Tumgik
#zusammen durch Feuer
beauty-forever · 16 days
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Das 10. Freudenmädchen
Eine etwas andere Gutenacht-Geschichte Der Junge, der vor den unbeschriebenem Blatt saß, mochte 10 Jahre alt sein, von zierlicher Gestalt und mit einem blonden Lockenschopf. Er kaute zerstreut an seinem Federkiel, als die Rabenfrau über seine Schultern schaute und ihn am Ohr zog. Er habe schon wieder nichts weiter gebracht, tadelte sie und sah ihn dabei liebevoll an. Das ginge so nicht weiter, denn nur durch Übung gelange er zu Meisterschaft. Seufzend beugte sich der Knabe über das Pergament und überlegte. Dann begann er zu schreiben. "Heute ist der zehnte Tag meines zehnten Lebensjahres, und ich habe noch immer nichts zustande gebracht außer Lesen und Schreiben lernen und ein wenig von der Mathematik und so weiter. Meine Lehrer mögen sich sehr anstrengen, aber es scheint meiner Mutter nicht zu genügen. Seit einiger Zeit jedoch beschäftigt mich etwas sehr Delikates, das mich des Nachts des Schlaf beraubt und mich morgens erschrocken erwachen lässt, denn ich weiß nicht, ob ich mich im Schlaf besudelt hätte. Ich muss an blutrote Lippen denken, an weißgefärbtes Lockenhaar, an enge Mieder, aus denen weißes Fleisch quillt und hochgehobene Röcke. Es sind ihrer zehn, und ich kenne auch ihren Namen, ihre süßen Worte und Glockenspiele, mit denen sie ihre Freier umgarnen und locken und sündigen. Diese huldigen ihnen und liegen ihnen zu Füßen, sie entledigen sich ihrer Beinkleider und verschwinden zusammen, aber ich weiß nicht, wohin, denn ich sehe es nur von draußen, und sie sagen, ich solle mich trollen, ich bin ein ungeschickter kleiner Tropf mit einem kleinen Würmchen. Meine Mutter sagt, wenn ich erst größer bin, würde sie mir alles erklären, und ich solle mich in Acht nehmen, aber wovor? Ich muss dieses Blatt auf das schnellste verbrennen, sonst erkennt sie an meinen roten Ohren, dass ich an verbotene Früchte denke, und zieht sie mir noch länger... nein, ich muss es sofort tun.... jetzt, auf der Stelle....." Als seine Mutter ins Zimmer kam, stand der Knabe mit unschuldiger Miene vor dem Feuer und lächelte sie mit seiner Zahnlücke an. Es war Zeit, zu Bett zu gehen, und es wartete eine Gutenachtgeschichte, aber die, die er eigentlich zu hören wünschte, war nicht dabei....und warum wurde das Würmchen eigentlich größer, wenn er es gar nicht wollte? by LadyAislinn aus dem Zyklus Würmchen & andere Geschichten
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planetenpoet · 1 year
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hätte nie gedacht, dass ich mal liebe / neunundzwanzigster mai 2022
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hätte nie gedacht, dass ich mal lieben, nie gedacht, dass ich nicht genug kriegen kann von den unzähligen hieben die diese liebe mit sich bringt ich dachte immer, dass durch liebe nur mein herz um atem ringt, sich mein fluchtinstinkt einklinkt und meine einzigartigkeit im sumpf der zweisamkeit versinkt
natürlich dachte ich immer wieder, dass ja was dabei sein muss, denn wieso schmerzt so vielen der schluss der letzte kuss pistolenschuss aus amors hand, wenn dann der anfang es nicht wert gewesen wär? unbeschwert gewesen wär? hinterher ist man wohl schlauer, doch was dauert dann bei mir so lang? was, wenn ich einfach nicht lieben kann?
und einundzwanzig jahre lang nahm ich so an dass liebe für mich so abstrakt, in ihrer wirkung so vertrackt sein muss denn jeder kuss, noch so intim hat mir immer den drang verliehen zu fliehen jedes gefühl eliminieren ist auch nicht leicht, aber vielleicht war ich ja nur dazu bereit, damit ich meine zeit nicht verschwende wenn am ende sowieso nur ich alleine bleib
die psyche des menschen ist unergründlich, sicherlich doch irgendwo in mir sah ich ein licht ein kleines bisschen ich, was mich zum weitermachen motiviert und gleichzeitig so irritiert, weil eigentlich brauch ich ja nur mich allein wie kann es also sein, dass mein verstand mir einfach aberkannt hat, mit mir selbst zufrieden zu sein? nur mich zu lieben, allein? fragen über fragen, die mich in meinem alltag plagen und die last tragen muss ich, macht es den anschein
und einundzwanzig jahre lang ging ich so durchs leben, dem herzbeben niemals nachgegeben weil es gab eben immer einen grund, eine begründung für die absolute nich-entzündung des feuers in meinem herzen ich spar mir die schmerzen wär doch gescherzt, wenn ich einer anderen person in dieser situation die macht zuspreche mir das herz zu brechen
hätte nie gedacht, dass ich mal liebe doch dann traf ich dich keine liebe auf den ersten blick, das versichere ich, doch vielleicht war es eben das, was ich vermisste was am ende so auslöste dass mein herz das deine innig küsste meine arme dich umschlossen mein verstand in deinen verflossen spüre noch das laute pochen, meinen puls in meinen ohren jegliche entscheidungsmacht, die ich gedacht hab zu besitzen entgleitet meinen fingerspitzen, hab ich sie doch mit jedem neuen blick in deine treuen augen verloren fühl mich wie neugeboren, wenn ich in deinen armen lieg, die zeit um uns einfach verfliegt
mein herz zieht sich zusammen.
wochen sind bereits vergangen und ich kann nicht anders, als anzufangen darum zu bangen, dass was ich immerzu berfürchtet habe nun passiert, mein herz blessiert weil du schon fast gegangen bist
verdammter mist genau das wollte ich nicht.
zweiundzwanzig jahre fast hat niemand je den schritt gemacht auf mich zu, doch jetzt sitzt du an meinem tisch ich scheue mich, denn innerlich bin ich noch immer zögerlich ich glaub es nicht, was du da sprichst mich lieben? lächerlich so war das nicht geplant bin komplett erstarrt, denn angst macht mir nicht, dass du mich willst dass du nicht meinen hunger stillst; angst macht mir nur, dass ich dich mag und du mich eines tages nicht
wwas tun wir nun? "ich weiß es nicht," sagst du und blickst in mein gesicht, "ich weiß nur, dass ich dich mag, der rest ist mir total egal." und irgendwie... hat's das getan ich schau dich an und plötzlich lächle ich, vergesse nicht, was in mir braut, doch plötzlich ist mir das gefühl vertraut nicht länger nur abstrakt und fern, im gegenteil, ich fühle gern und lern mit dir zusammen fernab aller zweifel nur wir beide bin bereit, denn geteiltes leid wird lieben und mit ebendiesen hieben verblieben wir dabei verliebt zu sein
zweiundzwanzig jahre schon blieb ich verschont von herzensschmerzen schlechten scherzen noch ein kuss, doch dann ist schluss liebeskummer, neue nummer und am ende nur noch fremde doch, zweiundzwanzig jahre lang nahm ich fälschlicherweise an die liebe sei bloß eine last und dabei habe ich verpasst, was es bedeutet wen zu lieben und einfach nie genug zu kriegen von den unzähligen hieben die diese liebe mit sich bringt denn wenn du jemand lieben kannst fängt jeder dieser hiebe an ganz sanft wie heißer sand am weißen strand deine haut nur zu berühren deine sinne zu verführen nie gedacht, dass ich mal liebe, doch mit dir bliebe mir sowieso keine wahl, die liebe ist gar keine qual du zeigst mir, dass ich lieben kann und deshalb fang ich endlich an.
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zum-goldtopf · 1 year
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Egal wie oft ich diese Straße auch schon betreten hatte, dieser Pub hatte hier noch nie gestanden. Noch nie, dafür hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt. Er war erst aufgetaucht, nachdem man mir den Weg dorthin verraten hatte. Eine merkwürdige Gestalt. Sie war bucklig und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, um eine sonderbar gefärbte Haut zu verstecken. Das war bereits der Vorgeschmack auf das, was mich im Inneren erwarten würde.
Als ich die Tür aufdrückte, waberte mir der Geruch nach Alkohol und Essen entgegen. Bis auf Augenhöhe waren die Pubwände getäfelt in dunklem Holz, bevor sie von grün gemusterter Tapete bedeckt wurden bis unter die Decke. Es war schummrig, aber auf eine gemütliche und rustikale Art und Weise, was durch das dunkle Holz in den Möbeln und dem Parkettboden noch verstärkt wurde.
Die Luft war warm und stickig, wie es passiert, wenn viele Menschen aufeinander hocken. Mit Ausnahme davon, dass Menschen in diesem Pub die Minderheit ausmachten. Dutzende Augenpaare musterten mich, wahrscheinlich sah ich zu normal aus. Ein Riese, ein Zwerg und ein Werwolf – der selbst im menschlichen Zustand unglaublich beharrt war – spielten zusammen Karten. In einer anderen Ecke steckten hochgewachsene Elfenwesen ihre Köpfe zusammen und kicherten. Es gab auch ein paar Gestalten, die sahen inmitten dieser aufgelösten Wesen dubios aus. Ihre Haut war mit Narben übersät, manche trugen sogar dezente Waffen bei sich. Sie bevölkerten vor allem die hinteren Tische, wo sie weitestgehend unbeobachtet unter sich bleiben konnten.
Der Großteil der Gäste aber versammelte sich um den Bartresen. Irish Folk trällerte durch den Raum, begleitet von Händeklatschen und Pfiffen, während eine grüne Tweedjacke durch die Luft hinter den Tresen segelte. Besitzer war der Barmann, der statt hinter dem Tresen obenauf stand. Wobei stand auch nicht die volle Wahrheit war. Seine Füße steppten über das Holz, die Hände lässig in den Hosentaschen. Die Hosenträger hatte er von den Schultern rutschen lassen, damit sie ihn in seinen Bewegungen nicht aufhielten. Seine grünen Augen funkelten munter durch den Pub, um sich noch zwei Mittänzer aus der Menge mit nach oben zu ziehen. Rote Haare wippten im Takt der Schritte und entblößten die gespitzten Ohren, die verdeutlichten, dass dieser Pub nicht in Menschenhand gehörte.
Seamus Muldoon 🍀 Irischer Kobold (Leprechaun) mit einer Vorliebe für Stepptanz, Irish Folk Musik, Tweed und Whiskey. 🍀 Besitzer des Pubs Zum Goldtopf, der sich nicht jedem offenbart. 🍀 Romanschreiber
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shadowsstarttosing · 1 month
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𝐑𝐞𝐛𝐢𝐫𝐭𝐡 𝐅𝐫𝐨𝐦 𝐓𝐡𝐞 𝐃𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬
𝓔s war dunkel, und der Wind ließ ihre spärliche Kleidung tanzen. Die Gänsehaut breitete sich auf ihrem gesamten Körper aus. Yumiki unterschrieb gerade mit ihrem Namen und zitterte vor Angst, aber gleichzeitig auch vor Aufregung auf das, was ihr noch bevorstand. Auch wenn sie gerade einen Deal mit einem Dämon gemacht hatte, verspürte sie das erste Mal seit langem Hoffnung. Ihr bisheriges Leben war ein einziges Trauerspiel, und sie konnte sich nicht an den Gedanken gewöhnen, einem weiteren notgeilen Typen schöne Augen zu machen, nur damit die Bezahlung etwas besser ausfiel. Es war schon komisch, wie das Leben spielte. Dass sie gerade hier stand, hatte einige Schicksalsschläge gefordert.
Während sie Buchstabe für Buchstabe niederschrieb, zog ihr Leben an ihrem inneren Auge vorbei. Ihre Kindheit löste immer ein angenehmes Prickeln in ihrer Brust aus. Die Wärme, die sie aus den schönen Erinnerungen zog, hatte sie noch nicht an der Trauer erfrieren lassen. Doch der Moment, in dem sie ihre Eltern verlor, hatte ein riesiges Loch hinterlassen. Tränen gesellten sich zu der schwarzen Tinte, und ihr Name verschwamm vor ihren Augen. Mit zugekniffenen Augen schob sie Stift und Papier von sich weg und versuchte, die Trauer, die aus ihr herausbrach, mit ihren Händen aufzufangen. Ihre zittrigen Finger legten sich auf ihre Brust. Das Herz pochte in ihrer Brust, doch der Herzschlag verstummte mit jedem Atemzug mehr. Die Kälte, die ihr in Knochen und Mark saß, hatte nun auch Besitz von ihrem Herzen genommen. Yumiki sackte in dem Stuhl zusammen, unfähig zu atmen oder sich zu artikulieren. Sie suchte nach ihrer Stimme, den Worten, die sie geradezu mit Besessenheit loswerden wollte. Die Dunkelheit hatte ihren Weg in diese vier Wände gefunden und hieß sie mit einer festen Umarmung willkommen. Ihr Kopf dröhnte, sie öffnete die Augen und blickte in die schwarze Unendlichkeit.
Das Grün in ihren Augen war verschwunden, und der schmerzliche Ausdruck in ihrem Gesicht wich der Gleichgültigkeit. Sie nahm einen tiefen Atemzug und wurde Teil der Dunkelheit, die sich gerade einen Weg in ihr Inneres verschaffte, ihre Lungenflügel ausfüllte und jeden Schmerz betäubte. Das Loch war nicht länger ein Loch — es war etwas, was nicht länger zu ihr gehörte. Sie sprang auf und klammerte sich an den maroden Tisch. Sie wandte sich in alle Himmelsrichtungen und schrie aus tiefstem Herzen, während jede Zelle ihres Körpers gefror. Tränen lieferten sich ein Wettrennen auf ihren Wangen und prallten rücksichtslos auf den hölzernen Tisch. Nur noch einmal Schmerz spüren, sagte sich die junge Frau wieder und wieder, während ihr Verstand sich in Luft auflöste. Das Brennen in ihrem Hals wurde unerträglich, doch Feuer breitete sich für gewöhnlich aus, und so spürte sie die lodernden Flammen schon bald in jeder Faser ihres Körpers. Die Stimme ließ nach, doch da wollte etwas aus ihr heraus. Sie schrie sich im wahrsten Sinne des Wortes die Seele aus dem Leib.
Ein weißer Schleier formte sich vor ihrem Gesicht, quoll aus ihrem Mund wie ein Wasserfall und suchte sich seinen Weg in die stählerne Schatulle, die der Mann mit einem zufriedenen Grinsen offenhielt. Ihre ängstlichen Augen beobachteten das Schauspiel, doch ihre Sinne waren zu benebelt, um intensiver darauf zu reagieren. Wie die Sonne am Horizont zog der helle Streifen stetig durch die Luft, wurde immer blasser und hinterließ Yumiki schließlich mit der Hülle ihrer selbst. Schwer atmend, ließ sie ihren Kopf nach unten fallen. Die dunklen Strähnen fielen ihr ins verschwitzte Gesicht. Unfähig etwas zu sagen oder gar Fragen zu stellen, beobachtete sie, wie ihr Erschaffer den Raum verließ und die Dunkelheit mit ihm schwand. Hatte sie das gerade wirklich erlebt? War sie jetzt wieder auf sich allein gestellt? Die Realität ließ noch eine Weile auf sich warten, und als sie die Kraft wieder gefunden hatte, trugen ihre Beine sie aus dem verlassenen Haus am Rande der Stadt. Der Wind war nicht länger kühl, sie fühlte nichts, und das fühlte sich gut an. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und erkannte schnell, dass die Dunkelheit nun so hell war wie der Tag. Ihr Blick fiel auf sie selbst herab, sie sah aus wie die Hure, die sie einst war. Einst war... Diese Worte hallten in ihrem Kopf wieder, und die Ruhe, nach der sie sich so lange gesehnt hatte, kehrte endlich ein. Yumiki war zwar in dieser Stadt groß geworden und hatte lange diese Straßen ihr Zuhause genannt, aber das änderte nichts daran, dass sie keinen blassen Schimmer hatte, wo sie gerade war, geschweige denn, wohin sie wollte. Weg von hier, das war sicher.
Ein Schritt nach dem anderen führte sie runter vom Gelände. Sie fühlte sich stärker als je zuvor, als könnte sie sich endlich zur Wehr setzen. Der Beton war jetzt genauso hart, wie sie es war. Um vier Uhr morgens waren die Straßen leer, das bestätigte ihre Uhr. Die Gedanken rasten in einem Tempo, dass sie unmöglich Schritt halten konnte, egal wie schnell sie lief. Die Anspannung saß ihr noch tief im Nacken, weswegen sie augenblicklich zusammenzuckte, als sich ein Blatt Papier an ihrem Fuß verfing. Dass sie zumindest die Fassung bewahrte, um nicht gleich loszuschreien, war ihr ganz recht, denn gerade wollte sie keine Aufmerksamkeit auf sich lenken, denn sie wusste ja selbst nicht, was sich in ihr verändert hatte und wie sie nun mit ihren Mitmenschen umgehen würde. Sie beugte sich vor und nahm den Zettel in die Hand. Sie erkannte Namen, aber keiner von ihnen sagte ihr etwas. Ihr Blick glitt über das Papier, und sie sah rot. Rotes leuchten, es waren ihre Augen. Und je weiter ihre eignen Augen nach oben wanderten, desto mehr erkannten sie eine Frau, welche nicht gerade amüsiert dreinblickte. Wie standen die Chancen, dass sie jemanden hier antraf? War sie in Gefahr? "Hast du das verloren?", fragte sie so vorsichtig sie nur konnte, und wusste nicht so recht, wohin mit ihren Händen, und klammerte daher weiter an dem Zettel. Die Angst trieb ihre Augen wieder in den Schatten, und zurück blieben nur zwei schwarze Löcher.
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𝘛𝘩𝘪𝘴 𝘪𝘴 𝘢 𝘭𝘪𝘵𝘵𝘭𝘦 𝘨𝘭𝘪𝘮𝘱𝘴𝘦 𝘰𝘧 𝘵𝘩𝘦 𝘮𝘰𝘮𝘦𝘯𝘵 𝘸𝘩𝘦𝘯 𝘠𝘶𝘮𝘪𝘬𝘪 𝘮𝘦𝘵 @yejinigami 𝘢𝘯𝘥 𝘩𝘰𝘸 𝘵𝘩𝘦𝘺 𝘣𝘦𝘤𝘢𝘮𝘦 𝘱𝘢𝘳𝘵𝘯𝘦𝘳𝘴 𝘪𝘯 𝘤𝘳𝘪𝘮𝘦 (𝘭𝘪𝘵𝘦𝘳𝘢𝘭𝘭𝘺) 𝘢𝘯𝘥 𝘩𝘰𝘸 𝘵𝘩𝘦𝘪𝘳 𝘧𝘳𝘪𝘦𝘯𝘥𝘴𝘩𝘪𝘱 𝘴𝘵𝘢𝘳𝘵𝘦𝘥.
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ghula-herz · 2 months
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❛ don't lie to me. ❜
(Wir gehen davon aus, dass Du nichts von den übernatürlichen Wesen weißt)
Sie waren beide in dieser Hütte gefangen. Der Sturm hielt sie hier in seiner Gewalt, als wäre es das liebste Spiel der Natur. Das Feuer warf unheimliche Schatten an die Wände und ließ das Geschehen von draußen nur stärker wirken. Aine lehnte erschöpft und durchnässt direkt neben dem Karmin und hieß die Wärme des Feuers willkommen. Sie fühlte sich durch die Fremde nicht bedroht. Es war lediglich ein Störfaktor in ihrer Heilung.
„Lüg mich nicht an“, gab die andere von sich zu hören und hielt ihr Messer bedrohlich in der Luft. Offenbar glaubte sie, das Aine eine Gefahr darstellte. Diese seufzte. 
„Sehe ich so aus, als würde ich lügen?“ 
Die beiden starrten sich über die schaurige Atmosphäre hinweg an. Keine wollte nachgeben.
„Das muss eine Schutzverletzung sein. Oder.. oder etwas Anderes!“
Aine verdrehte die Augen. Waren die Menschen so naiv zu glauben, dass es nur sie auf der Welt gab? Nichts sonst? Glaubten sie, dass all die Tragödien, wenn viele Menschen starben, wirklich immer auf ein Attentat zurückzuführen war? Niemals auf etwas anderes? Gut, die Regierungen der unterschiedlichen Staaten arbeiteten gut zusammen in der Hinsicht. Niemand wollte, dass die Übernatürlichen bekannt wurden. Und dann traf man auf Aine, die einem etwas anderes erzählte.
„Es gibt Vampire und einer hat mich angegriffen.“ Nüchternheit belegte ihre Stimme.
Der Frau ihr gegenüber klappte der Mund auf und kurz wirkte sie wie ein stummer Fisch, der nicht wüsste, wie man nach Luft schnappt. Dann taute sie wieder auf. „Wieso hast du überlebt?“
Aine wusste, dass die Frage kam. Sie zuckte mit den Schultern und verzog dabei vor Schmerzen ihr Gesicht. „Glück?“ 
Man sah der anderen an, dass sie ihr nicht glaubte.
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Der tagelang angekündigte Schneesturm ist fern geblieben. Stattdessen wimmert es seit Tagesanbruch nur so von schreienden Vögeln — ohne Ende in Sicht.
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Der tagelang angekündigte Schneesturm ist fern geblieben. Stattdessen wimmelt es seit Tagesanbruch nur so von schreienden Vögeln — ohne Ende in Sicht. Krähen hatten sich an Darias Fenster gesetzt. Eins der Tiere sah sogar durch die Glasscheibe in das kahle Zimmer des Mädchens. In der Akademie hatte man sich hinter den Mauern der Gebäude verschanzt. Kamine wurden mit Feuerholz gefüttert und belohnten die Bewohner mit wohlig warmen Feuer. Es knisterte in den Gemeinschaftsräumen. Das Jahr hatte sich beinahe dem Ende geneigt. Die Tage wurden kürzer und die Nächte wurden finsterer. Daria hatte Angst vor dem neuen Jahr und der Konsequenzen, die es barg. Die kleine Brünette hatte noch vom letzten Training ein blaues Auge. Rose hatte erbarmungslos auf das Mädchen eingeschlagen. Daria setzte sich zurück auf ihr Bett. Krähen waren nie ein gutes Omen. Sie waren Boten des Jungen, von dem sie nicht so früh besucht werden wollte. Vielleicht suchten sie Daria schon, um ihm ihren Namen zu überreichen. Hastig sprang sie von ihrem Bett auf. Es quietschte protestierend. Daria zog die dunklen Vorhänge vor ihrem Fenster zu. Niemand hatte ihren Namen vor den Tieren gesagt. Vielleicht reichte es aus, sie nur auszusperren. Daria schüttelte ihren Kopf, bevor sie sich mit beiden Händen über das Gesicht strich. Sobald ihre Finger die violette Blessur unter ihrem Auge und den kleinen Schnitt darin berührte, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Sie wurde allmählich paranoid. 
An ihrer Tür klopfte es zaghaft. “Ich will niemand sehen, Nico”, rief sie durch die geschlossene Tür hindurch. Die Klinke drückte sich dennoch langsam nach unten. Der kleine Spalt zwischen Tür und Rahen ließ Licht in den dunklen Raum fallen. Daria sah darin den uralten Staub herumflattern. 
“Ich bin nicht Nico”, erwiderte Pavel, als er seinen Kopf durch den Spalt schob. “Dich will ich erst recht nicht sehen.” Es hielt den Nekromanten allerdings nicht davon ab, ohne Einladung in das Zimmer zu schlüpfen. So leise wie es ging, schloss er die Tür hinter sich. “Bist du schwerhörig?”, wollte Daria wissen. Pavel trat ohne ein weiteres Wort auf seine Konkurrentin zu. Er streckte wortlos seine Hand nach ihrem Kinn aus, als er nahe genug an Daria stand. Ihre grauen Augen fixierten sein ausdrucksloses Gesicht. Zwischen seinen Augen allerdings fand sie etwas, was sie beunruhigte. Seit ihrer kleinen Treffen im hintersten Zimmer der Bibliothek benahm er sich zunehmend merkwürdig. Der Kuss zwischen den Büchern hatte alles geändert. Was es nicht durfte. Er musste sie umbringen. Oder Rose. Oder Aleksander. Oder sie ihn. Dennoch schob sie seine Hand nicht von ihrem Gesicht. Sie starrte ihn einfach nur schweigend an, während ihr erbärmliches Herz derweil in ihrer Brust zersprang. Hatte man ihr nicht beigebracht, ihre Gefühle nicht im Herzen zu tragen? Sie senkte ihren Blick auf den dunklen Boden. Daria konnte die Akademie nicht mehr sehen. Alles war dunkel. Schwarz. Die Farbe der Magie, die man ihnen allen auf die Nase band. Pavels Zeigefinger wanderte unter Darias Kinn. Wie vor wenigen Tagen in der Bibliothek. “Sie hätte das nicht tun sollen”, flüsterte er beinahe. Daria schnaubte. Nur wenige Worte hatten ausgereicht, damit sie ihren Mut zusammennehmen konnte. Hastig schob sie Pavels Hand von ihrem Gesicht. “Die Regeln gelten nicht mehr. Das Jahr ist fast vorbei.” Was das bedeutete, musste sie ihm nicht erklären. Sie wich einen Schritt von ihm weg. “Was willst du hier?”, fragte sie, statt der Stille und unausgesprochenen Worten zwischen ihnen die Oberhand gewinnen zu lassen. “Ich wollte nach dir sehen.” Da waren sie wieder. Diese verdammten unausgesprochenen Worte! “Hast du. Jetzt kannst du ja gehen”, erwiderte Daria harsch. Keine Gefühle. Auch wenn es ihr die Kehle zuschnürte. “Niemand wird dich töten, Daria.” Sie runzelte ihre Stirn. Es schmerzte. “Wie kommst du auf diesen Blödsinn? Natürlich wird das einer von euch.” Sie war nicht unbedingt die Begabteste der Auserwählten. “Ich werde es nicht zulassen”, sagte er entschlossen. Hätte Darias Stirn tiefere Falten werfen können, hätte sie es sicher getan. “Bist du auf den Kopf gefallen?” Es gab nur einen am Ende des Jahres. Pavel kam näher. Die Fensterbank presste sich in Darias Rücken. Keine Nähe, schoss es ihr durch den Kopf. Nicht schon wieder. “Niemand wird dir weh tun.” Daria wäre am liebsten geflüchtet. Wie sie es nach ihrem Kuss getan hatte. Sie würde ihre Beine in die Hand nehmen und rennen. “Ich will nicht, dass man dir stattdessen etwas tut”, murmelte sie. Sie konnte die Worte nicht aufhalten. Ihr verräterisches Herz hatte sie betrogen. “Lass uns abhauen”, schlug er vor. “Weit weg von der Akademie und ihren Regeln und ihren Spielchen.” Das klang wie Musik in ihren Ohren. Aber es war unmöglich. Träumen durfte man aber trotzdem, oder? 
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puraanna · 5 months
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Holá amigos, die letzten zwei Wochen war viel los!
Es war leben in der Bude bzw. Finca, denn vier Mädels aus Deutschland haben unter Leitung unseres Mitbewohners Andres (siehe Foto) einen Spanischkurs absolviert, bevor es für die vier für ein Jahr in ihre sozialen-/Freiwilligenprojekte geht. Das tolle daran: wir haben nette Mädels kennengelernt, wurden jeden Tag 2x von der Schul-Köchin bekocht und konnten uns am Freizeit-/ Kulturprogramm beteiligen und so noch mehr von der Region kennenlernen.
U.a. Haben wir bei einer befreundeten Familie aus dem Dorf gemeinsam „Tamales“ zubereitet - mit einem traditionellen Ofen! „Tamales“ bestehen aus einem Maismehl-Teig, der zusammen mit Koriander (ist hier generell der Renner - zum Glück mag ich das Kraut), Paprika, Bohnenpaste und/oder Fleisch in Bananenblätter eingewickelt und gekocht wird. Ein typisches Gericht zur Weihnachtszeit - siehe Foto.
Weiteres Highlight: wir haben zum allerersten Mal den Kaffee unserer eigenen Finca probiert. Und er schmeckt richtig lecker! In den letzten Wochen wurden ein paar Kilo unserer Bohnen zum ersten Mal in der Sonne selbst getrocknet, beim Bau der Trockennetze hierfür hatte ich mitgeholfen. Nun war es soweit: nach ca. 5 Wochen Trocknung wurden die Bohnen in einem Nachbarort geschält und geröstet. Verrückt, wie schnell die Bohnen verarbeitet sind - im Gegensatz zur aufwendigen und anstrengenden Ernte. Nach ca. einer Stunde hielten wir ca. 15 kg gerösteten Kaffee in der Hand. Mehrere Cafés in der Umgebung bieten diesen Service für Kleinbauer:innen an. Auf unserer Finca sollen perspektivisch auch Maschinen angeschafft werden, um den Kaffee selbst Verarbeiten und Abfüllen zu können. Denn: den Kaffee anschließend selbst zu verkaufen ist 1.000 Mal lukrativer, als wie bislang den Weg über die „cooperativas“ zu gehen (siehe dazu ältere Blogbeiträge).
Letztes Wochenende durften wir dann etwas sehr besonderes und einzigartiges erleben. Zusammen mit einem befreundeten Kaffeebauern und Pastor sind wir 6h in den Urwald gefahren (davon 3h über Stock und Stein und durch Flüsse!). Dort angekommen, wurden wir mit offenen Armen empfangen und haben eine Nacht bei den „Cabécares“ verbracht. Die Cabécares sind die zweitgrößte indigene ethnische Gruppe in Costa Rica, die seit mindestens 3.000 Jahren auf dem Staatsgebiet von Costa Rica leben. Ihre Dörfer liegen im Tal am Fluss, oben in den Hängen, bis tief hinein in den Wald - wo noch überall Familien leben, wissen unsere Gastgeber gar nicht genau.
Das war unglaublich! Unfassbar schöne Natur, Sternenhimmel zum niederknien, eiskalte Nächte, die Zivilisation gefühlt unendlich weit weg, kein Internet, keine Fahrzeuge, die Hühner laufen durchs Wohnzimmer. Gewohnt wird in einfachen Holzhütten. Die alten Modelle mit Dächern aus Naturmaterialien, die neueren (dank Unterstützung der Regierung) mit Wellblech und, ja: Solarpenals. Strom und fließend Wasser gibt es, gekocht wird über dem Feuer. Ich nehme mit: kochen mit Feuer in der Küche = ungünstig. Rauch in den Augen und in der Lunge = doof.
Die Cabécares haben ihre eigene Sprache, viele sprechen aber auch spanisch. Carlos, unser Gastgeber, hat uns ein paar Vokabeln beigebracht: „wishka“ = Katze, „kawa“ = Sonne, „tulu“ = Mond, „shkina“ = Hallo, wie gehts, „wekte“ = danke.
Den Gottesdienst in der behelfsmäßigen Kirche haben wir auch miterlebt, durften uns der Gemeinde am Anfang sogar kurz vorstellen. Es wurde gesungen, die Wichtigkeit des Glaubens betont, über die Vorbildfunktion von Erwachsenen für Kinder gesprochen, Verluste und Krankheiten der Gemeindemitglieder betrauert. Jesus („El señor“) spielte da eine sehr große Rolle. Für mich befremdlich mitzuerleben, wie stark und streng und emotional gläubig die Menschen scheinen. Und dass eine Religion im Fokus steht, die mit dem Glauben ihrer Vorfahren wohl kaum etwas zu tun hat.
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trauma-report · 1 year
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❝ Mir ist so unfassbar kalt… ❞
“Mir ist so unfassbar kalt.” “Reiß dich zusammen.” “Ich kann nicht mehr…” “Du schaffst das. Ich bin bei dir, Bruder.” “Lass mich hier. Ich bin dir nur eine Last.” “Ich lasse dich nicht zurück. Niemals.”
Eis und Schnee klettete sich an steile, felsige Berghänge, als hätten diese naturgegebenen Elemente Furcht davor, ins Tal ab zu rutschen. Wie ein Wanderer, der vorsichtig einen Fuß vor den anderen tat, seinen Tritt überprüfte, damit er auch sicher nicht hinab stürzte, legte sich Schneeflocke um Schneeflocke vorsichtig auf die Massen von weißer Kälte, die als alles verschlingende Wolke den Tod bringen konnte, wenn die blendende Decke zu dick wurde und sich nicht mehr am Fels festklammern konnte.  Nebelschwaden zogen durch die teils Achttausender und brachten ein leises, entferntes Pfeifen des Windes mit sich, durch den man meinen konnte, immer wieder nicht natürliche Geräusche zu vernehmen. Ein leises Klingeln, wie von einem Windspiel, das Klackern von Gebetsmülen, tiefer, kehliger Gesang.  Doch in diesen Breitengraden, in diesen Höhenlagen und in dieser Situation konnte man sich leicht täuschen. Der Hang, sich Dinge einzubilden, wenn Kälte und Kraftlosigkeit nach einem griff, war groß und ein gefährlicher Akt auf dem Drahtseil. Das Himalaya-Gebirge war wunderschön, einzigartig und gewaltig, doch es barg Gefahren, die man durch die Schönheit hindurch leicht versuchte zu vergessen. 
Doch Jascha war von Anfang an nicht zum Urlaubmachen oder für eine Bergtour in dieses Binnenland zwischen Nepal und China gekommen. Einem Ort, an dem eine Diktatur herrschte, die die Russen mit aller Macht zu unterstützen versuchten, damit diese gegen den rebellischen Goldenen Pfad ankommen konnte, der sich in dem Land, das sich an das Dach der Welt anlehnte, nach einem Umsturz sehnte. Deswegen war er hier. Deswegen waren die russischen Spetsnaz hier. Um diesen Umsturz zu verhindern. Und dafür taten sie alles, was nötig war. Selbst wenn ihre Taten unbeschreiblich schrecklicher und gewaltbringender Natur war. Sie waren über die Menschen hier hergefallen, wie eine Lawine, die alles unter sich begrub. Dass Jascha eben das im wahrsten Sinne des Wortes schließlich am eigenen Leib hatte erfahren müssen, hätte er jedoch nie gedacht.  Ihre Mission war erfolgreich gewesen, das Ziel, das sie vor Augen gehabt hatten, nach kurzen Komplikationen ausgeschaltet. Und doch war nicht alles so nach Plan verlaufen, wie sie es sich erhofft hatten. Denn hier oben in den Bergen war der Goldene Pfad zu Hause und auch wenn Jascha und der Scharfschütze Juri Vlasov sibirische Kälte gewohnt waren, so hatten es die Witterungsbedingungen des Himalaya doch in sich. Ihre Position war viel zu schnell entdeckt worden. Die Rebellen hatten das Feuer auf sie eröffnet und die beiden russischen Soldaten hatten einen raschen Rückzug antreten müssen. Eine Verfolgungsjagd über steile, felsige und verschneite Hänge hatte begonnen, denn das Ziel, das sie von der Landkarte gestrichen hatte, war niemand Geringeres gewesen, als die spirituelle Führerin der Bevölkerung. Ein Hoffnungsschimmer inmitten dieses Bürgerkriegs, in den nun auch Ausländer eingriffen und sich dabei auf die Seite des grausamen Diktators stellten. Das hatte nach unmittelbarer und emotionaler Rache geschrien. 
Sie hatten den Sniper erwischt, ein glatter Durchschuss zierte seinen linken Unterschenkel. Jascha war kein Arzt, doch er vermutete, dass er dennoch Glück gehabt hatte, da es zu keiner heftigeren Blutung gekommen war, wie eigentlich erwartet. Stattdessen hatte das Blut nur langsam denn Stoff des weiß-grauen Flecktarns seiner Hose tiefrot gefärbt und wirkte nun wie ein auffälliger Farbtupfer inmitten dieser weißen Landschaft.  Doch das war nicht mehr das Schlimmste, was schief gegangen war.  Einen Teil ihrer Angreifer waren sie los geworden. Eine Welle aus Schnee hatte sie in dieser Hochebene fortgespült und die beiden Spetsnaz gleich mit. Das Knallen der Gewehrsalven, das Abschießen eines Granatwerfers, hatten ausgereicht, um das Schneebrett loszutreten, das sich an die Bergwand gehängt hatte und es war ohne Erbarmen über sie hinweg gerollt.  Jascha klingelte noch immer das tiefe, unheilvolle Grollen der Lawine in den Ohren, die ihm kurzzeitig die Orientierung genommen hatte. Doch im Gegensatz zu Juri hatte er mehr Glück gehabt, war nur am Rande des schneeigen Chaos gewesen und an der Oberfläche geblieben. Juri hingegen war verschüttet gewesen. Begraben unter einer Decke aus Schnee und mitgerissenem Geröll. Jascha hatte es mehr Glück als Verstand zu danken, dass er ihn wieder gefunden hatte, doch als er seinen Kameraden aus den Schneemassen gezogen hatte, war dieser einen Moment lang nicht ansprechbar gewesen.  Furcht hatte sich in Jascha eingestellt. Davor, etwas schon wieder zu erleben, nur auf eine andere Art und Weise. Wie lange war er unter dem Schnee begraben gewesen? Zehn Minuten? Eine Viertel Stunde oder war es vielleicht doch mehr Zeit gewesen? Zu viel Zeit, um den Sauerstoffmangel zu überleben, der irgendwann einsetzte, bis die wenige Luft um einen herum verbraucht war und man lediglich sein eigenes CO2 anatmete.  Doch Juri schien Glück gehabt zu haben, erwachte schon bald aus seiner Bewusstlosigkeit, nachdem Jascha ihn recht unsanft von der freien Fläche gezogen hatte, damit sie kein leichtes Ziel hier oben darstellen. Doch die Hypoxie war ihm dennoch nach wie vor deutlich anzumerken. 
“Mir ist so unfassbar kalt.”, brachte der Scharfschütze kraftlos hervor, dessen Zittern allmählich nachließ, nachdem ihn Jascha - mehr getragen, als gestützt - in eine Höhle verfrachtet hatte, in der der kalte, zunehmende Wind von draußen unbarmherzig den Schnee in ihre Gesichter getrieben hatte. Selbst die grauen Sturmhauben hatten die Kälte nicht gänzlich vertreiben können und aus Juri wohl erst recht nicht, dessen Kleidung teilweise durchnässt war und dessen restliches Kälteempfinden wohl durch die Mischung aus seinem derzeit mehr als miserablen Gesundheitszustand herrührte.  “Reiß dich zusammen. Du weißt, dass wir kein Feuer machen können, sonst finden die uns.” sagte Jascha nur recht beiläufig und war bereits dabei, seine noch einigermaßen trockene Jacke auszuziehen und Juri von seiner eigenen zu befreien. Er musste ihn irgendwie warm kriegen. Wer kalt war, blutete schneller aus. Das hatte Wasilij, der Medic ihres Teams einmal gesagt und ausnahmsweise war das bei Jascha auch hängen geblieben. Ansonsten war der Russe mit dem Zustand seines Kameraden eher überfordert und war sich nicht sicher, ob er die Nacht überhaupt überstehen würde. Seine Lippen und Fingerspitzen hatten eine bläuliche Färbung angenommen, er schien Schmerzen zu haben - vor allem im verletzten Bein-  und teilweise redete er etwas wirr, so als ob er nicht mehr ganz Herr seiner Sinne war. Vielleicht hatte er bei seiner unfreiwilligen Mitfahrt in der Lawine ordentlich eins auf den Schädel bekommen.  Sein Blick fiel zum Höhleneingang, vor dem ein Sturm mehr und mehr Fahrt aufzunehmen schien. Vielleicht hatten sie Glück und ihre Angreifer würden ebenso wenig voran kommen wie sie. Zumal einige von ihnen selbst von der Lawine verschlungen worden waren. Allerdings konnte er kein Feuer machen, selbst wenn er es wohl gewollt hätte. Außer Felsen und Schnee gab es hier nichts, was als Brennmaterial hätte dienen können. Kein Holz, keine Kohle, kein Papier und Stoff brannte nicht sehr effektiv. 
“Ich kann nicht mehr…” murmelte Juri, den Jascha versuchte aufzusetzen, doch er sackte immer wieder zusammen. Er war eiskalt. Jascha blieb dicht bei ihm, in der Hoffnung, dass das zumindest etwas brachte und zog den Schlafsack aus seinem Rucksack. um seinen Kameraden damit gut einzupacken. Denn Juri’s Rucksack hatten sie während ihrer gemeinsamen Flucht in all dem Chaos zurück gelassen. Erst jetzt wurde Jascha klar, dass auch er fror, doch er glaubte kaum, dass es ihm schlechter ging als Juri. Er brauchte die Wärme jetzt dringender. “Du schaffst das. Ich bin bei dir, Bruder. Lass mich mal nach deiner Wunde sehen.” Jascha krempelte das Hosenbein des Soldaten ein Stück nach oben, grub sich einen Weg durch die mehreren Schichten, die Juri trug und die in diesen Breitengraden auch definitiv notwendig waren. Vorhin hatte er noch ein Tourniquet am Bein des Soldaten angebracht, jetzt stand die Blutung und auch nachdem er das Abbindesystem öffnete, floss nichts nach. Auch hier schien Glück eine große Rolle gespielt zu haben, dass man ihn nicht schlimmer getroffen hatte.  “Lass mich hier. Ich bin dir nur eine Last.” “Hör auf zu heulen.” schimpfte Jascha mit ruhiger Stimme, auch wenn er seine Worte nicht so direkt ernst meinte. “Du bist ein Spetsnaz, schon vergessen? Außerdem lasse ich dich nicht zurück. Niemals.”
Kurz war es still um die beiden. Mit verschränkten Armen saß Jascha dicht neben ihm, starrte in die Dunkelheit der Höhle und spürte schließlich, wie Juri kraftlos seinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. Er war übel dran. Sobald dieser Sturm vorbei war, mussten sie sehen, dass sie weg von diesem Ort kamen und Jascha hoffte inständig, dass der Scharfschütze es schaffte. Er durfte nicht schon wieder jemanden verlieren.  “Bleib wach, Juri.” murmelte er, auch wenn sich die Kälte allmählich auch bei ihm wie ein Würgegriff um den Hals legte und ihn zum Zittern brachte. “Denk an was Schönes. Denk an all die Weiber, die auf dich warten, wenn wir wieder heimkehren.”  Juri lachte tonlos und heiser auf. Zumindest verstand er noch den Sinn hinter Jascha’s Worten. Das war gut. Er war noch bei ihm, näher am Leben als am Tod. “Auf mich warten keine Frauen, Jascha.” “Ach komm. Für dich finden wir auch eine. Ich versprech’s dir.” Schweigen. Er glaubte schon, sein Kamerad hätte sich der Müdigkeit nun doch hingegeben und wäre eingeschlafen. Doch dann antwortete er doch noch, wenn auch zögerlich. “Was, wenn ich keine will?” fragte er, sodass Jascha mehr verwirrt von seiner Frage war, als wirklichen Sinn dahinter zu finden.  “Ich glaube dein Hirn ist schon eingefroren, Bruder. Aber bis wir wieder in Russland sind, wird es sowieso noch dauern. Erst müssen wir aus dieser Schneehölle raus und ich werde alles tun, was notwendig ist, damit wir das hier beide überleben.”
Stille. 
Jascha griff nach seinem Sturmgewehr und richtete es auf den Höhleneingang. Bereit dazu, abzudrücken, falls irgendjemand dort erscheinen sollte. Seine Finger waren vor Kälte in den Handschuhen schon ganz steif und es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis der Stoff an dem Metall fest gefroren sein. Die Kälte schien in jeden Winkel seiner Kleidung zu kriechen, kroch über seine Haut, breitete sich über seine Blutbahnen aus und fraß bis in seine Knochen. Doch die Waffe gab ihm Sicherheit. Darüber, dass er Juri beschützen konnte. Und dass dies nicht das Ende sein würde. 
“Wir haben etwas Schreckliches getan, Jascha…” erinnerte sich dann Juri wieder an den Grund, der sie überhaupt erst in diese Lage gebracht hatte und Jascha schüttelte müde den Kopf.  “Nein, Juri. Ich habe etwas Schreckliches getan.” Etwas, zu dem nicht einmal der Scharfschütze in der Lage gewesen war. Etwas Bestialisches, das in Jascha eine Kälte auslöste, die schlimmer war, als die um sie herum. “Wir tun das für Russland.” fügte er dann noch hinzu, redete sich das Ganze unbewusst schön, so wie er es immer tat. “Wir tun das für die Sicherheit unseres Volkes. Und indirekt wird unser Zutun hier auch den Leuten dieses Landes Frieden und Stabilität bringen. Ohne uns würde hier Chaos herrschen. Der goldene Pfad würde einen Drogen- oder Religionsstaat aus diesem Land machen und das würde das Chaos noch größer machen, als es eh schon ist. Diese Leute sind Terroristen und das, was sie erreichen wollen, kommt niemandem zu Gute. Wir helfen diesen Leuten. Und wenn ich die Waffe dafür auf ein Kind richten muss, um Hunderte zu retten, dann werde ich es auch weiterhin tun.”
@federoman
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vikasgarden · 6 months
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Tief einatmen und langsam wieder aus. 
Ihre Finger lagen auf feuchter Erde, die Fingerspitzen waren leicht in ihr vergraben. Es fühlte sich schön an. Die Sonne hatte die Erde erwärmt und strahlte nun auf Vikas Rücken. Um sie herum existieren nur die Geräusche der Natur. Vogelzwitschern, das leise Rauschen des Windes im Laub der Bäume, hinter ihr in den Blumen summten und brummten die Insekten und dann war da noch dieses leise Flüstern. Ein Wispern und Raunen, welches Vika schon als Kind hatte lernen müssen auszublenden. Jetzt ließ sie es jedoch zu, konzentrierte sich sogar darauf. 
Tief einatmen und langsam wieder aus. 
Ihre Fingerspitzen begannen zu kribbeln. Ob es die Aufregung war? Oder doch dieser winzige Funken Magie, der ihrem Herzen entsprang und sich nun den Weg suchte, den Vika für ihn geebnet hatte? Sie schob die Gedanken beiseite, konzentrierte sich wieder auf das leise Flüstern, welches in irgendeiner Weise Sinn ergab und doch mehr dem weißen Rauschen im Fernseher glich. 
Tief einatmen und langsam wieder aus. 
Ihre Schultern sackten von ganz allein herab, als die Anspannung langsam ihren Körper verließ. Dieses Mal musste es einfach klappen. Sie hatte so viel geübt und meditiert. Genau nach der Anleitung ihrer Großmutter und doch hätte sie nur zu gern nachgelesen, Tipps von anderen ihrer Art bekommen. Aber nein, das Feenvolk schrieb keine Bücher. 
Bullshit. 
Tief einatmen und zitternd wieder aus. 
Die Anspannung kehrte zurück, ihre Schultern versteiften sich von ganz allein und die Konzentration wurde gestört. Das Flüstern klang nicht länger harmonisch, nein. Die Blumen lachten. Sie lachten Vika aus. Sie konnte es ganz genau hören! Machten sie sich etwa auch über sie lustig? Hatte sie da eben nicht ‘Trampel’ gehört? 
Kurz einatmen und kurz ausatmen. 
“Halt die Klappe!” Vika fuhr zum Blumenbeet herum, ihre Hände hatten sich aus der Erde gelöst, um sich nun in den Boden hinter ihr zu graben und die Blume mit feurigem Blick anzustarren. Ja, genau die, die jetzt erzitterte, hatte sie beleidigt. Sie hatte es genau gehört. 
Die Wut raste durch ihren Körper wie Feuer, während ihr Atem nun alles andere als ruhig und ausgeglichen war. Er war hektisch, vom Adrenalin angestachelt und dann passierte etwas, was Vika zurückschrecken ließ. 
Die Blume verwelkte. 
“Was?” Sie rutschte vom Blumenbeet fort, direkt über den winzigen Setzling, den sie eben noch hatte entstehen lassen. “Das wollte ich nicht!” Die Verzweiflung überschlug sich in ihrer Stimme und ihrem Herzen, doch die Blume schrumpfte immer weiter zusammen. Als der erste Schreck vorüber war rutschte V schnell zurück, legte ihre Finger an das vertrocknete Ding und versuchte ihre Magie zu kanalisieren, sie in die Pflanze wandern zu lassen und ihr etwas von der gestohlenen Lebenszeit zurück zu geben. “Du solltest doch nicht sterben!” Um sie herum war es erst totenstill geworden, doch dann erhoben die Blumen ihr getuschel:
»Mörderin!«
»Und das nennt sich Fee?«
»Blutsaugerin.«
Das waren die drei Sätze, die sich am meisten aus dem Getuschel hervorhoben, doch es fielen noch ganz andere Wörter, Wörter in einer Sprache, die Vika nicht verstand. 
Die Blume zerfiel zwischen ihren Fingern zu Staub und einen ganzen Moment lang konnte sie nur mit offenem Mund auf ihre Finger starren. 
Ein sanfter Wind erhob sich und trug den Staub der Blume davon. 
Vika begann zu weinen. 
“Das wollte ich nicht.” Sie schlug die Hände vors Gesicht, ihr Körper erzitterte unter dem Schluchzen. Es dauerte nicht lang, da waren ihre Hände und ihr Gesicht benetzt von all ihren Tränen. 
“Vika.” Die Stimme ihrer Großmutter so dicht neben sich machte das ganze nicht besser. Ihre Umarmung allerdings schon. Die Wärme, die die alte Frau ausstrahlte, hatte für Vika schon immer einen sicheren Hafen bedeutet. Auch heute. Starke Finger strichen über ihren Rücken. Zumindest einen Moment lang, dann wurde Vika auf Armeslänge von sich geschoben und verwirrt blickte das junge Ding auf. “Und jetzt ist genug. Das gehört ebenso zu dir. Akzeptiere das Schicksal der Blume. Du kannst einer neuen Leben schenken. Hör auf zu weinen.” Wie vor den Kopf geschlagen hörte V tatsächlich mit dem Weinen auf, während sie die Frau anstarrte, die normalerweise so sanft im Umgang und Tonfall war, dass Vika immer wieder vergaß, wie streng sie sein konnte. “Schon besser.” Der Blick aus denselben Grünen Augen wie ihren eigenen traf das Pflänzchen, über welches Vika hinweg gerutscht war. Das Schnalzen der Zunge ihrer Grandma zerschnitt die Luft und Vika zuckte zusammen. “Na los. Das kannst du besser und das Pflänzchen ist noch nicht tot. Verhelfe ihm dazu, sich zu regenerieren und dieses Mal will ich keine Heulerei, wenn es nicht klappt.” Perplex blickte Vika zu der alten Frau empor. “Worauf wartest du noch? An die Arbeit und wenn du es schaffst, dann wartet mein preisgekrönter Apfelkuchen und ein Glas kalter Kakao in der Küche auf dich.” Das Lächeln, welches Gea allein Vika schenkte, war nun wieder warm und sprach von all der Liebe, die diese Frau für ihre Enkelin besaß. 
Neuen Mut gefasst, positionierte Vika sich erneut und schloss die Augen. 
Tief einatmen und langsam wieder aus.
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wladimirkaminer · 1 year
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Frohe Ostern
In meinem Dorf wird Ostern diszipliniert und ordentlich gefeiert, sogar die Natur macht mit, als hätte man dort die angestrebte friedliche Symbiose längst erreicht. Bereits Wochen vor Ostern hatte ich mehrere Hasen auf dem Grundstück gesichtet, die vorher nicht da waren. Auch die Hühner legen angesichts der bevorstehenden Feiertage dreimal mehr Eier als davor und die Nachbarn kaufen Bier auf Vorrat ein. Wir haben nämlich wie jedes Jahr viel vor. Der Ostermarsch wird sorgfältig vorbereitet. Mein Nachbar Mathias fährt in aller Frühe mit seiner Elektropritsche los, voll beladen mit Bier und Wurst, um als erster an unseren ausgewählten Osterplatz, dem Andachtsstein „Schröders Ruh“, zu sein, einem großen Felsen, der mitten auf einem weiten Feld herausragt, das einem Bauer namens Schröder gehört. Über Generationen hat die Familie Schröder versucht, den großen Stein aus der Erde herauszuziehen, zuerst mit Muskelkraft und Zivilcourage, dann mit Pferd und Seil, später mit dem Traktor, dann mit einem für zehn Liter Schnaps angemieteten russischen Panzer und nach der Wende mit den modernsten kapitalistischen Geräten der Gegenwart, alle Mühe war vergeblich. Durch die vielen Versuche ist der Stein nur größer geworden. Angeblich können die Steine aus Trotz wachsen. Irgendwann hat die Familie Schröder das Handtuch geworfen und ließ den Stein einfach da wo er war. Seitdem heißt dieser Felsen im Volksmund „Schröders Ruh“ und dient als Denkmal der Überheblichkeit in unserem Soziotop. Er erinnert uns daran, dass Menschen wie die Steine sind. Egal wie das Klima draußen ist, welches Jahrhundert, welches politisches System, sie verändern sich nicht, sie passen sich bloß an. Mein Nachbar hat die Aufgabe, als erster beim Stein anzukommen, den Gasgrill anzumachen und das Bier kalt zu stellen.
Abends findet ein Osterfeuer bei der Feuerwehr statt. Dort sind früher die  Feuerwehrfrauen angeblich übers Feuer gesprungen und andere haben dem berühmten Spreewaldbrauch folgend Nachts nackt Osterwasser aus dem Bach geholt, dafür aber sind wir nun zu alt, bei uns springen nicht einmal die Katzen. Dafür treffen wir uns alle zu Ostern, das ist der eigentliche Sinn des Festes. Wir haben gar nicht so viele Einwohner, offiziell sollen bei uns zwei hundert Menschen angemeldet sein, gefühlt sie es fünf, die man einfach so auf der Straße treffen kann. Die meisten gehen nur in Begleitung ihres Hundes spazieren, sie achten darauf, dass das Haustier nicht nur im eigenen Garten pinkelt. Menschen, die Hunde an der Leine mit sich führen, mitten im Nirgendwo, verleihen dem Dorf einen großstädtischen Flair. Der Ostermarsch um 9 Uhr früh ist das Grossereignis, zu dem mehr Menschen kommen als zur Bundestagswahl, ein guter Vorwand, die anderen, unsichtbaren Nachbarn kennenzulernen. Mit Jesus, seiner Kreuzigung und Auferstehung hat das Ganze wenig zu tun. Aber das war schon immer so.
Wir haben ukrainische und russische Geflüchtete im Dorf, die zwar vor dem gleichen Krieg geflüchtet sind, aber trotzdem einander aus dem Weg gehen. Nur zu Ostern marschieren sie zusammen, wenn auch mit Abstand. Anders als in der kirchentoleranten DDR haben die Russen früher in der Sowjetunion Ostern aus Trotz gefeiert, um ihrem Staat eins aus zu wischen.
Die Sowjetunion war ein atheistischer Staat, Kirchenfeste sollten nicht gefeiert werden. Dafür hat uns die Führung mit so vielen Aprilfesten ausgestattet, dass sie nicht einmal alle in den Kalender passten. Der Tag der Kosmonautik, der Tag der Polizei, der Tag der Gewerkschaft und Lenins Geburtstag, alles in April. Zum Tag der Kosmonautik wurden sogar vom Staat Kosmo-Kekse gebacken, mit einem lachendem Gagarin und seiner Rakete darauf. Im Fernsehen tanzte der Teufel, so viele Konzerte wie in April haben sie im ganzen Jahr nicht übertragen. Die Bürger taten jedoch so, als würden sie sich für die Weltraumforschung überhaupt nicht interessieren. Sie suchten sich irgendeine Kirche aus, zündeten Kerzen an, backten Osterkuchen ohne Gagarin und dankten Jesus dafür, dass er wiederauferstanden war. Das brachte den kommunistischen Staat auf die Palme. Aber nach dem Fall des Sozialismus hat die Führung versucht, die Sitten des Volkes zu übernehmen, auf einmal gingen auch die ehemaligen Kommunisten, Parteifunktionäre, der Präsident und der Premierminister in die Kirche, zündeten dort medienwirksam Kerzen an und hörten dem Popen zu, mit einem Gesicht als hätten sie Jesus persönlich gekreuzigt und es würde ihnen nun unsäglich leid tun. Als die Bürger ihre Staatsführer in der Kirche sahen, wollten sie prompt nur noch den Tag der Kosmonautik feiern, backten selbst die alten Kosmo-Kekse und kauften Bücher über Weltraumforschung. Dies Jahr fällt das russische Ostern auf den 16 April, exakt zwischen Lenins Geburtstag und dem Tag der Kosmonautik, und kollidiert mit dem staatlich verordnetem Feiertag, „Tag der militärischen Ehre“. Die Führung will eine Parade. Die Russen gehen in die Kirche. Und  Jesus lacht sich ins Fäustchen.
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manifestieren369 · 9 months
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In den tiefen Winkeln unseres Bewusstseins liegt eine uralte Kunst verborgen – die Kunst des Manifestierens. Ein geheimnisvoller Tanz zwischen Gedanken, Gefühlen und Realität, der die Grenzen des Gewöhnlichen durchbricht. Jeder von uns hält den Schlüssel zu diesem mystischen Vermögen in den Händen, oder besser gesagt in der eigenen Innenwelt. Doch nur wenige wagen es, das Tor zu öffnen.
Die Zeichen sind überall, in den Sternen, im Flüstern des Windes und im Pulsieren unseres eigenen Herzens. Das Universum selbst scheint uns zuzurufen, dass wir mehr sind als nur Zuschauer im Schauspiel des Lebens. Wir sind die Autoren, die Schöpfer, die mit jeder Empfindung und jedem Gedanken eine Melodie weben, die sich in der Stofflichkeit der Welt manifestiert.
Doch das Geheimnis des Manifestierens liegt nicht nur in der Kraft der Gedanken und Gefühle, sondern in der tiefen Verbindung mit unserer inneren Essenz. Es ist das Leuchten in unseren Augen, der Glaube, der unsere Adern durchströmt, und die Entschlossenheit, die selbst durch die härtesten Stürme nicht erschüttert werden kann. Die Kunst des Manifestierens beginnt mit unserem eigenen Selbstwertgefühl, in der Gewissheit, dass wir es wert sind, unsere Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Wenn man manifestieren lernen will, sollte man ebenso das eigene Selbstbild verbessern, oder manchmal auch die eigene Identität neu erfinden. Man nennt dies Identity Shifting (deutsch: Wechsel in eine andere Identität). Man macht den sogenannten Identity Shift. Identity Shifting und Manifestieren sind wie Feuer und Flamme. Sie gehören einfach zusammen, deswegen beschäftige dich mit Identity Shifting, wenn du richtig manifestieren lernen willst.
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ravenamethyst · 1 year
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Ich bin der Rabe und der Staub darunter, der mich zusammen setzt sind meine Freunde. Meine Familie. Ohne euch wäre ich rein gar nichts. Es tut jedes Mal gut zu sehen, wenn ihr lacht, wenn ihr lebt. Ich freue mich mehr, als jeder Andere über euer Glück. Woosung. Mein Kumpel. Nun bist du verheiratet. Ich freue mich so wahnsinnig sehr. Genauso auch wie ich mich für dich freue, Tia. Du hast endlich die Liebe bekommen, die du verdienst. Und Henry. Du bist endlich verlobt. Das wurde auch Zeit. Es ist so viel passiert am Wochenende. Ich wollte mal kurz ein Rückblick starten und euch mitteilen, wie glücklich ich bin, euch Alle zu haben. Jason. Du bist mir gefolgt und das schätze ich sehr. Genauso wie du Ethan. Selbst Clary habe ich wieder. Arela ist mir genauso gefolgt. Ihr seid so treue Freunde wie ich es mir niemals erträumt hätte. Ich werde immer vor euch stehen, euch beschützen und euch halten, wenn schlechte Zeiten kommen. Armand. Ich bin sehr glücklich, dass ich dich als Freund an meiner Seite wissen darf und auch, wenn wir nicht viel Kontakt pflegen, bist du in meinem Herzen. Genauso wie ich hoffe, dass es eines Tages besser wird für dich, Joanna. Ihr seid meine Familie. Das werdet ihr immer sein. Oh und Benshin du auch! Du bist mir so wichtig geworden und hast mir immer geholfen, mich zu verwandeln, sodass ich nun ein erfolgreicher Hexer bin. Das ist nicht selbstverständlich. Ich freue mich so sehr für dich. Alle die mich das Wochenende begleitet haben, wenn auch manchmal kurz, seid ihr alle tief in meinem Herzen verankert. Auch du, Seth, mein bester Freund. Das sollst du wissen. Niemand wird ersetzt oder sonst etwas. Ihr seid alle gleich gestellt, denn ohne euch würde der Rabe nicht existieren. Danke. Ihr seid Besonders. Jeder Einzelne von euch. Das musste ich jetzt los werden. Auch Leute, dessen Namen ich noch nicht genannt habe. Malisa, Kenny, Gracie, Dawnie, Ella, Aurora, Xan, Valerio, Cruz, Naem, Darian. Ihr seid alle in meinem Herzen. Ich werde immer für euch da sein. Werde euch loyal zur Seite stehen und für jeden Einzelnen durchs Feuer laufen, damit ich euch Lachen höre. Denn Glücklich sein und Lächeln, ist das Schönste auf der Welt. Davon ernähre ich mich. Daher bin ich immer Positiv gestimmt und bin Fröhlich. Aber auch stark genug, um euch zur Seite zu stehen. So lange ihr wieder lächeln könnt, macht es mich stark und bereit, euch in jeder Lebenslage zu helfen. Danke, Danke, Danke, dass es Euch gibt und dass ihr mich dazu bringt, zu existieren. Ihr macht den Raben vollkommen.
In Liebe,
euer Raven. Rave. Ravie. Ravisaurus. Ravieschen. Rari. Rav. Riv-Raff.
Ganz viel Ravenumarmungen gehen raus!
@chaosqueenmoretti @madnessandchaos @auroramcgonagall @thearmandthings @guardianofthekeys @theguardianspheres @come-inside-of-my-heart @devilish-handsome @librecomoelaire
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farnwedel · 8 months
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Flames’n’Roses 40: Wege und Möglichkeiten
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Also, Reth freut sich, weil er Evie jetzt endlich mit an den Hof nehmen und sie dort ewig Party machen können, I guess?
Außerdem verrät er ihr ihre eigene Prophezeiung. Sie lautet fast so wie Vivis, nur endet sie so:
„Ihr Feuer ist’s, das alle befreit.“
Evie geht nach draußen und sieht in der Dunkelheit Licht und Schatten. Das sind laut Reth Wege und Möglichkeiten (roll credits), die zu beeinflussen er ihr zeigen könnte. Evie entdeckt eine Tür in der Luft oder sowas? Reth will sie davon abhalten, das Tor zu öffnen, weil sie dadurch die Seelen gehen lassen könnte. Oder so ähnlich. Evie fühlt sich ein bisschen wie auf Drogen, zumindest liest sich das so.
Evie spürt die Seelen, liebt sie, will mehr. Ein Auto bremst vor ihnen. David und Lend steigen aus. Davids menschliche Seele ist schon „im Verfall begriffen“. Lends hingegen ist wunderwunderschön und ganz besonders und Evie kann sich erst davon abhalten, sie ihm zu nehmen, als ihre eigene Seele Lends Seele erkennt. Die Liebe, sie rettet mal wieder alles.
Evie konzentriert sich auf die Seelen in ihr, findet Lishs und viele andere einzelne. Sie merkt, die gehören ihr nicht. Sie weiß jetzt auch, dass sie eine eigene Seele hat und dass sie Lend seine Unsterblichkeit nicht nehmen darf, nur um mit ihm zusammen sein zu können.
Reth will sie aufhalten, aber Evie fängt an zu schweben, öffnet das Tor in der Luft/zwischen den Sternen und lässt die Seelen gehen.
Eine einzelne Seele – Lish, meine Lish – zögerte einen Moment und fuhr direkt durch mein Herz. Ich wusste, das war ihr Abschiedsgruß.
🥺😭Okay, ich erlaube diesem Buch einen Moment, der mich wirklich emotional mitnimmt. Waaaahhh.
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krawalle-n-hiebe · 1 year
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014 Nacht der Nächte
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Prompt von @blitzgeschichten​
Loide, ich sachs euch wie es ist, ich hab ein bissn lang heute geschlafen. Aber schöner prompt wollte endlich eine Nachtszene von einer meiner Geschichten schreiben.
Ein Schauer zog durchs Dickicht. Aus Dunst und Nebel stiegen tanzende Gestalten. Die Gesänge vorheriger Abende verklangen Tag um Tag, so dass die Nacht mit einer kühlen Stille grüßte.
Leeves Körper ächzte vom Schmerz der vergangenen Tage. Sein Fuß war mittlerweile stark angeschwollen und passte kaum in seinen Stiefel. Der Schwindel der vom Genick in den Kopf zog, verschleierte ihm seine Sinne.
Nach dem Ableben Ottos war er froh, dass er nun das Zelt mit Bieler teilt. Dieser hat eine angenehme Ruhe und Sanftheit. Draußen redet er noch leise mit Kühn. Leeve verstand nur wenige Wortfetzen, die er sogleich vergass. Der beißende Wintersturm, der am Zelt rüttelte, wiegte ihn in eine leichte Dämmerung. Die schweren Glider, aufliegend auf harten Untergrund, nahmen den kargen Luxus des mummelig warmen Schlafsackes wahr. Ein lautes Rascheln erweckte ihn unsanft. Es war Bieler, der sich die Schuhe auszog und ins Zelt kroch. "Ich hoffe dir ist meine Anwesenheit genehm?" fragte Bieler mit einer leisen, liebenswürdigen Stimme. "Ja" Leeve war zu erschöpft, um sich voll auf seine Umgebung zu konzentrieren. "Ruh dich aus und mach dir keine Sorgen. Bald-" den Rest nahm Leeve nicht mehr wahr. Er glitt wieder hinab in Schlaf und Dunkelheit. Sanft und warm wog er in einem Fluss aus schwarzer Materie. Nichts sehend, aber wahrnehmend. Die leisen Gespräche, die Wärme des Feuers, das wohlige Gefühl der Decke, die sanfte Hand seiner Großmutter, die ihn nun auf die Stirn küsste. "Heute ist die Nacht der Nächte. Heute will ich es wagen." eine scharfe, unangenehme Stimme zog durchs Traumgebilde. Erschrocken riss er die Augen auf. Er befand sich im Wald und nicht mehr auf dem Berggipfel. Es wirkte anders als zuvor, aber doch vertraut. Dort waren die Bäume mit den seltsamen Zeichen, die verwunderlichen Steinmännchen und der deplatzierte Hexenring. War am Tage alles in einer grauen Winterlandschaft getaucht, glimmerte es des Nachts in unheilvollen Grün. Ein schwarzer Nebel kroch vom Tal hinauf. Für einen Moment löste er seinen Blick von diesem ungewohnten Anblick, gen Hang. Dort war noch immer der gefürchtete Gipfel mit seinen schneebedeckten Götzen. Als sein Blick wieder auf den Nebel fiel, hatte sich dieser erschreckend schnell angepirscht. Seine schweren Beine ließen sich viel zu viel Zeit auf die drohenden Gefahr zu reagieren. Rennend und doch nicht von der Stelle tretend, stolperte er über Stock und Stein. Seine Verletzung vergessend, kämpfte er gegen unsichtbaren Widerstand der ihn am vorankommen hinderte. Bald holte ihn der Nebel ein und überschwemmte ihn. Eindringend in jede Pore, seine Lunge füllend, zog sich ihm das Herz zusammen. Hier in diesen öden Gefilden des Nebels herrschte Trauer, Wut und Einsamkeit. All diese Emotionen prügelten auf ihn ein. Der Bauch angeschwollen und gegen die Lunge drücken. Die Atmung flach, wird sie immer schneller und kürzer. Der Schmerz brach in immer schnelleren Wellen über ihn hinein. Sein Gehirn zerfetzten, bohrte sich das schwarze Elend in jede Windung seines Körpers. Langsam flachen die Puls Stöße ab und hinterließen Leeve in einen katatonisch Zustand. Da war nichts außer Erschöpfung. Der Nebel war nicht mehr zu sehen oder der Wald, noch der Berg. Er lag in einem schwarzen Raum. Zuerst bemerkte er ein Kribbeln in seinen Füßen. Welches sich in warmen Wellen über seinen Körper ausbreitete. Eine Ewigkeit schien er hier zu verweilen. Langsam wurde er sich seiner Sinne wieder gewahr. Vernahm das Klimpern und Klappern der Kochutensilien, das Rascheln der Zelte, die Wärme seines Schlafsackes, der Schmerz seines Knöchel, das dumpfe Geräusch entfernter Gespräche. Langsam öffnete er die Augen. Er war in seinem Zelt, fest umwickelt von seinem Schlafsack. Bieler war nicht mehr in seiner Schlafstätte. Die wohlige Morgensonne begrüßte ihn und blendete ihn für ein paar Sekunden, als er das Zelt öffnete. Am Lagerfeuer saßen sie, noch alle vollzählig, auf ihn wartend. Diese Nacht holte die Hexe keinen von ihnen. Ein kleiner Schimmer der Hoffnung. Bieler lächelte ihn müde, aber liebevoll an. Die letzte Nacht ließ auch ihn erschöpft zurück, so schien es. Kühn hingegen sah ihn besorgt an. "Min Jung, du bist ganz witt um die Nääs!"
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