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#Der Alpenkönig und der Menschenfeind
gazetteoesterreich · 11 months
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wien1983 · 1 year
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Dienstag, 4.10.
Heute hat Christian Geburtstag. Bin um sieben Uhr aufgewacht, drauße war es schon hell. Die Sonne ging gerade auf, ein orangeroter Streifen hinter den Bäumen. Im Stadtbuch gelesen, über die Entwicklung Wiens, von Vindobona und den Römern, Nico: The Marble Index angehört.
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Das Geschirr abgewaschen und aufgeräumt, heute soll es schön warm werden, 23 Grad.
Um 10 Uhr ist auf der Theaterwissenschaft eine Einführungs-Veranstaltung, da sehe ich die Dietrich! Nein, sie ist doch nicht erschienen. Ein paar Leute haben gesprochen, aber nichts von Belang. Die, die da waren und Theaterwissenschaft studieren, haben mich angekotzt, weil sie so normal waren, angepasst und bürgerlich. Später sind viele von ihnen berühmt geworden, Scheuba, Dorfer, was weiß ich. Und ich habe gedacht, Theater, das sei Artaud und Revolution.
Spinat mit Ei gekocht, auf die Universität, wollte zwei Nummern nachinskribieren, aber es ging nicht, weil ich den Ausdruck noch nicht zugeschickt bekommen habe. Vom Kohlmarkt über den Graben zum Stephansplatz spaziert, am ARABIA Café vorbei. In der Bank-Filiale der TIROLER SPARKASSE sagte mir der Bankbeamte, ich hätte schon 1100 Schilling überzogen, als ich ihn fragte, wieviel Geld ich noch habe. Habe einen Choc bekommen, wollte mich schon in die Donau stürzen, aber das ist ja nur der Donaukanal. Dachte daran, an Maman zu schreiben, hatte aber nicht einmal mehr Geld für Briefmarken. 3 Schilling 70 musste ich für die Toilette bezahlen.
Zu Hause beschäftigte ich mich mit den Kontoauszügen, ich weiß nur dass das Loch von der Miete kommt, 1100 Schilling. Vielleicht ist das Geld morgen da? Das Stadtbuch gelesen. Mysteriöser Telephon-Anruf: Eine Frau wollte die Hausfrau sprechen, fragte mich nach ihrer Telephonnummer, wieso ich die Wohnung hätte, warum und woher.... Die Musicbox angehört, die Müllkübel ausgeleert, ZYX angehört. Am Abend bin ich spazieren gegangen, habe das Kaffeehaus gesucht, in das ich ging, als ich nach Wien kam, habe es aber nicht mehr gefunden. Oder doch? Vielleicht habe ich es gar nicht wiedererkannt? Spittelberggasse, Raimund Denkmal, in der Schule haben wir immer nur Stücke von Raimund und Nestroy gespielt: den Talisman, den Barometermacher auf der Zauberinsel, , den Alpenkönig als Menschenfeind, den Bauern als Millionär. Kam über den Rathausgarten zum Burgtheater, in die Herrengasse, die Dorotheergasse und die Grünangergasse, wo mir das Windhundportal aufgefallen ist. Ich werde verfolgt von Hunden. Durch die Griechengasse zum Hafnersteig zum Ziel meiner Wünsche, der Katzenmusik: In der Auslage eine Lydia Lunch Platte gesehen, für meine Schwester Indiglow.
Ein Mann mit Koffer hat mich gefragt, ob ich ihm ein paar Schillinge schenken könnte, habe ihm erklärt, dass ich selber keine mehr hätte. Nach Hause gefahren, müde, vor dem Einschlafen Christa Wolf gelesen.
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Der Alpenkönig
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Der Adorant
Das Industrieviertel – Marktgemeinde Gutenstein
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Aus der Ferne grüßt das Gebirge
Ich stehe am Kai des Frachthafens Oxelösund. Ein SMS aus der Heimat. Professor Kraus, der Doyen der Wiener Theaterdirektoren und langjährige Präsident der Raimundgesellschaft, erkundigt sich nach meiner Ringgröße. Weshalb er das wissen will, buchstabiere ich zurück. Es klärt sich auf: Man will mir den Raimund-Ring verleihen. Eine hübsche Idee. Ich weiß nur nicht, weshalb, ich habe in meinem Leben nur einmal Raimund inszeniert, gespielt habe ich ihn nie.
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Der steinerne Thron
Tausende von Seeschwalben umschwirren das Hafenbecken und lassen sich auf den umliegenden Dächern nieder. Dann heben sie ab, fliegen hoch hinauf in den Himmel und setzen erneut zur Landung an. Sie suchen einen Schlafplatz für die Nacht. Die MS Karina ist voll beladen. Der Kapitän startet die Maschinen und drückt den Schalthebel langsam auf ‚Speed‘. Das Frachtschiff, mein Zuhause für drei Wochen, löst sich von der Kaimauer und steuert, ächzend unter der schweren Fracht, der Nacht entgegen.
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Der Kalvarienberg
Am 23. September ist es soweit. Die Honoratioren der Raimund-Gesellschaft sind vollzählig versammelt. Im Festsaal von Pottenstein zwängt mir die Frau Bürgermeisterin einen Klunker an den Finger. Ich stehe am Rednerpult und bedanke mich. Was würde der Meister dazu sagen. Hier, nicht weit von hier, hat er sich das Leben genommen. Raimund war Schauspieler und Dichter. Er war ‚Rappelkopf‘ und ‚Alpenkönig‘. Und: Er war Theaterdirektor. Die aber hatten es zu allen Zeiten schwer. In seinen zwei Jahren Direktionszeit am Leopoldstädter Theater in Wien stritten sich, ich kann es ihm nachfühlen, gleich drei Seelen miteinander - die des Künstlers, die des Managers und die des Psychologen, der seine Schauspieler vor dem Versagen bewahren möchte. Er selbst war wohl ein verschwenderischer Bauer als Millionär dessen Phantasie eine gefesselte bleiben musste. 
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“Die edle Wahrheit thronet nur im Herzen kräftiger Natur ...”
Oder, um seinen Zeitgenossen Nestroy zu zitieren, ein Zerrissener. Des Herrn Direktors Kampf ums Geld war sicher auch zu seiner Zeit eine Posse ohne Gesang. Denn wenn es darum geht, ‚Kunst‘ zu produzieren, also ‚wahrhaftig‘ zu sein und dies auch zu verantworten, dann spielt‘s damals wie heute in der Regel ‚ka Musi‘. Dann hört sich, in aller Freundschaft, die Freundschaft der Politiker auf. ‚Nicht zu lügen‘ aber war und ist nun mal die Grundlage des Theaters. Weil aber Theater Geld kostet, gab‘s wohl auch zu seinen Zeiten die Wahrheit nicht gratis. Die kommt der Kunst damals wie auch oft nur allzu teuer zu stehen.
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Der Weg des Alpenkönigs
Raimund hat zeit seines sechsundvierzigjährigen Lebens nicht mehr als acht Stücke geschrieben, darunter das Masterpiece ‚Alpenkönig und Menschenfeind‘ (UA, 17.10.1828). Der überzeitliche Reiz dieses Stücks liegt in der ewigen Wiener Lokalspezialität: der Psychologie. Wenn der imaginäre Alpenkönig den echten Rappelkopf ganz real verdoppelt, treibt Raimund die persönlichkeitsgespaltene Doppelseele bei einem Pistolenduell auf die schizophrene Spitze. Zuvor aber fällt noch einer der wundervollsten Theatersätze des neunzehnten Jahrhunderts: ‚Ich möchte mich selbst ohrfeigen, aber auf sein G’sicht‘. 
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Abstieg
Ferdinand Raimund hat das Duell mit sich selbst nicht überlebt. In panischer Angst vor Tollwut schießt er sich in einem Gasthof in Pottenstein eine Kugel in den Mund. Ein Rasender starb einen rasenden Tod. ‚Wenn Raimund sich schließlich erschossen hat, dann war dies (…) weniger der plötzliche Einsturz aller seelischen Tragwerke, als der Entschluss, dem Tod als einem vertrauten Bekannten ein Stück weit entgegenzugehen‘, schreibt der Germanist Peter von Matt.
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Gutenstein! Es liegt ein Zauber über ihm
Am Friedhof von Gutenstein hat Ferdinand Raimund seine Ruhe gefunden. In den Wäldern rundum aber, dort, wo der Kreuzweg der Wallfahrtskirche am Mariahilfberg sowohl an den schroffen Abgründen einer pittoresken Berglandschaft wie an Raimunds Seele vorbeizuführen scheint, kann man auf des Meisters Spuren wandern. Hier und nur hier liegt seine Zauberwelt: Verborgen und weitgehend unberührt.
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Die ewige Ruh
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opera-ghosts · 4 years
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Minnie Nast (10 October 1874 – 20 June 1956) was a German soprano. She was born in Karlsruhe and studied at the Karlsruhe Conservatory, making her début at Aachen in 1897. She studied singing at the conservatory in Karlsruhe under Hermann Rosenberg and with Bianca Bianchi in Salzburg. She made her debut in 1897 at the Stadttheater in Aachen. In 1898 she joined to the Hofoper in Dresden. Here she appeared up to the end of her stage career (1919). On 26. 1. 1911 she sang at the Hofoper in Dresden in the premiere of R. Strauss’s "Der Rosenkavalier". She appeared in Dresden also in two other opera premieres of Richard Strauss: on 21. 11. 1901 in "Feuersnot", on 25. 1. 1909 in a small role in ‘’Elektra’’. The other premieres in which she appeared in Dresden were "Das war ich" by Leo Blech (6. 10. 1902), "Alpenkönig und Menschenfeind" by the same composer (1. 10. 1903), "Barfüßele" of Heuberger (1905), "Die Schneider von Schönau" by Jan Brandts-Buys (1. 4. 1916) and "Coeur As"  by Eduard Künneke (1913). She created the title role in G. Puccini’s ‘’Madama Butterfly’’ for Dresden. She made guest appearances in Amsterdam (1902, 1910 as well as in 1917 as Sophie in "Rosenkavalier"), Berlin (1906), Munich, St. Petersburg, Vienna (1906, 1908) and Prague (1903). In 1905 she toured through the USA and Canada. Her stage repertoire included Cherubino in "Figaros Hochzeit", Pamina in "Zauberflöte", Marguerite in ‘’Faust’’, Mimi in ‘’La Bohème’’ and Eva in "Meistersingern". She was married to the Karl von Frenckell, who served as Finnish consul in Dresden. In 1919 she sang for the last time in Dresden in G. Puccini’s ‘’Boheme’’ and then worked as a pedagogue in Dresden.
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tintenfaesschen · 12 years
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Der Alpenkönig und der Menschenfeind von Ferdinand Raimund
Erschienen: 1828
Taschenbuch: 92 Seiten
Verlag: Reclam
ISBN: 978-3-15-000180-6
Ich war unschlüssig, ob ich dieses Büchlein als Reading-Challenge-Buch zählen sollte oder nicht, da ich es für die Uni lesen musste (und eigentlich wollte ich Uni- und Freizeitlesen trennen); aber ich bin so begeistert davon, dass ich hier eine ganz kurze Lobeshymne
Der Alpenkönig und der Menschenfeind  ist ein österreichisches A Christmas Carol. Der Menschenhasser Herr Rappelkopf tyrannisiert seine Familie und Bediensteten, die mit ihm in seinem Gutshaus in den Alpen leben. Unter anderem ist er gegen den Freund seiner Tochter. Doch als die Tochter und ihr Freund in den Bergen dem Alpenkönig begegnen, verspricht dieser ihnen zukünftiges Glück, und zu diesem Zweck führt er Herrn Rappelkopf auf seine eigene Art vor, was für ein Ekel er ist.
Dieses Buch war eine echte Überraschung für mich. Normalerweise bin ich kein großer Fan von Dramentexten, aber in diesem Fall war mein Lese- und Verständnisfluss überhaupt nicht beeinträchtigt. Der Alpenkönig und der Menschenfeind  liest sich sehr leicht und vergnüglich dank der amüsanten Dialoge mit viel Sprachwitz und der schrulligen Charaktere (Herr Rappelkopf schlägt natürlich alle um Längen). Da es sich außerdem um ein winziges Büchlein mit nur 92 Seiten handelt, ist es bestens geeignet, es schnell mal zwischendurch zu lesen, wenn man ein bisschen lachen möchte.
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