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Foto Kaktusfeigen
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Foto Kaktusfeigen · Delikatesse der besonderen Art · Opuntien
Die Kaktusfeige galt seit jeher als Delikatesse. Sie ist die Frucht des bis zu vier Meter hoch werdenden Opuntien-Kaktus. Die Kaktusfeige wird so groß wie ein Gänseei und kann von unterschiedlicher Farbe (grün, gelb bis rot) sein. Die Schale mit den Stacheln entfernt man leicht, indem man die mit einer Gabel aufgespießte Frucht unter fließendem Wasser schält. Das Fleisch der Feige steckt voller Vitamine und schmeckt süß-säuerlich. Der Geschmack erinnert leicht an eine Mischung aus Birne und Melone. Die im Fruchtfleisch liegenden Samen können unbedenklich mit gegessen werden. Foto Kaktusfeigen · Delikatesse der besonderen Art · Opuntien · Wissen Read the full article
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blog-aventin-de · 18 hours
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Hahn und Edelstein
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Hahn und Edelstein · Aesop Fabel · Notwendigkeit
Ein hungriger Hahn scharrte auf einem Misthaufen nach Körnern und fand einen Edelstein. Unmutig stieß er den Stein beiseite und rief aus: »Was nützt einem Hungrigen dieser kostbare Stein! Sein Besitz macht einen wohl reich, aber nicht satt!« »Wie gerne würde ich diesen Schatz verschenken um nur ein paar Gerstenkörner zu erhalten.« Lehre: Ein Stück Brot, das dich nährt, ist manchmal mehr wert als Gold und Edelsteine. Hahn und Edelstein · Aesop Fabel · Notwendigkeit Read the full article
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blog-aventin-de · 1 day
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Herausragen · Gisela Elsner
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Herausragen · Gisela Elsner · Kurzgeschichte · Leben
Triboll ragte aus der Straße heraus, er ragte schon länger heraus, plötzlich jedoch hatte das Ragen ein Ende. Ein Baum kam, und als Triboll daneben stand, musste er zugeben, dass der Baum ragte und er nicht mehr. Weil er sich so sehr wünschte, wieder ragen zu können, nahm er eine Axt und machte aus dem Baum eine Leiche. Triboll war zwar jetzt ein Mörder, aber er konnte wieder ragen. Da kam ein Haus, das ganz nahe an der Straße stand. Es war ein neues Haus, ein Haus mit weißen Wänden, einem spärlichen Eingang und einem sehr spärlichen Fenster. Im Fenster hing die Fantasielosigkeit und schrie, und eine hohe Mauer, betont konservativ, umgab das Bauwerk. Aber das Haus ragte, und es war schwerer, ein Haus als einen Baum zu ermorden. Triboll ließ es einfach unter sich. Er stieg über die konservative Gartenmauer und setzte sich, es hatte ihm viel Anstrengung gekostet, auf den Giebel des Hauses. Nun ragte er wieder, hatte eine weitaus bessere Sicht als jemals zuvor, und er sah, dass andere ebenso ragten wie er, doch er ragte mit Freuden in dieser Gesellschaft und lächelte herablassend, als er einen Jugend-Ragenden auf der Straße stolz einher stelzen sah. Triboll war ein erwachsener Ragender geworden. Herausragen · Gisela Elsner · Kurzgeschichte Read the full article
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blog-aventin-de · 2 days
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Symbol und Allegorie
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Symbol und Allegorie · R.M.F · Alltagspsychologie
Der Umstand, dass dingliche Symbole, mag ihr Symbolwert noch so sehr im wechselnden Leben des Augenblicks wurzeln, dauernd bestehen, und dass sie sich loslösen lassen vom erlebenden ICH, hat bewirkt, dass sie noch weit mehr verstandesmäßiger Konvention unterliegen als Mimik und Physiognomik, dass in höherem Grad als diese der zweckhaft gerichtete Verstand sie verändert zu begrifflich festen Gebilden. Der Ausdruckswert ist stets nur in einer, oft schwer kontrollierbaren Einfühlung zu erfassen; der Verstand dagegen ist bestrebt, den Wert der Symbolik der fluktuierenden Augenblicklichkeit zu entrücken, an Stelle der schwer fassbaren und oft vieldeutigen Beziehung der Dinge zum ICH eine eindeutige, feste und konventionelle Beziehung zu setzen. Damit wird an Stelle der lebendigen und gefühlten Beziehung eine voll bewusste, fest umgrenzte gesetzt und das innerste Leben der Symbole ausgetrieben. An Stelle des Lebens tritt eine Fossilienbildung, das Symbol wird zur Allegorie. Als solche kann sie bestehen, selbst wenn das Leben erloschen ist, insofern sie zwar nicht mehr erlebt, nur noch gedacht wird. Man hat in der Kunst mit Recht die Allegorie getadelt, weil sie nicht durch unmittelbares Nacherleben zu erfassen ist; was jedoch nicht hinderte, dass viele Werke großer Künstler, wie Michelangelos Medici-Grabmäler, Dantes Göttliche Komödie und Goethes Faust stark allegorisch sind. Das Leben bedient sich der Allegorie überall, um Abstraktes, Transzendentes und Unendliches sinnfällig darzustellen. Man denke zum Beispiel an christliche Religionen: das Kreuz, das Wasser bei der Taufe, Brot und Wein beim Abendmahl und vieles andere sind nicht mehr unmittelbar empfundene Symbole, sondern sind Allegorien, die durch den Verstand und dem Wissen um den Zusammenhang, auf transzendente Dinge bezogen werden. Ebenso haben das Staatswesen, die Rechtspflege und die Wissenschaft ihre allegorisch gewordenen Symbole. Indessen wäre es falsch, weil alle diese Dinge nur mit Hilfe des Verstandes erfasst werden können, zu übersehen, dass sie trotzdem auch auf das Gefühl zu wirken vermögen. Allegorien können nachträglich Gefühlswirkung erhalten und dienen dadurch, trotz ihres rationalen Ursprungs, dazu, das Leben mit Gefühlswerten zu erfüllen. Wenn zuweilen die Symbole zu Allegorien verblassen, so ist dagegen zu betonen, dass auch Allegorien echten Symbolwert bekommen können, und ein Leben ohne solche Symbole wäre arm und farblos. Es war nicht klug vom Protestantismus, es war auch nicht klug von der modernen Demokratie, dass sie glaubten, der Allegorien und Symbole entraten zu können: das Versagen ihrer Macht auf das Gemüt des Volkes ist gerade hierin zu suchen. Es wird eine Lebensfrage für diese Strömungen sein, ob es ihnen gelingt, eine eigene Symbolik zu finden, die sich kaum mit Bewusstsein machen lässt, die sich nur natürlich entwickeln kann. Die Welt will träumen, will nicht bloß in Wachheit sein, und es steckt tiefe Wahrheit in den Worten jenes Königs Kandaules bei Hebbel: Man soll nicht immer sagen: was ist ein Ding? Zuweilen auch: was gilt's? Ich weiß gewiss, die Zeit wird einmal kommen, wo alles denkt, wie ich; was steckt denn auch in Schleiern, Kronen oder rost'gen Schwertern, das ewig wäre? Doch die müde Welt ist über diesen Dingen eingeschlafen, die sie in ihrem letzten Kampf errang, und hält sie fest. Wer sie ihr nehmen will, der weckt sie auf. Drum prüfe er sich vorher, ob er auch stark genug ist, sie zu binden, wenn sie, halb wachgerüttelt, um sich schlägt, und reich genug, ihr Höheres zu bieten, wenn sie den Tand unwillig fahren lässt. Die Welt will nicht nur Ausdruck, sie will auch Maske und Rausch, und beides vermag ihr die Symbolik, weit über den aktuellen Ausdruck hinaus, zu bieten. Indem das Leben in dinghafte Symbole eingeht, materialisiert und mechanisiert es sich, und diese Materialisationen gewinnen eine Gewalt über das Leben, der dieses oft völlig unterliegt. Indem die organisch wachsende Symbolik vom zwecksetzenden Verstand übernommen und seinen Zwecksetzungen untergeordnet wird, verliert sie ihr organisches Wesen, wird mechanisch, starr und unlebendig. Nennen wir die organische Symbolschaffung Kultur, so müssen wir als ihre vom zwecksetzenden Verstand geleitete Umformung ihre Mechanisierung, die Zivilisation verstehen lernen, die zwar aus dem Leben hervorgegangen ist, aber sich davon emanzipiert und ihr überordnet. In der Zivilisation sind die lebendigen Symbole erstarrt, sie sind nicht mehr Ausdruck des Lebens, sondern eine äußere Dekoration oder ein Ballast, der mitgeschleift wird, weil die Kraft nicht mehr besteht, ihn durch lebendiges Wachstum zu ersetzen. Symbol und Allegorie · R.M.F · Alltagspsychologie Read the full article
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blog-aventin-de · 2 days
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Die Welt ist ein Sardellensalat
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Die Welt ist ein Sardellensalat · Johann Wolfgang von Goethe
Die Welt ist ein Sardellensalat! Er schmeckt uns früh, er schmeckt uns spat. Zitronenscheiben rings umher, dann Fischlein, Würstlein, und was noch mehr. Ja Öl und Essig kunterbunt und Kapern grün und kugelrund, so stopft die Welt man in den Mund! Die Welt ist ein Sardellensalat · Johann Wolfgang von Goethe Read the full article
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blog-aventin-de · 3 days
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Der Ausweis · Kurt Tucholsky
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Der Ausweis · Kurt Tucholsky · Vom Mittelpunkt der Welt · Satire
Wenn man in Deutschland mal irgendwo hingehen muss, braucht man einen Ausweis. Es gibt in diesem Land wahrscheinlich überhaupt kein öffentliches Haus und keinen Raum, für die man nicht einen Ausweis braucht, außer bestimmte Örtchen. Der Vorgang ist immer derselbe: Den ahnungslosen Bürger überfällt ein barscher Mann oder eine dominante Frau, knurrt ärgerlich: »Ausweis?« weist die Leute ohne den Fetzen Papier wieder zurück und lässt die Leute mit dem Fetzen Papier ins gelobte Land. Wo bekommst du einen Ausweis her? Um einen Ausweis zu bekommen - manchmal heißt der Ausweis auch Reisepass oder Anmeldeschein oder Passierkarte oder Personalausweis - um einen Ausweis zu bekommen, musst du in Deutschland in ein Büro gehen. In dem Büro sitzt ein Mann oder auch eine Frau beim Frühstück. Du klopfst vorsichtig an, gehst leise hinein (dass du dir nicht die Schuhe vor der Tür ausziehst, liegt nur daran, dass du noch nicht genügend Ausländer bist), siehst dich unendlich ehrfurchtsvoll im Heiligtum um und wagst endlich, den Mund aufzumachen: »Guten Tag!« Nichts - der oder die Beamte/in klappt seine/ihre Stulle auf. Käse. Mutter hätte auch … Der oder die Beamte/in ist ärgerlich. Du sagst nichts. Eine dicke Fliege stößt sich den Kopf an der Fensterscheibe. Nach einer langen Weile bekommst du eine revolutionäre Wallung und machst: »Rhm!« Gar nichts passiert. Nach einer längeren Weile wendet der oder die Käsemann/frau den Kopf, sieht dich, der du ärgerlich hinter der Schranke aufgebaut stehst, vorwurfsvoll an und hebt den Kopf mit einem Geräusch, das ungefähr »He« heißen kann. Du sagst deinen Vers auf. Du wolltest, sagen wir, nach XY fahren und einen ausgestopften Bernhardiner mitnehmen und deine alte Tante besuchen, und du brauchst dazu eine Ausfuhrbewilligung und eine Einreiseerlaubnis und einen, Herrgottnichtnochmal, einen Ausweis. Die Tragödie beginnt. Der oder die Käsemann/frau macht dir soviel Schwierigkeiten, bis dir die Lust vergeht, in deinem ganzen Leben je noch einmal nach XY zu fahren, bis deine alte Tante und der ausgestopfte Bernhardiner gänzlich von den Motten zerfressen sind. Du hattest dir das alles so einfach gedacht - aber der Mann oder die Frau belehrt dich eines besseren. Ungeheuerer Kummer türmt sich vor dir auf: Denn welchen Zweck hätte sonst das Dasein des Mannes oder der Frau hinter der Schranke, wenn er oder sie dir keinen Kummer machen könnte? Nach unendlichem Gewürge bekommst du dann endlich doch einen Ausweis. Das ist keine parteipolitische Frage, die mit dem Ausweis. Wenn das einmal aus den eingebildeten Köpfen heraus ginge, dass jedes kleine Murksamt sich einbildet, der Mittelpunkt der Welt zu sein und sich des Weiteren einbildet, die Leute hätten alle nichts anderes zu tun, als diese albernen Formalitäten zu erfüllen! - Wenn das einmal aus den Köpfen heraus ginge! Jeder, des dies liest, nickt vielleicht mit dem Kopf und lächelt und sagt: Ja. Recht hat er. Aber ob es deshalb einen Ausweis weniger geben wird? Jeder hält alle Ausweise für überflüssig - nur den seinen nicht. Und munter schmiert die ganze Gesellschaft, statt zu arbeiten, weiter Formulare und stellt Anträge und alle Einrichtungen wissen, wo, wann und wie lange du überall bist und warst! Der Ausweis · Kurt Tucholsky · Vom Mittelpunkt der Welt · Satire Read the full article
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blog-aventin-de · 3 days
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20 · Der kleine Prinz · Novelle
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20 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle
Aber nachdem der kleine Prinz lange über den Sand, die Felsen und den Schnee gewandert war, geschah es, dass er endlich eine Straße entdeckte. Und die Straßen führen ja zu den Menschen. »Guten Tag«, sagte er. Da war ein blühender Rosengarten. »Guten Tag«, sagten die Rosen. Der kleine Prinz sah sie an. Sie glichen alle seiner Blume. »Wer seid ihr?« fragte er sie höchst erstaunt. »Wir sind Rosen«, sagten die Rosen. »Ach!« sagte der kleine Prinz … Und er fühlte sich sehr unglücklich. Seine Blume hatte ihm erzählt, dass sie auf der ganzen Welt einzig in ihrer Art sei. Und siehe da! Da waren fünftausend davon, alle gleich, in einem einzigen Garten! Sie wäre sehr böse, wenn sie das sähe, sagte er zu sich … sie würde fürchterlich husten und so tun, als stürbe sie gleich, um der Lächerlichkeit zu entgehen. Und ich müsste wohl so tun, als pflegte ich sie, denn sonst ließe ich sie wirklich sterben, um auch mich zu beschämen … Dann sagte er sich noch: Ich glaubte, ich sei reich durch eine einzigartige Blume, und ich besitze nur eine gewöhnliche Rose. Sie und meine drei Vulkane, die mir bis ans Knie reichen und von denen einer vielleicht für immer erloschen ist, das macht aus mir keinen sehr großen Prinzen … Und er warf sich ins Gras und weinte. 20 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle Read the full article
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blog-aventin-de · 4 days
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Vom Garten des Herrn Ming
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Vom Garten des Herrn Ming · James Krüss · Liebe
Im stillen Gartenreich Des alten Gärtners Ming, Da schwimmt in einem Teich Ein Wasserrosending. Den alten Ming in China Entzückt sie ungemein, Er nennt sie Cathrina, Chinesisch: Ka-Ta-Rain. Mit einer Pluderhose Und sehr verliebtem Sinn Geht er zu seiner Rose hin. Er singt ein Lied und fächelt Der Rose Kühlung zu. Die Rose aber lächelt Nur für den Goldfisch Wu. Sie liebt das goldne Fischchen, Das oft vorüberschießt Und auf den Blättertischchen Den Rosenduft genießt. Doch Wu, der Goldfisch-Knabe, Der lockre Bube, gibt Ihr weder Gruß noch Gabe, Weil er ein Hühnchen liebt. Er liebt Shu-Shu, das kleine, Goldrote Hühnerding. Jedoch Shu-Shu, die Feine, Liebt nur den Gärtner Ming. So liebt Herr Ming Cathrina, Cathrina liebt den Wu Wu liebt Shu-Shu aus China, Den Gärtner liebt Shu-Shu. Man liebt sich sanft und leise. Doch keiner liebt zurück. Und niemand in dem Kreise Hat in der Liebe Glück. Sie leben und sie warten, Sind traurig und verliebt In diesem kleinen Garten, Von dem es so viele gibt. Vom Garten des Herrn Ming · James Krüss · Liebe Read the full article
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blog-aventin-de · 4 days
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Vom Garten des Herrn Ming
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Vom Garten des Herrn Ming · James Krüss · Liebe
Im stillen Gartenreich Des alten Gärtners Ming, Da schwimmt in einem Teich Ein Wasserrosending. Den alten Ming in China Entzückt sie ungemein, Er nennt sie Cathrina, Chinesisch: Ka-Ta-Rain. Mit einer Pluderhose Und sehr verliebtem Sinn Geht er zu seiner Rose hin. Er singt ein Lied und fächelt Der Rose Kühlung zu. Die Rose aber lächelt Nur für den Goldfisch Wu. Sie liebt das goldne Fischchen, Das oft vorüberschießt Und auf den Blättertischchen Den Rosenduft genießt. Doch Wu, der Goldfisch-Knabe, Der lockre Bube, gibt Ihr weder Gruß noch Gabe, Weil er ein Hühnchen liebt. Er liebt Shu-Shu, das kleine, Goldrote Hühnerding. Jedoch Shu-Shu, die Feine, Liebt nur den Gärtner Ming. So liebt Herr Ming Cathrina, Cathrina liebt den Wu Wu liebt Shu-Shu aus China, Den Gärtner liebt Shu-Shu. Man liebt sich sanft und leise. Doch keiner liebt zurück. Und niemand in dem Kreise Hat in der Liebe Glück. Sie leben und sie warten, Sind traurig und verliebt In diesem kleinen Garten, Von dem es so viele gibt. Vom Garten des Herrn Ming · James Krüss · Liebe Read the full article
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blog-aventin-de · 4 days
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19 · Der kleine Prinz
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19 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle
Der kleine Prinz stieg auf einen hohen Berg. Die einzigen Berge, die er kannte, waren die drei Vulkane, und sie reichten nur bis an die Knie, und den erloschenen Vulkan benutze er als Schemel. Von einem Berg so hoch wie der da, sagte er sich, werde ich mit einmal den ganzen Planeten und alle Menschen sehen … Aber er sah nichts als die Nadeln spitziger Felsen. »Guten Tag«, sagte er aufs Geratewohl. »Guten Tag … Guten Tag … Guten Tag …«, antwortete das Echo. »Wer bist Du?«, sagte der kleine Prinz. »Wer bist Du … Wer bist Du … Wer bist Du …?«, antwortete das Echo. »Seid meine Freunde, ich bin allein«, sagte er. »Ich bin allein … allein … allein …«antwortete das Echo. Was für ein merkwürdiger Planet! dachte er da. Er ist ganz trocken, voller Spitzen und ganz salzig. Und den Menschen fehlt es an Phantasie. Sie wiederholen, was man ihnen sagt … Zu Hause hatte ich eine Blume: Sie sprach immer zuerst … 19 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle Read the full article
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blog-aventin-de · 5 days
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Der Zauberbusch · Rosen Rätsel
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Der Zauberbusch · Rosen Rätsel · Magier
Ein böser Zauberer hatte drei Frauen in Rosenbüsche verwandelt. Sie waren in Farbe, Form und Duft vollkommen gleich und hatten dieselbe Anzahl von Blättern, Blüten und Dornen. Nur bei einer der Frauen hatte der Zauber nicht richtig funktioniert: Sie durfte nachts entzaubert bei ihrem Mann im Haus verbringen. Doch der böse Magier dachte sich eine weitere Gemeinheit aus. Er suchte den Mann auf, dessen Frau nur tagsüber ein Rosenbusch war, und sprach: »Ich gebe dir eine Chance. Wenn du morgen früh eine Rose von dem Busch pflückst, der deine Frau ist, dann ist der Zauber gebannt. Wenn du dich aber irrst, dann wirst du deine Frau nie wieder sehen.« Nach diesen Worten lachte der Magier ganz hämisch und löste sich in Rauch auf. Am nächsten Morgen machte sich der Mann - kurz nachdem seine Frau ihn wieder verlassen musste, auf den Weg. Er betrachtete die drei Rosenbüsche und pflückte schließlich von einem der Büsche eine Rose, die er mit nach Hause nahm. Dort erwartete ihn bereits seine Frau und nahm die Rose lächelnd entgegen, bevor sie ihn in die Arme schloss. Woran hatte der Mann den richtigen Rosenbusch erkannt? ▃ ▅ ▆ Antwort ▆ ▅ ▃ Der richtige Rosenbusch war ohne Morgentau, da die Frau die Nacht bei ihrem Mann im Haus verbrachte. Der Zauberbusch · Rosen · Rätsel · Magier Read the full article
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blog-aventin-de · 6 days
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Das Brot · Wolfgang Borchert
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Das Brot · Wolfgang Borchert · Elend Armut Hunger
Plötzlich wachte sie auf. Es war halb drei. Sie überlegte, warum sie aufgewacht war. Ach so! In der Küche hatte jemand gegen einen Stuhl gestoßen. Sie horchte nach der Küche. Es war still. Es war zu still, und als sie mit der Hand über das Bett neben sich fuhr, fand sie es leer. Das war es, was es so besonders still gemacht hatte; sein Atem fehlte. Sie stand auf und tappte durch die dunkle Wohnung zur Küche. In der Küche trafen sie sich. Die Uhr war halb drei. Sie sah etwas Weißes am Küchenschrank stehen. Sie machte Licht. Sie standen sich im Hemd gegenüber. Nachts. Um halb drei. In der Küche. Auf dem Küchentisch stand der Brotteller. Sie sah, dass er sich Brot abgeschnitten hatte. Das Messer lag noch neben dem Teller und auf der Decke lagen Brotkrümel. Wenn sie abends zu Bett gingen, machte sie immer das Tischtuch sauber. Jeden Abend. Aber nun lagen Krümel auf dem Tuch. Und das Messer lag da. Sie fühlte, wie die Kälte der Fliesen langsam an ihr hoch kroch. Und sie sah von dem Teller weg. »Ich dachte, hier wäre was«, sagte er und sah in der Küche umher. »Ich habe auch was gehört«, antwortete sie, und dabei fand sie, dass er nachts im Hemd doch schon recht alt aussah. So alt wie er war. Dreiundsechzig. Tagsüber sah er manchmal jünger aus. Sie sieht doch schon alt aus, dachte er, im Hemd sieht sie doch ziemlich alt aus. Aber das liegt vielleicht an den Haaren. Bei den Frauen liegt das nachts immer an den Haaren. Die machen dann auf einmal so alt. »Du hättest Schuhe anziehen sollen. So barfuß auf den kalten Fließen. Du erkältest dich noch.« Sie sah ihn nicht an, weil sie nicht ertragen konnte, dass er log. Dass er log, nachdem sie neunundreißig Jahre verheiratet waren »Ich dachte, hier wäre was«, sagte er noch einmal und sah wieder so sinnlos von einer Ecke in die andere, »ich hörte hier was. Da dachte ich, hier wäre was.« -- »Ich hab auch was gehört. Aber es war wohl nichts.« Sie stellte den Teller vom Tisch und schnippte die Krümel von der Decke. »Nein, es war wohl nichts«, echote er unsicher. Sie kam ihm zu Hilfe: »Komm man. Das war wohl draußen. Komm man zu Bett. Du erkältest dich noch. Auf den kalten Fließen.« Er sah zum Fenster hin. »Ja, das muss wohl draußen gewesen sein. Ich dachte, es wäre hier.« Sie hob die Hand zum Lichtschalter. Ich muss das Licht jetzt ausmachen, sonst muss ich nach dem Teller sehen, dachte sie. Ich darf doch nicht nach dem Teller sehen. »Komm man«, sagte sie und machte das Licht aus, »das war wohl draußen. Die Dachrinne schlägt immer bei Wind gegen die Wand. Es war sicher die Dachrinne. Bei Wind klappert sie immer.« Sie tappten sich beide über den dunklen Korridor zum Schlafzimmer. Ihre nackten Füße platschten auf den Fußboden. »Wind ist ja«, meinte er. »Wind war schon die ganze Nacht.« Als sie im Bett lagen, sagte sie: »Ja, Wind war schon die ganze Nacht. Es war wohl die Dachrinne.« »Ja, ich dachte, es wäre in der Küche. Es war wohl die Dachrinne.« Er sagte das, als ob er schon halb im Schlaf wäre. Aber sie merkte, wie unecht seine Stimme klang, wenn er log. »Es ist kalt«, sagte sie und gähnte leise, »ich krieche unter die Decke. Gute Nacht.« -- »Nacht«, antwortete er noch: »ja, kalt ist es schon ganz schön.« Dann war es still. Nach vielen Minuten hörte sie, dass er leise und vorsichtig kaute. Sie atmete absichtlich tief und gleichmäßig, damit er nicht merken sollte, dass sie noch wach war. Aber sein Kauen war so regelmäßig, dass sie davon langsam einschlief. Als er am nächsten Abend nach Hause kam, schob sie ihm vier Scheiben Brot hin. Sonst hatte er immer nur drei essen können. »Du kannst ruhig vier essen«, sagte sie und ging von der Lampe weg. »Ich kann dieses Brot nicht so recht vertragen. Iss doch man eine mehr. Ich vertrage es nicht so gut.« Sie sah, wie er sich tief über den Teller beugte. Er sah nicht auf. In diesem Augenblick tat er ihr leid. »Du kannst doch nicht nur zwei Scheiben essen«, sagte er auf ihren Teller blickend. »Doch, abends vertrage ich das Brot nicht gut. Iss man. Iss man.« Erst nach einer Weile setzte sie sich zu ihm unter die Lampe an den Tisch. Das Brot · Wolfgang Borchert · Elend Armut Hunger Read the full article
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blog-aventin-de · 7 days
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Cafe creme · Walter Benjamin
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Café crème · Walter Benjamin · Frühstück in Paris
Wer sich auf silbernem Brettchen, mit Butterkugeln und Marmelade garniert, den Morgenkaffee auf seinem Pariser Zimmer servieren lässt, weiß nichts von ihm. Im Bistro muss man ihn nehmen, wo zwischen den Spiegeln das petit déjeuner selber ein Hohlspiegel ist, in dem das kleinste Bild dieser Stadt erscheint. Bei keiner Mahlzeit sind die Tempi verschiedener, vom mechanischen Handgriff des Angestellten, der am Zinc sein Glas Melange hinunterstürzt, bis zum beschaulichen Genuss, mit dem, in der Pause zwischen zwei Zügen, ein Reisender langsam die Tasse leert. Und selber sitzt du vielleicht neben ihm, am gleichen Tisch, auf der gleichen Bank und bist doch weit entfernt und für dich. Deine morgendliche Nüchternheit opferst du, um etwas zu dir zu nehmen. Und was nimmst du mit diesem Kaffee nicht alles zu dir: den ganzen Morgen, den Morgen von diesem Tag und manchmal auch den verlorenen des Lebens. Hättest du als Kind an diesem Tisch gesessen, wie viel Schiffe wären nicht über das Eismeer der Marmorplatte gezogen. Du hättest gewusst, wie es auf dem Marmara-Meer aussieht. Den Blick auf einen Eisberg oder ein Segel hättest du einen Schluck für den Vater und einen für den Onkel und einen für den Bruder genommen, bis an den dicken Rand deiner Tasse, breites Vorgebirge, auf welchem die Lippen ruhten, langsam die Sahne wäre angeschwemmt gekommen. Wie schwach ist dein Ekel geworden. Wie schnell und wie hygienisch geht es zu: du trinkst; du tunkst nicht, du brockst nicht ein. Verschlafen greifst du nach der madeleine im Brotkorb, brichst sie und merkst nicht einmal, wie es dich traurig macht, sie nicht teilen zu können. Café crème · Walter Benjamin · Frühstück in Paris Read the full article
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blog-aventin-de · 7 days
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Narkose durch Bücher · Kurt Tucholsky
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Narkose durch Bücher · Kurt Tucholsky · Satire Literatur Liebe
»Und wenn alles aus ist ... « Es ist niemals alles aus. Alles geht weiter - eine sehr schmerzliche Erfahrung, die man erst ziemlich spät lernt. Alles geht weiter. Was aber, wenn es doch weiter geht, und man denkt, alles sei aus . . . was dann? Manche betrinken sich. Es steht einer Dame nicht wohl an, sich zu betrinken - wir sind doch hier nicht in Amerika. Nun, also dann: eine neue Liebe? Nie wieder Liebe ... ! In den Romanen vergessen die Heldinnen im Strudel des rauschenden und eleganten Vergnügungslebens ihren Kummer ... aber wo strudelt es denn schon und noch? Dann gibt es also nur ein Mittel, nein zwei. Das eine ist: Narkose durch Bücher. Durch welche Bücher kann man das Leid betäuben? Das kommt auf die zu Betäubende an! Ist es eine sehr kluge, eine sehr gebildete, eine sehr intellektuell trainierte Dame, dann mag es wohl sein, dass sie zu den Klassikern greift ... zu deutschen oder zu französischen oder zu englischen. In diesen Büchern steht gewöhnlich immer ein Teil mehr, als man bei der ersten Lektüre heraus gelesen hat. Man kann zum Beispiel in den Swift auch viel hineinlesen; das kann man nicht bei jedem Buch . . . Aber das ist noch nicht das Richtige. Das Richtige ist: das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, und zerrt und nicht mehr loslässt ... bis zum Ende nicht, bis zur Seite 354. Lies oder stirb! Dann liest man lieber. Musterbeispiel 1: Zu dieser Gattung gehört etwa Wallace, der es ja nunmehr schon etwas reichlich grob treibt, womit nicht gesagt sein soll, dass er es nicht immer so getrieben habe. Musterbeispiel 2: Prinzgemahl von Philipp Mac-Donald. Davon gibt es natürlich viele hundert Beispiele. Betäubt dergleichen ... !? Ja, es betäubt; diese Gattung Literatur betäubt. So, wie es gegen Kopfschmerzen ein wirkliches Universalmittel gibt: nämlich starke Zahnschmerzen -: so wird bei der Lektüre dieser modernen Märchenbücher nur ein kleines Feld im Gehirn angestrengt, der Rest ist gelähmt, er ruht . . . die Sache mit Martin wagt sich nicht hervor . . . für den Augenblick ist sie nicht mehr da . . . Der Autor schleppt die Liebeskranke (gibts!) durch die Dschungel und durch die Unterwelten der großen Städte. Es knallt und es brennt; die Heldin stürzt mit rutschendem Büstenhalter aus dem 44. Stockwerk, und unten wartet der Befreier, weiter! weiter! Die Leidende liest weiter. Sie liest, wenn sie allein ist, bei Tisch, zum Kaffee und den ganzen Nachmittag lang ... und wenn sie noch so ein Buch hat, auch noch an diesen langen Abenden, die schlaflose Nacht werden wollen, die Stunden wollen nicht enden, der Schlaf kommt nicht . . . Er braucht nicht zu kommen. »Mit einem einzigen Blick übersah Jack die Situation. Er ergriff den Konservenbüchsenöffner, der auf dem Tisch lag, und stürzte sich auf den Chinesen . . . « Faul wird die Sache nur dann, wenn in diesem Rumor plötzlich ein Kerl auftaucht, er zufällig Martin heißt. Martin . . . Dann lässt sie das Buch sinken, und der ganze Kram ist wieder da. Hat er sich nicht gemein benommen? Er hat sich gemein benommen! Hätte ich mich anders benehmen können? Ich hätte mich nicht anders benehmen können! Hätte ich ihm den Brief . . . hätte er mir den Brief . . . hätten wir uns die Briefe . . . äh! Einer, der Martin heißt, darf also nicht vorkommen. Aber sonst sind diese Bücher bunte Oasen, in die die Leserin aus der Wüste flieht, wo man sie so grimmig enttäuscht hat . . . Und es muss nicht immer unglückliche Liebe sein (gibts!). Da ist die Rekonvaleszenz: die süße Mattigkeit, die Zeit, in der sie alle gut zu einem sind und so leise und so rücksichtsvoll ... auch, dass sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit . . . ! Da sind dann mildere Bücher am Platz ... aber gut geschrieben müssen sie sein und sanft und hinreißend (Musterbeispiel: Raucat - Die ehrenwerte Landpartie). Glatt wie Öl geht dir das runter, die Seiten wenden sich so lind um, die Erzählung fließt sanft dahin, unaufhaltsam. Man muss nicht alles so genau verstehen, lesen genügt auch ... die Zeit vergeht ... die Krankheit entweicht ... die Gesundheit wächst langsam ... Kummer und Elend liegen grollend in der Ecke, niemand kümmert sich um sie, und das bekommt ihnen schlecht; denn das Unglück ist eine eitle Frau und will hofiert sein. Beachtet man es nicht, dann stirbt es. Wer wird denn gleich Kokain schnupfen, dieses Stimulans unserer Großmütter aus der Inflation! Bücher sind auch sehr schön. Aber es müssen die richtigen Bücher sein! Und so ist es denn das Beste, wenn die Dame den Herrn Martin gleich zu Beginn ihrer Beziehung fragt: »Sag mal - was rätst du mir zu lesen, wenn wir uns gezankt haben?« Wenn er so nett ist, sagt er es. Das wäre das eine Mittel, um den Kummer zu vergessen. Es gibt aber noch ein zweites. Arbeit ist auch nicht schlecht! Narkose durch Bücher · Kurt Tucholsky · Satire Literatur Liebe Read the full article
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blog-aventin-de · 9 days
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Sage vom Mäuseturm zu Bingen
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Sage vom Mäuseturm zu Bingen · Deutschland · Rhein
Wo aus dem Rheinstrom unterhalb von Bingen weiße Klippen gefahrdrohend emporragen und nur einen schmalen Raum, das Binger Loch, für die Durchfahrt freilassen, da erhebt sich in der Nähe der Ruine Ehrenfels und unweit des Rheinsteins inmitten der schäumenden Fluten ein finsteres Gemäuer. Es ist Hattos Turm. Von Eulen und Fledermäusen umflattert, erscheint er dem Beschauer wie das Haus eines Bösen, wie das Denkmal eines ungeheuren Frevels. Mäuseturm nennt die Sage jenes Gemäuer, von dem der Schiffer mit Grauen das Gesicht abwendet.  Einst lebte zu Mainz ein Erzbischof namens Hatto, dessen Herz grob, hart und unempfänglich war gegen alle Not der Bedrängten. Und um diese Zeit brach am Rhein und rings in der Gegend gerade eine große Hungersnot aus, so dass viele Menschen umkamen. Der Bischof jedoch, dessen Speicher voll mit Korn gefüllt waren, öffnete diese nur dem Wucher, aber nicht den Armen seines weiten Sprengels. Als die Not seiner Untertanen größer und größer wurde, fanden sich die hungernden Menschen in Scharen zusammen und flehten den gefühllosen Mann um Erbarmen und Nahrung an. Als sie merkten, dass dies umsonst war, murrten sie und fluchten dem Tyrannen in ohnmächtiger Wut. Aber das Herz des Bischofs regte sich nicht vor Mitleid sondern vor Zorn. Er ergrimmte so sehr, dass er seine Schergen ausschickte, die Murrenden zu fangen und sperrte sie sodann in eine große Scheune ein und ließ Feuer legen. Als die Unglücklichen von den Flammen ergriffen wurden und ihr Todesgeschrei bis in den Bischofspalast drang, bis an die Ohren des Unmenschen und aller derjenigen, die mit ihm an der üppigen Tafel saßen, da rief dieser in teuflischem Hohn: »Hört ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?«  Da wurde es plötzlich ganz still und die Sonne verhüllte ihr Antlitz. Im Saal wurde es dunkel, und die angezündeten Kerzen vermochten nicht mehr die Dämmerung zu durchbrechen, die den finsteren Mann von nun an umlagerte. Und siehe da! Im Saal begann es sich zu regen, und aus allen Winkeln, aus den Ritzen des Fußbodens, zu den Fenstern herein und von der Decke herab krochen und liefen Scharen nagender Mäuse und erfüllten alsbald alle Gemächer des Palastes. Ohne Scheu sprangen die Tiere auf die Tische und benagten die Speisen vor den Augen der erstaunten Versammlung. Immer neue kamen hinzu, und kein Brotkrümel auf der Tafel blieb verschont und kein Bissen, der zum Mund geführt werden sollte. Da ergriffen Furcht und Entsetzen sie alle, die das sahen, und seine Freunde, seine Knechte und Mägde flohen in die Nähe des Geächteten. Der  aber wollte nur entrinnen, bestieg sodann eilends allein ein Schiff und fuhr den Rhein hinab bis zu jenem Turm, der von den Wellen des Stroms umspült wird. Dort wähnte er sich vor seinen unersättlichen Peinigern sicher. Doch auch hier wiederum krochen Tausende von Mäusen mit Gepfeife aus den Wänden hervor. Vergebens erstieg der Erzbischof Hatto sodann, bebend vor Angst und stumm vor Entsetzen, die höchste Warte. Aber auch dahin folgten sie ihm, und heißhungrig wie sie waren, fielen sie den unmenschlichen Spötter an. Bald war von ihm nichts mehr übrig. So lautet die Sage von jenem einsamen Turm mitten im Rhein. Sage vom Mäuseturm zu Bingen · Deutschland · Rhein Read the full article
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blog-aventin-de · 9 days
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12 · Ich bin der Abt · Carmina Burana
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12 · Ich bin der Abt · Carmina Burana · Carl Orff
Ich bin der Abt Ich bin der Abt von Cucanien, Und meinen Konvent halte ich mit den Saufbrüdern Und meine Wohlgeneigtheit gehört dem Orden der Würfelspieler, Und macht einer mir morgens seine Aufwartung in der Schenke, Geht er nach der Vesper fort und ist ausgezogen Und - also ausgezogen, wird er ein Geschrei erheben: Wafna, wafna! Wafna! Wafna! Was hast du getan, Pech, schändlichstes? Unseres Lebens Freuden hast du Fortgenommen alle! Wafna! Wafna! Wafna! Wafna! Ha, Ha! Ha, Ha! Ego sum abbas Ego sum abbas Cucaniensis, consilium meum est cum bibulis, et in secta Decii voluntas mea est, et qui mane me quesierit in taberna, post vesperam nudus egredietur, et sic denudatus veste clamabit: Wafna, wafna! Wafna! Wafna! quid fecisti sors turpassi? Nostre vite gaudia abstulisti omnia! Wafna! Wafna! Wafna! Wafna! Ha, Ha! Ha, Ha! 12 · Ich bin der Abt · Carmina Burana · Carl Orff Read the full article
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blog-aventin-de · 10 days
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Fuchs und Storch · Interessen
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Fuchs und Storch · Interessen · Gotthold Ephraim Lessing
Ein Fuchs war in seinem Revier auf Nahrungssuche unterwegs und traf auf einer Wiese einen Storch. »Erzähle mir doch etwas von den fremden Ländern, die du alle schon gesehen hast«, sagte der Fuchs zu dem weit gereisten Storch.    Daraufhin fing der Storch an weitläufig auszuholen mit seiner Erzählung. Er benannte jede Lache und jede feuchte Wiese, wo er die schmackhaftesten Würmer und die fettesten Frösche gefunden und verspeist hätte.  Der Fuchs war darüber nicht sehr erfreut und ging weiter seines Weges mit den Abschiedsworten: »Wie schön für dich«.    Lehre:  Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Fuchs und Storch · Interessen · Fabel von Gotthold Ephraim Lessing Read the full article
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