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afaimsblog · 4 years

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Der Reboot vom Reboot der Zylonen - BSG 5.0 (Originalserie, Galactica 1980, Buchfortsetzung, Moore-Verse, und jetzt Kinberg?)

Alle sechs Monate oder so tauchen Neuigkeiten über den “Battelstar Galactica”-Reboot auf. Nein, nicht den “Battelstar Galatica”-Reboot, sondern den Reboot des Reboots oder den neuen Reboot der Original-Serie oder ... nennen wir es einfach die neueste Version von “Battlestar Galactica”. Mitunter hat man das Gefühl, dass da irgendjemand nur versucht uns daran zu erinnern, dass dieses Projekt noch lebt, wir es aber trotzdem niemals zu sehen bekommen werden. Doch so ein Eindruck kann täuschen, denn oft sind es diese scheinbar ewig in der Pre-Production-Hell feststeckenden Projekte, über die man so gut wie nichts hört, die auf einmal da sind, während die Projekte, deren Entwicklung man mitverfolgt hat und in die man sein Herzblut hineingesteckt hatte niemals zu Stande kommen.

Die von Anne und Christopher Rice produzierte TV-Adaption der “Vampire Chronicles” war zum Greifen nahe und wird nun wohl doch niemals das Licht der Welt erblicken, während im Gegensatz dazu die neue “Dune”-Verfilmung in Filmform sehr real existiert, nur dank Corona gemeinsam mit allen anderen fertiggestellten Filmen des Jahres auf unbestimmte Zeit auf der Ersatzbank sitzen muss, sprich wir bekommen diesen Film aus anderen Gründen niemals zu sehen.

Mit Simon Kinberg dahinter ist die neueste Version von “Battelstar Galatica” auf einmal keine leere Drohung mehr, sondern könnte etwas sein, das tatsächlich passiert. Warum irgendjemand so schnell nach der letzten Version schon wieder eine neue Version dieses Stoffes haben wollen sollte, sei dahin gestellt, irgendjemand hält es für eine gute Idee. Die einzige BSG-Version, die ich wollte - die Fortsetzung der ersten Staffel der Originalserie von und mit Richard Hatch - ist mit dem Mann leider vor ein paar Jahren gestorben. Ron Moores Reboot war eigentlich immer ein Graus, was den meisten Leuten im Laufe der Zeit auch zunehmend klar wurde, was erklären könnte warum der Stern des Reboots so schnell aufgestiegen und dann verglüht ist - “Caprica” erhielt keine zweite Staffel und “Blood and Chrome” blieb ein One-Off, mit dem sehr seltsam umgegangen wurde. Und das alles kam nach dem Ende der Reboot-Serie, über das nur wenige Worte verlieren wollen - ja, es kommt meistens nicht mal mehr auf die Listen der schrecklichsten Serienenden, was zeigt, dass es nicht einmal geschafft hat genug Leute genug aufzuregen um ihnen lange in Erinnerung zu bleiben.

Trotzdem hat der Reboot seine Kreise gezogen und sowohl die “Stargate”- als auch die “Star Trek”-Franchise zerstört, zumindest vorübergehend, beide brauchten Jahre um sich zu erholen. “Star Trek” geht es jetzt als teuer aussehendens seelenloses Mainstream Event wieder ganz gut in Fahrt, und “Stargate” könnte sich langsam aber sicher erholen, aber beiden hat der Versuch den “Battlestar”-Reboot nachzumachen das Rückgrat gebrochen - weder “Stargate: Universe” noch die Abrams-Filme haben die Fans der jeweiigen Franchise angesprochen, weil sie das auch gar nicht wollten, sie wollten die BSG-Fans ansprechen, aber die waren um ehrlich zu sein nie besonders zahlreich - man sollte Kritikerlob und “Must See”-Behauptungen während Staffel 1 nicht mit tatsächlichen Erfolg, der eine Franchise Jahre lang am Leben erhalten kann, verwechseln. Und letztlich war es der Sender, der die BSG-Franchise und ihre Fans im Stich gelassen hat - der hat beschlossen “Caprica” keine zweite Staffel zu spendieren und “Blood and Chrome” lebendig zu begraben, hauptsächlich weil beides sehr anders war als die Mutterserie. Und die Verantwortlichen genau das aber nicht wollten. Denn wie gesagt es gab eine Zeit, in der alle Science Fiction wie “BSG” sein musste - von “Torchwood: Kinder der Erde” bis zu “Star Wars: The Clone Wars” wollte jeder dreckigen moralisch relativistischen Krieg-Sci-Fi sein. Genau das mag letztlich zu dem zwischenzeitlichen Tod der Science Fiction im Kino geführt haben, weil alles gleich sein musste, sprich alles BSG sein musste, womit es aber langweilig und austauschbar wurde. Erst dadurch, dass jeder sein eigenes Ding machen durfte, konnte sich die Science Fiction erholen: “Star Trek: Discovery”, “The Orville” und “The Expanse” sind jeweils sehr anders, zwischendurch gibt es “Killjoys” und ähnliche Projekte, die beweisen, dass man auch mit weniger Geld immer noch gute Science Fiction im Stil der 90er und 2000ern Serien und Filme machen kann. Der BSG-Reboot ist heute eine Kultserie, die es mal gab, der man aber nicht mehr unbedingt nacheifern will.

Was immer also aus dem neuen Reboot werden wird, er wird sehr anders werden als der von Ron Moore. Und das ist auch gut so, denn warum sonst sollte es ihn geben? Ob er zum mythologischen Hintergrund und dem famaliären Feeling des Originals zurückkehren wird, oder eine ganz andere Richtung einschlagen wird, bleibt abzuwarten.Vielleicht könnte man auch mal eine (zugegeben) etwas unpassende Komödie daraus machen, “Galactica” hatte in den 80ern durchaus seinen Spaß mit den “Aliens” auf der Erde, die etwas erstaunt über ihre 13. Kolonie waren, daran könnte man sich aus bedienen, man muss sich nur dafür hüten die gleichen Fehler zu machen wie “Galactica 1980″ - also sich selbst gezielt durch Verdummung und Anbiederung an Kinder zu töten, was leicht zu vermeiden sein sollte.

Was wir am Ende wirklich sehen werden, und ob wir überhaupt etwas sehen werden, wird sich zeigen. Da Filme sowieso mehr oder weniger in der heutigen bekannten Form aussterben, und es sich zuletzt um ein Filmprojekt gehandelt hat, stellt sich natürlich auch die Frage wer von uns das wo und wie jemals sehen wird, aber das ist ein anderes Problem.

Zuerst einmal muss aus der leeren Drohung etwas handfestes werden. Und bis dahin können wir uns darüber wundern, warum irgendjemand so kurz nach dem letzten Reboot einen neuen Reboot machen wollen sollte und keine Antwort darauf finden.

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