bookloverin-blog

[bookloverin-blog]

“Simon vs. The homo sapiens agenda”

Beinahe pünktlich zum Kinostart von “Love, Simon” habe ich es geschafft dieses wunderschöne Buch zu beenden. Über Bookstagram bin ich auf das Werk von Becky Albertalli (deutsch: “Nur drei Worte” / “Love, Simon”) aufmerksam geworden.  Der 16-jährige Simon führt das Leben eines ganz normalen Highschool-Schülers - mit der Ausnahme, dass niemand weiß, dass er schwul ist. Über das Internet lernt er Blue kennen, einen ebenfalls homosexuellen Jungen in seiner Jahrgangsstufe und sie beginnen E-Mails auszutauschen. Ohne die wahre Identität des jeweils anderen zu kennen, wächst die gegenseitige Zuneigung; bis zu dem Zeitpunkt als die E-Mails in falsche Hände geraten und Simon Wingman für Klassenclown Martin spielen muss, der ihm mit einer Veröffentlichung und damit einem unfreiwilligen Coming Out droht.  Die Geschichte ich ist wahnsinnig witzig und gleichzeitig sehr einfühlsam geschrieben. Simon muss man einfach gernhaben! Seine Familie und Freunde sind klasse und äußerst lebensecht. Ich will gar nicht mehr verraten, von mir neun von zehn Lesezeichen!  

[bookloverin-blog]

“Begin Again” von Mona Kasten

Dies ist der erste Roman, den ich von der deutschen Autorin gelesen habe, die mit ihren Büchern derzeit sowohl auf Bookstagram, als auch in jeglichen Buchhandlungen omnipräsent ist. 

Ich mochte die Handlung rund um Allie und Kaden - beides Charaktere, die viel Ballast mit sich herumtragen und damit zu interessanten Persönlichkeiten werden. Der Inhalt: Allie zieht zum Studieren nach Woodshill, um dort einen Neuanfang zu wagen und ihre schmerzliche Vergangenheit hinter sich zu lassen. Die Wohnungssuche führt sie zu dem etwas launischen, aber äußerst attraktiven Kaden. Er bietet ihr ein Zimmer als Mitbewohnerin an - doch stellt eines gleich zu Beginn klar: Bei ihm gibt es Regeln! Die wichtigste davon: Wir fangen niemals etwas miteinander an! Trotzdem wagt es keiner, das Knistern zwischen den beiden zu leugnen - selbst Kaden nicht...

Mona Kasten weiß es die Gefühle ihrer Protagonistin einfühlsam zu schildern, was mir persönlich sehr gut gefiel. Die Handlung nimmt - dem Genre entsprechend - den erwartbaren Verlauf und macht Lust sich auch mit den beiden folgenden Bänden auseinanderzusetzen, deren künftige Hauptfiguren schon in “Begin Again” auftauchen. 

Einige Szenen (vor allem rund um Allies Uni-Leben) fand ich teilweise ein bisschen überzogen und nervig. Deswegen von mir sieben von zehn Lesezeichen, auch weil ich erst sehr gut in die Handlung hineingefunden habe, aber sich der Schluss für meinen Geschmack beinahe schon zu lange gezogen hat. 

[bookloverin-blog]

“Gallery of the Dead” von Chris Carter

Dies ist der 9. Band aus der Hunter-und-Garcia-Reihe des Thriller-Autors Chris Carter. Die deutsche Version “Blutrausch - Er muss töten” erscheint voraussichtlich am 7. September 2018. So lange konnte ich mich allerdings nicht mehr gedulden und habe es deswegen vorab schon auf Englisch gelesen. 

Ich finde einfach Chris Carters Schreibstil sehr, sehr gut. Vor allem haben es mir die “Cliff-Hanger” am Ende beinahe jedes seiner Kapitel angetan, die dazu animieren sofort weiter zu lesen. Da der Erzählverlauf durch häufige Perspektivwechsel unterbrochen ist, möchte man noch schneller umblättern, um zu erfahren, wie es in dem anderen Erzählstrang weitergeht. Ich denke, hier muss nicht weiter hervorgehoben werden, dass das die Spannung enorm steigert.

Hunter und Garcia bekommen es in diesem Band mit einem Serienkiller zu tun, der sogar erfordert, dass sich das FBI einschaltet. “If I was allowed to choose just one thing to erase from my mind, what's inside that room would be it.” Mit diesen Worten werden Hunter und Garcia beim Eintreffen am Tatort begrüßt. Schnell wird klar, dass dies nicht der erste Mord des Killers war. Doch tappen sowohl die beiden Detectives des LAPD als auch das FBI lange im Dunkeln, denn der Killer scheint seine Opfer völlig wahllos auszusuchen. Bis auf ein einzelnes Indiz scheint die Morde auch nichts miteinander zu verbinden. 

Am Ende kommt es zu einem großartigen Showdown, weswegen das Buch von mir neun von zehn Lesezeichen erhält. 

Ich freu mich jetzt schon auf einen neuen Fall für Hunter und Garcia, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt. 

[bookloverin-blog]

One of us is lying

Dieses Buch von Karen M. McManus hat vor allem durch seinen Titel meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es ist eine Mischung aus Pretty Little Liars und Gossip Girl, denn beim Nachsitzen stirbt ein Junge, der eine App entwickelt hat, in der er den neusten Klatsch veröffentlicht. Jeder der anderen vier im Raum wird verdächtigt, sobald klar wird, dass es sich bei dem Tod ihres Mitschülers um Mord handelt. Augenscheinlich sind alle vier unterschiedliche Stereotype (der Bad Boy, die Streberin, ...). Doch als klar wird, dass am Folgetag über jeden von ihnen ein brisantes Geheimnis veröffentlicht werden sollte, rücken die vier Jugendlichen in den Fokus der Ermittlungen. Doch anstatt sich von der Polizei gegenseitig ausspielen zu lassen, schließt sich der “Mörder-Club” zusammen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen - auch wenn ich sagen muss, dass es doch eher der Kategorie Jugendbuch zuzuordnen ist. Abwechselnd wird aus der jeweiligen Sichtweise der vier Hauptpersonen berichtet, sodass durch den Perspektivwechsel Spannung erzeugt wird. Die Handlung ist schlüssig, wobei ich mir zum Schluss noch mehr erhofft hätte. Insgesamt erhält das Buch von mir acht von zehn Lesezeichen. 

[bookloverin-blog]

“Ich schreib dir morgen wieder...”

“Und - hast du das Tagebuch inzwischen gelesen?” Verzweifelt hielt ich Ausschau nach einem Zeichen. Sollte ich es ihm erzählen oder lieber doch nicht? [...] “Ja.” Ich dachte angestrengt nach. Natürlich konnte ich behaupten, dass ich ihn nur auf den Arm genommen hatte - ein total witziger Scherz, harr, harr, ungefähr so lustig wie der, dass mein Dad an Hodenkrebs gestorben war. Oh, wir würden uns den Bauch halten vor Lachen! “Und? Komm schon, du hast mich schon bis elf warten lassen!”, drängelte er. “Ich hab mir alle möglichen Sachen ausgedacht. Gibt es ein Erdbeben? Oder kennst du die Lottozahlen? Ist irgendwas dabei, womit wir vielleicht reich werden können?” “Nein”, antwortete ich und musste unwillkürlich lächeln. “Bloß langweilige Gedanken und Gefühle.” “Aha”, erwiderte er, aber ich hörte, dass auch er lächelte. “Also los, raus damit. Die Prophezeiung, bitte...” 

- Cecelia Ahern, “Ich schreib dir morgen wieder” (S. 226f.)  

Dass es sich bei den rätselhaften Texten, die in dem Tagebuch auftauchen, das Tamara findet, nicht nur um “langweilige Gedanken und Gefühle” handelt, wird schnell klar... 

Doch zunächst zum Inhalt: Nach dem Selbstmord ihres Vaters muss Tamara Goodwin ihr Glamour-Leben in Dublin aufgeben und mit ihrer Mutter zu ihrer Tante aufs Land ziehen. Sie kann sich kaum an das Leben dort gewöhnen. Ihre Mutter verfällt derweil in eine schwere Depression und ist kaum ansprechbar. Von niemandem verstanden streift Tamara durch die Landschaft und stößt schließlich auf eine Schlossruine. Eine seltsame Magie scheint von diesem Ort auszugehen. Hier möchte sie ihren ersten Eintrag in das Tagebuch schreiben, das auf mysteriöse Weise den Weg in ihre Hände gefunden hat. Doch die Seiten sind bereits gefüllt - mit ihrer eigenen Handschrift. Und damit nicht genug: Die Zeilen greifen bereits die Zukunft vorweg, denn das Datum ist jeweils das des morgigen Tages! Der Schock sitzt tief - erst recht, als die Ereignisse wie prophezeit eintreten. Doch Tamara ergreift Initiative und nimmt ihr Schicksal fortan selbst in die Hand. Dabei lernt sie nicht nur immer mehr über sich selbst, sondern stößt auch auf ein lange gehütetes Geheimnis. 

Dieses überaus witzige und liebenswert geschriebene Buch erhält von mir acht von zehn Lesezeichen. Cecelia Ahern schafft es in diesem Roman Liebe, Freundschaft, Mystery, Krimi und traurige Passagen gekonnt miteinander zu verbinden - und um die freundin auf dem Klappentext zu zitieren: “mit Denkanstößen für das eigene Leben”. Genau das richtige Buch um in den Frühling zu starten! 

[bookloverin-blog]

“Winterkartoffelknödel” von Rita Falk

Ich hab mein Bücherregal um ein neues Genre erweitert: den Provinzkrimi. Und ich muss sagen, es ist echt witzig, erst recht, wenn man besagte Provinz (in diesem Fall die Gegend um Landshut) auch noch kennt. 

Urkomisch geschrieben handelt "Winterkartoffelknödel” von Franz Eberhofer, dem Dorfgendarme von Niederkaltenkirchen in der Nähe von Landshut. Er erzählt aus der Ich-Perspektive und zwar so, als hätte man einen abendlichen Schwatz mit ihm beim Wolfi auf ein (oder mehr) Bier. 

Auch der Kriminalfall, den Franz zu lösen hat, ist sehr gelungen. Franz vermutet als Einziger im Dorf einen Vierfachmord hinter einer Reihe mysteriöser Unglücksfälle in der Familie Neuhofer. Als Leser hat man zwar bald eine Vermutung, aber man möchte den Franz lieber machen lassen. 

Von mir neun von zehn Lesezeichen für den großartigen Unterhaltungswert diesen Buches! “Dampfnudelblues: Der zweite Fall für den Eberhofer” steht schon auf meiner Wunschliste.

[bookloverin-blog]

“Dark Places” von Gillian Flynn

Ich war selber überrascht, dass ich ausgerechnet “Dark Places” von Gillian Flynn aus meinem Bücherregal fischte nach meiner Enttäuschung über mein letztes Buch, “Cry Baby”. Doch dieser Roman ist deutlich besser und spannender geschrieben. 

Das Buch handelt von Libby, der einzigen Überlebenden des Kansas Prärie Massakers, dem ihre gesamte Familie zum Opfer fiel. Für schuldig wird Libbys Bruder Ben befunden, der aufgrund ihrer Aussage nun beinahe zwei Jahrzehnte im Gefängnis sitzt. Aufgrund von Geldnöten lässt sich Libby auf Geschäfte mit dem dubiosen Kill-Club ein. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von True-Crime-Fans, die Libby horrende Summen dafür bezahlen, sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit zu begeben. Je weiter sie vordringt, um Licht ins Dunkeln dieser Nacht zu bringen, desto mehr gerät ihre Erinnerung an damals ins Wanken. Und sie muss sich die Frage stellen: Ist ihr Bruder wirklich der Mörder ihrer Familie?

Auch Libby als Hauptperson des Romans von Gillian Flynn ist nicht gerade liebenswert, aber ihre Geschichte ist fesselnd und ergreifend geschrieben. Die Autorin verschränkt Libbys Story mit Rückblenden, die abwechselnd aus der Sicht von Ben und Libbys Mutter geschrieben sind. Diese Verzahnung erhöht die Spannung ungemein und man möchte das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen!

Der Roman erhält acht von zehn Lesezeichen von mir und sei mit der Warnung versehen, dass er nichts für schwache Nerven sei. 

Ich habe auch kurz in die Verfilmung mit Charlize Theron hineingeschnuppert, die deutlich weniger brutal wirkt im Vergleich zum Buch. Ein abschließendes Urteil möchte ich mir aber dazu nicht erlauben. Die Online-Bewertungen befinden den Film als mittelmäßig. Hier der dazugehörige Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=9RiiZs_-sJ4. 

[bookloverin-blog]

Ich hab eine neue Serie gefunden, die ich unbedingt weiterempfehlen möchte! Ich spreche von “The Bold Type”! 

Die Serie handelt von Kat, Jane und Sutton - drei Mitarbeiterinnen bei dem New Yorker Magazin “Scarlet”. Kat ist zuständig für Social Media, Jane aufstrebende Autorin und Sutton träumt von einem Job in der Fashionabteilung, während sie ihrer Chefin grünen Saft holt - insgesamt also noch genug Luft nach oben auf der Karriereleiter!

Es hat einen riesigen Spaß gemacht die Serie zu gucken und man musste sich regelgerecht bremsen sie nicht in einer Nacht durchzusuchten. Man schließt die drei jungen Frauen spätestens nach der zweiten Folge direkt ins Herz. Es werden Themen wie Probleme im Job, die Gefahren der sozialen Medien oder sexuelle Experimentierfreudigkeit angesprochen ohne unangenehm gezwungen zu wirken. Die Mädchen von “The Bold Type” sind lustig, verrückt und mutig - und immer wahnsinnig gut angezogen! 

Ich war wirklich traurig, als ich die letzte der zehn Folgen gesehen hatte und hoffe auf eine baldige Fortsetzung!

Ich kann die Serie an alle jungen Frauen empfehlen, die mit “Gossip Girl” großgeworden sind, und mittlerweile über Blaires Intrigen und Co. stehen. Bis auf die schicken Outfits und Big Apple haben die beiden Serien auch kaum etwas gemein... Außer vielleicht noch das Intro, das ein bisschen so klingt, als würde Gossip Girl ein kurzes Update aus dem Leben von Kat, Jane und Sutton geben. Aber das lässt sich ignorieren und deswegen bekommt “The Bold Type” volle fünf von fünf Popcorn-Tüten von mir! 

[bookloverin-blog]

Das Buch im Buch: “Die Blutschule” in “Das Joshua Profil”

Das Zitat aus meinem letzten Post stammt aus dem zweitgenannten Buch von Sebastian Fitzek. “Die Blutschule” schreibt er als Max Rhode. Dieser Roman ist die Erzählung eines psychisch Kranken, der ein Patiententagebuch schreibt und darin seine Vergangenheit verarbeitet. 

Ein Umzug in das Berliner Umland verändert alles für Simon und seinen Bruder. Ein Fluch scheint auf der Idylle zu liegen, der bald Besitz von ihrem Vater ergreift. Er macht mit ihnen einen Ausflug auf eine einsame Insel. In eine Hütte, die wie ein Klassenzimmer eingerichtet ist...

“Mit zwei schnellen Schritten war er bei ihm, riss seinen Kopf an den Haaren hoch und setzte ihm die Klinge an die Kehle.  “Papa!”, schrie ich und sprang vom Stuhl auf. “Bleib, wo du bist!” Die Blicke meines Vaters durchbohrten mich, als ob er mit seinen Augen zwei weitere Messer führte. Zu meinem Bruder, dem der Schweiß von der Stirn perlte, sagte er: “Denk nach, Kleiner. Worin werde ich euch unterrichten?” Mark zitterte. Alle seine Muskeln schienen bis zum Bersten gespannt, als hätte er einen Ganzkörperkrampf. Ich sah die Furcht in seinem Gesicht, sah, wie er feucht wurde zwischen den Beinen, und in dem Moment, in dem ich die Todesangst riechen konnte, wusste ich die Antwort, die mein Vater verlangte, so verrückt und schrecklich sie auch war.  “Töten”, sagte ich und erlöste damit meinen Bruder.  “Töten?” Mein Vater drehte sich zu mir. Erst nach einer weiteren Sekunde nahm er die Klinge von Marks Hals und lächelte zufrieden.  “Sehr gut. Das gibt ein Sternchen ins Klassenbuch.” Ohne auch nur einen Hauch von Ironie in seiner Stimme lobte er mich für meine Antwort und nickte mir anerkennend zu.  “Es stimmt. Ihr habt nie gelernt zu töten. Niemand hat es euch beigebracht. Aber keine Sorge, dieses Versäumnis werden wir jetzt nachholen.” 

- (Rhode, Max 2015: Die Blutschule. Thriller. Bastei Lübbe AG. Köln., S. 138f.)

Das Buch ist wahnsinnig spannend geschrieben, sodass ich es innerhalb weniger Tage fertig gelesen hatte. Der Roman erhält von mir acht von zehn Lesezeichen. Das Buch enthält einige übersinnliche Passagen, ist aber ansonsten sehr nah an der Realität gehalten, die sich durch die Geschehnisse teilweise schon ins Absurde verkehrt. Den Rahmen des Buches, das mit einem Tagebucheintrag von Simon beginnt, finde ich äußerst gelungen. Wer allerdings vor allem in Hinblick auf Tiere zart besaitet ist, sollte die Finger von diesem Buch lassen. 

Das zweite Buch “Das Joshua Profil” handelt von besagtem Max Rhode - nur, dass dieser jetzt die Hauptrolle in dem Thriller spielt, zu dem sein Leben wird. Alles beginnt damit, dass Max´ Pflegekind Jola zurück zu ihren leiblichen Eltern überführt werden soll. Darauf brennen bei ihm alle Sicherungen durch und er flüchtet mit seiner Tochter. Nach einem Autounfall wird er der Entführung und geplanter Ermordung seiner geliebten Tochter beschuldigt. Max flieht aus dem Krankenhaus und wird daraufhin gleich von mehreren Gruppen aus verschiedenen Gründen gejagt. 

Nach viel Blut und einem dramatischen Showdown, erhält das Buch neun von zehn Lesezeichen von mir. Das 397 Seiten starke Buch bäumt sich immer wieder auf und tritt neue Probleme los. Dabei zeigt Sebastian Fitzek im Rahmen seines Romans deutlich die Gefahren des Internets und unserer digitalen Welt auf ohne sie in den Vordergrund rücken zu müssen. Es geht um Predictive Policing, also das Vorhersagen eines Verbrechens und dessen Bekämpfung bevor es geschieht. 

Das Thema macht sofort wieder skeptisch, welche Daten man ins Netz einträgt - sei es bewusst oder unbewusst. Allein all die Stichworte, die man täglich googled, seien es Rezepte, Schauspieler, Songs, das Wetter oder eine bestimmte Fahrtroute. Gewohnheiten und Handlungen daraus abzuleiten ist einfach und je nachdem, wer Zugriff auf diese Daten hat, auch äußerst gefährlich. 

Von mir eine klare Empfehlung für beide Bücher! Man muss sie nicht beide zusammen lesen, aber “Die Blutschule” ist an sich schon ein äußerst spannendes Buch und “Das Joshua Profil” enthält relevante Textpassagen aus dem Werk von Max Rhode, sodass eine Vorkenntnis des Romaninhalts nicht zwingend notwendig ist. 

Wie ich vorhin durch Zufall erfahren habe, wurde “Das Joshua Profil” kürzlich verfilmt und läuft am Karfreitag, den 30. März 2018, um 20:15 Uhr auf RTL. (Hier ein kurzer Einblick: http://www.sebastianfitzek.de/2018/02/04/das-joshua-profil-bald-im-fernsehen/) 

[bookloverin-blog]

´Die Blutschule´? Was hat ein Horrorroman mit übersinnlichen Elementen mit meinem realen Leben zu tun?

Max Rhode zu Cosmo in: “Das Joshua Profil” (S. 159)

[bookloverin-blog]

Über diesem Beitrag sieht man den Link zu der Theateraufführung “Der große Gatsby” nach F. Scott Fitzgerald in der Regie von Abdullah Kenan Karaca im Volkstheater München. Mir persönlich hat das Stück sehr gut gefallen, auch wenn es teilweise ein bisschen gewöhnungsbedürftig war. Ein Großteil der Zuschauer - wie auch ich - hatten wahrscheinlich während der Aufführung die Verfilmung mit Leonardo DiCaprio aus dem Jahr 2013 im Hinterkopf.  Die fünf Schauspieler kamen mit einer Bühne von nur 3 x 6 Metern aus. Da ich das Buch leider nicht kenne, kann ich das Theaterstück nur mit dem Film vergleichen. Die Charaktere waren sehr gut besetzt und toll performed. Während Daisy im Film eher melancholisch wirkt, durchlebt sie im Theater ein Wechselbad der Gefühle: Ist sie einmal sehr euphorisch und in Hochstimmung, scheint sie im nächsten Moment in ein Loch zu fallen und tut sich schwer mit Entscheidungen - vor allem, ob sie nun uneingeschränkt zu Gatsby stehen soll, woran dieser ja letztendlich zugrunde geht. Der Figur der Golferin Jordan kommt im Theaterstück eine bedeutendere Rolle als im Film zu, sodass sie die anderen Figuren miteinander verbinden kann.  Etwas seltsam anmutend dürfte für viele das letzte Drittel des Stücks gewesen sein. Während einer der Partys bei Gatsby haben die Figuren auf einmal Barbie- und Ken-Masken auf und befinden sich im unbefangenen “Party-Modus”. Auch der Autounfall musste aufgrund der Begrenztheit der Bühne natürlich anders inszeniert werden: Ein Batzen Götterspeise oder ähnliches durchsetzt mit Knochen klatschte auf den Boden, der später von Daisy, Jordan und Tom gegessen wird. Nick macht diesen dann für ihre Rücksichtslosigkeit und Ignoranz Vorwürfe, beispielsweise für ihre Abwesenheit bei Gatsbys Beerdigung.  Von mir erhält das Stück acht von zehn Scheinwerfern.

[bookloverin-blog]

Charlotte Link Am Ende des Schweigens

“Die Vögel! Sie blieb stehen. Auf einmal wusste sie es. Wusste, woher diese unwirklich Stille über Stanbury rührte. Die Vögel waren verstummt. Nicht ein einziger erhob seine Stimme. Sie konnte sich nicht erinnern, je ein so vollkommenes Schweigen erlebt zu haben.  Von einem Moment zum anderen erkaltete der Schweiß auf ihrer Haut, und sie zog fröstelnd die Schultern hoch. Was brachte Vögel zum Schwiegen an einem so schönen, so sonnigen Tag? Etwas musste ihren Frieden gestört haben, so heftig und so nachhaltig, dass es keine Freude mehr gab, die sie heraussingen konnten. Eine Katze vielleicht, eine räuberische, mordlustige Katze, die einen von ihnen gefangen und getötet hatte, und seine Todesschreie waren in diese lastende, atemlose Stille gemündet.”

So beginnt der Roman der erfolgreichsten deutschen Autorin der Gegenwart (wie es auf dem Klappentext heißt). Für mich war es der erste Roman von Charlotte Link. Ich habe das Buch mit einer Empfehlung geschenkt bekommen und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Buch ist gut geschrieben und die Spannung kann nahezu konstant aufrecht erhalten werden. Besonders der Anfang, der gleichzeitig die Katastrophe darstellt, war sehr gelungen. Bis etwa zur Mitte des 600 Seiten starken Buches war die Handlung relativ vorhersehbar, worauf ein retardierendes Stück folgte. Das letzte Dritte war dagegen wieder äußert mitreißend und für die letzten 150 Seiten möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen! 

Doch kurz zum Inhalt: Es geht um drei deutsche Ehepaare, die regelmäßig in Stanbury im Westen Yorkshires Urlaub machen. Doch der Schein trügt in keinem sozialen Gefüge mehr, als bei den Familien rund um die Jugendfreunde Alexander, Tim und Leon. Erst als ein grausamer Mord auf dem Anwesen geschieht, bröckelt die Mauer des Schweigens. 

Von mir erhält das Buch acht von zehn Lesezeichen, denn vor allem am Anfang ist es etwas nervig, dass ständig die Perspektive gewechselt wird. Nahezu jeder vorkommende Charakter im Buch ergreift irgendwann einmal das Wort. Dazwischen mischen sich Tagebucheinträge und Dokumentfragmente. Trotzdem schafft Charlotte Link es bis zum Schluss ihre Leser zu verwirren, um die Aufklärung des Mordes möglichst weit nach hinten zu verschieben, und ihn gleichzeitig bei Laune zu halten.  

[bookloverin-blog]

Kuschelsocken, eine Tasse Tee und Lori Nelson Spielman

Nach einem halben Jahr fast ausschließlich mit Thrillern war es erfrischend herzerwärmend mal wieder eine Liebesgeschichte - bzw. letztendlich sogar zwei - zu lesen. Nur einen Horizont entfernt war das erste Buch, das ich von Lori Nelson Spielman gelesen habe.  Zum Inhalt: Die TV-Moderatorin Hannah Farr wird mit den sogenannten Versöhnungssteinen konfrontiert. Sie soll einer ehemaligen Klassenkameradin, die sie früher gemobbt hat, verzeihen. Als Zeichen ihrer Vergebung soll sie einen der beiden zugesandten Steine an die Absenderin zurückschicken und im nächsten Schritt selbst zwei Steine an jemanden verschicken. Hannah denkt sofort an ihre Mutter. Doch als Person des öffentlichen Lebens bringen die Versöhnungssteine mehr Hürden als Befreiung für Hannah mit sich... oder letztendlich doch?  Die charismatische und liebenswerte Protagonistin macht das Buch zu einem echten Page-Turner. Die Thematik ist ansprechend und lebensnah und vor allem regt das Konzept der Versöhnungssteine zum Nachdenken an.  Von mir erhält das Buch neun von zehn Lesezeichen, weil es wirklich sehr witzig geschrieben ist und man sich leicht mit der Hauptfigur identifizieren kann. Das Ende kam für meinen Geschmack ein bisschen zu schnell, weswegen es zu dem Punkt Abzug kommt. 

Da mir der Schreibstil von Lori Nelson Spielman so gut gefiel, lud ich mir direkt im Anschluss das Buch The Life List (deutscher Titel: Morgen kommt ein neuer Himmel) auf meinen Kindle herunter.  Nach dem Tod von Bretts Mutter taucht ein eigenartiges Testament auf. Die heute 34-jährige Brett soll ihr Erbe nur erhalten, wenn sie innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Life List absolviert - eine Liste, die sie als verträumte Teenagerin selbst geschrieben hat. Aber viele dieser Wünsche erscheinen der erwachsenen Brett als überholt. Ein Pferd kaufen? Viele der Punkte stellen Brett vor eine schier unlösbare Aufgabe: Eine gute Beziehung zu ihrem Vater aufbauen? Doch der ist seit sieben Jahren tot... Trotzdem gibt die Protagonistin nicht auf - schließlich handelt es sich hier um den letzten Willen ihrer Mutter. Es ist wirklich äußerst spannend mitzuverfolgen, wie Brett nach bestem Wissen und Gewissen versucht die Punkte ihrer Life List abzuarbeiten, wobei man ständig mitfiebert und zeitweise natürlich mit der Protagonistin verzweifelt, wenn etwas nicht so läuft wie geplant. Es ein sehr mitreißendes Buch, das einen immer wieder staunen lässt, was es manchmal im Leben für Zusammenspiele gibt. Mit viel Witz beschreibt die Autorin das zwölfmonatige Abenteuer von Brett mit all ihren Höhen und Tiefen. Natürlich war letztendlich der Schluss relativ vorhersehbar, sodass das Buch von mir acht von zehn Lesezeichen erhält. 

[bookloverin-blog]

Wie seltsam, wie sonderbar und welch ein Zusammenspiel... C´est pas par là, c´est par ici!

Mrs. Martin zu ihrem Gatten (aus: “Die kahle Sängerin” von Eugène Ionesco)

Dieses Zitat beschreibt sehr treffend meine Gefühle gegenüber diesem Stück, das bei mir an der Uni in diesem Wintersemester aufgeführt wurde. Die Uraufführung “der kahlen Sängerin” fand 1950 statt und das Stück ist dem absurden Theater zuzuordnen. Es kommt mit nur einer Hand voll Schauspielern aus und stellt den Tag mehrerer Ehepaare dar, die sich über größtenteils Belangloses unterhalten. Die Banalität hat dabei einen Hang zur Komik, die aus überspitzter Tragik resultiert. Diese soll die Leere des zwischenmenschlichen Austauschs darstellen. Im Grunde haben sich nämlich die Figuren überhaupt nichts zu sagen, sodass ihre Charaktere austauschbar werden. Gleichzeitig sind sie aber in ihren Rollen gefangen - in ihrem statischen Leben, sodass das Stück quasi in einer Endlosschleife immer und immer wieder ablaufen könnte.   Dieses Mal enthalte ich mich einer Bewertung, denn ein absurdes Theater zu bewerten, finde ich sehr schwierig. Der Inhalt ist sehr verwirrend, was nicht zuletzt daran liegt, dass “ein richtiger Schluss” bzw. eine Auflösung fehlt. Nichtsdestotrotz war das Stück grandios inszeniert und die Schauspieler liefen zu Top-Form auf! 

[bookloverin-blog]

Hochspannung + Science Fiction = Dan Browns “METEOR”

Dieses Buch habe ich eher zufällig gelesen, da es in der Kindle Edition im Angebot war. Und der Kauf hat sich gelohnt! Wieder einmal hat mich ein Dan Brown Roman völlig in seinen Bann gezogen. Ich gebe zu, ein bisschen hat mir der charismatische Robert Langdon mit seinem eidetischen Gedächtnis schon gefehlt, aber das macht der Autor mit einem spannenden Handlungsverlauf und unterschiedlichsten Figuren wieder wett. Die Erzählperspektive variiert von Kapitel zu Kapitel und sorgt dafür, dass die Handlung als noch rasanter empfunden wird - denn immer wieder werden den Protagonisten kurz vor dem Ziel neue Steine in den Weg geworfen. Doch zunächst kurz zur Handlung:

Die NASA entdeckt mittels neuster Satellitentechnologie einen Meteoriten im arktischen Eis. Zur Verifizierung soll die Senatorentochter Rachel Sexton anreisen, während ihr Vater in Washington um den Sitz im Weißen Haus kämpft. Bei ihren Recherchen stößt Rachel allerdings auf einige Ungereimtheiten, die jemand um jeden Preis schützen möchte. 

Mich hat das Buch teilweise ein bisschen an den Thriller von Stephenie Meyer (siehe unten) erinnert, da auch aus der Sicht dreier Agenten geschrieben wird.  Ein bisschen haben mir die intellektuellen Kommentare gefehlt, die Dan Brown sonst Robert Langdon in den Mund legt. Trotzdem ist Meteor ein hochspannendes Buch, das ein verborgenes Netz des geheimen Informationsflusses beleuchtet. Ich muss zugeben, dass das Buch nicht unbedingt mein Genre war, da es viel Action-Elemente enthielt, die ich persönlich lieber als Film gesehen hätte. Nichtsdestotrotz erhält das Buch von mir neun von zehn Lesezeichen und ist für Dan Brown Fans ein Muss!

[bookloverin-blog]

Nur kurz und knackig zu meiner Bewertung, denn vom Inhalt möchte ich nichts weiter vorwegnehmen (schaut euch einfach den Trailer an: https://www.youtube.com/watch?v=HxkVyQnfaf0). Der Film erhält von mir vier von fünf Popcorn-Tüten. Die Schauspieler laufen in ihren Rollen zu Höchstformen auf, auch wenn die Handlung erwartungsgemäß bei einem dritten Teil sehr abflaut. Trotzdem ein gelungener Abschluss, der wahrscheinlich vorwiegend ein Publikum unter 20 ansprechen soll. Meine persönliche Meinung ist, dass man diesen Film nicht unbedingt im Kino gesehen haben muss, sondern genauso gut warten kann, bis ihn sich die kleine Schwester auf DVD kauft. Trotzdem habe ich bei dem Film viel gelacht und vor allem Elyas M´Barek angeschmachtet. 

[bookloverin-blog]

The Purge - made in Germany

Selbst der Autor Sebastian Fitzek verweist auf die Ähnlichkeit der beiden Thematiken. Ist in Amerika die Purge-Nacht, die Nacht der Säuberung, bei der jeder auf jeden Jagd machen darf, werden in der deutschen Version zwei Achtnächter ausgerufen, die für ein Kopfgeld getötet werden sollen. Für einen kleinen Beitrag kann jeder an der Todeslotterie teilnehmen und einen Namen nennen sowie einen “Jagdschein” erwerben. Die Rede ist von AchtNacht des berühmtesten deutschen Thriller-Autors. 

Es ist der 8.8. 20:08 die AchtNacht beginnt. Du hast 80 Millionen Feinde... Mein Rat: Lauf!

Die Handlung fand ich wirklich faszinierend, wobei Sebastian Fitzek auch in diesem Buch wieder keine menschlichen Abgründe auslässt. Die Figuren blieben in dem Roman lange Zeit eher skizzenhaft, was aber mit der Handlung zusammenhängt. Am Rande kommt auch Martin Schwartz wieder vor, der ja die Hauptfigur von “Passagier 23″ war. Für jemanden, der “The Purge” nicht gesehen hat, ist das Buch sicherlich interessanter. Von mir erhält es acht von zehn Lesezeichen. Mehrere kleine Höhepunkte bringen die Handlung immer wieder in Fahrt und lassen einen das Puzzle aus Undurchsichtigkeiten besser zusammensetzen. Auch dieses Fitzek-Buch habe ich außerordentlich schnell gelesen, also definitiv eine Weiterempfehlung!