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#wahrnehmungsspaziergang
sabokapo · 5 years
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Wahrnehmungsspaziergang im Urban Outfitters
Urban Outfitters ist ein USA-Import und ist, obschon die erste Filiale bereits 1970 gegründet wurde, erst etwa zeitgleich mit der Hipster-Bewegung nach Deutschland herübergeschwappt. Zu kaufen gibt es nicht einfach nur Klamotten, sondern UO steht für einen ganz bestimmten Lifestyle, der natürlich eine bestimmte Klientel anspricht: medien- und kunstaffine Jugendliche und Studenten, die mit Instagram, Youtube und Blogs vertraut sind, aber auch noch die Anfänge der Medienkultur in Form von Gameboys, Platten und analoger Fotografie mitgenommen haben, kurz gesagt die Generation Y. Ich persönlich kenne den Laden bereits und kann durchaus bestätigen, dass ich nicht abgeneigt wäre dort einzukaufen, wäre da nicht ein Haken an der Sache. Aber fangen wir von vorne an..
UO befindet sich in Frankfurt in der Nähe der Zeil, genauer auf dem Rossmarkt und somit noch sehr zentral im Kern des Shoppingwahnsinns. Zur Straße hin öffnet sich der Laden mit einer großflächigen Glasfassade und lässt bereits das spektakuläre Innere erahnen – die Räumlichkeiten sind nämlich loftartig roh, Beton, Mauerwerk, Stahl- und Holzträger, glatter Estrichboden. Strukturiert wird der Raum durch verschiedene Ebenen und eine imposante Treppe in der Mitte. 
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Bei der Einrichtung wird nicht an Kreativität gespart und die wechselnden Präsentationstische und Kleiderstangen sind aus allen möglichen zweckentfremdeten Materialien zusammengezimmert, wie z.B. Wasserleitungsrohren, Spanplatten, Gemüsekisten, etc. Man assoziiert sofort so etwas wie ein Künstleratelier und das 60er Jahre New York (oder zumindest das, was man sich als junger Mensch darunter vorstellt, der damals noch gar nicht gelebt hat). Im Hintergrund läuft Musik mit entspannten HipHop-Beats, man nickt unwillkürlich mit und bummelt gemütlich von Tisch zu Tisch, von Regal zu Regal. Die Mitarbeiter*innen grüßen fröhlich und offen im Vorbeigehen.
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Das Angebot langweilt nicht, denn zusammen mit der Kleidung werden direkt auch die passenden Accessoires und Lifestyleprodukte präsentiert, auch Bücher, Platten und Einrichtungsgegenstände, sogar Kosmetikartikel in den saisonal passenden Trendfarben und Mustern. Man findet wohl kaum das, was man sucht, dafür aber alles andere. Flohmarkt ist eine weitere Assoziation, die unbedingt auftaucht, oder auch Second Hand-Laden. 
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Die Kleidung sieht teilweise auch so aus, als käme sie aus Großmutters alter Kleidertruhe – „vintage“ nennt sich das und man kann sicher sein, je ausgefallener und individueller, desto besser. Zum Glück haben die Klamotten aber nicht den üblichen Second Hand-Muff, sondern riechen angenehm frisch. Ob sie so richtig, richtig neu sind, will man bei manchen Stücken aber irgendwie nicht glauben. Lediglich die Preise tun so, als wären die Teile allesamt Unikate.
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Es gibt zwar kaum Verweilmöglichkeiten im Geschäft (außer ein paar wenigen Stühlen bei den Umkleidekabinen), dennoch hält man sich erstaunlich lange in dem Laden auf – es gibt viel zu sehen und zu entdecken. Sogar eine Fotokabine steht da rum, in der man mit seinen Freunden retrofiltrierte Sofortbildchen ziehen kann.
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Das gesamte Erdgeschoss und Obergeschoss ist für Damenbekleidung und Lifestyle reserviert, die Männer müssen runter in den Keller, haben dort aber eine ganze Etage für sich und das etwas düstere Kellerambiente lässt die coolen Shirts noch cooler wirken. 
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Während die Frauenkleidung oft verspielt, artsy, cute bis kitschig anmutet, sind die Männerklamotten viel gediegener, lässig, dunkel, mit interessanten Retroprints oder auch mal unifarben. Auch hier wird aber Wert gelegt auf einen individuellen, kreativen Look.
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Das Geschäft ist ganz gut besucht, man sieht sowohl junge Frauen als auch Männer herumbummeln, alle etwa anfang/mitte 20. An der Kasse steht der Verkäufer aber eher tatenlos rum. 
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Kein Wunder, bei den Preisen überlegt man sich schon zwei Mal, ob man das Teil nun wirklich braucht – und mal ehrlich, wer braucht eigentlich so ein verrücktes Glitzer-Netz-Oberteil, das man vermutlich nur mit genau einer Hose kombinieren kann, und auf genau einer Party tragen wird, wenn es 50€ kostet? Ich schleiche also in die Sale-Ecke, die mit ihrer kaum 2,50m hohen Decke wirkt, wie eine vollgestopfte Garage, doch irgendwie ist mir gerade auch schon die Lust vergangen, mich da durchzuwühlen, denn hübsch präsentiert ist da gar nichts und die Gänge zwischen den Reihen sind so eng, dass man sich aneinander vorbeiquetschen muss. 
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Auf dem Weg zum Eingang wundere ich mich (wie jedes Mal, wenn ich in diesem Laden war), warum ich eigentlich nichts gefunden hab, obwohl mir alles gefällt. Vielleicht sollte ich mein Glück besser auf einem Flohmarkt versuchen.
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harshcute2019 · 4 years
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Methodenforschung - Tainah Jopp
M E T H O D E   1:
TEXT 3: NETZSCAN (Auszug Richard/Zaremba)
umschreibt intensive repräsentative Erhebung sowie Archivierung und Sortierung einer breit angelegten Suche im Netz 
Bildsuche über Schlagworte 
Bilddatenbank entsteht  zunächst unsortierte und teilweise sich wiederholende Treffer Vollerhebung des vorkommenden Bildmaterials im Netz zum Schlagwort (Gesamterfassung)
Überschneidungen, Häufungen, Wiederholungen und Bildähnlichkeiten müssen voneinander differenziert und abgewägt werden 
Typologien bilden sich - weitere Abfragebegriffe werden generiert 
Schlüsselbilder stellen sich heraus (Bilder, welche sich deutlich von sog. Clustern abzeichnen) 
Cluster bilden Verbindungen in thematische Bildnachbarschaften
Bildanalyse der Schlüsselbilder erfolgt
Lichtführung/Beleuchtungssituation/Schatten/Kontraste Figur-Grund-Verhältnis Farbigkeit Realitätsstil (realistisch, naturalistisch, romantisch, modern, postmodern oder surrealistisch?)
TEXT 4: Internet Forschungsfeld Richard/Gunkel/Müller Auszug aus #CUTE
#cute als sozialer Katalysator - cute communities
affektive Gemeinschaften und fingierte Mikrowelten im Kulturraum Internet
Social Media spiegelt die Ökonomie des Niedlichen wider
mediale Partizipationskultur durch kollaborative Neukonzeption des World Wide Web
bildet eine laienhafte Ästhetik durch Sensationscharakter
Selbstverwirklichung als Motivation der Sharing-Kultur
cute macht glücklich - positive Gefühle werden konnotiert - kommunikative Selbststilisierung
emotionale Brückenfunktion zur symbolischen Kompensation einer „affektiven Lücke“
unmittelbare emotionale Ausdruckskraft - expressive audiovisuelle Ausdrucksformen
M E T H O D E   2:
TEXT 5: PROMENADOLOGIE (Katrin Leipold)
nach Burckhardt das Erschließen menschlicher Räume durch die Wahrnehmung
Bekanntes und Neues soll wahrgenommen und festgehalten werden
In Kulturanthropologie verbreitet
Erkenntnisse über Gesellschaft und Stadt 
Symbolische Raumorientierung 
soziale Beziehungsnetze der Menschen
Rolf Lindner und Studierende Berlin mit Sinnen wahrgenommen (2007/2008) - Ausstellung in Museen 
Ina-Maria Greverus Anthropologie als ästhetische Vermittlung - sinnlich Wahrgenommenes soll transparent dargelegt werden (emotionalisierte Wahrnehmungsmuster reflektieren) 
Burkhards Idee im Zusammenhang von Landschaft, Stadtraum und Ökologie - Raumästhetik - Architektur und Stadtplanung
Wahrnehmungsspaziergang: gewohnte Beobachtungen und Wahrnehmungen genauso viel Beachtung schenken wie ungewohnten (kein Filter! - Sehgewohnheiten sollen aufgebrochen werden) 
Konzept soll aufgebrochen werden: Vorstellung von Landschaft, die sich auf Grenzen von Landschaftswahrnehmung und Intaktheit als Voraussetzung für Wahrnehmung beziehen 
Wie nimmt der Mensch die Landschaft wahr? Beeinflusst er den Umgang mit der Natur?
Kunstwerk „0 m Spaziergang“ (1985) von Paul-Armand Gette soll zeigen, dass Landschaft je nach Wahrnehmung und Perspektive jederzeit beginnen kann
Burckhardt untersucht inwieweit Menschen Vorstellung von Intaktheit der Landschaft brauchen, um sie wahrzunehmen (intakt = frei von menschlichen Einflüssen = ursprünglich)
Neue Generationen = neue Vorstellungen von Intaktheit?
Um literarische Landschaftsbilder zu untersuchen: Gruppe geht spazieren und alle zeichnen „liebliche Orte“, Ergebnisse werden verglichen und diskutiert - Aufdecken von vorformulierten Raumaspekten
Jeder Mensch hat individuelle Lebenserfahrung, die nach Burckhardt einem Wahrnehmungsspaziergang zugrunde liegt
Greverus: die Person, Gedanken und Werke, die einem auf der Reise begegnen, beeinflussen die Wahrnehmung
Kann vor Beginn als auch während der Forschung stattfinden
Martha Nussbaum: Gefühle und Werturteile hängen zusammen
Gefühle steuern die Betrachtung der Umgebung (B.)
„derivé“ (umherschweifender Spaziergang)  aus Psychogeografie,  sollen Gewohnheiten des Spazierengehens abgelegt werden -  eigene Handlungen im Stadtraum wahrnehmen -  Gehen soll die Emotionalität des Raumes reflektieren (durch eigene Empfindungen): aktives und tätiges Teilnehmen als zuschauender Mensch
Reflektierendes Wahrnehmen = Kritik am herkömmlichen Denken, das von Gewohnheiten bestimmt ist
Überwindung der Angst vor dem Neuen und Ungewohnten
Chance auf Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse durch Kombination von Wahrnehmung, künstlerischer Praxis und Wissensproduktion (Burckhardt und Debord)
M E T H O D E   3:
TEXT 7: NETZPROMENADOLOGIE (Auszug Richard/Gunkel/Müller)
Internet als Fließ-/Raummetapher (Netz. Sphäre od. Landschaft) - Cyberspace, Datenautobahn globales Dorf
James Bridle: network
Unzugänglichkeit computergestützten Denkens und die Vernetzung und Endlosigkeit aller Dinge
ständige Notwendigkeit Dinge zu überdenken 
Sprenger: environment als Selbstbeschreibung einer technisch durchdrungenen Kultur (in Alltagsgegenstände integriert - in Umgebung verteilt und dort Daten sammelt, Ströme verteilt und Bewegungen koordiniert) - Containerfunktion 
Becker: Internet erfüllt durch Rückbindung an bekannte, mit Erfahrungen und Emotionen verknüpfte Konzepte eine „orientierende und erwartungsbildende Funktion“ 
(Fluidität, Vernetzung, Variabilität)
Benjamins Konzept aufgegriffen: Cyberflaneur = surfen im Internet
Netzspaziergang (nach Burckhards Promenadologie) JEDOCH: selektierende Algorithmen sind strukturgebende und normierende Marker des Forschungsprozesses
Netzspaziergang als affektgeleitetes, prozessorientierte Instrument ohne Vollständigkeitsanspruch 
fordert gewonnene Eindrücke und beobachtete Phänomene mit nötiger Genauigkeit zu untersuchen gespannte Assoziationsnetze intensiv auszuleuchten  unter reflexiver Distanznahme und theoretischer Rückbindung Reformulierung zu schaffen 
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catapti · 7 years
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Exerzitientag fuer Schuelerinnen
Exerzitientag fuer Schuelerinnen http://ift.tt/2qul7k5
„Aus der Stille kommt die Kraft“
Exerzitientag für Schülerinnen der Maria-Ward-Schule in Nürnberg
„Aus der Stille kommt die Kraft“ – so heißt im Lehrbuch der katholischen Religion der 10. Klasse in Bayern das Kapitel über Meditation und Gebet. Was aber Stille ist, wie Meditation / Gebet geht, und dass daraus wirklich Kraft erwächst, das lässt sich nicht theoretisch lernen, das muss ausprobiert und erfahren werden.
So entstand die Idee zu einem „Exerzitientag“ auf freiwilliger Basis für die katholischen Schülerinnen der 10. Klasse der Maria-Ward-Schule in Nürnberg. Am 26. Mai 2017 fand der Tag statt in der Gemeinschaft der Schwestern der Congregatio Jesu, die auf dem Gelände leben und viel Erfahrung mit Stille, Meditation und Gebet haben. Schwester Magdalena Winghofer CJ, die als Stadtjugendseelsorgerin arbeitet, leitete den Tag, auf den sich acht mutige Mädchen eingelassen hatten.
Nach einer Kennenlern- und Einführungsrunde ging es sehr praktisch durch den Tag; die Schülerinnen konnten verschiedene Übungen und Formen von Meditation und Gebet, von Körperübungen über Wahrnehmungsspaziergang bis zur Bibelbetrachtung und zum betenden Tagesrückblick, ausprobieren.
Schweigen, Stillsitzen und bei sich selbst bleiben – für viele war das eine neue Erfahrung, die aber, so das einhellige Fazit am Ende des Tages, gut getan hat. Trotz der Anstrengung, die intensive Konzentration auch bedeutet, waren die Teilnehmerinnen dankbar für den Tag, um Zeit für sich zu haben, zur Ruhe zu finden, sich den eigenen Fragen zu widmen und aufmerksamer wahrzunehmen, was in ihnen selbst und um sie herum ist. Dass dafür auch ein paar Schulstunden ausfielen, freute natürlich auch!
Text und Fotos: Sr. Magdalena Winghofer CJ
Kloster via Congregatio Jesu May 30, 2017 at 03:03AM
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sabokapo · 5 years
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Wahrnehmungsspaziergang im Zalando Outlet
Um einen Vergleich zu haben unternehme ich einen weiteren Wahrnehmungsspaziergang – diesmal ins Zalando Outlet auf der Leipziger Straße in Frankfurt Bockenheim, das reduzierte Ware aus Restposten vom Onlineshop verkauft. Schon in der U-Bahn-Station wird man mit großen Schildern in Richtung des Ladens gelotst, es ist eigentlich unmöglich, ihn zu übersehen.
Ich gehe also einmal über die geschäftige Leipziger Straße drüber und stehe schon im Eingang. Aber Moment, im Erdgeschoss befindet sich erstmal noch gar nichts außer einer Rolltreppe und einem Aufzug. Schilder verweisen darauf, dass man ins 1. OG fahren soll. Der Boden ist eine glatte, hellgraue, leicht glänzende Fläche, von der sich gut Zalandos Markenfarben Orange und Weiß abheben. Aktuelle Aktionsschilder sind in frühlingshaftem Hellgrün gehalten. Was in dem hohen Eingangsbereich sofort ins Auge sticht, ist aber die rohe Betondecke mit offen liegenden Rohrleitungen, die durch dynamisch angeordnete Leuchtstoffröhren in Szene gesetzt wird.
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Die Rolltreppe hochzufahren scheint vielversprechend und fühlt sich ein wenig an wie ein Transfer in eine andere Welt, die sportlich, minimalistisch durchgestylt und modern, aber auch ein wenig roh wirkt, so als hätte man wenig Zeit gehabt, es gemütlich werden zu lassen.
Oben angekommen und nun endlich durch die Eingangstür durch, wird man mit signal-orangefarbenen Pfeilen auf dem Boden an einem Infostand mit freundlich lächelnder Mitarbeiterin und den obligatorischen großen Einkaufstaschen vorbei in den Raum gelotst. Der Verkaufsraum ist offen, groß und dank zwei Glasfronten und einer hohen Decke sehr hell. Es wirkt einigermaßen übersichtlich strukturiert, aber wären die Durchgangsflächen und Gänge nicht so groß und weit, wie sie sind, könnte man sich erschlagen fühlen von der Masse an gleichförmigen Regalreihen, die einen erwartet. Wenigstens ist es möglich immer wieder auf die freien Flächen zurückzukehren und etwas Atem zu schöpfen.
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Aber man ist ja zum Shoppen da – also rein ins zweifelhafte Vergnügen! Zunächst schlängle ich mich in typischer Schuhgeschäftanordnung durch die Reihen an Damenschuhen, zum Glück recht übersichtlich nach Größe und Typ geordnet, auch wenn in manchen Ecken immer wieder das Chaos Überhand nimmt. Die Schuhe sind allesamt frontal präsentiert, da es von jedem Modell nur ein Paar gibt, sieht man auch keinerlei Schuhkartons oder Stapel, wie das in anderen Schuhgeschäften der Fall wäre. Es läuft beatlastige, antreibende Tanzmusik, auch einige Lieder die ich kenne, aber definitiv keine Charthits. An der Glasfront sind Sitzbänke und Spiegel platziert, und es halten sich auch zahlreiche Leute dort auf. Die meisten probieren Schuhe an, aber manche sitzen auch nur da rum und tippen in ihren Handys (oder tun beides gleichzeitig). 
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An den Wänden sind Haken mit Taschen und Accessoires angebracht. Auf den freien Flächen gibt es immer wieder Bänke, aber auch Rollcontainer mit Nachschubware, die bedrohlich laut über den Boden rumpeln, wenn sie von den Mitarbeiter*innen herumgeschoben werden. Diese erkennt man übrigens an ihrer schwarzen Kleidung, mit schwarzen Handschuhen und einem orangen Schlüsselband um den Hals. Es scheinen hauptsächlich junge Leute zu sein, die sich ansonsten nicht von dem üblichen Publikum abheben. Aus der Damenschuhabteilung raus kommt man zu den langen Reihen an Damenbekleidung, doch zunächst fällt noch etwas anderes ins Auge – eine Art mehrstufige Tribüne mit Sitzen, wo man nun ja.. einfach nur herumsitzen kann. Da sitzen denn auch die abgestellten Ehemänner und Partner, die erschöpften Mütter mit Kinderwagen und die herumplappernden Teenies, eine kurze Ruhepause vor dem nächsten Sprung in die Klamottenflut genießend.
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Auch die Kleidung ist wieder nach Typ und Größen sortiert. Dennoch überfordert es mich zunehmend, da einfach so viel verschiedenes da hängt und man eigentlich jedes einzelne Teil aus der Reihe zupfen muss, um es sich anzusehen. Ich beschleunige also ein wenig meinen Gang, überspringe die kleine Ecke mit Kinderkleidung und gehe durch einen längeren Gang vorbei an der Männerabteilung (wo Kleidung und Schuhe zusammen etwa so viel Platz einnehmen, wie die Damenbekleidung alleine) geradewegs auf die Kasse zu. 
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Für einen Mittwochnachmittag ist das Geschäft gut besucht und man muss ein wenig an der Kasse warten, bekommt seinen Einkauf dann auf Wunsch in kostenlose Zalando-Papiertüten verpackt und gelangt an zwei Sicherheitsmännern vorbei wieder in den Eingangsbereich mit der schönen Rohbetondecke, wo man die Rolltreppe wieder hinabfährt. Zalando verabschiedet sich nett, regionaltypisch mit „Gude“ und als man um die Ecke biegt und auf die Glasfront zusteuert, hinter der die Leipziger Straße mit ihren vorbeieilenden Fußgängern, Fahrrädern und Autos hindurch scheint, fühlt man sich wie nach einem Tauchgang und ist sich gleichzeitig nicht ganz sicher, ob man nun wieder durch diese Tür zurück in die „reale Welt“ möchte.
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harshcute2019 · 4 years
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Jennifer Michatz - Zusammenfassung Text 5
Promenadologie - Katrin Leipold
Lucius Burckhardt (1925-2000), ein Schweizer Soziologe, Ökonom und Künstler, bezeichnet die Spaziergangswissenschaft als ein Konzept zur Erschließung menschlicher Räume und Landschaften. Es ist der Meinung, dass es das „Vor-Formulierte“ zu reflektieren gilt und dadurch ungewohnte Beurteilungen altbekannter Situationen möglich gemacht wird. Burckhardt zieht das Spazierengehen heran, gewohnte Beobachtungsraster zu kritisieren und es als politisches Instrument zu nutzen, wodurch eine beschränkte Perspektive durchbrochen wird und Ungewohntes in der Wahrnehmung zum Vorschein kommt. Spazierengehen stellt außerdem eine Forschungsmethode der Kulturanthropologie dar und findet seit der Etablierung der Stadtethnografie statt. Wilhelm Heinrich Riehl (1823-1897) hatte das Gehen als Methode herangezogen, um es als „Erkenntnisinstrument“ zu nutzen, welches dem Forscher die Lebenswelt einer Gesellschaft in seiner gesamten Form näherbringt. Riehl nutzte das Gehen deduktiv, wobei Festgeschriebenes von ihm beschrieben wurde. Wolfgang Kaschuba nutzt den Wahrnehmungsspaziergang zur symbolischen Raumorientierung und zur Dokumentation sozialer Beziehungsnetze von Menschen. Hier stehen die Wahrnehmungen der beobachteten Personen im Vordergrund. Nicht nur der Wahrnehmungsspaziergang, auch das Flanieren, das durch Walter Benjamin bekannt wurde, und das Umherschweifen sind Methoden der Stadtforschung. Der Flaneur gilt als Prototyp der Ethnografie urbaner Welten, wobei das Gehen ohne Intention geschieht. Das Umherschweifen ist ähnlich, die forschende Person lässt sich durch die emotionalen Strukturen der Stadt treiben. Dies leitet sich von den Ideen der Lettristischen (1952-1957) und der Situationistischen Internationalen (1957-1972), einer KünstlerInnenbewegung, ab. Dieses derivé findet auch in der Stadtplanung du der Stadtethnografie Bedeutung. Rolf Lindner nutzt Wahrnehmungen über Spazierengehen für ethnologisch-künstlerische Erkenntnisprozesse. Ina-Maria Greverus ist der Meinung, dass AnthropologInnen als Vermittler in der Kette des ästhetischen Prozesses betrachtet werden sollten. Dabei soll nicht nur sinnlich erfasst werden, sondern auch Sinn vermittelt werden. In Bezug auch Ernst Bloch äußert sie, dass auch Gefühle mitgeteilt, und im Forschungsprozess aufgenommen und transparent gemacht werden sollen. Lucius Burckhardt setzt sich mit den Themen Landschaft, Natur und (Stadt-)Ästhetik auseinander und beschäftigt sich in Hinblick auf die „Ästhetik des Raumes“ mit Formen von Wahrnehmung. Der Zusammenhang von Landschaft, Ökologie und städtischem Raum wird über künstlerische Aktionen sichtbar und werden ohne Funktionalisierung in die Stadtplanung integriert. Auch Macht und Machtverteilung im städtischen Raum sind Teil der Forschung Burckhardts. Für ihn ist es von Bedeutung alle Eindrücke und aufkommenden Gefühle beim Wahrnehmungsspaziergang zuzulassen und gemeinsam zu betrachten. Die Wahrnehmung zur Stadtplanung kann hier auch für das Gebiet der Architektur nützlich werden. Wahrnehmungsmuster können durch die Spaziergangswissenschaft auch über künstlerische Interventionen aufgebrochen werden. Burckhardt ermöglicht der Kulturanthropologie die Konzeption neuer Forschungsthemen durch drei Fragen: Welche (Vor-)Bilder prägen Landschaftsvorstelllungen? An welchen (Orts-)Grenzen beginnt Landschaftswahrnehmung? Inwiefern ist Intaktheit eine Voraussetzung für Landschaftswahrnehmung? Dies ist besonders für das Zusammenleben von Menschen bedeutsam, da die Vorstellungen von Landschaft eine direkte Auswirkung auf das menschliche Verhalten und den Umgang mit der Umwelt haben. Ebenso kann eine kulturgeschichtliche Perspektive in der Aneignung von Räumen ermöglicht, und der Umgang mit Umwelt ermöglicht werden. Weiterhin können Rahmenbedingungen für Landschaftswahrnehmung erfragt werden. Die Vorstellungen einer intakten Landschaft führt zu Begriffen wie Intaktheit, Ursprünglichkeit und Schönheit hinaus. Da Menschen laut Burckhardt das wahrnehmen, was sie gelernt haben wahrzunehmen, kann dies als Ausgangspunkt für bestimmte Methoden zur Sichtbarmachung ästhetisch oder historisch vermittelter Vorstellungen von Forschenden und Beforschten dienen. Ina-Maria Greverus spricht wie Burckhardt davon, KulturantrhopologIn mit dem „inneren Dialog“ zwischen prägenden Personen, Werken oder Überlegungen während des anthropologischen Reisens. Dies betrachtet sie als mobile Feldforschung. ForscherInnen gelingt es, durch die Betrachtung der eigenen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster, ihre Einflüsse auf die Entstehung und Entwicklung des Forschungsgegenstandes zu erkennen. Dies können beispielsweise kulturelle Prägungen in der Wahrnehmung sein. Im Gehen wird außerdem der wahrnehmungsorientierte Zugang an sich in Frage gestellt, wodurch bisher verborgene Räume und Forschungsfelder zugelassen werden können. Zusätzlich geht Burckhardt davon aus, dass das emotionale System im Gehen kenntlich gemacht werden kann und etablierte Wahrnehmungsmuster eigenständig neu formuliert werden. Als Ergebnis kann auch die „Angst vor dem Ungewohnten“ aufgehoben werden. Debord spricht weiterführend auch davon, dass politisch wahrgenommen werden kann und in der modernen Kunst eine politisch-schöpferische Kraft entsteht. Somit können gesellschaftliche Verhältnisse aufgebrochen und verändert werden.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Forschungsmethode der Promenadologie neue Wege der Wahrnehmung in urbanen Feldern zulässt. Diese kann einen schärferen Blick auf die Ästhetik der sonst als selbstverständlich erachteten Umgebungen der Stadt generieren und ermöglicht eine neue Aufmerksamkeit gegenüber den Details und Kompositionen der gestalteten Räume. Die Umwelt kann ein viel intensiveres Bewusstsein für Selbstverständlichkeiten oder auch Luxus sein. Hierbei ermöglicht die Methode einem jeden Individuum subjektive Wahrnehmungen und Schlüsse in Bezug auf dessen Umwelt zu ziehen und die eigenen Verhaltensweisen gegebenenfalls anzupassen oder abzulehnen.
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harshcute2019 · 4 years
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Text 6 + Text 7
Laura Langer, L3
Text 6
Laura Langer, L3
Bildersuche
Auszug aus Richard, Gunkel , Müller: #Cute. Eine Ästhetik des Niedlichen zwischen Natur und Kunst. Erscheint im Juli 2020 Campus Verlag
Auf unterschiedlichen Plattformen können Bildersuchen mithilfe von Schlagworten durchgeführt werden. Das Ergebnis davon sind Bildermassen, die nur einen Ausschnitt des im Internet vorhandenen Materials zeigen. Trotzdem können anhand dieses Ausschnitts Motive und Formen identifiziert werden, die immer wiederkehren.
Es soll bei der Bildersuche induktiv, assoziativ und experimentell vorgegangen werden und nicht so sehr den Einzelbildern Beachtung geschenkt werden. Das führt dazu, dass eher eine bestimmte Bewegung in den Fokus rückt, statt die Erwartung von speziellen Bildern. Durch eine assoziative Vorgehensweise können neue Motive und Themen an das gesuchte Schlagwort angeknüpft werden.
Das Forschungsdesign ist für die Forschung mit Medien geeignet, da es die Merkmale von digitalen Bildern aufgreift und methodisch nachahmt. Zu bestimmten Bildtypen kommen weitere hinzu, wodurch ein ganzer Komplex entsteht. Verbindungen können in Bezug auf den Inhalt oder formal-ästhetische Kriterien bestehen.
Indem man Bildcluster hat, kann man das Phänomen verdichtet und bildbasiert beschreiben und man kann die Cluster danach als Ausgangsbasis für eine relationale Bildanalyse nutzen. Formale und typologische Zusammenhänge werden dadurch deutlich und Mediensprünge und Bildwanderungen können nachvollzogen werden. Kennzeichnende Merkmale des Netzspaziergangs sind Unabgeschlossenheit und Momenthaftigkeit, da sich im Internet alles sehr schnell ändern kann.
 Text 7
Laura Langer, L3
Internetpromenadologie
Manuskript-Auszug aus Richard, Gunkel, Müller: #Cute. Eine Ästhetik des Niedlichen zwischen Natur und Kunst. Erscheint im Juli 2020 im Campus Verlag Frankfurt  
Für das Internet und dessen nichtlineare Strukturen und infrastrukturelle Logik werden eine Vielzahl an Begriffen verwendet. Es handelt sich um Metaphern wie z.B. „Datenwald“, „Landschaft“ und „Netz“. Bezeichnungen, die eher das Digitale und die Technik mit dem Menschen verbinden sind z.B. „network“ (James Bridle) und „environment“ (Florian Sprenger).
Nach Cornelia Becker beziehen sich die Begrifflichkeiten auf Merkmale des Internets wie „Vernetzung, Fluidität wie Variablität“ (Richard, Gunkel, Müller 2020, S. 2). Außerdem geben diese Bezeichnungen eine Orientierung, da sie sich auf die Erfahrungen und Emotionen des Menschen beziehen, wodurch der Zugang zu diesem abstrakten System „Internet“ erleichtert wird.
Was bei Walter Benjamin der Spaziergänger oder Flaneur im Stadt- und Landschaftsraum ist, stellt auf das Internet übertragen einen „digitalen“ Spaziergänger dar, der im Netz surft. Es können also Merkmale des ´normalen` reflexiven Wahrnehmungsspaziergangs (Burckhardt) auf die digitale Welt übertragen werden.
Wichtig ist, dass man immer bedenkt, dass es sich beim Internet nicht als ´neutralen` Ort handelt, sondern dass bestimmte Algorithmen Strukturen vorgeben und bestimmen, welche Inhalte man als Nutzer gezeigt bekommt. Die Wissenschaft des Spaziergangs hat das Ziel, sich die gewohnten Wahrnehmungsmuster bewusst zu machen und dann „neue Wahrnehmungsmodi zu initiieren“ (Richard, Gunkel, Müller 2020, S. 3).
Um sich im Internet ein bestimmtes Forschungsfeld anzueignen soll man induktiv, sprunghaft, assoziativ, sprunghaft und verknüpfend vorgehen, was sich auf die Merkmale des Internets bezieht.
In der Methode der Teilnehmenden Beobachtung spielt das implizite Wissen eine große Rolle, da man es sich durch Teilnahme und durch Beobachtung aneignen kann. Für den Netzspaziergang ist es wichtig, nicht linear, sondern ohne festes Ziel durch das Internet zu ´streifen`, um sich den konturlosen Inhalten zu nähern. Statt festen Fragestellungen kann man hierbei eher mit festgelegten Schlagworten (Überbegriffen) arbeiten, um ein Forschungsgebiet zu finden. Der Netzspaziergang will kein vollständiges Ergebnis erreichen, sondern das herausfiltern, was die Emotionen anspricht.
Die Ergebnisse dieses Prozesses können dann helfen, gewisse Phänomene und Ambivalenzen zu entdecken und diese zu untersuchen. Am Ende muss eine Distanz zu den herausgefundenen Inhalten und Formen bestehen, um eine theoretische Analyse möglich zu machen. Das Konzept des Netzspaziergangs kann als assoziativ-reflexive Methode zur Forschung im Internet bezeichnet werden.
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sabokapo · 5 years
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Let’s do some reading (2)
Ich möchte versuchen, mich den Orten des Konsums auf eine Weise zu nähern, die es mir auf einer Meta-Ebene erfahrbar macht, was mit mir geschieht, wenn ich mich an einem solchen Ort befinde. Was ist meine Position in diesem Raum und was macht der Raum mit mir?
Dazu nehme ich Bezug auf Kathrin Leipolds Text „Spazieren gehen. Zur Verschränkung von Landschaft, Kunst und Emotionen als möglicher Erweiterung kulturanthropologischer Forschung“ (Leipold, 2015). Darin setzt sich die Autorin mit Lucius Burckhardts Konzept der Spaziergangswissenschaft auseinander. Sie stellt fest, dass das wahrnehmende Spazierengehen geeignet ist, unsere gewohnten Beobachtungsraster aufzubrechen und dadurch die Perspektive zu verändern und Neues wahrzunehmen. Es kann somit als „Erkenntnisinstrument“ für kulturanthropologische Forschung dienen. Nach einem geschichtlichen Abriss über die Spaziergangswissenschaft und deren wichtigste Vertreter (laut Autorin sind das Riehl, Benjamin, Lindner, Greverus und Burckhardt), beschäftigt sich Leipold mit der Frage, welche Themen für eine kulturanthropologische Analyse durch die Spaziergangswissenschaft geeignet sind. Dabei fragt sie letztlich nach sogenannten Referenzsystemen und Rahmenbedingungen für Landschaftswahrnehmung, die mithilfe eines Spaziergangs wahrgenommen und erkannt werden sollen. 
Auch die bereits vorgeprägten Wahrnehmungsraster, die laut Burckhardt jeder Mensch zu einem bestimmten Maß mit sich trägt, können mit dem Wahrnehmungsspaziergang aufgedeckt werden. Ist man sich dieser Prägungen bewusst geworden, so kann man die begrenzte Perspektive überwinden und weiterreichende Schlüsse ziehen, sowohl über den wahrgenommenen Raum, als auch über sich selbst. 
Ein solcher „Reflexionsspaziergang“ kann bisher verborgene Teile der Umwelt und die damit verbundenen Gefühlsphänomene sichtbar machen. Leipold sieht an dieser Stelle einen Anknüpfpunkt zur sogenannten Psychogeografie Guy Debords, welche letztlich in einer künstlerisch-politischen Tat endet: 
Aus dem unbeteiligten Beobachter wird ein aktiv tätiger Mensch, jemand der wahrnimmt und aufdeckt und dadurch die Möglichkeit gewinnt, seine Umwelt zu verändern. Das Spazierengehen wird so zu einem Instrument, mit dem gesellschaftliche Verhältnisse verändert werden können.
Ob ich nun gleich zur Tat schreiten werde, angesichts solcher Räume wie dem besagten Primark-Kaufhaus, lasse ich erst einmal offen. Nichtsdestotrotz ist ein Reflexionsspaziergang das erste Mittel meiner Wahl, um mich den modernen Konsumtempeln zu nähern und sie zu erforschen. Vielleicht kann ich mithilfe meiner eigenen Wahrnehmung mehr über diese Räume herausfinden, über ihre verborgenen Funktionsmuster und darüber, wie sie mich unbewusst manipulieren und lenken wollen.
Quelle: Leipold, Kathrin: Spazieren gehen. Zur Verschränkung von Landschaft-, Kunst und Emotionen als möglicher Erweiterung kulturanthropologischer Forschung; in: Berliner Blätter, Heft 68, 2015, S. 92-103
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