Tumgik
#this is eunsook centreted sorry not sorry BUT I FINNALY.HAVE DO THE WRITEY
nikooktaetab · 3 years
Text
CSAU:3
Es passierte genau um 3:00Uhr. 
Eunsook verabschiedete einen Kunden und Jeongguk ging vor den Laden, um eine zu rauchen, was Eunsook mit einem nonchalanten “Yunhee Unnie hasst sowas” kommentierte und Jeongguk mit einem gequälten Gesichtsausdruck beantwortete. 
Eunsook gab nur ein Murren zurück; sie verstand, dass die Nacht aufregend genug gewesen war und checkte ihr Handy. Yunhee hatte ihr ein paar Memes geschickt und eine Sprachnachricht, in der sie Eunsook bat, sie davon abzuhalten ein überteuertes Paar Schuhe zu kaufen. Bemessen der Tatsache, dass sie die Nachricht vor einer Dreiviertelstunde geschickt hatte, waren die Schuhe so gut wie bezahlt. 
Auch Jimin und Taehyung hatten im Gruppenchat geschrieben, und Namjoon und Jeongguk wurden hinzugefügt. Sie checkte den Spam Ordner ihrer Mails in einem unguten Gefühl und wurde je bestätigt: Namjoon hatte ihr eine Nachricht geschrieben.
KNJ [blockiert]: Sei bitte vorsichtig. 
Sie verdrehte die Augen und sperrte ihr Handy wieder, warf es etwas ungehalten unter die Kasse und verschwand im Mitarbeiterraum, um kurz in ein Reisbällchen zu beißen. Dann warf sie einen Blick auf die Kameras, eher nebensächlich, und erstarrte.
Der Laden lag dunkel vor ihr, aber nur von den Innenkameras hinten und vorn. Die Außenbeleuchtung und die innerhalb der Kühltruhen beleuchteten schemenhaft die Szenerie. Von außen aber, da wo Jeongguk neben dem Laden stand, sah innen alles aus wie immer. 
Das Reißbällchen landete neben der Tastatur als sie sich auf die Maus stürzte und das Bild der Kamera über der Kasse vergrößerte. Die Regale waren wüst und leer, eines ganz und gar verschoben. Alte Fernseher, Modelle mit Knöpfen und nach hinten ausschweifenden Körpern standen in den Regalen neben geöffneten Lebensmitteln. Der Boden wurde bedeckt von etwas merkwürdigem, was sie so stark verpixelt und durch die Dunkelheit nicht erkennen konnte. Doch von der Außenkamera sah sie über Jeongguk’s Kopf hinweg alles beleuchtet und ordentlich, alles wie immer. Hell und klar, nichts auf dem Boden und keine Fernseher. 
Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf die angelehnte Tür des Mitarbeiterraumes, Gänsehaut biss ihr in den Nacken und krabbelte ihre Arme herunter, benetzte ihren Rücken. Ihre Augen brannten, das Gefühl, dass jemand hinter ihr stand, übermannte sie fast. Rasch griff sie sich die Taschenlampe aus dem Schub unter dem schmalen Tisch und riss dann beinahe provokant die Tür auf. Sie sah die beleuchtete Außenfront und Jeongguk’s Rücken, Rauch stob aus seiner Richtung über den leeren, dunklen Parkplatz. Sie atmete tief ein, der Geruch von Verwesung biss ihr in die Nase, bevor sie langsam den Raum verließ und mit wie zum Kampf erhobener Taschenlampe hinter die Kasse trat. 
Dunkel und schemenhaft lag der Laden vor ihr, die schiefen, verwüsteten Regale tatsächlich gefüllt mit Retro Fernsehgeräten. Der Boden war übersät mit toten Ratten, was, gemischt mit dem verdorbenen Essen, den Geruch erklärte.
“What the fuck”, wisperte sie, ihre Hände hatten zu beben begonnen. Rasch riss sie das Brett neben der Kasse beiseite und huschte auf die Glastüren zu - und rannte prompt dagegen. 
Sie öffneten sich nicht. 
Verzweifelt klopfte sie von innen gegen die Scheibe, die flache Hand hinterließ einen fettigen Abdruck auf dem Glas. Doch Jeongguk reagierte nicht. Erneut trommelte sie dagegen, rief sogar seinen Namen - keine Reaktion. In einem hysterischen Anflug hob sie die Hand mit der Taschenlampe und wollte die Tür zerbersten… doch im letzten Moment hielt sie inne und sah sich langsam um. Die Szene war grausig, nichts war natürlich an den Vorkommnissen und doch hatte sie das bedrängende Gefühl, dass man ihr etwas mitteilen wollte. Und dass sie hier gerade sowieso nicht rauskam, egal, wie sehr sie es versuchte.
Rasch huschte sie wieder in den Mitarbeiterraum und beugte sich über den Bildschirm, skippte von einem Großbild zum nächsten - und sah es. Oder eher, ihn. Den Jungen, den Yunhee bereits gesehen hatte, dort stand er. Nahe der Lagertüre vor einem der Fernseher, der flackerte. Wie gebannt beobachtete Eunsook wie der Junge weiter tapste, sie hörte das Geräusch der nackten Füße praktisch, und eine Reihe weiter erneut vor einem TV stehen blieb. Und dann weiter ging um sich einige Schritte weiter wieder vor einem Fernseher zu stellen.
Sie beobachtete ihn bestimmt fünf oder zehn Minuten, dann war er wieder bei dem ersten Gerät angekommen - und hob den Kopf zur Kamera. Es war so schattig, dass sie sein verpixeltes Gesicht nicht erkennen konnte aber eine Stimme in ihrem Kopf wisperte vorsichtig, dass er vielleicht gar keines hatte.
Rasch schüttelte sie den Gedanken ab und stolperte dann wieder in den Laden, linste vorsichtig den ersten Gang hinunter. Da war natürlich niemand. Vorsichtig über die Ratten steigend bahnte sie sich ihren Weg zu dem ersten Fernseher, vor dem der Junge halt gemacht hatte. Er unterschied sich unwesentlich von den anderen, keine Notiz, kein Anhaltspunkt. Probeweise drückte sie den großen Einschaltknopf und obwohl das Kabel mit dem Stecker aus dem Regal baumelte, ging er flackernd an. Der rauschende, schwarz weiße Bildschirm hatte einen roten, flimmernden Buchstaben in der Mitte. Sie runzelte die Stirn und ging rasch in den nächsten Gang, schaltete wieder einen Fernseher ein, erwischte erst den falschen, aber der nächste ging flackernd an und auch hier war ein Zeichen zu sehen. 
Kurzzeitig vergaß sie ihre Angst, die Gänsehaut wurde von dem Gefühl, ein Rätsel lösen zu müssen, unterdrückt und sie schob achtlos Ratten aus dem Weg und murmelte laut vor sich hin, teste die Satzzeichen in ihrem Mund, ob es ein Wort und einen Sinn ergab.
Als sie wieder beim ersten Fernseher angekommen war schrieb sie mit gerunzelter Stirn und glasigem Blick die Buchstaben mit dem Finger in die Luft.
“Yu...na… Yuna Sama...ng...Samang… was?”, murmelte sie, ihre schmalen Augen huschten hinter der Brille hin und her, weiteten sich dann erschrocken.
“Yua Samang? Kindstot-”, sagte sie laut, da erloschen die Fernseher flackernd und sie hörte es. Es musste aus dem Lager kommen, ein weinendes Kind. Die Gänsehaut war wieder da, sie krabbelte ihr das Rückgrat hoch. Langsam bewegte sie sich, hielt mit einer Hand die Taschenlampe hoch und griff mit der anderen nach dem Türgriff. Das Lager war dunkel und als sie den Lichtschalter drückte, passierte nichts. Natürlich nicht.
Ihr Atem hallte laut von den Wänden wider, vorsichtig schlich sie um die Ecke und leuchtete in die Ecke, aus der Jammern und Wimmern kam. Da saß der Junge, mit dem Gesicht zur Wand, die Beine ausgestreckt, die schmalen Schultern bebten unter seinem Geschluchze. Etwas an ihm war merkwürdig, Eunsook schmerzte der Kopf, als sie ihn ansah. Zwar sah er echt aus im Schein ihrer Taschenlampe, da waren Falten in seinem T-Shirt und seine Haut war blass aber natürlich blass, und doch hatte sie das Gefühl, ihn nicht lange ansehen zu können. Ein Tinnitus schwoll in ihrem Kopf an und als sie die freie Hand hob und sich zu ihm herunter beugte, wirbelte das Kind herum.
Sein Gesicht war leer, weniger noch, da war keines. Blank lag die Haut vor ihr, eine leichte Wölbung, wo der Nasenknochen sich leicht erhob, und zwei Kuhlen, wo Augäpfel sein sollten. Erschrocken japste sie auf und stolperte zurück, hörte dann das Quietschen der schweren Tür, die in den Hinterhof führte. Wie erstarrt blieb sie stehen und das Mondlicht von draußen warf einen unnatürlich langen Schatten bis auf sie, der sich mit ihrem eigenen vermischte und bis auf die Wand fiel, vor der niemand mehr hockte.
Langsam, ganz langsam, drehte sie sich um.
Eine riesige, dürre Frau stand vor ihr, in einem alten, zerlumpten Kleid. Ihr wirres, langes Haar hing dreckig in ihr Gesicht doch sie sah die schwarz tropfenden Lippen und die gelben, spitzen Zähne, als sie grinste. Die Kreatur streckte ruckartig eine langfingrige Hand nach ihr aus und obwohl sie im Eingang stand erreichte sie Eunsook und schloss sich fest um ihren Hals.
Eunsook presste die Augen zu und schrie, es endete in einem röchelnden Husten und sie hörte ihre Luftröhre im Hals knirschen, als die Hand weiter zudrückte, eisig kalt und nass auf ihrer Haut. Ihr Gesicht wurde heiß und kalt, der Herzschlag bollerte in ihren Ohren und als der Tinnitus die Oberhand gewinnen und sie am Rande ihres Bewusstseins angekommen war, spürte sie, wie die Lagertür aufgestoßen wurde und gegen die Wand donnerte. 
Sie fiel auf die Knie und konnte sich mit den Händen gerade noch abfangen, schürfte mit den Nägeln über den Boden. Rasselnd griff sie nach Atem, keuchte und hustete während der flimmernde, weiße Rand ihres Sichtfeldes verschwand und Jeongguk’s ziemlich warme und echte Hände sich auf ihre Schultern legten.
“-sook? Ey, Eunsook, was zur Hölle-”
“-banmal”, keuchte Eunsook und ließ sich von dem jüngeren Muskelpaket hochziehen. 
“Ist dir Unnie lieber in dieser völlig normalen Situation?”, spottete Jeongguk ärgerlich, doch seine großen Augen wirkten erschrocken.
“Alles gut”, wisperte Eunsook, fast mehr zu sich selbst, und blinzelte verwirrt in das grelle Licht des sehr normalen und aufgeräumten Ladens. Keine Ratten und Verwesung, keine Fernseher von 1970. 
“Was…?”
“Ja, was, das wüsste ich auch gerne! Was zur Hölle da zum Beispiel los war? Du hast in der Luft gehangen wie ein Zombie am Glockenseil, Mann!”
Eunsook lehnte sich am Tresen an, drehte sich dann langsam zu Jeongguk um, die Augen schreckensgeweitet. Sie war blass, die Brille verrutscht, das Haar wirr. Um ihren Hals waren gerötete Striemen, eine Ader auf ihrer Stirn versuchte anscheinend verzweifelt, wieder Blut zum Hirn zu pumpen. 
“Der Laden hier war dunkel, alles war… ganz anders. Der Junge war wieder auf den Kameras. Hier waren Fernseher, er hat sie angemacht… Er hat Samang Yuna geschrieben… Verstehst du?” “Ich check hier rein gar-” “Samang Yuna… Yua Samang… Kindstod, Gukkie! Er wollte mir was sagen… aber dann war sie da”, wisperte Eunsook und erschauderte, rubbelte mit ihren Händen über ihre Oberarme.  
Jeongguk hielt inne, die verwirrte Zornesfalte nach wie vor auf der Stirn, der Mund offen und die Hand erhoben als wolle er diskutieren. Doch er ließ sie langsam sinken und schluckte laut. 
“...sie?”
Eunsook nickte langsam, den Blick glasig. 
“Wer… ist sie?”
Plötzlich kratzte es über ihnen, laut und abrupt, dreimal. 
Sie rissen die Köpfe hoch und musterten die Deckenplatten, weiße, aneinander gereihte Quadrate. Es kratzte erneut, einmal diesmal, lang und quietschend. Putz rieselte von der Decke, dann scharrte es und etwas bewegte sich polternd auf die Wand zu und schien darin nach unten zu wandern. 
“Das ist sie - die ihr geseh’n habt letzte Nacht… Hilf mir mal”, zischte Eunsook und stieß sich vom Tresen ab, war mit einem großen Schritt unter der Deckenplatte, von der das Kratzen gekommen war, und winkte den Muskelprotz heran. Verwirrt folgte er ihr und streckte die Arme etwas hilflos von sich, sie hob ein Bein und rasch gab er ihr eine Räuberleiter.
Eunsook knallte ihm beinahe die Taschenlampe vor den Kopf, er fluchte und sie strauchelte, griff eine Handvoll seines Haars bis sie ihre Balance gefunden hatte und dann tief Luft holte und mit der Rückseite der Taschenlampe heftig vor die Platte schlug. Sie löste sich leicht und verrutschte, sodass Eunsook sie beiseite schieben konnte.
Dunkelheit gähnte ihnen entgegen, sie leuchtete mit der Lampe hinein und man erkannte die staubigen Innenwände eines Schachtes, da waren ein paar Kabel. 
“Was machst du denn da? Hälst du das für eine gute Idee?”, knurrte Jeongguk unwirsch doch das Beben in seiner Stimme verriet seine Sorge.
“Irgendwas wollen sie uns sagen… fragt sich nur, was…”, murmelte Eunsook und griff in den Schacht. Sie könnte sich hochziehen, vielleicht würde sie etwas Wichtiges finden… Die Taschenlampe rollte in den Schacht, als sie diese losließ und sich hochziehen wollte - doch sie war nicht kräftig genug. Frustriert sah sie nach unten zu dem rotgesichtigen Dongsaeng, der verwirrt zu ihr aufsah.
“He, Goo, gib’ mir mal ‘nen Schubs!”
“Was, wenn der Junge uns vor ihr warnen wollte? Die hat dich gewürgt und jetzt willst du da hoch? Das kapier’ ich nich’...”, murmelte er atemlos, strauchelte kurz. Sie quietschte erschrocken und hielt sich weiterhin fest, eines ihrer Beine baumelte im freien. Bevor Jeongguk seine Balance wiederfinden konnte, schwebte Eunsook frei unter der Decke. Verdutzt sah sie herunter, und Jeongguk zu ihr auf - seine Augen wurden riesig, dann sprang er hoch und rief verzweifelt: “VORSICHT?!”, doch es war zu spät.
Als Eunsook aufblickte, grinsten gelbe, spitze Zähne sie an und schwarzer Speichel landete auf ihrer Brille. Lange Fingernägel krallten sich um ihre Unterarme und die Decke atmete sie förmlich ein, als sie hochgerissen wurde.
Ihr schriller Schrei wurde begleitet vom blechernen Poltern innerhalb der Wand, das die Decke entlang krabbelte und dann die Wand hinunter verschwand. Dann war es still. Geschockt sah Jeongguk zur Decke hoch. “EUNSOOK?!”, brüllte er, doch es blieb still. Nur die Taschenlampe rollte langsam über die Kante und fiel zu Boden, erlosch jäh. 
“Fuck”, keuchte der Junge und raufte sich das Haar, riss sein Handy aus der Hosentasche und hatte die Nummer der Polizei bereits gewählt als sein dreckiger Daumen über dem grünen Hörer schwebte.
Was zur Hölle sollte er sagen?
“Hallo, Jeon Jeongguk mein Name! Ich schieb als Securtiy die Nachtschicht im Convenience Store und meine Kollegin hat ein ekeliges Gespenst provoziert, das sie in die Decke gezogen hat… ich weiß, kranke Story, aber ich will sie echt nicht verarschen, kommen Sie schnell!” Wohl kaum.
Rasch switchte er zum Gruppenchat und wählte Facetime.
+
Es waren drei weitere Stunden vergangen, in denen die Freunde die lokale Polizei und den Manager informiert hatten und die Sonne langsam aufging. Von Eunsook fehlte jede Spur und der Polizist wollte gerade Eunsook’s Tante informieren, als Taehyung mit großen Augen die Straße hinunter zeigte.
Eine drahtige Gestalt in T-Shirt und kurzer Latzhose kletterte gerade strauchelnd die Böschung hoch und stolperte dann auf der Straße in Richtung Dorf. Wie eine Schlafwandlerin kam Eunsook auf sie zu, die Augen weit aufgerissen, der Gang langsam und schlurfend. Sie sah so aus, als wäre sie die ganze Nacht durch das Unterholz gelaufen, je näher sie kam, desto schlimmer sah sie aus.
“Eunsook?!”, rief Yunhee aus, ihre Stimme schrill, und sie lief ein paar Schritte auf das Mädchen zu bevor sie stehen blieb, sich eine Hand vor den Mund presste. 
Eunsook blinzelte heftig und blieb kurz stehen, schüttelte den Kopf. Drehte sich verwirrt um und starrte zurück, die Schultern angespannt, die Hände zu Fäusten geballt.
“Ist sie verletzt? Jetzt tut doch was”, zischte Namjoon und rannte auf sie zu und gerade als sie sich umdrehte war er bei ihr, packte ihre Schultern und schüttelte sie sanft.
“Hey, Eunsook, alles gut? Sag schon, ist dir was passiert?”
Mit glasigem Blick starrte sie ihn an, ihre Brille hatte sie anscheinend verloren, bevor ihr Gesicht sich regte und ihre Augen sich mit Wasser füllten. Langsam legte sie die Arme um seine Mitte und lehnte sich anscheinend mit dem ganzen Gewicht gegen ihn, da er strauchelte, und dann begann sie zu weinen. Erst war es nur ein leises Wimmern, dann schluchzte sie lauthals. Namjoon murmelte beruhigende Worte und tätschelte unbeholfen ihren Rücken, warf einen hilfesuchenden Blick über ihre Schulter.
Die Anderen scharten sich um die beiden, Yunhee warf jedem, der Eunsook anfassen wollte außer Namjoon, an den sie sich klammerte wie an einen Rettungsring, einen giftigen Blick zu.
“Was ist passiert, Miss Kim? Mögen Sie mal erläutern?”, fragte der junge Kollege des Dorfpolizisten neugierig und kritzelte bereits wie wild auf seinem Notizblock.
“Doch nich’ so, Sungyeol, ein bisschen mehr Gefühl bitte! Frau Kim, wurde Ihnen was Schlimmes angetan? Entführung, sexuelle Übergriffe, Verge-”
“-Chef?!”
“Wir müssen das fragen!”
Jimin drängelte die beiden ein Stück zur Seite und warf ihnen einen vernichtenden Blick zu.
“Sieht sie so aus, als will sie da grade drüber red’n? Alles gut, Sook-Sook, wir beschützen dich!”, murmelte er und tätschelte ihr das Haar. Das sah ein wenig lustig aus, da er 1 ½ Köpfe kleiner war als sie, aber die Geste zählte wohl.
“Sie sieht aus, als wäre sie schlafgewandelt…”, murmelte Taehyung geistesabwesend, und traf damit mal wieder den Nerv. Eunsook holte tief und zitternd Luft und nickte kräftig.
“Schlafw-wandeln… so hat es sich angefühlt, ja”, murmelte sie zerstreut und wischte sich mit den Händen über die Augen, löste sich verlegen aus Namjoon’s schützender Umarmung. Yunhee fuhr ihr mit den eigenen, überlangen Ärmeln über das Gesicht und kämmte ihr das Haar aus der Stirn.
“Dummbatz, wir haben uns Sorgen gemacht! Gukkie hat gesagt, die Decke hätte dich gefressen”, erzählte die Ältere und musterte aufmerksam das Gesicht ihrer besten Freundin, Eunsook’s rote Augen fielen auf Jeongguk, der sich die Unterlippe zerkaute und riesige, schuldbewusste Augen hatte.
“Ja, das trifft’s wohl… Sie hat mich hochgezogen und dann bin ich… in der Wand nach unten gefallen? Und bin im Gras gelandet, auf einem Berg. Da waren viele, alte Grabsteine…”
“Der alte Friedhof?”, fragte der jüngere Polizist eifrig und schrieb so schnell mit, dass er beinahe das Papier einriss.
“Es gibt einen alten Friedhof?”, fragte Namjoon stirnrunzelnd.
“Natürlich, oben auf dem Berg”, antwortete Frau Kim, die mit ihrem Rolator an ihnen vorbei strakselte. Sie alle zuckten zusammen, keiner hatte sie kommen gehört.
“Aber der ist zu weit weg von der Stadt, er wurde vergessen und ein neuer wurde angelegt… aber erst Anfang dieses Jahrzehnts. Die davor liegen alle noch auf dem Berg… Hört sich ganz so an, als hättet ihr alte Geister beschworen… die von damals, bevor die Mädchen starben…”
“Hören Sie doch auf mit ihren Schauergeschichten, Frau Kim!”, rief der Manager ihr unwirsch nach und musterte unzufrieden die Gruppe Teenager.
“Seht mal… Wenn ihr mit Drogen oder so Kult Geschichten experimentieren wollt, bitteschön - aber außerhalb der Arbeitszeiten?! Geht es dir gut, Eunsook, oder musst du dir ein paar Tage frei nehmen?”
“Also Herr Manager, das ist aber nicht die feine Art…”, echauffierte sich Jimin empört, Taehyung stimmte ihm lauthals zu.
“Es macht Sinn, dass sich Miss Kim erstmal erholt und einer ärztlichen Untersuchung unterzieht. Ich nehme sie direkt mit”, ordnete der Dorfbulle gewichtig an und setzte sich die Schirmmütze wieder auf den abweichenden Haaransatz..
“Ich komme mit”, sagte Yunhee sofort und griff nach Eunsook’s Elle, warf den anderen einen bedeutungsschweren Blick zu. Namjoon nickte den anderen zu und sie folgten ihm zu seinem Wagen.
“Was… aber… He, wer macht denn dann die Tagschicht?”, rief der Manager verdutzt Yunhee hinterher, die salopp über die Schulter rief: “Vielleicht Junhoe? Jedenfalls nicht ich.”
Jeongguk und Jimin warfen sich einen Blick zu, wackelten mit den Brauen und kicherten.
“Diese Nuna…”, grinste Jeongguk kopfschüttelnd.
“Das kannst du laut sagen”, murmelte Jimin amüsiert bevor er sich ächzend zwischen Taehyung und Jeongguk auf den Rücksitz klemmte, da auf dem Beifahrersitz ein Haufen Papierkram, alte Kaffeebecher und ein Laptop lagen - den Namjoon gerade Jeongguk reichte.
“Hier, such mal bitte bei Naver nach dem alten Friedhof. Und wenn du gut bist nach Kriminalfällen hier in der Gegend, irgendeinem Anhaltspunkt… Ich glaub, wir haben eine neue Spur.”
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