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#robertJungk
fritz-letsch · 1 year
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Zukunftswerkstätten in dieser Zeit?
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Es braucht eine Gruppe mit gemeinschaftlichen Zielen, und was in letzter Zeit alles "Zukunftswerkstatt" genannt wurde, zwischen Aus- und Fortbildungen bei Google, grünen Tagungen, Vortragsreihen der SPD und versuchten neuen Gemeinschafts-Entscheidungen, hatte nichts mit dem ursprünglichen Gedanken von Robert Jungk zu tun: Gemeinsam die eigenen Dinge regeln - auch in der Politik. 11. Mai 1913: Robert Jungk, deutsch-US-amerikanisch-österreichischer Publizist, Journalist und Zukunftsforscher, Träger des Alternativen Nobelpreises, kommt zur Welt.
Sein Leben lang ein Wandervogel
Als Neunjähriger hatte er den jüdischen Wandervogel in Berlin kennen gelernt und lebte in diesem demokratischen Geist der Gemeinschaft. Ich erlebte Robert Jungk erstmals 1980 auf den Praterwiesen in Wien, dort war er aktiv auf einem Festival der Friedensbewegung beteiligt und stellte seine neue gemeinschaftlich- partizipative Methode Zukunftswerkstatt vor; Selbstorganisation ist uns - wie ehrliche Politik - immer mehr verloren gegangen:  Früher noch in Gruppen der Jugendarbeit mit Selbst-Verständlichkeit eingeübt, ein Programm aufzustellen, Fahrten zu organisieren, Feste gestalten ... ist heute ein ewig gleicher Abklatsch des Konsums von Moden wie bei Hochzeiten und Beerdigungen. Die Politik - nur noch der Parteien - ist nur noch Geschäft, bis in alle unsere Beziehungen vordringend. Der Ablauf einer Zukunftswerkstatt ist die beste Voraussetzung, eine bestehende oder eine neue Gruppe für eine gute Selbstorganisation vorzubereiten. Es geht darum, alle Betroffenen und Interessierten zu einem Thema / Seminar einzuladen, gemeinsam die Kritikphase durchzuarbeiten, also die Grundlagen des Problems zu erfassen und zu formulieren, dann die positive Wendung der Problematik zur Utopie im und für den gesellschaftlichen Wandel zu erweitern, schließlich die Strategie für ein gemeinsames Vorgehen zu entwickeln – aus den eigenen und zu mobilisierenden Kräften. Beispielen aus der Praxis des Leiters folgt ein Erfahrungsaustausch über gelungene oder auch gescheiterte Selbstorganisationsprozesse durch Zukunftswerkstätten. Leitung: Fritz Letsch, Moderator, Theaterpädagoge, FairMünchen.de, Host: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Carmen Bayer, Hans Holzinger: Webinar 6. April 2023 18.00 – 19.30  Anmeldung und viele weitere Berichte Austausch und Nachgedanken Nach einer zeitlich und methodisch eher strikten Anleitung und Moderation ist der Sprung in die Selbstorganisation eine große Veränderung: Wie übernehmen wir jetzt selbst die Verantwortung? Der Vorschlag von Titus: Zeitliches Verhältnis 1-2-4 in den Phasen Kritik - Utopie - Strategie Selbstorganisation als Methode in die dritte, die Strategie-Phase aufnehmen: Vereinbarungen zur gemeinsamen Struktur nach der Werkstatt: Wie arbeiten wir tatsächlich weiter? Wie geht das? In einer thematischen Kleingruppe feste Vereinbarungen beschließen und -je nach beruflichen oder politischen Strukturen - als Beschluss und Einladung an Interessierte veröffentlichen: Wie kommunizieren wir vorwiegend? wie werden Ideen veröffentlicht? wie Beschlüsse diskutiert werden können welche Ansprechpartner*Innen für Themen Welche beruflichen Fähigkeiten bringen wir ein, welche brauchen wir dazu? welche Reflexionsphasen vereinbaren wir in großen und kleinen Gruppen? Neu verbinden Wenn du dir noch zu viele Gedanken machst: Es beginnt erst allmählich wieder, dass sich viele Leute nach Corona, Familienkrach, Überarbeitung, Arbeitslosigkeit oder Ortswechsel neu verbinden: Die Medien der alten Konzerne nicht mehr zu bespielen, kritisch in die Welt der Kriege zu schauen, es geht vielen so: Wir können neu lernen, uns neu zu verbinden: Uns vorzustellen in der neuen Runde und Umgebung, in neuen Medien, die uns selbst gehören, wie Mastodon und ähnliche im Fediverse mit Programmen, die frei sind und von kritischen Entwicklern in Communities weiter entwickelt werden, wie Ubuntu und Linux, in Lernwerkstätten und Zukunftswerkstätten nach Robert Jungk gemeinschaftlich anzueignen. Neue Medien wie bigbluebutton, meet, von manchen Hochschulen zoom geben uns neue Möglichkeiten zwischen den realen Treffen in sicherem Kontakt zu bleiben und Arbeitsmittel wie Pads neben den emails zu benutzen … Read the full article
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befreiungsbewegung · 2 years
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vor 25 Jahren: Legislatives Theater im Rathaus München
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23.10.1997 war dummerweise genau der 50. Geburtstag des Oberbürgermeisters, was uns keiner gesagt hatte. Und fast alle Stadträte waren dort. Bis auf eine, Jutta Koller, die den Vorstellungen der Szenen durch Augusto Boal aufmerksam folgte. Forumtheater-Szenen, durch das Publikum zu verändern, wie sie in Rio de Janeiro damals benutzt wurden,  die Anliegen der Bevölkerung in Gesetzesvorlagen zu verwandeln. Dazu gehörte in Rio natürlich noch ein breiterer Abstimmungsprozess: Zuerst diskutieren die verschiedenen Gruppen die Lösungsvorschläge auf Fiestas, den regelmäßigen Treffen der Bürger- und Umweltforen, bis die Mitarbeiterinnen im Mandat (ein Stadtrat / Senator / Vereador hat dort eine Reihe von Mitwirkenden, auch aus Jura und Verwaltung) einen abstimmungsfähigen Vorschlag für das Stadtparlament formulieren. Eine Reihe von Vorschlägen wurde im Parlament angenommen, über 60 wurden ausgearbeitet, zum Teil in die zuständigen Landes- und Bundesparlamente weiter gegeben, wie Diskriminierung von Behinderten und queeren Personen. Wir hatten in den vielen Workshops, die Kolleginnen aus etlichen europäischen Ländern anleiteten und im Workshop mit Augusto Boal einige Themen erarbeitet und in einer symbolischen Aktion einem Publikum im Rathaussaal vorgestellt, Augusto hatte einen kleinen Bericht geschrieben und der englischen Ausgabe seines Buches „Teatro Legislativo“angehängt: „Legislative theatre“ bei Routledge London New York 1999. Eine deutsche Ausgabe wird es wohl nicht geben, aber etliche Internet -Seiten wie von http://Harald-Hahn.de auf http://legislatives-theater.de und youtube-Filme seiner Rede im Justiz-Palast Wien und Anwendungen in anderen Ländern, die noch zu recherchieren wären  - oder sind unsere Parlamente und Parteien inzwischen so Lobby-zerfressen, dass keine Hoffnung mehr besteht?
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Augusto Boal und Paulo Freire bei der Ehrung in der Universität Nebraska Beim Jahrestreffen von Zukunftswerkstatt-Moderierenden in Salzburg am 22.10.22 kam die Rede auf autonome Lernformen, was auf Paulo Freire zurück zu führen ist, der mit der Pädagogik der Unterdrückten den Hintergrund für das Theater der Unterdrückten von Augusto Boal geschrieben hatte: Jedes Kind möchte selber lernen, und die Lern-Autonomiewurde nie konsequent auf unsere Ausbildungs- und Schul-Situationen angewandt. Als „marxistisch“ diffamiert, wie hierzulande gelegentlich Robert Jungk, der als jüdischer Wandervogel vom Atom-Kritiker zum Zukunftsforscher wurde, und mit der Zukunftswerkstattnach demokratischen Formen für Bürgerbeteiligung suchte, heute vielleicht ein Einstieg in die Organisation der Bürger- und Jugend-Räte „Wir haben das, was ich eine Analphabeten-Demokratie nenne. Die meisten Menschen begnügen sich damit, ein Kreuzchen auf den Stimmzettel zu machen. Genau das ist das Verhalten von Analphabeten.“ Robert Jungk
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theatermachtpolitik · 2 years
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vor 25 Jahren: Legislatives Theater im Rathaus München
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23.10.1997 war dummerweise genau der 50. Geburtstag des Oberbürgermeisters, was uns keiner gesagt hatte. Und fast alle Stadträte waren dort. Bis auf eine, Jutta Koller, die den Vorstellungen der Szenen durch Augusto Boal aufmerksam folgte. Forumtheater-Szenen, durch das Publikum zu verändern, wie sie in Rio de Janeiro damals benutzt wurden,  die Anliegen der Bevölkerung in Gesetzesvorlagen zu verwandeln. Dazu gehörte in Rio natürlich noch ein breiterer Abstimmungsprozess: Zuerst diskutieren die verschiedenen Gruppen die Lösungsvorschläge auf Fiestas, den regelmäßigen Treffen der Bürger- und Umweltforen, bis die Mitarbeiterinnen im Mandat (ein Stadtrat / Senator / Vereador hat dort eine Reihe von Mitwirkenden, auch aus Jura und Verwaltung) einen abstimmungsfähigen Vorschlag für das Stadtparlament formulieren. Eine Reihe von Vorschlägen wurde im Parlament angenommen, über 60 wurden ausgearbeitet, zum Teil in die zuständigen Landes- und Bundesparlamente weiter gegeben, wie Diskriminierung von Behinderten und queeren Personen. Wir hatten in den vielen Workshops, die Kolleginnen aus etlichen europäischen Ländern anleiteten und im Workshop mit Augusto Boal einige Themen erarbeitet und in einer symbolischen Aktion einem Publikum im Rathaussaal vorgestellt, Augusto hatte einen kleinen Bericht geschrieben und der englischen Ausgabe seines Buches „Teatro Legislativo“angehängt: „Legislative theatre“ bei Routledge London New York 1999. Eine deutsche Ausgabe wird es wohl nicht geben, aber etliche Internet -Seiten wie von http://Harald-Hahn.de auf http://legislatives-theater.de und youtube-Filme seiner Rede im Justiz-Palast Wien und Anwendungen in anderen Ländern, die noch zu recherchieren wären  - oder sind unsere Parlamente und Parteien inzwischen so Lobby-zerfressen, dass keine Hoffnung mehr besteht?
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Augusto Boal und Paulo Freire bei der Ehrung in der Universität Nebraska Beim Jahrestreffen von Zukunftswerkstatt-Moderierenden in Salzburg am 22.10.22 kam die Rede auf autonome Lernformen, was auf Paulo Freire zurück zu führen ist, der mit der Pädagogik der Unterdrückten den Hintergrund für das Theater der Unterdrückten von Augusto Boal geschrieben hatte: Jedes Kind möchte selber lernen, und die Lern-Autonomie wurde nie konsequent auf unsere Ausbildungs- und Schul-Situationen angewandt. Als „marxistisch“ diffamiert, wie hierzulande gelegentlich Robert Jungk, der als jüdischer Wandervogel vom Atom-Kritiker zum Zukunftsforscher wurde, und mit der Zukunftswerkstatt nach demokratischen Formen für Bürgerbeteiligung suchte, heute vielleicht ein Einstieg in die Organisation der Bürger- und Jugend-Räte „Wir haben das, was ich eine Analphabeten-Demokratie nenne. Die meisten Menschen begnügen sich damit, ein Kreuzchen auf den Stimmzettel zu machen. Genau das ist das Verhalten von Analphabeten.“ Robert Jungk
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fritz-letsch · 5 years
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Hiroshima & Naturwissenschaft
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Erklärung der NaturwissenschaftlerInnen-Initiative zum 74. Jahrestag des Atombombenanwurfes seitens der USA auf Hiroshima Der 74. Jahrestag der verbrecherischen und verheerenden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki ist Anlass, die Kernaussage zu erneuern: Entweder die Menschheit schafft die Atombombe ab oder die Atombombe die Menschheit. Wenige Tage nachdem der INF-Vertrag zur Abrüstung von Mittelstreckenraketen beendet wurde, wird das nukleare Wettrüsten verschärft.  Es geht um milliardenteure Modernisierungsprogramme in allen Atomwaffenstaaten, die Entwicklung neuer (Mini-)Atomwaffen in den USA und die vielfältigen Gefahren der weiteren Verbreitung von Atomwaffen, angeheizt durch Spekulationen über Atomwaffenprogramme Irans und Saudi Arabiens. Dort weiter lesen: erklaerung-der-naturwissenschaftlerinnen-initiative-zum-74-jahrestag-des-atombombenanwurfes-seitens-der-usa-auf-hiroshima/
Die Friedensbewegung
war seit den letzten Kriegen und im Kalten Krieg von der herrschenden Medien immer beiseite geschrieben worden: Zuerst als bürgerliche Gutmenschen, dann als randalierende Hippies, als verkappte Kommunisten und nun? Robert Jungk hatte mit seinem Buch "Der Atomstaat" gewarnt, seine wissenschafts-journalistischen Arbeiten wurden vom "Establishment" wenig ernst genommen Rezo hatte in seinem Video von der Selbstzerstörung der CDU auch die Drohnen und die Atombomben in Ramstein erwähnt, und niemand in dieser Pseudo-Regierung will darauf antworten. Die Raketen liegen, und der Iran ist plötzlich der böse Feind, der "unsere" Handelsschiffe gefährdet, so weit sie Öl-Schmuggler-Tanker sind, und die GRÜNEN würden ja eingreifen, wieder mal ... Nun ist nur noch eine schmale Gruppierung aktiv, aber zusammen mit den Fridays for Future kann Neues wachsen, denn die Jungen wissen, was die von den Bundeswehr-Wissenschaftlern beschönigt wird: Rüstung und Krieg tötet
WIR SIND FRIDAYS FOR FUTURE.
Die Klimakrise ist eine reale Bedrohung für die menschliche Zivilisation – die Bewältigung der Klimakrise ist die Hauptaufgabe des 21. Jahrhunderts. Wir fordern eine Politik, die dieser Aufgabe gerecht wird. Read the full article
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