Tumgik
threiner · 8 years
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Wir Menschen beklagen uns oft, fing ich an, dass der guten Tage so wenig sind, und der schlimmen so viel, und wie mich dünkt, meist mit Unrecht. Wenn wir immer ein offenes Herz hätten das Gute zu geniessen, das uns Gott für jeden Tag bereitet, wird würden alsdann auch Kraft genug haben, das Übel zu ertragen, wenn es kommt.
Johann Wolfgang Goethe, Die Leiden des jungen Werthers.
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threiner · 8 years
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Reich zu sein an Freuden hängt nicht von Reichtum, nicht von Armut ab, sondern von einem genügsamen, zufriedenen Herzen erstlich, und zweitens freuen Sachen, die man mit saurer Mühe sich errungen, die man gleichsam aus den Steinen herausgeschlagen, auf alle Fälle mehr als die, zu welchen man mit Geld auf die leichteste Weise gekommen ist.
Jeremias Gotthelf, Der Bauernspiegel.
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threiner · 8 years
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Etwas Gemeinsames besteht nur durch Gewalt oder durch Ehrlichkeit.
Jeremias Gotthelf, Der Bauernspiegel.
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threiner · 8 years
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Jede christliche Tugend hat ihr Gegenstück in einer sogenannten Tugend der Welt. Die Welt hat Sex, Christen haben Liebe. Die Welt strebt nach Sicherheit, Christen haben Vertrauen. Die Welt sucht die eigene Befriedigung, Christen kennen Frieden. Die Welt sucht Glück, das christliche Gegenstück ist Freude.
James Montgomery Boice, Philippians, S. 163.
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threiner · 8 years
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Es ist klüger, pessimistisch zu sein: vergessen sind die Enttäuschungen und man steht vor den Menschen nicht blamiert da. So ist Optimismus bei den Klugen verpönt. Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignierten, eine Kraft, den Kopf hoch zu halten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft, Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner lässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt. … Es gibt Menschen, die es für unernst, Christen, die es für unfromm halten, auf eine bessere irdische Zukunft zu hoffen und sich auf sie vorzubereiten. Sie glauben an das Chaos, die Unordnung, die Katastrophe als den Sinn des gegenwärtigen Geschehens und entziehen sich in Resignation oder frommer Weltflucht der Verantwortung für das Weiterleben, für den neuen Aufbau, für die kommenden Geschlechter. Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher nicht.
Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung.
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threiner · 8 years
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Der erfahrenste Menschenkenner weiss unendlich viel weniger vom menschlichen Herzen als der schlichteste Christ, der unter dem Kreuz Jesu lebt. Die grösste psychologische Einsicht, Begabung, Erfahrung vermag ja das eine nicht zu begreifen: was Sünde ist. Sie weiss von Not, von Schwachheit und Versagen, aber sei kennt die Gottlosigkeit des Menschen nicht. Darum weiss sie auch nicht, dass der Mensch allein an seiner Sünde zugrunde geht und allein durch Vergebung heil werden kann. Das weiss nur der Christ. Vor dem Psychologen darf ich nur krank sein, vor dem christlichen Bruder darf ich Sünder sein. Der Psycholog muss mein Herz erst erforschen und findet doch nie den tiefsten Grund; der christliche Bruder weiss: da kommt ein Sünder wie ich, ein Gottloser, der beichten will und Gottes Vergebung begehrt. Der Psycholog sieht mich an, als wäre kein Gott, der Bruder sieht mich vor dem richtenden und barmherzigen Gott im Kreuz Jesu Christi. Es ist nicht Mangel an psychologischen Kenntnissen, sondern Mangel an Liebe zu dem gekreuzigten Jesus Christus, wenn wir so armselig und untauglich sind für die brüderliche Beichte.
Dietrich Bonhoeffer, Gemeinsames Leben.
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threiner · 8 years
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Deshalb soll jeder einzelne Gläubige daran denken, dass es, wenn er für sich allein dermassen vom Empfinden seiner Sünde geängstigt und erschreckt wird, dass er sich ohne fremde Hilfe nicht mehr freimachen kann, seine Aufgabe ist, nicht das Heilmittel beiseitezulassen, das ihm vom Herrn dargereicht wird. Er soll dann von der Einzelbeichte bei seinem Pastor Gebrauch machen und soll den Mann, dessen Amt es ist, das Volk Gottes öffentlich und in Sonderheit mit der Lehre des Evangeliums zu trösten, zu seiner Erleichterung auch um eine persönliche Hilfeleistung bitten.
Johannes Calvin, Institutio III, 4,12.
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threiner · 8 years
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Leuchtet uns aber Gottes väterliches Antlitz, so wird uns auch das Elend zum Glück, denn es verwandelt sich in eine Hilfe zum Heil!
Johannes Calvin, Institutio III,2,28
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threiner · 8 years
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«Ein Mann ohne Tagebuch (er habe es nun in den Kopf oder auf Papier geschrieben) ist, was ein Weib ohne Spiegel. Dieses hört auf Weib zu sein, wenn es nicht mehr zu gefallen strebt und seine Anmut vernachlässigt; es wird seiner Bestimmung gegenüber dem Manne untreu. Jener hört auf, ein Mann zu sein, wenn er sich selbst nicht mehr beobachtet und Erholung und Nahrung immer ausser sich sucht. Er verliert seine Haltung, seine Festigkeit, seinen Charakter, und wenn er seine geistige Selbständigkeit dahin gibt, so wird er ein Tropf. Diese Selbständigkeit kann aber nur bewahrt werden durch stetes Nachdenken über sich selbst, und geschieht am besten durch ein Tagebuch. Auch gewährt die Unterhaltung desselben die genussvollsten Stunden.» Diese Worte habe ich vor fünf Jahren, im Heumonat 1838, in meinem neunzehnten Jahre, niedergeschrieben, ohne dass ich bis jetzt irgend einmal ein Tagebuch angefangen hätte. Ich denke aber, es geht mir nicht allein so, und ich habe schon oft geahnt und an mir selbst erfahren (ich müsste denn eine tüchtige Abnormität sein), ich habe schon oft bemerkt, sage ich, dass in der Welt sehr viel Schönes, Wahres, sehr gründlich und solid Scheinendes, dem, der es sagt, zur Ehre Gereichendes gesprochen, geschrieben und behauptet wird, ohne dass es dem Autor im mindesten in den Sinn käme, das mit so viel Energie Geäusserte auf sich selbst anzuwenden oder auszuüben.
Gottfried Keller
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threiner · 8 years
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Hier haben wir also einen (nicht den einzigen) Prüfstein für unsere Motive und Handlungen: Wird dieses oder jenes denen, die geistlich für mich Sorge tragen, Freude bereiten? Allein die Frage kann uns kluge Wegweisung geben, wenn wir unsicher sind, was wir tun sollen. Und in Zeiten geistlicher Eigensucht wird es uns aus unserer geistlichen Gleichgültigkeit aufrütteln.
Sinclair B. Ferguson zu Philipper 2,2.
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threiner · 8 years
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Nun ist uns aber nur das lieblich, wovon wir wissen, dass es zu unserem Heil und zu unserem Besten dient. Deshalb reicht uns unser lieber Vater auch an diesem Stück seinen Trost dar, indem er uns sagt, dass er eben durch das Kreuz, welches er uns zu tragen gibt, für unser Heil sorgt. Wenn es nun aber feststeht, dass unsere Bedrängnisse uns heilsam sind, weshalb sollten wir sie dann nicht mit dankbarem und friedsamem Herzen auf uns nehmen?
Johannes Calvin, Institutio III,8,11.
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threiner · 8 years
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Denn wir sind ja alle aus furchtbarer Blindheit in Selbstliebe versunken – und deshalb glaubt jeder einen gerechten Grund zu haben, um sich selbst zu erheben, alle anderen dagegen im Vergleich mit sich selber zu verachten. Hat uns Gott etwas geschenkt, dessen wir uns nicht zu schämen brauchen, so setzen wir gleich unser Vertrauen darauf und erheben unser Herz, wir blasen uns auf, ja wir bersten schier vor Hochmut! Unsere Laster, von denen wir soviele haben, verstecken wir mit Fleiss vor den anderen und machen uns selber schmeichlerisch vor, sie seien geringfügig und unerheblich, ja, wir hätscheln sie gar noch als Tugenden! Treten uns nun aber die gleichen Gaben, die wir an uns selber bewundern, bei anderen entgegen, vielleicht gar in höherem Mass, so tadeln und schmähen wir sie in unserer Bosheit, damit wir nur ja nicht genötigt sind, sie bei ihnen anzuerkennen. Finden wir bei den anderen aber Laster, so begnügen wir uns nicht damit, sie in strengem, bitterem Tadel anzumerken, nein, wir machen sie in unserer Gehässigkeit noch grösser!
Johannes Calvin, Institutio III,7,4.
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threiner · 8 years
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Was die Kinder der Welt tun, bedeutet wenig; es berührt nicht die Ehre des Herrn, denn sie stehen in keiner Vereinigung mit Ihm, sondern handeln für sich selbst. Was aber die Christen tun, das wird stets auf die Rechnung des Evangeliums geschrieben. Möchten wir deshalb zusehen, daß wir vor allen Dingen die Ehre des Herrn nicht kränken und der hohen Berufung eines Christen würdig wandeln!
C. O. Rosenius über Philipper 1,27.
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threiner · 8 years
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Wir sind nicht unsere eigenen Herren – also darf bei unseren Plänen und Taten weder unsere Vernunft noch unser Wille die Herrschaft führen. Wir sind nicht unsere eigenen Herren – also dürfen wir uns nicht das Ziel setzen, danach zu suchen, was uns nach dem Fleische nütze! Wir sind nicht unsere eigenen Herren – also sollen wir uns und alles, was wir haben, soweit irgend möglich, vergessen! … Wir sind Gottes Eigentum – also sollen wir ihm leben und ihm sterben! Wir sind Gottes Eigentum – also muss seine Weisheit und sein Wille bei all unserem Tun die Führung haben! Wir sind Gottes Eigentum – also muss unser Leben in allen seinen Stücken allein zu ihm als dem einzigen rechtmässigen Ziel hinstreben!
Johannes Calvin, Institutio III,7,1.
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threiner · 8 years
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So sollen wir denn alle nach dem Mass unserer kleinen Kraft unseren Gang tun und den angefangenen Weg fortsetzen! Niemandes Weg wird so unglücklich sein, dass er nicht alle Tage ein Stücklein hinter sich bringen könnte. Wir wollen aber nicht aufhören, danach zu streben, dass wir auf dem Wege des Herrn beständig etwas weiterkommen, wollen auch bei der Geringfügigkeit des Fortschrittes nicht den Mut sinken lassen. Mag auch das Weiterschreiten unseren Wünschen nicht entsprechen, so ist doch die Mühe nicht verloren, wenn nur der heutige Tag über den gestrigen Sieger bleibt. Wir wollen nur in aufrichtiger Einfalt auf unser Ziel schauen und nach dem Zielzeichen uns ausstrecken, wir wollen nicht schmeichlerisch an uns selber Gefallen haben, auch unserer bösen Art nicht nachgeben, sondern in unablässiger Mühe danach ringen, besser zu werden, als wir waren, bis wir dann endlich zur Güte selber hindurchgedrungen sind: sie suchen wir, ihr jagen wir nach durch die ganze Zeit unseres Lebens – dann aber werden wir sie erreichen, wenn wir die Schwachheit unseres Fleisches von uns getan haben und in die vollkommene Gemeinschaft mit Gott aufgenommen sind!
Johannes Calvin, Institutio III,6,5.
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threiner · 8 years
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Denn dies [das Evangelium] ist nicht eine Zungenlehre, sondern eine Lebenslehre, es wird nicht allein mit Verstand und Gedächtnis begriffen wie die anderen Wissenschaften, sondern der Mensch nimmt es erst dann recht in sich auf, wenn es seine ganze Seele in Besitz nimmt und in der tiefsten Regung des Herzens seinen Sitz und seine Herberge findet!
Johannes Calvin, Institutio III,6,4.
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threiner · 8 years
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Es gibt doch nichts Törichteres, als von der Schlachtung eines Stücks Vieh Sühne für die Sünde zu erhoffen, von der äusseren Besprengung mit Wasser eine Reinigung der Seele zu erwarten oder mit törichten Zeremonien Gottes Wohlgefallen zu suchen, als ob er daran gerade seine Freude hätte! Zu lauter solchem Unfug kommt man, wenn man ohne den Blick auf Christus an der äusserlichen Beobachtung des Gesetzes hängenbleibt!
Johannes Calvin, Institutio II,11,10.
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