Tumgik
#Carsten Jan Weichelt
techniktagebuch · 5 years
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Dezember 2018
Und ganz plötzlich hatte ich ein Amazon Paperwhite E-Book
Ich liebe es einfach: In Buchhandlungen zu gehen, um dort herumzuschlendern, Bücher in die Hand zu nehmen, sie durchzublättern, um mir einen groben Überblick über den Schreibstil oder die Thematik zu verschaffen. Hier kann ich eine, zwei oder gerne auch mal mehrere Stunden verbringen. Hier ticken die Uhren langsamer. Der Alltag tritt für mich etwas in den Hintergrund, man fängt an „runterzukommen”. Dafür nehme ich mir konsequent Zeit. Die Atmosphäre, einfach das Gefühl mag ich sehr und das möchte ich auch nicht missen.
Meine Eltern und mein Bruder haben nun schon seit zwei Jahren einen Amazon Paperwhite. Ein E-Book. Einerseits fand ich es immer eine praktische Innovation, andererseits wollte ich nie eines haben, da es einfach nicht dasselbe ist, wie ein Buch in der Hand zu halten.
Jetzt an Weihnachten habe ich schließlich ein Amazon Paperwhite E-Book geschenkt bekommen und meine Meinung hat sich daraufhin verändert. Es ist praktisch. Äußerst praktisch. Ich kann einfach im Kindle-Store herumsuchen, Proben lesen und dann auf „Jetzt kaufen“ klicken – es gibt sogar kostenlose Bücher, die gar nicht so schlecht sind, wie ich anfangs angenommen hatte. Im Gegenteil, manche sind sogar richtig gut. Oftmals sind diese von unbekannten Autoren und das ist ein weiterer Punkt, der mir sehr gefällt. Denn so liest man zumindest auch mal unbekanntere Werke und wird darauf aufmerksam gemacht.
Ja, man kann nicht blättern wie in einem gebundenen Buch und ja, generell fühlt es sich für mich ganz anders an, ein E-Book in der Hand zu halten als ein Buch. Aber gleichzeitig ist es auch sehr komfortabel. Mit meinem 32 GB Speicher kann ich jede Menge Bücher mit mir „herumtragen“. Alle Bücher sind in einem kleinen E-Book verpackt. Wenn man unterwegs oder zum Beispiel auf Reisen ist, kann es super angenehm sein. Ich kann weiterlesen, wenn die Umgebung zu dunkel ist. Mein E-Book merkt sich sogar, bis wohin ich gelesen habe. Wenn ich ein Wort nicht verstehe, kann ich sofort danach suchen lassen und bekomme direkt eine Definition dafür.
Das E-Book ist äußerlich schwarz. Ein wenig langweilig. Aber ich kann mein Amazon Paperwhite individuell an mich anpassen. Es gibt genug Cases, in diversen Farben und aus verschiedenen Materialien. Das finde ich großartig.
Aber ein E-Book oder ein Online-E-Book-Kauf ersetzt nicht den Gang in die Buchhandlung und erst recht nicht das Gefühl. Es ist von nun an quasi eine Hassliebe. Deshalb habe ich mich so entschieden: Viele Bücher werde ich ab jetzt über mein E-Book lesen. Die, die mir besonders gut gefallen, kaufe ich mir dann aber trotzdem noch einmal in der Buchhandlung. Denn ich liebe es einfach in die Buchhandlung zu gehen, um in Büchern zu blättern und den Alltag zu vergessen.
(Carsten Jan Weichelt)
Anmerkung der Redaktion: In diesem Beitrag wird der Begriff “E-Book” anders verwendet als im übrigen Techniktagebuch, wo das beschriebene Gerät “E-Reader” heißt. Aus Gründen der Sprachgebrauchsdokumentation ändern wir daran nichts – vielleicht sagen ja in fünf Jahren alle “E-Book” zum Gerät und der digitale Lesestoff heißt einfach wieder Buch. Hier habt ihr es zuerst gelesen!
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