Tumgik
#Anwalt auf russisch in Berlin
advokat-engelmann · 5 years
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Как «неграждане» Прибалтики проживают в Германии и чем это грозит
Как «неграждане» Прибалтики проживают в Германии и чем это грозит
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«Конституция не предусматривает граждан первого и второго класса».
Уэнделл Уилки (1892—1944), американский юрист и политик
Гражданство – это правовая связь физического лица и государства, выражающаяся в совокупности их взаимных прав, обязанностей и ответственности. Большинство людей постоянно проживающих в той иной стране имеют соответствующее гражданство или вид на жительство,…
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wladimirkaminer · 4 years
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Freiheit für Vitali Shkliarov!
 Mein Freund Vitali Shkliarov ist in seiner Heimatstadt Gomel, in Weißrussland verhaftet worden. In Deutschland hat er in Vechta Politologie studiert, er träumte davon, dass seine Heimat eines Tages zu einer europäischen Demokratie wird. Er bildete sich ein, mit seinen Kenntnissen könnte er junge engagierte Politiker beraten, wie sie jenseits des Fernsehens in sozialen Netzwerken ihre Wählerinnen gewinnen. Er fand aber in Weißrussland keinen Job. In Berlin haben wir jahrelang zusammen Russendisko gemacht. Dann hat er eine Amerikanerin kennengelernt, sie sind zusammengezogen, gründeten eine Familie und bekamen einen Sohn. Seine Frau war eine amerikanische Diplomatin. Sie hat in Berlin in der Botschaft gearbeitet und in Amerika sofort Probleme wegen Vitali bekommen. Amerikanische Diplomatinnen dürfen sich eigentlich nicht in russische Männer verlieben, schon gar nicht in ausgebildete Politologen, das könnte als Einmischung in die inneren amerikanischen Angelegenheiten interpretiert werden. Vitali wurde von der CIA verhört, fünf Stunden lang. Sie wollten wissen, zu welchem Zweck er die amerikanische Diplomatin kennengelernt hat. An die Liebe glaubte die CIA nicht. In Amerika hat Vitali erfolgreich als Wahlkämpfer für Obama gearbeitet, später für Bernie Sanders, als der für die amerikanische Präsidentschaft kandidierte. Danach flog Vitali nach Russland, um den russischen Oppositionellen mit seinen in den  amerikanischen Wahlen gewonnenen Kenntnissen zu helfen und den Wahlkampf für den einzigen oppositionellen Abgeordneten in der Duma, Dmitrij Gudkow, zu organisieren. (Siehe sein Interview in der taz v. 29.4.2017)
Sofort wurde er von den russischen Geheimdiensten unter die Lupe genommen, als Ehemann einer amerikanischen Diplomatin verkörperte er den ausländischen Einfluss in die russische Politik. Das Gleiche passierte ihm in Georgien und in der Ukraine. Mal wurde er als Agent des Ostens, mal des Westens eingestuft.
Der Corona-Ausbruch erwischte ihn und seine Familie in Washington D.C. Dort saß er mit Frau und Kind mehrere Monate in Quarantäne. Im Juli durften sie endlich raus - nach Europa, seine Frau hatte einen neuen diplomatischen Posten in der Ukraine bekommen. Vitali flog mit, wollte das Kind zu seinen Eltern nach Weißrussland bringen. Sie hatten das Enkelkind lange nicht gesehen. In Weißrussland tobte gerade der Wahlkampf. Der seit 26 Jahren amtierende Staatspräsident Lukaschenko, „der letzte Diktator Europas“, wusste und weiß wohl immer noch nicht, wie er die nächste Wahl am 9. August gewinnen soll. Offiziell werden in Weißrussland keine soziologischen Umfragen gemacht und keine Statistiken geführt, so wie es dort offiziell auch keine Corona-Kranken gibt. Doch unter der Hand kursierten das Gerücht, die Wahlchancen des amtierenden Präsidenten seien sehr schlecht, nur 3%, würden ihn wieder als Präsident haben wollen. Was tun?
Man kann natürlich die Wahlergebnisse fälschen, 20, vielleicht sogar 30 Prozent der Wahlzettel für den Präsidenten einwerfen, aber ein ganzes Volk lässt sich über Nacht nicht fälschen. Hunderttausende demonstrierten auf den Straßen. Aus den Kreisen des Machtinhabers sickerte durch, der Chef sei in Panik geraten, er traue seinen eigenen Sicherheitsleuten nicht mehr. Er sperrte die Gegenkandidaten im Knast ein und ließ hunderte von Aktivisten verhaften. Die Ehefrauen der Gegenkandidaten haben ein Bündnis geschlossen, ihr Wahlprogramm ist: freie Wahlen für Weißrussland und die Freilassung ALLER politischen Gefangenen, nicht nur ihrer Ehemänner. Und dieses Frauenbündnis bekommt nun immer größere Unterstützung im Land. Die Wahlbehörde musste eine Frau als Kandidatin registrieren. Sollte es zu einer fairen Wahl kommen, würde Lukaschenko gegen sie verlieren, obwohl sie überhaupt keine politischen Erfahrungen hat. Wahrscheinlich würde er sogar gegen einen Esel verlieren, die Geduld der Weißrussen scheint dieses Mal zu Ende zu sein. Das Frauenbündnis hätte Vitalis Hilfe sicher gebrauchen können, doch er war nur privat in seinem Heimatland unterwegs, um seinen Sohn zu den Großeltern zu bringen und seine Eltern wieder zu sehen. Er schaffte es bis nach Gomel. Am Donnerstag ging er in kurzer Hose und Flip-Flops zum Markt, um eine Wassermelone zu kaufen, dort wurde er von den Sicherheitsleuten verhaftet und nach Minsk in den Knast verschleppt. Die Eltern erfuhren erst am Abend, wo er sich befand. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft, noch immer bleibt unklar, was ihm vorgeworfen wird. Doch als in Deutschland studierte Politologe und Ehemann einer amerikanischen Diplomatin ist er in den Augen des Regimes ein willkommener Feind. Sie könnten an ihm ein Exempel statuieren, um die These des Präsidenten zu beweisen, dass die derzeitigen Unruhen in Weißrussland von außen organisiert und angeheizt werden. Die weißrussischen Anwälte warnen zurzeit, jede politisch motivierte Handlung gegen das Regime kann im Land als „Vorbereitung einer terroristischen Aktivität“ eingestuft werden, dafür gibt es dort die Todesstrafe. Und obwohl mein Freund nachweislich keine Aufträge von der weißrussischen Opposition erhielt und sich auch sonst politisch in der Heimat nicht betätigte, außer in den sozialen Netzwerken, um das Regime zu kritisieren, kann es für ihn gefährlich werden.
In der offiziellen Presse des Landes wird er mal als „ Russischer Agent“ und mal als „abgesandter Spion des Westens“ beschimpft. Für den amtierenden Präsidenten ist es überlebenswichtig, den Eindruck zu vermitteln, dass die ganze Welt sich gegen ihn verschworen hat und die Lage im Land vor der Wahl destabilisieren will. Also haben sie meinen Freund zum Staatsfeind Nummer 1 auserkoren. Dabei wollte er nur das Kind zu seinen Eltern bringen und eine Wassermelone kaufen. Es gibt bis jetzt keinen Kontakt zu Vitali, nur sein Anwalt darf zu ihm, aber er bekommt keine Briefe und darf keine Telefonate führen. Seine U Haft ist auf zwei Monaten verlängert worden, innerhalb einer Woche muss ihm die Anklage vorgelegt werden. Seine Kollegen in Russland und seine Freunde im Westen solidarisieren sich mit ihm, sie appellieren an die weißrussische Regierung und fordern seine sofortige Freilassung. Doch diese Appelle werden von der weißrussischen Seite ignoriert. Es muss ein internationaler Druck auf das Regime in Minsk ausgeübt werden, die politischen  Gefangenen sofort frei zu lassen und ganz schnell meinen Freund Vitali, der sich bloß zur falschen Zeit am falschen Markt aufhielt. Ich wende mich an die Politiker Deutschlands und an die der Europäischen Union. Sprechen Sie bitte mit Lukaschenko. Durch die Inhaftierung Unschuldiger werde seine Macht nur noch mehr ins Wanken kommen. Freiheit für Vitali Shkliarov!
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dermontag · 2 years
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"Das Recht ist auch eine Waffe" Zwei Ex-FDP Minister zeigen Russland an 07.04.2022, 15:26 Uhr Um auch aus der Zivilgesellschaft heraus etwas gegen russische Kriegsverbrechen in der Ukraine zu unternehmen, reichen zwei ehemalige FDP-Bundesminister Strafanzeige beim Generalbundesanwalt ein: Baum und Leutheusser-Schnarrenberger rechnen mit Anklagen und Verurteilungen. Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum haben als Privatpersonen eine Strafanzeige beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine eingereicht. Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland legte ihr Kölner Anwalt Nikolaos Gazeas eine 40 Seiten lange Dokumentation vor, zu der es 100 Seiten Anhänge gibt. Darin werden schwerste durch russische Truppen in der Ukraine begangene Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufgelistet, die einen Straftatbestand nach dem Völkerrecht darstellen, hieß es in dem Bericht. Die Akten basieren auf verschiedenen Quellen, darunter auch Zeugenaussagen. Den beiden ehemaligen Politikern, die in der FDP zu den profiliertesten Vertretern von Bürgerrechten gehören, geht es bei ihrem Vorstoß nicht nur um Russlands Präsident Wladimir Putin und die Mitglieder seines Sicherheitsrates, sondern auch um die Kommandeure und Soldaten vor Ort in der Ukraine, die sich schuldig gemacht hätten. "Unsere Strafanzeige ist sehr breit angelegt und zielt auf zehn Sachverhalte ab", erläuterten Baum und Leutheusser-Schnarrenberger ihren Vorstoß in Berlin. Dazu gehört etwa die Bombardierung des Atomkraftwerks Tschernobyl, der Beschuss der Geburtsklinik in Mariupol oder der Mord an Zivilisten in Butscha. "Nach dem Völkerrecht macht sich nicht nur eine Staatsführung strafbar, wenn sie Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begeht, sondern am Ende auch jeder einzelne Soldat", sagte Baum laut RND. Das Völkerstrafgesetzbuch besage, dass Verbrechen gegen das Völkerrecht auch dann in Deutschland verhandelt werden könnten, wenn sie nicht auf deutschem Boden, sondern im Ausland geschehen sind, erläuterte Baum. "Wir wollen auf die schweren Kriegsverbrechen in der Ukraine auch mit den Mitteln des Rechts aufmerksam machen, deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen", ergänzte Leutheusser-Schnarrenberger. "Genaue Erkenntnisse zu den eingesetzten Kommandos" Man wolle beim Generalbundesanwalt bereits laufende Ermittlungen dahingehend unterstützen, dass sie vom Allgemeinen hin zu konkreten Personen kommen, sagte die ehemalige Bundesjustizministerin. Im Fall Butscha, wo mehrere Hundert tote Zivilisten zu beklagen sind, gebe es genaue Erkenntnisse darüber, welches russische Kommando dort im Einsatz gewesen ist, erklärte Baum, der 1978 im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Schmidt Innenminister war. Baum wie auch Leutheusser-Schnarrenberger gehen davon aus, dass es durch den Generalbundesanwalt zu Beweisaufnahmen, Ermittlungen und letztlich auch zu Anklagen kommen wird. Bei dringendem Tatverdacht könnten Haftbefehle erlassen werden, die man auch weltweit über Interpol verfolgen könne. "Verbrechen gegen das Völkerrecht verjähren nicht", betonte Baum, der als Kind selbst noch die Schrecken des Zweiten Weltkriegs "mit Bombenterror und Flucht" erlebt hat. "Wir haben uns angesichts der Schrecken dieses Krieges in der Ukraine gefragt, was wir eigentlich tun können", sagte Leutheusser-Schnarrenberger. Und sie seien zu der Überzeugung gekommen, dass dieser Schritt einer Strafanzeige aus der Zivilgesellschaft heraus möglicherweise eine Signalwirkung habe. Baum begründete das Vorgehen mit einer Zeitenwende, in der die Weltordnung des Völkerrechts durch eine hochgerüstete russische Atommacht massiv infrage gestellt werde und ergänzte: "Das Recht ist auch eine Waffe."
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free-voina-de · 6 years
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«UNSERE KINDER WURDEN IN BASEL VON EXTREMISTEN GESTOHLEN» — DAS INTERVIEW DER KÜNSTLERGRUPPE WOINA IN DER ZEITSCHRIFT ‘WOZ’ IN ZÜRICH
Die Gründer der Gruppe Woina  (russisch für Krieg) Oleg Worotnikow und Natalya Sokol erzählen von der Entführung ihrer Kinder in Basel und erklären, wo die Archive von Woina, welche von Extremisten der Organisation ‘Wasserstraße’ gestohlen wurden, jetzt zu finden sind. Interview für die Zeitschrift ‘Die Wochenzeitung’ in Zürich.
Merièm Strupler:
— Ich habe in verschiedenen Interviews gelesen, dass Sie in der Schweiz einen Asylantrag stellen wollten. In anderen Interviews wiederum, dass Sie nie in der Schweiz Asyl beantragen wollten. Wo liegt die Wahrheit?
WOINA : — Wir haben nie geplant, in der Schweiz politisches Asyl zu beantragen, da dies unsere politische Aktivität in Zukunft einschränken würde. Darüber sprach Natalia Sokol in einem Interview mit WATSON bei einer Pressekonferenz im ‘Cabaret Voltaire’ in Zürich am 28. April 2015. Da der Flüchtlingsstatus meine politischen Aktivitäten beschränken würde, würde ich in erster Linie einen Aufenthaltstitels in der Schweiz beantragen.
Fehlinformation darüber, dass wir in der Schweiz angekommen sind, um hier Asyl zu suchen, verbreitete die sogenannte Menschenrechtsaktivistin Sonja Bischoff. Sie trat im Namen des ‘Cabaret Voltaire’ auf und stellte sich in den Medien und sozialen Netzwerken betrügerisch als die Schweizer Kuratorin der Kunstgruppe Woina und sogar als persönliche Kuratorin von Natalia Sokol vor. Sie startete auf eigene Initiative das Fake-Projekt ‘Woina in der Schweiz’.
Als der Betrug ans Licht kam, haben wir den Direktor von ‘Cabaret Voltaire’ Adrian Notz kontaktiert und baten ihn, die Betrügerin zu stoppen: «Es gibt kein PROJEKT WOINA und daher auch keine Kuratoren oder Ko-Kuratoren».
Das Ziel von Bischoff war, das Urheberrecht an den Werken von Woina zu bekommen und uns nach der Stellung des Asylantrags loszuwerden, denn danach würden wir mit Kindern für ein paar Jahre in das unterirdische Flüchtlingslager geschickt, das im Grunde ein privates Gefängnis in der Stadt Esch im Basel-Land ist.
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Bischoff begann sich besonders aggressiv zu verhalten, nachdem wir uns geweigert hatten, sie bei einem Vortrag in Zürich einer Vertreterin von Pussy Riot vorzustellen.
In einem Interview mit dem russischen Fernsehsender REN-TV erzählte Bischoff von ihrer Beteiligung an der Organisation des Angriffs auf uns und bat Journalisten, ihr Gesicht unkenntlich zu machen aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen seitens russischer Aktionisten.
Wir haben Dokumente bewahrt und veröffentlicht, die den Betrug von Bischoff bestätigen.
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Schließlich, nach dem Angriff und der Entführung unserer Kinder, wurden wir in dieses unterirdische Lager in Esch eskortiert und Bischoff hat die Archive von Woina auf MacBooks und Festplatten erhalten, die uns von den Angreifern für sie gestohlen wurden.
— Bevor Sie in Westeuropa landeten, haben Sie in Russland spektakuläre Aktionen gegen Putins Regime organisiert. Aber in einem Interview, das am 4. Dezember 2016 auf Youtube veröffentlicht wurde, sagt ihr, dass ihr Putin jetzt unterstützt. Warum habt ihr eure politische Ansichten verändert?
— Unsere Aktionen richten sich gegen Autoritarismus, nicht gegen Putin. Bitte beachten Sie, dass wir die meisten Aktionen zwischen 2008 und 2012 durchführten, als Putin nicht an der Macht war. Es ist bedauerlich, dass die Menschen in Europa das nicht verstehen, das nicht akzeptieren können. Wenn wir in Russland sind, kämpfen wir gegen die russischen Probleme, aber wenn wir in Europa sind, sind wir gleichermaßen frei, gegen der europäischen autoritären Tendenzen zu kämpfen. Es ist uns klar, dass Europa wieder seinen Arsch dem Faschismus vorstreckt. Das kann in den nächsten zehn Jahren zu einer Katastrophe führen. Und unsere Erfahrung in der Schweiz  ist ein anschauliches Beispiel dafür. Menschen, die sich als linke Kämpfer für Menschen- und Flüchtlingsrechte ausgeben und behaupten, sie würden sich politischen Repressionen entgegenstellen, organisieren Pogrome und Angriffe auf Familien in ihren Häusern. Der Angriff auf uns ist nicht der erste Angriff auf eine Familie mit Kindern. Vor einem Jahr taten sie das gleiche mit einer Zigeunerfamilie.
Schon monatelang vor dem Verbrechen begannen die Angreifer eine Jagd auf uns. Sie haben Kinderwagen auf die Straße rausgeworfen, sind zu uns auf den Dachboden geklettert und haben Spielzeug, Essen und Kleidung gestohlen. Als wir das merkten, haben wir angefangen, die Tür zu versperren. Die ganze Zeit trugen wir unseren Laptops und Festplatten bei uns, damit sie bei einem Angriff nicht gestohlen werden konnten.
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Es ist wahr, dass die Entführer Putin als Grund für den Angriff anführten. Später versuchten sie in der Presse das Verbrechen als eine Art alltäglichen Vorfall darzustellen. Aber vor Gericht erwähnten sie wieder Putin als Motiv.
Jetzt ist allen klar, dass der häusliche Konflikt ein gefälschter Grund war. Von den ersten Tagen an der Wasserstraße waren wir sehr überrascht, uns unter gewöhnlichen Kriminellen, Drogenabhängigen und Psychopathen zu finden. Erinnern sie sich an das Plakat: «Shoplifters aller Welt, vereinigt euch!» an der Tür des Chefs von ‘Wasserstraße’ Almut Rembges, einer der Organisatoren des Angriffs.
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— Warum hast du die Kamera auf dem Dachboden der Wasserstraße 21 installiert? Wie lange war sie dort installiert?
— Mit der Kamera nehmen wir immer unsere Kinder für zwei oder drei Stunden am Tag auf. Und wir halten immer Kameras bei uns. Wir tun das erstens aus künstlerischen Überlegungen und zweitens aus Sicherheitsgründen. Nach sechs Jahren auf der roten Liste von Interpol suchen die russischen Geheimdienste immer noch nach Oleg Worotnikow, so haben wir diese Gewohnheit als eine Art Schutz für uns und unsere Kinder entwickelt. Die Angreifer wussten das, und deshalb versuchten sie, Kameras zu suchen, nachdem sie die Kinder entführt hatten, aber sie waren zu dumm und fanden nicht den DVR in der Wand. So ist es in der Anklageschrift beschrieben: «Der Familie sollte gemäß dem gemeinsamen Tatplan alle Computer, Laptops und allfällige Kameras weggenommen werden, um allfällige Aufzeichnungen des Angriffs aus der Welt zu schaffen und um sich mit den Geräten unrechtmäßig zu bereichern».
— Auf dem Video, das zeigt, wie Sie den USB-Stick (mit der Verbrechensaufzeichnung vom 20. März 2016) von Ihrem eigenen Anwalt wegreißen, sagt Oleg Worotnikow: «Ich nehme meine Kunst zurück!» Halten Sie das Video von einem Verbrechen für Kunst?
— Oleg hat das nicht gesagt. Er hat es anders ausgedrückt: «Schweizer Hündinnen! Sie wollten mir meine moderne Kunst vorenthalten! Es wird so nicht gehen!...»
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Nachdem die Polizei, die am Tatort eintraf, gewaltsam das Video des Angriffs von Natalia Sokol erzwang, hat es die Staatsanwaltschaft für vertraulich erklärt und die Veröffentlichung verboten.  Eineinhalb Jahre haben wir versucht, den DVR mit den Dateien zurück zu bekommen. Aber der Generalstaatsanwalt von Basel, Camilo Cabrera, hat in inakzeptabler Form abgelehnt, uns das Material zurück zu geben. Er hat mehrere prohibitive Entscheidungen erlassen, die das Gesetz als solches verachten.
Wir haben ihm, so gut wir konnten, erklärt, dass auf dem DVR nicht nur das Video des Angriffs ist, sondern auch viele andere Dateien, die uns gehören, und die große russische Kunst sind, aber er wollte uns nicht hören. Als wir feststellten, dass die Staatsanwaltschaft uns diese Dateien in nie zurückgeben wird, haben wir ein Skript entwickelt (was wir in der Regel tun, wann eine neue Kampagne von Woina vorbereiten) und führten es in der ‘Markthalle’ von Basel auf.
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— Sie haben ein Video des Verbrechens an verschiedene Schweizer Medien geschickt. Warum?
— Wir wollten Journalisten und die Öffentlichkeit auf das grausame, sadistische Verbrechen einer bewaffneten Gruppe von Extremisten gegen drei kleine Kinder und ihre Eltern aufmerksam machen. Und auch auf unseren Antrag am Basler Gericht, den die Richterin während des Prozesses ablehnte. Wir waren schockiert, dass dies alle gleichgültig ließ, — niemand antwortete und die Schweizer Medien unterstützen immer noch die Entführer.
Wir sind jetzt buchstäblich auf der Straße in Berlin, ohne jegliche Unterstützung, wir schlafen in einem Boot, ohne Strom, ohne Heizung, ohne Wasser, wir gehen ins Gebüsch aufs Klo und frieren langsam ein. Diese Mauer des Hasses um uns herum wird von denselben Entführern von der Wasserstraße aufgerichtet. In der Zeit seit dem Verbrechen — mehr als anderthalb Jahre — blieben die Verbrecher in Freiheit, niemand wurde festgenommen und die Entführer verbreiten weiterhin Verleumdungen. Unmittelbar nach dem Verbrechen begannen sie ‘Warnungen’ auf Woina Familie unter Anwälten, Kunstkuratoren, Politikern, Linken, Aktivisten und Wohnprojekten in ganz Europa zu verbreiten. In dieser ‘Warnung’ haben die Verbrecher gebeten, uns nicht bei der Niederlassung zu helfen und uns keine Rechtshilfe zur Verfügung zu stellen. Die ‘Warnung’ wurde auch auf der Deutschen Webseite ‘Indimedia’ veröffentlicht, jedoch wurde die Seite im im August dieses Jahres als Extremismus eingestuft und geschlossen. Aber diese ‘Warnung’ geht immer noch im Internet rum.
Durch diese ‘Warnung’ und bestellte Publikationen, zum Beispiel in der ‘Tageswoche’ zerstörten sie unsere Reputation in der Schweiz und in Europa.
Erstens wurde diese Publikation in der ‘Tagewoche’ von einem engen Freund der Verbrecher, Mattias Oppliger geschrieben, der zusammen mit ihnen in der Wasserstraße 19 wohnt. Zweitens ist diese Publikation sehr propagandistisch, wie man sehen kann: der Journalist gibt unsere Namen, aber nicht die Namen der Angreifer — stattdessen gibt er Argumente von einigen anonymen Figuren wieder. Schließlich fügt er hinzu: «Die Version von Woina klingt haarsträubend und unglaublich. Worotnikow, Sokol und ihre drei Kinder seien von den Bewohnern der Wasserstraße mit Gewalt vertrieben worden, weil diese sie loswerden wollten. Insbesondere an den Kindern hätte man sich dort gestört. Weshalb ausgerechnet die linksalternativen Bewohner der Wasserstraße, die sich unter anderem für Flüchtlinge und Sans-Papiers einsetzen, gegenüber einer Familie mit drei kleinen Kindern gewalttätig werden sollen, kann Sokol nicht erklären. Von den Attacken würden jedoch Bilder existieren und Videos, insistieren Sokol und ihr Begleiter Grey.»
Aber jetzt haben wir dieses Video von dem Angriff und der Entführung der Kinder!
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Drittens und am wichtigsten ist, dass der Staatsanwalt die Anklageschrift nur auf Grundlage der Veröffentlichung in der Tageswoche erstellt hat. Darüber, dass die Verbrecher sich geweigert haben, während der Verhöre zu antworten und während der Untersuchung zu kooperieren, wurde kein Wort gesagt. Der Staatsanwalt konnte die Informationen über unser sogenanntes «exploitierendes Verhalten» nicht durch die Angeklagten selbst erhalten, er nahm es einfach aus der Publikation.
Was natürlich der Schweizer Staatsanwaltschaft nicht zu Gute kommt. Es ist nicht professionell.
— Ehemalige Unterstützer Ihrer Familie sagen, dass der Vorfall, ähnlich dem in Basel, zuvor in Italien vorgekommen ist, und dass Oleg Worotnikow angeblich Hausbesetzer mit einer Axt angegriffen hat. Ehemalige Unterstützer sagen, dass die Situation sich verschlechtert hat, weil ihr euch nach mehreren Fristen geweigert habt, auszuziehen – gleich wie bei den Ereignissen in der Wasserstraße. Warum seid ihr nicht früher gegangen?
— Wir verstehen nicht, wen Sie mit «ehemaligen Unterstützern» meinen, denn wir haben keine Anhänger in Europa. Im italienischen Fall ist alles klar: Unsere beiden Kinder — der fünfjährige Kasper und die zweijährige Mama — wurden von einer örtlichen Bande entführt und am 27. Juli 2014 in einem Palazzo in Santa Marta in Venedig eingesperrt. Wir, die Eltern, wurden von einem bewaffneten Mob von Banditen angegriffen, — zwanzig Menschen, — als wir versuchten, die Kinder zu befreien. Wir hatten großes Glück, dass wir diesen Angriff überlebt haben. Oleg wurde wegen einer Operation am Kopf nach Ospedale (ein Krankenhaus in Venedig) gebracht. Danach wurde er von den ankommenden Polizisten von Interpol direkt im Krankenhaus verhaftet. Natalia Sokol erzählt von diesem Verbrechen in der russischen Prawda.Info. Die Dokumente der italienischen Entführung werden ebenfalls veröffentlicht.
Oleg Worotnikow in Ospedale nach dem Angriff einer bewaffneten Bande. 27. Juli 2014, Venedig
Während Bischoff den Angriff in Basel vorbereitete, kam sie in Kontakt mit der italienischen Bande. Sie bestätigte diese Verbindung in ihrem Brief an Natalia Sokol am 22. März 2016, zwei Tage nach dem Basler Überfall. Nach Rücksprache mit den italienischen Entführern entschied Bischoff, das gleiche kriminelle Schema zu wählen: Kinder zu entführen.
— In ihrem Facebook-Post am Tag vor dem Versuch der Diebe (eigentlich ist das Datum anders – Free Woina) schreibt Ms Sokol, dass Sonja Bischoff und die Sozialdemokratische Partei der Schweiz an der Zwangsräumung in der Wasserstraße beteiligt waren. Woher habt ihr diese Information? Und warum soll die regierende Sozialdemokratische Partei der Schweiz so was machen?
— Wir haben mit mehreren Experten in der Schweiz und im Ausland gesprochen und sie haben unseren Verdacht bestätigt. Die Angreifer und das Projekt ‘Wasserstraße’ haben eine politische Lobby. Dieselben Experten geben zu, dass der Basler Staatsanwalt Cabrera die Entführer unterstützt, was eindeutig aus dem Text der Anklageschrift und ihren Entscheidungen hervorgeht. Ebenfalls besorgniserregend ist die Tatsache, dass das Basler Gericht an unser «schlechtes Benehmen» ohne jegliche Beweise dafür geglaubt hat. In Russland nennen wir das Korruption.
— In dem Posting von 4. August 2017 veröffentlichen Sie auf Ihrem Twitter-Account einige Dokumente der Schweizer Staatsanwaltschaft. Der Staatsanwalt schreibt, das Gericht bereite einen Prozess gegen die Bewohner der ‘Wasserstraße’ vor. Aber Sie schreiben, dass die Schweiz ein Strafverfahren gegen Sie eröffnet. Warum habt ihr diese falschen Informationen auf Twitter veröffentlicht?
— Die Information war nicht falsch. Nachdem die Anklageschrift auf Yandex.Photos veröffentlicht war, verfasste der Schweizer Journalist Andreas Maurer einen kurzen Artikel, der sich auf den Informationen aus der Anklageschrift basierte.
Am nächsten Tag häuften die Anwälte, die unsere Aufrufe seit Monaten ignoriert hatten, uns mit Briefen über, welche die Entfernung von Informationen über die Entführer aus dem Internet forderten. Sie haben uns mitgeteilt, dass der Staatsanwalt ein Strafverfahren gegen uns einleiten würde, wenn wir das nicht tun. Dann schickten sie eine Bestätigung dazu.
In einem Telefongespräch haben sie erneut die Einleitung eines Strafverfahrens bestätigt. Danach veröffentlichte Woina diese Informationen auf Twitter und teilte Dokumente aus der Anklageschrift gegen die Entführer, weil die Veröffentlichung dieser Dokumente als Grundlage für eine strafrechtliche Anklage gegen uns diente.
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prseiten · 6 years
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Gegen Ende eines Krieges, eine Reise in die Vergangenheit und eine traurige Hundegeschichte – 3 E-Books zum Sonderpreis und zwei Superpreis-Angebote für 99 Cents
Wie war das damals? Wie ist es dazu gekommen? Und was lässt sich möglicherweise aus der Vergangenheit für die Gegenwart und für die Zukunft lernen? Das sind Fragen, mit denen auf unterschiedliche Weise die drei Deals der Woche zu tun haben, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 26.01.18 – Freitag, 03.02.01.18) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Wie war das damals? Wie ist es dazu gekommen? Und was lässt sich möglicherweise aus der Vergangenheit für die Gegenwart und für die Zukunft lernen? Das sind Fragen, mit denen auf unterschiedliche Weise die drei Deals der Woche zu tun haben, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 26.01.18 – Freitag, 03.02.01.18) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Sehr eindrücklich beschreibt Heinz Kruschel das Schicksal von Menschen am Ende eines Krieges, die im April 1945 vor Entscheidungen zwischen Leben und Tod stehen. Und das Moor schweigt. Eine Reise in die Vergangenheit unternimmt die Hauptfigur in der Erzählung „Clownschule“ von Renate Krüger. Auch Walter Kaufmann hat in dem Band mit Geschichten unter dem Titel „Kauf mir doch ein Krokodil“ viel zu erzählen – aus einem langen Leben, in dem er trotz aller Schrecken auch zumindest einmal verdammt viel Glück gehabt hatte. Der deutsch-australische Schriftsteller Walter Kaufmann, der eigentlich Jizchak Schmeidler heißt, wurde am 19. Januar 1924 in Berlin als Sohn einer jüdischen Verkäuferin geboren. Er ist jetzt 94 Jahre alt. 1926 war er von dem jüdischen Anwalt Sally Kaufmann und dessen Frau Johanna adoptiert worden, was er selbst jedoch erst nach seiner Rückkehr nach Deutschland erfuhr. Seine Adoptiveltern wurden nach dem Novemberpogrom 1938 verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ Auschwitz ermordet. Kaufmann gelang 1939 mit einem Kindertransport die Flucht aus dem Deutschen Reich über die Niederlande nach Großbritannien. Dort wurde er als „feindlicher Ausländer“ interniert und 1940 per Schiff nach Australien gebracht. Außerdem sind in dieser Woche zwei E-Books von Ulrich Hinse für eine Woche zum Superpreis von nur jeweils 99 Cents zu haben. Mehr dazu am Ende dieser Ausgabe. Erstmals 1970 veröffentlichte Heinz Kruschel als Band 159 der Erzählerreihe des Deutschen Militärverlages den Titel „Das Moor schweigt“. Der Text ist ein Auszug aus seiner Erzählung „Das Kreuz am Wege“: Minus 17 Grad zeigt das Thermometer. Aber das Wasser im Bach fließt schnell, und deshalb ist es noch nicht zugefroren. Also lassen die Ausbilder von der SS-Division „Totenkopf“ die jungen Soldaten in eben diesem Bach eine Stunde lang marschieren. Zur Abhärtung, wie sie sagen. Fünf Jungen aus der 6. Schule sind unter den Geschundenen: Hans Pohnert, der die Penne satt hat und noch den Krieg erleben will, Jonny Renkel, der schnellste Läufer der Schule, Kalle Kozruk, der stiernackige Stammführer, der schon zweimal hängengeblieben war, Manne Hausmann, der schmalgliedrige Primus der Klasse, und Sohne Schwerdtmenger, dessen Vater in einem Strafbataillon sein soll. Sie und ein paar alte Volkssturmmänner bilden einige Wochen später einen sogenannten Panzervernichtungstrupp, der in Wurmfing stationiert ist. Der einarmige Leutnant Wenzlau führt sie. Ihr Tagesablauf ist monoton: Hinweis- und Wegeschilder umstecken, um die Truppen der Alliierten, die täglich anrücken können, ins Moor zu führen, Sperren und Minenfelder legen und auf den Einsatz warten. Werden sie den erleben, um den Krieg noch weiter als fünf Minuten nach zwölf zu führen? Hier der Beginn des ersten Kapitels: „Der Krieg war für Hans Pohnert eine Selbstverständlichkeit. Solange er bewusst denken konnte, gab es nichts anderes, und so war das Umstecken der Fähnchen auf der Landkarte im Klassenzimmer eine tägliche Gewohnheit. Auch der knappe Raum, den die Reste der deutschen Armeen in diesen ersten Tagen des Jahres 1945 noch verteidigten, ließ in Pohnert nicht den Gedanken an eine Niederlage aufkommen. Um Berlin würde sich der Krieg entscheiden, denn Berlin bleibt deutsch. Wien wird wieder deutsch, Europa wird niemals russisch, hatte der Propagandaminister gesagt. Hans Pohnert war froh, als im Januar der Befehl kam, sich im Wehrertüchtigungslager zu melden, denn die Schule ödete ihn an und die Pauker schon lange. „Pickel“ Kerze, der alte, glatzköpfige Rektor, hatte die fünf Jungen mit bewegten Worten verabschiedet: Jonny Renkel, der der schnellste Läufer der Schule war, Kalle Kozruk, den stiernackigen Stammführer, der schon zweimal hängen geblieben war, Manni Hansmann, den schmalgliedrigen Primus der Klasse, Sohne Schwerdtmenger, den sie manchmal böse „Bolschewik“ nannten, weil sein Vater in einem Strafbataillon sein sollte, und Hans Pohnert, den blonden Angestelltensohn, der die Penne satthatte und den Krieg erleben wollte. Sie hatten nicht einmal zugehört, der alte Rektor interessierte sie nicht mehr. Im WE-Lager ging es hoch her. Ausbilder der SS-Division „Totenkopf" brachten ihnen Handkantenschläge und Mutsprünge, Jiu-Jitsu-Griffe und Anschleichen bei, sie wurden an Panzerfäusten und Handfeuerwaffen ausgebildet. Nicht alle überstanden es gut. Nach einem einstündigen Marsch im fließenden Wasser eines kleinen Baches bei einer Außentemperatur von minus 17 Grad war das Revier am anderen Tage so voll, dass der Sankra einige Dutzend ins Krankenhaus fahren musste. Aber die Jungen aus der 6. Schule hielten durch. Auch Manni Hansmann, der der anfälligste war und den seitdem ein furchtbarer Husten quälte. Dann kam die Abkommandierung zum Werwolf. Die Klassenkameraden blieben zusammen. Die Apriltage in Wurmfing waren blau und hoch, sodass täglich mit dem Einflug von Bomberverbänden gerechnet werden konnte. Sie kamen auch täglich, es gehörte zum Tagesablauf. Und der war monoton: Hinweis- und Wegeschilder umstecken, um die Amis ins Moor zu führen, Sperren und Minenfelder anlegen und auf den Einsatz warten. Sie waren nicht viele: die fünf Jungen, alte Volkssturmmänner aus der Umgebung, einige Reservisten, die nicht mehr voll einsatzfähig waren. Leutnant Wenzlau, ein junger, blasser Offizier, führte die kleine Truppe. Er trug immer einen eleganten grauen Mantel, dessen rechter Ärmel angesteckt war — während der Rückzugskämpfe in einer russischen Stadt hatten sie ihm den Arm abgeschossen. Außerdem hatte er noch einen gefährlichen Lungensteckschuss, dessen Splitter nicht entfernt werden konnten. Er war verbittert, wusste, dass er bald sterben musste, und hatte nur den einen Wunsch, möglichst viele Gegner mit in den Tod zu nehmen. Sein Stellvertreter war der Ortsgruppenleiter Kochne, ein Bauer in brauner Uniform mit gelben Spiegeln. Er hatte den größten Hof im Ort. Die fünf Jungen waren in der Waschküche des Gastwirts untergebracht. Der Gastwirt war ein hagerer Mann mit eingefallenem Brustkorb und überschmalen Händen. Schwindsucht, munkelte man im Dorf. Darum sollte er nicht eingezogen worden sein, aber er stand sich auch gut mit dem Kochne-Bauern, dem alten Kämpfer, und der konnte manches regeln mit seinem Einfluss. Die beiden hockten oft stundenlang zusammen und standen nicht eher auf, bis sie die Buddel ausgetrunken hatten. So war es auch an diesem Frühlingstage des Jahres 1945. Als der Wirt draußen auf der Straße die Werwolfgruppe vorüberlaufen sah, Panzerfäuste in den Händen, sagte er zum Kochne-Bauern: „Meinst du, dass die es schaffen werden?“ Der Bauer kippte den Schnaps hinunter und rückte ein Stück näher, obwohl diese Vorsicht übertrieben war, denn in der Schankstube befand sich kein Mensch, nur die Schwester des Wirtes hantierte in der Küche. Aber die hörte nicht zu. Sie war ausgebombt und hatte in Magdeburg bei einem Luftangriff ihren zehnjährigen Jungen verloren. Nun lebte sie mit der Tochter hier. Beide halfen in der Wirtschaft, mehr geduldet als gern gesehen. „Was heißt schaffen?“, brummte Kochne, „wir lassen die machen und halten uns 'raus. Adolf hat sich übernommen, er konnte sich auch nicht auf alle verlassen und hatte schlechte Berater. Ich habe keine Lust, in den letzten Minuten ins Gras zu beißen. Man muss versuchen, von einem Kahn auf den andern zu springen und dabei nicht ins Wasser zu fallen. Da kommt es auf einen Moment an, verstehst du, auf eine Sekunde vielleicht, sonst kann es zu spät sein!“ „Aber diese Sekunde, der Moment ... Wie willst du denn wissen ...?“, stotterte der Wirt, noch verblüfft über die Worte des Freundes, die heute anders klangen als sonst. Der Kochne-Bauer antwortete nicht. Er starrte ins leere Glas, nahm es in die Hand und stülpte es um. Miltenmichler verstand. „Martha!“, rief er. „Martha, .bring uns noch eine Flasche!“ „Überlass das nur mir“, sagte der Bauer kurz und musterte aus zusammengekniffenen Augen das Mädchen, das in die Schankstube trat und mit einem heftigen Ruck die Flasche auf den Tisch stellte. Es war die Tochter der Schwester, Christine. Sie war achtzehn Jahre alt, hatte Augen wie tiefbraune Mandeln, schmale Hüften und spitze Brüste. „Deine Mutter hatte ich gerufen. Bist du schon zurück?“, fragte der Wirt säuerlich. Christine trat zum Fenster. „Sie lassen uns nicht mehr 'raus. Alle Straßen sind gesperrt, ich bin nur bis zur Kreuzung gekommen. Wir müssen eben einkaufen, wenn wieder Ruhe ist. Lange kann es nicht mehr dauern!“ Der Ortsgruppenleiter stand auf und trat breitbeinig vor sie hin. „Was soll das heißen?“, fragte er langsam und drohend. „Was soll das heißen?“, wiederholte er seine Frage. Seine Hände umspannten die nackten Oberarme Christines. Sie blieb unbeweglich stehen. „Das soll heißen, dass der Onkel seine Futtermittel zurzeit nicht bekommen kann, weiter nichts. Die Gründe sind wohl bekannt“, sagte sie ruhig.“ Erstmals 2011 erschien im Wagner-Verlag Gelnhausen die Erzählung „Clownschule“ von Renate Krüger: In diesem Buch schlägt die Autorin einen weiten historischen Bogen - vom Zweiten Weltkrieg über die 1950er Jahre in der DDR bis ins Heute. Die Rentnerin Helga Schneider, eine ehemalige Krankenschwester aus Oberschwaben, will sich in einer Mecklenburger Nobelherberge erholen. Damit unternimmt sie zugleich eine Reise in die eigene Vergangenheit, hatte der Gebäudekomplex derer von Klevenow zu DDR-Zeiten doch eine ganz andere Funktion. Er diente als Rehabilitationsstätte für verdienstvolle, aber mit Sicherheitsrisiken behaftete Staats- und Parteifunktionäre, wie die Erzählerin mit feiner Ironie schreibt. Ein Objekt, auf dem natürlich auch die Hand der Stasi lag und in dem Helga Schneider beschäftigt war. Eine im Bereich des Alltäglichen angesiedelte und zu keinen besonderen Höhenflügen herausfordernde Begebenheit, wären da nicht die Hintergründe, die im Verlauf der Erzählung nach und nach sichtbar werden. Und die bestehen nicht aus irgendeiner Familiengeschichte mit Tabubereichen, sondern sind schmerzliche Konturen und Schicksale vor dem Hintergrund deutscher und europäischer Vergangenheit und Gegenwart. Das Klevenow-Schloss existiert nicht wirklich. Vielmehr handelt es sich um ein fiktives Konstrukt, eine Kombination aus den realen Orten Schloss Wiligrad, dem Sachsenberg in Schwerin und Schloss Basedow. Dort, so Renate Krüger, findet sich auch der Zimbelstern, das Spielwerk einer Orgel, das im Roman eine wichtige Rolle spielt. Zu einem weiteren wichtigen Motiv des Buches führen drei Clowns, die in Renate Krügers Wohnzimmer stehen. Ein Unterrichtsfach in der Clownschule sei auch das Gebrochensein, heißt es im Roman: Das Leben mit einem lachenden und einem weinenden Auge, über alle statushafte Selbstdarstellung hinausgehend. Die Figuren müssen von ihren Ordnungen Abschied nehmen, um sie zu finden. Von diesem Ansatz stand es für Renate Krüger auch fest, dass sie auch die Stasi-Leute als Menschen und nicht als Monster beschreibt. Zunächst einmal aber sind wir nicht in Klevenow, sondern in Oberschwaben: „Schwester Consolata - mit bürgerlichem Namen Hedwig Puchalla - war neugierig auf das, was nun immer deutlicher an ihrem Lebenshorizont heraufzog. In ihrer Sprache nannte man es „die letzten Dinge“, auf Latein „novissima“ – das Allerneuste ... Das Alte hatte sie in 84 Lebensjahren zur Genüge kennengelernt, das stand unabänderlich fest, da gab es nichts mehr zu entdecken oder zu deuten, und Schwester Consolata interessierte sich kaum noch dafür. Was aus diesem Haus, aus diesem riesigen Anwesen im schwäbischen Oberach werden würde, wenn auch die letzten Ordensfrauen gestorben waren - damit befasste sich Schwester Consolata nicht, sehr zur Entrüstung ihrer Mitschwestern. „Wir werden nicht mehr da sein, aber die Welt wird nicht untergehen. Vielleicht wird hier eine Bananenplantage eingerichtet, wenn es mit der Klimaerwärmung so weiter geht. Oder eine Zitronenfarm. Vielleicht werden unsere Gräber im Palmenschatten liegen. Was weiß ich?“ Schwester Consolata war von hoher hagerer Gestalt und hielt sich gebückt. Ihre harte oberschlesische Aussprache hatte sie nicht abgelegt und baute damit ständig eine Mauer gegen ihre schwäbische Umwelt, der sie sich nie zugehörig fühlte, auch wenn sie nun einmal ihr Arbeitsfeld war. Die Ländlesprache verstand sie noch immer nicht. Eines Tages würde es nach Hause gehen, und das Himmelreich war nun einmal schlesisch. Das Schlesische gab es nur noch im Himmelreich. Alles Schlesische war himmlisch. Als sie ausgehungert, zerlumpt und mit angesengten Kleidern kurz vor Weihnachten 1945 hier ankamen, mussten sie sich mit unheizbaren Verschlägen auf dem Dachboden begnügen, denn die alte Abtei St. Polykarp diente als Lazarett und als Lager für Staatenlose. Die Mönche, die hier gelebt hatten, waren von den braunen Behörden vertrieben worden. Nur zwei hatten sich nach dem Krieg zurückgemeldet und hausten im Keller unter der Kirche. Viele Kranke wurden geheilt, noch mehr starben, und die Staatenlosen verließen das Land. Die vertriebenen Ordensfrauen blieben. Sie richteten die ehemaligen Klausurräume wieder her und konnten schließlich den Dachboden verlassen, sich in einem Seitenflügel der ehemaligen Abtei häuslich einrichten und ihr strenges abgeschiedenes Leben wieder aufnehmen. In den anderen weiträumigen Gebäudeteilen fanden weiterhin Entwurzelte und Heimatlose so lange Zuflucht, bis sie in die sich stabilisierende Nachkriegsgesellschaft eingegliedert werden konnten. Den alten Gebäuden haftete jedoch nach wie vor der Ruf eines unreinen Ortes an und setzte sich intensiver in der Oberacher Erinnerung fest, als die jahrhundertealte Geschichte eines Ortes der Barmherzigkeit und der Wissensvermittlung und deren Weiterführung. St. Polykarp - das klang nach Flöhen und Läusen, dort lebten Fortgejagte und Hergelaufene und Habenichtse, und jeder behauptete, er habe ein prächtiges Haus besessen, reicher noch als die fest gefügten Oberacher Steinhäuser mit den kunstvollen Putzfriesen und den beschaulichen Ziergärten auf den Innenhöfen. Auch die Nonnen nebenan fanden keine Gnade in den Augen der Oberacher, sie waren und blieben anders, sie sprachen anders, und eigentlich waren sie doch halbe Polen. Als Helga Schneider ins Haus der Nonnen kam, begriff sie sehr schnell, worin ihre einzige Chance lag: so zu werden wie die Oberacher, ohne es mit den Nonnen zu verderben. Als erstes musste sie die Sprache lernen, und diese Aufgabe bewältigte sie in allerkürzester Zeit. Worte und Sätze, die sie gehört hatte, sprach sie so lange nach, bis sie sich einheimisch anhörten. Und sie verstand es meisterhaft, solche schwäbischen Errungenschaften so anzubringen, dass die Oberacher aufhorchten und sich fragten, ob die Frau Schneider wirklich eine Zuag‘reisde sei, eine von weither Zugereiste, oder nur eine Raig‘schmeggde, eine, die aus der näheren Umgebung kam und hier nur schnell einmal herein riechen wollte. Ganz echt klang es ja freilich nicht, aber auch nicht so abscheulich preußisch wie die Sprache der Nonnen, die man freilich selten genug zu hören bekam, besonders, seit sie die Frau Schneider als Zugehfrau hatten. Sie kaufte ein, sie bediente die Klosterpforte, sie verkaufte Äpfel von den Klosterbäumen, sie war Mädchen für alles.“ Erstmals 1982 veröffentlichte Walter Kaufmann in der EDITION HOLZ des Kinderbuchverlages Berlin diese Geschichten unter dem Titel „Kauf mir doch ein Krokodil“: Walter Kaufmann, der als fünfzehnjähriger jüdischer Junge mit viel Glück aus Deutschland entkommen konnte, während seine Adoptiveltern in Auschwitz ermordet wurden, hat viel zu erzählen – über die Suche nach seiner Herkunft und über das Schicksal seiner wirklichen Mutter, über die Zeit damals in Deutschland und später in Australien, über seine Reisen als Seemann auf DDR-Frachtschiffen und als Reporter in New York und London. Ein Leben unterwegs. Als ein Beispiel für den Erzählstil möge eine traurige Geschichte aus dunkler Zeit stehen. Nichts vordergründig Politisches, aber dennoch menschlich sehr berührend. Es geht um das Schicksal des Hundes „Zito“: „Zito war nicht mein Hund - doch als ich nach der Auswanderung meiner Vettern seine Pflege übernahm, betrachtete ich mich bald als sein Herrchen. Mir, und niemandem sonst, sollte jetzt dieser schöne, braunschwarze, oft preisgekrönte Schäferhund gehören. Weit mehr noch als die Preise aber beeindruckte mich, dass er mir aufs Wort parierte. Und wie geduldig er sich von mir zausen ließ, ohne je auch nur nach meiner Hand zu schnappen. Selbst wenn ich mich übermütig auf ihn warf, ihn balgend auf den Rücken rollte, biss er nicht zu, gab er nur, kam ich ihm gar zu bunt, ein warnendes Knurren von sich. Streichelte ich ihn dann, war er gleich wieder friedlich. In meinem zehnjährigen Leben hatte sich mir kein anderes Wesen so bedingungslos ergeben. Nach kurzer Zeit schon hätte ich mich eher von jedem meiner Freunde als von dem Hund getrennt. Ich liebte Zito. Was Wunder, dass ich bis heute die Leere nachempfinde, jene tiefe Traurigkeit, die mich befiel, als mich eines Tages kein freudiges Bellen mehr begrüßte. Wo war Zito, was war geschehen? „Es ist über ihn verfügt worden“, sagte mein Onkel. Ich begriff diese Worte nicht. Und allein schon deswegen gab ich keine Ruhe, bis ich erfahren hatte, dass tags zuvor zwei Männer gekommen waren, um Zito abzuholen. Er sollte als Polizeihund abgerichtet werden. Zito - ein Polizeihund! Damit wollte und konnte ich mich nicht abfinden. War das nicht rückgängig zu machen? Irgendwie! Vielleicht half es, wenn ich hinlief und inständig um den Hund bat. Und so fragte ich schließlich den Onkel nach dem Aussehen der beiden Männer. „Das musst du mir sagen, bitte!“ „Sie trugen Hüte und Ledermäntel mit Hakenkreuzen in den Aufschlägen.“ Das schien mir eher eine Warnung als eine Beschreibung zu sein, und ich sagte verwirrt: „Und mit denen ist Zito einfach so mitgelaufen?“ „Am Ende schon“, erwiderte mein Onkel, und dann deutete er auch an, wohin sie den Hund gebracht hätten. „Nach Essen, wie ich hörte.“ „So weit!“, rief ich. Nur einmal war ich in diese Stadt gekommen, nach einer schier endlosen Zugreise durch düstere Industrielandschaften mit rauchenden Schloten, und der Gedanke, dass Zito nun irgendwo zwischen Bergwerken und Fabriken verschollen war, bestürzte mich. „Dort finde ich ihn nie!“ „Es hat ja auch keinen Sinn“, meinte mein Onkel. Vorwurfsvoll sah ich ihn an. Dann aber verriet mir sein Mienenspiel, dass er sich nicht hatte fügen wollen, sondern fügen müssen - etwas von der Macht, die es den beiden Männern ermöglicht hatte, Zito abzuholen, hatte sich auch auf mich übertragen. Wortlos wandte ich mich ab und hockte mich auf die Hundehütte neben dem Haus. Ich weinte nicht, ich starrte ins Nichts und dachte so sehnsüchtig an Zito, dass ich glaubte, ein Winseln zu hören und zu sehen, wie der Hund die Schnauze hob und mich mit leicht geneigtem Kopf musterte. Als ich ihm zurief, spitzte er die Ohren. Und dann liefen wir wie gewohnt aus meines Onkels Garten bis hin zum botanischen Garten und in den Stadtwald hinein. Zito hielt sich dicht an meiner Seite, leichtfüßig und locker auf Wegen, über denen die Blätter im Winde rauschten. Wir liefen, bis wir das Waldhäuschen erreicht hatten, in dem wir unterschlüpften. Hier sind wir sicher, stieß ich atemlos hervor. Der Hund schien mich zu verstehen, er presste sich an mich, und ich barg meinen Kopf in seinem Fell. Jetzt erst kamen mir die Tränen. Denn ich fühlte ja nichts, roch nichts, vernahm nicht den leisesten Hundelaut. Die Vision von Zito zerstob. Es gab keinen Zito mehr, kein Balgen auf der Wiese mit ihm, keine Jagd durch den Wald, und niemals mehr würde er für mich über Zäune und Gräben setzen oder, kraftvoll schwimmend vor der weit gezogenen V-Spur seiner Rute, auf dem Fluss einen Stock apportieren. Er war unter die Fuchtel geraten - endgültig! Mit der Peitsche oder mit Tritten gar würden sie ihn abrichten, bis er ein Polizeihund und nicht mehr mein Zito war. Essen! Wie weit entfernt war diese Stadt, wo sollte ich ihn suchen, und was war auszurichten gegen Männer mit Hakenkreuzen in den Aufschlägen von Ledermänteln! Doch dann - schwacher Mensch, starkes Tier! -, nach vier langen Tagen, als längst auch ich mich jener ruchlosen Verfügung unterworfen hatte ... „Zito, bist du das? Bist das wirklich du?“ Im Dämmerlicht, vor meines Onkels Haus, stand Zito - zerzaust und, das merkte ich sofort, irgendwie von Sinnen. Ein durchgebissenes Stück Lederriemen hing festgehakt an seinem Halsband. Er winselte nur, als ich meine Arme um seinen Hals schlang, schlich mir mit geducktem Kopf in den Garten nach und verkroch sich in die Hundehütte. Zwar schleckte er den Wassertopf leer, den ich ihm hinstellte, doch er fraß nicht - nicht an diesem Abend und auch nicht am nächsten Tag, als die zwei Männer in Hüten und Ledermänteln kamen, um ihn wiederzuholen.“ Zum Superpreis von jeweils 99 Cents stehen diesmal zwei Bücher von Ulrich Hinse im Angebot: ein Pinnowkrimi und eine Geschichte aus dem Kalten Krieg. Erstmals 2014 brachte die EDITION digital sowohl als E-Book wie auch als gedruckte Ausgabe den Pinnowkrimi „Die Petermännchenpuppe“ heraus: Das Grauen geht um in dem kleinen Dorf Pinnow wenige Kilometer östlich des Schweriner Sees. Innerhalb kürzester Zeit werden mehrere Tote in der näheren Umgebung gefunden. Bei allen befindet sich eine Stoffpuppe, die in Schwerin als Andenken an den Schlossgeist verkauft wird. Das Petermännchen. Die Kriminalisten um Raschke, den Leiter der Mordkommission Schwerin, ermitteln hektisch, aber es finden sich so gut wie keine Hinweise oder Spuren. Es ist zum Verzweifeln. Eigentlich könnte es nur ein Einwohner des kleinen Örtchens Pinnow sein. Einer, der auch im Winter mit dem Fahrrad fährt. Es gibt Hinweise, aber keine Beweise. Als dann noch das Mitglied einer Rockergang zu Tode kommt, die in einem Nachbarort ihr Quartier hat, mischen plötzlich noch ganz andere bei den Ermittlungen mit. Die Polizei gerät unter Druck. Gelingt es dem Ersten Kriminalhauptkommissar Raschke mit seinen Leuten, den Täter festzunehmen, bevor die Sache eskaliert? Begeben wir uns an den Anfang dieses spannenden Krimis aus der Gegend in und um Schwerin: „Es war ein winterlicher, feuchtkalter Januarmorgen in dem kleinen Örtchen Pinnow gut drei Kilometer östlich des Schweriner Sees. Die Tage mit den vielen vollmundigen Neujahrswünschen waren noch nicht allzu lange vorbei. Es war Sonntag. Trüber Himmel, böiger Wind und nieselnder Regen. Alles so knapp über Null Grad. Wen man in Pinnow auch traf, alle waren warm angezogen mit dicken Winterpullovern, wattierten Jacken oder langen Stoffmänteln. Die Mützen tief in die Stirn gezogen. Gunnar, ein stämmiger Vierzigjähriger, war die ganze Nacht unruhig gewesen. Er hatte seine Wohnung in dem alten Büdnerhaus, das er von seinen Eltern geerbt hatte, recht früh am Morgen verlassen, das Fahrrad aus dem Schuppen geholt und war dick eingepackt und mit Handschuhen trotz des miesen Wetters durch den Wald bis nach Basthorst gefahren. Der Himmel war grau. Er brauchte nur wenige hundert Meter auf der Kreisstraße vom Ende des Ortsteils Petersberg durch Muchelwitz zu fahren, dann war er im Wald. Die Bäume streckten ihre laublosen Äste wie ein Dach über die schmale Straße. Von ihnen tropfte es stetig. Ärgerlich fuhr er sich immer wieder mit der Hand durchs Gesicht, wenn ihm die Tropfen in die Augen gefallen waren, denn dann verschwamm alles vor seinen Augen. Im Wald war es still. Nichts war zu hören. Sogar die Autos, welche die schmale Straße recht häufig nach Kladow, Gädebehn, Basthorst oder Crivitz benutzten, wollten bei dem Wetter offenbar nicht fahren. Er war allein mit sich und seinen Gedanken. Blutige Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Er spürte, er würde es bald tun müssen. Seine Seele, ja sein ganzer Körper verlangte danach. Es fühlte sich an wie ein Ziehen in seinem Magen. Er rollte schnell in Basthorst den Hang hinunter, zwang sich mühsam aus dem Warnowtal hoch nach Kladow und weiter bei leichtem Gegenwind durch die lange Allee bis nach Gädebehn. Er schaute nicht nach links und nicht nach rechts. Den Weg und die Umgebung kannte er. Außerdem gab es nichts zu sehen außer freiem Feld. Er war nie ein gläubiger Mensch gewesen. Seine Eltern hatten ihn zwar taufen lassen, sich aber dann um religiöse Erziehung nicht mehr gekümmert. Ihn selbst hatte das auch nicht interessiert und in der damaligen DDR hatte es auch niemanden gegeben, der ihm den Weg in die Kirche hätte weisen können. Er hatte sich in der Gesellschaft für Sport und Technik, in der DDR kurz GST genannt, recht wohl gefühlt. An mehr war er nicht interessiert und er hatte sich vor allen anderen Verpflichtungen, die der Staat seinen Bürgern auferlegte, mehr oder weniger erfolgreich gedrückt. Er war ein wenig schüchtern und hatte sich nicht getraut, ein Mädchen anzusprechen. Deshalb war das andere Geschlecht für ihn fremd geblieben. Bis heute war er ledig. Zu sozialistischen Zeiten war er in der Gärtnerei in Petersberg beschäftigt gewesen. Die hatte in der neuen Wirtschaftsordnung Insolvenz angemeldet und zu allem Überfluss konnte er nach der Wende keine Arbeit mehr finden. So lebte er einfach in den Tag hinein. Mit seiner Stütze vom Arbeitsamt kam er aus. Nicht gut, aber es ging. Jetzt war er verwirrt, als er merkte, wie es ihn plötzlich nach einer kultischen Droge verlangte. Ein solches Gefühl war ihm bisher völlig fremd. Er hatte sich zwar schon immer sehr mit den Sagen und Mythen aus der näheren Heimat um Pinnow, Godern und Raben Steinfeld befasst und die Geschichten offenbarten ihm neue, verlockende Reize. Aber dass er sich das Ganze so zu Herzen nahm, war ein schleichender Prozess gewesen. Die Trolle und Gnome, vor allem aber das Petermännchen, schrien nach Blut. Und das, obwohl das Petermännchen eigentlich ein guter Geist gewesen war. Er war verwirrt, fühlte sich, als wollte ihm der Kopf platzen. Ausgerechnet ihn, den arbeitslosen Gunnar Löffler aus Pinnow, hatte das Petermännchen dazu ausersehen, ihm Opfer zu bringen, und er konnte sich dem Ruf nicht widersetzen. Er beschloss, dem Ruf des Petermännchens in der kommenden Nacht zu folgen.“ Ein Jahr später, 2015, erschien bei der EDITION digital ebenfalls sowohl als E-Book wie als gedruckte Ausgabe der auf wahren Begebenheiten Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre beruhende Roman „Der Glatteisagent - Eine Geschichte aus der Zeit des Kalten Krieges. Wenn Opa Raschke erzählt“: Hintergrund der deutsch-deutschen Spionagegeschichte sind für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit wichtige Informationen über die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen am Forschungsreaktor Karlsruhe. Die DDR fürchtete, dass die Bundesrepublik eine Atombombe bauen könnte. Und mitten drin war damals ein Mann namens Reiner Paul Fülle, der seinen Jägern vom Bundeskriminalamt allerdings im Sichtschutz einer Straßenbahn bei Glatteis entwischt. Später gelangt er auf eine höchst merkwürdige und unbequeme Weise in die DDR, in der er aber nicht für immer bleibt. Und der Leser versteht, warum der Teufel ein Eichhörnchen ist. Erfahren wir aber zunächst einmal, wie und warum Opa Raschke ins Erzählen kommt: „Opa Raschke, ein Bilderbuchgroßvater mit wenigen, kurzen Haaren, grauem Vollbart, Brille und einem stattlichen Bauch, hütete seine Enkel. Das kam sehr selten vor, da seine Kinder etliche hundert Kilometer entfernt wohnten und arbeiteten und nur gelegentlich mit den Enkeln zu Besuch nach Godern bei Schwerin kamen. Eine schöne Aufgabe für einen alten Herrn, vor allem wenn er Geschichten erzählen kann und die Kleinen mit leuchtenden Augen an seinen Lippen hängen. Die Zeiten, an denen seine Frau und die Kinder das getan hatten, waren schon lange vorbei. Es war eine quirlige Dreierbande, die über den Rasen im Garten tobte und gelegentlich die Goldfische im Teich zu angeln versuchte. Natürlich nur, wenn Opa sie nicht sah, wie sie glaubten. Den Fröschen war anzusehen, dass sie über eine Evakuierung nachdachten. Die zwei Ringelnattern, auf deren Anwesenheit im Gartenteich Opa Raschke im Gegensatz zu der schier entsetzten Oma besonders stolz war, hatten sich zwischen den Steinen versteckt. So glaubten sie, den Kinderorkan unbeschadet zu überleben. Eigentlich waren es acht Enkel, auf die das Ehepaar Raschke mit Stolz blicken konnte. Jede der beiden Töchter hatte es zu vier Kindern gebracht. Aber nur die Älteste war mit ihren Kindern zu Besuch gekommen. Derek, der Älteste der quirligen vier, war schon auf dem Gymnasium und fühlte sich natürlich seinen zwei jüngeren Brüdern und der kleinen Schwester überlegen. Mit seinen schulterlangen Haaren älter wirkend, als er tatsächlich war, wurde er von Opa gelegentlich auch Klaukschieter genannt. Fast überheblich schaute er auf die beiden jüngeren Brüder herab. Er hatte sich bereits zu seinem Großvater an den Tisch auf der Terrasse gesetzt, als die beiden jüngeren Brüder, Carlo, der etwas bullig wirkende Kraftprotz, und Miguel, der eher zierliche, aber völlig angstfreie Draufgänger, den hinter der kleinen Gartenhütte versteckten Kescher entdeckt hatten. Triumphierend kreischend begannen sie, die Fische aus ihrem Element zu befreien. Jetzt griff Opa ein. Es tat ihm zwar leid, aber irgendwo gab es auch für die Enkel Grenzen und das Leben der Tiere im Gartenteich erschien ihm wesentlich wichtiger als die Kreativität der Nachkommen. Die Nachbarin, die vom Gartenzaun aus dem lauten Treiben mit kritischem Blick zugeschaut hatte, schien erleichtert. Schließlich war Samstagmittag und nicht jeder empfand das Gebrüll von Jungdeutschland in der eingeplanten wochenendlichen Mittagsruhe als positive Zukunftsperspektive. Die beiden Hobbyangler trotteten mit hängenden Köpfen auf die Terrasse. „Opa? Was hast du eigentlich im Krieg gemacht?“ Die Frage des Ältesten der lieben Kleinen traf den Opa, der leicht schnaufend über den gepflegten Rasen zurückstapfte und sich in den Sessel fallen ließ, völlig unvorbereitet. Er konnte sich daran erinnern, dass er früher einmal seinen Vater so oder so ähnlich gefragt hatte. Der war zum Ende des Zweiten Weltkriegs aus Ostpreußen mit dem Hilfskreuzer Hansa über die Ostsee noch rechtzeitig nach Hause zurückgekommen. „Äh, was für ein Krieg? Ich war nicht im Krieg. Ich bin erst nach dem Krieg geboren.“ „Nein, das kann nicht sein“, beharrte der Enkel, „du lügst mich an.“ „Na, hör mal, du Lausejunge. Opa lügt nicht. Das solltest du dir merken. Das hat Opa nämlich nicht mehr nötig. Schon gar nicht vor euch Bengeln. Also, ich war wirklich nicht ihm Krieg.“ Der nicht nur in diesem Moment neunmalklug wirkende Enkel ließ nicht locker. „Doch. Mama und Papa haben neulich davon gesprochen, dass du im Krieg an der Front gewesen bist.“ Der Großvater fixierte seinen Enkel jetzt leicht grinsend und rieb sich den weißen Bart. Den hatte er sich schon längere Zeit nicht mehr rasiert, da er plante, in einigen Monaten wieder einmal den Jakobsweg in Spanien zu laufen. Und da nach seiner Meinung zu einem lebensälteren Pilger auch ein langer Bart gehörte, ließ er sich derzeit einen wachsen. Den Enkeln war´s egal, sie kannten Opa sowieso nur mit einem weißen Bart. Mal etwas länger, mal kürzer. Opa Raschke war inzwischen etwas über sechzig Jahre alt und vor wenigen Jahren aus dem Polizeidienst, den er nach einigen Jahren bei der Bundesmarine auf den Tag genau fast vierzig Jahre ausgeübt hatte, in den wohlverdienten Ruhestand versetzt worden. Mit seinen gut hundert Kilo Lebendgewicht saß er nun zufrieden auf der Terrasse seines kleinen Häuschens in der Nähe von Schwerin und hütete die Enkel, während seine Frau mit der Tochter und der Enkelin in der Stadt unterwegs war. Der Schwiegersohn wurde erst am kommenden Abend von dem seit langem geplanten Angelausflug auf der Ostsee zurück erwartet. „Warst du nun an der Front oder nicht?“, beharrte der Älteste der, wie Opa glaubte, hoffnungsvollen Enkel auf Beantwortung seiner Frage. „Weißt du, mein Junge, es gibt grob gesagt zwei Arten von Krieg. In dem einen wird scharf aufeinander geschossen. Das ist in Deutschland aber schon mehr als sechzig Jahre vorbei. Und dann gibt es einen Krieg, wo man sich mit immer mehr Waffen heftig bedroht. Es wird aber nicht geschossen. Das nennt man den Kalten Krieg. Und wenn du so willst, dann war ich tatsächlich in dieser Zeit an der Front. An der Front im Kalten Krieg.“ „Das ist aber spannend, Opa. Gibt es denn da auch Geschichten, die du uns erzählen kannst?“ Opa zierte sich noch einige Augenblicke, aber dann hatte er sich überreden lassen.“ Und wenn Sie jetzt genau so gespannt sind auf die Geschichten von Opa Raschke, dann hören Sie ihm doch einfach zu, was er während des Kalten Krieges zwischen DDR und Bundesrepublik erlebt hat, wie das mit dem Glatteis war und was das alles mit dem Teufel und dem Eichhörnchen zu tun hat. Klingt doch interessant, oder? Viel Spaß beim Lesen und bis demnächst. Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3900 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books (vorwiegend von ehemaligen DDR-Autoren) Kinderbücher, Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Firmenkontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr Godern Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/ Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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advokat-engelmann · 5 years
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Можно ли установить в квартире кондиционер, если собрание жильцов против?
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advokat-engelmann · 5 years
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„В мире нет ничего более постоянного,
чем непостоянство.“
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advokat-engelmann · 5 years
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От малой ошибки большая беда
Юридическое сопровождение в разрешении коммерческих споров на территории Германии русскоговорящими адвокатами Берлина. Anwaelte im Zivilrecht in Berlin und bundesweit auf russisch.
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„Нет ничего настолько исправного,
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 Франческо Петрарка
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advokat-engelmann · 5 years
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Что делать, если вас обворовали, а вы и не заметили..
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«По-настоящему богат тот,
кто не может с уверенностью сказать, обокрали его или нет.»
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Уголовный кодекс Германии – Strafgesetzbuch (StGB), в частности, его глава 19, предусматривает уголовную ответственность лиц за совершение кражи. Так, в §§ 242 — 248а StGB содержат описания противоправных деяний и предусмотренную за них ответственность. Что же такое кража? Что…
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advokat-engelmann · 5 years
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Развод с отягчающими обстоятельствами в Германии
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Из-за всех этих разводов первое, о чем я думаю при встрече с мужчиной:
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К сожалению, далеко не все заключённые браки заканчиваются смертью супругов. Суровая действительность такова, что развод, в том числе и в Германии, совсем не редкость. Наверняка нашим читателям уже хорошо известно, что развод…
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advokat-engelmann · 4 years
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Чем грозит потасовка с соседом в Германии?
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advokat-engelmann · 5 years
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Когда дорогой подарок придётся всё же вернуть?
Юридическая помощь в гражданских спорах по разделу имущества на всей территории Германии русскоговорящими адвокатами Берлина. Anwalt in Berlin auf russisch im Zivilrecht.
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Каждый из нас в своей жизни периодически что-то дарит или получает в дар. В большинстве случаев речь идёт о небольших подарках или сувенирах, с помощью которых мы хотим порадовать, отблагодарить или подарить положительные эмоции нашим друзьям и близким. Ни для кого не секрет, что получать милые сердцу подарки от…
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advokat-engelmann · 4 years
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Грань между административным и уголовным наказанием за езду в нетрезвом виде
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advokat-engelmann · 4 years
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advokat-engelmann · 5 years
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Помощь адвоката по уголовным делам, связынным с кражами и воровством в магазинах Германии. Anwälte für Strafrecht in Berlin
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advokat-engelmann · 5 years
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Нелегальное пребывание в Германии. Нелегальная трудовая деятельность. Адвокаты в Берлине
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Все мы хорошо помним известную народную мудрость о том, что «встречают по одёжке». Поэтому производители продуктов питания достаточно ответственно относятся к вопросу разработки собственного стиля и к выбору дизайна этикеток для выпускаемой продукции. Безусловно, дизайн этикетки, наклеенной на тот или иной товар, оказывает значительное влияние на потребителя, а также на объемы продаж того или…
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