Tumgik
mindyourmindfulness · 4 years
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8. Was sonst so los ist:
Ist eine ganze Weile her seit dem letzten Eintrag. Viel ist passiert, vieles auch nicht.
Derzeit habe ich wieder mehr Freizeit, was mich dazu veranlasst hat wieder zu schreiben, um meinen Gedanken Raum zu geben. Also vorab ein dickes Sorry, falls alles etwas konfus ist - ich muss erstmal wieder in's Schreiben finden.
Farce und Schuld:
Während die deutsche Regierung ihre Farce weiter treibt und minimales Geld in einen (corona-hilfs-) Spendenfonds pumpt, der längerfristig die EU-Wirtschaft stützen soll, letztendlich aber das Ziel trägt, in die Kasse der EZB zurück zu fliessen unter dem Vorwand, die südeuropäischen Länder hätten das Geld veruntreut, wirkt weniges glaubhaft. (1) Hinzu kommt, dass z.B. portugiesische Großunternehmen aus der Furcht vor drohenden Steuerabgaben ihre Sitze im Ausland (Beispielsweise Holland) anlegen, um Steuern zu umgehen und Geld für ihre oben angesiedelten Angestellten einzusparen, während Verluste auf dem Rücken der weniger verdienenden Arbeiter_innen ausgetragen werden.
Meanwhile: Es wird applaudiert, weil Deutschland bei einer von Saudi-Arabien (!) initiierten Geberkonferenz 125 Millionen Euro an Hilfsgeldern für den Jemen locker macht. Muss dazu noch etwas erklärt werden? Die Tatsache, dass Saudi-Arabien an einem imperialistischen Stellvertreterkrieg teilnimmt, zahlreicher Kriegsverbrechen beschuldigt wird und dafür bekannt ist, die internationale Gemeinschaft mit Blockaden von Hilfsgütern zu erpressen, lässt keine weitere Erklärung offen.
Achja, Deutschland hat letztes jahr für 7,8 Milliarden Euro Waffen exportiert. Wie viele davon an die Saudis gingen, konnte ich nicht heraus finden, jedoch gab es einen sogenannten "Auslieferungsstopp" für bereits montierte Waffen. In anderen Worten: Der Euro rollt weiter und die Einzelteile werden im Ausland zusammengeschraubt. Dass wir eine Mitschuld an den unzähligen Toten und unterdrückten Menschen tragen, ist nicht von der Hand zu weisen (2).
Dass all diese Geschäfte nur dem Kapital und dessen Träger_innen in die Hände spielen, liegt auf der Hand.
(1): https://www.neues-deutschland.de/artikel/1139292.coronakrise-in-europa-sparsame-vier-profitieren-von-steuerdumping.html
(2): https://m.dw.com/de/saudische-koalition-setzt-im-jemen-deutsche-waffen-ein/a-47691851
Kausalketten:
Ich werde bald nochmal versuchen, die Thematik detaillierter und mit direkterem Bezug zu erklären, aber:
Kapitalismus und Rassismus gehen Hand in Hand. Die Situationen im Jemen und in vielen anderen Krisenherden sind Produkte eines seit Jahrhunderten andauernden Imperialismus, in dem der Profit über Menschen steht.
Grundsätzlich ist der Kapitalismus als das non-plus-Ultra der Ausbeutung mit jeder Form der strukturellen Unterdrückung eng verbandelt. Um das zu begreifen, brauchen wir mehr als nur einen Zeitsprung. Ich versuche mich einfach mal an der These, dass einer der historischen Grundsteine des heutigen Wirtschaftssystems die Ma'afa (3) bzw. in den Ursprüngen der transatlantische Sklavenhandel (4) ist. Mit steigender Globalisierung stieg auch die Ausbeutung und diese brauchte nach einiger Zeit eine ideologische Rechtfertigung seitens der Ausbeuter. Als ein sich ewig bedingender Kreislauf aus Unterdrückung und Ausbeutung mussten Menschen dafür her halten, dass hier in Europa um Ressourcen gekämpft wurde. Und guess what: Er hat noch lange nicht aufgehört.
Schaut euch an, wo heute die Gelder fließen. Konflikte bringen Geld und Geld bringt Konflikte. Neokolonialismus ist sowas von real. Der afrikanische Kontinent steht in einem immensen wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnis zur westlichen Welt, "indirect rule" ist noch immer gegeben und uns als Bewohner*innen Europas täte eine Kelle Demut und einige Informationen bezüglich der Kolonialgeschichte unseres Landes ganz gut. Denn wir sind alle in einer rassistischen, kapitalistischen Gesellschaft sozialisiert. Dementsprechend fällt uns die Pflicht zu, unsere Geschichte kritisch aufzuarbeiten und damit bei uns selber anzufangen. Mehr dazu in den nächsten Einträgen.
(3) https://youtu.be/I6XfU8KVkzI (Doku Ma'afa)
(4) https://youtu.be/SCFA01-E6Qg (Teile 1-4)
Bis dahin - bleibt gesund und passt aufeinander auf.
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mindyourmindfulness · 4 years
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7. Was uns stark macht
Ist die Auseinandersetzung mit uns selbst. Wir laufen oft vor uns weg, belagern uns mit unzähligen Aufgaben oder verschieben sie in die Ferne Zukunft indem wir uns einfach mit alltäglichem ablenken.
Für vieles gibt es einen geeigneten Zeitpunkt und auch einen schlechten, doch wenn ich langfristiger Ruhe in mir mehren will, muss ich mir der Dinge bewusst werden, die ich wirklich möchte und derer, die ich am liebsten sofort aus meinem Leben verbannen will. Jede_r von uns verdient Ruhe und jede_r von uns verdient es, diese zu spüren, zu geben und von sich selber einzufordern.
Auch wenn es manchmal wie ein Labyrinth wirkt, das wir durch verwinkelte Gassen, Engpässe und verwirrende Wege durchlaufen müssen, dürfen wir nicht vergessen, dass danach noch ein Labyrinth kommt. Und dann noch eins. Und dann noch eins. Und immer weiter, doch ich glaube immer mehr, dass es darum geht, in Bewegung zu bleiben, viele Wege auszuprobieren und für sich selber herauszufinden, welcher Durchgang am besten passt.
Ob wir dabei das Gefühl haben uns zu verirren oder in die Richtige Richtung zu laufen, hängt von den Wegen ab, auf denen wir vorher gegangen sind. Wichtig ist aber, dass wir uns bewegen. Genug Pathos für heute!
Bleibt gesund und achtet (auf) euch.
Liebe, Do.
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mindyourmindfulness · 4 years
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6. Kaos, Klassismus, Kopfimsand
Paradoxon und Darstellung (1,2), Weltschmerz und Sichtweisen (3,4)
1.)
Im Folgenden möchte ich mich primär mit den in der letzten Woche erlassenen "Lockerungen" befassen, die für gespaltene Meinungen gesorgt haben. Die Sache ist nämlich so: Die Wirtschaft soll entlastet werden. Beziehungsweise wieder belastet, dadurch also angekurbelt werden.
2.)
Paradox, denn... Dass sich nun wieder vermehrt Arbeiter*innen auf engem Raum mit viel Kundenkontakt und erstmal wenig Schutzmaßnahmen zufrieden stellen müssen, nachdem viele diesen Monat bereits mit Lebensunterhaltungskosten durch Kurzarbeitergeld gestruggled haben, ist die eine Sache.
Diese Maßnahme trifft viele Menschen, die ohnehin schon im Zuge von mehreren parallel bearbeiteten Jobs als Konsequenz einer strukturellen Chancenungleichheit im Schatten des kapitalistischen Wirtschaftssystems stehen. Hinzu kommt, dass im Kontext der globalen Krise besonders marginalisierte Gruppen, wie in den USA vor allem POC, am schwersten betroffen sind. Laut offiziellen Angaben sind zum Beispiel in New Orleans, Louisiana, ca. 70 Prozent der Todesopfer der Pandemie Schwarze und POC.
Vorerkrankungen, verursacht durch einen materiell ärmeren Lebensstil, der fehlenden Zugang zu Bildung, sauberem Essen und unter Anderem Sportangeboten einschließt, sorgen für mehr Todesfälle. Dieser Lebensstil ist letztendlich das Produkt Jahrhundertelanger Ausbeutung und omnipräsenter institutioneller Ausgrenzung, das Produkt von fehlender Gesundheitsversorgung durch Armut.
Die Probleme fangen da an wo sie aufhören. Nur ein Beispiel.
(https://www.tagesschau.de/ausland/corona-us-afroamerikaner-101.html)
3)
Schon eine ganze Weile wollte ich mich mit dem Thema Idlib im Zusammenhang mit der Krise auseinandersetzen. Nachdem ich mir ein paar Artikel durchgelesen und ein paar Videos geschaut habe, ist mir übel und schwindelig.
Die Rahmensituation sieht dort, nach den Informationen, die ich finden konnte, so aus: Mehr als 1,7 Millionen Menschen sind seit Monaten in der Stadt eingeschlossen. Ca. 3 Millionen sind in und um die Provinz Idlib in Lagern, auf dem Weg zu solchen oder auf dem Rückweg in die Stadt, zerstreut. Offiziel gilt seit spätestens Anfang März eine rudimentäre Waffenruhe - die eben nur rudimentär eingehalten wird. Auf Twitter sind unzählige Berichte zu finden, in denen von weiteren Luftangriffen auf die Provinz die Rede ist, explizit auch auf Gebiete, in denen Zivilisten eingeschlossen sind beziehungsweise sich bei Fluchtbewegungen in die Gefahr begeben, zwischen die Fronten zu geraten.
Idlib und die dort lebenden Menschen stecken in einem Tauziehen aus den türkischen Truppen unter Erdogan, der mithilfe verschiedener Rebellengruppen die offensive des Assad-Regimes unter russischer Rückendeckung aufzuhalten versucht. Somit sind einmal mehr Menschen einem imperialistischen Krieg schutzlos ausgeliefert.
Tausende Menschen haben sich aus Notlagern in der Provinz auf den Rückweg in die zerbombte Stadt gemacht, um der Enge der Camps und dem damit verbundenen Ansteckungsrisiko der Pandemie zu entgehen. Ich bitte euch einfach mal rational, euch das vor zu stellen. Du flüchtest aus einem Kriegsgebiet ins nächste um dort vor Fassbomben sicher zu sein und gehst von dort zurück, weil du von einer globalen Krankheit bedroht wirst und an eine elementare medizinische Versorgung geschweige denn Infektionsschutz nicht zu denken ist. So viel dazu.
Habt ihr davon irgendwas in den Medien gehört in letzter Zeit?
https://twitter.com/BenjAlvarez1/status/1251148620176388101
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/die-waffenruhe-in-idlib-nuetzt-putin-mehr-als-erdogan-16667385.html
4.)
Achtung: Themenwechsel
Das Thema der Sichtweisen kommt mir immer wieder und wieder ins Gedächtnis. All unsere Wahrnehmungen sind auf Vorherigem begründet. Wie wie wahr nehmen, wie wir fühlen, reagieren, agieren und uns selber in die Welt heraus tragen baut einfach alles aufeinander auf. Fast wie ein Kartenhaus, nur stabiler. (Stabil!)
Wie jede/r andere bemerke ich auch bei den Menschen um mich herum viele Unterschiede. Während die eine Person in vielen Situationen eine starke Resilienz gegenüber Stress, Konfrontation oder anderen alltäglichen Dingen aufweist, merke ich, dass andere zwar diese Situationen erst im Nachhinein zu händeln und zu verdauen scheinen, dafür aber in vielen Hinsichten etwas feinfühliger sind. Beides ist von Vorteil, aber auch beides hat seinen Preis.
Wie relativ diese Aufzählung ist, zeigt sich vor Allem in der Erkenntis, dass sich die allermeisten in beiden Positionen wieder finden können werden. Nachdem ich vor ein paar Wochen schon über die Vielfalt der Persönlichkeit geschrieben habe, kommt eigentlich nur hinzu, wie spannend unterschiedlich wir sind.
Dabei sind oder sollten Unterschiede eigentlich kein Grund sein, voneinander abzuweichen, sich fortzustoßen. Sondern im Gegenteil - eine Möglichkeit sein, voneinander zu lernen.
Nur noch einmal zum Protokoll, bevor ich hier zu sehr die Friedenstaube mime: Menschenfeinde müssen bekämpft werden. Da hilft leider kein Reden.
Also: Passt auf euch auf, bleibt gesund und redet miteinander. Nicht nur über alltägliches, sondern vor Allem über das, was euch bewegt. Tut nämlich gut, glaube ich. Aber wer weiß das schon?! =)
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mindyourmindfulness · 4 years
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5. Was ist machbar?
Jeden Tag stellen wir uns die Frage, wie wir ein gutes Leben für die allermeisten Menschen, im Idealfall für Alle, erwirken können. Und scheitern an der Umsetzung.
Ich glaube, dass diese Entschleunigung einige Möglichkeiten für uns bereit hält, eine stabilere Gesellschaft aufzubauen. Es ist eben auch so, dass die derzeitige Krise die Abgründe unseres Systems nach außen kehrt.
Zum Beispiel in amerika von mehreren hunderttausend zu erwartenden Toten die Rede ist und nur Tage zuvor der Präsident davon redet, dass die Wirtschaft überleben müsse. Wenn in Zaghreb eins der größten Erdbeben der letzten Jahren passiert und die kosovarische Regierung auseinanderbricht, zeitgleich aber Resteuropa laut “Corona!“ schreit.
Ich stelle mal die These auf, dass wir im kleinen anfangen können. Wir können zum Beispiel in den Städten an Mietstreiks teil nehmen, um so vermehrt darauf aufmerksam zu machen, dass der Wohnraum, welcher einfach ein Grundrecht ist, für viele bei weitem nicht bezahlbar ist. Im Idealfall, wenn genug Menschen mit machen, bauen wir so genug Druck auf große Immobilienfirmen auf, um sie zu einer Lösung mit der Politik zu bewegen.
Wir könnten uns auch darüber Gedanken machen, dass die Schuld faktisch im System liegt, in dem wir leben. Und somit drüber nachdenken, wie ein faireres System aussehen könnte und wie es im postmodernen Rahmen realisierbar wäre.
Da ich die letzten Wochen ein Buch über die Chilenische Revolution unter Allende gelesen habe und dort einige interessante Denkanstöße bekommen habe, versuche ich diese mal wie folgt zu formulieren. Allende wurde vor den demokratischen Parlamentswahlen an die Spitze der Unidad Popular und daraufhin in den obersten Posten Chiles gewählt. Viele der folgenden Punkte wurden sogar von der Partei der Christdemokraten mitgetragen.
Egal wie drastisch sie scheinen, sie haben in den Orten, wo sie Anwendung fanden, zu einer sichereren, solidarischeren, gebildeteren und gesünderen Gesellschaft beigetragen. Fun fact: Die überwiegende Mehrheit der Chilenen stand hinter den Reformen - die Oligarchie hat die Ordnung daraufhin mit faschistischen Paramilitärs Stück für Stück zerbrochen.
Viele der unten genannten Punkte dürften utopisch wirken und ich möchte noch einmal betonen, dass Reformen meiner Meinung nach nicht der Weg sind, um das System global zu Verändern. Der fast schon sozialdemokratische Ansatz sieht diese als Mittel, um schnelle Veränderungen herbei zu führen.
Dem entgegen stehen Krisen (darunter auch die in der wir uns grade befinden), in welchen man darauf pochen kann, dass die Menschen die tatsächliche Rücksichtslosigkeit des Systems erkennen und den Wunsch entwickeln, Ungerechtigkeiten nahhaltig aufzuheben - Stück für Stück.
Mieten: Enteignung der großen Mietfirmen und bis 80qm Wohnraum keine Mietabgaben in verstaatlichten Wohnungen.
Wie das umsetzbar ist?
Rohstoffquellen entprivatisieren: Eine nachhaltige Planwirtschaft aufbauen und Austausch mit einem ähnlichen System im Ausland aufbauen. So könnte zum Beispiel die Grundversorgung in einer globalisierten Welt abseits des Kapitalismus gesichert werden.
Wirtschaftsreform: Recht auf Arbeit für Alle, mehrheitliche und zentralisierte Produktion an Grundkonsumgütern, Entsteuerung von Nahrungsmitteln, harte Strafen auf Geldspekulationen, gleiche Löhne
-> realpolitisch umsetzbar: Bedingungsloses Grundeinkommen?
Bildungsreform: Bildungskampagnen, in denen Studierende aus den Städten überall dort unterstützen, wo Lehrmangel herrscht, mehr Investitionen in Bildung, explizite Förderung materiell ärmerer Familien durch Stipendien und eine Erneuerung des Bildungssystems dahingehend, dass sie schlicht für alle zugänglich gemacht wird und ein kollektives Bewusstsein gestärkt wird
Gesundheitswesen: Entprivatisierung medizinischer Rohstoffproduktion, dadurch kostenlose Gesundheitsversorgung in Krankenhäusern - Basis dafür bildet eine Entbürokratisierung (Wir leben in einer Klassistischen Gesellschaft, schaut euch mal die Krankenversicherungen an)
Die oben genannten Punkte sind nur ein Bruchteil der damals tatsächlich geforderten Veränderungen, doch die Umsetzung dieser hat den Lebensstandart für die breite Masse der Bevölkerung erheblich aufgebessert.
Wir können ähnliche Forderungen stellen - tatsächlich bildet aber die Basis dafür ein Bewusstsein über globale Zusammenhänge und der Wunsch, ein gutes Leben für alle Menschen zu erstreben. Meiner Meinung nach benötigt man dafür eine glaubwürdige Partei, die verschiedene Auslegungen und Interessen in sich vereinen kann.
Außerdem bleibt die Frage, innerhalb welcher Grenzen wir denken. Ob es überhaupt lohnt, innerhalb von Grenzen zu denken? Und wie wir Menschen nicht aus den Augen verlieren, die ihre Heimat verlassen mussten, um an einem sichereren Ort Ruhe zu finden. Wie wir menschliche Differenzen überwinden können, Mauern die seit Jahrtausenden in unseren Köpfen gezogen wurden.
Wenn ihr hierzu Anmerkungen und Kritik habt (ich weiß, vieles ist sehr heruntergebrochen und lückenhaft) - lasst uns diskutieren. Kommunikation und so, ihr wisst schon.
Unten markiere ich einen Link zu dem 40 Punkte Programm, welches auf spanisch geschrieben ist. Darunter die mäßige Übersetzung, die auf Wikipedia zu finden ist.
40-Punkte (Originalfassung):
http://www.abacq.net/imagineria/medidas.htm
Übersetzung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unidad_Popular#Die_vierzig_ersten_Ma%C3%9Fnahmen_der_Unidad_Popular
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mindyourmindfulness · 4 years
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4. Sagbar oder untragbar
Mich beschäftigt seit einer Weile ein bestimmtes Thema. Ehrlichkeit. Ich weiß, dass ich noch ein paar Leuten einige Dinge sagen muss. Wie ist das bei euch?
Ich nehme bei vielen Leuten in meinem Umfeld wahr, dass sie innerhalb ihrer Familie oder innerhalb ihres Freundeskreises ein paar Elefanten stehen haben. Ich hab auf jeden Fall auch meine Elefanten zuhause herum stehen. Sie heißen zum Beispiel: “Sag’ einer geliebten Person, dass du ihr vergibst”. Oder: “Sag einfach nein dazu”. “Sag, dass es dir leid tut”. “Sag, wie viel dir dieser Mensch wert ist”. “Sag, wie wichtig es ist, dass diese Person zu der Zeit in deinem Leben war. Und geblieben ist”.
Wir müssen lernen, uns auszudrücken. Wir müssen wieder lernen, Wertschätzung auszudrücken und ich glaube es täte uns gut, wenn wir präsenter sind - denn nur so lernen wir Situationen schätzen und sind im richtigen Moment anwesend, um es den Personen zu sagen.
Wir müssen sowieso viel mehr miteinander reden! Wo ist bitte der Diskurs verloren gegangen? Wo haben wir unsere Stimmbänder gegen Insta-Endorphine, Unterhaltungselektronik und Misstrauen eingetauscht? Ich hab’ gemerkt, dass mich meine Elefanten von Zeit zu Zeit ziemlich unglücklich machen und den Vorsatz gefasst, sie los zu werden.
Bitte redet mehr miteinander und redet über den echten Scheiß. Redet über Gefühle. Hinterfragt euch gegenseitig aber schätzt euch auch gegenseitig. Das eine ist ohne das andere doch auch nichts wert. Sagt euern Leuten, dass ihr sie liebt, wert schätzt, bindet sie mehr aber fesselt sie nicht.
Ich fände es erstrebenswert, wenn wir uns alle mehr Aufmerksamkeit geben würden. Mehr Luft, um zu wachsen. Mehr echte Fragen und weniger smalltalk.
Mehr Ehrlichkeit. Bogen schlagen und so, ihr wisst schon.
PS: Sehr bald gibts wieder Politik. Bin am sammeln.
PPS: Nehmt euch Zeit für euch und tut, was euch gut tut. Bis sehr bald!
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mindyourmindfulness · 4 years
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3.1 - Wer sind wir?
Wir müssen los lassen lernen. Immer wenn ich ein paar Tage Zeit habe um mir Gedanken zu machen, merke ich, an wie vielen Dingen ich mich fest kralle.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich glaube daran, dass Konstanten ebenso lebensnotwendig sind. Doch viele der Menschen mit denen ich spreche, mir selbst eingeschlossen (ja, Selbstdialog zu führen ist voll legitim), sind von Zwängen geplagt, in denen sie sich bewegen.
Wir sind alle Produkte unserer Lebensrealität, so plump und einfach das klingt. Das allermeiste hängt von persönlichen Erfahrungen ab. Ich merke, dass ich bestimmte Wesenszüge meiner Eltern oder von Menschen, mit denen ich im Leben viel Zeit verbracht habe, jahrelang unhinterfragt adaptiert habe und jetzt gerade, wenn ich das wahr nehme, ist es extrem verwirrend sich selbst zu hinterfragen.
Die Frage "Wer bin ich?" beschäftigt uns wahrscheinlich unser ganzes Leben lang und wahrscheinlich am allermeisten von allen Fragen, die wir uns so stellen. Und tatsächlich ist ein Weg, das herauszufinden, zu lernen, wer man nicht ist. Wie man nicht ist. Denn darauf folgt auch direkt die Auseinandersetzung mit dem, was gut tut und was nicht.
Ich glaube, dass zum Loslassen die Erkenntnis gehört, dass wir keine festgemachten Persönlichkeiten sind. "Ich" bin nicht nur der Wesenszug, in dem ich mich grad befinde, sondern wesentlich mehr, anders und diverser. Wir alle sind divers und auch wenn wir manchmal in Stimmungen und Seiten gefangen sind und das Gefühl haben, nur eine unserer Seiten sehen zu können, sind wir dennoch viele.
Scheiße, das klingt ziemlich abstrakt. Ich versuche es abzukürzen:
Je öfter wir uns unserer persönlichen Dynamiken bewusst werden, ja uns bewusst werden dass das "Ich" ein waberndes, sehr dehnbares und vielfältiges, sich in ständiger Entwicklung und Veränderung befindliches Etwas ist, desto besser geht es uns langfristig. Denn dann lassen wir los.
Ich kann dabei nur für mich sprechen, aber ich merke, dass ich meine Wesenszüge peut à peut langsam auslote. Doch das Drumherum ist ein verdammtes Durcheinander und gar nicht mal so selten vergesse ich meine Wesenszüge und sehe nur das Durcheinander.
Ich wünsche euch, dass ihr im Chaos die Struktur erkennt. Auch in dem Text hier. Hab' im zweiten Teil einfach wild drauf los geschrieben und es mag sehr konfus wirken, doch wenn ihr damit etwas anfangen könnt, freut es mich enorm!
Bleibt gesund und gebt euch Liebe. Danke an alle, die lesen.
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mindyourmindfulness · 4 years
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3. - Griechenland und Chaos
1. Einleitung
"Im Meer ein Stein, an Land ein Fisch" (Amewu, Stein im Meer)
Ich hab mich ein paar Tage nicht hinsetzen können weil ich kopfmäßig nicht so weit war, aber im folgenden versuche ich eine vereinfachte Darstellung der Situation in Griechenland zu geben. Viele Dinge fehlen, bitte gebt mir bezüglich Gewichtung von Informationen Feedback und Kritik.
Dass es diverse Fluchtursachen gibt, brauche ich nicht zu erklären. Dass diese Ursachen mit unserem ausbeuterischen Wirtschaftssystem und einer (in Folge dessen) imperialistischen Außenpolitik, die sich, im Übrigen vom globalen Norden ausgehend, als weltweiter Trend durchgesetzt hat, zusammen hängen, ist auch nicht von der Hand zu weisen.
2. Zu den Außengrenzen...
Das Grenzregime der EU-Staaten beruht auf Abschottung. Dies hat sich in den vergangenen Jahren immer deutlicher herauskristallisiert, auch wenn es schon immer gegeben war.
Griechenland hat unter dem sich selbst profilierenden Präsidenten Mitsotakis für den gesamten März das Asylrecht ausgesetzt. Damit reagiert er im Namen der Regierung und repräsentativ für die EU-Staaten (unter Anderem gelobt von Von der Leyen für seine Politik) auf die Grenzöffnung Erdogans, der die EU als Gatekeeper der Fluchtrouten über den Balkan seit Jahren unter Druck setzt. Nun hängen tausende Menschen zwischen den Grenzen fest und werden täglich beim Versuch der Grenzüberquerung von der griechischen Grenzpolizei gewaltsam zurückgedrängt und misshandelt. Tausende werden zum Spielball globaler Politik. Die Geschichte wiederholt sich.
Doch nochmal zurück zu Mitsotakis. Beziehungsweise seinem Beschluss, das Asylrecht auszusetzen, also das Recht auf ein Asylverfahren für alle Menschen, welches seit 1951 in der Genfer Flüchtlingskonvention als grundsätzliches Menschenrecht verankert ist. War. Fuck. Geht's noch?
Auf den griechischen Inseln sitzen nach Schätzungen (Zahlen schwankend) über vierzigtausend Menschen fest. Die allermeisten Camps sind überfüllt, die Infrastruktur überlastet. Ein Abbild der Verantwortungslosigkeit ist die ägäische Insel Lesvos, auf der mehr als 20.000 Menschen gestrandet sind.
In Moria (größtes Camp auf Lesbos) wird zur Zeit die Essens- und Wasserversorgung gekürzt. Die ursprünglich für Seenotrettung und Aufklärung zuständige NGO "Mission Lifeline" hat eine Kampagne zur Evakuation von Menschen gestartet. Im Zuge dessen gibt es Interviews mit Bewohner*innen des Camps, die die Lage schildern (Link unten, siehe 3).
In Anbetracht des sich auch in Griechenland ausbreitenden Covid-19 steht das gesamte Camp unter einem Lockdown – während wir, überwiegend durch das Privileg geschützt, in Dland geboren zu sein, isoliert und geschützt Zuhause sitzen, sind auf Lesbos, Samos, Kos, Chios und zwischen Edirne und Kastania zigtausend Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht.
Vor dem Hintergrund abnehmender Hilfe und stetig steigendem Infektionsrisiko sieht die von europa krass zelebrierte Menschlichkeit derzeit ziemlich dünn aus.
3. Schmutzige Autoritäten und Repressionen
Um einen genaueren Überblick in Datenform zu bekommen, könnt ihr euch auf Aegean Boat Report's Website für Statistiken der Migration in der Ägäis informieren (Link unten, siehe 2). Offensichtlich hat die Migration über das ägäische Meer in den letzten Wochen in Folge Erdogan's Grenzöffnung wieder zugenommen. Zeitgleich werden jedoch Repressalien auf in- und ausländische NGO's, die sich explizit mit der Seenotrettung an den Inseln befassen, verstärkt und diese am Arbeiten gehindert.
Zuletzt wurde die Mare Liberum bei einer Beobachtungsmission unter Drohungen in den nächsten Hafen geordert (4) – ihr Ziel war es unter Anderem, Menschenrechtsverletzungen seitens der griechischen Küstenwache zu dokumentieren (5).
Die im Video zu sehenden Szenen zeigen Manöver, bei denen das Ertrinken von Menschen willentlich in Kauf genommen wird. Ein Boot der griechischen Küstenwache fährt stark beschleunigt, Wellen werfend an einem überfüllten Schlauchboot vorbei. In einer anderen Szene ist zu sehen, wie ein überfülltes Boot, mit einer der griech. Inseln als Ziel, von Beamten der gr. Küstenwache mit einer Art Stock weggestoßen wird. Es wird gezielt nach den Menschen auf dem Schlauchboot geschlagen. Die letzte Szene zeigt, wie das Schlauchboot zwischen einem Patroullienboot und einem Marineschiff eingequetscht wird und der Tod von Menschen provoziert wird. Es gibt unzählige Berichte, die von unmenschlichen Behandlungen durch Autoritäten erzählen.
4. Inselnazis, Rechtsruck und politische Realität
Dazu ist wichtig zu erwähnen, dass sich im letzten Monat hunderte EU-weit registrierte gewaltbereite Rechtsextreme auf den Weg zu den Inseln gemacht haben, um dort an Treibjagden auf Migrant*innen und Journalist*innen teilzunehmen. Hierzu markiere ich eine Dokumentation vom Y-Kollektiv (6). Angriffe auf Menschen und Hilfseinrichtungen sind dort an der verdammten Tagesordnung.
Zu dieser Eskalation tragen Faktoren bei wie die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise, die Griechenland besonders stark getroffen hat, wie auch eine in Anbetracht der humanitären Katastrophe völlige Verantwortungslosigkeit der anderen EU-Staaten, die sich allesamt der Aufnahme und dezentralen Verteilung der auf den Inseln und den bei Edirne feststeckenden Menschen verweigern.
Es wird sehr viel davon geredet, dass eine "europäische Lösung" gefunden werden muss, doch die konkrete Ausarbeitung fand bisher nur theoretisch und in erster Linie abseits der "politischen Mitte", also überwiegend links, statt.
Wir haben vergeblich jahrelang auf einen Aufschrei gewartet, doch im Anblick eines globalen Rechtsrucks und eines aufkeimenden Neoliberalismus, der wirtschaftliche Interessen mehr denn je über realpolitische und Sozial verträgliche Lösungen stellt, wundert es nur wenig.
Ich verlinke unten im Weiteren noch einen Artikel zum griechisch-türkischen Grenzübergang, einen Artikel zur desaströsen Lage in Bosnien (7), wo auch tausende Menschen auf der seit 2016 geschlossenen Balkanroute fest sitzen und teils unter freiem Himmel schlafen müssen und beende diesen Teil des Eintrags mit einer Petition (9).
Normalerweise halte ich sehr wenig von Onlinepetitionen, doch in einer Zeit, in der Demonstrationsformen begrenzt sind, verlinke ich die #leavenoonebehind-Kampagne, die von vielen Organisationen und Politgruppen mitgetragen wird und eine zeitnahe Evakuierung der Menschen fordert, die in griechischen Lagern fest sitzen.
Bitte bleibt wachsam und informiert euch weiterhin. Wir gehören zu denen, die sich später vor ihren Kindern verantworten müssen, warum sie zugesehen haben. Wenn wir schweigen, stimmen wir alledem zu. Redet über das Thema, wenn ihr könnt, spendet an NGO's vor Ort und regt andere an, das zu tun (Infos dazu in den sozialen Medien, z. B. StandByMeLesvos).
Links:
Genfer Konvention (1)
https://de.wikipedia.org/wiki/Abkommen_%C3%BCber_die_Rechtsstellung_der_Fl%C3%BCchtlinge#Inhalt_der_Konvention_von_1951
Aegean Boat Report (2)
https://datastudio.google.com/reporting/1CiKR1_R7-1UbMHKhzZe_Ji_cvqF7xlfH/page/A5Q0
Lifeline-Aktion, Rubrik "Video Player" (3)
https://www.flugbereitschaft.org/
Mare Liberum auf Twitter (4)
https://twitter.com/teammareliberum/status/1241439714453970944
Salam Al Deen (Menschenrechtsaktivist) auf Instagram – Bootsvideo (5)
https://www.instagram.com/p/B9Pgwj-nbpV/
Y-Kollektiv: "Eskalation an der EU-Grenze" (6)
https://www.youtube.com/watch?v=JkGdA-aDloQ
Aktueller ARD-Beitrag zu Bosnien (7)
https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9jZWI1N2ExMi03ZjU0LTRkMzUtYTMwNC02OWRlYTA1MTFhYjg/vergessene-fluechtlinge
Petition #leavenoonebehind (8)
https://www.change.org/p/leavenoonebehind-prevent-the-corona-catastrophe-now-also-at-the-external-borders?recruiter=79493516&utm_source=share_petition&utm_medium=facebook&utm_campaign=psf_combo_share_abi&recruited_by_id=41a409e0-92cc-11e3-bca8-33acfb599f89&utm_content=fht-20904413-de-de:v5
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mindyourmindfulness · 4 years
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Der zweite ist der Schwerste
, oder?
Mal schauen. Hab’ gestern mit einem Freund über die (Neo)liberale Kernidee von Selbstverwirklichung geredet. Warum diese meiner Meinung nach voller Widersprüche steckt, versuche ich im folgenden kurz zu erklären.
Abgesehen davon, dass es völliger Zufall ist, in welche Lebenssituation wir hineingeboren werden - ist es auch einfach unfair und komplett verfehlt zu behaupten, dass eine wirkliche Chancengleichheit existiert. Bei genauerer Betrachtung der wirklich stark voneinander abweichenden Lebenssituationen in Ländern des globalen Nordens wirkt es umso banaler, dass wir nicht aufhören diese Schemata zu reproduzieren. Dass der Vergleich zum globalen Süden ohnehin hinkt und meistens nur zur rechtfertigung dient, "dass doch hier eigentlich fast alles glatt läuft, im Vergleich zu woanders", macht es nicht besser. Zumal "Woanders" selten näher definiert wird und vor Eurozentrismus trieft. Meiner Meinung nach.
Diesen Gedankengang kann man auf unzählige Sektoren ausweiten, in denen Stigmatisierung und Benachteiligung stattfinden - die Verantwortung zur positiven Veränderung sollte jeweils größtenteils bei den BenefizientInnen des Systems liegen, nicht bei denen die unter diesem Leiden. Um ein paar Beispiele zu nennen, liegt es an Heterosexuellen Menschen, für die Rechte von Homosexuellen, Transsexuellen bzw. Non-Binary und Intersexuellen Menschen einzustehen beziehungsweise den öffentlichen Diskurs im Sinne vergrößerter Awareness zu verändern. Der Denkanstoß wurde z.B. beim Stonewall-Aufstand gegeben (und auch schon vorher), als sich ebendiese Menschen gegen systematische Unterdrückung gewehrt haben.
Ich würde auch die These aufstellen, dass es beim Thema Rassismus ähnlich ist. Die Pflicht der Reflexion liegt in erster Linie bei weißen Menschen, da diese ihn oft unbewusst reproduzieren. Sich selbst hinterfragen und miteinander in Austausch treten, ist ein Weg um diesen abzubauen. Ich weiß, es ist alles sehr kurz geschnitten und viel komplexer als hier dargestellt. Sorry dafür! Was Thesen und Argumente angeht: Bitte korrigiert mich oder weißt mich darauf hin, wenn ihr anderer Meinung seid.
Artikel + Videos hierzu:
https://www.youtube.com/watch?v=n4IuhrjM1dQ - T. Ogette -
“Rassismuskritisch denken lernen”
https://editionf.com/rassismuskritisch-handeln-fuer-weisse/
https://www.youtube.com/watch?v=D9Ihs241zeg - Ngozie Adichie -
“The Danger of a Single Story”
Um den Bogen zum Anfang zu spannen: Es gibt keine richtige Chancengleichheit, solange wir in sozialen Kämpfen stecken um Jahrtausendelang reproduzierte Unterdrückung abzubauen.
Als Abschluss zwei Zitate, die in meinen Augen zu dem Thema Chancengleichheit Relevanz tragen.
“Stell dir vor, wir würden uns, statt auf ständiges Wachstum, darauf besinnen, was wir wirklich brauchen Und stell dir vor, wie lange wir dann arbeiten würden Stell dir vor, man würde Steuerflüchtlingen die gleiche Aggression entgegenbringen, die man Leuten entgegenbringt, die aus ihrer Heimat fliehen, weil sie dort nicht mehr bleiben können Stell dir vor, wir würden unser Geld für Kita-Plätze ausgeben, oder für Erzieher, statt für Bomben Stell dir vor, Banken würden Gewinne verstaatlichen und Verluste privatisieren, statt umgekehrt Stell dir vor, wir würden unseren Mitmenschen mit dem gleichen Eifer helfen, mit dem wir versuchen, sie zu überbieten”
- Disarstar, 2016, “Kein Glück”
"Und wenn Sie dieses System trotzdem rechtfertigen, dann geht das nur über gedankliche Prothesen, nicht wahr. Indem Sie sich sagen: naja, gut, es ist halt nicht alles perfekt. Manche haben halt mehr als andere, nicht wahr, weil sie eben Glück hatten, sie geerbt haben, oder weiß nich', besser sind, als andere."
- Max Uthoff, 2015, “Feindbild Hartz IV”
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Der zweite Punkt den ich noch aufgreifen wollte, ist der Umgang mit Social Media in der Zeit der Selbstisolation. Ich lösche immmer zeitweise Instagram vom Handy, wenn’s mir zu viel wird. Zu viel Datenflut, zu viele verschiedene Informationen, zu viel Weltschmerz, zuviel Unsinn und die klaffende Differenz zwischen alledem. Fehlende Sensibilisierung, auch bei mir. Ignoranz vor Krisen, durch die ich durch Privilegien geschützt bin. Viele Gedanken.
Es ist zurzeit einfach nicht möglich an alledem vorbei zu kommen - desto wichtiger ist es in meinen Augen, Dinge wahrzunehmen, sie aber nicht hin zu nehmen. Man kann auch von Zuhause aus für vieles Awareness schaffen und es sollte auch legitim sein, eine Pause vom Gedankenparkour zu machen, wenn eine/n der ganze Scheiß zu sehr triggert.
Wie geht ihr mit der Situation um? Es ist ein ziemlicher Balanceakt finde ich, aber Telefonate mit guten Leuten sind gesund. Das lesen von anderen Dingen als solchen, die Corona betreffen tun gut und auch einfach das Wissen, sich nicht als einzige/r mit ähnlichen Gedanken herum zu schlagen.
Ich glaube, am Ende kommt es immer auf die Kontinuität an, den meisten Dingen positiv zu begegnen und wenn das nicht möglich ist, die Trauer in Wut und in Kraft umzusetzen und diese zu nutzen. Routine hilft wirklich viel und tut Wunder.
Ich schließe diesen Eintrag ab mit der Anregung, zu meditieren. Nutzt das Moment und gebt euch selbst Liebe.
Das war jetzt auch wieder ein prächtiger Rundumschlag auf einer ganzen Menge an Ebenen.
Danke an alle, die lesen. Bleibt den Umständen entsprechend sauber und widersprecht gern den Umständen. =)
PS: Da ich das Thema wieder nicht genauer aufgegriffen habe: Schaut bitte nicht nur nach Dland, sondern auch nach Außerhalb, zum Beispiel an die Außengrenzen der EU (Griechenland), wo gerade Camps unter “Quarantäne” gestellt werden und die Genfer Konvention mit Füßen getreten wird. Wir können uns alle informieren.
Links:
http://infomobile.w2eu.net/
https://www.keeptalkinggreece.com/category/1-news/2-politics/refugees/
https://de.statista.com/infografik/21169/daten-und-fakten-zum-fluechtlingslager-moria-auf-lesbos/?utm_source=Statista+Global&utm_campaign=a0d7da315c-All_InfographTicker_daily_DE_AM_KW12_2020_Fr_&utm_medium=email&utm_term=0_afecd219f5-a0d7da315c-299231701
https://www.infomigrants.net/en/news/
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mindyourmindfulness · 4 years
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Es ist März 2020 und jeder Mensch weiß, was gerade so los ist auf der Welt. Wie soll es auch einen Weg daran vorbei geben?
Ich werde hier jeden Abend einen Blogeintrag machen in dem ich meine Gedanken des Tages zu diversen Themen behandele, als eine Art Selbsttherapie, als eine Art Absicherung besser zu schlafen. Denn ich schlafe oft nicht gut.
Um den zweiten Absatz nicht wieder mit "ich" zu beginnen, auch wenn's kein Motivationsschreiben ist, legt mein Selbst (im Grunde auch ich - schon wieder) Wert darauf, zu betonen, dass das Bestreben besteht, meine Gedanken möglichst geordnet zu verpacken.
Ich bin die ganze letzte Woche etwas erkältet gewesen und habe jetzt die Stadt verlassen, um bei meinen Eltern ein paar Tage oder Wochen in selbstauferlegter Quarantäne zu verbringen. Je nachdem, wie sich der ganze Scheiss hier entwickelt.
Meine Ambitionen hier sind recht simpel. Sport machen, Schlafen, für das Studium benötigtes Latein lernen und mich politisch weiterbilden. Linkspolitisch, um genau zu sein. Und natürlich seit langem wieder mehr Zeit mit meinen Eltern verbringen.
Meine Mutter sagte heute zu mir, sie habe den Spruch gehört, dass die CoVid-Krise das beste und das schlechteste aus den Menschen herauskehrt. Irgendwie hat sie recht, denn im Supermarkt Rentnerinnen das Klopapier wegzukaufen ist so ziemlich das direkte Kontrastprogramm zum um 21:00 am Fenster stehen und den im Gesundheitswesen beschäftigten applaudieren.
Solidarität ist gut. Wichtig. Nicht nur in Zeiten von Corona. Aber gleiche Löhne wären natürlich auch derbe geil. Menschen mal nicht die Hand zu geben ist zurzeit zwar nicht unsolidarisch, den sich räuspernden Opa beim Bäcker mit teuflischen Blicken zu überziehen aber schon. Oder Obdachlose noch distanzierter zu behandeln. Menschen die ohnehin schon gesamtgesellschaftlich ausgegrenzt werden, haben unter der derzeitigen Situation noch mehr zu leiden als ohnehin schon.
Heute Abend hat sich Bundeskanzlerin Merkel das erste Mal seit langem direkt in den öffentlich-Rechtlichen an die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland gewandt und beteuert, CoVid-19 mache keinen Unterschied zwischen gesellschaftlichen Abgrenzungen, alle seien gleichermaßen betroffen.
Zwar sind quasi alle gleichermaßen in der Pflicht, solidarisch zu handeln und besonders vulnerable Gruppen unserer Gesellschaft zu schützen, aber Klassenunterschiede machen dennoch einen großen Unterschied zwischen in der Gastro beschäftigten Menschen, die bedroht sind, ihren Wohnraum aufgrund fehlender staatlicher Subventionen in kleinere Betriebe zu verlieren und Menschen, die durch ihre Privilegien vor alledem geschützt sind.
Das Fass mit den Privilegien mache ich heute nicht mehr auf. Aber bitte schaut mal nach Lesvos in Griechenland und fragt euch dann mal, ob die derzeit in aller Munde verwendete Solidarität vielleicht nicht an Landesgrenzen stoppen sollte (?).
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Kleiner Cut. Großer Themenwechsel. Bitte bleibt geistig gesund! Mentale Gesundheit ist in meinem Wertekanon das mitunter teuerste Gut, das ein Mensch mit sich bringen kann.
Wir strugglen alle irgendwann und wir alle verdienen es, dass uns jemand zuhört. Es ist viel von Entschleunigung die Rede in letzter Zeit, doch wie integriert man diese in den Alltag? Keine genaue Ahnung, meine ich.
Was mich und (soviel weiß ich) auch viele Andere stabil in der Bahn hält, ist eine geregelte Routine. In dieser Routine braucht es gewisse Ziele - nicht zu hoch, nicht zu tief; kein toxisches Selbsterpressungsverhältnis um in gesellschaftliche Rollenbilder zu passen, aber Mut zur Selbstliebe und auch Mut dazu, diese von uns einzufordern indem wir uns gemäßigte Ziele setzen und an diesen wachsen. Und das völlige Bewusstsein dafür, dass es legitim ist um Hilfe zu bitten oder angebotene Hilfe anzunehmen. Wir sind keine Roboter, sondern Menschen und wir leben nicht gegeneinander, sondern miteinander.
In diesem Sinn: Bleibt solidarisch. Bleibt wachsam und gesund.
Liebe, D
PS: Vielleicht liest das ja sogar jemand, dem ich es nicht vorher geschickt habe. You never know =)
PPS: Vielleicht auch nicht jeden Abend 1 Eintrag
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