Tumgik
Text
"'...eine Frau muss Geld und ein eigenes Zimmer haben, um schreiben zu können ...' Wenn ich mich recht erinnere, habe ich das schon als Mädchen gewusst, geahnt und gesagt bekommen. Hundert Dinge, die ein Mädchen wissen muss! Ein eigenes Zimmer haben, das kann auch eine Wohnung sein, vor allem aber ist dieses Zimmer ein Ausdruck für Schreiben, Denken, Nichtstun - und sich diese Möglichkeit nicht nehmen, nicht beschränken, nicht schlechtreden zu lassen. Und auch später, wenn all das längst erreicht und gesichert ist, wovon Virginia Woolf spricht, weiterhin auf dieses Zimmer beharren. Pipilotti Rist sagt es mit anderen Worten: 'I don't want to fall in love.' Und wenn schon: beharren! Liebe und Spaß, und ein eigenes Zimmer."
Theresa Praäuer, Mädchen, S. 38.
0 notes
Text
Tumblr media
Maira Kalman, Man in the Snow, 2012. Kalman’s painting of Robert Walser is based on a photograph taken by the medical examiner documenting the scene of the author’s death, Christmas Day 1956.
4 notes · View notes
Text
Tumblr media
Maira Kalman
16 notes · View notes
letspretenditsberlin · 5 months
Text
Tumblr media Tumblr media
Assemblage mit Merkel, Januar 2023.
4 notes · View notes
letspretenditsberlin · 8 months
Text
"Es kam ihm vor, als sei er aus Versehen in einen Film geraten, in den er gar nicht hineingehörte, erklärte er mir später. 'So etwas passiert einem leicht, wenn man nicht aufpaßt. Ja, man muss dauernd aufpassen. Und manchmal ist man auch selber schuld daran, weil man denkt, man könne ruhig einmal daran teilnehmen wie alle anderen Menschen. Ja, weshalb eigentlich nicht? Aber es ist furchtbar aufregend. Man muss die ganze Zeit so tun, als ob man wirklich dazu gehöre, damit es nicht auffällt. Denn vielleicht ist es ja ein ganz netter Film, und man soll den Menschen den Spaß nicht verderben. Vor allem darf man nicht abseits stehen und ein trauriges Gesicht machen. Man muß immer grinsen, sonst merken sie es gleich. Aber man wird ganz zappelig davon. Kennen Sie das auch?' 'Doch, sehr gut sogar.'"
Hans Erich Nossack - Spätestens im November, S. 9/10.
6 notes · View notes
Quote
Daß es zwei Arten zu sprechen gibt, war mir seit meiner Jugend bekannt, aber ich hielt es für eine rein private Erfahrung. Zwei Sprachen, die unübersetzbar sind und für die es an einem Diktionär fehlt; denn es handelt sich in beiden Sprachen um die gleichen Vokabeln, nur daß sie in einem völlig anderen Sinne gebraucht werden. Man soll auch gar nicht erst versuchen, diesen Sinn zu übersetzen, denn es gelingt doch nicht. Gibt man sich dagegen die Mühe, die Vokabeln nach dem Sinn der anderen zu verwenden, geht alles reibungslos vor sich; ja, wenn man diesen Sinn der anderen ein ganz klein wenig übertreibt, wird man von ihnen für eine überlegene Persönlichkeit gehalten, während umgekehrt, wenn man aus Versehen die Vokabeln nach eigenem Sinn gebraucht, nur Ratlosigkeit entsteht. Nun sprach ich zufällig vor kurzem mit Max Restmann, mit dem ich auf Grund des Polizeiberichtes bekannt wurde, über dies Problem und mußte zu meinem Erstaunen hören, daß es sich um eine altbekannte Tatsache handelt. Max Restmann lachte grimmig und sagte: 'Nur unter Künstlern und Prostituierten kann man sich natürlich geben.' Er ist ein wortkarger, verschlossener Mensch. Er fügte noch hinzu, daß ein Maler das Gl��ck habe, überhaupt nicht reden zu brauchen.
Hans Erich Nossack: Der jüngere Bruder, 1958, S. 46.
13 notes · View notes
Photo
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Divica Landrova (Czech, 1908-1982) These are silhouettes. Divica Landrova was inspired by the works of Lotte Reiniger. Some illustrations from “Rotkäppchen” (Little Red Riding Hood) published in 1959, Prague, Czechoslovakia.
111 notes · View notes
Quote
Wohlan denn, friß, Vogel! Ich stehe auf, ich wasche mich, ich rasiere mich, ich führe alle jene komplizierten Evolutionen aus, welche erforderlich sind, um in die Kleider und Schuhe hineinzukommen, ich würge mich in den Hemdkragen, stopfe die Uhr in die Westentasche, schmücke mich mit der Brille, alles mit dem Gefühl des Sträflings, der die Ordnung dieser vergeschriebenen Verrichtungen seit Jahrzehnten kennt und weiß, dies dauert lebenslänglich, es nimmt niemals ein Ende. Um nun Uhr erscheine ich, ein bleicher, lautloser Gast, im Speisesaal, setze mich an meinen kleinen runden Tisch, begrüße stumm das hübsche, fröhliche Mädchen, das mir Kaffee bringt, streiche eine Semmel mit Butter, stecke eine andre in die Tasche, schneide die daliegenden Briefumschläge auf, stopfe das Frühstück in meinen Schlund, die Briefe in meine Rocktasche, sehe im Korridor einen gelangweilten Kurgast herumstehen, der sich mit mir zu unterhalten wünscht und schon von weitem einladend lächelt, auch schon zu reden beginnt, dazu noch französisch, renne ihn kurz entschlossen über den Haufen, murmele 'Pardon' und stürze auf die Straße hinaus.
Hermann Hesse: Kurgast (1925)
7 notes · View notes
Quote
"Heutzutage eine beliebte Wohnform, weil sehr preisgünstig und flexibel. Ganz früher hat man gehabt Großfamilie, dann hat man gehabt Kleinfamilie, dann hat man gehabt Wohngemeinschaft, dann hat man gehabt Patchwork. Aber hat sich alles nicht bewährt. Weil überall sind die Leute verrückt geworden. Und heute gibt es immer mehr Leute, die sagen, eigene Wohnung muss überhaupt nicht sein, weil nur Belastung. Du musst nur den Mut haben, in die Leere hineinzugehen. Wenn die Familie in die Arbeit geht, die kleinen Kinder in den Kindergarten, die großen Kinder Geige, Schule, Magersuchtsklinik, dann sind die alle nicht in der Wohnung."
Wolf Haas: Müll
3 notes · View notes
Text
Tumblr media
0 notes
Quote
Max Madsick 4,0 von 5 Sternen Die Österreicher in Kreuzberg und Frank Lehmann Rezension aus Deutschland vom 10. Oktober 2021 Das ist ja fast, wie wenn man wieder nach Hause kommt, dachte Max Madsick, als er das neueste Buch von Sven Regener las, der ja nicht nur bei Element of Crime singt und inzwischen viel zu selten mit der Band mal ne neue Platte rausbringt, und die ist dann meist auch nicht so gut wie die Mittelpunkt der Welt, das war noch ein Album, dachte er, da war die Welt noch in Ordnung, dachte er, doch jetzt nicht abschweifen, denn jetzt geht es nicht um Element of Crime, sondern um den neuen Frank Lehmann Roman, ein bisschen Konzentration bitte, dachte er, fast wie, wenn man nach Hause kommt, dachte er, man kennt sie alle, den Frank Lehmann vor allem, obwohl der hier eigentlich eher eine Nebenfigur ist, Hauptfiguren sind eher die beiden komischen Österreicher im Kreuzberg der ganz frühen 80er, P.Immel heißt der eine, haha, und Kacki der andere, schon witzig, aber wie lange bleibt das witzig, das sei hier mal die Frage, dachte Max Madsick, wobei die eigentlich Frage eher noch wäre, warum man die beiden Ösis zwar irgendwie kennt, aber nicht so gut, wie das Buch es scheinbar erwartet und während er darüber nachdachte und dann mal im Internet guckte, stellte er fest, dass ein Regener-Buch namens Wiener Straße an einem vorbeigegangen sein muss, und das erklärte es dann wohl, auch wenn er sich fragte, wie das denn bitte passieren konnte, immerhin gehörten Frank Lehmann und seine Kumpels doch seit 20 Jahren zum literarischen Freundeskreis, naja egal, kann man nichts machen, jedenfalls wie zu Hause ankommen, das trifft es ganz gut, erst freut man sich total aber dann kommt einem alles ein wenig zu bekannt vor, das hat man doch alles schon mal erlebt, oder zumindest gelesen, und dann sagt man sich selbst "mir ist fad", fast als wäre man selbst einer dieser verrückten Österreicher, dachte er, und wenn er ehrlich war, musste Max Madsick auch zugeben, dass er sich eben darum manchmal etwas zwingen musste, das Buch weiterzulesen, schlecht war es ja nicht, aber eben auch nicht wirklich gut, sonder more of the same, wie der Engländer sagen würde, aber das Ende, das hatte ihm dann doch gefallen, sowohl das Ende der Frank Lehmann Storyline in diesem Buch als auch das Ende der P.Immel und Kacki Geschichte und der ganze Glitterschnitter Kram, wobei Glitterschnitter eine Band ist, wenn man das so bezeichnen kann, dachte er, und nun gut, man müsse sich jetzt auch mal entscheiden und das Ende rechtfertige dann doch noch irgendwie 4 Punkte dachte er, weil es Sven war, der Sven, der war in Ordnung.
Amazon-Rezension
0 notes
Text
Tumblr media
Jan Skácel: Flügel
3 notes · View notes
Text
Tumblr media
Jan Skácel
32 notes · View notes
Photo
Tumblr media
Taborkirche Freudenstadt, 1930er Jahre (hier: Freudenstadt) https://www.instagram.com/kostjalewin/p/CYr65C9smEn/?utm_medium=tumblr
1 note · View note
Text
Sommerlied
“sommerlied wir sind die menschen auf den wiesen bald sind wir die menschen unter den wiesen und werden wiesen, und werden wald das wird ein heiterer landaufenthalt”
Ernst Jandl
16 notes · View notes
Text
Tumblr media
Pour féliciter. Gymnasium Letna Praha.
1 note · View note
Video
youtube
Miloš Forman erzählt von den Wildgänsen, die Jahr für Jahr seinen Fischteich bevölkerten. Täglich fütterte er sie mit Brot, bis er eines Tages versuchte, eine Junggans vor dem Ersticken zu retten, vergeblich. So wurde er für die Gänseschar, die diesem Unterfangen zugesehen hatte, zum Gänsemörder. Sie gingen fort und kamen nie wieder. Miloš Forman erzählt diese Geschichte wie einen Film. Das Wort Berufung macht ganz schön viel Sinn. Irgendwann werde ich mal Untertitel dazu erstellen.
1 note · View note