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#RomulusundRemus
blog-aventin-de · 6 months
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Raub der Sabinerinnen
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Raub der Sabinerinnen ⋆ Römische Sage ⋆ Rom Romulus Palatin
Rings um den Hügel Palatin wuchs das junge Rom. Um die Zahl der Einwohner zu mehren, eröffnete Romulus eine Freistätte für jedermann, und nun strömten von allen Seiten Verbannte, Heimatlose und Verfolgte herbei. Romulus nahm sie alle als Bürger seiner Stadt auf. Er gab ihnen Gesetze, und aus dem Volk wählte er die hundert Ältesten aus, die ihm im Senat, dem Ältestenrat, bei der Regierung zur Seite standen. Allmählich blühten neben der Ackerwirtschaft auch Handel und Gewerbe auf. Bei aller Kraft und allem Fleiß der Umsiedler machte sich jedoch ein Mangel immer deutlicher bemerkbar: es fehlte der neuen Stadtgemeinde an Frauen. Wie sollte sie ohne Nachkommen bestehen können? Aus dieser Sorge um die Zukunft schickte Romulus Gesandte zu den Nachbarvölkern, um mit ihnen Eheschließungen zu vereinbaren. Voller Verachtung blickten die Nachbarn auf die junge Gründung, deren Einwohner, so meinten sie, sich aus Verbrechern und Ausgestoßenen zusammensetzten. Aber insgeheim blickten sie nicht ohne Furcht für sich und ihre Nachkommen auf die aufblühende Römerstadt, die ihnen wie ein feindliches Kriegslager erschien. Und so wies man sie überall mit höhnenden Reden ab. Tief gekränkt über solche Schmähung, beschloss Romulus, mit List und mit Gewalt durchzusetzen, was man ihm freiwillig nicht gewähren wollte. Er veranstaltete feierliche Spiele zu Ehren des Meeresgottes Neptun und ließ alle Nachbarstämme einladen. Besonders aus dem Sabinervolk kamen viele Besucher mit Frauen und Töchtern, um die neue Hügelstadt kennenzulernen. Die einfachen Hütten der Römer waren festlich geschmückt, und die Spiele nahmen einen prächtigen Verlauf. Als sich die Besucher an den folgenden Tagen auf den Märkten drängten und nur Augen hatten für die Waren und Kostbarkeiten in den Ständen der Händler, erscholl plötzlich ein verabredetes Zeichen. Im selben Augenblick stürzten sich die römischen Jünglinge mit gezogenem Schwert in die dichtgedrängte Menge der Kauflustigen - und jeder raubte sich eine Jungfrau, die er, allen Widerstand der empörten Gäste zum Trotz, mit dem Schwert abweisend gewaltsam in sein Haus trug. So schnell hatte sich alles abgespielt, dass die Angehörigen der so frech Entführten kaum begriffen hatten, was geschehen war. Nach allen Seiten stoben sie voll Bestürzung auseinander, und mit Wehklagen verließen sie die Stadt, die das heilige Gastrecht so schmählich verletzt hatte. Voller Empörung rüstete man zum Rachefeldzug gegen die frechen Räuber. Die meisten der geraubten Jungfrauen stammten aus dem Volk der Sabiner, die nach ihrer Hauptstadt Cures auch Quiriten genannt wurden, und bald erschienen die Sabiner, geführt von ihrem König Titus Tatius, vor den Mauern der Stadt Rom. In einem Tal, das sich zum Fuße des Kapitolinischen Hügels hin erstreckt, standen sich die beiden Heere in erbittertem Kampf gegenüber. Die Schlacht wogte hin und her, ohne dass eine Entscheidung abzusehen war. Plötzlich hielten beide Parteien im Kämpfen inne; denn mitten zwischen die Reihen der Kämpfenden stürzten sich mit fliegenden Haaren die römischen Frauen, die geraubten Sabinerinnen! Furchtlos drängten sie sich zwischen die Kriegsparteien. »Haltet ein!« riefen sie und wandten sich nach beiden Seiten - zu den Sabinern, in deren Reihen ihre Väter und Brüder standen, und zu den Römern, die inzwischen ihre Ehemänner geworden waren. »Haltet ein! Wer immer siegen mag, er mordet unsere Lieben. Macht uns nicht zu Witwen und zu Waisen!« Und so flehentlich klangen ihre Rufe über das Schlachtfeld hin, dass Sabiner wie Römer, Bogenschützen und Steinschleuderer, die Waffen sinken ließen. Tiefe beklemmende Stille lag über dem Kampfplatz. Doch dann brauste das Jubelgeschrei auf - Sabiner und Römer hatten erkannt, dass die Stunde der Versöhnung gekommen war, da die jungen Sabinerinnen sich als Stammmütter eines neuen Volkes bekannten. Romulus und Titus Tatius traten in die Mitte und reichten sich die Hand. »Lasst uns einen Vertrag schließen«, erklärte der Römerkönig, und gern willigte der Sabiner ein. Beide Völker taten sich nun zu einem zusammen unter der Bedingung, dass ihre beiden Herrscher gemeinschaftlich in Rom die Regierung ausüben sollten. Das war der Anfang von Roms Macht, die sich nun stetig erweiterte. Bald zogen die Sabiner oder Quiriten in großer Zahl in die Nähe des Palatin und besetzten den gegenüberliegenden Hügel, den sie Quirinal nannten. Der Sabinerkönig machte sich später freilich durch Gewalttätigkeit beim Volk verhasst, und als in Lavinium ein Aufstand ausbrach, wurde er von der empörten Volksmenge erschlagen. Romulus regierte sodann allein in Rom. Manchen Streit hatte er während seiner Regierung mit den Völkern ringsum zu bestehen, die der jungen, aufblühenden Stadt das Wachstum nicht gönnten. Aus allen Kämpfen aber ging Romulus mit seiner wehrhaften Mannschaft, die er in Legionen eingeteilt hatte, siegreich hervor. Die Stadt wuchs stetig an Macht und Landbesitz. Romulus regierte in Gerechtigkeit und Weisheit, er gab dem Volk Ordnung und Gesetz und wurde in langen Friedensjahren ein wahrer Vater des Vaterlandes. Als der König sich altern fühlte, rief er sein Volk auf dem großen Feld zwischen Palatin und Kapitol zusammen, um den Römern noch einmal die strenge Beherzigung der Gesetze ans Herz zu legen. Da erhob sich plötzlich unter Donner und Blitz ein schrecklicher Sturm. Im Tosen der Elemente senkte sich eine Wetterwolke herab und hüllte König Romulus, der auf einem goldenen Thronsessel saß, in undurchdringliches Dunkel. Als das Volk, das bei Ausbruch des Unwetters geflohen war, zurückkehrte, war des Königs Thron leer. Niemandem war zweifelhaft, dass der Kriegsgott Mars seinen Sohn zu den Unsterblichen entrückt hatte. Einem vom ganzen Volk hochgeachteten Römer, Prokulus Julius mit Namen, erschien Romulus im Traum in göttlicher Gestalt und verkündete, er wolle als Schutzgott Quirinus gnädig über das Geschick seiner Stadt Rom wachen. Sein Vermächtnis an die Römer lautete: »Nach dem Willen der Götter werden die Römer die höchste Macht erreichen, wenn sie Tapferkeit und Mäßigung üben!« Als der edle Prokulus Julius seinen Traum öffentlich kundgab, fiel das Volk auf die Knie und gelobte, dem Gott Quirinus einen herrlichen Tempel zu bauen, der auf dem Gipfel des Quirinals erstehen sollte. Raub der Sabinerinnen ⋆ Römische Sage ⋆ Rom Romulus Palatin Read the full article
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blog-aventin-de · 4 years
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Die Gründung Roms
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Roms Gründung - Romulus & Remus - Römische Sage
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Romulus und Remus - Gründung Roms - Kolosseum Die beiden Brüder Romulus und Remus beschlossen, an der Stelle, wo sie ausgesetzt und vom heiligen Tiber vor dem Tode bewahrt worden waren, eine Stadt zu gründen. Romulus spannte zwei weiße Rinder vor seinen Pflug und führte sie im Viereck um den Palatin herum. Das aufgeworfene Erdreich und die Furche sollten Wall und Graben kennzeichnen, und an den Stellen, wo dereinst die Tore stehen sollten, hob Romulus seinen Pflug auf und trug ihn. Doch wer sollte der neuen Stadt den Namen geben, und wer sollte König sein? Beide Brüder erhoben Anspruch darauf; aber da sie Zwillinge waren, konnte keiner von beiden das Recht der Erstgeburt geltend machen. »Ihr müsst nach der Weisung der Götter handeln und ihren Willen durch den Vogelflug erkunden,« antwortete Numitor, als die Brüder ihn um Rat fragten. Da folgten sie den Worten des Großvaters und einigten sich. Wem die Schicksalsvögel zuerst ein glückliches Zeichen geben würden, der sollte König sein. Lange warteten die beiden, Romulus auf dem Berge Palatin und Remus auf dem Aventin, auf die göttliche Weisung. Endlich zeigten sich Remus sechs Geier, die den Berg umkreisten. »Heil unserem König Remus!« riefen seine Begleiter voller Freude, und sogleich eilten sie zu seinem Bruder, um ihm die Kunde zu bringen, dass Remus der Erwählte sei. Doch bei ihrer Ankunft auf dem Palatin erschienen zwölf Geier, die unter Blitz und Donner vorüber flogen. »Mir steht die Königswürde zu!« erklärte nun Romulus selbstbewusst; »denn mir ist die doppelte Zahl der göttlichen Vögel erschienen, dazu unter besonderem Himmelszeichen!« Remus achtete des Bruders Einwände gering, und schließlich scheute er sich nicht, ihn zu verspotten. Er sprang über die niedrige Mauer der neuen Stadt, um zu beweisen, wie wertlos sie sei. Das Sinnbild des Geborgenseins zu verhöhnen erschien Romulus als ein so ungeheurer Frevel, dass er auf der Stelle das Gericht vollzog und den Bruder mit dem Schwert tötete. »So möge es jedem ergehen«, rief er aus, »der diese Mauer zu übersteigen wagt!« Romulus wurde König der jungen Stadt. Nach seinem eigenen Namen nannte er sie Rom. Um den Schatten des Toten zu versöhnen, ließ er einen zweiten Thron neben seinem eigenen aufstellen, gleichsam als teile er die Herrschaft mit dem erschlagenen Remus. Die Gründung Roms - Römische Sage - Romulus und Remus Read the full article
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