Tumgik
#so dann hab ich auch nochmal meinen senf dazu gegeben
na-klar · 2 years
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was mich am meisten an dieser druck staffel stört, ist dass mailin komplett in die opferrolle manövriert wird wenn es um ihre bücher-zerstörungs-aktion geht. yara meinte beim abistreich, mailin und zoe wären rausgeworfen worden, weil sie "mutig" seien. was ist an sachbeschädigung bitte mutig? vor allem in anbetracht der tatsache, dass mailin bücher zerstört hat ohne deren inhalt oder historischen kontext zu berücksichtigen. ja, es gibt wahnsinnig viel problematische literatur, die im deutschunterricht durchgenommen wird (faust z.b.). dennoch werden diese werke nicht ohne grund seit jahrzehnten schon in der schule behandelt. wenn man eine*n gute*n deutschlehrer*in hat, werden diese problematischen themen auch differenziert betrachtet und aufgearbeitet. ich habe das gefühl, im druck universum haben alle vergessen, dass mailin nicht eine schlechte note bekommen hat, weil ihre lehrerin ihren ansichten nicht zugestimmt hat, sondern weil sie die aufgabenstellung nicht erfüllt hat. gedichtsanalysen sind immerhin in der regel immer gleich aufgebaut: inhaltswiedergabe - analyse - interpretation. da ist kein platz für ein essay über sexismus/feminismus. dennoch hätte mailin ihre ansichten prima mit in die interpretation verpacken können. und wie das geht hätte sie wissen müssen nach 12 jahren deutschunterricht und 2 jahren deutsch leistungskurs. stattdessen wird so getan als wäre mailin falsch behandelt worden, als wäre sie hier das opfer weil sie von der schule verwiesen wurde. das frustriert mich so dermaßen. es wird in keinster weise darauf aufmerksam gemacht, wie privilegiert mailin doch ist, dass die einzigen konsequenzen für sie der verbot der teilnahme an weiteren schulaktivitäten waren (was sie ja auch nicht beachtet hat, also gab es ja keine wirklichen konsequenzen), während für andere, nicht privilegierte minderheiten der schulverweis ein riesen problem darstellen würde. der einzige gegenwind kam von kieu my in ihrem vergleich zur bücherverbrennung (der total angebracht war an dieser stelle!) und ihrer mutter, wobei ich mir bei letzterem sicher bin dass da auch nichts mehr weiter kommt. hauptsache der hauptcharakter wird von allen gefeiert und als unfehlbar dargestellt. vor 2 jahren hätte ich mir niemals vorstellen können, dass druck eine solche richtung einschlagen würde. einfach traurig, dass eine ansonsten so schöne serie so endet.
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Die Beratung zur Internationalen Lage der Menschenrechte von LSBTTI
Es ist wenig los im Sitzungssaal. Das liegt eventuell auch daran, dass die Beratung erst um 0:45 Uhr begonnen hat.
Der erste Redner ist Kai Gehring von den Grünen. Er ist selbst schwul und spricht als erstes den Stonewall-Aufstand an, der sich heute zum 50. Mal jährt. Zitat: “LGBTI-Rechte sind Menschenrechte”. In seiner Rede spricht er eigentlich nur die Dinge an, die auch im Antrag stehen: Mehr Druck auf Länder, in denen LGBT*-Menschen verfolgt werden, keine Einstufung von solchen Ländern als sichere Herkunftsstaaten, usw. Zitat: “Liebe ist ein Menschenrecht, nicht erst seit Stonewall, und es dürfen keinesfall weitere 50 Jahre vergehen, bis dies überall und weltweit gilt.”
Nächster Redner: Volker Ullrich von der CSU. Ich hab eigentlich gedacht: “Fuck, nicht die CSU, der Typ laber bestimmt nur Scheiße” aber...er tut es nicht? Er meint, dass jeder Homosexuelle akzeptieren muss und die Weltpolitik sich mehr dafür einsetzen soll. WTF Was ist mit der CSU los? Zitat: “Wir werden nicht ruhen, bis sich die Menschenrechtslage von diesen Menschen überall auf der Welt verbessert.” Er spricht außerdem noch das Verbot von geschlechtszuweisenden OPs bei intersexuellen Säuglingen und Kindern an. Es müsse bald ein Gesetzentwurf kommen, weil klar und deutlich im Koalitionsvertrag steht, dass diese OPs gegen die Menschenrechte verstoßen.
Beatrix von Storch kommt. Ich frage mich, wogegen sie heute hetzen wird. Flüchtlinge? Muslime? LGBT*-Menschen? Alle auf einmal? Sie erstmal: “An dieser Stelle fehlt ein Q. Ich glaube, sie diskriminieren die Queeren.” Halt die Fresse, Trixi, deine Partei diskriminiert die Queeren. Und damit geht es jetzt auch los. Sie regt sich erstmal darüber auf, wieso es uns anscheinend so gut geht, dass wir uns mit LGBT*-Rechten im Ausland beschäftigen. Es gibt sehr viele Zwischenrufe. Außerdem beklagt sie, dass Steuergelder dafür ausgegeben werden, dass die deutschen Botschaften an CSDs teilnehmen. Tbh, ich zahle keine Steuern, aber ich würde lieber dafür Steuern zahlen, als für den BER oder Stuttgart 21. Und schon geht es um Flüchtlinge. Trixi regt sich auf, dass die Grünen ausführlichere Antworten auf ihre große Anfrage gekriegt haben, als die AfD zu ihren Anfragen über Flüchtlinge. Und natürlich das große Argument, dass es ja nur wenige Intersexuelle geben würde. Zwischenruf: “Oh Gott!”. Ich weiß nicht, wer das gerufen hat, aber ich stimme ihm ganz zu.
Zitat: “Wenn sie von den Grünen von Menschenrechten reden, dann meinen sie meistens Sonderrechte für eine kleine Klientel.” Oh, die AfD mag keine Minderheiten, das kommt jetzt aber überraschend. Die AfD will diese Rechte übrigens weder auf der ganzen Welt noch in Deutschland. Irgendjemand ruft: “Rechtsradikal!”. It’s true and he should say it. Andere Zwischenrufe: “Was sagt denn Frau Weidel zu ihrer Rede hier?” “Rechtsradikale Truppe!” “Hass macht hässlich! Gucken Sie in den Spiegel!”
Nächster Redner: Michael Roth von der SPD. Er ist parlamentarischer Staatssekretär im Auswärtigen Amt und seit 2012 verpartnert. Seine Meinung zu Trixis Rede: “Das sind wieder so Momente, wo man meint, sich schämen zu müssen, dass im Jahr 2019 im deutschen Bundestag solche Reden gehalten werden. Vielleicht sollten Sie sich einmal mit seinem Schwulen, mit einer Lesbe, mit einer transsexuellen Persönlichkeit unterhalten und die Erfahrungen austauschen.” - Trixi hat sich bestimmt schon oft mit Alice Weidel unterhalten, hat trotzdem nichts gebracht. Er betont außerdem nochmal, dass LGBT*-Rechte Menschenrechte sind. Er nutzt seine Rede dazu, um an einige LGBT*-Personen zu erinnern:
Malak Al-Kashef (Eine 19-jährige ägyptische Transfrau und Menschenrechtlerin, die derzeit in einem Männergefängnis inhaftiert ist)
Vanusa Da Cunha Ferreira (eine 36-jährige Lesbe, wurde Anfang dieses Jahres in Brasilien vergewaltigt und ermordet. Der Täter gab an, er habe durch die Vergewaltigung ihre sexuelle Orientierung ändern wollen)
Zak Kostopoulos (er setzte sich für die Rechte von LGBT*- und HIV-Positiven Menschen in Griechenland ein und starb letztes Jahr nach einem gewaltsamen Übergriff)
Débora Ramos Cordón (eine 25-jährige Transfrau und Aktivistin, wurde letztes Jahr zu Tode geprügelt)
London Moore (eine 20-jährige Transfrau, wurde letztes Jahr in den USA auf offener Straße erschossen)
Carol Pérez Guerrero (eine 38-jährige Transfrau aus Kolumbien, die letztes Jahr aus einem Taxi heraus beschimpft und erschossen wurde)
Gyde Jensen von der FDP. Sie ist mit 29 Jahren die jüngste weibliche Abgeordnete im Bundestag und Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Sie betont, dass es nur 20 Länder auf der ganze Welt gibt, in denen Homosexuelle die gleichen Rechte wie Heterosexuelle haben. Auch sie spricht einige konkrete Fälle an: In London wurde ein lesbisches Paar zusammengeschlagen (ihr habt vielleicht schon davon gehört), in Georgien und der Türkei gab es vor der Pride Gewaltandrohungen und in Polen missbrauchen menschenverachtende Hetzer die Religion für ihre eigenen Zwecke. Sie spricht aber auch an, dass sich die Situation in einigen europäischen Ländern verbessert hat und wir genau solche Positivbeispiele für unseren Kampf brauchen. Joe Biden hat z.B. angekündigt, sich als Präsident für LGBT-Rechte einzusetzen und bei den Präsidentschaftswahlen in Tunesien tritt erstmals ein Homosexueller an. Zitat: “Im momentan stattfindeten Pride-Monat ist es die Pflicht eines jeden Demokraten hier in diesem Hause, sich klar gegen die Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen zu positionieren. Aber am Besten können wir das alle tun, indem wir an den Prides teilnehmen, politische Überzeugung zusichern und unsere Vielfalt und unsere Freiheit auch sichtbar machen und dafür brauchen wir nicht den rechten Teil dieses Parlaments, ich denke, das schaffen wir auch hier alleine.”
Die letzte Rednerin: Doris Achelwilm von den Linken. Sie ist die Sprecherin für Gleichstellung der Linksfraktion. Auch sie spricht einige konkrete Fälle an: In Brasilien hat der oberste Gerichtshof homo- und transfeindliche Angriffe als Straftaten eingestuft. In der Türkei wurden von der AKP Pride Paraden verboten, aber bei der Wahl in Istanbul hat der Kandidat der Opposition gewonnen. In London gibt es in Bussen und U-Bahnen ein Werbeverbot für Länder, die LGBT*-Menschen das Leben schwer machen, dort wurde aber auch ein lesbisches Paar zusammengeschlagen. Zitat: “Es gibt überhaupt keinen Grund, die Akzeptanz sexueller Minderheiten als gesichert oder nebensächlich oder als ein Luxusproblem zu betrachten.” Der Bundestag müsse sie besser schützen.
Sie spricht ebenfalls die OPs an intersexuellen Säuglingen und Kinder an, die immer noch kein Auslaufmodell sind. Zwischen 2005 und 2016 wurden pro Jahr über 1.800 solche Operationen durchgeführt, Tendenz steigend. Wenn ich mal kurz meinen Senf dazugeben darf: Das ist kacke. Wir trans-Menschen, die diese OPs teilweise echt brauchen, müssen soviel Aufwand aufbringen, damit die Krankenkassen unser OPs übernehmen und Leute, die sie überhaupt nicht wollen oder brauchen, kriegen sie einfach so. Ich folge einem Transmann auf Twitter, der seine Mastek jetzt selbst zahlen will, weil er einfach keinen Therapieplatz findet und unter seinen großen Brüsten leidet.
Zurück zur Rede. Intersexuelle Menschen berichten von Anpassungsdruck, dem Gefühl, nicht in Ordnung zu sein und Gewalt, weil die Gesellschaft Zwischengeschlechtlichkeit nicht erträgt. Die Bundesregierung soll diese OPs jetzt endlich verbieten und Betroffene entschädigen. Find ich gut, aber bei diesen Entschädigungen sollte man auch Trans-Menschen einschließen, die bis 2011 dauerhaft unfruchtbar sein mussten, um ihren Personenstand zu ändern, denn das waren letztendlich auch Zwangs-OPs.
Eigentlich hätten jetzt noch drei Reden gefolgt, aber die wurden zu Protokoll gegeben, weil es mittlerweile schon 1.12 Uhr ist und die Leute einfach nur nach Hause wollten. Die Sitzung ging schließlich bis um 2.10 Uhr. Jetzt folgen die Abstimmungen.
Die Grünen haben dazu auch einen Entschließungsantrag vorgelegt, der aber natürlich mal wieder abgelehnt wurde. Dafür gestimmt haben Grüne und Linke, dagegen Union, SPD und AfD, enthalten hat sich die FDP. Ugh, warum hab ich das Gefühl, dass jede Bemühungen der Grünen, irgendwas für LGBT*-Rechte zu tun, ignoriert werden, weil die GroKo alles alleine machen will? Und schön, dass sich die SPD in ihrer Rede eigentlich dafür ausspricht, aber dann doch wieder der Union in den Arsch kriecht.
Dann wird noch über den Antrag zum Verbot von geschlechtszuweisenden OPs abgestimmt. Die Ausschüsse empfehlen, den Antrag abzulehnen, weil die GroKo gerade selbst an einem Gesetzentwurf arbeiten, ihn aber nicht bis zum 1. Juli vorlegen können, wie die Linke es gefordert hat. Für die Ablehnung stimmen SPD, Union und AfD, dagegen Linke und Grüne, enthalten hat sich wieder mal die FDP.
Falls ich mal was anmerken darf: Dafür, dass die FDP soviel Werbung für LGBT*-Rechte macht, enthält sie sich bei Abstimmungen zu dem Thema erstaunlich oft. Deswegen ist es wichtig, vor den Wahlen nicht nur das Wahlprogramm zu lesen, sondern sich auch das Abstimmungsverhalten anzusehen.
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