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#Handelskammer
nonvaleurs · 1 year
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Wertbeständiges Handelskammer-Notgeld 1923
Ab 23. Oktober 1923 gestattete die Reichsregierung Unternehmen und Kommunen die Ausgabe von wertbeständigem Notgeld, wenn es auf Teile der Reichsgoldanleihe vom 14. August 1923 lautete und durch diese Anleihe gedeckt war. Das Notgeld musste nominal auf 4,20 Mark Gold oder kleiner lauten. Die Scheine mussten neben der Bezeichnung „Notgeldschein“ den Vermerk „Ausgegeben mit Genehmigung des Reichsministers der Finanzen“ tragen. Die höheren Nennwerte der Reichsgoldanleihe wurden daraufhin in beträchtlichem Umfange von den Handelskammern bei der Reichsbank hinterlegt und so zur Deckung ihrer eigenen wertbeständigen Notgeldausgaben verwendet. Das wertbeständige Handelskammer-Notgeld war ein Goldnotgeld mit Valutaklausel.
Goldmark 1923
Umgangssprachlich waren mit Goldmark bis 1922 nur die auf Mark lautenden Goldmünzen des Kaiserreichs gemeint. Der später folgende Ausdruck Goldmark, gebräuchlich in der Amtssprache der Weimarer Republik, entstand ab 1923 zur Unterscheidung gegenüber den durch Inflation entwerteten, auf Mark lautenden Geldzeichen, insbesondere den Banknoten („Papiermark“). Bei dieser Kunstwährung „Goldmark“ handelte es sich um einen Oberbegriff, der seinen Sinn erst durch die nähere Bestimmung des Wertmessers bekam, die sich u.a. in der bekannten Gleichung 1 Goldmark = 10/42 Dollar ausdrückte. Die Goldmark war also lediglich eine Rechnungseinheit darstellende Größe, kein gesetzestechnischer Währungsbegriff. Die Goldmark mit Dollarbezug erschien ab 1923 auch auf wertbeständigen Notgeldscheinen, abgeleitet von den beiden Reichsgoldanleihen des Jahres 1923.
Goldmark-Notgeld mit Valutaklausel
Eine Valutaklausel, auch Fremdwährungsklausel genannt, ist eine bestimmte Form von Wertsicherungsklauseln. Die Klausel beschreibt eine vertragliche Vereinbarung, in der eine Schuld durch Bindung an die Bezugsgröße „Wechselkurs einer ausländischen Währung“ wertbeständig gemacht und der Inflation entzogen werden soll.
In der Hyperinflation  waren die meisten der bis Ende 1923 in Goldmark ausgegebenen wertbeständigen Notgeldscheine mit Valutaklausel auf den nordamerikanischen, goldgedeckten Dollar (US-Dollar) bezogen. Der Dollar war 1923 und auch in den Folgejahren eine Goldwährung, bei der die Währung aus Goldmünzen bestand (Goldstandard).
Der 1923 gebräuchliche Börsenbegriff „Goldmark mit Valutaklausel“ bezog sich in der Regel auf den goldgedeckten Dollar mit dem Umrechnungsfaktor 4,20 Goldmark = 1 Dollar. Bei dieser Art von Valutaklausel liegt zwar eine Geldschuld in ausländischer Währung vor (Valutaschuld), gezahlt wird aber nach Devisenkursumrechnung in deutscher Reichswährung. Man spricht deshalb von einer unechten Valutaschuld bzw. Valutaklausel, im Gegensatz zu einer echten Valutaschuld bzw. Valutaklausel, bei der sich der Schuldner verpflichten würde, die Geldschuld in Fremdwährung zu zahlen.
Handelskammer Goldmark-Notgeld
Die Handelskammer Dresden emittierte am 25. Oktober 1923 die früheste, wertbeständige Notgeldausgabe einer deutschen Handelskammer. Die Handelskammern erschienen - wie gelegentlich auch schon in der vorangegangenen bzw. gleichzeitigen Periode der Papiermark-Notgeldausgaben - besonders geeignet, einheitliches Notgeld zur Vermeidung zahlreicher Firmenausgaben in den Verkehr zu bringen. Sie fungierten dann quasi als Treuhänderinnen der ihnen angeschlossenen Mitgliedsfirmen. Solches „wertbeständiges Handelskammer-Goldmarknotgeld“ wurde im Rheinland, in Hannover, in Hessen, Westfalen, Sachsen, Württemberg und in Baden ausgegeben. Dagegen fehlt es gänzlich in Brandenburg, Pommern, Ostpreußen, Schlesien, Thüringen, Mecklenburg und Bayern.
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Handelskammer Plauen, Wertbeständiges Notgeld über 5 Goldpfennig = ½/42 Dollar, ausgestellt in Plauen am 12. November 1923.
Es sei grundsätzlich vermerkt, dass das wertbeständige Notgeld der Handelskammern in allen Teilen Deutschlands, oft weit über einen vorgesehenen örtlichen Bereich hinaus umgelaufen ist. Ob es anderwärts angenommen wurde oder nicht hing viel weniger von einer behördlichen Genehmigung, als davon ab, ob es örtlich Vertrauen genoss und Verwertungsmöglichkeiten bestand.
Insgesamt gab es im Deutschen Reich ab Ende Oktober 1923 25 Emissionen von Handelskammer-Goldmarknotgeld (ausgegeben von 23 Handelskammern, insgesamt 104 wertbeständige Notgeldscheine). Das Notgeld lautete auf Goldpfennig (Gpf) bzw. Goldmark (Gmk) auf der Valutabasis des Dollars (4.20 Goldmark = 1 US-Dollars). Die Stückelungen in Goldmark existierten in den Nominalwerten von 4.2, 8.4, 10½, 21, 42 Goldpfennig (Gpf) bzw. 1.05, 2.10, 4.20 Goldmark (Gmk) oder 1, 10, 20, 40, 50 Goldpfennig (Gpf) bzw. 1, 2 Goldmark (Gmk).
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Handelskammer Dresden, Wertbeständiges Notgeld über 8 Goldmark = 80/42 Dollar, ausgestellt in Dresden am 12. November 1923.
Die Handelskammern erfragten seinerzeit den Bedarf an Goldmarknotgeld bei den angeschlossenen Industriebetrieben und Händlern und meldeten ihn dem Reichsfinanzministerium zur Genehmigung. Das Reichsfinanzministerium genehmigte gelegentlich beantragte Mengen nicht in voller Höhe, z. B. bei der Handelskammer Mannheim als erste Rate nur 700.000 Gmk anstatt 1 Mio. Gmk. Einige Handelskammern gaben wesentlich geringere als die vom Reichsfinanzministerium genehmigten Mengen aus, so u.a. die Handelskammer Harburg. Das beruhte darauf, dass in dem Zeitraum zwischen Antragstellung und seiner Genehmigung der Mangel an wertbeständigen Zahlungsmitteln durch größeren Zufluss von kleinen Stücken der Reichsgoldanleihe oder der neuen Rentenmarkscheine teilweise behoben werden konnte.
Ein Beispiel für eine späte Goldmark-Emission war die von der Handelskammer Ludwigshafen a.Rh. in Ludwigshafen (Pfalz) als letzte deutsche Handelskammer-Ausgabe am 18.12.1923 ausgegebene „Pfälzische Handelskammerdollar“ mit dem Wert 4.20 Gmk = 1 Dollar. Von der Auflage von einer Million Stück kamen nur noch 200 Notgeldscheine in den Umlauf, da die Nachfrage nach wertbeständigem Notgeld durch die Zulassung und Verteilung der neuen Rentenmark zu diesem Zeitpunkt stark nachgelassen hatte. Der Rest der Scheine wurde vernichtet.
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Handelskammer Ludwigshafen am Rhein, Notgeldschein über 1 Dollar U.S.A = 4,20 Mark Goldmark = 1 Pfälzischer Handelskammerdollar, ausgestellt Ludwigshafen am Rhein am 18. Dezember 1923. Genehmigt von der Hohen Alliierten Rheinlands-Kommission, abgesichert durch Hinterlegung des Dollarbetrags bei der Allgemeinen Elsässischen Bankgesellschaft, Filiale Ludwigshafen a.Rh., umgerechnet am Einlösungstag nach New-Yorker Briefnotierung. Fakultative Möglichkeit der Einlösung durch Gutschrift in Dollars U.S.A.
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Handelskammer Frankfurt am Main – Hanau, Notgeldschein über 2.10 Mark Gold = ½ Dollar, ausgestellt in Frankfurt am Main am 30. Oktober 1923 (Vorder- und Rückseite).
Folgende 23 Handelskammern emittierten vom 25. Oktober 1923 bis zum 18. Dezember 1923 25 Ausgaben Goldmarknotgeld (sortiert nach Ausgabeort):
Handelskammer für das südöstliche Westfalen in Arnsberg (Westfalen) am 22.11.1923, gemeinsam mit Stadt und Landkreis Hagen sowie Kreis Wittgenstein, Wertbeständige Notgeldscheine über 42 Gpf/ 1.05, 2.10, 4.20 Gmk
Handelskammer Cassel in Cassel (Hessen-Nassau) am 6.11.1923, Notgeld über 42 Gpf/ 1.05, 2.10, 4.20 Gmk
Handelskammer Dillenburg in Dillenburg (Hessen-Nassau) am 15.11.1923, bis 15.12.1923, Notgeld für wertbeständige Anleihe des Deutschen Reichs über 42 Gpf/ 1.05, 2.10 Gmk
Handelskammer Dresden in Dresden (Sachsen) am 25.10.1923, Wertbeständiges Notgeld über 10, 50 Gpf/ 1, 2 Gmk
Handelskammer Dresden in Dresden (Sachsen) am 12.11.1923, Wertbeständiges Notgeld über 10, 50 Gpf/ 1, 2, 4, 8 Gmk
Handelskammer Erfurt in Erfurt (Provinz Sachsen) am 30.10.1923, Notgeldscheine über 4.2, 8.4, 21, 42 Gpf/ 1.05, 2.10 Gmk
Kaufmannschaft des Einzelhandels im Handelskammerbezirk Flensburg e.V. in Flensburg (Schleswig-Holstein), ohne Datum, Bezugscheine für Waren über 10, 50 Gpf/ 1 Gmk
Handelskammer Frankfurt am Main – Hanau in Frankfurt am Main/ Hanau (Hessen-Nassau) am 30.10.1923 und 21.11.1923, bis 15.12.1923, Notgeldscheine über 42 Gpf/ 1.05, 2.10 Gmk
Handelskammern Freiburg, Konstanz, Lahr, Schopfheim und Villingen in Freiburg i.B. (Baden) am 10.11.1923, Gemeinschaftsausgabe über 5 Mio. Gmk, Notgeldscheine über 21, 42 Gpf./ 1.05 und 2.10 Gmk
Handelskammern Gießen und Friedberg in Gießen (Hessen) am 7.11.1923, gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband für Lahngau und Oberhessen, Notgeldscheine über 1.05 Gmk
Handelskammer zu Halle in Halle a.S. (Provinz Sachsen) am 15.11.1923, Wertbeständige Notgeldscheine über 5, 10, 50 Gpf/ 1, 2 Gmk
Handelskammer Harburg in Harburg (Hannover) am 3.11.1923, bis 15.12.1923, rd. 220.500 Gmk, Notgeldscheine über 42 Gpf/ 1.05, 2.10 Gmk
Handelskammer Heidenheim, Nebenstelle Gmünd in Heidenheim (Württemberg), gemeinsam mit Industrie- Arbeitgeberverband, Schwäbisch-Gmünd am 30.10.1923, Wertbeständiges Notgeld über 1, 10, 40 Gpf, 1 und 2 Gmk
Handelskammer für die Kreise Karlsruhe und Baden in Karlsruhe (Baden) am 3.11.1923, Gutscheine über Reichsgoldanleihe über 21, 42 Gpf/ 1.05, 2.10, 4.20 Gmk
Handelskammer Leipzig in Leipzig (Sachsen) am 27.10.1923 und im November 1923, Wertbeständiges Notgeld über 10, 20, 50 Gpf/ 1, 2 GM
Handelskammer Ludwigshafen a.Rh. in Ludwigshafen (Pfalz) am 18.12.1923, bis 31.1.1924, 200 Scheine ausgegeben als „Pfälzischer Handelskammerdollar“, Notgeldscheine über 4.20 Gmk = 1 Dollar
Handelskammer für den Kreis Mannheim in Mannheim (Baden) am 10.11.1923, 700.000 Gmk, später erhöht auf 7 Mio. Gmk, Notgeldscheine über 4.2, 21, 42 Gpf/ 1.05, 4.20 Gmk
Handelskammer für die Kreise Mühlhausen i.Thü., Worbis und Heiligenstadt in Mühlhausen (Provinz Sachsen) am 15.11.1923, Wertbeständiges Notgeld über 5, 10, 50 Gpf/ 1, 2 Gmk
Handelskammer zu Osnabrück in Osnabrück (Hannover), ohne Datum, bis 10.12.1923, Wertbeständige Gutscheine über 21, 42 Gpf/ 1.05, 2.10, 4.20 GM
Handelskammer für den Amtsbezirk Pforzheim in Pforzheim (Baden) am 1.11.1923, rund 2,1 Mio. Gmk, Gutscheine über Reichsgoldanleihe über 10½, 21, 42, Gpf/ 1.05, 2.10, 4.20 Gmk
Handelskammer Plauen in Plauen (Sachsen) am 12.11.1923 und 28.11.1923, Wertbeständiges Notgeld über 5, 10, 50 Gpf/ 1, 2 Gmk
Handelskammer Solingen in Solingen (Rheinland) am 12.11.1923, 820.000 Gmk, Notgeldscheine über 42 Gpf/ 1.05, 2.10, 4.20, 21 Gmk
Handelskammer Stuttgart in Stuttgart (Württemberg) am 27.10.1923, Württembergischer Städtetag war Treuhänder, Württembergische Industrie- und Handels-Goldnoten über 21, 42 Gpf/ 1.05, 2.10 Gmk
Handelskammer Stuttgart in Stuttgart (Württemberg) am 23.11.1923, Württembergischer Städtetag war Treuhänder, Württembergisches wertbeständiges Notgeld über 20, 50 Gpf/ 1, 2 Gmk
Handelskammer für den Kreis Wetzlar in Wetzlar (Rheinland) am 6.11.1923, bis 15.12.1923, rd. 315.000 Gmk, Notgeldscheine für wertbeständige Anleihe des Deutschen Reiches über 21, 42 Gpf/ 1.05 Gmk
Die Einlösung des Handelskammer-Goldmarknotgeldes erfolgte durch Aufruf des Reichsfinanzministers Anfang 1924 nach Gebieten
25.1. bis 24.2.1924: Schleswig-Holstein, Westfalen, unbesetzte Teile des Rheinlands
10.2. bis 10.3.1924: Baden, beide Hessen
10.5. bis 10.6.1924: Provinz Sachsen
15.6. bis 15.7.1924: Freistaat Sachsen
1.8. bis 31.8.1924: Land Württemberg
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Handelskammer Stuttgart, Württembergisches wertbeständiges Notgeld über 50 Goldpfennig, ausgestellt in Stuttgart am 23. November 1923.
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Hans-Georg Glasemann
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Bildquelle: Privat (6/2023)
Literaturhinweis (Daten und Texte teilweise entnommen): Wilhelmy, Rudolf; Geschichte des deutschen wertbeständigen Notgeldes von 1923/1924, Dissertation, Berlin, 1962.
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stephiramona · 9 months
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The tale of two cities according to Heiko and Stephi - Part 435
Today I decided to finally write about a difficult topic, at least it's a difficult topic when you have to write about it in a language that's not your own. I hope I will explain it all correctly.
In the first photo, you can see the "Chamber of Commerce" ("Industrie und Handelskammer") in Cologne. The "Chamber of Commerce" supports employers in finding qualified professionals, supports the launch of a company, and furthers the development of a company. They give advice for businesses in questions of foreign trade, energy, and environmental protection, and about law and taxes.
The second photo shows the "Chamber of Crafts" ("Handwerkskammer") in Munich. It's similar to the "Chamber of Commerce", but for craftsmen. They give advice concerning everything regarding apprenticeship. As a self-employed hairdresser, I'm a member of the "Chamber of Crafts". I had most contact with them when we launched our business, and later when I had questions regarding apprenticeship (I always have a few apprentices and there are some social laws and rules to obey) and employees. But also during the height of Covid, they kept us informed about the current regulations and laws. I'm grateful for all the help I got from the "Chamber of Crafts".
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wp-blaze · 1 day
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Surviving Parent Hood
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Nobody talks about the pain you feel inside when the love your child has for you dies When they look at your hard work & aren’t satisfied When nothing you do for them is right No matter how hard you try You can see the distaste  for you in their eyes When you thought y’all were […]
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(020) Die drei ??? und die flammende Spur
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Klappentext
Nur selten verlässt der alte Töpfer, genannt der Potter, sein Haus in Rocky Beach. Plötzlich verschwindet er, obwohl er seine Tochter, Mrs. Dobson, und seinen Enkel Tom zu Besuch erwartet. Ist eine zufällige, kurze Begegnung mit den zwei etwas undurchsichtigen fremden Männern der Grund? Ein weiterer verdächtiger Mann, angeblich ein Sportfischer, hat offenbar ebenfalls die Finger in dieser geheimnisvollen Sache. Alle sind sie hinter dem Symbol eines zweiköpfigen Adlers her - so einem Adler, wie der Potter um den Hals hängen hat …
Veröffentlichungshistorie
Buch (Random House): 015, 1971, M. V. Carey, The Mystery of the Flaming Footprints Buch (Kosmos): 022, 1979, Leonore Puschert (aus dem Amerikanischen übertragen) Hörspiel (Europa): 020, 1980
⁉️ Allgemein
Handlungsort
Rocky Beach
Kategorie
Spuk, Diebstahl
Figuren
Justus Jonas
Peter Shaw
Bob Andrews
Mr. Alexander Potter / Alexandrei Lukien, Töpfer und Freund der Familie Dumitro
Tante Mathilda
Onkel Titus (keine Sprechrolle)
Tom Dobson, Sohn von Mrs. Dobson
Mrs. Eloise Dobson, Mutter von Tom und Tochter von Mr. Potter
Mr. McDermot, Polizeibeamter
Mr. Holzer, Immobilienmakler (keine Sprechrolle)
Mr. Morton, Chauffeur
Mr. Mihai Eftimin
Dr. Samuel Radulescu, vom Nationalmuseum in Bukarest
Mr. Farrier, Dieb (😈)
Hauptkommissar Reynolds
🏖 Rocky Beach Universum
Orte
Wilshire, ein Bezirk von Los Angeles
2901 Wilshire Boulevard
Einrichtungen
Schrottplatz
Hilltop House, von dort kann man das Potter-Haus sehen
Pension Sea Breeze
ACME Fotokopiergeräte, sitzen im 2901 Wilshire Boulevard
Personalvermittlung Jensen, sitzen im 2901 Wilshire Boulevard
Rumänische Handelskammer, sitzen im 2901 Wilshire Boulevard
Sherman Verlag, sitzen im 2901 Wilshire Boulevard
Bibliothek
Sonstiges
Dumitro ist ein rumänisches Grafengeschlecht, die bei einem Schlossbrand 1925 ums Leben gekommen sind. Nikolai Dumitro ist der Sohn des Grafen und mit Alexandrei Lukien befreundet
Los Angeles Times, Zeitung
Chicago Tribune, Zeitung
Daily News, Zeitung
🛼 Sonstiges
Lustige Dialoge
Mr. Farrier: "Du hast aber eine schlimme Beule." Justus: "Ich bin hingefallen." Mr. Farrier: "Naja, dann will ich mal."
Bob: "Mein Vater hat so einen Prachtschinken."
Mr. Farrier: "Wollen Sie vielleicht, dass sich Ihr Tom an einer meiner Kugeln aus meiner Waffe verletzt?"
*Es scheppert laut* Mrs. Dobson: "Himmel! Das war die große Vase in der Deele." Justus (komplett desinteressiert): "Schade drum."
Justus: "Dr. Radulescu–" Hauptkommissar Reynolds: "Sei still, Justus Jonas."
Hauptkommissar Reynolds: "Sagen Sie mal, haben Sie damit auf die Kinder geschossen?" Mr. Potter: "Um Himmels Willen! Ich habe weit, weit daneben geschossen, um sie nicht zu treffen. Ich wollte diesen neugierigen Burschen nur von Hilltop Haus vertreiben. Aber vertreiben Sie mal einen Justus Jonas; das ist so gut wie unmöglich. Selbst eine solche Donnerbüchse schafft das nicht." Hauptkommissar Reynolds: "Hahaha, hör sich das einer an!" Peter: "Also wer Justus verjagen will, muss schon mit Kanonen schießen!" Justus: "Auch das langt nicht!
Phrasenschwein
Breaking the Law! Justus bricht das Gesetzt.
🏳️‍🌈 Queer/diversity read
Shippy moments
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Diversity, Political Correctness and Feminism
"Beide sahen aus wie Ausländer."
Mihai Eftimin und Dr. Samuel Radulescu haben einen fragwürdigen Akzent
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lalalaugenbrot · 2 years
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Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut und den Paywall-Artikel der Saarbrücker Zeitung dechiffriert. Ich hoffe, den hat nicht jemand anderes in der Zwischenzeit schon anderweitig rausgehauen? Anyway I had a field day.
(Ich habe nach einigem Rumprobieren darauf verzichtet, den Verschlüsselungscode herauszufinden und den Text einfach mittels meines Gehirns entschlüsselt und abgetippt, aber falls sich Code-Knacker unter uns befinden, die da weiterkommen, würde es mich sehr interessieren! Es wirkt, als ob die einzelnen Worte einfach randomisiert wurden, aber das kann man ja nicht wieder entschlüsseln?! Das eine Semester Kryptografie ist eindeutig zu lange her...)
Text mit seichten Spoilern (nix wildes) s.u.:
Der neue Saar-Tatort „Die Kälte der Erde“ wird gedreht.
„Die Kälte der Erde“ heißt der neue „Tatort“ aus dem Saarland. Noch bis Donnerstag wird der Krimi im Hooligan-Milieu gedreht...
Soviel kann und darf man verraten: das Saarbrücker Kommissar-Team wird seinen kommenden Fall überleben. Selbstverständlich ist das nicht, herrscht unter „Tatort“-Hauptfiguren doch gerade eine überdurchschnittliche Sterblichkeit – siehe jüngst Meret Beckers Abschied vom „Tatort“ in Berlin. Im Saarland entsteht gerade, noch bis Donnerstag, der vierte Teil mit dem aktuellen Team des Saarländischen Rundfunks mit dem Arbeitstitel „Die Kälte der Erde“. Seit dem 3. Mai wird gedreht, unter anderem in Göttelborn, im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, in Püttlingen und in Saarbrücken: Dort dient das Gebäude der Industrie- und Handelskammer IHK neben dem Landtag wieder als Kulisse des Polizeipräsidiums. Luftige Büro-Räume mit bestem Blick auf die Saar.
Dorthin haben der SR und die Produktionsfirma Bavaria Fiction GmbH am Montagnachmittag zu einem Pressetermin eingeladen. Auf dem IHK-Parkplatz stehen Garderobenwagen und Lastwagen voller Technik, ein Catering-Fahrzeug gibt Essen aus. Im englischen Grün neben der IHK, im Schatten des Landtags, sitzen die Darstellerinnen, Darsteller und die Regisseurin Kerstin Polt [sic!] mit der Presse und beantworten Fragen.
Worum geht es in dem neuen Fall?
Die nächstliegende ist: was passiert im neuen Fall? „Die Kälte der Erde“ erzählt von einem Todesfall nach einem Saar-Fußballderby zwischen einer Mannschaft aus Saarbrücken und einer aus Kaiserslautern (Clubnamen werden im Film nicht genannt). Nach dem Spiel stirbt ein junger Mann, er hat eine Stichwunde und einen Schädelbruch. Rasch stellt sich heraus, dass er bei einer Schlacht zwischen Hooligans nach dem Spiel dabei war. Wurde er da tödlich verletzt – oder geschah etwas ganz anderes? Die Kommissare Esther Baumann (Brigitte Urhausen), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer) ermitteln – doch Informationen sind schwer zu bekommen, hassen die rivalisierenden Hooligans-Gruppen doch die Polizei noch mehr als ihre erklärten Gegner.
Ein „Industriewestern“, sonnig und staubig soll dieser Fall werden, verspricht die Regisseurin Kerstin Polte. Die Filmemacherin, die in Berlin lebt, findet das Saarland „ganz bezaubernd, obwohl wir ja eigentlich einen Industriewestern drehen, in alten Industrielandschaften, die nicht mehr ganz intakt sind.“ Doch da gebe es Orte, die „wunderbar kantig sind, eckig und abgewetzt, herrlich patiniert. Die bringen eine Geschichte mit.“ Das sei auch aus filmischer Sicht „von vorne bis hinten interessant.“
„Die Kälte der Erde“ ist Poltes erster „Tatort“, doch der Einstieg in ein festes Format mit etablierten Figuren und Regeln bereitet ihr kein Kopfzerbrechen. „Bei jedem Film geht es ja um Figuren. An diesem aktuellen saarländischen ‚Tatort‘ finde ich sehr schön, dass wir vier sehr eigenständige Figuren haben, mit engen komplexen Beziehungen. Wie in einem guten Drama.“ Deshalb ist „Die Kälte der Erde“ für sie „nicht nur ein Krimi, sondern ein toller Figurenfilm.“
Die bisherigen „Tatorte“ des aktuellen Teams waren recht finster und fielen nicht durch allzu viel Humor auf. Den soll es bei ihr aber geben, auch um die Krimi-Düsternis zumindest manchmal etwas aufzuhellen. „Den Humor braucht man bei Dramen, um das Publikum an dunkle Orte zu locken.“
Was geschieht mit Hölzer und Schürk?
Wie wird es weitergehen im Verhältnis zwischen den Mannsbild-Kommissaren Schürk und Hölzer? Die sind ja untrennbar verbunden durch ein gemeinsames Kindheits-Trauma, deren [sic!] Nachwehen mit einigen Verwicklungen sich durch die ersten drei Filme gezogen haben. „Das große Problem von Adam Schürk – sein Vater – hat sich im dritten Teil ja erledigt“, sagt Schürk-Darsteller Daniel Sträßer, „aber es deutet sich für ihn ein neues Martyrium an. Kollege Vladimir Burlakov, der Leo Hölzer spielt, sieht die SR-Ermittler nicht als „klassisches Tatort-Team, sondern es geht auch um eine Kinder- und Männerfreundschaft. Diese Freundschaft wird ja immer auf die Probe gestellt, in diesem Fall auf eine besonders harte Probe.“
Die Kommissarinnen Baumann und Heinrich, die bisher nicht auf Augenhöhe mit den Kollegen ermitteln, was die Zahl der Szenen und Zeit auf dem TV-Schirm angeht, sollen mehr zu tun bekommen, sagt Burlakov. „Wir arbeiten im gemischten Doppel, tauschen uns sehr bunt aus und beschreiten die Wege zu den Verdächtigen in unterschiedlichsten Konstellationen.“
Der Termin eilt dem Ende zu, die Dreharbeiten gehen weiter. Zeit, Sträßer noch zu fragen ob das „Tatort“-Engagement als Karriere-Anschub gewirkt habe – der Kinofilm „Alles in bester Ordnung“ mit Corinna Harfouch und Sträßer, dem gebürtigen Völklinger, läuft gerade in der Saarbrücker Camera Zwo. „Nee“, sagt er und lacht, „es lief davor nicht schlecht und jetzt läuft es auch nicht schlecht.“ Das Kurze Pressegespräch ist beendet, es geht nun hoch in den ersten Stock der IHK, in die Präsidiumskulisse. Dort wird geprobt. Erst ohne Kamera, dann mit, dann wird gedreht. Es wird eine lange Schicht, bis Mitternacht.
„Die Kälte der Erde“ soll Anfang 2023 in der ARD zu sehen sein. Die ersten drei Saarbrücker „Tatorte“ mit dem aktuellen Team kann man sich in der Mediathek der ARD anschauen: das Debüt „Das fleißige Lieschen“ bis November, „Das Herz der Schlange“ und „Der Herr des Waldes“ bis Juli.
[edit: seit ich das rauskopiert hab, haben die den Artikel leicht verändert, zumindest die Überschrift ein bisschen click-baitiger gemacht, Inhalt ist auf den ersten Blick aber derselbe.]
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Kamillenblüten
Die Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen Europas und sehr wahrscheinlich so bekannt, dass fast jeder ihren typischen Duft kennen dürfte. Bei der echten Kamille handelt es sich um eine aromatische, aufrechte Pflanze mit feinen Blättern. An den Blättern befinden sich die hübschen weiß-gelben Blütenköpfchen. Die Kamille ist fast weltweit kultiviert und findet sich meist auf Äckern, Ruderalstellen und allgemein in der Nähe von Getreide. Leider ist sie jedoch in der freien Natur kaum noch zu finden, da sie an ihren Standorten bekämpft wird. Für die Sachkenntnis über freiverkäufliche Arzneimittel vor der Industrie- und Handelskammer werden Kenntnisse über Kamillenblüten sowie das Wissen über viele weitere Pflanzendrogen vorausgesetzt.
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Pflanzenteile, Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete
Da sich das wertvolle ätherische Öl hauptsächlich in den Blüten der Pflanze befindet, werden für arzneiliche Zubereitungen fast ausschließlich die Blüten verwendet. Kamillenzubereitungen weisen krampflösende, entzündungshemmende, wundheilungsfördernde und antibakterielle Wirkungen auf. Doch diese Wirkungen sind nicht nur auf einen Inhaltsstoff zurückzuführen, sondern höchstwahrscheinlich auf das Zusammenspiel aller einzelnen Inhaltsstoffe. Aufgrund der krampflösenden Eigenschaften wird die Kamille hauptsächlich bei Magen-Darm- und krampfartigen Menstruationsbeschwerden angewendet. Äußerlich hilft sie vor allem bei Entzündungen der Haut und Schleimhäute, beispielsweise bei Zahnfleischentzündungen und Halsschmerzen. In diesen Fällen kommen meist Gurgellösungen mit Kamille zum Einsatz, bei Schnupfen und Husten ist auch eine Inhalation möglich. In Ihrer Drogerie oder Apotheke finden Sie unterschiedliche Fertigpräparate, meistens jedoch Kamillentee. Lassen Sie sich zur Dosierung in der Apotheke beraten. In unserem Onlinekurs lernen Sie alles über Kamillenblüten und über weitere 39 Kräuterdrogen, die für die Sachkenntnis über freiverkäufliche Arzneimittel bei der Industrie- und Handelskammer relevant sind. Wenn Sie unter einer schweren Erkrankung und/oder starken Symptomen leiden, sollten Sie sich jedoch von Ihrem Arzt beraten lassen. Nicht alle Heilpflanzen sind zur Behandlung von schwerwiegenden Krankheiten geeignet. Zudem können wie bei anderen Medikamenten unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.
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korrektheiten · 1 day
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Wegen Kostenexplosion und Bürokratie: Wegen Kostenexplosion und Bürokratie Deutsche Handelskammer fürchtet weiteren Stillstand
Die JF schreibt: »Nun warnt auch die DIHK vor der „schrittweisen Deindustrialisierung Deutschlands“. Kaum Investitionen, weniger Konsum und kein rettendes Auslandsgeschäft. Geschäftsführer Wansleben erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierung. Dieser Beitrag Wegen Kostenexplosion und Bürokratie Deutsche Handelskammer fürchtet weiteren Stillstand wurde veröffentlich auf JUNGE FREIHEIT. http://dlvr.it/T7KH6h «
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ecoamerica · 2 months
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Watch the American Climate Leadership Awards 2024 now: https://youtu.be/bWiW4Rp8vF0?feature=shared
The American Climate Leadership Awards 2024 broadcast recording is now available on ecoAmerica's YouTube channel for viewers to be inspired by active climate leaders. Watch to find out which finalist received the $50,000 grand prize! Hosted by Vanessa Hauc and featuring Bill McKibben and Katharine Hayhoe!
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channeledhistory · 7 days
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Man habe die Kontrolle über „bestimmte Gegenden“ in Neukaledonien verloren: Das hat der französische Hochkommissar Louis Le Franc am Freitag eingestanden. Mit einem massiven Aufgebot an Polizei und Militär will die Regierung im 17.000 Kilometer entfernten Paris den Aufruhr in dem französischen Überseegebiet niederschlagen, der sich an einer Wahlrechtsänderung entzündete. Die französischen Siedler würden mit der Gesetzesnovelle mehr Gewicht erhalten, die Ureinwohner an Einfluss verlieren.
Die Unruhen haben bereits fünf Tote und Hunderte Verletzte gefordert. Der Sachschaden wird von der Industrie- und Handelskammer in Neukaledonien auf 200 Millionen Euro geschätzt. Nach Plünderungen und Straßenblockaden wird die Lebensmittelversorgung in einigen Vierteln schwierig. Die Regierung plant eine Luftbrücke, um Nachschub auf die Insel zu bringen. Das Regierungskabinett griff auf ein Gesetz aus der Zeit des Algerienkrieges zurück und rief den Notstand für Neukaledonien aus.
Das erlaubt den Einsatz von Soldaten an strategischen Orten wie am Flughafen und setzt demokratische Grundrechte wie die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit vorübergehend außer Kraft. Auch die Kommunikationsfreiheit wurde eingeschränkt. Das chinesische Netzwerk Tiktok ist gesperrt. Premierminister Gabriel Attal begründete die Sperrung damit, dass die Aufständischen sich über Tiktok verständigen würden.Aus der Linkspartei LFI gab es heftige Kritik. Die LFI-Fraktionsvorsitzende Mathilde Panot sagte, die Sperre von sozialen Netzwerken sei einer Demokratie nicht würdig.
Die Regierung ist bemüht, ausländische Einmischungsversuche in den Vordergrund zu stellen. Innenminister Gérald Darmanin bezichtigte Aserbaidschan im staatlichen Fernsehsender France 2, die Unabhängigkeitsbewegung aufgestachelt zu haben. Das Regime des Diktators Ilham Alijew hat im April ein Kooperationsabkommen mit dem neukaledonischen Parlament unterzeichnet. Bereits im Juli 2023 waren Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung aus Martinique, Guyana, Neukaledonien und Französisch-Polynesien nach Baku eingeladen. Aus dieser Konferenz ging die „Baku-Initiativgruppe“ hervor, die „französische Befreiungsbewegungen und Antikolonialisten“ unterstützt.
[...]
Für langjährige Beobachter der Lage in Neukaledonien wie die Anthropologin Christine Demmer vom For­schungszen­trum CNRS in Marseille steht hingegen außer Frage, dass die Unruhen sich lange angebahnt haben und auf das Vorgehen der Regierung in Paris zurückzuführen sind. „Die Regierung hat beschlossen, das Projekt zur Wahlrechtsreform außerhalb der Gespräche über das Gesamtabkommen durchzusetzen“, sagt Demmer. Das widerspreche den Vereinbarungen des 1988 nach schweren Unruhen begonnenen Befriedungsprozesses. [...]
Präsident Emmanuel Macron habe in den vergangenen Jahren wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Kanaken genommen, wie die Ureinwohner Neukaledoniens heißen. Das Wort Kanaken kommt aus dem Hawaiianischen und bedeutet Mensch.
Bei einer Rede in der Inselhauptstadt Nouméa im vergangenen Juli sprach Macron sich für ein französisches Kaledonien aus. Seine Vorgänger hatten eine solche eindeutige Positionierung immer vermieden. Auf der Südseeinsel aus blauen Lagunen voller Korallen, Sandstränden und Palmenhainen wirkt die Kolonialvergangenheit nach. Die französischen Kolonialherren hatten die Kanaken in Reservate einquartiert, in der Hoffnung, sie würden verschwinden. Seither spielt die demographische Frage eine große Rolle.
Macron nähert sich Neukaledonien jedoch rein geopolitisch. Er erläuterte, dass Neukaledonien ein Bollwerk gegen Chinas Vordringen in den Südpazifik sei, und ließ erkennen, dass er die Inselgruppe als Trumpf für Frankreichs Anspruch sieht, als Indopazifik-Macht ernst genommen zu werden. Neukaledoniens Bedeutung für Macrons geopolitischen Ehrgeiz hat zugenommen. Um ein neues Bündnis mit Amerika und Großbritannien einzugehen, hat Australien Frankreich die 2019 unterzeichnete Sicherheitspartnerschaft aufgekündigt und einen 2016 abgeschlossenen Vertrag über den Kauf von zwölf U-Booten annulliert. Auf das im September 2021 geschlossene Sicherheitsbündnis Aukus reagierte Macron zutiefst gekränkt, er rief sogar die französischen Botschafter in Washington und Canberra vorübergehend nach Paris zurück.
Seither setzt Macron noch entschiedener darauf, dass Neukaledonien bei Frankreich bleibt. Die Südseeinsel birgt etwa ein Viertel der weltweiten Nickelerzvorkommen. Der amerikanische Unternehmer Elon Musk hat in ein großes Bergwerk investiert, um über Rohstoffe für seine Tesla-Batterien zu verfügen.
Das Abkommen von Nouméa sieht vor, dass nach den drei Referenden ein neues Gesamtabkommen ausgehandelt wird. Präsident Macron schlug im Herbst 2021 Empfehlungen aus, den Termin für das dritte Referendum zu verschieben. Die kanakische Unabhängigkeitsbewegung FNLKS hatte darauf gedrungen, um die Trauerphase für die Corona-Toten respektieren zu können. Neukaledonien war von der Pandemie später als das Mutterland getroffen worden. Die Kanaken waren die am stärksten vom Coronavirus betroffene Bevölkerungsgruppe. In der Kultur der Ureinwohner spielt das Trauern um die Toten eine große Rolle.
Doch Macron setzte sich kurz nach der Kränkung über das Aukus-Abkommen über Warnungen hinweg. Das Referendum wurde wie geplant im Dezember 2021 abgehalten. Die Unabhängigkeitsbewegung boykottierte den Urnengang. Die Wahlbeteiligung lag mit 43,9 Prozent nur halb so hoch wie bei den beiden vorangegangenen Referenden. „Die Regierung in Paris tat so, als sei das Ergebnis unanfechtbar und Ausdruck des Volkswillens“, sagt die Anthropologin Demmer. Die friedlichen Proteste seien ignoriert worden. Die Historikerin Isabelle Merle sagte der Zeitung „Le Monde“, Macron erhalte nun die Rechnung für die Demütigungen, die er der Unabhängigkeitsbewegung zugefügt habe. Der Staat erscheine nicht mehr als unparteiisch, so die Historikerin.
Nicolas Metzdorf, Abgeordneter der Präsidentenpartei, ist der Berichterstatter für die umstrittene Wahlrechtsänderung. Der Politiker, der sich am liebsten in Kolonialmanier mit Cowboyhut ablichten lässt, hat sich klar gegen eine Dekolonialisierung ausgesprochen. Während die Linksopposition die Krise als Etappe in einem nicht abgeschlossenen Dekolonisierungsprozess sieht, beunruhigt die rechtsbürgerliche Opposition vor allem der staatliche Kontrollverlust. „Der Staat kann sein Gewaltmonopol nicht mehr verteidigen“, sagte der Fraktionsvorsitzende im Senat, Bruno Retailleau (LR). Die Republikaner beklagen, dass dieser Kontrollverlust China in die Hände spiele.
In der verfahrenen Situation machte Marine Le Pen mit einem Lösungsvorschlag auf sich aufmerksam. Sie sprach sich für ein viertes Referendum über die Selbstbestimmung aus, um den Dialog mit der Unabhängigkeitsbewegung wieder aufzunehmen.
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schoenes-thailand · 19 days
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Landesweiter Widerstand der Handelskammern gegen eine landesweite Erhöhung des Mindestlohns auf 400 Baht
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Handelskammern im ganzen Land veranstalten morgen (7. Mai) eine Pressekonferenz, um ihren Widerstand gegen eine landesweite Erhöhung des täglichen Mindestlohns auf 400 Baht ab dem 1. Oktober zum Ausdruck zu bringen. Handelskammern im ganzen Land und arbeitsintensive Handelsverbände haben für morgen (7. Mai) eine Pressekonferenz anberaumt, um ihren Widerstand gegen den Schritt der von der Pheu Thai Regierung geführten Regierung zum Ausdruck zu bringen, den täglichen Mindestlohn im ganzen Land ab dem 1. Oktober 2024 auf 400 Baht zu erhöhen , sagte die Zeitung Naewna heute. Die Pressekonferenz wird von Herrn Poj Aramwattananon, dem ersten stellvertretenden Vorsitzenden der thailändischen Handelskammer und dem Board of Trade of Thailand, und Herrn Thanawat Phonwichai, Präsident der Handelskammer der Universität Thailand und beratender Vorsitzender des Center for Economic und Geschäftsprognosen, geleitet. Sie betrachten die Erhöhung des Mindestlohns als ein zweischneidiges Schwert für den Unternehmenssektor, denn während einige Unternehmen in der Lage sind, sie anzuheben, sind andere davon stärker betroffen, da viele Provinzen für diesen Sprung bisher noch nicht bereit sind. Der frühere Arbeitsminister Pipat Ratchakitprakarn sagte, er sei zuversichtlich, dass der Mindestlohn von 400 Baht pro Tag wie angekündigt am 1. Oktober eingeführt werde. Im Ministerium besteht Konsens darüber, dass es an der Zeit ist, die Löhne zu erhöhen. Da jedoch befürchtet wird, dass die Preise für Konsumgüter im Voraus steigen würden, wird er Gespräche mit dem stellvertretenden Premierminister und Handelsminister Phumtham Wechayachai führen, um bei der Eindämmung dieser Preise zu helfen. Dies ist sehr wichtig, da ein höherer Tageslohn keinen Vorteil hätte, wenn Konsumgüter mehr kosten würden. Am 13. April trat der Mindestlohn von 400 Baht pro Tag für Mitarbeiter von Vier-Sterne- oder höherklassigen Hotels und Resorts in zehn vom Tourismus belebten Gebieten Bangkoks und der Provinzen in Kraft. Zu den zehn Gebieten gehören die Bezirke Pathumwan und Wattana in Bangkok, Hua Hin, Pattaya, die Insel Samui, Phuket, die Stadt Chiang Mai, die Stadt Hat Yai, der Unterbezirk Khuek Khak in Pang Nga, der Unterbezirk Ao Nang in Krabi und der Unterbezirk Baan Pae in Rayong. / Thai News Room Read the full article
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gasthausnostalgie · 2 months
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Old Vienna
Anno 1964
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Mit der Eröffnung des Hotel InterContinental® Wien im März 1964 zog die erste internationale Hotelkette in das Herz der Hauptstadt. Das wurde nicht nur von der „Wiener Handelskammer“ (heute Wirtschaftskammer Wien) lang ersehnt und begrüßt, sondern auch von der Stadtverwaltung. Man hatte große Erwartungen an das neue Hotel, die alle erfüllt wurden.
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Denn 1964 war quasi die Halbzeit der großen Globalisierung und Wien war auf dem Weg zur internationalen Tourismusmetropole. Das Hotel InterContinental Wien hat sowohl der Beherbergungskapazität der Stadt Wien als auch ihrem Image einen starken Aufschwung verliehen. Mit dem Hotel hatte die Stadt endlich ein großes Luxushotel internationalen Formats im weltweiten Kongressgeschäft anzubieten.
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Durch die Jahrzehnte hindurch hat Wien als internationale Tourismusmetropole an Bedeutung gewonnen, und das InterContinental Wien war stets ein Markenzeichen dieser Entwicklung.
Cheers to 60 Years!
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Um dieses Jubiläum gebührend zu zelebrieren, entführen wir euch jede Woche auf unserem Kanal in die Vergangenheit und zeigen euch eindrucksvolle, kuriose, atemberaubende und faszinierende Bilder aus unserer 60-jährigen Geschichte. Bleibt also dran und folgt uns auf eine faszinierende Reise durch die Epochen.
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0909768 · 3 months
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Heibe Montagen GmbH Geschäftsführer Herr Hecker
Halle 1.1 Riedemannstr. 2 28239 Bremen
+49 0421 637128 +49 0421 637160
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Herr Martin Hecker
Steuernummer:
36.208.06804
Kammer:
Handelskammer Stade
Registergericht:
Walsrode
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lokaleblickecom · 3 months
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ATİAD-Mitglieder erkunden Investitionsmöglichkeiten in der Türkei:
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Treffen mit stellvertretendem Präsidenten des Investitionsbüros Die Mitglieder des Verbands der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer (ATİAD) wurden bei ihrem jüngsten Besuch im Investitionsbüro der Republik Türkei in Ankara herzlich von Herrn Zeynel Kılınç, dem stellvertretenden Präsidenten des Büros, empfangen. Das Treffen, das in einer Atmosphäre gegenseitigen Respekts und Interesses stattfand, bot eine Plattform für umfassende Diskussionen über die Investitionsmöglichkeiten zwischen Deutschland und der Türkei.
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Ein zentraler Schwerpunkt dieser Gespräche war die Bewertung der Perspektiven für eine Zusammenarbeit im Bereich erneuerbare Energien. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von nachhaltigen Energiequellen wurden potenzielle Kooperationsmöglichkeiten erörtert, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bieten könnten.
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Der Präsident des Verbands der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer (ATİAD), Aziz Sariyar, betonte: "Im Namen von ATİAD möchten wir uns bei Herrn Kılınç und dem gesamten Team des Investitionsbüros für die herzliche Aufnahme und den wertvollen Austausch bedanken. Solche Treffen sind entscheidend, um die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stärken und neue Wege für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu erschließen." Die Begegnung markiert einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer vertieften wirtschaftlichen Partnerschaft zwischen Deutschland und der Türkei und zeigt das Engagement beider Seiten für eine nachhaltige Entwicklung und Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren. Read the full article
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nonvaleurs · 1 year
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Handelskammer Erfurt: Goldmark-Notgeld 1923
Ab 23. Oktober 1923 gestattete die Reichsregierung Unternehmen und Kommunen die Ausgabe von wertbeständigem Notgeld, wenn es auf Teile der Reichsgoldanleihe vom 14. August 1923 lautete und durch diese Anleihe gedeckt war. Das Notgeld musste nominal auf 4,20 Mark Gold oder kleiner lauten. Die Scheine mussten neben der Bezeichnung „Notgeldschein“ den Vermerk „Ausgegeben mit Genehmigung des Reichsministers der Finanzen“ tragen. Die höheren Nennwerte der Reichsgoldanleihe wurden daraufhin in beträchtlichem Umfange von Handelskammern bei der Reichsbank hinterlegt und so zur Deckung ihrer eigenen wertbeständigen Notgeldausgaben verwendet. Auch von der Handelskammer Erfurt wurde wertbeständiges Notgeld als Goldmark-Notgeld mit Valutaklausel herausgegeben.
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Handelskammer Erfurt, Notgeldschein über 4,2 Pfennig-Gold = 1/100 Dollar, ausgegeben in Erfurt am 30. Oktober 1923.
Der 1923 gebräuchliche Begriff „Goldmark mit Valutaklausel“ bezog sich in der Regel auf den goldgedeckten Dollar mit dem Umrechnungsfaktor 4,20 Goldmark = 1 Dollar. Bei dieser Art von Valutaklausel liegt zwar eine Geldschuld in ausländischer Währung vor (Valutaschuld), gezahlt wird aber nach Devisenkursumrechnung in deutscher Reichswährung. Man spricht deshalb von einer unechten Valutaschuld bzw. Valutaklausel, im Gegensatz zu einer echten Valutaschuld bzw. Valutaklausel, bei der sich der Schuldner verpflichten würde, die Geldschuld in Fremdwährung zu zahlen. Das wertbeständige Notgeld der Handelskammern lautete ausschließlich auf Goldpfennig (Pfennig-Gold) bzw. Goldmark (Mark Gold) auf der Valutabasis des Dollars (4.20 Goldmark = 1 US-Dollars).
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Handelskammer Erfurt, Notgeldschein über 8,4 Pfennig-Gold = 1/50 Dollar, ausgegeben in Erfurt am 30. Oktober 1923.
Im Zeitraum vom 25. Oktober 1923 bis zum 18. Dezember 1923 emittierten im Deutschen Reich 23 Handelskammern 25 Ausgaben Goldmarknotgeld (insgesamt 104 wertbeständige Notgeldscheine). Die Handelskammern erschienen - wie gelegentlich auch schon in der vorangegangenen bzw. gleichzeitigen Periode der Papiermark-Notgeldausgaben - besonders geeignet, einheitliches Notgeld zur Vermeidung zahlreicher Firmenausgaben in den Verkehr zu bringen. Sie fungierten dann quasi als Treuhänderinnen der ihnen angeschlossenen Mitgliedsfirmen.
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Handelskammer Erfurt, Notgeldschein über 21 Pfennig-Gold = 1/20 Dollar, ausgegeben in Erfurt am 30. Oktober 1923.
Solches „wertbeständiges Handelskammer Goldmark-Notgeld“ wurde lediglich im Rheinland, in Hannover, in Hessen, Westfalen, Sachsen, Württemberg und in Baden ausgegeben. Die Handelskammern erfragten seinerzeit den Bedarf an Goldmark-Notgeld bei den angeschlossenen Industriebetrieben und Händlern und meldeten ihn dem Reichsfinanzministerium zur Genehmigung.
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Handelskammer Erfurt, Notgeldschein über 41 Pfennig-Gold = 1/10 Dollar, ausgegeben in Erfurt am 30. Oktober 1923.
Zu bemerken ist, dass das wertbeständige Notgeld der Handelskammern in allen Teilen Deutschlands, oft weit über einen vorgesehenen örtlichen Bereich hinaus, umgelaufen ist. Ob es anderwärts angenommen wurde oder nicht hing viel weniger von einer behördlichen Genehmigung, als davon ab, ob es örtlich Vertrauen genoss und Verwertungsmöglichkeiten bestand.
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Handelskammer Erfurt, Notgeldschein über 1,05 Mark-Gold = ¼ Dollar, ausgegeben in Erfurt am 30. Oktober 1923.
Die Handelskammer Erfurt in Erfurt (Provinz Sachsen) emittierte am 30. Oktober 1923 eine Reihe von 6 Notgeldscheinen in den Nennwerten von 4.2, 8.4, 21 und 42 Pfennig-Gold sowie 1.05 und 2.10 Mark-Gold (= 1/100, 1/50, 1/20, 1/10, ¼ und ½ Dollar).
Die Notgeldscheine wurden von acht Erfurter Banken angenommen, und zwar von der Bank für Thüringen vormals B. M. Strupp A-G Filiale Erfurt, der Commerz- und Privatbank A-G Filiale Erfurt, der Darmstädter und Nationalbank K.a.A. Filiale Erfurt, der Deutschen Bank Filiale Erfurt, der Dresdner Bank Filiale Erfurt und den Erfurter Bankhäusern Adolph Stürcke und H. Ullmann. Für den gesamten Betrag des von der Handelskammer Erfurt ausgegebenen Notgeldes ist der Gegenwert in Reichsschatzanweisungen (Reichsgoldanleihe) bei der Reichsbank in Erfurt hinterlegt worden.
Die Einlösung des Handelskammer Goldmark-Notgeldes erfolgte für die Handelskammer Erfurt nach Aufruf des Reichsfinanzministers Anfang 1924 für das Gebiet Provinz Sachsen im Zeitraum vom 10.5. bis 10.6.1924.
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Handelskammer Erfurt, Notgeldschein über 2,10 Mark-Gold = ½ Dollar, ausgegeben in Erfurt am 30. Oktober 1923.
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Hans-Georg Glasemann
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Bildquelle: Privat (6/2023)
Literaturhinweis (Daten und Texte teilweise entnommen): Wilhelmy, Rudolf; Geschichte des deutschen wertbeständigen Notgeldes von 1923/1924, Dissertation, Berlin, 1962 und Brachmanski/ Pappler/ Staudt; Erfurter Papiergeld und geldähnliche Belege von 1813 bis 2001, Erfurt, 2020.
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fondsinformation · 3 months
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Sanktionen gegen Russland - zwei Studien
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Gegen Russland wurden seit 2014 über 15 000 Sanktionen verhängt. Welche Folgen hatten diese für Russland und westliche Konzerne? Saktionen gegen Russland Vor allem seit 2014, und besonders seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine im Februar 2022 wird Russland von den westlichen Ländern sanktioniert. Diese Sanktionen widersprechen dem Völkerrecht. Die EU bereitet derzeit ein weiteres Paket - nunmehr das 13. - mit Sanktionen gegen Russland vor. Danach "könnte die Europäische Kommission relativ schnell ein 14. Paket von Maßnahmen vorschlagen" Die russische Wirtschaft, Russland als Staat sollte längst unter dem Druck zusammengebrochen sein. Zumindest erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gerade erst auf dem Weltwirtschaftsforum 2024 in Davos: "Durch Sanktionen ist die Wirtschaft des Landes von modernen Technologien und Innovationen abgeschnitten. Sie ist nun von China abhängig". Doch zeigen diese Sanktionen wirklich die gewünschte Wirkung? John Helmer, ein in Moskau lebender Journalist, berichtete am 07. 02. 2024 über Studien, in denen die Wirkung der Sanktionen untersucht wird. Sie stammen von der Kiewer Wirtschaftshochschule (KSE) und der russischsprachigen Publikation Novaya Gazeta Europa. Die KSE erhält ihr Geld aus mehreren ukrainische Ministerien, die wiederum vom Internationalen Währungsfonds, den USA und der Europäischen Union (EU) finanziert werden. Die KSE arbeitet unter anderem für die Amerikanische Handelskammer in der Ukraine, die European Business Association und eine Reihe großer Rechts- und Entwicklungsunternehmen. Zu den internationalen Partnern der KSE gehören USAID, UK Aid, DFID, die Botschaften der Vereinigten Staaten, Kanadas und der Niederlande, die EBRD, die Weltbank, die EU-Kommission, IFC, WHO, UNDP, GIZ, UNICEF, Yale School of Management und andere. Finanzmittel für die Studien kamen auch von George Soros, von staatlich unterstützten Organisationen in Deutschland, Norwegen, Taiwan und Polen sowie von der ukrainischen Organisation namens "Squeezing Putin". Diese leitet auch US-amerikanisches und anderes nachrichtendienstliches Material an die anglo-amerikanischen Medien weiter und identifiziert dann die Medienberichte als Bestätigung für das Verfahren zur Sanktionierung von Unternehmen, die in Russland verbleiben und in der Presse als "internationaler Sponsor des Krieges" angegriffen werden. Die Novaya Gazeta Europa mit Sitz in Riga, Lettland, gilt in Russland offiziell als ausländischer Agent. Auf ihrer Webseite heißt es: "In Russland wurde die Militärzensur eingeführt. Unabhängiger Journalismus ist verboten. Wir arbeiten weiter, weil wir wissen, dass unsere Leser freie Menschen bleiben. Novaya Gazeta Europa berichtet nur für Sie und ist nur von Ihnen abhängig. Helfen Sie uns, das Gegengift zur Diktatur zu bleiben - unterstützen Sie uns mit Geld." Nachfolgend lesen Sie den Bericht über die Studienergebnisse als Übersetzung der russischen Veröffentlichung durch Novaya Gazeta Europa (Links und die beiden Grafiken wie im Original): "Wenn Sie leise arbeiten, wird Sie niemand verfolgen" Wir haben die Fälle von 110 ausländischen Unternehmen untersucht, die trotz des Krieges weiterhin in Russland tätig sind. Hier ist der Grund, warum sie nie gegangen sind Die russischen Behörden erzählen uns gerne, dass ausländische Unternehmen nur vorgeben, Russland zu "verlassen", aber wenn sie gehen, kommen sie mit Sicherheit zurück. Wie die Recherchen von "Nova-Europe" zeigen, geben ausländische Unternehmen dem Kreml Anlass zu solchen Behauptungen. Von den 110 größten ausländischen Unternehmen, die weiterhin in Russland tätig sind, hatten 51 gar nicht vor, das Land zu verlassen, und weitere 40 haben ihre Meinung geändert oder konnten ihre Vermögenswerte nicht zu einem günstigen Preis verkaufen. Wir stellen Ihnen die fünf wichtigsten Strategien vor, die es ihnen ermöglichen, in Zeiten des Krieges im Land zu bleiben. Kurz nach dem 24. Februar gaben die vier globalen Tabakriesen, die sich den russischen Markt teilten - Japan Tobacco, Philip Morris, British American Tobacco und Imperial Brands - die radikalsten Erklärungen zur Arbeit in Russland ab: Wir werden das Land verlassen und unsere Unternehmen verkaufen. Damals, im Jahr 2022, beurteilten die Gesprächspartner von "Nova-Europe" diese Pläne mit großer Skepsis. "Zumindest die größten Tabakkonzerne werden definitiv nicht gehen, warum sollten sie das tun? Glauben Sie, dass, wenn Philip Morris die Fabrik in der Nähe von St. Petersburg nicht schließt, die Menschen in Indonesien oder Brasilien aufhören werden, Marlboro zu kaufen, um sich an denen zu rächen, die sich an Putin 'verkauft' haben und Steuern für den Krieg zahlen?", - sagte damals einer der Insider dieses Marktes. Fast zwei Jahre nach dem Ausbruch des Krieges hat sich gezeigt, dass diese Vorhersage weitgehend eingetreten ist. Nicht nur die Tabakkonzerne (nur British American Tobacco und Imperial Brands haben sich zurückgezogen), sondern auch viele andere Großunternehmen sind trotz aller Versprechungen und sogar trotz des Titels "Kriegssponsor", der ihnen in der Ukraine verliehen wurde, weiterhin in Russland tätig. Es war der Marktführer Japan Tobacco, der Ende 2023 die Fortsetzung der Arbeit wie folgt begründete: Wir wollen "den Verbrauchern nicht das Produkt vorenthalten, an das sie gewöhnt sind". Gleichzeitig befand sich dieser Hersteller nach Angaben von "Nova-Europe" bereits im Sommer 2022 in Gesprächen über einen Verkauf, was durch Unternehmenserklärungen bestätigt wurde. Anfang 2024 wurde klar: Einige von ihnen gehen nicht, weil sie wissen, dass sie ihre wichtigsten Vermögenswerte und eine Menge Geld verlieren, wenn sie die russischen Behörden auch nur ein bisschen verärgern. Anderen geht es in Russland gut, sie haben keinen Grund, ihr profitables Geschäft zu verlieren, und jetzt haben sie sogar aufgehört, es zu verstecken, obwohl sie versprochen hatten, den Markt zu verlassen. Der dritte, dessen Beispiel anderen eine Lehre ist, wollte sich nicht zu den Bedingungen des Kremls outen, geriet in Konflikt mit den Behörden - und verlor alles. Die vierte Gruppe, die sich die ersten drei Gruppen ansah, schwieg einfach und arbeitete zwei Jahre lang im Stillen. Von den 3.708 ausländischen Unternehmen, die vor dem Krieg in Russland tätig waren, verließen nur 854 den Markt oder stellten ihre Tätigkeit ein. Fünf Strategien derer, die geblieben sind "Novaya Europa hat die Fälle von 110 ausländischen Unternehmen untersucht, die entweder im Jahr 2023 in Russland tätig waren oder den Markt spätestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 verlassen haben. Wir haben die 50 besten ausländischen Unternehmen aus der Forbes-Rangliste für 2023 genommen und ihnen die Firmen aus der "Nova-Europe"-Rangliste der 100 besten ausländischen Unternehmen nach Nettogewinn in Russland im Jahr 2022 hinzugefügt (abzüglich derjenigen, die ihren Ausstieg vor Juli 2023 vollzogen haben), die letztes Jahr erstellt wurde. Es zeigt sich, dass alle diese Unternehmen anhand ihrer Strategien für die Geschäftstätigkeit in Russland in fünf Kategorien eingeteilt werden können. Die größte Gruppe, zu der wir 51 Unternehmen zählten, nannten wir "Stilles Abwarten". Bestenfalls äußerten sie sich besorgt über den Ausbruch eines umfassenden Krieges - oder sie schwiegen einfach. Und einige von ihnen erklärten ausdrücklich, dass sie ihre Tätigkeit fortsetzen würden. Zu den Unternehmen, die noch immer an diesem Verhaltensmuster festhalten, gehören Auchan, Metro, Calzedonia, Ecco, Benetton, Ehrmann, TotalEnergies, Rockwool, Mitsui und große Pharmaunternehmen. Für das Jahr 2022 (die Berichte für 2023 sind noch nicht veröffentlicht) schätzen wir, dass sie zusammen einen Nettogewinn von 448 Mrd. RUB erzielten. Die zweitgrößte Gruppe, zu der wir 40 Unternehmen zählten, sind diejenigen, die versprachen, ihr Geschäft zu verkaufen, aus dem Markt auszusteigen, ihre Investitionen zu reduzieren und ihre Entwicklungspläne in Russland aufzugeben (die "Promise and Don't Quit"-Strategie). Infolgedessen behielten sie eine Vielzahl von Vermögenswerten im Land: Produktion, Einzelhandelsketten, Marken, Dienstleistungen oder Lieferungen. Beispiele hierfür sind BP, JTI, PMI, Pepsico, Mars, Nestle, Raiffeisen, UniCredit, Intesa, ABB, Bacardi, Campari. Diese Gruppe ist kleiner in Bezug auf die Zahl der Beschäftigten, aber größer in Bezug auf den Gesamtgewinn - 669,6 Mrd. RUB. In einer separaten Gruppe haben wir drei Unternehmen (Leroy Merlin, Decathlon, Adidas) herausgegriffen, die ihre Marken in Russland unter der einen oder anderen Bedingung beibehalten haben, d.h. sie sind "gegangen, ohne zu gehen". Alle diese Unternehmen haben für 2022 keine Gewinne ausgewiesen. Zwei kleine Gruppen, zu denen wir jeweils 8 Unternehmen gezählt haben, sind die Strategien "Sitzen bis zum Schluss" und "Alles verlieren". Diejenigen, die aussetzten (Gesamtgewinn von 43 Mrd. RUB), versprachen, den Markt zu verlassen, verkauften ihr Geschäft aber erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2023, in der Regel mit einem Abschlag und zu ungünstigen Bedingungen. Dazu gehören Hyundai, Kia, Volvo, die Ingka-Gruppe (als Teil der "Mega"-Einkaufszentren), AB InBev und Veon. Ebenso viele andere wurden zur Konfiszierung oder externen Verwaltung verurteilt, weil sie sich mit den russischen Behörden angelegt haben oder, wie der Kreml einräumt, zu einem "Entschädigungsfonds" geworden sind, um den Westen davon abzuhalten, russische Vermögenswerte zu entschädigen (Danone, Carlsberg, Fortum und andere mit einem Nettogewinn von insgesamt 48,8 Milliarden Rubel). Nach den Berechnungen von "Nova-Europe" sind bei der Wahl der ersten beiden Strategien, bei denen es darum geht, das Geschäft in Russland zu halten, Unternehmen aus den USA mit insgesamt 20 führend. An zweiter Stelle steht Deutschland mit 14 Unternehmen (12 von ihnen "warten stillschweigend" ab), an dritter Stelle Italien mit 11. Von den 110 größten* ausländischen Unternehmen, die 2023 in Russland tätig sein werden, haben 51 ihren Rückzug nicht angekündigt Unternehmen aus den USA, Deutschland und Italien dominieren unter den Unternehmen mit einer "Abwarten"- oder "Versprechen und nicht aufgeben"-Strategie. Die Strategie "abwarten und im Geschäft bleiben" zeigt, dass ausländische Unternehmen zwar Lippenbekenntnisse zur Verurteilung des Krieges abgegeben haben, dass es ihnen aber in Wirklichkeit wichtiger ist, die Möglichkeit zu wahren, auf einem großen und wachsenden Markt Geld zu verdienen. Es ist wahrscheinlich, dass diese Gewinne für sie die potenziellen Probleme auf den westlichen Verbrauchermärkten überwiegen. Gerade um den Unternehmen solche Schwierigkeiten zu bereiten, haben die ukrainischen Behörden das Register der "Internationalen Kriegsförderer" erstellt, in dem Ende Januar 48 Unternehmen (davon 31 aus Ländern, die die russischen Behörden als "unfreundlich" bezeichnen) aufgeführt waren. Seit Mitte 2023 sind einige Unternehmen auf dieser Liste mit einem Unternehmensboykott im Westen konfrontiert. Der Boykott ist jedoch sehr lokal begrenzt und hat sich bisher hauptsächlich in den skandinavischen Ländern manifestiert. Ein Beispiel, Die schwedische SAS hat beschlossen, ihre Passagiere nicht mehr mit Mondelez- und Nestle-Produkten zu füttern und keine Pepsico-Soda und Bacardi-Alkohol mehr auszuschenken. Auch andere Verbraucher in Schweden und Norwegen, wie eine Eisenbahngesellschaft, die Fährgesellschaft Tallink und andere, haben begonnen, Schokolade von Mondelez abzulehnen. "Trotzdem hält Mondelez im Moment noch durch", sagte ein russischer Anwalt, der auf internationalen Handel spezialisiert ist, in einem Gespräch mit "Nova-Europe". In Finnland haben die Eisenbahngesellschaft VR und die Fluggesellschaft Finnair erklärt, dass sie möglicherweise Produkte von Nestle und Unilever ablehnen. Die Ukraine hat all diese Unternehmen als Sponsoren des Krieges aufgeführt, aber es ist schwierig, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Boykotte zu beurteilen, da sie erst vor kurzem begonnen haben. Keines der Unternehmen hat bisher irgendwelche Schäden durch diese Maßnahmen geltend gemacht. Geiseln und "Betrüger" Viele Unternehmen haben sich in der Position von Geiseln des Kremls wiedergefunden, sowohl diejenigen, die versprochen haben, Russland zu verlassen, dies aber nicht getan haben, als auch diejenigen, die zwei Jahre lang geschwiegen haben, so die Gesprächspartner von "Nova-Europe". "Sie sind gezwungen, in Russland zu arbeiten, und sind zu einem Tauschfonds geworden, den die russischen Behörden gegen im Ausland blockierte russische Vermögenswerte eintauschen müssen", sagt ein Experte eines großen Analyseunternehmens. Er erklärt den Status der "Geiseln" mit den zahlreichen Beschränkungen, die ausländischen Unternehmen auferlegt werden und die ihnen die Möglichkeit nehmen, sich ohne große geschäftliche Verluste zurückzuziehen. Insbesondere ist der Konkurs verboten, und wenn es Anzeichen für einen vorsätzlichen Konkurs gibt, machen sich die Manager strafbar. Vermögenswerte können mit einem Abschlag von 50 % auf ihren aktuellen Schätzwert verkauft werden, der inzwischen sehr niedrig ist. Und das Wichtigste ist, dass die Genehmigung für den Verkauf durch eine spezielle Kommission eingeholt werden muss, die im Durchschnitt 1-2 Geschäfte pro Monat prüft und abschließt, stellt der Experte fest. Unter den Weltkonzernen, die versuchten, ihre Werke in Russland zu günstigen Bedingungen zu verkaufen, aber nicht alles verlieren wollten, nennen Experten Mitsubishi Motors, ABB, General Electric - sie alle haben die Produktion in Russland eingestellt. Aber es gibt auch die genau entgegengesetzte Gruppe - die "Trickbetrüger", die sehr wohl wissen, dass ihre Position auf dem Markt so ist, dass sie weiterhin sicher in Russland arbeiten können. Wenn der Kreml ihnen ihr Vermögen wegnimmt, um mit dem Westen zu verhandeln, wird das für die Wirtschaft problematisch. Obwohl der Staat gelernt hat, private Unternehmen nach dem Ausbruch eines Krieges zu enteignen, können die Behörden einige Unternehmen nicht einfach verstaatlichen, da dies sonst ein "Schuss ins eigene Knie" wäre, wie unsere Gesprächspartner sagen. Die Tabakkonzerne sind ein Beispiel dafür, meinen unsere Quellen in der Branche. Von den vier größten in Russland vertretenen Zigarettenherstellern haben British American Tobacco und Imperial Brands ihre russischen Vermögenswerte verkauft, während Japan Tobacco und Philip Morris es nicht eilig haben, irgendwo hinzugehen. "Stellen wir uns vor, Putin würde Japan Tobacco und Philip Morris die russischen Fabriken wegnehmen, so wie er auch die Vermögenswerte von Carlsberg und Danone beschlagnahmt hat. Und dann ist es möglich, dass die Fabriken in Russland ernsthafte Probleme mit der Versorgung mit Rohstoffen haben werden. Die Tabakplantagen gehören natürlich nicht den Zigarettenherstellern. Aber die Weltkonzerne wissen, wie man mit den Plantagenbesitzern umgeht, die sich mit den Weltkonzernen arrangieren und Probleme mit der Lieferung von Tabakrohstoffen nach Russland arrangieren können", sagt ein Gesprächspartner von "Nova-Europe", der die Branche gut kennt. Gleichzeitig werden Tabakrohstoffe unter anderem in China produziert: "Aber der Tabak dort ist anders, er ist für unsere Fabriken nicht sehr geeignet. Und China, obwohl ein Freund von uns, wird sich auch nicht mit dem Westen streiten wollen. Und Putin und seine Freunde sollten sich sehr gut daran erinnern, was passiert, wenn den Geschäften die Zigaretten ausgehen, denn 1990 und 1991 blockierten die Menschen den Newski-Prospekt in der Heimat des Präsidenten wegen solcher Engpässe" (Anatoli Tschubais erinnerte sich an einen solchen Aufstand, und es gab ähnliche Krawalle in Moskau und anderen Städten). Der russische Markt ist für die weltweiten Tabakhersteller mindestens die Nummer zwei, und sie können ihn nicht verlieren, sagt eine andere Quelle in der Branche. "Sie wollen hier bis zur letzten Minute sitzen und Geld verdienen." - sagt er. Japan Tobacco beispielsweise hat ein Fünftel seines Nettogewinns von 3 Mrd. USD im Jahr 2022 - oder 645 Mio. USD - in Russland erwirtschaftet (43,5 Mrd. Rubel, umgerechnet bei einem durchschnittlichen Rubelkurs von 67,46 zum Dollar). Gleichzeitig stieg der Rubelgewinn in Russland im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um das Anderthalbfache. Und Philip Morris verdiente 2022 in Russland 787 Mio. $ (53,1 Mrd. RUB) - etwa 5,4 % seines gesamten Nettogewinns von 9,05 Mrd. $ in diesem Jahr. Der russische Nettogewinn des Unternehmens stieg im ersten Jahr des Krieges um ein Drittel. Versprechen ist nicht gleichbedeutend mit Aufgeben Zu denjenigen, die ihre Absicht geäußert haben, den Markt zu verlassen, aber geblieben sind und ihre Präsenz nur teilweise reduziert haben, gehören eine Reihe von globalen Herstellern von Ess- und Trinkwaren. Dazu gehören die beiden weltweit größten Anbieter von alkoholfreien Erfrischungsgetränken sowie die beiden größten Anbieter von Spirituosen, Bacardi und Campari Group. Bemerkenswerterweise verhielten sich alle diese Unternehmen (wie auch Mars, Nestle, Procter & Gamble, Mondelez und andere) in etwa gleich. In den ersten Tagen des Krieges gaben sie ziemlich einheitliche Erklärungen über die Aussetzung eines Teils ihrer Aktivitäten in Russland ab (Coca-Cola, PepsiCo, Campari). Zu Beginn des dritten Kriegsjahres hatten ihre Unternehmen jedoch überlebt. Coca-Cola und PepsiCo verließen ihre Produktionsstätten in Russland und verdienten Geld mit lokalen Marken, während sie globale Marken vom Markt nahmen. Campari hat seinen Absatz in Russland nur geringfügig reduziert (laut "Kommersant" importierte der Konzern im Zeitraum Januar-Juli 2023 über seine russische "Tochtergesellschaft" 3,12 Millionen Liter Alkohol, gegenüber 3,58 Millionen Litern im Vorjahr). Das Interessanteste geschah mit Bacardi: Unmittelbar nach Kriegsbeginn gab das weltweit größte alkoholische Getränkeunternehmen in Familienbesitz bekannt, dass die Lieferungen nach Russland gestoppt und die Investitionen eingefroren worden waren. Und im August 2023 stellte das Wall Street Journal fest, dass diese Versprechen aus einer Erklärung auf der Website des Unternehmens verschwunden waren. Bacardi hielt nicht nur die Lieferungen aufrecht, sondern setzte auch die Abfüllung von William Lawson's Whisky in Russland fort. "Sie sind ein nicht börsennotiertes Unternehmen und können es sich leisten zu sagen, dass, wenn es kein direktes Verbot gibt, sie das alles nichts angeht. Die Tatsache, dass Bacardi seinen Hauptsitz auf den Bermudas hat, hilft ihnen, sich so zu verhalten, und sie können immer sagen: 'Wir sind kein amerikanisches Unternehmen und wir entscheiden, mit wem wir zusammenarbeiten'. In anderen Situationen könnten sie sich jedoch mit den USA in Verbindung bringen, wo sie eine große Abteilung haben", - sagte eine Quelle aus der Alkoholindustrie. Bacardi sowie Campari, Coca-Cola und PepsiCo haben auf Fragen zu diesem Artikel nicht reagiert. Vor allem die US-Unternehmen haben sich als weitaus zynischer gegenüber dem Krieg erwiesen, sagte Ivan Fedyakov, CEO der Analyseagentur INFOLine. "Europäische Unternehmen fürchten einen Verbraucherboykott, der dem Geschäft erheblichen Schaden zufügen könnte. Für die Amerikaner ist der Konflikt mit der Ukraine weit weg von ihnen", sagt er. Sollte sich der Konflikt weiter zuspitzen, könnten amerikanische Unternehmen daran erinnert werden, dass sie in Russland Steuern zahlen - aber im Moment warten sie ab, in welche Richtung das Pendel ausschlägt, sagt der Experte. Ein weiteres anschauliches Beispiel für diese Strategie ist die österreichische Raiffeisenbank. Zu Beginn des Krieges veröffentlichte sie, wie Dutzende andere Unternehmen auch, eine vorsichtige Erklärung (die inzwischen von der Website der Bank entfernt wurde, aber im Cache erhalten geblieben ist), dass sie Russland "unter strenger Kontrolle" verlassen werde. Lesen Sie den ganzen Artikel
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jajonews · 4 months
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Wirtschaft im Stimmungstief - unvernünftige Politik bringt Unternehmer um ihr Lebenswerk
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02.02.2024 - Nicht ´mal ein Silberstreif am Horizont - Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2024 der IHK Südthüringen. Die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft gibt es nicht zum Nulltarif. Hierbei bildet die laufende Diskussion um öffentliche Ausgaben zur Finanzierung der Transformation nur einen kleinen Teil der Aufgabe ab. Viel größere Herausforderungen bestehen in den Unternehmen. Der Wandel bindet viel Kapital. Dieses fehlt der Südthüringer Wirtschaft jedoch zunehmend, weil sich die Geschäftsbedingungen permanent verschlechtern. Dieses Ergebnis liefert die Konjunkturumfrage Frühsommer 2024 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen. Seit fünf Jahren befindet sich die Südthüringer Wirtschaft in der Dauerkrise. Auf längere Produktionsunterbrechungen in der Kfz-Industrie 2018/19 folgten die Corona-Einschränkungen 2020/21, gestörte Lieferketten 2021/22 und seit 2022 der Krieg in der Ukraine. Dies ist mit erheblichen wirtschaftlichen Einschnitten verbunden, die durch die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik weiter verschärft werden. Die Folge ist ein neuerliches Stimmungstief in der Südthüringer Wirtschaft.
Der Konjunkturklimaindikator fällt auf 65 Punkte. Vor einem Jahr waren es 75 Punkte, vor fünf Jahren noch 113 Punkte. Der Konjunkturklimaindikator wird von der IHK Südthüringen als geometrischer Mittelwert der Lage- und Erwartungseinschätzungen der Unternehmen ermittelt. Er kann bis zu 200 Punkte erreichen. Werte unter 100 Punkten signalisieren eine Wirtschaftskrise.
Ein Viertel der Unternehmen macht Verluste
Auffallend negativ – und das ist neu – bewerten die Unternehmen die aktuelle Wirtschaftslage. Für 20 Prozent ist die Geschäftslage gut, für 43 Prozent saisonüblich und für 37 Prozent schlecht. Noch vor einem Jahr werteten 32 Prozent die Lage als gut und nur 29 Prozent als schlecht. Innerhalb des letzten Jahres hat sich für 52 Prozent der Unternehmen die Ertragslage verschlechtert. Derzeit erzielen noch 32 Prozent Gewinne, 45 Prozent arbeiten nur noch kostendecken und 23 Prozent machen Verlust. Vor fünf Jahren erzielte noch jedes zweite Unternehmen regelmäßig Gewinne.
„Die Gründer nach 1989 haben große Sorgen, durch unvernünftige Politik um ihr Lebenswerk gebracht zu werden. Die Unternehmen stehen unter erheblichem Kostendruck und müssen Mega-Transformationen zur Dekarbonisierung und Digitalisierung leisten. Außerdem muss auf den demografischen Wandel reagiert werden. Die Geschäftsmodelle müssen weiterentwickelt werden, um auch unter veränderten Rahmenbedingungen erfolgreich zu sein. Dies erfordert über einen längeren Zeitraum Investitionen und kann nur aus den Gewinnen finanziert werden. Wer kein Geld mehr verdient, hat keine Zukunft“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.
Mehrheit mit Finanzierungsproblemen
Indes bestehen inzwischen in 55 Prozent der Unternehmen Finanzierungsprobleme. 35 Prozent melden einen Rückgang ihres Eigenkapitals und 23 Prozent Liquiditätsengpässe. 21 Prozent berichten, dass ihre Kunden ihrerseits in Schwierigkeiten sind und daher nicht mehr alle Rechnungen bezahlt werden. Im Gastgewerbe, im Verkehrsgewerbe und im Dienstleistungsbereich droht jedem zehnten Unternehmen die Insolvenz.
Daher nehmen die Investitionsplanungen ab. Nur noch 63 Prozent der Unternehmen gehen in diesem Jahr von Investitionen aus. Vor einem Jahr waren es 73 Prozent und vor fünf Jahren 85 Prozent. Hauptmotiv sind Modernisierungs- und Ersatzinvestitionen. Investitionen in Kostensenkung und die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen sind hingegen rückläufig, obwohl gerade sie so dringend gebraucht werden.
Als wesentliche Risiken bewerten die Unternehmen die Energiepreise mit einem Anteil von 74 Prozent, die Wirtschaftspolitik mit 62 Prozent, die Arbeitskosten mit 60 Prozent, die Inlandsnachfrage mit 57 Prozent und den Personalmangel mit 55 Prozent.
Blick in die Branchen
Für die Industrie ist die Nachfrage zu gering und die Kosten sind zu hoch. Der Auftragseingang ist für zwei von drei Betrieben im Vergleich zum Vorjahr gesunken, wobei der Rückgang aus dem Inland stärker ausfiel als aus dem Ausland. Den Auftragsbestand beschreiben 57 Prozent als zu klein. Lediglich 43 Prozent weisen größtenteils ausgelastete Kapazitäten aus. Zu kämpfen haben die Betriebe mit den Energiepreisen, der Entwicklung der Arbeitskosten und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Lediglich der ausgeprägte Fachkräftemangel verhindert Entlassungen wie in der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009.
Das Baugewerbe meldet einen Nachfragerückgang. Für zwei von drei Betrieben ist der Auftragseingang rückläufig. Die Auftragsreichweite geht von Umfrage zu Umfrage weiter zurück. Ein Drittel der Betriebe verfügt noch über ein großes Auftragspolster, das Beschäftigung für vier und mehr Monate beinhaltet. Ein weiteres Drittel lebt hingegen von der Hand in den Mund mit einer Auftragsreichweite von weniger als einem Monat. Eine Besserung der Geschäfte ist für die Unternehmen nicht in Sicht.
Im Handel berichten 37 Prozent der Unternehmen von Umsatzsteigerungen, 39 Prozent von Umsatzverlusten. Die Ausgabefreudigkeit der Kunden hat nachgelassen. Trotzdem sind die Betriebe mit der aktuellen Situation mehrheitlich zufrieden. Zwar hat sich die Ertragslage verschlechtert, doch erzielen immerhin 46 Prozent der Unternehmen Gewinne. Verluste beschränken sich auf 13 Prozent der Betriebe. Allerdings fallen die Erwartungen auf die nächsten Monate zurückhaltend aus. Die Budgets der Kunden sind beschränkt. Sie können nicht immer mithalten, wenn die Hersteller Kostenerhöhungen über den Preis weitergeben.
Die Lage im Verkehrsgewerbe ist desolat und äußert sich inzwischen auch im Personalabbau. Die rückläufige Industrieproduktion und die schlechten Geschäfte in den meisten Branchen senken das Transportvolumen. Zugleich haben die Mauterhöhung und die Erhöhung des CO2-Preises die Kosten nochmals erhöht. In den kommenden Monaten erwartet jeder zweite Betrieb ein sinkendes Transportvolumen. Auf eine geringere Nachfrage muss man in einer Marktwirtschaft mit Preissenkungen reagieren, wenn man im Geschäft bleiben will. Zunehmende Finanzierungsprobleme sind absehbar.
Im Gastgewerbe ist die Lage verheerend. Die Ursache liegt im Reiseverhalten der Gäste und den Erwartungen für die kommenden Monate. Nach wie vor fehlt ein Zehntel der Übernachtungen der Vor-Corona-Zeit. Die Rücknahme der Umsatzsteuerermäßigung für die Gastronomiebetriebe wird oftmals durch Preiserhöhungen aufgefangen, deren Folge jedoch ein weiterer sein kann. Bereits aktuell betrachten nur noch 14 Prozent der Unternehmen die Finanzlage als unproblematisch. 54 Prozent gehen davon aus, dass sie in diesem Jahr ihre Investitionstätigkeit einstellen müssen.
In der Dienstleistungswirtschaft hat sich in vielen Unternehmen die Stimmung im Vergleich zur Herbstumfrage etwas verbessert. Verhalten positiv ist die Situation im Wirtschaftszweig Information und Kommunikation, der vom verstärkten Einsatz der Informationstechnologien in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft lebt. Insgesamt ist die Branche jedoch angeschlagen. Die Auftragslage verbesserte sich für zehn Prozent und verschlechterte sich für 38 Prozent der Unternehmen. 29 Prozent melden Umsatzsteigerungen, doch 44 Prozent Umsatzverluste. Mit einer schnellen Verbesserung der Geschäfte rechnet die Branche nicht.
Zur Information
Die Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen fand vom 18. Dezember 2023 bis 18. Januar 2024 statt. Befragt wurden rund 900 Südthüringer Unternehmen aller Branchen. Weitere Ergebnisse der Konjunkturumfrage liefert der Ergebnisbericht unter: www.suhl.ihk.de/konjunktur.
  Industrie- und Handelskammer Südthüringen Hauptgeschäftsstelle Bahnhofstraße 4 – 8 • 98527 Suhl
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nbgblatt · 5 months
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DIHK fürchtet Anstieg der Strompreise um bis zu 20 Prozent
DIHK fürchtet Anstieg der Strompreise um bis zu 20 Prozent | #Strom #DIHK #Gesamtwirtschaft #Kostenbelastung
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) rechnet nach den Haushaltsentscheidungen der Ampelkoalition mit einem sprunghaften weiteren Anstieg der Strompreise für die deutsche Wirtschaft. “Wir haben unterschiedliche Fall-Konstellationen durchgerechnet und kommen auf Steigerungen der Stromrechnung um zehn bis 20 Prozent”, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der “Rheinischen Post”…
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flashlivede · 5 months
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DIHK fürchtet Anstieg der Strompreise um bis zu 20 Prozent
DIHK fürchtet Anstieg der Strompreise um bis zu 20 Prozent | #Strom #DIHK #Gesamtwirtschaft #Kostenbelastung
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) rechnet nach den Haushaltsentscheidungen der Ampelkoalition mit einem sprunghaften weiteren Anstieg der Strompreise für die deutsche Wirtschaft. “Wir haben unterschiedliche Fall-Konstellationen durchgerechnet und kommen auf Steigerungen der Stromrechnung um zehn bis 20 Prozent”, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der “Rheinischen Post”…
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