gemeinsame Erlebnis Safari, wir tauschen unsere Erfahrungen aus und wir entwickeln ein gegenseitiges Verständnis füreinander: sie hat es nicht gerade leicht an der Schule. Was sie erzählt über die doch eher unmotivierten Lehrer und die wissbegierigen Schüler ist erschreckend. Ihre Beispiele geben mir echt zu denken und wir müssen uns gegenseitig immer wieder sagen, dass Kenia einfach um Lichtjahre hinter der Schweiz herhinkt. Die Art und Weise hier Schule zu geben ist einfach vollkommen anders als bei uns. Es ist ein ewiges Nachplappern, die Kinder müssen ihr Hirn gar nicht anstrengend und entsprechend schlecht fallen dann auch die Tests aus. Die Details habe ich im letzten Blog-Eintrag beschrieben. Was in Juhudi auch fehlt sind zementierte Böden. Die Kleinsten müssen draussen Schule halten und wenn es regnet müssen sie nachhause weil sie kein eigenes Klassenzimmer habe. Ich komme später nochmal darauf zurück, dennn wenn wir 100 Bänke finanzieren konnten liegt vielleicht auch noch mehr drin.
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Seit Montag sind auch Julia und Simona im Einsatz in der Marere Primary School. Sie erzählen ähnliche Dinge, nur ist die Marere Primary infrastrukturmässig besser ausgerüstet und natürlich viel älter. Die hatte damals in den 50-er Jahren noch der Vater von Peter begonnen zu bauen und Peter hat in seiner Amtszeit dazu beigetragen, dass Klassenzimmer gebaut wurden. Andere NGOs haben Projekte mit Cashew-Bäumen lanciert und wieder andere bessere Toiletten gebaut (auch wenn es Simona noch würgt beim manchmal unvermeidbaren Gang dorthin). Das Gruusigste ist einfach der Geruch und das überall feuchte irgendetwas auf dem man sogar ausrutschen könnte. 
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Aber kommen wir zu angenehmeren Themen:
Die Kinder berühren einfach immer wieder das Herz: so ehrgeizig, so wissbegierig und so interessiert. Und dass dann eine Lehrerin sogar noch Seilspringen macht mit ihnen, das finden sie sensationell. Für Ballspiele wissen sie sich mit einem zusammengeknäuelten Irgendetwas zu helfen und sie verwenden einfachste Dinge, die sie happy machen. An der Marere Primary gibt es auch ein paar sehr interessierte Lehrer:innen, die ein gutes Allgemeinwissen besitzen. Mir gefällt vor allem Matsuma, der mich immer „Nyanya = Grossmutter“ nennt, weil Peter gewissermassen der Babu=Grossvater von ihm ist. Er ist auch der Lehrer des Spezialsektion für Hörgeschädigte. Wir stellen uns alle hin und sie geben uns einen besonderen „Namen“, der nach sorgfältiger Beobachtung aller Auffälligkeiten mit einer Bewegung ausgedrückt wird.
Und wir sehen auch, dass es einfacher ist, zu zweit zu sein. Geteiltes Leid ist halbes Leid stimmt wirklich. Insofern bin ich ein bisschen stolz auf Lisa, die sich da alleine durchkämpft und sich nach 3 Tagen Totalausfall mit Fieber und Magenkrämpfen wieder zu Fuss in Richtung Juhudi macht. Die Pfaderin ist deutlich spürbar. Es könnte sein, dass ihre Krankheitssymptome auf die Malaria-Prophylaxe zurückzuführen sind. Auf jeden Fall hat Peter sofort angeordnet, dass wir zum Malaria Test gehen mit Lisa. Ich hatte ja auch schon von meiner Erfahrung berichtet. Dieses Mal war das Gefährlichste das Hinfahren über dermassen grosse Löcher und gefährliche Eisenstangen im Boden. Aber Peter wollte sein Auto partout nicht am Strassenrand oben parken. Lisa kam schnell dran und sass auf ihrem Stüehli wie ein Häufchen Elend. Ihre Aufmerksamkeit wurde aber sofort geweckt, als der Pfleger ohne Handschuhe operierte und die Spritze bzw. die Nadel anfasste. „Please wear gloves“ wies sie ihn an und nach mehrmaliger Wiederholung des Aufrufs und dem Zusatz „I pay for it“ folgte er ihrem Befehl mit Murren.
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Danach desinfizierte er die Nadel kurz und „zack“ stach sie damit in den Finger. Lisa war extrem überrascht aber dann auch gleich froh, dass es vorbei war und dass auch das Resultat negativ war. Aber der „Arzt“ (sorry wenn ich das in Anführungsstriche setze) meinte, dass es von Phrophylaxe-Tabletten kommen könnte. Steht auch so in der Packungsbeilage. Aber jetzt ist Lisa wieder fit wie ein Turnschuh.
Und das ist auch eine gute Überleitung zu Simona, die das immer und jederzeit ist. Seit Ankunft nach einer überwältigenden Safari macht sie mit uns Sport. Sie sagt zwar, dass sie es für sich mache und einfach froh sei, dass wir mitmachen - aber wir profitieren enorm davon. Sie macht mit uns Intervalltraining, HIIT, Fully Body Boot Camp und allerlei crazy Sachen. Ich bin superhappy, denn selbst konnte ich mich kaum motivieren. Ich hatte schon mal eine erste Runde Workout mit TRX Bändern gemacht aber ich habe tatsächlich nur eine Türe, bei der ich einigermassen sicher bin, dass sie hält. Ein Baum wäre eine gute Alternative meinten mein Fitnesscoach und Simona. Aber will ich denn vor einem Baum meine Übungen machen während alle andere gaffen? Nein danke - beim Leiden brauche ich keine Zuschauer. Zum Glück gibt es nur ein Bild in schlechter Qualität aber ihr könnt euch vorstellen, was wir mitmachen…
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Aber ich merke, dass ich eine viel bessere Grundkondition habe als vor einem Jahr und darauf bin ich grad auch etwas stolz!!! Auf jeden Fall geht 30 Sekunden Plank und auch ein paar andere Übungen. Wobei ich bei einigen total Forfait erklären muss und nur die vollkommen abgeschwächte Variante mache während Simona dazu noch Jumps und Jacks und allerlei anderes Gegumpe macht. Julia und Lisa sind dann so zwischendrin und jede hat halt ihre eigenen Fähigkeiten. Lisa hat zwar mit Peter abgemacht, dass - sobald sie wieder fit genug ist für die Übungen - er auch mitmachen müsse. Aber als er uns nur schon in Leggings gesehen hat musste er ganz unverhofft und fluchartig das Gelände verlassen und dringend noch wohin fahren… Memme!!!
Was schwitzen wir uns da eins ab und keuchen und fluchen und klatschen und schreien. Alles begleitet von irgendwelcher Motivationsmusik über die Boxen. Zuschauer versuchen wir zu verscheuen und zünden daher auch gar kein Licht an damit wir nicht so exponiert sind. Leider habe ich nur 2 Trainingsmätteli aber die nutzen wir optimal aus und dreckig werden wir so oder so!
Julia ist der Riesengoldschatz, die für Peter und mich fast einen Koffer an Dingen mitgebracht hat, die wir so gut brauchen können: angefangen beim Aromat (Mbuche macht Omeletten nur mit Aromat) bis hin zu Kühldecken und Kühlkissenüberzügen, die ich direkt bei Amazon bestellt habe und die sogar funktioniren. Ich habe sie direkt zu Julia nachhause liefern lassen - bis hin zu 2 Paar schwarzen Hosen, die Peter dringend benötigte. Mit der korrekten Grössenangabe hat mein Dressman mit der „perfekten“ Figure…  jetzt wieder zwei anständige Paar Hosen. Julia’s Vater hat noch ein Sackmesser beigesteuert (kann man immer brauchen) und dann natürlich auch noch der geliebte Tchibo-Kaffee. Julia bringt gleich 4 Kilo davon und ebenfalls noch Material für die Aqua Pura Wasserfilterungsanlage, die rege in Betrieb ist. Mit ihrer Airline konnten sie 2 Koffer mitnehmen anstatt nur einen. Zudem macht Julia eine perfekte Salatsauce, die ich sogar aus dem Teller getrunken habe (habe ich erwähnt, dass ich mal Knigge Seminare gegeben habe? Ich lache mich krumm…)
Sowieso bringen sie auch neue Essengewohnheiten, denn die eine mag keinen Fisch, die andere ist ganz vegetarisch und bei der Dritten leben sie zwar zuhause aus gesundheitlichen Gründen vegan aber sie ist offener und entdeckt z.B. Frischkäse im Laden, den ich noch nicht gesehen habe. So kommt mehr Abwechslung in den Essensplan und wir machen unsere Salate, Pasta und Mbuche präpariert ihre feinen Linsengerichten, ihren legendären Cabbage und auch die schmackhaften Bohnen. Am liebsten nicht mit Ugali, denn das müssen sie in der Schule schon genügend essen. Niemand aus Europa versteht, weshalb diese Maispampe nicht wenigstens Salz dran haben könnte. Wer es weiss, darf mich gerne aufklären, denn es kann hier niemand erklären…
Jede dieser Frauen hat also ihre Vorzüge und ihre Eigenarten wie Spinnenphobie, Sonnerallergie, Reinlichkeitsperfektionismus und ich schmunzle täglich darüber, wie sie sich in Marere durch das kenianische Landleben kämpfen. Es gibt gar nicht so viele Schweizer:innen, die es ihnen gleichtun würden. Ich finde alle drei richtige Superweiber und habe Spass an unseren Konversationen, am UNO Spielen, am erfahren, was die Unterschiede der Lehrberufe in der Schweiz und in Kenia sind und ich mache das, was ich am liebsten mache: täglich Neues dazulernen.
Was für eine Bereicherung dieser Austausch mit der FHNW und dem spannenden Intermobil Programm. Es ist richtig gute Stimmung in Marere und darauf stossen wir gerne an: am liebsten mit Julia‘s Superdrink, der einem Mojito sehr nahe kommt. Mmmmhhhh!
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barbarafuhrer · 2 years
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Januar 21, 2022: On my way to school - Habari-Weg
Video vom Weg nachhause:
https://youtu.be/bISddSH7XFM
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youtube
Am Freitag war es das dritte Mal, dass ich Lisa zur Schule begleitete. Es ist mein Morgenfitnessprogramm und verschafft mir 6000 Schritte. Das ist schon mal ein guter Tagesstart. Pro Weg dauert es 20 Minuten entlang der roten Strasse. Am ersten Morgen war Mbuche dabei und hat uns eine kleine Abkürzung gezeigt. Ich mache mich ja immer über die „Grüezi-Wege“ in der Schweiz lustig. Wanderwege oder ein Spaziergang am See, bei dem du alle paar Minuten „Grüezi“ sagen musst, weil du nicht unfreundlich wirken willst. Aber dieser Weg stellt sich jetzt natürlich als ein „Habari“ Weg heraus. Habari za Asubuhi? Wie geht es heute Morgen? Habari za leo? Wie geht es heute? Habari gani? Was hast du für Nachrichten? Oder wenn ich Lust auf einen vollen Auftritt habe: Ich: La mukadze? Antwort: La Muka Ich: eeehhh Antwort: simanjawe Ich: ndo vidzo. Und um noch einen draufzulegen: Kuchereruadze? Antwort: Chererua. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich das nicht immer anwenden kann sonst komme ich gar nicht vorwärts. Dann muss ich bei jedem dritten Piki Piki Fahrer erklären, dass ich nicht bei ihm Aufsteigen möchte und bei einigen auch noch weshalb ich nicht aufsteigen möchte. Lisa war einmal nicht so erfolgreich, denn die beiden Jungs haben ihr gesagt: aber komm doch mit, wir arbeiten ja auch in Marere und müssen dort hin und so hat sie sich zu einer Mitfahrt hinreissen lassen, nachdem die Ihre Frage: „can you drive“ mit einem zögerlichen „yes we can“ beantwortet hatten. Da sie die Toilette in Juhudi verständlicherweise nicht benutzen will und auch einen Sonnenbrand vom Vortrag hatte war es trotzdem eine verlockende Einladung, in kürzester Zeit zuhause anzukommen.
Es stellte sich heraus, dass die Aussage „yes we can“ überhaupt nicht wahr war und sie wussten auch nicht, dass man bei einem Speedbump am Boden (und von denen hat es viele) verlangsamen muss und sie gerieten auch mehrfach ins Schwanken. Lisa erreichte auf dem Hintersitz ungeahnte Höhen (saugefährlich) und sah sich schon mit Schürfwunden, die sich dann bestimmt infizieren würden, im Spital landen. Ihr Wunsch: please stop wurde ignoriert und sie musste ganz energisch werden und drohen mit: ich springe ab bevor sie dann anhielten und sie die restlichen Schritte nach Marere zu Fuss machen konnte, nur um dann zitternden und sichtlich wütend zuhause ankam. Ich machte eine kurze Sherlock Holmes Arbeit nachdem ich die beiden schon mal vorsorglich zusammengeschissen habe, weil sie die Frage „Do you have a license“ mit einem kleinlauten „no“ beantworten mussten.
Ich fand in kürzester Zeit heraus, dass der eine Juma, der mit unserem Piki Piki Brot verträgt ihnen den Schlüssel direkt gegeben hatte. Eigentlich hatten sie eine Aufgabe von Herrn Mangi zu lernen, wie man Kerzen auswechselt. Das gehörte wahrscheinlich zur Überprüfung, ob die Kerzen jetzt auch tatsächlich funktionieren. Jetzt hörten sie was passiert, wenn bei Barbara die Kerze rausspickt. Ich glaube kaum, dass so etwas nochmals vorkommen wird. Ein Bubenstreich ok, aber es hätte richtig schlimm rauskommen können… Zum Glück war Peter gar nicht da - er konnte dann nachher seinen ZS nur noch an Moses ausweiten, der nämlich für die Schlüssel verantwortlich wäre…
Aber auch wenn unser Marktausflug mit dem Piki Piki Spass gemacht hatte: ich würde keinem hintendrauf sitzen und ich denke Lisa auch nie mehr. Vielleicht kommt dieser Punkt auch noch in mein Willkommensschreiben, das ich für die Studentinnen vorbereitet habe…
Meistens nützt am meisten wenn ich nicht mitfahren will und sage: I would like to keep fit und das stimmt ja auch. Sonst würde ich nicht freiwillig an einer solchen Dreckstrasse entlang laufen, bei der ich bei jedem vorbeifahrenden Lastwagen zur Seite springen muss und danach fast am Staub ersticke. Bei jedem Rascheln im Gebüsch stelle ich mir vor, es könnte ein Schlange sein und bin froh, wenn es nur ein Huhn ist. Und ich bedanke mich beim Himmel, wenn er bewölkt ist, denn die 20 Minuten an der vollen Sonne wären eine echte Strapaze für mich. Ich habe aber seit dem 2. Mal Wasser mit dabei, was mich denn auch sofort dazu brachte, schneller zu laufen, da ich ein Zucken im Bauch verspürte… Ich bin zwar immer vorsichtig und trinke nur aus abgefüllten Flaschen, aber auch die könnten mal einen Käfer drin haben. Letzthin musste ich eine Flasche entsorgen, weil sie einen so abartigen Geruch hatte…
Es gibt natürlich auch viele schöne Begegnungen auf diesem Weg. Fast überall wäre ich eingeladen: Karibu ertönt es überall und ich fühle mich tatsächlich willkommen. Die Kinder sind interessiert an der Muzungu und wenn sie in die falsche Richtung laufen, dann weiss ich auch weshalb: entweder sind sie krank oder es ist irgendein Betrag fällig, den sie nicht aufbringen konnten. Einer kommt mir mit dem Piki Piki entgegen, das er stösst: hast du ein Problem? Ja, kein Benzin und er zuckt mit den Schultern und stösst es dann halt weiter bis mindestens zum 40 Minuten entfernen Beria… Immer und immer wieder geht mir der Film „On the way to school“ durch den Kopf, den ich schon mehrfach erwähnt habe, aber den ich auf die Liste der „Vorbereitungsfilme“ für Kenia nehmen werde. Genau so wie Paradies: Liebe von Seidl - aber das ist dann ein ganz anderes Thema. https://www.ardmediathek.de/video/film-und-serie/paradies-liebe/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2RhMjJkMjk4LWI1MTYtNGFjMS1iMzVjLTViOWY0M2FhMTgzNQ/
Lisa erlebt natürlich viel Kurioses und Spannendes in der Schule. Die Schüler:innen wachsen ihr ans Herz aber bei den Lehrern und den Head Masters ist das Verhältnis noch gemischt. Sie verhalten sich teilweise wie kleine Könige: ja sie müssen natürlich zeigen, was sie können, nachdem Mama Kaya weiss, wie viel sie im Monat verdienen. Die Saläre finde ich ganz stolz und ich kann es ihnen nicht verübeln, dass sie sich besser vorkommen als der Rest der Welt. Ein Headteacher bringt es schon mal auf umgerechnet CHF 800 und ein:e Lehrer:in auf CHF 450, was hier ein ganz gutes Salär ist. Und was am meisten zählt ist die Jobsicherheit, denn die hat sonst fast niemand. Also auch wenn sie nach Juhudi „strafversetzt“ werden. Man kümmert sich nicht darum, woher jemand kommt oder versucht sogar für das Gemeinwohl jemanden in der Nähe der Gemeinde einzusetzen in der er aufgewachsen ist. Das ist schade und lässt auch nicht so viel Nähe zu den Kindern zu. Und mit der Methode: vorschwatzen/nachschwatzen kann auch gar nicht viel Nähe aufkommen, denn es ist ein echtes Nachplappern. Wie sie dann am Schluss die Prüfungen bestehen ist ein echtes Rätsel. Es geht nämlich auch nie darum, ob sie die Antwort, die sie geben müssen verstanden haben. Sie müssen einfach wissen: das ist die richtige Antwort. Wenn es zum Beispiel in einer Geschichte darum geht, dass sich das Eichhörnchen und das Krokodil auffressen möchten, dann wären unserer Meinung nach 4 der zur Auswahl gestellten Antworten richtig: es gilt aber nur eine - weiss der Teufel weshalb. Die Lehrer wissen es auch nicht und sie müsen bei jeder Frage der Kinder in ihrem Lösungbuch nachsehen, welche Antwort stimmt. Oder wenn es um die Aktivitäten geht, die ein guter Christ, eine gute Christin machen sollte, dann ist „lesen“ falsch aber „Zeit mit Freunden verbringen“ korrekt. Liebe:r Lehrerfreund:innen - beklagt euch bitte nie wieder über eure Lehrmittel. Dazu kommt, dass nicht jedes Kind ein Lehrmittel hat und sie sich daher oft etwas Teilen müssen. Die Wandtafel mit dem Stundenplan ist mit Kreide geschrieben und wenn sich mal jemand daran lehnt, dann sieht man nicht mehr, welches Fach als nächstes dran ist. Aber die Lehrer kommen sowieso zu spät in die nächste Klasse, weil sie wissen, dass der vorher überzieht. Wenn das mal per Zufall nicht so ist, dann sitzt die ganze Klasse einfach auf den (Pro Ganze) Bänkli bis der nächste Lehrer kommt. Die Kinder müssen den Lehrern alles machen wie Tee holen, Essen bringen, Tasche tragen. Wobei zu sagen ist, dass hier so etwas einfach üblich ist und ich selber kaum einmal Handtasche oder Rucksack vom Auto zur Wohnung tragen darf. Ich kann mich sogar noch erinnern, dass wir in der 3. Klasse auch immer unserer Lehrerin entgegengesprungen sind um ihr die Tasche zu tragen. Also ich nicht, denn ich war ja reformiert und wurde eh schlechter behandelt als die Katholiken. Das ist „many moons ago“ und ich hoffe, dass sich das deutlich geändert hat.
Die Mittagspause ist von 12.00 h bis 14.00 Uhr und weshalb die Köchin nicht früh genug mit Kochen beginnt, damit das Essen um 12.00 Uhr parat ist das ist schleierhaft. Meistens ist das erst um 13.45 h so, was bedeutet, dass gewisse Lehrer ohne Mittagessen in den Unterricht müssen und das Essen später nachholen müssen. Auf jeden Fall sind das für mich selber auch sehr interessante Einsichten und der Wunsch, den ich schon mehrfach diskutiert habe mit Olivia wird immer grösser: eine private Schule zu gründen, bei der eben ein besseres System gelebt wird und bei der die Kinder zur Selbstständigkeit gebracht werden. Wie es halt in der Schweiz auch an manchen Schulen läuft. Oder wie es der deutsche Hirnforscher Gerald Hüther sogar über die Schulen in Europa sagt: Die Schulen von heute haben ausgedient:  https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/hirnforscher-warnt-wir-ueberschaetzen-die-schule-masslos-mit-fatalen-folgen_id_11682828.html und mein Liebling Richard David Precht sagt, dass Kinder nicht in eine Schule gehen sollten, die keinen Spass macht:  https://youtu.be/SNKBPtmlt5Q. Ich diskutiere das mit Lisa und sie fragt, ob ich das Buch: der Tanzende Direktor kenne.
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Als ich verneine holt sie es und ich sauge es in mich auf. Das System in Neuseeland scheint ein ganz anderes zu sein: da herrscht auch eine tolle Fehlerkultur und daher gibt es in den ersten Jahren in der Schule nicht einmal einen Radiergummi! Ich lese es jetzt mit grossem Interesse weiter und träume davon, dass sich hier auch einmal radikal etwas ändern wird. Also ich den Head Teacher darauf anspreche sagt er: ah ja, klar, das ist weil erst seit 3 Jahren das „CBC“ Curriculum gilt: Das Competence Based Curriculum. Da baue man eben auf den Stärken der Schüler auf und das sei dann ein Riesenunterschied. Die Lehrer seien alle speziell dafür ausgebildet worden. Aber alle in der 6.-8. Klasse hätten das halt noch nicht genossen. Als ich Lisa darauf anspreche meint sie nur, dass sie auch in tieferen Klassen war und keinerlei Veränderung gesehen hat. Das wird wohl noch ein paar Jahre dauern - vielleicht bis zur nächsten Schulreform?
Stellt euch einfach selber mal die Frage, wie die Schule der Zukunft aussehen soll und versucht überall, wo ihr könnt, dafür zu wirken. Viel Spass und Inspiration dabei. Meinen Schulweg beende ich verschwitzt aber irgendwie happy, dass ich mich schon so fest bewegt habe.
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#habariweg
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barbarafuhrer · 2 years
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Januar 18, 2022: Erste Piki-Piki Fahrt
Ich habe dieses Jahr darauf verzichtet einen Swahili Lehrer zu nehmen, der mir die hochstehende Grammatik beibringt. Ich habe aber eine Variante entdeckt, an die ich vorher gar nicht gedacht habe: ich lasse alle Sätze, die ich brauche von Google übersetzen. Schliesslich ist das ein Vorteil vom Internet hier.
Danach kann ich die Sätze direkt brauchen und testen, ob sie verstanden werden. Ich könnte sie ja auch abspielen aber ich möchte sie selber üben. Es ist erstaunlich, wie gut die Übersetzung ist. So lerne ich wirklich die Sätze, die ich brauchen kann. Ich merke aber auch, dass ich so viele Wörter schon kann. Selbst in Kauma, nicht nur in Swahili. Auch bei meiner kleinen Ansprache in der Juhudi Schule hatte ich alles Sätze parat und sie haben mich super verstanden. Das ist jetzt eine Art und Weise, die mich wirklich weiterbringt.
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Meine Begrüssungsrituale funktionieren schon prima und das gibt immer Bonuspunkte bei allen Locals. Heute war mein Programm, Samuel dem IT Lehrer und Enrico, dem zukünftigen Social Media Manager beizubringen, wie man die Website vom Marere College mit WordPress updaten kann. Aber zuerst habe ich etwas ausgeholt und ihnen erklärt, was es alles braucht für eine Website. Sie hatten keine Ahnung von einer Domain, einem Host und einer Software mit der man Websites erstellen kann. Das ist hier auch wieder typisch: Samuel hat zwar in der Schule gelernt, wie man eine Website „programmiert“ aber wo man das dann anwenden kann war ihm total schleierhaft.
Das gab dann einige Aha-Effekte. Und als ich von Corporate Design gesprochen habe wurden sie hellhörig, denn das kannten sie gar nicht. Dass jede Farbe entweder durch einen RGB Wert zusammengesetzt wird oder einen Hex Wert hat fanden sie vollkommen unglaublich. Wie kann es sein, dass in einem blau die Farben R=Rot G=Grün und B=Blau enthalten sind? Sie konnten es fast nicht fassen. Also Farbenlehre war wohl nicht ein Teil irgend eines Programms. Als ich ihnen erklärt habe, dass man auch für eine Domain und ein Hosting bezahlen muss waren sie etwas desillusioniert, denn dieses Geld haben sie natürlich nicht und sie können es auch nicht wie die Software irgendwo illegal runterladen.
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Samuel habe ich dann noch gezeigt, wie er in Canva ein superprofessionelles CV erstellen kann und er ist grad um ein paar Zentimeter gewachsen.
Enrico macht momentan gerade eine Fahrschule und als ich gefragt habe, wie man dann die Prüfung absolviert meinte er, man müsse einfach richtig ins Auto sitzen und dann etwa 2 Fragen beantworten. Gross rumfahren oder sogar einparken oder ähnliches machen ist nicht gefragt. Die ganze Ausbildung kostet etwa CHF 100 und dann wird man auf die Leute losgeschickt. Ich glaube ein bisschen Theorie und die Schilder erklären muss man auch noch und fertig ist es… Kein Wunder fahren die so, wie sie fahren. Und kein Wunder kennen sie kein Pannendreieck sondern legen einfach Blätter auf den Boden, damit man merkt, dass da etwas nicht stimmt und hoffentlich langsamer fährt.
Dann stand heute meine erste längere Piki-Piki Fahrt an. Peter war an einer Veranstaltung (wie immer) und das Auto nicht verfügbar. Lisa kam aber extra früher von der Schule nachhause, weil sie sich den Markt in Dzitsoni ansehen wollte. Mbuche war auch schon schön geschminkt und bereit auf den Markt zu gehen. Also haben wir zwei Piki Piki bestellt: eins für Lisa und Mbuche und eins für mich. Ich war erstaunt, wie bequem es auf diesem Ding war. Auf der kurzen Strecke zum Markt waren wir natürlich die grosse Attraktion: all riefen und winkten und lachten. Ich hörte sie flüstern: das ist die Frau von Peter Shehe, das ist Mama Kaya. Ich amüsierte mich selber auch sehr und war stolz, dass ich es einigermassen elegant wieder von dem Ding runter schaffte. Die Feuertaufe habe ich bestanden. Da ich schon einmal selber nach Kilifi gefahren bin stehen mir nun alle Fluchtwege offen.
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Lisa hatte im Sinn, Sandalen zu kaufen, die sie an den Schülern gesehen hatte. Aus Leder mit einem kleinen Teil über den grossen Zeh. Das stellte sich aber als ein schwieriges Unterfangen heraus. Die einzigen Schuhe in die Richtung waren für ganz grosse Füsse und die für Frauen waren mit glitzrigen Perlen oder dann aus Plastik. Es wurden alle mobilisiert, die auf diesem Markt verfügbar sind. Es hiess, dass wir nach Maasai Schuhen suchen müssen und es wurden alle Maasai mobilisiert, die verfügbar waren. Am Schluss kamen sie mit Schuhen daher, die fast richtig waren: aber sie waren weiss und hatte beim Zeh noch ein Blümchen drauf. Nicht wirklich das, was Lisa suchte.
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Beim Kokosnuss kaufen verstanden ein paar Frauen, dass sie Idza heisst (nicht Lisa) und ein allgemeines Geschrei ging los: Was, du heisst wie die erste Tochter von Peter Shehe? Dann heisst du auch so wie meine erste Tochter!!! Bis wir aufgeklärt hatten, dass sie alles falsch verstanden hatten war die Aufregung schon im vollen Gange.
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 Es ist einfach herrlich, wie die Leute hier lachen können. Laut ud aus voller Kehle. Da passt auch mein lautes Lachen gut. Plötzlich tauchte eine ehemalige Schülerin vom Marere College auf und kam auf mich zu: sie war meine absolute Lieblingsschülerin (vielleicht erinnert ihr euch noch: sie hat ganz selbstbewusst „You raise me up“ losgesungen) zur Stelle. Sie kann momentan nicht zur Schule kommen, weil wir zu wenige IT Schüler:innen haben und sich daher ein Lehrer nicht lohnt. Das tat mir so leid aber es ist einfach so, dass wir für eine einzelne Schülerin keinen Lehrer bezahlen können. Wie unser 60-jährige Voluntär auch in seinem Bericht festgestellt hatte, ist eine IT Ausbildung vielleicht nicht das, was es in dieser Gegend als Erstes braucht. Aber Mariam ist so intellingent. Sie hat einen eigenen Laden mit Schönheitsprodukten und so statten wir ihr mindestens auch noch einen Besuch ab. Sie verkauft auch Schmuck und so kaufte ich für 100 Shilling (CHF 1) 10 Ohrringen, von denen ich dann die Hälfte Mbuche verschenkte. Im Laden nebenan hatte es wieder Deras (die langen bequemen Kleider) und ich kaufte Mbuche eins für Ksh 300 (CHF 3) und liess für mich noch ein Extra Modell anfertigen. Lisa verwöhnte uns mit kalten Softdrinks und nachdem wir fast jeden Stand (am Boden) begutachtet hatten und uns über die Farben und die teilweise aufgebretzelten Frauen amüsiert hatten machten wir uns schon wieder auf den Rückweg.
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 Das Abenteuer Piki-Piki hat Spass gemacht und Peter war ganz schön erstaunt, dass ich diesen Ausflug gewagt hatte, obwohl er mir es doch immer „verboten“ hatte… Aber wenn er nicht da ist, dann macht die Frau halt was sie will…
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Meine Hoffnung war ja, dass er im Januar noch nicht so extrem am Kapagne machen ist aber da habe ich mich natürlich getäuscht: der Auftakt ist gemacht und er muss fast täglich irgendwo hin für die Wahlen. Heute hatte er wohl selber die Schnauze voll und hat die Leute in Pendeza ziemlich „zusammengeschissen“. Sie wurden von den Gegnern wieder mal damit aufgestachelt, dass sie behaupteten Peter habe vom Deputy Präsident an dessen Besuch Millionen von Schillingen erhalten. Dann hat er ihnen eine Lektion erteilt und ihnen gesagt, dass sie sich einfach von Problemmachern beeinflussen lassen und dass sie ja wählen könnten wen sie wollen, wenn sie ihm nicht vertrauen. Das hat dann am Schluss doch noch ein grosses Geklatsche ausgelöst.
Ich bin - wie fast immer in Kenia - gespalten: die Politik fasziniert mich, ich habe Spass daran, das Manifest für Peter zu schreiben und schön zu gestalten und ich diskutiere auch gerne mit den Leuten darüber, was denn wohl wichtig ist in der nächsten Wahl und was sie sich wirklich wünschen. Aber die ewigen Meetings mit so vielen Leuten und die dauernde Belagerung durch Leute (von 07.00 Uhr morgens bis um 23.00 Uhr abends) geht mir bös auf den Keks und es wird sich in den nächsten Monaten bestimmt noch verschlimmern. Daher bin ich ganz froh, bin ich nur noch knapp 4 Wochen hier und habe in dieser Zeit auch noch einiges zu tun für mich privat und für die diversen Ämter wie Marere College, Pro Ganze und Peter. Ich habe mich dann auch noch beim Graben machen betätigt um zu zeigen, dass ich auch noch etwas handwerkliches Geschick habe. Im Graben wird dann Plastik reingelegt, das geschnittene Gras aufgestapelt und Malz daraufgegossen. Dann wird es gestampft und daraus wird ein Futter für die Kühe. Bei den heissen Bedingungen ist es sonst unglaublich teuer immer Tierfutter zu kaufen. Mein Einsatz hat mir die Bewunderung der Frauen eingebracht. Aber die Bewunderung ist ganz meinerseits. Sie werden noch den ganzen Tag an der Sonne weitergraben und schaufeln wie die Verrückten. Ich habe nach 10 Minuten schon Rückenschmerzen und dunkelrote Hände aber ich musste mich da auch mal beweisen.
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Das Leben in Marere ist und bleibt anstrengend aber ich meistere es dieses Mal mit mehr Gelassenheit als auch schon.
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barbarafuhrer · 2 years
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Januar 16, 2022: Immer wieder - Big Five for Life!
Wir wussten schon mehrere Monate, dass die 3 angehenden Primarlehrerinnen der FHNW nach Marere kommen würden. Die Neu- und Umbuchungen waren ziemlich turbulent. Die 2 Studentinnen, die nach Marere hätten kommen sollen trauten sich plötzlich nicht mehr und haben abgesagt, dafür haben wir die Anfrage von 3 anderen erhalten, bei denen ihre Einsatzländer ihnen abgesagt hatten… und dies zum Teil, obwohl sie den Flug bereits gebucht hatten.
Aber ihr kennt uns: Peter wie ich sind flexibel und so haben wir noch eine 2. Schule organisiert, die sich über die Studentin freut, die kommt. Schon beim ersten Kontakt haben Simona und Julia, die an die Marere Primary gehen werden, angemeldet, dass sie nach Nairobi fliegen würden und zuerst unbedingt noch in die Masai Mara auf Safari gehen möchten. Die dritte Studentin, Lisa, plante ihren Einsatz schon etwas früher und hatte noch 3 Tage um sich zu akklimatisieren. Nicht ganz uneigennützig schlug ich vor, ob sie nicht auch eine Safari machen möchte. Ja also alleine auf Safari, darauf hätte sie keine Lust. Aber ich war natürlich mit meinem Angebot schnell zur Stelle: ich begleite dich gerne. Bedingung ist nur, dass du mite einer Schnarcherin schlafen kannst, ich beschaffe dir aber gerne Oropax… Und so kommt es, dass ich mit Lisa aus Aesch BL und dem bereits bekannten Fahrer Alibaba auf Safari gehe. Die ganzen Offerten kamen so schräg daher, dass ich sie leserlich und verständlich aufbereitet habe. Das Angebot von Coco Safari ist preislich sensationell und natürlich ein Freundschaftspreis, da sie ausser Fahrer/Benzin/Automiete gar nichts draufschlagen. Einzig terminlich mussten wir koordinieren, weil sie ja nur einen Bus und einen Fahrer haben… Da Lisa in Mombasa ankommt haben wir dann auch Tsavo West ausgewählt und die Zeitdauer war sowieso klar: wir hatten nur 2 Nächte Zeit, da Lisa am Montag mit Schule halten beginnen wird.
Am Abend vor der Abreise schreibt mir Julia, dass sie Probleme mit dem Visum habe. Es stehe immer „invalid“ und sie habe immer noch keine Bewilligung zur Einreise erhalten - ihre Kollegin Simona aber schon… Ich versuche alles um herauszufinden, was wohl falsch gelaufen ist. Der Visumsantrag ist so etwas von kompliziert beschrieben, dass es da schon einige Fehler geben kann. Man muss z.B. unbedingt „Tourism“ auswählen, sonst braucht man noch einige Angaben vom Host etc. Zudem muss das Bild, das man herauflädt ganz genau in den Dimensionen stimmen und wenn irgend etwas fehlt oder man eine Frage falsch beantwortet hat, dann gibt es Probleme. Julia hatte das Wort „Passfoto“ falsch verstanden und dachte, dass damit die Foto aus dem Pass gemeint sei. Das habe ich gesehen und war mir sicher, dass es einer der Fehler war. Dass es damit Probleme geben kann hat mir auch Esther Wieser von Pro Ganze bestätigt, die auch keine Hilfe vom Konsulat erhalten hat und dann einfach alles ausgedruckt hat inkl. der Bestätigung der Bezahlung von USD 51. Und Lisa hat mir dann auch noch bestätigt, dass neben ihr bei der Einreise 2 Touris gar kein Visum hatten weil sie sagten, dass sie last minute gebucht hätten und daher gar keine Zeit für einen Visumsantrag hatten. Der Polizeiofficer am Flughafen hat die dann doch reingelassen. Mit dem ganzen hin und her wird es dann auch spät und ich halte Julia quasi in Gedanken die ganze Nacht die Daumen gedrückt, dass es noch klappen wird.
Und am Morgen kommt die „Entwarnung“ - sie wurde aufgefordert, eine neue Foto hochzuladen und die ID des Hosts anzugeben. Ich organsiere ihr die ID Kopie von Peter und ein paar Stunden später meldet sie: das Visum hat geklappt. Eine weitere halbe Stunde später: aber jetzt haben sie uns den Flug annulliert!!! Geplant war mit Emirates über Dubai. Mist.. das hat ja dann einen ganzen Rattenschwanz an Problemen mit sich: kein Flug, keine Safari, keine Internship??? Undenkbar. Ich bin sehr sehr froh, als 1 Stunde später wieder Entwarnung kommt: sie haben mit Lufthansa via Frankfurt gebucht und kommen ein paar Stunden später als ursprünglich geplant am Sonntag in Nairobi an. Gott sei Dank hat das geklappt.
Mit Alibaba machen Lisa und ich uns auf den Weg zur Safari. Ich habe 1 Nacht Salt Lick Lodge im Taita Hills Sanctuary und 1 Nacht in der Voyager Ziwani Lodge vorgeschlagen. Salt Lick weil vor deinem Fenster ein Tierfilm vorbei zieht und Ziwani für die Hippos, Krokodile und die Walking Safari. Ich habe alle Frauen vorher gefragt, welche Tiere sie am meisten interessieren und Lisa meinte: ich nehme, was kommt. Diese Einstellung gefällt mir natürlich, denn ich mag nicht so „Tiersammler“. Genau so wenig wie die „Destinationensammler“ im Tourismus. Das Erlebnis selber zählt, egal ob man jetzt die Big Five: Elefant, Nashorn, Leopard, Büffel und Löwe gesehen hat. Bevor wir von der Hauptstrasse abzweigen gibt es den obligaten Stop im Souvenirladen und ich streite mit dem Shopkeeper über den Preis. Ich habe schöne Wandbehänge gesehen, die ich gerne für die Gästezimmer kaufen würde aber seine Preise sind horrend. Also nicht mal überteuert sondern jenseits!!! Da fange ich schon gar nicht erst zu verhandeln an. Ich werde etwas laut und er bittet mich leiser zu reden, da schon das nächste Touristenauto reinkommt und er nicht will, dass man mich hört sagen, dass es viel zu teuer sei. Er sagt aber, dass er mir einen speziellen Freundespreis geben möchte, da er mich ja noch vom letzten Jahr kennt. Ich bin nicht in grosser Handelslaune, kaufe dann aber doch ein paar Sachen zusammen und Lisa nimmt 2 hübsche Maasai Statuen. Ich handle den Preis um 30% runter und habe immer noch das Gefühl, zu viel bezahlt zu haben. Aber alleine die extrem saubere Toilette ist ein paar Franken wert…
Danach müssen wir noch etwas Luft aus den Pneu lassen, denn wir sind bald im Safari-Land! Taita Hills ist nicht weit von der Hauptstrasse entfernt. Da scheint eine Veranstaltung im Gang zu sein. Ich sehe irgendwelche T-Shirts mit dem Aufdruck Raila und scherze: ist wohl Raila Odinga (der möchte-Gern-zum-fünften-Mal Präsident-werden-alte-Knacker) in the house? Die vielen Autos deuten echt darauf hin und da steht auch ein Helikopter und ein Kleinflugzeug… Wir werden etwas stehen gelassen, was mir gar nicht gefällt, denn wir sind jetzt ready for lunch. Also warne ich Lisa davor, dass ich gleich ein bisschen die Zicke raushängen werde. Unser Fahrer geht sich erkundigen und in der Zwischenzeit wollen sie uns fast „wegscheuchen“ aber ich werde mich jetzt nicht ans Steuer setzen und das Auto wegfahren und sie haben nicht mit Mama Kaya gerechnet. Im Gegenteil: ich beklage mich gleich an mehreren Stellen, dass es ja gar nicht geht, dass man Touristen einfach so stehen lässt und wenn ich gewusst hätte, dass Raila hier wäre dass ich dann gar nicht gekommen wäre und überhaupt, ich sei nicht gewillt in meinem Urlaub zu warten bis ich endlich etwas zu essen bekommen könne etc. etc. Es wirkte und wir wurden zur Reception begleitet. Dort vergass man auch noch, uns zu begrüssen, was ich dann auch gleich kommentierte und fragte, ob wir überhaupt willkommen seien. Wir könnten auch gleich wieder abreisen und ein anderes Hotel suchen…. (Motz, motz, zickig, zickig). Oups, jetzt wurde die Sylvia an der Reception aber sehr aufmerksam und bemühte sich gleich, uns ein sehr schönes Zimmer zu geben und uns sofort in den Speisesaal zu begleiten. Also: geht doch!!!
Ich hatte es noch so in Erinnerung: das Essen ist hervorragend in der Salt Lick Lodge. Eine riesengrosse Auswahl und sehr freundliche Bedienung. Draussen sahen wir tatsächlich, dass alle um Raila Odinga rumschwänzelten.
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Kaum bewegte er sich, bewegte sich der ganze Tross mit ihm. Zum Glück waren sie in einem anderen Raum am Mittagessen. Da ich ja genau Fan der Gegenpartei bin hat es mich tatsächlich unter den Nägeln gebrannt, zur Gruppe zu rennen und „UDA Kazi ni Kazi“ (der Wahlspruch von Ruto) zu rufen. Aber ich kenne mich ja all zu gut aus mit der Politik und so liess ich es tunlichst sein, denn sonst hättet ihr mich wahrscheinlich im Knast besuchen können. Und ich wollte ja auf die Safari… Wir fuhren dann hinaus zur Salt Lick Lodge, einem Hotel, das auf Stelzen gebaut ist und die Tiere laufen unten durch und kommen zur Wasserstelle. Allerdings waren dieses Mal nicht so viele zu sehen. Nur abends kam eine riesige Büffelherde und 2 Elefanten, die prompt mit einem Büffel einen Fight austrugen. Aber das Geniale an diesem Hotel ist, dass du im Zimmer auf dem Bett liegst und vor dir tatsächlich ein Tierfilm abläuft. Zudem dürfen Kinder nicht ohne Eltern rumlaufen und es hatte dieses Mal sowieso wenige Touristen und gar keine Kinder. Es ist einfach nur Natur und Ruhe. Das gefällt mir in meinen Ferien…
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Wir machten dann Abends und am nächsten Morgen früh zwei Game Drives und hatten wieder mal ein unglaubliches Glück: wir sahen zwar nicht riesige Herden von Tieren aber eine unglaubliche Vielfalt. Und sogar eine Löwenmama mit ihren Kleinen und auf dem Lion Hill - dem Namen gerecht werdend - einen grossen männlichen Löwen. 
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Wir waren ganz aus dem Häuschen und einfach happy. Am Morgen wurden wir von einer Gruppe Gibons fast daran gehindert vom Zimmer bis zum Speisesaal zu gehen aber ein Wächter kam uns mit einer Steinschleuder zu Hilfe, nachdem ich Alibaba telefonisch informiert hatte. Er musste sie nur hochheben und schon waren sie verschwunden. Notiz an mich: Steinschleuder gehört ebenfalls noch ins Gepäck für eine Safari!
Mit Alibaba zu reisen ist ein Vergnügen: er ist zuvorkommend, hat unglaublich gute Augen und einfach unzählige lustige und kuriose Geschichten, ohne aber aufdringlich zu werden. Und so zu zweit in einem Gefährt zu sein, das für 6 Personen locker Platz bietet ist ein fantastischer Luxus. 
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Lisa hat sich als begabte Fotografin entpuppt, was mir recht war, denn ich komme mit meiner Spiegelreflexkamera immer noch nicht richtig zurecht. Aber als dann ein russisches Pärchen neben uns parkte mussten wir kapitulieren: ein solches Teleobjektiv konnten wir nicht bieten. Wow - wie zwei riesengrosse Kanonen schossen sie ihre Bilder. Fast ein bisschen pervers, aus einem bequemen Safari-Range Rover mit getarnten Super-Teleobjektiven zu schiessen. Wir haben uns amüsiert und ganz oft einfach den Moment genossen ohne alles gleich festhalten zu müssen.
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Am 2. Tag ging es los in Richtung Ziwani Lodge am Rande des Tsavo West Nationalparks. Dort war ich letztes Jahr schon mit Astrid und ich war so begeistert von den Zelt-Zimmern, vom Essen (echt spitzenmässig) 
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und von der Aussicht mit den Hippos, Krokodilen und dem Kilimanjaro, dass ich es Lisa vorgeschlagen hatte. Zudem kann man auch Walking Safaris machen, die einfach noch mehr echtes Safari-Feeling vermitteln. Lisa war es ganz schön mulmig zumute, als uns ein Riesenkrokodil aus dem Wasser anfauchte, weil es grad zwei Tage vorher seine neu geschlüpften Kinder ins Wasser transportiert hatte und diese jetzt verteidigen wollte. Da rutscht trotz Begleitung durch einen Ranger mit Maschinengewehr das Herz auch tatsächlich fast in die Hose. Lisa meinte, dass sie sehr schnell wieder zurück gerannt wäre, wenn sie ein Tier näher an sich dran gesehen hätte. Die Hippos gehören ja auch zu den gefährlichsten Tieren überhaupt. Auf dem Hinweg hatten wir aussergewöhnlich viele Tierskelette gesehen und so erzählten der Guide und der Ranger mit Maschinengewehr, dass es im November aussergewöhnlich trocken gewesen sei und dass es ein sehr trauriger Anblick gewesen sei.
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Viele Elands hätten dran glauben müssen, dafür seien die Hyänen jetzt vollgefressen. Davon konnten wir uns auf der Nachtsafari dann auch überzeugen: wir sahen so grosse Hyänen wie noch nie. Der Nacht-Guide war derselbe wie letztes Jahr und er konnte sich noch daran erinnern, dass er damals ein Chamäleon für Astrid gesichtet hatte, weil sie unbedingt eins sehen wollte. Und siehe da: er hat es auch dieses Jahr wieder geschafft. Diese Guides besitzen wirklich einen zusätzlichen Sinn. Wenn wir noch lange sagen: wo, wo wo? haben sie schon wieder die nächsten Tiere gesichtet.
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Da Lisa eine Glücksbringerin war am Vortag als wir die Löwen gesichtet haben wurde vorausgesagt, dass wir auch dank ihr den Kilimanjaro am nächsten Tag sehen würden - was ja eher ein seltenes Bild ist. Und so war es dann auch am nächsten Morgen: der Kili stand da in seiner ganzen Grösse - und mittlerweilen leider auch fast ohne Schnee auf der Spitze. Aber trotzdem sehr imposant und sehr fotogen. 
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Auf der Rückreise durch den Tsavo West war die „Ausbeute“ eher etwas bescheiden aber die vielen Dik Diks hatten dann doch noch einen grossen Jöööh Effekt und die Weaver-Birds in ihren Nestern waren ebenfalls spannend. Zum Abschluss überquerte noch ein grosser Leguan unseren Weg bevor wir uns wieder auf den Heimweg nach Marere machten mit einem kurzen Stop in einem Shop, in dem ich dann meinen Wandbehang noch für einen guten Preis fand.
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Unser „armer“ Chauffeur musste sich dann gleich wieder auf den Weg machen, da ja bereits Simona und Julia in Nairobi ankommen werden und er sie dann nach Masai Mara, Amboseli und Tsavo West Tour begleiten wird. Auch wenn ich erfüllt bin von den drei Tagen: ich hätte gar nichts dagegen, gleich nochmal ein paar Nächte anzuhängen. Aber zuerst mal Duschen, Haare waschen und einen feinen Kaffee geniessen und euch dann mit dem Blog gluschtig machen.
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Eine Safari wird wohl gar nie langweilig. Die Natur, die Tiere, die Landschaft, die Anekdoten: einfach einmalig und momentan in Kenia extrem zu empfehlen, da es immer noch fast keine Touristen hat und man nicht die überteuerten Preise wie an anderen Orten zahlen muss. Ob big five oder auch nur big 3 - eine Safari vergisst du nie in deinem Leben.
Safari njema!!! Safari nzuri sana!!!
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