Tumgik
#Hexenhäuschen Albtraum
mapecl-stories · 6 months
Text
Das Märchen von Hänsel und Gretel: Ein düsteres Kapitel vor Gericht
In einem kleinen Städtchen, weit entfernt von dem dunklen Wald, in dem Hänsel und Gretel ihr Abenteuer erlebten, wurde die Geschichte nach ihrer Rückkehr nicht so märchenhaft weitergeführt.
Das süße Glück, das sie im Hexenhäuschen gefunden hatten, wurde rasch zu einem Albtraum, als die örtliche Polizei von den Ereignissen im Wald erfuhr. Hänsel und Gretel wurden wegen des Todes der Hexe festgenommen und vor Gericht gestellt.
Staatsanwalt: Eure Ehren, die Angeklagten haben absichtlich und mit Vorsatz gehandelt. Sie haben die Hexe in den Ofen gestoßen, nicht aus Notwehr, sondern aus purem Egoismus und Gier.
Verteidiger: Eure Ehren, wir bestreiten nicht, dass die Angeklagten die Hexe in den Ofen gestoßen haben, aber wir behaupten, dass es sich um eine verzweifelte Handlung in einer lebensbedrohlichen Situation handelte. Die Hexe war eine Bedrohung für ihr Leben.
Richter: Die Beweislage wird zeigen, ob die Handlungen der Angeklagten gerechtfertigt waren. Bitte führen Sie Ihren ersten Zeugen vor.
Die Zeugen erzählten von den merkwürdigen Ereignissen im Wald und dem Eindringen in das Hexenhäuschen. Der Verteidiger versuchte, die Angst der Kinder und ihre Notlage zu betonen.
Verteidiger: Frau Müller, können Sie bestätigen, dass die Hexe die Kinder bedroht hat?
Zeugin: Nun ja, sie hat geschrien und versucht, sie zu fangen, aber…
Staatsanwalt: Aber sie hätten fliehen können. Stattdessen haben sie die Hexe in den Ofen gestoßen.
Verteidiger: Ihre Ehren, die Kinder hatten keine andere Wahl. Die Hexe hätte sie eingeholt. Es war eine Frage des Überlebens.
Im Verlauf des Prozesses zeigte sich, dass die Kinder in einer zwiespältigen Situation waren. Zeugenaussagen enthüllten ihre Gier nach den Süßigkeiten im Hexenhäuschen, und die Verteidigung hatte Schwierigkeiten, die Handlungen der Geschwister als reine Selbstverteidigung darzustellen.
Richter: Nach sorgfältiger Prüfung der Beweise und Zeugenaussagen komme ich zu dem Schluss, dass die Handlungen der Angeklagten nicht als reine Selbstverteidigung betrachtet werden können. Die Angeklagten werden schuldig gesprochen und nach dem Jugendstrafgesetzbuch zu der Höchststrafe von 10 Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Geschwister sahen sich in diesem Moment mit schockierten Gesichtern an. Ihr Verteidiger versuchte vergeblich, das Urteil anzufechten.
Verteidiger: Eure Ehren, wir appellieren an Ihre Milde. Die Angeklagten sind Opfer einer außergewöhnlichen Situation.
Richter: Das Gericht hat sein Urteil gefällt. Die Verhandlung ist geschlossen.
Und so wurden Hänsel und Gretel in Handschellen abgeführt, während ihr Verteidiger noch vergeblich versuchte, eine Revision oder eine mildere Strafe zu erwirken. Das einstige Märchen von Hänsel und Gretel nahm eine düstere Wendung, die die Grenzen zwischen Recht und Unrecht in Frage stellte.
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