Tumgik
durchquer22u23 · 8 months
Text
9.9. Sambuco nach Kehl
Transfer
Um 6 Uhr stehen wir auf. Wir freuen uns über das schöne Hotelfrühstück und machen uns kurz nach Halb auf den Weg zur Bushaltestelle. Ein kühler Wind lässt mich Schauern. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen.
Tumblr media
Der Bus versetzt mich mit seiner blauen Innenbeleuchtung in Hamburgstimmung.
Tumblr media
Zügig geht es hinunter in die Ebene während die Sonne aufgeht.
Tumblr media
In Cuneo angekommen, warten wir in Bahnhofsnähe noch eine Stunde auf unseren Zug. Die lange Zugfahrt, ich komme erst um 20 Uhr 23 in Kehl an, ist fast kurzweilig, weil wir alle 2 Stunden umsteigen müssen.
Mit dieser Woche bin ich insgesamt 1030 km gegangen und habe ca. 65000 Mater auf- und abgestiegen.
Tumblr media
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
8.9. von Rifugio Gardetta nach Sambuco
final countdown
Nach einem herzlichen Abschied von der den Mitarbeitendenden der Hütte machen wir uns bei sonnigem Wetter auf den Weg. Die gleiche Strecke bin ich bereits am 6.8. gegangen. Wer an der Wegbeschreibung interessiert ist, lese dort nach.
Die Tatsache, dass ich den Weg schon kenne und es der letzte Wandertag ist, versetzt mich in eine eigentümliche, fast wehmütige Stimmung. Ich nehme Abschied durch Wiederholung und schaue mir alles im Vorbeigehen ein letztes Mal an: das Col, die Edelweißwiese, den See, den Canyon und die Steilwand im Tal. In der Reaktion der Mitwanderer erkenne ich z. T. meine Gefühle vom 6.8. wieder.
Unten im Tal nehmen wir ein Bad im Bach, so wie ich es viele Jahre mit Christoph praktizierte kurz bevor wir in den Zug stiegen, um nach Hause zu fahren.
Tumblr media
In Pontebernardo kehren wir kurz in der einzigen Bar ein und gehen dann erfrischt nach Sambuco. Wir entscheiden uns für den Weg auf der rechten Talseite. Er ist schattig und geht ohne weiteren Aufstieg sanft nach unten. Fast ein Spaziergang, auf jeden Fall der richtige Weg, um die Wanderwoche ruhig auslaufen zu lassen.
In der Bar in Sambuco verzehren wir die restlichen Lebensmittel und stillen unseren Durst mit Lemon-Soda. Zum Abendessen gibt es das köstliche Stura-Lamm.
Tumblr media
Nach einem kurzen Spaziergang durch das Dorf gehen wir früh zu Bett, denn am nächsten Morgen wollen wir um 7 Uhr mit dem Bus nach Cuneo fahren. Als wir das unserem Wirt erzählen, erklärt er sich sofort bereit, uns um 6 Uhr 15 ein Frühstück zuzubereiten. Das haben wir auf keiner Hütte erlebt, obwohl man davon ausgehen können sollte, dass diese Wanderer beim frühen Abmarsch unterstützen.
Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
7.9. von Torello nach Rifugio Gardetta
hoch hinaus
Die letzte letzte Tag vor dem Abstieg fängt sonnig und kühl an. Auf dem Tisch steht, wie es sich für einen Agri-Turismo gehört, nur selbst erzeigte Lebensmittel (mal abgesehen von Tee und Kaffee. Es gibt richtiges Brot (sehr lecker), das Antonia, unsere Wirtin, selbst bäckt. Und sehr gute Marmeladen. Da unsere Vorräte für den Tagesproviant zur Neige geghen, bestellen wir Panini und erhalten neben Obst ein wunderbares mit Gemüseomlett belegtes Brot. Zum Abschied machen wir ein Gruppenbild mit Dame.
Tumblr media
Wir haben wieder mal eine etwas längere Tour vor uns und sehen dieser mit Spannung entgegen. Wir steigen entlang eines Baches durch ein dunkles Tal und freuen uns, als uns endlich die Sonne erreicht. Der mit Freude erwartete See entpupt sich als von Kühen verschmutzte Viehtränke. Dort treffen wir auf eine merkwürdige herumstehende und gesprächige Gruppe von Menschen. Als eine große Reflektorleinwand herbeigetragen wird, verstehen wir: man trifft sich zu einem Fototshooting für Outdoorklamotten.
Ab hier geht es in der Sonne weiter. Trotz des kühlen Morgens wird es jetzt immer heißer. Aber irgendwann erreichen wir das Colle de Mulo, unseren ersten Pass. Auf einer kleinen Anhöhe neben dem Pass machen wir Paus und geniesen sowohl die belegten Brote als auch die tolle Aussicht.
Tumblr media
Der Weg zur Rifugio Gardetta führt am schroffen Felsklotz Rocca la Meja, 2830m vorbei. Schon am Vorabend haben wir darüber gesprochen, ob wir diesen Berg besteigen wollen/können. Denn trotz seiner Schroffheit gibt es einen für trittsichere und schwindelfreie Wanderer gerade noch gehbaren Weg zum Gipfel (T2: ohne Einsatz der Hände geht hier nichts).
Tumblr media
Als wir den Klotz sehen, stockt uns erst mal der Atem: da soll es einen Weg hinauf geben? Unvorstellbar. Zu Viert machen wir uns ohne Rucksack auf den Weg zum Berg, mit dem Versprechen, sofort umzukehren, wenn es zu heikel wird. Wir nähern uns der Einstiegstelle über ein steiles, aber gut zu gehendes Geröllfeld. Nach einer ersten Sichtung der möglichen Route steigen wir los. Nach kurzem schon kommt eine erste Stelle mit Fixseilen, die uns hilft, über einen fast senkrechten Felsen zu überwinden. Nachdem wir dies geschafft haben, gehen wir zuversichtlich weiter. Die Zuversicht nimmt noch zu, nachdem wir ein (hochbetagtes) Paar und einen Vater mit zwei Söhnen, den 7-jährigen sichert er am Kurzseil, treffen. Das sollten wir auch schaffen. Durch eine Felsrinne geht es steil nach oben. Die Felsplatten links und rechts bieten, wie die Holme einer Leiter, guten Halt. Kurz vor dem Gipfel gibt es eine zweite Seilstelle. Dazischen immer wieder schwindelerregend Ausblicke. Auf dem Gipfel haben wir einen wunderbaren Rundumblick. Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Rückweg. Dieser ist einfacher als befürchtet und nach 2:15 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt. Es ist bereits 16:15 und vor uns liegen noch 2 Stunden bis zur Hütte. Nach einer kurzen Trinkpause, in der wir unseren Erfolg geniesen, geht es weiter.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Unterwegs treffen wir auf zwei deutschsprechende Mountainbiker. Wir liefern uns ein kleines Wettrennen mit ihnen. Unser Weg führt fast gerade zu Hütte. Der von ihnen benutzte Fahrweg hat viele Serpentinen und die schenllsten scheinen sie auch nicht zu sein. Wir treffen sie unterwegs immer mal wieder, am Ende sind 5 Minuten schneller als wir.
Auf der Hütte freuen wir uns über ein frisches Bier und geniesen den sich länger als erwartet hinziehenden Sonnenuntergang. Dann wird es kühl.
Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
6.9. von San Martino Inferiore nach Torello
goldener September
Nach einem tollen Frühstück verplaudern wir den Abmarsch und nehmen die schöne Umgebung erst einmal ohne Nebel in uns auf.
Tumblr media
Immer wieder stockend und in die Landschaft blickend geht es hinunter ins Mairatal. An einer Mühle machen wir ein Gruppenfoto, wie schon 2022.
Tumblr media Tumblr media
Wir queren den Talboden (900m) und gehen in vielen Serpentinen den steilen Hang hinauf. Trotz vieler Mountainbike-Spuren begegnet uns heute, anders als gestern, kein einziger Radfahrer. Oben angekommen (1800 m) machen wir eine Essenspause und tauschen wie immer die Lebensmittel untereinander. Ein schöner Blick und digitale Kommunikation werden zum Nachtisch gereicht.
Tumblr media Tumblr media
Der weitere Weg verläuft auf schattigem Weg im Lärchenwald auf einer Höhe, bevor es 3 km vor Torello an den Abstieg geht. Die Hoffnung auf eine Bar bleibt unerfüllt. Dafür werden wir umso herzlicher im Agritourismo empfangen.
Am Abend gibt es eine tolles Essen mit tollen Weinen serviert von unserer Gastgeberin, die gleichzeitig auch gerne in den Bergen kletternd unterwegs ist.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
5.9. von Chieasa nach San Martino Inferiore
a foggy day 2
Tumblr media
Am gestrigen Abend zogen reichlich Wolken auf. Heute morgen hat die Wolkendecke ein paar blaue Löcher. Es ist mild, aber deutlich kühler. Wir steigen im Wolkenschatten zum Colle Di Bicocca auf und der Wald erlaubt ab und und zu einen Blick ins tiefe Tal auf Casteldelfino und die Rigfugio Bagnour.
Tumblr media
Hinter dem Colle steigen dichte Wolken auf. Wir gehen den Rest der Strecke in mehr oder weniger dichtem Nebel mit einer Sichtweite von unter 100 Metern. Die Landschaft in Sichtweite nehme ich nur nur noch schemenhaft wahr.
Tumblr media Tumblr media
Wir passen auf auf, dass wir, um uns nicht zu verlieren, in Sichtweite bleiben. Überraschenderweise ist Martins weißer Hut am besten im Nebel zu erkennen. Es wird feuchter und feuchter. Der Nebel legt sich wie ein Wasserfilm auf die Haut. Die Lärchennadeln fangen die Feuchtigkeit. Es bilden sich Wassertropfen, die, wenn zu schwer geworden, wie Regen zu Boden fallen.
Tumblr media
Wir machen eine Pause in Elva und besichtigen in der Chiesa Parocchiale die Chorraumfresken, eine der bedeutendsten Kunstschätze des westlichen Piemont aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Im Anschluss erfrischen wir uns in Nebelwolken mit einer Runde Lemon Soda.
Tumblr media
Die Feuchtigkeit lässt Pilze sprießen und passend zur nebeligen Geisterstimmung entdecken wir einen Hexenkreis aus Parasol-Pilzen.
Tumblr media Tumblr media
Das Centro Culturale Borgata San Martino liegt idyllisch, hat tolle Räume und bietet ein tolles Essen und Frühstück, einfach lohnenswert.
Tumblr media Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
4.9. Von Rifugio Bagnour nach Chiesa
Herbst-Zeitlose
Nach einem Frühstück mit wunderbarem selbst gebackenen Brot brechen wir bei bestem Wetter auf hinab ins Tal. Sobald der Stausee Lago artificialle di Castello in Sicht in Sicht ist, machen wir eine Pause, um nach 2 Tagen erzwungener Digital-Abstinenz unseren Lieben zu Hause mitzuteilen, dass wir noch leben und dass es uns gut geht.
Tumblr media
Am Stausee geht es auf ebenem Weg nach Pontechianale, wo wir in der örtlichen Chocolateries großzügig einkaufen.
Tumblr media Tumblr media
Nach eine Pause steigen wir 700 m auf schattigem Weg steil hinauf zum Coletto della Battagliola. Von dort geht es auf einem Fahrweg zwischen vertrockneten, goldgelben Wiesen hinunter ins kleine Dorf Chieasa. Der Weg zum Dorf wird von zahllosen Herbst-Zeitlosen gesäumt, wie um uns daran zu erinnern, dass der Herbst vor der Tür steht.
Tumblr media
Nach einem.kleinen Dorfrundgang grooven wir mit einer Runde Campari-Soda in den Abend.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
3.9. Von Rigfugio Giacoletti nach Rifugio Bagnour
Tag der Seen 2
Der Tag beginnt mit einem wunderbaren Sonnenaufgang.
Tumblr media
Nach einem kärglichen Frühstück mit Zwieback und Marmelade steigen wir zunächst einmal ab und lassen die uns kritisch beäugenden Gämsen hinter uns zurück.
Wir haben einen schönen Blick in die Po-Ebene. Erst jetzt registriere ich, dass der Po um die Ecke im Pian del Re am Monte Viso entspringt.
Tumblr media
Von da an gehen wir von einem See zum nächsten. Der Weg bleibt lange mehr oder weniger auf einer Höhe. Den letzten See nutzen wir für ein erfrischendes Bad im ziemlich kalten Wasser. Andere (italienische) Wanderer versuchen uns mit der Info, dass der Rekord für ein Bad bei 4 Sekunden liege, herauszufordern.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Kurz vor dem See haben viele Menschen die Landschaft umgestaltet und herumliegende Steine senkrecht aufgerichtet. Beeindruckend.
Tumblr media
Danach geht es bergab zur Rifugio Bagnour und seinem gleichnamigen, hochmoorartigen See. Die Hütte liegt im mitten im Bosco dell’Alevè, mit 825 ha einem der größten Zirbelkieferwälder der Alpen.
Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
2.9. von Rifugio Willy Jervis nach Rifugio Giacoletti
zurück im Hochgebirge
Nach einem ebenfalls wunderbaren und für italienische Verhältnisse vielfältigen Frühstück machen wir uns auf den Weg. Zunächst geht es auf fast ebenem Weg ans Ende des Hochtals. Dann steigen wir begleitet von Lärm eines Presslufthammers hinauf zum Col Selière. Nach dem wir den Bautrupp, der den Wanderweg ausbesserte, hinter uns gelassen hatten, wurde es still. Nur unser angestrengter Atem störte die samstägliche Ruhe. Auf der Rifugio Granero machen wir eine kurze Verschnaufpause und tauschen uns mit anderen Wanderern über unsere verschiedenen Etappenziele aus. Für uns alle steht der Monte Viso, 3841 m im Fokus.
Nachdem das Col Selière erreicht ist, steigen wir kurz steil ab um sofort erneut zum Col de la Traversette, 2947 m aufzusteigen. 200 m unterhalb des Cols kommen wir an einem Tunnel vorbei, der schon 1470 gebaut wurde, um den Übergang für den Salztransport mit täglich 30 Maultieren zwischen Frankreich und Italien winterfest zu machen.
Tumblr media Tumblr media
Auf dem Col erreichen wir schon am ersten Tag unserer Tour auch den höchsten Punkt derselben. Der Abstieg ist am Anfang atemberaubend steil und ich bin froh, nach dem Ende der Via Alpina, noch einmal ins Hochgebirge zurückkehren zu können.
Tumblr media Tumblr media
Zur Rifugio Giacoletti, 2741 m geht es zum Schluss noch einmal steil bergauf. Dort treffen wir auf viele Kletterer, die den Monte Viso besteigen wollen. Auf der Hütte herrscht, wie bei vielen hoch gelegenen Hütten, Wassermangel, man kann sich aber unter freiem Himmel mit ein wenig Wasser vom Schweiß befreien. Da wir fast in den Wolken stehen, ist es kalt und wir gehen wie auch die meisten anderen 50 Menschen im großen Schlafsaal klebrig zu Bett.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
1.9. Reisetag von Castellar nach Rigfugio Willy Jervis
Transfer und Aufstieg
Wir fahren schon um 8 Uhr 15 mit dem Bus nach Menton. Dort sitzen wir noch eine Weile in der wärmenden Sonne, bis Sabine den Zug nach Nizza besteigt und ich in die entgegengesetzte Richtung nach Ventimiglia fahre.
In Ventimiglia steige ich in die Tendebahn um, die durch das Tal der Roya über den Tendepass nach Cuneo fährt. Ich habe diese Strecke gewählt, weil sie als spektakuläre Bahnstrecke beschrieben wird. Das ist im Prinzip auch so, wären da nicht die vielen Tunnel, die die Strecke mit der Bahn erst befahrbar machen. So bleiben wiederkehrende Momente, in denen mir ein kurzer Blick auf tiefe, enge Täler und steil aufragende Felswände vergönnt ist.
Der Rest der Fahrt nach Pinerolo verläuft weitgehend unspektakulär. Dort angekommen kaufe ich Proviant für die nächsten Tage ein und treffe eine Stunde früher als erwartet meine Hamburger Wanderfreunde. Nach einem Espresso besteigen wir das Taxi, das uns eine Stunde später zum letzten Parkplatz in Villanova am Ende des Pellice-Tals bringt.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Nach einer kurzen Packpause steigen wir steil parallel zum Gebirgsbach vorbei an Wasserfällen hinauf ins Hochtal der Pellice zur Rifugio Willy Jervis. Die Wolken werden immer dichter und die letzten Meter gehen wir fast im Nebel. Wir sind froh, eine Stunde früher als geplant anzukommen. Auf der Hütte empfängt uns eine lärmende Jugendgruppe und ein wunderbares Abendessen.
Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
1 note · View note
durchquer22u23 · 8 months
Text
weitergehen - ein Anhang
Vom 1.-9.9. bin ich mit (überwiedend Hamburger) Freunden in den Westalpen unterwegs. Ich blogge deshalb noch bis zum 10.9., allerdings ohne weitere Zählung der Tage.
0 notes
durchquer22u23 · 8 months
Text
Castellar/Menton - Impressionen
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
2 notes · View notes
durchquer22u23 · 8 months
Text
Via Alpina - Bilanz einer Transversale?
Die zweite Hälfte des Via Alpina, der westliche Alpenbogen liegt hinter mir.
Ich war 62 Tage unterwegs, an 55 Tagen bin ich mehr als 5 km gegangen. 31 Tage war ich mit meinem Bruder Christoph, 9 Tage mit Sabine und 22 Tage alleine unterwegs.
Insgesamt waren es an den 55 Tagen 909 km, im Durchschnitt 16,5 km pro Tag. Die kürzeste Strecke betrug 5,25 km, die längste 25 km.
Ich bin 56799 m aufgestiegen (1033 m/Tag) und 59622 m abgestiegen (1085 m/Tag). Am Tag mit den größten Höhenunterschied waren es 3736 m (+ 2076, -1660).
Soweit die Zahlen.
Wer die Bilder in Komoot angeschaut hat, wird festgestellt haben, dass ich keine Auswahl getroffen habe, einerseits bezüglich der Bilder, andererseits bezüglich besonders schöner Anblicke (in Komoot-Sprache Highlights). Mit Absicht, denn Bilder geben in der Regel nicht das innere Erleben wieder. Darauf aber kommt es mir an. Teilweise habe ich das im Text angesprochen.
Weitwandern ist kein Schönwetter-Wandern, kein Wandern, wenn man sich gerade wohlfühlt. Das Wetter hat es mir/uns leicht gemacht, denn richtig geregnet hat es in diesen Tagen selten. Der Ruhetag pro Woche tat gut und hat sicher dazu beigetragen, gesund und fit zu bleiben und die restlichen Tage gehen zu können. Schwer gefallen ist mir eine Woche, in der ich mehrmals erst gegen 18 Uhr am Ziel ankam. Es fehlte mir die tägliche Muße von 1-2 Stunden, in denen ich das Blog schreiben oder mich anderweitig geistig und körperlich entspannen konnte. Der wöchentliche Ruhetag hatte hier eine besonders große Bedeutung.
Ich wurde oft gefragt, ob mir das Alleinegehen nicht schwer fiel. Beim Alleinegehen bleibt mir mehr Zeit zum inneren Denken, zu zweit findet das im kommunikativen Austausch statt. Ich freue mich über kurze Begegnungen und Gespräche mit anderen Wanderern und interessante Gespräche bei den Mahlzeiten, besonders, wenn Sprachprobleme das allen schwerer machen. Alleinegehen erfordert primär Rücksicht gegenüber mir, gehe ich zu zweit auch Rücksicht in Bezug auf den/die Mitwanderer*in.
Via Alpina war im Rückblick für mich ein Projekt, ein Projekt auf mehreren Ebenen. Ich finde es schön, Zeit zu haben und länger unterwegs zu sein. Bei der Via Alpina geplant und mit Ziel. Das ging zu zweit, in Gruppe und allein. Ich war gespannt, wie es mir gelingen würde, Kontakte zu Menschen zu knüpfen, denen ich unterwegs begegne. Das hat gut geklappt. Die Via Alpina war eine Transferweg für mich, ein Transfer in eine andere Lebensphase. Das Arbeitsleben und die damit verbundene Rolle liegen hinter mir, das Fachbuch zum Abschluss ist geschrieben. Nach Katharinas Tod hätte die Via Alpina mich auch auf ein Leben allein führen können. Schön, dass es anders kam und ich Sabine traf und mich auf eine neue Liebe einlassen konnte. Insofern ist das Ende der Transversale ein Anfang.
In den letzten Wochen habe ich häufig übers Altwerden nachgedacht. Kein Wunder, vollende ich doch in Kürze mein 68stes Lebensjahr. Ein Wort hat mich dabei besonders begleitet: Altersfreuden. Damit verbinde ich die Möglichkeit, Neues zu entdecken und zu erfahren, jenseits von Rollenerwartung als Mitarbeiter, Partner und Vater. Die Endlichkeit des Lebens ist am Horizont klar erkennbar. Es geht nicht mehr um Strategie und große Erfolge. Jetzt zählt der Moment und das Zusammensein mit anderen in der nächsten Zeit. Es gilt jetzt zu leben und Wichtiges nicht auf später zu verschieben.
Auf der Wanderung habe ich einige sehr alte Bäume, meistens Lärchen, gesehen. Die meisten lebend, wenige abgestorben. Sie waren markante Punkte in der Landschaft. Ich vermute, dass sie durchaus noch eine gewisse Rolle im Ökosystem wahrnehmen. Für die Reproduktion der Art sind sie wahrscheinlich nicht mehr relevant. Sie trotzen aber den (Natur-)Gewalten, helfen bei der Orientierung und stabilisieren ihr Umfeld. Ich halte das für ein schönes Bild in Bezug auf die Rolle von Menschen, die alt werden.
Soweit erst mal meine Gedanken zur Transversale. Neue Projekte sind nicht in Planung, Ideen gibt es aber. Wer nicht weiter kommunikativ einbezogen werden möchte, möge mir schreiben.
Falls ich wieder blogge, das verspreche ich, wird es nicht mehr auf Tumblr sein. Die viele Werbung nervt.
2 notes · View notes
durchquer22u23 · 8 months
Text
27.8. von Breil-sur-Roya nach Castellar (Tag 62)
by wheel
Aufgrund der nach wie vor schlechten Wetterprognose entscheiden wir die letzte Strecke mit ÖPNV zu bewältigen. Michel fährt uns netterweise zum Bahnhof. Von dort nehmen wir den Bus über Ventimiglia nach Menton.
Die Straße führt weiter durch das spektakulär enge und zerklüftete Tal der Roya auf italienischem Gebiet nach Ventimiglia. Von Menton nehmen wir den nächste Bus nach Castellar, müssen aber am Schluss noch 30 Minuten nach Castellar gehen, da dieser Bus nicht zur Endstation fährt. Es regnet leicht und wir erreichen Castellar noch bevor der sonntägliche Markt schließt. Dort gibt es nur 2 Stände, Gemüse/Obst und Oliven, letzterer mit Mondpreisen. Wir retten uns vor dem jetzt stärker werdenden Regen in die örtliche Bar. Dort treffen wir Monika aus Bremen, die schon 32 Jahre in Castellar lebt und die Verwalterin der kleinen Ferienwohnung ist. Wir beeilen uns diese zu beziehen, damit wir zu Mittag noch im Restaurant essen können. denn am Abend hat in Castellar alles geschlossen und wir haben wenig Nahrungsmittel zur Verfügung.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Am Rest des Tages und in der Nacht bleibt es regnerisch.
0 notes
durchquer22u23 · 8 months
Text
26.8. von Saorge nach Breil-sur-Roya (Tag 61)
unerwartet
Die heutige Wanderung verspricht aufgrund der Trail-Infos ein Spaziergang zu werden. Eine überschaubare Strecke mit kürzeren Zwischenanstiegen und einem längeren Abstieg, denken wir.
Zunächst geht der Weg in Tal hinab zur Roya. Dort drängt sich alles, Straße, Schnellstraße, Bahn und Wanderweg. Wir überqueren abermals die Bendola, die unter einer abgebrochenen Brücke zu einem morgendlichen Bad einlädt.
Tumblr media
Der Weg verläuft dann anders als erwartet. Trotz der geringen Höhe ist es ein alpiner Weg in der Steilwand mit längeren, sehr steilen An- und Abstiegen, der unsere Motivation zu gehen immer wieder auf die Probe stellt.
Tumblr media Tumblr media
Schließlich kommt Breil-sur-Roya in Blickweite. Da das Roya-Tal hier schon breiter ist, hat sich der Ort über seinen historischen Kern hinaus ausgedehnt, nicht unbedingt zum Vorteil des Gesamteindrucks. Der Ort selbst wirkt menschenleer. Nur wenige Autos sind trotz gut ausgebauter Straße unterwegs. In der Brasserie bekommen wir gerade noch einen Salat, kurz bevor schon um 14 Uhr die Küche schließt. Die Roya ist zur Erzeugung von Elektrizität zu einem kleinen, hübschen Stadtsee aufgestaut.
Tumblr media
Wir steigen 2 km ein Tal hinauf, um bei Maria und Michel in einer Jurte zu übernachten. Schon am Vortag startete eine Email-Kommunikation, dass wir aufgrund des zu erwartenden Regens und Sturmes lieber in einem Zimmer übernachten sollten. Sturm und Regen bleiben bis auf wenige Tropfen während der Nacht aus. Aber wir verstehen die Sorge von Michel, als er von einen regionalen Starkregen mit sintflutartiger Überschwemmung (2016) berichtete. Als der Bach auf seinem Grundstück heftig anschwoll und viel Geröll transportierte, war er kurz davor, sich um Mitternacht auf höher gelegenem Terrain in Sicherheit zu bringen.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Michel ist ein kommunikativer Gastgeber, der uns und gut Englisch sprechende Franzosen mit verschiedenen, auch philosophischen Themen nach dem Abendessen zu unterhalten weiß. Er hat bzgl. der Bereitschaft aufgrund des Klimawandels Politik und Handeln zu ändern eine sehr skeptische Haltung. Wenn die Menschheit ohne Aufschrei hinnimmt, dass täglich bis zu 20000 Menschen verhungern würden, wer wird dann wegen Klima-Problemen in der Zukunft jetzt etwas ändern.
Trail-Infos und weitere Fotos unter
0 notes
durchquer22u23 · 8 months
Text
25.8. Von Rifugio Gola di Gouta nach Saorge (Tag 60)
alpin auf 450 Meter
Wir lassen uns beim Frühstück Zeit, denn heute geht es bergab und die Strecke ist nicht so lang.
Zunächst geht es die letzten 3 km zurück, heute ein Kinderspiel. Alsdann wieder ein schattiger, urwaldartiger, häufig steiler Waldweg, der kaum einen Blick auf die durchwanderte Landschaft erlaubt.
Tumblr media Tumblr media
Schließlich überqueren wir einen kleinen Bach, der kurz darauf tief unter dem Weg in einem Canyon meist unsichtbar für uns weiterfließt. Wir erfahren 2 Tage später, dass im Bendola-Canyon anstrengendes und anspruchsvolles 2-Tages-Canyoning angeboten wird. Nur etwas für Résiliente und Trainierte: 1. Tag 11 Stunden mit 35 Stellen zum Springen oder Abseilen, Übernachtung im Canyon im Neoprenanzug auf Steinen, 2. Tag weitere 7 Stunden u. a. Schwimmen mit Rucksack. Wie der Anbieter meinte: sehr anstrengend, schlecht essen, trinken und schlafen. Das alles ohne Notruf, denn im Canyon gibt es kein Netz.
Tumblr media Tumblr media
Gegen Ende des Canyons nutzen wir die Chance, 10 Meter steil zum Fluss hinunter zu steigen und ein erfrischendes Bad zu nehmen. Die Erfrischung macht die Gluthitze der letzten Kilometer erträglicher, ist allerdings, kaum dass wir in Saorge ankommen, vollständig bis zur Erschöpfung aufgebraucht.
Wie schon am Vortag stelle ich fest, dass hier alles alpin wirkt, sogar noch auf 450 Metern Höhe.
Tumblr media Tumblr media
Saorge ist ein malerischer Ort, der terrassenartig an den Hang gebaut ist. Er ist von vielen kleinen, engen Gassen durchzogen. Der Abend endet schwoofig mit einem Platzkonzert von Speggi Gonzales mit gut gespielten Rocksongs der 80ger und 90ger Jahre.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
0 notes
durchquer22u23 · 8 months
Text
24.8. Von Rifugio Allavena nach Rigfugio Gola di Gouta (Tag 59)
Mittelmeer in Sicht
Um 5 Uhr 30 klingelt der Wecker. Wir schleichen uns an den anderen Schläfern vorbei zum bereitgestellten Frühstück und verlassen die Hütte noch vor Sonnenaufgang. Draußen ist es es noch warm. Der Aufstieg zum Weg gelingt fast ohne Sonne. Als die Sonne den Weg erreicht, erstrahlen die Wiesen goldgelb.
Tumblr media
Wir gehen zunächst den gleichen Weg wie am Vortag nur in umgekehrter Richtung. Ab dem Passo dell'Incisa geht es um den Monte Toraggio herum.
Tumblr media
Ich besteige ihn mit ein wenig Kletterei, während Sabine pausiert. Oben habe ich einen tollen Rundumblick. Hatte ich in den letzten Tagen manchmal Zweifel, ob ich die Berge noch alpin empfinde, werden diese beim Anblick sofort zerstreut.
Danach geht es hinunter zur Rifugio Gola di Gouta. Es wird immer heißer, die Sonne brennt. Uns bläst heiße Luft entgegen. Wir versuchen der Hitze aus dem Weg zu gehen und nehmen einen Weg, der verschattet und dicht, fast urwaldartig bewaldet ist. Auch die Flora genießt sonnenabgewandte Regionen.
Tumblr media
Die letzten 3 km zur Hütte ziehen sich dann und verlangen von Sabine Entschlossenheit. Von der Hütte, eigentlich eher eine Gaststätte mit 3 Übernachtungsräumen in einer Holzbaracke, haben wir einen Blick auf Ventimiglia und das Mittelmeer.
Tumblr media Tumblr media
Trail-Infos und weitere Fotos unter
0 notes
durchquer22u23 · 8 months
Text
23.8. Rundtour, kein Ruhetag (Tag 58)
spektakulär
Heute hätte ein Ruhetag sein können. Stattdessen folgen wir der begeisterten Empfehlung unserer Wirtin und gehen zunächst einen kleinen Weg, der für Excursionisti Experti (EE), Skilled Hikers oder "Erfahrene" ausgewiesen ist und in den Sentiero degli Alpini, ebenfalls EE, übergeht.
Tumblr media
Der erste Teil geht auf schmalen Pfad auf der Höhe der Hütte zu den gegenüberliegenden Steilwänden. Wir überklettern mehrere, mit Seilen gesicherte Felspassagen. Für Sabine ist es die erste Klettersteigerfahrung. Obwohl für sie Nerven kitzelnd und Angst auslösend, bewegt sie sich beherzt im steilen Gelände.
Tumblr media
Der Sentiero degli Alpini wurde, wie unsere Wirtin berichtet, vom Militär zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg angelegt. Er führt durch senkrechte Felswände zum Gola dell'Incisa und erlaubt spektakuläre Ausblicke.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Leider dauert der Rückweg vom Gola dell'Incisa nochmals 2 Stunden. Wir haben zu wenig Wasser und Proviant mit, so dass wir in Verbindung mit der Mittagshitze ziemlich erschöpft auf der Hütte ankommen. Zuerst trinken wir ein London Soda, dann folgt eine kalte Dusche und ein längerer, erholsamer Schlaf. Mit Espresso/Cappuccino werden die Lebensgeister geweckt, Sabine hört zum Ausgleich Dörte Hansen, Zur See, gesprochen von Nina Hoss. Mit einem Campari Spritz grooven wir in den den Abend.
Trail-Infos und weitere Fotos unter
3 notes · View notes