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Corona-Impfung und Stillen: Gibt es Nebenwirkung für Mutter und Kind?
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Bislang gab es nur Daten zu Corona-Impfungen bei Frauen, die nicht stillen. In einer größeren Studie wurde nun der Einfluss der mRNA-Impfung auf das Wohlbefinden von Müttern und Kindern untersucht. Das Corona-Virus lässt nicht locker. Eine Welle nach der anderen rollt durchs Land. Sich vor einer Infektion zu schützen, ist zwingend notwendig, vor allem als junge Mutter. Mit Abstand wahren und Mundschutz ist es hier nicht getan, weshalb auch das Thema Impfen in diesem Personenkreis in den Vordergrund rückt. Nun rät inzwischen das RKI zur Impfung im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft.  Wie sieht es aber mit Coronaimpfung und Stillen aus? Gibt es hier zusätzliche Risiken, die man beachten muss? Anlass für diese Befürchtung ist der Nachweis von Antikörpern gegen das Virus in der Muttermilch (was grundsätzlich ja nicht verkehrt ist), aber auch sehr selten und sehr geringen Mengen der verimpften mRNA((Low, J. M., Gu, Y., Ng, M. S. F., Amin, Z., Lee, L. Y., Ng, Y. P. M., ... & Zhong, Y. (2021). Codominant IgG and IgA expression with minimal vaccine mRNA in milk of BNT162b2 vaccinees. NPJ vaccines, 6(1), 1-8.)) Studie untersucht  Frauen, die sich in der Stillzeit gegen Corona impfen ließen In dieser Studie((Bertrand, K., Honerkamp-Smith, G., & Chambers, C. D. (2021). Maternal and child outcomes reported by breastfeeding women following messenger RNA COVID-19 vaccination. Breastfeeding Medicine, 16(9), 697-701.)) sammelte man die Daten von 180 stillenden Frauen, die sich vom Dezember 2020 bis zum Februar 2021 einen mRNA-Impfstoff (BioNTech oder Moderna) verabreichen ließen. Sie füllten Fragebögen zur Befindlichkeit von Mutter und Kind aus. Am häufigsten traten Kopfschmerzen und Müdigkeit bei den Müttern nach der Impfung auf (bis zu 80% nach der 2. Gabe). Weitere vorübergehende Impfreaktionen waren Muskelschmerzen, Schüttelfrost und erhöhte Körpertemperatur. Gab es Impfreaktionen bei den Kindern? Nun ist es ja durchaus normal und ein Zeichen für ein gutes Immunsystem, wenn solche Impfreaktionen auftreten. Unschön wäre es jedoch, wenn das nicht geimpfte, aber gestillte Kind ebenfalls solche Reaktionen zeigte. Dies war jedoch nicht der Fall, es wurde nur von wenigen Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis berichtet: Vermehrte Erregbarkeit ca. 10%, Schlafstörungen ca. 8% und Schläfrigkeit unter 5%. Auffällig waren bei den Müttern deutlich ausgeprägtere Impfreaktionen nach Moderna. Dies ist vermutlich durch die höhere Konzentration des Impfstoffs in diesem Präparat erklärbar. Die Kinder zeigten nur selten unspezifische Auffälligkeiten. Ernst zu nehmende Nebenwirkungen traten weder bei den Müttern noch bei den Kindern auf. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Hilft Metformin bei PCO und IVF?
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Hilft Metformin bei PCO und IVF? Metformin wird zur Behandlung der Insulinresistenz eingesetzt. Aber auch bei Frauen mit speziellen Störungen des Hormonstoffwechsels ist Metformin oft hilfreich. Insbesondere im Zusammenhang mit dem sogenannten PCO-Syndrom hat dieses Medikament seit einigen Jahren ein neues Einsatzgebiet. Bei Frauen mit einem PCO-Syndrom liegt auch häufig eine Insulinresistenz vor und die Gabe von Metformin kann hier die gestörte Eizellreifung normalisieren. Viele Eizellen = schlechte Qualität? Die Chancen auf eine Schwangerschaft nach einer künstlichen Befruchtung können bei Vorliegen eines PCO-Syndroms vermindert sein. Oft ist eine Insulinresistenz mit dem PCO-Syndrom vergesellschaftet. Die Überreaktion der Eierstöcke auf die Hormongaben gehen dabei oft mit einer Insulinresistenz einher. Es stellt sich daher die Frage, ob die Gabe von Metformin in diesen Fällen die Chancen verbessern kann. Frauen mit einem solchen PCO-Syndrom reagieren auf Hormongaben eher sehr stark und bilden tendenziell viele Eizellen aus, um deren Qualität es aber nicht immer zum besten bestellt ist. Deswegen wurden bereits häufiger Versuche unternommen, diese negativen Aspekte des PCO im Rahmen einer IVF oder ICSI mit Hilfe von Metformingaben zu behandeln. Dabei verbessert sich jedoch offenbar nicht die Schwangerschaftsrate, sondern es führt lediglich zu einer Verminderung der beim PCO vergleichsweise häufigen Überstimulationssyndrome. Studienlage Lesen Sie den ganzen Artikel
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PCO-Syndrom: Letrozol statt Clomifen?
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Das PCO-Syndrom ist eine der häufigsten organischen Störungen bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch. Im Vordergrund dieser Erkrankung stehen der unregelmäßige Zyklus und der ausbleibende Eisprung. Die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein, oft gehen auch Übergewicht und eine Insulinresistenz mit dem PCO einher. Die Behandlung erfolgt über viele Optionen an den Symptomen orientiert. Zur Herbeiführung des Eisprungs gibt man Hormone. Letrozol scheint dem Clomifen dabei überlegen zu sein. Clomifen war beim PCO-Syndrom das Mittel der Wahl Vor zehn Jahren wurde ein Konsensus-Papier veröffentlicht((The Thessaloniki ESHRE/ASRM-Sponsored PCOS Consensus Workshop Group Consensus on infertility treatment related to polycystic ovary syndrome. Hum Reprod. 2008 Mar;23(3):462-477)), welches als Anleitung zur Behandlung des PCO-Syndroms gelten sollte. Wir hatten es damals hier zusammengefasst. Da das PCO-Syndrom oft mit Übergewicht und Insulinresistenz einhergeht, rät man den Frauen erst einmal zur einer Ernährungsumstellung und auch Veränderung der Lebensführung (Sport). In diesen Empfehlungen folgte als erster Schritt zur medikamentösen Behandlung die Gabe von Clomifen. Es wurde damals als Mittel der ersten Wahl bezeichnet. Und in der Tat sind die Ergebnisse der Behandlung des PCO-Syndroms mit Clomifen gut. Allerdings unternahm man in den letzten Jahren vermehrt Versuche, die Eierstöcke mit Letrozol zu behandeln. Letrozol ist ein sogenannter Aromatase-Hemmer. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Hebammenverband: Zu wenige Hebammen, zu schlecht bezahlt
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"Fran e Rafaela" von Cristina Souza 
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Seit einigen Jahren machen Hebammen mehr auf sich aufmerksam als jemals zuvor. Angefangen hat es mit den horrenden Versicherungsbeiträgen. Die hohen Kosten für die Haftpflichtversicherung drängten manche Hebammen sogar aus der Geburtshilfe, die doch eigentlich ein Kerngebiet der Hebammenarbeit ist. Auch jetzt noch sind Hebammen immer wieder Nachrichtenthema. An ihnen zeigen sich Fehlentwicklungen, die sich eigentlich durch alle Bereiche des Gesundheitssystems ziehen: Unterbezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen, und Personalmangel.
Überfüllte Kreißsäle, geschlossene Geburtsstationen
Die Präsidentin des Hebammenverbands, Ulrike Geppert-Orthofer, beklagte anlässlich des Internationalen Hebammentages, die Zustände in der Geburtshilfe. Geburtsstationen würden aus Personalmangel geschlossen, Schwangere würden wegen Überfüllung der Kreißsäle abgewiesen, und es fehlten auch freiberufliche Hebammen, die sich um die frisch entbundenen Mütter kümmern. In den Krankenhäusern sei eine Hebamme oft für drei oder gar noch mehr Frauen gleichzeitig zuständig, so Geppert-Orthofer. Sie fordert deswegen auch dringend eine Personaluntergrenze.
Hebammen arbeiten durchschnittlich nur sieben Jahre in ihrem Beruf
Weitere Forderungen für eine bessere Geburtshilfe: . So soll die Verweildauer im Beruf verbessert werden. Aktuell bleiben Hebammen durchschnittlich nur sieben Jahre in ihrem Beruf. Lesen Sie den ganzen Artikel
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ICSI bei normalem Spermiogramm: Nicht sinnvoll
Oft wird auch bei normalen Spermien eine ICSI durchgeführt. Das scheint keine Vorteile gegenüber der konventionellen IVF zu haben. Bei der Intracytoplasmatischen Spermieninjektion werden die Spermien direkt in die Eizelle gespritzt. Ist die Spermienqualität schlecht, dann ist dies sehr hilfreich, da sonst die Befruchtung ganz ausbliebe. Bei normaler männlicher Fruchtbarkeit wird die ICSI jedoch auch oft durchgeführt, um die Befruchtung sicherzustellen und dadurch die Chancen auf eine Schwangerschaft zu verbessern. Unlängst hatten wir hier schon mal einen Artikel eingestellt, der sich mit dieser Frage beschäftigte. Die Schlussfoolgerung war recht eindeutig: Bei uneingeschränkter männlicher Fruchtbarkeit hat es keinen Vorteil, eine ICSI statt einer IVF durchzuführen. Das gilt auch völlig unabhängig von der Zahl der gewonnen Eizellen. Also auch bei weniger als 5 Eizellen gibt es keinen Grund, eine ICSI durchzuführen, wenn die Spermienqualität normal ist.
Wenige Eizellen: Lieber ICSI?
Dennoch wird vor allem bei einer niedrigen Zahl an Eizellen die ICSI immer noch durchgeführt, weil man Sorge hat, sonst zu wenige befruchtete Eizellen zur Verfügung zu haben. Um diese Entscheidungsmuster nun zu ändern ist oft eine Studie nicht ausreichend. Für jene, die noch zögern gibt es nun eine weitere Untersuchung((Supramaniam, P. R., Granne, I., Ohuma, E. O., Lim, L. N., McVeigh, E., Venkatakrishnan, R., ... & Mittal, M. (2020). ICSI does not improve reproductive outcomes in autologous ovarian response cycles with non-male factor subfertility. Human Reproduction.)).    Dazu untersuchte man die  Daten, die in den Jahren 1996 bis 2016 an die HEFA gemeldet wurden. Dieses Institut führt in Großbritannien eine landesweite Statistik, ähnlich wie das DIR in Deutschland. In diesem Zeitraum wurden bei Frauen mit einer eingeschränkten Aktivität der Eierstöcke (poor responder) insgesamt  62.641 künstliche Befruchtungen durchgeführt: 33.436 (53,4%) IVF-Zyklen und 29.205 (46,6%) ICSI-Zyklen. In allen Fällen war die Spermienqualität normal. In der Gruppe der Patientinnen mit weniger als 5 Eizellen war die Zahl der lebend geborenen Kinder nach ICSI nicht höher als nach einer IVF. Auch wenn die Zahl der befruchteten Eizellen nach ICSI mit 67,2% etwas höher war als nach IVF (64,7%), machte dies bei der Geburtenrate keinen Unterschied.
Befruchtungsversagen nach ICSI seltener?
Dennoch werden nun die Verfechter die ICSI bei wenigen Eizellen sagen, dass aber doch zumindest die Zahl der Behandlungen, bei denen die Befruchtung gänzlich ausblieb, niedriger sein muss, wenn eine ICSI durchgeführt wurde. Es ist naheliegend, aber der Studie zufolge nicht richtig. Der Anteil von Zyklen mit Befruchtungsversagen betrug nach IVF 17,3%. Wurde eine ICSI durchgeführt, lag dieser Prozentsatz bei 17,0. Dieser UNterschied ist statistisch nicht signifikant. Also kommen auch die Autoren dieser Studie zu dem Schluss, dass die ICSI keine Vorteile gegenüber der normalen IVF bietet, wenn die Spermienqualität des Partners normal ist. Dies gilt auch für Zyklen mit einer Eizellausbeute ≤ 5. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Niedriger AMH: lohnt sich eine Insemination?
Das Anti-Müller-Hormon zeigt die Aktivität der Eierstöcke an. Immer wieder wird auch darüber spekuliert, inwieweit die Chancen auf eine Schwangerschaft durch einen niedrigen AMH-Wert beeinträchtigt werden. Sind die Chancen bei IVF und Inseminationen wirklich niedriger, wenn die Eierstöcke schlechter arbeiten? Es ist schon länger bekannt, dass die Qualität der Eizellen in keinem Zusammenhang mit dem Anti-Müller-Hormon steht. Zumindest bei der IVF gibt es Studien, die das belegen. Allerdings gilt dies nur altersabhängig. Bei Frauen über 40 Jahren sinken die Chancen deutlich, wenn man bei der künstlichen Befruchtung nur wenige Eizellen zur Verfügung hat. Bei der Insemination (IUI) werden nach hormoneller Vorbehandlung der Frau die Spermien zum optimalen Zeitpunkt in den weiblichen Genitaltrakt eingebracht. Dabei benötigt man nicht viele Eizellen. Werden die Chancen auf eine Schwangerschaft bei der IUI durch einen niedrigen AMH-Wert beeinflusst?
Zumindest bei jungen Frauen scheint der AMH-Wert bei der IUI keine Rolle zu spielen
In einer retrospektiven Auswertung untersuchten amerikanische Wissenschaftler die Ergebnisse von 3019 Inseminationsbehandlungen von Frauen unter 35 Jahren((Tiegs, A. W., Sun, L., Scott Jr, R. T., & Goodman, L. R. (2020). Comparison of pregnancy outcomes following intrauterine insemination in young women with decreased versus normal ovarian reserve. Fertility and Sterility.)). Dabei war der AMH bei 370 Frauen unter 1,0 ng/ml - also niedrig. 2649 Frauen hatten einen Wert oberhalb dieser Grenze. Unter Berücksichtigung von Unterschieden beim Körpergewicht und Zahl der Follikel fand man keinen Unterschied in der Erfolgsrate. Der Anteil von Frauen, die schwanger wurden, war unterhalb und oberhalb des AMH-Grenzwertes gleich. Zumindest junge Frauen (≤ 35 Jahren) werden auch mit einer eingeschränkten Aktivität der Eierstöcke ebenso häufig schwanger wie Frauen mit höheren AMH-Werten. Es gibt also keinen Grund, bei einem niedrigen AMH-Wert auf eine Insemination zu verzichten. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Warum muss eine Mutter ihr Kind adoptieren?
In einem Kinderwunsch-Zentrum ist es ein häufiger Ablauf: Ein verheiratetes Paar kommt wegen unerfüllten Kinderwunschs in die Sprechstunde. Es wird eine Insemination durchgeführt. Es entsteht eine Schwangerschaft und es kommt zur Geburt eines Kindes. Happy ending... Nicht ganz:
Ein Elternteil muss das Kind adoptieren
Warum das denn? Sie werden es nicht verstehen, auch wenn ich das jetzt hier hinschreibe: Das Paar ist zwar verheiratet, aber es gibt einen Unterschied zu vielen anderen verheirateten Paaren in unserer Sprechstunde: Es handelt sich um eine gleichgeschlechtliche Beziehung. Ein lesbisches Ehepaar. Und hier ist es der aktuelle (rechtliche) Stand der Dinge. Während bei heterosexuellen Paaren der Ehemann direkt und unkompliziert beim Standesamt als Elternteil eingetragen wird, ist dies bei lesbischen Paaren mit eingetragener Lebenspartnerschaft anders. Die zweite Mutter muss die Elternschaft vor einem Familiengericht beantragen. Das Ganze nennt sich dann "Stiefkindadoption". Nur zum Verständnis eine kleine Wiederholung des Sachverhalts aus juristischer Sicht. Ein verheiratetes Paar entscheidet sich, ein Kind zu bekommen. Wenn dies zur Welt kommt Ist das eine Elternteil die Mutter. Und das andere Elternteil die Stiefmutter. Um als gleichberechtigte Mutter in die Geburtsurkunde eingetragen werden zu können, muss die "Stiefmutter" das Kind adoptieren. Wenn es gut läuft, dauert das nur ein Jahr.
Paar will gegen die Notwendigkeit der Adoption klagen
Ein Paar aus Hannover möchte das Standesamt nun auffordern, die Geburtsurkunde entsprechend zu korrigieren, wie der NDR berichtet. Sollte die Behörde dem nicht nachkommen - und dem aktuell geltenden Recht zufolge wird sie das nicht tun können - "will das Paar beim Familiengericht in Hannover beantragen, das Standesamt zu verpflichten, die "richtige Geburtsurkunde" mit zwei Eltern für ihre Tochter Paula auszustellen. Die beiden Frauen gehen aber nach eigenen Worten davon aus, dass sie bis vor das Bundesverfassungsgericht gehen müssen, damit Verena Akkermann rechtlich als zweiter Elternteil anerkannt wird. Unterstützt wird das Paar, das in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebt, von Anwältinnen und der Gesellschaft für Freiheitsrechte in Berlin. Es ist zu hoffen, dass am Ende gleiches Recht für alle dabei herauskommt. Wobei: Dazu müsste man die Krankenkassen auch Kosten für eine Behandlung mit Spenderspermien übernehmen lassen. Für alle Paare mit Kinderwunsch und Bedarf an Spenderspermien. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Bessere Spermien durch Antioxidantien: Fakt oder Fiktion
Wenn es darum geht, die Spermien zu verbessern, gibt es leider zahlreiche Mythen, die immer wieder weiter gegeben werden, ohne sie in Frage zu stellen. Auch die Gabe von Antioxidanzien zur Verbesserung der Spermien wird im Internet häufig empfohlen. Auch in durchaus seriösen Medien. Stimmt es denn wirklich, dass die Spermienqualität durch die Antioxidantien verbessert werden kann? Wir konnten hier ja kürzlich bereits ausführlich zeigen, dass Folsäure und Zink zur Verbesserung der Spermien nicht so viel bringen, wie man sich erhofft. In unserem Artikel über Mythen und Fakten zur Spermienqualität verweisen wir auf die aktuelle Zusammenfassung in der Cochrane Bibliothek zu diesem Thema((Smits, R. M., Mackenzie‐Proctor, R., Yazdani, A., Stankiewicz, M. T., Jordan, V., & Showell, M. G. (2019). Antioxidants for male subfertility. Cochrane Database of Systematic Reviews, (3).)). Hier ist die Aussage eher so: "könnte etwas bringen, schadet nicht". Wie immer ist bei solchen Übersichtsstudien das Problem, dass viele Parameter in den einzelnen Studien nicht erfasst wurden. Und die Frage, ob mehr Kinder geboren werden, wenn die Väter Antioxidantien zu sich nehmen.
Vitamincocktail zur Verbesserung der Spermienqualität im Test
Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus neun IVF-Zentren in den USA führten eine Studie((Steiner, A. Z., Hansen, K. R., Barnhart, K. T., Cedars, M. I., Legro, R. S., Diamond, M. P., ... & Huang, H. (2020). The effect of antioxidants on male factor infertility: the Males, Antioxidants, and Infertility (MOXI) randomized clinical trial. Fertility and Sterility.)) durch, um die Wirkung eines Vitamincocktails zu testen. Die Mischung bestand aus einer Zusammenstellung der "üblichen Verdächtigen", wenn es um die Verbesserung der Spermienqualität geht: 500 mg Vitamin C, 400 mg Vitamin E, 200 µg Selen, 1.000 mg L-Carnitin, 20 mg Zink , 1.000 μg Folsäure, 10 mg Lycopin täglich.
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Tomaten enthalten viel Lycopin, welches stark antioxidativ wirken soll "Tomatoes" by tony_the_bald_eagle
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Es handelt sich genau um die Substanzen, die immer wieder zur Verbesserung der Spermienqualität empfohlen werden. Nur Lycopin ist recht neu und wird als Wunderwaffe gegen allerlei Beschwerden gehyped. Wikipedia beschreibt den Stoff so:"Lycopin, auch Lycopen oder Leukopin gehört zur Klasse der Carotinoide und wird in hohen Konzentrationen in Tomaten – von deren wissenschaftlichem Namen Solanum lycopersicum auch die Bezeichnung des Stoffes herrührt – und Hagebutten gefunden. Lycopin zählt zu den Antioxidantien und gilt als Radikalfänger, d. h., es kann bestimmte reaktionsfreudige Moleküle im menschlichen Körper unschädlich machen." Lycopin hat also alles, was man braucht, um gesund zu sein und den Spermien zu mehr Fruchtbarkeit zu verhelfen.
Eingeschränkte Spermienqualität: helfen Antioxidantien?
In der Studie wurden 174 Paare untersucht. Die Männer hatten mindestens einen der folgenden Kriterien erfüllt: Spermienkonzentration ≤ 15 Mio./ml Spermienbeweglichkeit ≤ 40% Normale Morphologie ≤ 4% DNA Fragmentation > 25% Die Behandlung erfolgte mindestens über 3 Monate und maximal 6 Monate. In den ersten drei Monaten versuchte das Paar auf normalem Wege schwanger zu werden und in weiteren drei Monaten schlossen sich Inseminationen an. Die Hälfte der Männer bekam den Vitamincocktail, die andere lediglich ein Placebo. Die Spermienkonzentration wies eine unterschiedliche Veränderung auf, jedoch "wirkte" Placebo besser als die Antioxidantien. Bei Beweglichkeit, Morphologie und DNA-Fragmentation gab es jedoch keine Unterschiede im Vergleich zu den Antioxidantien. Auch die Schwangerschaftsrate gab keinen Anlass zur Hoffnung. Auch hier waren die Unterschiede statistisch nicht signifikant: 15% nach einem halben Jahr mit Vitaminen und 24% ohne Antioxidantien. Selbst der Trend spricht eher für die Placebos. Trotz der geringen Fallzahl lässt sich aus den Ergebnissen der Studien erkennen, dass Antioxidantien bei eingeschränktem Spermiogramm die Fruchtbarkeit nicht erhöht. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Bessere Erfolge bei künstlicher Befruchtung mit IMSI?
IMSI steht für die „Intrazytoplasmische Morphologisch Selektierte Spermien-Injektion“. Bei dieser Methode kann man die Spermien mit Hilfe einer deutlich höheren Vergrößerung auswählen. Mit den so ausgewählten Spermien führt man dann eine  ICSI durch. Man erhofft sich durch diese Auswahl der Spermien unter einem hochauflösenden Mikroskop eine Verbesserte Befruchtungs- und letztlich auch Schwangerschaftsrate. Nun gibt es die IMSI schon eine ganze Weile und auch einige Studien zu dieser Methode. Diese wurden kürzlich zusammengefasst. Das Ergebnis finden Sie in unserer ausführlichen Beschreibung der Methode im Theorieteil unserer Seite. Hier geht es lang: IMSI – ist sie besser als die normale ICSI?   Lesen Sie den ganzen Artikel
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Idiopathische Sterilität: Welche Behandlung ist am besten?
In ca. 10 Prozent der Fälle ergibt die ausführliche Suche nach den Ursachen für das Ausbleiben einer Schwangerschaft kein Ergebnis. Wie kann man die sogenannte idiopathische Sterilität am besten behandeln? Zu diesem Thema ist nun eine neue Cochrane-Analyse((Wang, R., Danhof, N. A., Tjon‐Kon‐Fat, R. I., Eijkemans, M. J., Bossuyt, P. M., Mochtar, M. H., ... & van Wely, M. (2019). Interventions for unexplained infertility: a systematic review and network meta‐analysis. Cochrane Database of Systematic Reviews, (9).)) veröffentlicht worden, weshalb wir auch unseren Artikel hierzu aktualisieren. Neu berücksichtigt werden nun auch die im Jahre 2020 neu herausgegebenen Richtlinien der Amerikanischen Gesellschaft für Fortpflanzungsmedizin (ASRM) aus dem Jahre 2020((Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine. (2020). Evidence-based treatments for couples with unexplained infertility: a guideline. Fertility and Sterility, 113(2), 305-322.)) Inhalt:Was wir bereits über die idiopathische Sterilität wissenWeiter wartenNicht zu schnell aktiv werden – und nicht zu langsamHormonelle StimulationInsemination mit oder ohne StimulationWelche Hormonbehandlung ist bei einer Insemination am besten?Künstliche BefruchtungPsychotherapie
Was wir bereits über die idiopathische Sterilität wissen
In einem anderen Artikel wurde ja bereits die Frage geklärt, wie hoch die Chancen sind, wenn man einfach nur abwartet. Denn wenn eine Schwangerschaft ausbleibt, ohne dass man dafür in der Diagnostik Gründe gefunden hat, ist eine gezielte Behandlung nicht möglich, da die Diagnose fehlt. Ohne Frage steigt mit zunehmender Wartezeit der Leidensdruck und der Wunsch nach einer Behandlung. Welche Behandlung funktioniert also am besten? Die Frage ist schnell beantwortet: Natürlich führt die künstliche Befruchtung immer am schnellsten zu einer Schwangerschaft. Allerdings nur, wenn man die Erfolgsrate pro Behandlungszyklus zugrunde legt. Und selbstverständlich kann man nicht einfach jedem Paar ohne zwingende Gründe eine IVF-Therapie anbieten. Also, welche Optionen gibt es? Im oben verlinkten Artikel hatten wir bereits die wesentlichen Behandlungsmöglichkeiten aufgeführt: Weiter warten Hormonelle Stimulation Insemination mit und ohne Stimulation künstliche Befruchtung Psychotherapie Es ist leider auch im Einzelfall nie sicher beurteilbar, welche Möglichkeit die beste ist. Man wird sich zusammen mit den Ärztinnen und Ärzten für ein Konzept entscheiden müssen, welches die individuelle Vorgeschichte, Wünsche und vor allem die Wartezeit ohne Schwangerschaft berücksichtigt.
Weiter warten
Die therapeutisch einfachste Möglichkeit ist natürlich, einfach nicht zu tun. Denn schließlich ist bei der idiopathischen Sterilität ja alles in Ordnung. Und warum sollte es nicht sofort im nächsten Zyklus klappen? Oder dann halt im übernächsten? Im ersten Jahr nach "Diagnosestellung" beträgt die Wahrscheinlichkeit ca. 30%, dass eine Schwangerschaft ohne Behandlung dennoch eintritt, legt man das "Vorhersage-Modell nach Hunault" (Hunault prediction model) zugrunde. Andere Studien geben dann jedoch Chancen von weniger als 15% an, wenn man schon ein Jahr gewartet hat. Klare Richtlinien bei unklarer Diagnose kann es nicht geben, jedoch hat das National Institute for Health and Care Excellence (NICE) in Großbritannien eine recht simple Leitlinie entwickelt: Ein Jahr warten ⇒ Keine Schwangerschaft? ⇒ Diagnostik ⇒ Alles in Ordnung? ⇒ Noch ein Jahr warten ⇒ Immer noch keine Schwangerschaft? ⇒ IVF Wie das halt immer so ist mit einfachen Rezepten: Sie passen nicht immer zur Komplexität der Realität. Bei jüngeren Paaren ist der Weg so sicher gangbar, bei älteren Paaren ist die lange Wartezeit oft schon zu lang. Außerdem: Warum gleich IVF? Nicht zu schnell aktiv werden - und nicht zu langsam Aber es nach Diagnosestellung ein halbes Jahr (mit Zyklusbeobachtung) weiter zu versuchen, ist sicherlich immer eine Option. Die Neigung, zu schnell aktiv zu werden, besteht häufig, einer Studie aus dem Jahre 2015 zufolge((Kersten FA, Hermens RP, Braat DD, Hoek A, Mol BW, Goddijn M, Nelen WL; Improvement Study Group. Overtreatment in couples with unexplained infertility. Hum Reprod. 2015 Jan;30(1):71-80. doi: 10.1093/humrep/deu262. Epub 2014 Oct 21.)) in  gut einem Drittel der Fälle. Persönlich halte ich 50% für realistischer. Sicher sollte tut der Arzt gut daran, abwartendes Verhalten gut zu erklären. Unter dieser Voraussetzung ist die Geduld zumindest für einen Zeitraum von 6 Monaten oft vorhanden und das Vertrauen der Patienten leidet unter dieser vorsichtigen Vorgehensweise nicht((Kersten FA, Hermens RP, Braat DD, Tepe E, Sluijmer A, Kuchenbecker WK, Van den Boogaard N, Mol BW, Goddijn M, Nelen WL; Improvement study Group. Tailored expectant management in couples with unexplained infertility does not influence their experiences with the quality of fertility care. Hum Reprod. 2016 Jan;31(1):108-16. doi: 10.1093/humrep/dev277. Epub 2015 Nov 16.)) 6 Monate nach Diagnosestellung und 1,5 Jahre nach Beginn des unerfüllten Kinderwunschs wird meist zum Abwarten geraten.
Hormonelle Stimulation
Erst einmal den Zyklus mit Ultraschall zu beobachten, um dann gegebenenfalls den Eisprung auszulösen, ist die einfachste Maßnahme. Das Timing wird damit verbessert und theoretisch auch die Schwangerschaftsrate. Auch die Gabe von Clomifen ist oft die erste Therapie, die zur Anwendung kommt. Es gibt jedoch keine Studien, die eine Verbesserung der Schwangerschaftsraten gegenüber weiterem Abwarten zweifelsfrei nachweisen können((Gunn DD, Bates GW Evidence-based approach to unexplained infertility: a systematic review. Fertil Steril. 2016 Jun;105(6):1566-1574.e1. doi: 10.1016/j.fertnstert.2016.02.001)). Zumindest, wenn man vorher lange genug nur abgewartet hat, würde man erwarten die Chancen zu verbessern. In der systematischen Analyse der Daten zur Stimulation finden sich jedoch keine Vorteile der Hormonbehandlung((Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine. (2020). Evidence-based treatments for couples with unexplained infertility: a guideline. Fertility and Sterility, 113(2), 305-322.)) Weder die Gabe von Clomifen, Letrozol noch die von "Spritzen" verbessert die Erfolgsrate gegenüber weiterem Abwarten. Es wird also nicht dazu geraten, bei ungeklärter Sterilität eine reine Hormonbehandlung ohne weitere Maßnahmen durchzuführen.
Insemination mit oder ohne Stimulation
Die Insemination (IUI) ist die nächste logische Eskalationsstufe der Behandlung. Das eigentliche Einsatzgebiet der Insemination ist jedoch die leichte Einschränkung der männlichen Fruchtbarkeit, also ein wiederholt nachgewiesenes Spermiogramm unterhalb der Normwerte. Bei der idiopathischen Sterilität sind die Spermien der Definition zufolge jedoch von normaler Qualität. Profitieren diese Paare dennoch von der Insemination? Die ehrliche Antwort: Man weiß es nicht so genau. Einen klaren Nachweis dafür gibt es nicht. Vermutlich also eher nicht. Übersichten zu diesem Thema finden sich in der Cochrane Database, wo die Ergebnisse kontrollierter Studien mit optimaler Aussagekraft zusammengetragen werden((Veltman-Verhulst SM, Hughes E, Ayeleke R, Cohlen BJ Intra-uterine insemination for unexplained subfertility. Cochrane Database Syst Rev. 2016 Feb 19;2:CD001838. doi: 10.1002/14651858.CD001838.pub5.)). Knapp zusammengefasst zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Erfolgsrate (Lebendgeburten), wenn man Geschlechtsverkehr zum optimalen Zeitpunkt (VZO) mit der Insemination verglich, jeweils mit oder ohne begleitende Hormongaben. Allerdings konnte man schon eine Tendenz erkennen: Inseminationen hatten höhere Schwangerschaftsraten zur Folge als VZO und mit Hormonen waren diese sogar noch höher als ohne. Ein einem neueren Artikel wird anhand inzwischen neu erschienener Studien dargelegt, dass die Insemination auch bei der idiopathischen Sterilität eine sinnvolle Therapieoption ist((Wang, R., Danhof, N. A., Tjon‐Kon‐Fat, R. I., Eijkemans, M. J., Bossuyt, P. M., Mochtar, M. H., ... & van Wely, M. (2019). Interventions for unexplained infertility: a systematic review and network meta‐analysis. Cochrane Database of Systematic Reviews, (9).)). Die Insemination mit Stimulation ist der reinen Hormonbehandlung deutlich überlegen. Man sollte 2-4 Inseminationen in Erwägung zu ziehen. Welche Hormonbehandlung ist bei einer Insemination am besten? Nicht vergessen: Hier geht es ausschließlich um die beste Hormongabe bei der idiopathischen Sterilität. Und eigentlich meinten wir diese Frage ja bereits vor kurzem beantwortet zu haben((Danhof, N. A., Wang, R., van Wely, M., van der Veen, F., Mol, B. W. J., & Mochtar, M. H. (2019). IUI for unexplained infertility—a network meta-analysis. Human Reproduction Update, 26(1), 1-15)) In den Richtlinien der ASRM((Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine. (2020). Evidence-based treatments for couples with unexplained infertility: a guideline. Fertility and Sterility, 113(2), 305-322.)) werden die Ergebnisse wie folgt zusammengefasst: Die Insemination im natürlichen Zyklus verbessert die Chancen nicht gegenüber dem einfachen Abwarten Die Vorbehandlung mit Letrozol oder Clomifen erhöht die Chancen mit einer IUI schwanger zu werden deutlich. Stimuliert man niedrig dosiert mit Spritzen, verbessern sich die Chancen nicht gegenüber Abwarten und nichts tun. Stimuliert man hochdosiert mit Spritzen, dann sind die Schwangerschaftsraten höher als im Vergleich zur Stimulation mit Clomifen oder Letrozol. Jedoch wird diese Steigerung der Erfolgsraten durch eine höhere Mehrlingsrate erkauft. Die Insemination sollte bei der idiopathischen Sterilität mit Clomifen oder Letrozol erfolgen. Spritzen (Gonadotropine) wirken nicht besser oder bergen Mehrlingsrisiken. Eine Insemination im natürlichen Zyklus kann man genauso gut bleiben lassen.
Künstliche Befruchtung
Was immer man bis dahin versucht hat: Den NICE-Richtlinien zufolge (s. o.) ist die IVF nach insgesamt zweijähriger Wartezeit die sinnvollste Therapie. Ist das belegbar und in welchen Fällen gilt es womöglich nicht? Es gibt zahlreiche Studien, welche die Erfolge der IVF mit der Insemination vergleichen, wenn eine idiopathische Sterilität besteht((Pandian Z, Gibreel A, Bhattacharya S. In vitro fertilisation for unexplained subfertility. Cochrane Database Syst Rev. 2015 Nov 19;(11):CD003357. doi: 10.1002/14651858.CD003357.pub4.)). Die IVF führt folglich zu höheren Erfolgsraten als Abwarten und Inseminationen ohne Hormonbehandlung. Wurden bereits Behandlungen ohne Erfolg im Vorfeld durchgeführt, dann sind die Schwangerschaftsraten mit der IVF besser als bei Inseminationen mit Hormongaben. Bei Frauen ohne Vorbehandlungen sind auch Unterschiede erkennbar, jedoch nicht signifikanter Natur. Eine IVF sollte frühestens 6, besser erst 12 Monate nach Diagnosestellung begonnen werden. Je nach individuellen Voraussetzungen (Alter < 38) sollten vorab 3-4 Zyklen Inseminationen durchgeführt werden unter Clomifen oder Letrozol. Psychotherapie Wenn man ohne ersichtlichen Grund nicht schwanger wird, dann muss das doch an der Psyche liegen, oder? Nein: Ein Modell der »psychogenen Sterilität«, ausschließlich basierend auf unbewussten Konflikten, kann als wissenschaftlich nicht verifiziert gelten. Auch die traditionellen Stressmodelle mit ihrer individuellen Natur sind als Erklärungsmodelle unzureichend, da sie den dyadischen Kontext von Infertilität nicht ausreichend würdigen und da die Auswirkung von Alltagsstress auf die Fruchtbarkeit nicht überbewertet werden sollte. Ist kurz und knapp zusammengefasst der Inhalt einer Leitlinie deutschen Ursprungs((Leitlinie Psychosomatisch orientierte Diagnostik und Therapie bei Fertilitätsstörungen Hrsg. v. Heribert Kentenich, Elmar Brähler, Ingrid Kowalcek, Bernhard Strauß, Petra Thorn, Anna Julka Weblus, Tewes Wischmann, Yve Stöbel-Richter (Leitliniengruppe) AWMF online- 2014)) . "Aber alle sagen doch, man müsse sich nur entspannen", da muss doch etwas dran sein. Auch wenn es alle sagen, es stimmt nicht und das wurde hier auch bereits einmal sehr ausführlich erkärt. Eine psychotheraeutische oder psychosoziale Begleitung kann dennoch hilfreich sein, aber nicht, um die Kinderlosigkeit zu behandeln, sondern, um mit der Behandlung besser zuerechtzukommen. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Wie viele Embryonen sollte man einsetzen lassen??
Es ist eine Gratwanderung: Wenn man zu viele Embryonen bei einer IVF oder ICSI transferiert, dann ist das Risiko für Mehrlinge erhöht, mit absteigender Anzahl an Embryonen sinkt die Chance auf eine Schwangerschaft. Ist das tatsächlich so: hilft viel auch wirklich viel? Wie viele Embryonen sollte man also einpflanzen? Inhalt:Die Zahlen aus DeutschlandDie Datenbasis der AnalyseZwei Embryonen verglichen mit wiederholtem Transfer von einem EmbryoEin Zyklus mit zwei Embryonen  verglichen mit einem Zyklus mit einem EmbryoUnd was ist mit drei Embryonen?Wie viele Embryonen soll man denn nun zurückgeben?Kumulative Schwangerschaftsrate ist bei Single Embryo Transfer gleich gutDer „Single Embryo Transfer“ ist kostenneutralBelgien unterstützt den SET und spart dabei Die Zahlen aus Deutschland Aus den Daten des Deutschen IVF-Registers lässt sich grundsätzlich erkennen, dass die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit steigt, wenn mehr als ein Embryo transferiert wird. Erkennbar ist aber auch, dass bei sehr jungen Patientinnen die Erfolgsrate kaum ansteigt, wenn sie zwei Embryonen erhalten. Erst wenn die 40 deutlich überschritten ist, scheint der dritte Embryo einen nennenswerten Effekt zu haben.
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In diesem Diagramm findet man die Prozentzahl von Embryotransfers, die zu einer klinischen Schwangerschaft führten. Die Prozentzahlen geben also nicht die Geburtenrate an. Es stellt sich die Frage, inwieweit eine höhere Anzahl von Embryonen tatsächlich eine Verbesserung der Schwangerschaftsraten nach sich zieht. Zuletzt 2013 wurden nach den strengen Kriterien der Cochrane Database Studien ausgewählt, die sich mit dieser Frage beschäftigten((Pandian Z, Marjoribanks J, Ozturk O, Serour G, Bhattacharya S Number of embryos for transfer following in vitro fertilisation or intra-cytoplasmic sperm injection. Cochrane Database Syst Rev. 2013 Jul 29;(7):CD003416. doi: 10.1002/14651858.CD003416.pub4.)). Die Datenbasis der Analyse Die Wissenschaftler fanden 14 Studien, die den Behandlungserfolg in Abhängigkeit von der Zahl transferierter Embryonen untersuchte und die Voraussetzungen für die  Cochrane Analyse mitbrachten. Diese Studien beinhalteten die Daten von 2165 Frauen. Zwei Embryonen verglichen mit wiederholtem Transfer von einem Embryo In drei Studien wurde der Transfer von zwei (double embryo transfer ) mit den von einem (single embryo transfer ) verglichen. Eine Studie verglich zwei "frische" SETs mit einem DET und (naheliegender) zwei weitere Studien befassten sich mit den Ergebnissen von einem DET im Vergleich zu einem "frischen" SET und einem Kryotransfer (Letztlich also die kumulative Erfolgsrate pro Punktion). Fasste man die Ergebnisse der drei Studien zusammen, fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Ergebnissen nach einem DET oder nach wiederholtem Transfer von nur einem Embryo. Die Resultate der Studien lassen sich so zusammenfassen: Bei einer Frau mit einer Chance von 40% auf eine Lebendgeburt nach dem Transfer von zwei Embryonen beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Geburt 30-42% nach wiederholtem Transfer nur eines Embryos. Natürlich war die Mehrlingsrate deutlich höher und zwar um den Faktor 30. Ein Zyklus mit zwei Embryonen  verglichen mit einem Zyklus mit einem Embryo Es macht natürlich Sinn, den wiederholten Transfer von einem Embryo zu untersuchen, denn schließlich stellt die Stimulation und Punktion die größte Belastung dar. Aber wie der SET gegenüber dem DET abschneidet, wenn man sich nur den Punktionszyklus anschaut, wurde in 10 Studien untersucht. Bei zwei dieser Studien nach einem Blaststozystentransfer. Fasst man hier die Ergebnisse zusammen, dann ergibt sich eine fast doppelt so hohe Lebendgeburtenrate nach dem Transfer von zwei Embryonen. Hat eine Frau eine Lebendgeburtenrate von 40% zu erwarten, wenn man ihr zwei Embryonen transferiert, dann legen die Ergebnisse der Studienübersicht nahe, dass die gleiche Frau nach einem SET eine Chance von 20-30% hätte. Und was ist mit drei Embryonen? In anderen Ländern sind ja sogar mehr als drei Embryonen erlaubt, in Deutschland bis zu drei. Schauen wir uns noch einmal die Daten weiter oben an. Es gibt nur drei Altersgruppen (40, 43 und 45), bei denen ein dritter Embryo die Schwangerschaftsrate erhöht. Was sicher auch an den kleinen Fallzahlen in diesen Altersgruppen liegen kann. Aber die Cochrane-Analyse fasste auch hier Studien zusammen, die DETs mit Zyklen verglich, in denen drei oder vier Embryonen transferiert wurden. Um es kurz zu machen: Es gab keinen Vorteil im Hinblick auf die Lebendgeburtenrate, wenn man drei oder gar vier Embryonen einpflanzte. Und natürlich war die Mehrlingsrate deutlich höher.
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© clipdealer.com Selbst Zwillinge stellen in der Schwangerschaft und unter der Geburt ein erhöhtes Risiko dar. Wie viele Embryonen soll man denn nun zurückgeben? Die Zusammenfassung der Ergebnisse: Die kumulative Lebendgeburtenraten (LGR) nach Rückgabe eines Embryos - im Nichterfolgsfalle gefolgt vom Transfer eines zuvor eingefrorenen Embryos - wies keinen statistisch signifikanten Unterschied zur Lebendgeburtenrate nach dem Transfer von zwei "frischen" Embryonen auf. Ebenfalls ergab sich kein Unterschied der LGR zwischen einem DET und zwei "frischen" SET in Folge. Nicht überraschend ist (wenn man den Punkt 2 berücksichtigt), dass die Lebendgeburtenrate beim DET statistisch signifikant besser als bei SET ist (ungefähr doppelt so hoch) Die Mehrlingsrate beim SET war natürlich sehr viel geringer (5% dessen, was beim DET an Mehrlingen auftrat) Die LGR nach zwei Zyklen mit jeweils zwei Embryonen war nicht statistisch signifikant geringer als nach zwei Zyklen mit jeweils drei Embryonen Die LGR nach drei Zyklen mit jeweils zwei Embryonen war nicht statistisch signifikant geringer als nach drei Zyklen mit jeweils drei Embryonen Und wie so oft bei einer Studie die in der Cochrane Database veröffentlicht wird, stellt sich die Frage: "Und nun? Was sagt uns das?" Lassen wir es die Autoren der Studie noch einmal zusammenfassen: Kumulative Schwangerschaftsrate ist bei Single Embryo Transfer gleich gut In einem "frischen" IVF-Zyklus ist die Lebendgeburtenrate nach Transfer von zwei Embryonen (DET) signifikant höher als nach Transfer eines Embryos (SET). Zwei SET (egal, ob "frisch" oder zuvor eingefroren) führt zu einer gleich hohen kumulativen Schwangerschaftsrate wie ein DET. Die Mehrlingsrate war beim SET logischerweise geringer. Eine Punktion und wiederholter SET eingefrorener Embryonen scheint der zu empfehlende Weg der Zukunft, zumindest bei jungen Frauen mit einer guten Prognose. Zusammenfassend: Mehr als zwei Embryonen braucht niemand, wie hier schon kürzlich ausführlich belegt. Den Transfer von einem einzelnen Embryo muss man sich erst einmal leisten können. Es entstehen zusätzliche Kosten durch das Einfrieren und Auftauen. Die Kosten sind in der Tat das Problem, weshalb der Single-Embryo-Transfer zu selten durchgeführt wird. Dabei wäre er gesundheitspolitisch mehr als ökonomisch und somit unterstützenswert: Der "Single Embryo Transfer" ist kostenneutral Aus Sicht des Staates rechnet sich dieses Konzept auch ökonomisch. Die Folgekosten einer Mehrlingsschwangerschaft sind aufgrund der Komplikationen (Frühgeburtlichkeit und Fehlbildungen) wesentlich höher und gehen ebenso zu Lasten des Sozialsystems. Die etwas reduzierte Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft pro Behandlung und der sich daraus ergebende Anstieg der Therapiezyklen wird durch die Reduktion der Folgekosten mehr als kompensiert((Gerris J, De Sutter P, De Neubourg D, Van Royen E, Vander Elst J, Mangelschots K, Vercruyssen M, Kok P, Elseviers M, Annemans L, Pauwels P, Dhont M. A real-life prospective health economic study of elective single embryo transfer versus two-embryo transfer in first IVF/ICSI cycles. Hum Reprod. 2004 Apr;19(4):917-23.)) Belgien unterstützt den SET und spart dabei Das sogenannte "Belgische Rückerstattungsmodell", welches seit 2003 in unserem Nachbarland gilt, hat zu einer deutlichen Reduktion der Mehrlingsraten nach künstlicher Befruchtung geführt. Hier wird bei Frauen unter 37 Jahren in den ersten beiden Behandlungszyklen nur ein Embryo in die Gebärmutter eingepflanzt. Ist die Frau älter oder waren die ersten beiden Behandlungen erfolglos, werden zwei Embryonen transferiert. Insgesamt hat ein Paar jedoch Anspruch auf sechs vollständig bezahlte Behandlungszyklen und ist somit weitestgehend frei von finanziellem Druck. Meine Frage an die politischen Entscheider ist daher seit 2003 die Gleiche. Warum zwingt man Paare weiterhin Zwillings- oder gar Drillingsschwangerschaften zu riskieren und entlastet sie nicht finanziell? Man erleichtert damit eine Entscheidung zugunsten ihrer eigenen und der Gesundheit und der ihrer Kinder?   Lesen Sie den ganzen Artikel
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Muss man den Hormonhaushalt bei Endometriose unterdrücken?
Die Endometriose ist eine häufige Erkrankung bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch. Sie kann auf Östrogene reagieren. Oft empfiehlt man daher, vor einer künstlichen Befruchtung eine "Downregulation" durchzuführen. Man reguliert den Hormonhaushalt damit über einen längeren Zeitraum herunter. Ist dies tatsächlich notwendig? Die Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, die oft mit unerfülltem Kinderwunsch einhergeht. Da das Endometriosegewebe auf Östrogene reagiert und dadurch wachsen kann, behandelt man sie oft durch den Entzug von Östrogen. Nun ist die IVF oder ICSI so ziemlich das Gegenteil einer Hormonentzugstherapie. Man versucht hier ja durch die Gabe von Hormonen einen ausreichende Zahl an Eizellen zu gewinnen. Um dem ein wenig gegenzusteuern wird oft dazu geraten, diese Stimulation der Eierstöcke mit einer "Downregulation" zu verbinden.
Mögliche Vorteile der Downregulation bei Endometriose
Die dort eingesetzten Medikamente blockieren die Aktivität der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und damit auch die Aktivität der Eierstöcke. In der Folge produzieren diese dann weniger Östrogen. Für die künstliche Befruchtung gibt man im Anschluss an diese Downregulation anschließend Hormone, um die Eierstöcke anzuregen. Diese Kombination wird als "langes Protokoll" bezeichnet und hier beschrieben. Wenn man diese Runteregulierung nicht nur 4 Wochen, sondern über mehrere Monate durchführt, nennt man dies ein "ultralanges Protokoll". Und diese empfiehlt man oft bei Endometriose.
Mehr Nebenwirkungen ohne Downregulation?
Ein Grund für diese Empfehlung ist die Vermeidung von Nebenwirkungen bei Endometriose. Man geht davon aus, dass ohne diese zusätzliche Therapie diese Erkrankung verschlechtern könnte. Kürzlich hatten wir hier aber schon eine Übersichtsarbeit((Somigliana, E., Viganò, P., Benaglia, L., Busnelli, A., Paffoni, A., & Vercellini, P. (2019). Ovarian stimulation and endometriosis progression or recurrence: a systematic review. Reproductive biomedicine online, 38(2), 185-194.)) die diese Fragestellung aufgriff. Die Ergebnisse waren beruhigend: Weder die krankheitsbedingten Beschwerden noch die Gefahr eines Wiederauftretens nach Operation wird durch eine IVF oder ICSI verstärkt. Und offenbar ist dies auch unabhängig vom Verwendeten Protokoll.
Bessere Erfolgsraten mit Downregulation bei Endometriose?
Bezüglich der Nebenwirkungen einer Stimulation für IVF und ICSI sind die Ergebnisse also schon ein wenig beruhigender als man dies früher annahm. Dennoch gab es immer wieder Studien, in denen die Vorteile des ultralangen Protokolls bei Endometriose herausgestellt wurden. Auch hier hatten wir dazu eine Studie dazu vorgestellt((Sallam, H. N., Garcia‐Velasco, J. A., Dias, S., Arici, A., & Abou‐Setta, A. M. (2006). Long‐term pituitary down‐regulation before in vitro fertilization (IVF) for women with endometriosis. Cochrane Database of Systematic Reviews, (1).)). Nun ist diese Übersichtsarbeit inzwischen aber schon arg in die Jahre gekommen. Und man darf nicht vernachlässigen, dass die Runterregulierung des Hormonhaushalts über einen so langen Zeitraum zahlreiche Nebenwirkungen zur Folge hat. Wird man dann wenigstens besser schwanger? Einer Übersichtsarbeit aus dem Jahre 2019((Georgiou, E. X., Melo, P., Baker, P. E., Sallam, H. N., Arici, A., Garcia‐Velasco, J. A., ... & Granne, I. E. (2019). Long‐term GnRH agonist therapy before in vitro fertilisation (IVF) for improving fertility outcomes in women with endometriosis. Cochrane Database of Systematic Reviews, (11).)) zu Folge ist dies offenbar nicht der Fall. Zumindest nicht mit der Sicherheit, die notwendig wäre, um die Nebenwirkungen zu rechtfertigen.
Ultralanges Protokoll hat keine Vorteile
Acht Studien erfüllten die strengen Voraussetzungen der Cochrane Database. In diesen wurden die Ergebnisse von 640 Patientinnen dokumentiert. Man verglich dabei jeweils die Ergebnisse des ultralangen Protokolls mit einem "normalen" langen Protokoll, der Gabe eine Antibabypille vorab oder einer IVF ganz ohne eine solche Vorbehandlung. Die Autoren der Studie fanden keine sicheren Hinweise auf eine höhere Lebendgeburtenrate eine geringere Komplikationsrate eine höhere Rate an im Ultraschall erkennbaren (=klinische) Schwangerschaften einen Unterschied bei den Mehrlingsraten einen Unterschied bei den Fehlgeburten Man kann es also kurz zusammenfassen: Es fanden sich keine besseren Ergebnisse mit dem ultralangen Protokoll. Die Autoren wiesen jedoch - zu recht - darauf hin, dass die Zahl der aktuell vorliegenden Studien mit ausreichender Qualität nicht ausreicht, um zu einer sicheren Bewertung zu kommen. Jedoch darf man in Anbetracht dieser - vorläufigen - Ergebnisse die Frage nach dem Sinn des ultralangen Protokolls stellen.   Lesen Sie den ganzen Artikel
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Wie wirksam ist das Drilling bei PCO-Syndrom?
Das Syndrom der polycystischen Ovarien heißt so, weil sich im Ultraschall viele Eibläschen sehen lassen (polycystisch = viele Zysten).  Dies sind jedoch keine Zysten , sondern heranreifende Follikel. Durch Entfernen überschüssiger Follikel ("Drilling") erhofft man sich eine Verbesserung der Situation. Inhalt:PCO: Viele Zysten sind des Eisprungs TodDrilling: Die Symptome behandelt, die Ursachen bleiben?Kurzfristige Wirkung der LODLangfristige Wirkung des „ovarian Drilling“Weitere Studien zur Behandlung des PCO-Syndroms mit Hilfe der Operation (LOD)Magere Ergebnisse nach DrillingSchlussfolgerungUnd bei weniger Aufwand? Ist das Drilling dann sinnvoll?
PCO: Viele Zysten sind des Eisprungs Tod
Das PCO-Syndrom zeichnet sich ja dadurch aus, dass sich an den Eierstöcken viele kleine Eibläschen befinden, diese Follikel aber nicht weiter reifen und daher der Eisprung ausbleibt. Zur Behandlung des PCOS gibt es eine Vielzahl an Ideen und Möglichkeiten, eine davon ist das sogenannte "Drilling", bei dem man im Rahmen einer Bauchspiegelung die Überzahl an Follikeln abbaut, indem man diese zerstört. Dies geschieht entweder mechanisch mit einer elektrischen Nadel oder durch Laser. In der Fachliteratur wird dies auch oft als Laparoscopic ovarian drilling ("LOD")  bezeichnet. Es gibt aber tatsächlich auch einen deutschen Begriff: Stichelung. Wie auch immer man es nennt: Ziel ist dabei die Normalisierung der Follikelzahl und letztlich eine Normalisierung des Zyklus mit Eisprung.
Drilling: Die Symptome behandelt, die Ursachen bleiben?
Die Entfernung eines Teils der Follikel behandelt nur das Symptom, also den Überschuss an Eibläschen, nicht jedoch die hormonelle Störung, die zum PCO-Syndrom führte. Deswegen kann der Effekt des Drillings nicht von Dauer sein. Oft hält die Wirkung nur wenige Monate an, bei anderen Patientinnen normalisiert sich der Zyklus über mehr als ein Jahr. Systematische Untersuchungen hinsichtlich der Langzeitwirkung gibt es nur wenige. Wir stellten diese bereits im Jahre 2016 vor:
Kurzfristige Wirkung der LOD
In einer Studie aus Portugal((Luz R, Barros J, Aguiar A, Rodrigues C, Soares AP, Nunes J, Sousa S, Calhaz-Jorge C Short and Long-Term Efficacy of Laparoscopic Ovarian Diathermy in Women with Polycystic Ovary Syndrome. Acta Med Port. 2016 Aug;29(7-8):441-448.)) wird über 76 Frauen berichtet, die sich zwischen 2004 und 2013 einem solchen Eingriff unterzogen haben. Die kurzfristige Wirkung entsprach den bereits in anderen Studien gefundenen Ergebnissen. 70% der Frauen hatten nach dem Eingriff zunächst einen regelmäßigen Zyklus mit nachgewiesenem Eisprung. Ein gleichgroßer Anteil der Frauen wurde in der Folge auch schwanger, davon jedoch nur 60% ohne weitere medizinische Unterstützung. Eine Hormonbehandlung war die häufigste dieser Maßnahmen.
Langfristige Wirkung des "ovarian Drilling"
23 Patientinnen konnten langfristig nachverfolgt und befragt werden. Bei der Hälfte immerhin war der Zyklus weiterhin normal und regelmäßig. Nun gibt es sicherlich eine Vielzahl von Faktoren, weshalb eine Patientin mit einem PCO normale Zyklen bekommt und aufrecht erhalten kann. So können beispielsweise Gewichtsabnahme, eine Geburt und andere Ereignisse den Hormonhaushalt normalisieren. Es muss also nicht alles auf das Drilling zurückgeführt werden. Dennoch kann man davon ausgehen, dass manche Frauen auch langfristig von einer Reduktion der Follikelzahl profitieren.
Weitere Studien zur Behandlung des PCO-Syndroms mit Hilfe der Operation (LOD)
Zu diesem Thema ist nun eine aktuelle Cochrane Analyse bereits vorhandener Studien erschienen((Bordewijk, E. M., Ng, K. Y. B., Rakic, L., Mol, B. W. J., Brown, J., Crawford, T. J., & van Wely, M. (2020). Laparoscopic ovarian drilling for ovulation induction in women with anovulatory polycystic ovary syndrome. Cochrane Database of Systematic Reviews, (2).)) Untersucht wurden die Ergebnisse von Studien, in der Frauen behandelt wurden, die auf eine Hormonbehandlung mit Clomifen keinen Eisprung hatten (Clomifenresistenz). Die Forscher begutachteten wissenschaftliche Arbeiten, die bei solchen Frauen die Ergebnisse einer alleinigen Hormonbehandlung mit Spritzen verglichen mit den Resultaten nach Drilling alleine oder in Kombination mit Hormongaben. 38 Studien konnten dazu gefunden werden, in denen die Ergebnisse von 3326 Frauen einflossen. Magere Ergebnisse nach Drilling Wertete man die Ergebnisse aller Studien aus, dann waren die Chancen auf eine Schwangerschaft nach Drilling sogar eher schlechter als mit einer Hormonbehandlung alleine Nahm man nur die methodisch sehr guten - und damit aussagekräftigeren Studien - dann ergab sich kein Unterschied zwischen den beiden Behandlungsansätzen. Auch bei einer Nachbeobachtung über einen Zeitraum von 6 Monaten fanden sich keine Unterschiede. Etwas sicherer (mittlere Beweiskraft ="moderate-quality evidence") ist die Aussage über das Auftreten von Mehrlingen. Nach einer Operation und Drilling der Eierstöcke reduziert sich das Risiko für Mehrlinge auf bis einem Fünftel. Unterschiede hinsichtlich des Auftretens von Fehlgeburten waren nicht nachweisbar. Nach der Stichelung der Eierstöcke kam es etwas weniger zu einem Überstimulationssyndrom als nach alleiniger Homonbehandlung. Es ist unschwer erkennbar, dass entweder die Methode der LOD oder die Studien dazu die Vorteile des Drillings nicht erkennen lassen. Es ist weiterhin Bestandteil der Empfehlungen zur Behandlung des PCO-Syndroms((Teede HJ, Misso ML, Costello MF, Dokras A, Laven J, Moran L, Piltonen T, Norman RJ; International PCOS Network Recommendations from the international evidence-based guideline for the assessment and management of polycystic ovary syndrome. Clin Endocrinol (Oxf). 2018 Sep;89(3):251-268.)). Allerdings empfahl man früher die Stichelung der Eierstöcke noch vor der IVF und nun lediglich als möglichen alternativen Behandlungsversuch.
Schlussfolgerung
In Anbetracht des Aufwands, den man betrieben muss (Bauchspiegelung), scheint der Eingriff die Chancen im Vergleich zur Hormonbehandlung nicht ausreichend zu erhöhen. Macht man jedoch ohnehin eine Bauchspiegelung, um die Funktion der Eileiter zu untersuchen, kann man das Drilling allerdings "nebenbei" durchführen.
Und bei weniger Aufwand? Ist das Drilling dann sinnvoll?
Nun wurde bei der Schlussfolgerung ja darauf hingewiesen, dass auch der operative Eingriff durch die Bauchspiegelung ein Nachteil ist. Es gibt jedoch auch die Methode, die überzähligen Follikel mit Ultraschallhilfe durch die Scheidenwand zu punktieren. Das Verfahren ist dann ähnlich wie bei der Entnahme von Eizellen für eine künstliche Befruchtung. Das Verfahren nennt sich auf englisch "Ultrasound-guided transvaginal ovarian needle drilling" kurz UTND. Auch hierzu gibt es eine Übersichtsarbeit, die alle Studien zu dieser Methode zusammenfasst((Zhang, J., Tang, L., Kong, L., Wu, T., Xu, L., Pan, X., & Liu, G. J. (2019). Ultrasound‐guided transvaginal ovarian needle drilling for clomiphene‐resistant polycystic ovarian syndrome in subfertile women. Cochrane Database of Systematic Reviews, (7).)) Im Vergleich zur LOD oder auch einer Hormonbehandlung ohne Stichelung finden sich hier keine wesentlichen Vorteile der UTND. Leider scheint auch das Drilling durch die Scheide keine wesentlichen Vorteile zu haben. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Endometritis: Entzündung der Gebärmutter verhindert Schwangerschaft
Endometritis nennt man eine - meist chronische - Entzündung der Gebärmutterschleimhaut. Sie kann den Erfolg einer künstlichen Befruchtung beeinträchtigen und Fehlgeburten begünstigen. Immer wieder stellt sich die Frage, warum sich trotz bester Voraussetzungen (z. B. gute Embryonenqualität) im Rahmen einer künstlichen Befruchtung  bei manchen Frauen keine Einnistung einstellen möchte. Oder warum diese zwar zunächst stattfindet, aber in einer Fehlgeburt endet. Grundsätzlich kann es zwar auch Schicksal sein und keine Gründe haben, andererseits finden sich immer wieder auch neue Faktoren, mit deren Behandlung man die Chancen verbessern kann. Dazu gehört die Endometritis, die chronische Entzündung der Gebärmutterschleimhaut.
Endometritis als Ursache für Implantationsversagen und Fehlgeburt
Dass die Einnistung eines Embryos durch eine Entzündung der Gebärmutter gestört sein kann, liegt nahe und wurde in den letzten Jahren auch in Studien belegt. Hier ist jedoch die richtige Diagnostik wichtig. Führt man nur eine Gebärmutterspiegelung durch - schaut also in die Gebärmutterhöhle hinein - kann man alleine durch die Inaugenscheinnahme eine Endometritis nicht sicher festgestellten oder ausschließen. Mikrobiologische Abstriche erhöhen zwar die Aussage, sind aber ebenfalls nicht zuverlässig genug, wenn es darum geht, eine Entzündung der Gebärmutterhöhle auszuschließen. Und wer meint, dass man eine Entzündung der Gebärmutter doch bemerken müsse, der hat recht. Jedoch gilt das nur für eine akute Entzündung, nicht für eine chronische, die bereits über Jahre ohne Symptome vorhanden sein kann.
Kann man die Entzündung bei der Gebärmutterspiegelung erkennen?
Es gibt in der Tat einige Hinweise auf eine Entzündung, die häufiger auftreten. In einer Studie aus dem Jahre 2019((Song, D., Li, T. C., Zhang, Y., Feng, X., Xia, E., Huang, X., & Xiao, Y. (2019). Correlation between hysteroscopy findings and chronic endometritis. Fertility and sterility, 111(4), 772-779.)) wurden die häufigsten Befunde genannt, die bei einer auffälligen Biopsie - also gesicherten Entzündung (siehe nächste Überschrift)  auftreten konnten. 52% zeigten eine anormal starke Durchblutung mit Rötung der Schleimhaut 8,4% wiesen ein Ödem auf, also Wassereinlagerungen in der Schleimhaut und kleine Polypen fand man bei etwas mehr als 3% der Frauen mit einer später gesicherten Entzündung der Gebärmutterschleimhaut. Zählt man die ganzen Symptome zusammen, dann findet man bei maximal zwei Drittel der Frauen mit einer chronischen Endometritis eine optisch erkennbare Veränderung der Gebärmutterhöhle. Daher wird man eine Entzündung durch die Gebärmutterspiegelung alleine nicht ausschließen können.
Biopsie ist notwendig
Entnimmt man bei der Gebärmutterspiegelung eine Probe der Schleimhaut und untersucht diese mit speziellen Methoden, lassen sich einer Studie aus dem Jahre 2016 zufolge((Bouet PE, El Hachem H, Monceau E, Gariépy G, Kadoch IJ, Sylvestre C Chronic endometritis in women with recurrent pregnancy loss and recurrent implantation failure: prevalence and role of office hysteroscopy and immunohistochemistry in diagnosis. Fertil Steril. 2016 Jan;105(1):106-10.)) bei Frauen mit wiederholten Fehlgeburten in 27% und bei Einnistungsversagen in 14% der Biopsien Entzündungen nachweisen. Der Nachweis erfolgte in dieser Studie mit einer immunhistochemischen Untersuchung auf Plasmazellen im Endometrium mit Hilfe des Plasmazell-spezifischen Antikörpers CD138. Diese Plasmazellen sind lassen sich nur nachweisen, wenn eine Endometritis vorliegt. Auch dann, wenn im Abstrich keine Bakterien gefunden werden konnten. Üblicherweise wird in diesen Fällen zu einer Antibiotikatherapie (Doxycyclin 200mg/Tag über 14 Tage) geraten.
Verbesserung der Erfolgsraten bei IVF?
Dieser sehr spezifische immunhistochemische Nachweis von Entzündungen wird noch nicht lange verwendet. Ein Vorreiter war die Universität Jena, weshalb die Untersuchung in unserem Forum immer noch als "Jena-Biopsie" bezeichnet wird, wenngleich nun auch weitere Labore diese Untersuchung anbieten. Es gibt daher noch nicht viele Studien, die sich mit den Auswirkungen der Endometritis auf den Ausgang einer IVF beschäftigen. Eine Übersichtsarbeit fasst die Ergebnisse von insgesamt 5 Studien und fast 800 darin untersuchten Patienten zusammen((Vitagliano A, Saccardi C, Noventa M, Di Spiezio Sardo A, Saccone G, Cicinelli E, Pizzi S, Andrisani A, Litta PS Effects of chronic endometritis therapy on in vitro fertilization outcome in women with repeated implantation failure: a systematic review and meta-analysis. Fertil Steril. 2018 Jul 1;110(1):103-112)).  Die Frauen hatten jeweils zwei oder mehr IVF-Zyklen ohne Einnistung hinter sich, wenn sie in den Studien aufgenommen wurden. Der Nachweis von Entzündungen erfolgte in den Studien uneinheitlich entweder mit der oben genannten Methode oder einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung, also einer eher klassischen und weniger aussagekräftigeren Methode. Bei Vorliegen einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut wurde antibiotisch behandelt. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Basierend auf den Ergebnissen einer der 5 Studien machte es keinen Unterschied, ob eine Endometritis behandelt wurde (allerdings keine Kontrolle durchgeführt wurde, ob die Entzündung anschließend verschwunden war) oder nicht. Wurde eine chronische Endometritis (nachweislich, also mit erneuter Kontrollbiopsie) erfolgreich behandelt, dann war die Zahl der lebend geborenen Kinder mindestens doppelt so hoch ("Odds-Ratio" 6.81 (95% Konfidenzintervall, 2,08-22,24) wie bei unbehandelten oder nicht erfolgreich behandelten Entzündungen. Man erkennt an dem breiten Konfidenzintervall, dass die Daten mit einer größeren Fallzahl geprüft werden müssten, aber aktuell ergibt sich ein statistisch signifikanter Unterschied. Nach einer Behandlung mit Antibiotika waren die Chancen auf eine Lebendgeburt genauso hoch wie bei Frauen, die noch nie eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut hatten.
Schleimhaut-Biopsie für alle?
Nun würde man ja denken, es ist dann wohl am besten, wenn man alle Frauen vor einer künstlichen Befruchtung einer Schleimhautbiopsie unterzieht. Das ist jedoch nicht sinnvoll. Wählt man die Patientinnen nicht sorgfältig aus, ist die Aussagekraft der Untersuchung gering. So ist die Behandlung einer Entzündung bei Frauen mit nur einem IVF-Versuch ohne Erfolg für die folgenden Behandlungen wenig hilfreich((Hernandez-Nieto, C., Lee, J. A., Stein, D. E., Mukherjee, T., Sandler, B., & Copperman, A. B. (2019). Chronic endometritis screening in patients who experience euploid embryo implantation failure does not improve IVF outcomes after a subsequent euploid FET. Fertility and Sterility, 112(3), e166.)).
Chronische Endometritis: Aktueller Stand der Dinge
Die Zusammenfassung aktueller Studien zeigt, dass die Behandlung einer chronischen Endometritis mit Antibiotika die Zahl der lebend geborenen Kinder verdoppeln kann, wenn zuvor zwei oder mehr künstliche Befruchtungen erfolglos waren. Die Diagnose sollte mit einer Biopsie und einer immunhistochemischen Untersuchung erfolgen. Nach einer Gabe von Antibiotika sollte der Therapieerfolg mit einer weiteren Biopsie kontrolliert werden. Um den Wert dieser Diagnostik und Therapie endgültig klären zu können, sind jedoch weitere Studien notwendig. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Granulozyten-Kolonie-stimulierendem Faktor (Granozyte) zur besseren Einnistung bei IVF?
Dem Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor (engl. Granulocyte-Colony Stimulating Factor, G-CSF) (Neupogen, Granocyte) wird auch ein positiver Effekt auf das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut nachgesagt, wie es bereits im Theorie-Teil beschrieben wurde. Verbessert es auch die Einnistung? Eigentlich wird G-CSF vor allem im Rahmen einer Chemotherapie verwendet, um die Zahl an weißen Blutkörperchen nach einer Behandlung möglichst rasch zu normalisieren. In der Reproduktionsmedizin wird es zur Behandlung habitueller Aborte und zur Verbesserung der Einnistung bei IVF und ICSI - angewendet ist zu viel gesagt - ausprobiert trifft es wohl eher. Nun liegt es nahe, dass man nach wiederholt erfolglos durchgeführten künstlichen Befruchtungen geneigt ist, auch etwas abwegigere Methoden durchführen zu lassen. Auch dann, wenn die Wirkung der Methoden nicht belegt ist. So hat man z. B. auch bereits Spülungen mit Seminalplasma zur Verbesserung der Einnistung versucht. Das klang zumindest noch im Ansatz plausibel, funktioniert aber auch mehr schlecht als recht((Ata, B., Abou‐Setta, A. M., Seyhan, A., & Buckett, W. (2018). Application of seminal plasma to female genital tract prior to embryo transfer in assisted reproductive technology cycles (IVF, ICSI and frozen embryo transfer). Cochrane Database of Systematic Reviews, (2) )).
Und nun also Spülungen der Gebärmutter mit  G-CSF?
In einer Studie aus 2014((Barad DH, Yu Y, Kushnir VA, Shohat-Tal A, Lazzaroni E, Lee HJ, Gleicher N A randomized clinical trial of endometrial perfusion with granulocyte colony-stimulating factor in in vitro fertilization cycles: impact on endometrial thickness and clinical pregnancy rates. Fertil Steril. 2014 Mar;101(3):710-5))wurden bereits erste Ergebnisse zu dieser Methode veröffentlicht. Hier zeigte sich weder eine Verbesserung der Schwangerschaftsraten oder der Höhe der Gebärmutterschleimhaut, wie man sich eigentlich erhoffte. Kürzlich wurde nun eine weitere Studie((Jain S, Mahey R, Malhotra N, Kalaivani M, Sangeeta P, Bhatt A, Singh N, Kriplani A Effect of Intrauterine Perfusion of Granulocyte Colony-stimulating Factor on Endometrial parameters and In Vitro Fertilization Outcome in Women Undergoing In Vitro Fertilization/Intracytoplasmic Sperm Injection Cycles: A Randomized Controlled Trial. J Hum Reprod Sci. 2018 Jul-Sep;11(3):254-260)) mit 150 Patientinnen veröffentlicht, die der gleichen Fragestellung nachging: Baut sich die Gebärmutterschleimhaut besser auf, wenn man die Gebärmutter mit G-CSF spült? Und kommt es in der Folge zu einer Verbesserung der Schwangerschaftsraten? Nun, ja, die Ergebnisse dieser Studie leiden wieder unter einer recht geringen Zahl an untersuchten Patientinnen. Daher findet sich zwar ein recht deutlicher Unterschied in der Schwangerschaftsrate ("klinische Schwangerschaften") von 27,6 und 18,9% (was beides nicht wirklich berauschend ist). Diese Differenz ist jedoch nicht statistisch signifikant. Update Januar 2020: Über diese aktuellen Studien hinaus gibt es nun auch eine Übersicht aller Studien zu diesem Thema in der Cochrane Datenbank((Kamath, M. S., Kirubakaran, R., & Sunkara, S. K. (2020). Granulocyte‐colony stimulating factor administration for subfertile women undergoing assisted reproduction. Cochrane Database of Systematic Reviews, (1).)) Es konnten 15 Studien ausgewertet werden, die den strengen Kriterien der Cochrane Analyse genügten. In diesen Studien wurden 622 mit G-CSF behandelt und 631 erhielten ein Placebo. Die Ergebnisse waren entweder "very low-quality evidence oder "low quality evidence". Das bedeutet: Der Einfluss der Spülungen der Gebärmutter mit Granulocyte-Colony Stimulating Factor (G-CSF) war vom Zufall kaum zu unterscheiden. Der Einfluss auf die Zahl fortlaufender Schwangerschaften bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch ist unklar Auch der Effekt bei der Verminderung der Zahl an Fehlgeburten bleibt unklar Bei unselektierten IVF-Patienten stieg die Schwangerschaftsrate um 11% (Konfidenzintervall 0,77 bis 1,60, also low quality evidence) Waren zwei oder mehr erfolglose IVF-Behandlungen in der Vorgeschichte, dann stieg in den Studien die Schwangerschaftsrate zwar um das doppelte, dennoch auch hier nur eine sehr niedrige Beweiskraft der Studien. Das Gleiche gilt für Frauen mit einer sehr niedrigen Gebärmutterschleimhaut. Die Autoren der Studie sehen am ehesten einen möglichen positiven Einfluss bei Frauen mit zwei oder mehr negativen IVF-Behandlungen in der Vorgeschichte. Allerdings gibt es auch dafür keinen Beleg der eindeutig genug wäre, um diese Maßnahme außerhalb von Studien - also in der Routinebehandlung - zu rechtfertigen
Fazit
Die Spülung der Gebärmutter mit Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor könnte möglicherweise hilfreich sein für die Einnistung der Embryonen bei IVF und ICSI. Jedoch scheint dies nicht bei jeder Patientin sinnvoll  zu sein, so die Autoren der aktuellen Studie. Es bedarf weiterer und größerer Studien, um herauszufinden, welche Patientinnen von einer solchen Therapie profitieren können.   Lesen Sie den ganzen Artikel
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Hebammenverband: Zu wenige Hebammen, zu schlecht bezahlt
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"Fran e Rafaela" von Cristina Souza 
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Seit einigen Jahren machen Hebammen mehr auf sich aufmerksam als jemals zuvor. Angefangen hat es mit den horrenden Versicherungsbeiträgen. Die hohen Kosten für die Haftpflichtversicherung drängten manche Hebammen sogar aus der Geburtshilfe, die doch eigentlich ein Kerngebiet der Hebammenarbeit ist. Auch jetzt noch sind Hebammen immer wieder Nachrichtenthema. An ihnen zeigen sich Fehlentwicklungen, die sich eigentlich durch alle Bereiche des Gesundheitssystems ziehen: Unterbezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen, und Personalmangel.
Überfüllte Kreißsäle, geschlossene Geburtsstationen
Die Präsidentin des Hebammenverbands, Ulrike Geppert-Orthofer, beklagte anlässlich des Internationalen Hebammentages, die Zustände in der Geburtshilfe. Geburtsstationen würden aus Personalmangel geschlossen, Schwangere würden wegen Überfüllung der Kreißsäle abgewiesen, und es fehlten auch freiberufliche Hebammen, die sich um die frisch entbundenen Mütter kümmern. In den Krankenhäusern sei eine Hebamme oft für drei oder gar noch mehr Frauen gleichzeitig zuständig, so Geppert-Orthofer. Sie fordert deswegen auch dringend eine Personaluntergrenze.
Hebammen arbeiten durchschnittlich nur sieben Jahre in ihrem Beruf
Weitere Forderungen für eine bessere Geburtshilfe: . So soll die Verweildauer im Beruf verbessert werden. Aktuell bleiben Hebammen durchschnittlich nur sieben Jahre in ihrem Beruf. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Hebammenverband: Zu wenige Hebammen, zu schlecht bezahlt
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"Fran e Rafaela" von Cristina Souza 
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Seit einigen Jahren machen Hebammen mehr auf sich aufmerksam als jemals zuvor. Angefangen hat es mit den horrenden Versicherungsbeiträgen. Die hohen Kosten für die Haftpflichtversicherung drängten manche Hebammen sogar aus der Geburtshilfe, die doch eigentlich ein Kerngebiet der Hebammenarbeit ist. Auch jetzt noch sind Hebammen immer wieder Nachrichtenthema. An ihnen zeigen sich Fehlentwicklungen, die sich eigentlich durch alle Bereiche des Gesundheitssystems ziehen: Unterbezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen, und Personalmangel.
Überfüllte Kreißsäle, geschlossene Geburtsstationen
Die Präsidentin des Hebammenverbands, Ulrike Geppert-Orthofer, beklagte anlässlich des Internationalen Hebammentages, die Zustände in der Geburtshilfe. Geburtsstationen würden aus Personalmangel geschlossen, Schwangere würden wegen Überfüllung der Kreißsäle abgewiesen, und es fehlten auch freiberufliche Hebammen, die sich um die frisch entbundenen Mütter kümmern. In den Krankenhäusern sei eine Hebamme oft für drei oder gar noch mehr Frauen gleichzeitig zuständig, so Geppert-Orthofer. Sie fordert deswegen auch dringend eine Personaluntergrenze.
Hebammen arbeiten durchschnittlich nur sieben Jahre in ihrem Beruf
Weitere Forderungen für eine bessere Geburtshilfe: . So soll die Verweildauer im Beruf verbessert werden. Aktuell bleiben Hebammen durchschnittlich nur sieben Jahre in ihrem Beruf. Lesen Sie den ganzen Artikel
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