Tumgik
hello-myposts · 3 years
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Immer wieder
Die Vielfalt an Vogelstimmen hat in den letzten zwei Wochen deutlich zugenommen. Einzelne Gesänge kann ich kaum noch zuordnen. Einen Zilpzalp vielleicht, einen Star oder den Ruf eines Bussards oder Milans. 
Immer wieder kommt ein neuer Frühling. 
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hello-myposts · 3 years
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Erfrischend
Es ist düster draussen und kühl. Die Wolken hängen tief, so dass die Spitze des Bettwiesener Schlossberges nicht zu sehen ist. Die bewaldeten Teile des Hügels erinnern dem Aussehen nach an den Film “Gorillas im Nebel” mit Sigourney Weaver. Noch immer hängt der Geruch von Gülle in der Luft, obwohl es in der Nacht geregnet hat. Auf dem Rückweg setzt der Regen wieder ein. Die Vögel lassen sich dadurch nicht beirren. Sie singen weiter ihre Frühlingslieder. Auch mich stört der Regen nicht. Nach dem gestrigen Tag in Zürich geniesse ich den den Gang durch die regnerische Landschaft mit allen Sinnen. 
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hello-myposts · 3 years
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04.03.2021/Frage des Tages
Möchte man im Familienwagen von Wil nach Zürich reisen, muss man ungefähr 250 Meter, bis ans östliche Ende des Bahnsteigs gehen, denn der Familienwagen ist ganz vorne, direkt hinter der Lokomotive angehängt. So weit vorne ist der Bahnsteig weder überdacht noch gibt es Sitzmöglichkeiten und das Perron leicht abfallend. Das hat zur Folge, dass man beim Einsteigen einen sehr grossen Schritt nehmen muss, um die unterste Stufe der Metalltreppe zu erwischen. Ich schaue einem Vater zu, wie er seine etwa vierjährige Tochter und danach sein Gepäck in den Wagen bugsiert. Derweil spüre ich die wachsende Ungeduld der Warteschlange hinter mir, die vor allem aus Pendlern besteht. Ich stelle mir vor, der Vater hätte noch einen Kinderwagen mit einem jüngeren Geschwisterlichen dabei und frage mich, aus welchen Überlegungen die SBB den Familienwagen immer ganz vorne, direkt hinter der Lokomotive anhängt. 
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hello-myposts · 3 years
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Schwatz unter Hündelerinnen
Heute treffen der Hund ich wieder auf Suhri und ihr Frauchen. Ich erkenne sie nicht sofort wieder und will den Hund an die Leine nehmen. Die Frau ruft mir entgegen, dass das nicht nötig sei und wir uns schon mal getroffen haben. Ich lasse den Hund wieder laufen. Dieser bringt er sich umgehend in Sicherheit vor der vermeintlich gefährlichen Suhri. Etwa 20 Meter von uns entfernt macht er es sich bequem und lässt uns nicht aus den Augen. Derweil bekundet Suhri kein Funken Interesse am Verhalten des Hundes. Aus der Ferne scheint mir, dass der Hund fast ein bisschen enttäuscht wirkt. Vielleicht wäre er doch gerne eine Runde gesprintet? Suhris Aufmerksamkeit richtet sich jedoch vollumfänglich auf die Leckerlis in meiner Manteltasche.
Ich wechsle einige Worte mit der Frau, lobe ihre schöne Jacke, die sie, wie sie mir erzählt, im Brocki gefunden und dann unten gekürzt habe, denn sie möge keine langen Mäntel. Sie freue sich, dass die Brockenhäuser wieder geöffnet seien, denn sie arbeite als Mitarbeiterin in der psychiatrischen Spitex und eine ihrer Patientinnen verlasse das Haus niemals alleine, doch mit ihr zusammen schon. Gemeinsam würden sie dann die Brockenstuben nach Kostbarkeiten durchforsten und die Patientin habe auch den Blick das Wertvolle zwischen all dem Plunder, sie selber leider nicht.  
Dann wendet die Frau sich an ihre Hündin und motiviert sie  mit meinem Hund zu spielen. Aber Suhri weicht mir - und den Leckerli in meiner Tasche - nicht von der Seite. Suhri sei mit ihren sechs Jahren  auch schon eine alte Dame, meint da die Frau. Ich protestiere. Das sei doch allerhöchstens mittelalt! Etwa so alt wie die Frau und ich! Oder wolle die Frau uns etwa schon als alt bezeichnen? Wir lachen, verabschieden uns und gehen weiter unsere Wege. 
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hello-myposts · 3 years
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Der Biene-Maja-Vogel
Zum ersten Mal in diesem Jahr höre ich im Wald den Biene-Maja-Vogel. Keine Ahnung, wie der richtige Name dieses Vogels lautet. Und bis heute weiss ich nicht, wie er aussieht. Ist er gross? Klein? Bunt? Eher unscheinbar? Ich stelle ihn mir klein und unscheinbar vor. Der Vogelgesang versetzt mich in die Kindheit zurück. Er erinnert mich an laue Sommerabende. Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich Abende gewesen sind. Aber eigentlich konnte es nur am Abend gewesen sein. Denn früher war es, insbesondere als Kind, nicht möglich, rund um die Uhr fernsehen. Kindersendungen wurden in der Regel erst ab 17.00 Uhr ausgestrahlt. Jedenfalls, immer wenn ich diesen Vogel singen höre, bin ich wieder klein, sitze im Wohnzimmer auf dem Fussboden vor unserem Tv-Gerät mit Röhrenbildschirm und tauche ein in die bunt gezeichnete Welt der Biene Maja. 
Und der Biene-Maja-Vogel, der war immer mit dabei. Bei jeder Folge. Man konnte ihn nie sehen, aber jedes Mal war er zu hören. Und noch heute breitet sich ein wohliges Gefühl von Wärme in mir aus, wenn ich ihn höre.
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hello-myposts · 3 years
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Widerstand
Es gibt Tage, da schalten meine Gedanken auf stur. Sie wollen nicht. Sie weigern sich. Sie widersetzen sich, sind bockig, widerspenstig. Sie wollen nicht ergriffen, um in ein Buchstabenkorsett gepresst und in Worte gefasst ausgespuckt werden. 
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hello-myposts · 3 years
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Von der selben Art?
1. Schon im Morgengrauen steht das Altpapier vor den Häusern bereit, um von den Müllmännern abgeholt zu werden. Alle exakt, ja man könnte sagen geometrisch genau, gestapelt und solide zusammengebunden. Schöne, rechteckige, handliche Bündel.  Ausser bei der Familie St. B.. Die Zeitungen fahrig übereinander gelegt, überall hervorguckende “Papier-Schwänze”, die Schnur flatterig um das Bündel gewickelt und locker geknotet. 
2. Eine schwarze Henne pickt sich quer durch die kleine Wiese neben dem Hühnerstall. Derweil sind ihre gefiederten Kolleginnen noch drinnen, im verschlossenen Hühnerstall  und gackern aufgeregt durcheinander. Offenbar hat das schwarze Huhn am Tag zuvor den mannshohen Maschendrahtzaun überquert und die Nacht im Freien verbracht. 
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hello-myposts · 3 years
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Ambivalent
Heute eilen meine Gedanken den Füssen voraus. Mit dem neuen Semester steht ein neues Modul am Start. Ich bin angespannt. Als ob verschiedene Gefühle in den Enden meiner Gliedmassen sitzen und einen Seilziehwettkampf veranstalten würden. In der linken Hand sitzt die freudige Erwartung und im rechten Fuss der Selbstzweifel, im linken Fuss drängt es nach Abwechslung und aus der rechten Hand tönt‘s: „Aber wir haben‘s doch so schön zu Hause!“ Und ausgerechnet heute werde ich zu spät sein. Ein, laut SBB „Vorfall mit einem Strassenfahrzeug“ stellt die Bahnverbindung zwischen Elgg und Winterthur in Frage.
Ich denke an die betroffenen Personen des Unfalls und meine eigenen Sorgen und Ängste scheinen plötzlich selbstsüchtig und auch ein wenig bünzlig.
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hello-myposts · 3 years
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Kreuzverkehr
Montagmorgen. Um 07.15 Uhr kreuzen sich die Wege der Bauern. Während die einen die Milch in die “Chäs”, oder wie man hier sagt, in die “Hütte” bringen, führen andere schon fleissig ihre Gülle aus. 
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hello-myposts · 3 years
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Sonntagsausflug
Der Bus nach Braunau war fast leer. Der Kopf einer jungen Frau steckt zwischen zwei gigantischen Ohrkissen und wippt im schnellen Takt. Sie trägt ein sommerliches Trägertop und an ihrem Handgelenkt klimpern unzählige Armreifen. 
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hello-myposts · 3 years
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Matinee
Heute früh, formvollendetes Pfeifkonzert. Den Versuch, die verschiedenen Vogelstimmen zu zählen, gebe ich bei 25 auf. Ich bin massiv überfordert. Ist das nun eine neue Stimme oder einfach eine andere Melodie des selben Vogels? Ich kann zudem nur einen Bruchteil  der Stimmen zuordnen. Der in die Höhe schnellende Pfiff eines Stars zum Beispiel, das Zetern einer vom Hund aufgescheuchte Amsel. Beim Weiher schnattern Enten. Eine Elster schimpft, dann noch Krähen und ein Bussard oder ist es ein Milan? Ich merke, wie auch mein Wortschatz überfordert ist, passende Worte für die Stimmen zu finden. 
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hello-myposts · 3 years
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Glücksfall
Heute haben wir im östlichen Teil desTrungerholz’ um 07.19 Uhr ein Eichhörnchen gesehen. Nach geraumer Zeit, eigentlich seit Jahren, wieder einmal ein Rotpelziges. Als es uns kommen sah, huschte es zum nächsten Baum und trippelte blitzschnell auf eine Höhe von etwa zwei Metern. Immer schön im Kreis, rundherum um den Baumstamm herum. Von oben herab schaute es uns an. Aber nur für einen Wimpernschlag. Dann verschwand es im Baumwipfel. Sie sind so selten geworden wie vierblättrige Kleeblätter, die roten Eichhörnchen. 
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hello-myposts · 3 years
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Ankündigung
Schreibarbeit könne auch weh tun, meinte die Dozentin am 2. Tag, müsse aber nicht. Ob damit auch die Schmerzen in Nacken- und Schulterbereich gemeint sind, die gestern durch langes Sitzen und heftiges Tastaturtippen entstanden und auch heute noch gut spürbar sind?
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hello-myposts · 3 years
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Also doch
Der Geruch von Gülle ist auch in der frischen Morgenluft deutlich wahrnehmbar.  Also kommt der Frühling. Früher oder später. 
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hello-myposts · 3 years
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Zunderobsi
Keine Hunderunde heute. Dem Hund geht es nicht gut. Wir sind schon seit drei Uhr morgens auf. Gottlob ist der Notfalldienst der Tierklinik Herisau während 365 Tagen 24 Stunden erreichbar. Wir haben einen Termin um 5 Uhr gekriegt. Natürlich habe ich mich in Herisau heillos verfahren. Ich verfüge über den Orientierungssinn eines MaulwurfsIch, was ich mittlerweile ganz gelassen nehme. Aber heute hat es nicht gepasst. Ich bin noch ganz durch den Wind. Mein Nervenkostüm steht Kopf. Ebenso die heutige Tagesplanung. Am besten mach’ ich mir erst eine gute Tasse Tee.
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hello-myposts · 3 years
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Mutmassungen
Im Wald, ganz oben gegen Bettwiesen hin, auf dem “Geheimweg”,  steigt mir ein schwacher Duft in die Nase. Das lässt mich stutzen. Der Geruch stört irgendwie, gehört nicht ganz hierher. Ich schnuppere in die Luft. Es muss sich um ein Rasierwasser handeln, ein herbes Rasierwasser, kaum mehr wahrnehmbar. “Stimmt”, denke ich: “wenn es über Nacht frisch geschneit hat, bin ich ab und zu auf frische Fussspuren gestossen.” Jemand ist noch früher unterwegs als der Hund und ich. Die Spuren sind etwas grösser als meine, Schuhgrösse etwa 44. Aufgrund der Schuhgrösse tippe ich auf einen Mann.  Ohne Begleitung. Und ohne Hund.   
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hello-myposts · 3 years
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Lauf der Dinge II
Wie “gerädert” bin ich heute Morgen erwacht. Was war das für eine Nacht! Nein, nicht so wie früher. Nix mit durchzechte Nacht und Feiern bis sich der Himmel rosa färbt..... Leider. 
Es war der Hund, der mich nachts auf Trab gehalten hat. Etwas hat ihn diese Nacht so geplagt, dass es ihm den Schlaf geraubt hat. Und mir auch. Ich tippe auf die tiefgefrorene kopflose Maus, die er vorgestern auf der grossen Wiese gefunden und am Stück gefressen hat. Jedenfalls tigerte der Hund die halbe Nacht unruhig von einem Zimmer ins andere. Tab, Tab, Tab, tönte es ununterbrochen. Um drei Uhr morgens reichte es! Ich habe mir den Hund gepackt und wir sind durch die menschenleere Siedlung marschiert. Einmal. Zweimal. Dreimal. Bis der Hund Erleichterung gefunden hat. Dann wieder ab ins Bett. Aber vor lauter Einschlafen-Wollen ging's nicht mehr. Irgendwann ist er dann aber doch gekommen, der Schlaf. Und eine Sekunde später schrillte schon wieder der Wecker. Beine, Arme, Kopf, der ganze Körper bleischwer. Dabei wollte ich heute doch fit sein für den ersten Unterrichtstag nach dem Zwischensemester. Viel Kaffee, Dusche und etwas Schminke stellten mich wieder auf die Beine und die eisige Luft auf der Hunderunde tat den Rest. Ich schüttle den Kopf und grinse in mich hinein. Ja, ja. Wirklich. Die Zeiten ändern sich. Früher ist einer solchen Katerstimmung wenigstens ein Vergnügen voraus gegangen. 
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