Tumgik
techniktagebuch · 5 hours
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1983 - 1997
Musik im Auto: Die wilden Achtziger
Von 1983 bis 1997 bin ich, mit Unterbrechungen, stolzer Besitzer einer Folge mehr oder weniger schrottiger Altautos. Alle haben Radios, in allen installiere ich einen Cassettenspieler, um „meine eigene Musik“ hören zu können. In den ersten Jahren haben die billigen Cassettenspieler (und nur solche kommen für mich in Frage) typischerweise zwar einen schnellen Vor- jedoch keinen Rücklauf. Wenn man also dasselbe Lied wieder und wieder hören möchte, hilft nichts als: Cassette auswerfen, umdrehen, andersrum wieder einlegen, schneller Vorlauf, bis man meint, dass weit genug zurückgespult ist, dann wieder auswerfen, wieder drehen, wieder einlegen, und horchen, ob man an der richtigen Stelle ist. Man entwickelt ein lässiges Geschick darin, Cassetten furios auszuwerfen (der entsprechende Bedienungsknopf funktioniert mechanisch, die Heftigkeit des Knopfdrückens korreliert mit der Heftigkeit des Auswurfs), sie mit einer Hand aufzufangen, sie in derselben fließenden Bewegung herumzuwirbeln und genauso fließend wieder einzulegen.
Allenthalben wird man gewarnt, Cassetten vor Schmutz, Hitze und Kälte zu schützen, papperlapapp. Die Cassetten liegen jahraus, jahrein im Auto, normalerweise hüllenlos in Dreck und Zigarettenasche (wenn man alles mit einer Hand bedienen muss, verlieren Cassettenhüllen rasch an Bedeutung). Das halten sie aus. So lange eben, bis sie es nicht mehr aushalten, aber es geht meistens verblüffend lange gut.
(Tilman Otter)
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techniktagebuch · 8 hours
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26. April 2024
Wenn Stiefel leise sterben, Teil 2: Acht Jahre später
Vor gut acht Jahren, im Januar 2016, fielen mir gleich zwei Paar Stiefel von den Füßen: Die Zwischensohle aus  Polyurethan (PU) war schlicht zerbröselt – ein bekanntes Phänomen auch bei hochwertigen (Wander)Stiefeln.
Acht Jahre später habe ich neue Erfahrungswerte. Ich hatte mir damals neue Stiefel besorgt, unter anderem ein neues Paar australischer Redback Boots. Die haben auch prima gehalten – bis zu dieser Woche. Da hatte ich auf einmal sehr viel Luft unter der Ferse. Die Zwischensohle war weg.
Acht Jahre scheint also, sowohl nach der Literatur (Abhängig von den Lagerbedingungen versprödet der Dämpfungskeil innerhalb von sieben bis zehn Jahren von innen heraus immer stärker, unabhängig davon, ob die Schuhe benutzt werden oder nicht, und ohne dass dieser Prozess von außen erkennbar wäre.) als auch nach meinen Erfahrungen, die übliche Nutzungsdauer für Stiefel mit dieser Dämpfungstechnik.
Die optimistische Note, die Wikipedia an dieser Stelle einbringt, kann ich dagegen nicht bestätigen: Nach Herstellerangaben soll das Material der Dämpfungskeile seit einigen Jahren so weit verbessert worden sein, dass es jetzt ein Schuhleben lang hält. Na ja, nicht unbedingt.
(Thomas Wiegold)
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techniktagebuch · 2 days
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6. Juni 2007
Spanische Internetzugänge
Ich mache Urlaub in Kastilien und blogge von unterwegs.
In Madrid wohnten wir in einem billigen Hostal ohne irgendein Internet. Na, dann gingen wir halt hin und wieder in den Internetcafe-Keller des Rohkostladens “Vitamina”.
In Ávila wiederum war es ein edler Parador, der uns beherbergte. Internetzugang gab es nur über einen altersschwachen (Diskettenlaufwerk!) und teuren Computer im malerischen verglasten Patio. Kein USB-Steckplatz, dafuer ertönte nach Einwurf der zwei Euro für 20 Minuten das fast vergessene Modem-Piepsquaek. Da war also nur das Nötigste möglich.
Und jetzt sitze ich in Toledo in einem schraddligen “Locutorio” (kann es sein, dass kürzlich jemand unter meine Tastatur uriniert hat?), in dem die Kassenfrau links neben mir gerade mit einem Nagelknipser Maniküre betreibt. Argh.
Erstveröffentlicht auf der Vorspeisenplatte.
(die Kaltmamsell)
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techniktagebuch · 2 days
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4. Juli 2009
Brighton-Urlaub mit Gerätekampf
Ich zeige meiner Mutter meinen liebsten Urlaubsort: Brighton in Südengland. Wir haben uns für fünf Tage im Hotel Pelirocco eingemietet, es ist hochsommerlich heiß.
Während Mama im Fernsehen nach Wimbledonbildern sucht (sie guckt leidenschaftlich gern Tennis), kann ich endlich meine Kommunkationstechnik ohne Behinderung ausleben. Denn erst kam ich nicht ins Internet, trotz superkräftigem WLAN-Signal und unter Aufsicht eines Hotelangestellten korrekt eingegebenem Passwort (irgendwo auf der siebten Ebene hatte eine Einstellung nicht gepasst, wie das halbstündige Telefonat mit meiner persönlichen Technikbetreuung daheim ergab), dann erkannte Freund Subnotebook den Speicherchip meines Fotoapparats nicht mehr (der ca. elfte Versuch brachte Besserung), dann war der Akku des Subnotebooks ob all der Anstrengung alle, und ich hatte den Adapter daheim liegenlassen (der freundliche Neighbourhood-Elektrohändler in einem nahe gelegenen Laden verkaufte mir einen neuen). Sogar mein Berufs-Blackberry tut wieder, was er soll, nachdem er mir Zugang nur gegen Eingabe des PUK gewähren wollte: Ich habe immer noch nicht herausgefunden, wie ich die Tastensperre manuell aktiviere – nein, das steht nicht in der Gebrauchsanweisung – und so hatte ich im weggesteckten Blackberry anscheinend irgendwelche PINs eingegeben. Meine persönliche Technikbetreuung daheim suchte mir fernmündlich in den Unterlagen die PUK heraus. Allerdings ist nach all den Nottelefonaten mein privates Handy nahezu stromlos, dessen Akku sonst gut und gerne zwei Wochen hält – weswegen ich für die vier Tage Abwesenheit kein Ladekabel mitgenommen habe.
Erstveröffentlicht im Blog Vorspeisenplatte.
(die Kaltmamsell)
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techniktagebuch · 3 days
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25. Mai 2006
Polen – eine Studienreise (mit dem schnuckeligen Subnotebook)
(Fürs Techniktagebuch gekürzte Version dieses Blogbeitrags: www.vorspeisenplatte.de/speisen/2006/05/polen-eine-studienreise.htm, fehlende Umlaute sind der polnischen Tastatur geschuldet.)
Erst habe ich mich in diesem Hotel-Moloch selbst erfolglos nach einem oeffentlichen Internet-Zugang umgeguckt, dann doch an der Rezeption gefragt. Und siehe da, beziehungsweise hurra, im Keller, hinter den sieben masurischen Bergen, bei den sieben masurischen Zwergen, zwischen Putzkammerl und Klo, gibt es einen Rechner mit Internet-Zugang. Links neben mir steht aufgeklappt das “schnuckelige Subnotebook”, von dessen Bildschirm ich Folgendes abschreibe.
(Das Abgeschriebene kann man im Originalbeitrag nachlesen.)
Mehr an Eintrag geht leider nicht, unter den etwa 15 Rentner-Reisegruppen in diesem Hotel gibt es dann doch mehr als einen, der den einzigen Internetzugang nutzen will. Mal sehen, ob morgen frueh um sechs was geht.
(die Kaltmamsell)
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techniktagebuch · 7 days
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17. April 2024
Worin ich ein Handy repariere, verschiedene Dinge lerne und das Haus nicht anzünde
Anfang Januar ließ sich Aleks' Handy nicht mehr einschalten. Er war gerade in irgendeiner entlegenen schottischen Gegend, hatte aber das 2022 gekaufte Chromebook dabei und außerdem WLAN, so dass er mir das Problem mitteilen konnte. Ich habe zuerst erfolglos versucht, ihn von Deutschland aus zur Gehäuseöffnung anzuleiten, und ihm dann ein neues bestellt, was er wegen 2-Faktor-Authentisierung nicht selbst machen konnte.
Weil ich mein letztes Handy so oft auf- und wieder zugemacht habe, bin ich überzeugt, dass sich bestimmt alles reparieren lässt, und zwar von mir. Als ich einige Wochen später selbst in Schottland ankomme, sehe ich nach, ob es den von Aleks beschuldigten Einschaltknopf des Handys als Ersatzteil zu kaufen gibt, und es gibt ihn. Ich bestelle mir zum zweiten Mal ein Handyöffnungsbesteck, aber diesmal nicht mehr das riesige, von dem ich 98% bisher nicht gebraucht habe und das jetzt nutzlos in Berlin liegt, sondern eins zum Immerdabeihaben, also nur einen ganz kleinen Schraubenziehergriff mit magnetischen Bits für die gängigen Handyschrauben.
Als der angekommen ist, öffne ich die Handyrückseite mit dem neuen Heizungstoaster und meinem Küchenmesser, schraube alles raus und stelle fest: Die Hardwareknöpfe des Moto G7 Power, also der Einschaltknopf und die Lautstärkeregler, sind unaustauschbar mit dem Chassis verschweißt, man kommt nicht dran. Wozu es die Ersatzteile zu kaufen gibt: keine Ahnung. Eine Aus- oder Einbauanleitung existiert nicht.
Kurz bevor ich das gemerkt habe, habe ich außerdem herausgefunden, warum in allen Anleitungen steht, dass man den im Handy eingeklebten Akku zum Beispiel mit einer Kreditkarte vorsichtig heraushebeln soll. Ich habe es mit meiner abgelaufenen Bahncard versucht, aber für die vorletzte festsitzende Ecke aus Ungeduld einen von den neuen kleinen spitzen Schraubenziehern verwendet und dabei ein winziges Loch in den Akku gemacht. Es hat geraucht und gefunkt, ich habe "uh-oh" gesagt, das Handy zur Haustür getragen und dort schnell den Akku ganz herausgerupft, wobei ich Gelegenheit hatte, endlich mal "thermal runaway" zu sagen. Dann kam der Akku in ein Metallgefäß im Garten, wo enttäuschenderweise nichts weiter geschah.
Kurz danach lernte ich (bei ifixit.com), dass man einen einmal ausgebauten Handyakku gar nicht wieder einkleben soll, wie ich es beim eigenen Handy viele Male getan habe. Man soll einen neuen bestellen. Diesmal bleibt mir nichts anderes übrig.
Im April kommt der neue Akku und ich baue ihn ein. Das Handy geht immer noch nicht, weil es ja nicht am Akku lag, sondern am Einschaltknopf. Aber manchmal hilft geduldiges Wackeln an allen Teilen. Ich wackle geduldig an allen Teilen, drücke oft und lange in verschiedenen Kombinationen die Hardwareknöpfe und stecke verschiedene Kabel in die Ladebuchse, die, wie sich dabei herausstellt, ebenfalls einen Wackelkontakt hat. Irgendwann geht das Handy wieder an. Zuerst nur die Ladeanzeige, etwas später startet es dann.
Jetzt kann ich die App "TestM" installieren und damit die Hardwareelemente des Handys einzeln testen. Sie bestätigt, dass der Einschaltknopf defekt ist.
Ich lese nach, ob man ohne Einschaltknopf leben kann. Für alle Funktionen – Ausschalten, Screenshot, Neustart, Aufwecken – gibt es Workarounds. Nur für eine nicht: das Einschalten.
Update: Molinarius weist mich nach der Veröffentlichung dieses Beitrags auf von mir ungefundene Anleitungen und Erfahrungsberichte hin, denen zufolge man manche Android-Handys ohne Einschaltknopf starten kann. Dazu soll man entweder den Akku aus- und wieder einbauen, was ich zufällig getan habe, oder das Ladekabel einstecken und dann – oder vielleicht auch gleichzeitig – eine Lautstärketaste drücken, was ich zufällig auch getan habe.
Weiteres Update: Nachdem mir ein paar Tage später beim Einbau des Ladebuchsen-Ersatzteils das Handy wieder ausgeht, probiere ich diese Methoden und noch ein paar andere durch und habe mit keiner davon Erfolg. Aber während das Handy noch an war, hatte ich es für alle Fälle schon mal in den Developer Mode versetzt. (Wer ein Android-Handy hat und das noch nicht getan hat, sollte es jetzt gleich tun – es ist extrem einfach, schadet nichts* und nützt manchmal). Deshalb kann ich jetzt dieser Anleitung folgen und auf meinem Laptop ADB ("Android Debug Bridge") und Fastboot installieren (wie es am Mac gegangen wäre, steht hier). "adb devices" erkennt das ausgeschaltete, an den Laptop angeschlossene Handy zwar nicht, aber trotzdem funktioniert "fastboot reboot" einfach so** und das Handy schaltet sich ein. Ohne Einschaltknopf. Nur fünf Jahre, nachdem Gregor Meyer im Techniktagebuch beschrieben hat, wie es geht, richte ich das dann auch endlich für mein eigenes Handy ein.
* Richtiger wäre wie immer "kommt drauf an": Bitte diese Korrektur von Sushi Suppenkasper berücksichtigen.
** Weiteres Ausprobieren ergibt: Das funktioniert nur, wenn das ausgeschaltete Handy vorher in einen so-halb-eingeschalteten Modus versetzt wird. Und zwar muss man dazu beide Lautstärketasten gedrückt halten, dann das Kabel einstecken. Dann taucht so eine Art Kommandozeilenansicht auf, die zum Einschalten noch nichts nutzt, weil sie einen funktionierenden Einschaltknopf zum Bestätigen der Auswahl voraussetzt. Aber ab hier geht es dann mit "fastboot reboot".
Als ich Aleks davon berichte, dass sein Handy jetzt wieder läuft, das Grundproblem aber nicht behebbar ist, sagt er: "Ist mir egal, der Einschaltknopf ging schon jahrelang nicht. Ich hab das Handy einfach nie ausgeschaltet. Man muss nur aufpassen, dass der Akku nicht leer wird."
Nachdem ich "Wieso steht das noch nicht im Techniktagebuch!" gerufen habe, diskutieren wir verschiedene Einsatzmöglichkeiten für das reparierte ... also das jedenfalls jetzt wieder eingeschaltete Handy. Ich bin für eine im Hausflur aufgehängte ständige Regenradar-Anzeige (nützlich, wenn man in Schottland wohnt und einen Hund hat). Aleks möchte lieber ein Betthandy. Was die Vorteile eines Betthandys sein sollen, erschließt sich mir nicht, aber vielleicht wird er es eines Tages selbst aufschreiben.
"Gut, dass ich nicht so ein blödes Handy habe, sondern das praktische Fairphone, bei dem man alles austauschen kann", habe ich bei der Reparatur mehrmals gedacht. Erst als ich für diesen Beitrag noch mal genauer recherchiere, finde ich heraus, dass man beim Fairphone 5 alles austauschen kann außer dem Einschaltknopf.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 7 days
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April 2024
Die Scammer haben jetzt meine Kreditkartendaten und ich habe keine Hose
Ich will eine Hose noch mal kaufen, die ich vor zwei oder drei Jahren gekauft habe. Wie immer in der Hosenbranche gibt es diese Hose nicht mehr. Auf allen Seiten, die mir als Suchergebnis angezeigt werden, existiert die Hose zwar noch, ist aber ausverkauft. eBay hat sie auch nicht.
Schließlich finde ich sie für 45 US-Dollar in einem Onlineshop, dessen Name andeutet, dass man dort Restbestände von Outdoorartikeln verkauft, angeblich sogar portofrei. Kostenloser Versand aus den USA kommt mir zwar seltsam vor, aber es ist wirklich eine sehr gute Hose, also gebe ich meine Kreditkartendaten ein und versuche sie zu kaufen.
Weil ich dabei an einem Ort mit eher schlechtem Internet sitze, passiert dann erst mal nichts und ich habe ein paar Minuten Zeit, die Adresse der Seite zu betrachten, auf die ich weitergeleitet worden bin. Weitergeleitet wird man zwar öfter bei Bezahlvorgängen, aber diese URL sieht besonders unseriös aus. Als das Internet zurückkommt, suche ich nach dem Domainnamen und "scam" und finde zur Seite scamadviser.com. Diese Seite teilt mir mit, dass die Domain zwar nicht direkt zu einem bekannten Scam gehört, aber auch nicht seriös wirkt. Der angebliche Hosenshop wird noch etwas schlechter bewertet.
Später sehe ich nach, wie vertrauenswürdig eigentlich scamadviser.com selbst ist: Die Meinungen darüber gehen auseinander. Aber praktischerweise kann man die Seite nach ihrer eigenen Seriosität fragen. Sie findet sich selbst weitgehend vertrauenswürdig: "Könnte sicher sein."
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Ich deaktiviere meine Kreditkarte vorübergehend, denn das kann man in der App meiner Bank tun. Etwas später am Tag benachrichtigt mich die Bank-App, dass ein nigerianisches Streamingunternehmen und ein kroatisches Juweliergeschäft versucht haben, jeweils 1 Cent abzubuchen. Dank der Kartenabschaltung ist das gescheitert. Wenn diese Buchungen durchgegangen wären und ich keine Banking-App hätte, die mich von allem sofort benachrichtigt, wäre als Nächstes wahrscheinlich mehr Geld abgebucht worden, und ich würde das erst Wochen später merken.
Jetzt muss ich vor jeder Kartenbenutzung erst die Bank-App öffnen, die Karte aktivieren und nach dem Bezahlen wieder deaktivieren. Daran muss ich rechtzeitig vor dem Einkaufen denken, denn im Inneren der beiden Dorfläden gibt es keinen Handyempfang. Das muss ich so lange tun, bis die Scammer meine Existenz vergessen, keine Ahnung, wie lange das dauert. Vielleicht ist es aber sowieso ganz gut, die Karte nur dann einzuschalten, wenn ich sie auch wirklich benutzen will. Wenn der Hosenscam noch etwas besser gewesen wäre, hätte mir dieser zusätzliche Bestätigungsschritt allerdings auch nichts geholfen.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 8 days
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18. April 2024
Die faszinierend effiziente Mensch-Maschine-Zusammenarbeit der Packstationsbeladung
Ich nutze die gelbe Packstation nur sehr selten, aber weil ich die Versandkostenflatrate des dominierenden Onlinehandelskonzerns mit gekoppeltem Videostreaming kürzlich wegen der Einführung von Werbung dort gekündigt habe, bestelle ich wieder verstärkt in Abholstationen. Denn auch ohne die Versandkostenflatrate kann man sehr viele Dinge ohne Versandkosten bestellen, wenn man sie in eine der Locker genannten eigenen Abholstationen des Anbieters liefern lässt. Und wie sich herausstellt, gilt das auch für allerlei andere Abholpunkte hier in der Gegend, was mir gerade gelegen kommt, den der eine Locker, den man noch ohne die App des Anbieters mit einem simplen per E-Mail erhaltenen Zahlencode öffnen kann, ist gerade außer Betrieb.
Nun stehe ich also an der gelben Packstation, um ein Paket abzuholen und sehe fasziniert dem Liefermenschen dabei zu, wie er eine Sackkarre voller Pakete auf die Fächer verteilt. Der Workflow dafür funktioniert folgendermaßen: Die Station hat jeweils eine Tür pro Fachgröße offen stehen. Der Bestücker nimmt nun das nächste Paket, hält es kurz vor den Barcodescanner an der Bedieneinheit bis diese einen Quittungston von sich gibt. Nach einem kurzen Kontrollblick auf den Bildschirm stellt er nun das Paket in das kleinste noch passende Fach und schließt dessen Tür. Sofort springt ein anderes Fach dieser Größe auf und es ist Zeit für das nächste Paket. Das geht dermaßen rasend schnell von der Hand, dass die ganze Sackkarre mit ihren etwa 15 Paketen verschiedener Größen in wenigen Minuten eingeräumt ist. Der Trick mit den mehreren offenen Fächern verschiedener Größe ist eigentlich naheliegend, aber er bereitet mir große Freude, weil da offensichtlich eine Person mal ordentlich drüber nachgedacht hat, wie sich diese Mensch-Maschine-Zusammenarbeit so gestalten lässt, dass sie möglichst schnell, fehlerfrei und wenig nervig abläuft. Wenn das mal überall der Fall wäre, denke ich so bei mir und in meinem Kopf spielt Kraftwerks Mensch-Maschine, das mit guten Kopfhörern übrigens noch fantastischer ist, also sowieso schon.
Kurz denke ich dann, dass ich jetzt an der Reihe bin, aber es geht natürlich noch ans Ausräumen der in die Station eingelieferten Pakete. Das läuft sehr ähnlich ab: Ein Fach springt auf und der Bote piepst das entnommene Paket kurz am Scanner der Bedieneinheit ein, bevor es auf die Sackkarre kommt. Auch hier muss ich lange warten, bevor ich den Abhol-Barcode aus der App vor den Scanner halte, was hier – anders als an den Terminals der einen großen Fastfoodkette – auf Anhieb funktioniert.
P.S. Ich bin Werbung und die dahinterstehende Branche so satt, dass ich mich fast überall, wo es geht, von Werbung freikaufe. Das wäre für zusätzliche drei Euro im Monat auch beim erwähnten Videostreamingdienst mit gekoppelter Versandkostenflatrate machbar, aber ich schleppe ohnehin schon lange die ungute Gewissheit mit mir herum, dass dieser Laden aus mehreren guten Gründen zu meiden ist, und das Videostreaming wird bei uns in der Familie wegen des eher zusammengewürfelten Programms ohnehin kaum noch genutzt.
(Gregor Meyer)
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techniktagebuch · 10 days
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April 2024
Urlaub im Funkloch, es gibt ihn noch
In unserer Urlaubshütte liegt ein Ordner mit laminierten Blättern, der den Internetzugang erklärt. Den brauchen wir auch, denn die Hütte liegt in einem Funkloch. Keinem sehr großen, nur wenige hundert Meter weiter gibt es Empfang, aber in der Hütte nicht.
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Tagsüber kann man das offene "VISITOR"-WLAN verwenden, das aus einem der etwa hundert Meter entfernten Tourismusgebäude kommt. Aber nur zwischen 9 und 17 Uhr, denn danach gehen die Menschen, die in diesen Gebäuden arbeiten, nach Hause, und auch das offene WLAN macht Feierabend. Jetzt braucht man das "TRAVELLER"-WLAN, das nur zwischen 17 und 9 Uhr funktioniert.
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Hier kommt das TRAVELLER-Internet wahrscheinlich her. In der Bildmitte und am rechten Rand erkennt man das Kabel, das einfach über den Felsen verlegt ist.
Das im laminierten Ordner angegebene Passwort für dieses WLAN, "internet2go2", stimmt nicht. Die Aussicht auf mehrere Nächte ohne Internet motiviert mich sehr und ich fange an, Passwörter zu raten. Nacheinander probiere ich ungefähr folgende Variationen durch:
internet2go
Internet2go
Internet2Go
Internet2Go2
Internet2Go3
internet3go3
internet2go2024
internet2go24
"internet2go24" ist es dann. Ich versuche im Techniktagebuch-Redaktionschat mit meinen Hacker-Skillz zu prahlen, aber leider errät Thomas Jungbluth das richtige Passwort schon im ersten Versuch.
Ein paar Meter neben der Hütte steht eine klassische rote Telefonzelle, in der – anders als in allen roten Telefonzellen, die ich in den letzten Jahren in Großbritannien fotografiert habe – ein funktionierendes Telefon hängt.
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Eine der letzten funktionierenden Telefonzellen Großbritanniens.
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"For best reception please stand in the middle of the main carpark or use the red telephone box in the Eco Pod site."
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Man müsste aber Münzen einwerfen. Daran würden wir wahrscheinlich scheitern.
Etwa hundert Meter davon entfernt, am Rand des Parkplatzes mit dem Handyempfang, steht eine zweite Telefonzelle, die kein Telefon mehr enthält, sondern einen Defibrillator.
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Das zwölf Jahre alte Bild bei Google StreetView zeigt an dieser Stelle auch schon eine Telefonzelle, die aber noch mit "TELEPHONE" beschriftet ist. Außerdem bietet der Fahrradverleih neben der Telefonzelle auf diesem alten Bild nur unelektrische Fahrräder an, auch das ist 2024 anders. Der Umbau der Telefon- zu einer Defibrillatorzelle hat wahrscheinlich irgendwann zwischen 2012 und 2016 stattgefunden. In dieser Zeit ist jedenfalls die Telefonzelle am anderen Ende des Sees umgerüstet worden. Mir gefällt, dass man sich beim Austausch der Beschriftung bemüht hat, an die Telefonzellen-Designtradition anzuknüpfen.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 10 days
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16. April 2024
Auch eine Einzugsermächtigung löst nicht immer alle Probleme mit Rechnungen, man muss sie schon per Fax schicken, damit das auch funktioniert
Seit einigen Wochen erhält mein Sohn wieder Trompetenunterricht; wie es dazu kam, habe ich hier beschrieben. Gestern erhielt ich eine Mahnung der "Kasse.Hamburg" wegen der unbeglichenen Rechnung. Ich dokumentiere hier meine - leider etwas längliche, weil im Ärger geschriebene - Antwort:
Guten Tag, gestern habe ich eine Mahnung von Ihnen erhalten (datiert 11.4.2024) bzgl. o.a. Vertragsgegenstand ######################, der Rechnung der Jugendmusikschule, Aktenzeichen ##########, Geschäftspartner-Nr ########. Das überrascht mich sehr und ist auch durchaus schwer nachvollziehbar und ärgerlich für mich. Ich habe eine Rechnung der "Kasse.Hamburg" auf dem Postweg erhalten. Dazu habe ich einen Vordruck für eine Einzugsermächtigung erhalten. Diese habe ich sofort nach Erhalt handschriftlich ausgefüllt und wie von Ihnen gewünscht umgehend auf dem Postweg zurückgesandt - in der Hoffnung, mich nicht um die Rechnungen kümmern zu müssen. Nun schicken Sie mir aber eine Mahnung mit Mahngebühren, obwohl ich doch alles in meiner Macht stehende getan habe, um das alles von meiner Seite möglichst ohne unnötige Schwierigkeiten zu gestalten. Offensichtlich enthält der von Seiten der Kasse.Hamburg vorgegebene Prozess zahlreiche Sollbruchstellen - begonnen mit dem Versand der Rechnung auf dem Postweg statt auf einem zeitgemäßen digitalen Weg, dazu die Notwendigkeit, das Formular handschriftlich(!) mit Kontonummer auszufüllen und es wiederum auf dem Postweg(!) zurückzusenden. Ich weiß nicht, wo da nun der Fehler passiert ist - ob die Post unseren Brief verschludert hat oder ob der bei Ihnen im Posteingang liegen geblieben ist, er bei Ihnen nicht bearbeitet wurde, er falsch von der Kasse.Hamburg digitalisiert wurde, ich weiß es nicht. Für mich ist das höchst ärgerlich, weil ich natürlich den Brief nicht als Einschreiben geschickt habe (das wäre ja offenbar der einzige Weg gewesen, die Bearbeitung unsererseits nachzuweisen? Oder wäre Fax auch ok gewesen?). Also, Fazit: Ich bin einigermaßen überrascht darüber, was für ein aus Kundensicht fehleranfälliger, komplizierter und unzeitgemäßer Prozess hier seitens der Kasse.Hamburg beschritten wird und dass ich als Kunde nun auf dem Ergebnis (Mahngebühren und vor allem viel unnötige Arbeit) sitzen bleiben werde. Ich möchte Sie darum bitten, noch einmal zu prüfen, ob Ihnen die von uns vor einigen Wochen erteilte Einzugsermächtigung für die Rechnungen nicht doch irgendwo bei Ihnen vorliegt. - Wenn sie doch noch bei Ihnen auftaucht: Bitte Achtung, ich habe gestern die Mahnung inklusive Mahngebühren bezahlt. Ich will ja es nicht auf die schon angedrohte "zwangsweise Vollziehung" ankommen lassen, die "mit weiteren Kosten verbunden ist". Dann also bitte nicht nochmal abbuchen. - Wenn nicht, bitte ich Sie, mir noch einmal ein Formular für die Einzugsermächtigung zuzusenden - bevorzugt auf digitalem Weg (Sie wissen schon, wir haben das Jahr 2024), damit ich das wenigstens am Computer ausfüllen kann. Das erhöht ja auch für Sie die Wahrscheinlichkeit, das wiederum fehlerfrei zu digitalisieren. (Noch viel besser wäre natürlich, wenn ich die Einzugsermächtigung direkt am Computer erteilen könnte. Ich kann Ihnen auch eine digital signierte Einzugsermächtigung zusenden. 2024.) Ich bitte um kurze Rückinformation, wie das nun weitergeht - ob es eine neue Chance auf Erteilung einer Einzugsermächtigung gibt, oder wie das nun läuft. Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen
(Fortsetzung folgt)
(Molinarius)
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techniktagebuch · 10 days
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15. April 2024
Nicht ganz die gewünschte Zukunft des Zähneputzens
Seit einer Woche nutze ich eine neue elektrische Zahnbürste, eine Oral-B iO 4N. Bei der Auswahl war für mich der runde Bürstenkopf zentral, im Gegensatz zu der vorherigen elektrischen Zahnbürste mit doppelt langem und lediglich vibrierendem Kopf vermittelt dieser mir das Gefühl, wirklich um jeden Zahn herum zu putzen.
Allerdings hatte ich in der Gebrauchsanleitung gelesen (ich bin das, ich lese Gebrauchsanweisungen), dass sie verschiedene Putz-Programme hat; der Knopf zur Auswahl ist leicht zu finden (der eine Knopf, der nicht an- und ausschaltet). Nur kann ich nicht erkennen, welches Programm gerade aktiv ist, anscheinend brauche ich dazu die App auf dem Smartphone, die per Bluetooth mit der Zahnbürste verbunden wird.
Die App installiert habe ich schnell, auch mittelschnell die Zahnbürste damit gekoppelt - doch während ich noch darin rumklicke auf der Suche nach den Putz-Programmen, will die App neue Firmware für die Zahnbürste herunterladen und installieren. Na von mir aus, das kenne ich ja von Apps. Nur dass das nicht funktioniert, drei Versuche werden von der App abgebrochen.
Die vier Programme finde ich schließlich in der App (die vor allem auf Gamification abzielt, Zahnputzziele erreichen lässt, dafür Fleißbildchen verleiht - aus dem Alter, in dem man mir Anreize fürs Zähneputzen bieten muss, fühle ich mich aber seit einigen Jahrzehnten raus), doch keinen Hinweis darauf, welches denn gerade auf meiner Zahnbürste aktiv ist: Ich kann lediglich die Reihenfolge der Anwählbarkeit über den Knopf auf dem Gerät ändern.
Letztendlich nutze ich die Funktion "auf Werkseinstellungen zurücksetzen", denn die Gebrauchsanweisung nannte die Default-Einstellung bei Kauf ("tägliches Putzen").
Das ist nicht ganz die Zukunft des Zähneputzens, die ich bestellt hatte.
(die Kaltmamsell)
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techniktagebuch · 11 days
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April 2024
Kinderhörspiele
Wir beziehen unsere Kinderhörspiele aus der Bibliothek (in Berlin: VÖBB = Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins).
Analog
Wir gehen regelmäßig mit den Kindern in die Bibliothek, suchen uns Hörspiele auf CD aus und leihen sie aus. Zuhause haben wir nur im Wohnzimmer einen CD Player. Die Kinder müssen sich also auf ein Hörspiel einigen. Auf dem Sofa stehend kommen sie selber an alle Knöpfe und den Einschub ran und können selbstständig das Hörspiel starten. Wenn andere Menschen im Wohnzimmer das Hörspiel nicht hören wollen, müssen die Kinder Kopfhörer aufsetzen. Damit mehrere Kinder gleichzeitig hören können, liegt neben der Anlage ein Kopfhörer-Splitter, mit dem man bis zu 5 Kopfhörer-Klinkenstecker in den einen Klinkenanschluss der Anlage stecken kann. Meist sitzen sie dann mit den Kopfhörern auf dem Kopf andächtig auf dem Sofa und lauschen. Manchmal nutzen sie aber die gesamte Reichweite des Kopfhörerkabels und malen parallel auf dem Couchtisch.
Digital
Beim VÖBB kann man auch über die Onleihe Hörspiele ausleihen. Dazu öffne ich auf unserem Tablet die Onleihe-App. Als erstes verzweigt mich die App in den Browser auf die VÖBB-Anmeldeseite, wo ich mich mit Bibliotheksausweisnummer und Passwort anmelde. Automatisch werde ich zurück in die App verzweigt, in der ich nun nach Medien suchen kann. Ich suche meistens nach bestimmten Titeln oder Autor*innen und filtere dann auf Medien-Art “Audio” und setze den “Verfügbar”-Filter. In der Bibliotheks-App geht es nämlich zu wie in der richtigen Bibliothek: von den meisten Medien ist nur ein Exemplar verfügbar. Habe ich ein Hörspiel gefunden, leihe ich es aus. Die App gibt mir dafür Optionen für Ausleihzeiträume zwischen 2 und 14 Tagen. Anschließend habe ich die Option, das Hörspiel für den Offline-Modus zu laden. Abgespielt wird das Hörspiel direkt in der Onleihe-App. 
Die Kinder hören gerne ein Hörspiel zum Einschlafen. Dafür stelle ich ihnen das Tablet mit laufendem Hörspiel und ausgeschaltetem Bildschirm dann in das Kinderzimmer. 
Wenn wir eine Autofahrt planen, uns also ein Auto borgen oder mieten, lade ich die Hörspiele auf das Tablet vor. Im Auto verknüpfe ich das Tablet dann per Bluetooth mit der Musikanlage. In vielen modernen Autos kann ich dann sogar noch die Musikanlage so einstellen, dass die Ausgabe des Sounds vor allem über die hinteren Lautsprecher erfolgt. Dann können wir vorne quatschen, während die Kinder hinten ihr Hörspiel hören können.
(Teresa)
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techniktagebuch · 12 days
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13. April 2024
Die smarte Jalousie
Wir haben eine elektrische Jalousie. Die hält im Sommer die Sonnenwärme draußen und im Winter hat man etwas Sichtschutz und so. Dazu gibt es eine Fernbedienung. Damit ist es leicht, die Jalousie rauf- und runterfahren zu lassen. Weil wir vor ein paar Jahren, als die ganze Technik installiert wurde, auch etwas automatische Steuerung haben wollten, gab es seinerzeit auch eine Schaltuhr dazu.
Ich behaupte, dass ich mich eigentlich nicht besonders dumm anstelle, wenn es darum geht, so eine Schaltuhr zu programmieren. Aber dieses Gerät ist eine einzige Katastrophe. Bis heute ist es mir nicht gelungen, die so zu programmieren, dass die Jalousie dann herauf- und hinunterfährt, wenn sie soll. Zwar meistens, aber nicht zufriedenstellend. Wenn sie einmal funktionierte: Bloß nicht mehr anrühren, bis der Übergang von Sommer zu Winter und umgekehrt Maßnahmen verlangten. Das ist der Übeltäter, hier inzwischen inaktiv:
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Zwischenzeitlich übernimmt Apple Homekit einige Funktionen in unserem Haus, z. B. die Steuerung der Warmwasserpumpe. Und da dachte ich, dass ich die Jalousie dort auch andocken könnte. Geht ja auch mit Funk und so. Aber leider ist es etwas undurchschaubar, was man nun für Gerätschaften braucht. Der Hersteller scheint nicht nur bei seinen Bedienungsanleitungen zur Verwirrung zu neigen. Ich bin mir also nicht sicher, ob die Steuerung überhaupt mit Apple Homekit gehen würde.
Also suche ich im Internet nach anderen Lösungen. Ein bisschen kann ich mit Arduinos umgehen, und so finde ich eine Lösung, wie man ein ESP32-Board mit Apple Homekit verheiraten kann. Meine Idee: Ich schalte mit dem ESP32 ein paar Optokoppler oder Relais, die so tun, als ob sie die Knöpfe an der Fernbedienung meiner Jalousie drücken. Dafür muss ich allerdings erst mal ziemlich filigrane Drähtchen an den richtigen Stellen der Platine anlöte. Diese Kontakte sind mit den Tastern auf der Platine verbunden.
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Die Kupferlackdrähte enden dann an zwei Relais am ESP32-Board. Ich stecke das erst mal alles auf einer Steckplatine zusammen. Es funktioniert. Gegen Optokoppler entscheide ich mich, weil vermutlich die zu schaltende Spannung zu gering ist.
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Meistens jedenfalls. Denn immer wieder verliert das ESP32-Board die Verbindung zum Homekit-Netzwerk. Auch hier ergoogle ich mir eine Lösung. Die besteht offensichtlich darin, dem WiFi-Router einen festen Kanal zuzuweisen. Ich hoffe, dass damit auch dasselbe Problem mit anderen Geräten passé ist, die sich ebenfalls immer mal wieder aus dem Verbund verabschieden.
Damit das alles besser nutzbar wird, kommt in die Fernbedienung der Jalousie eine Anschlussbuchse und das ESP32-Board mit den Relais in eine kleine Box, aus der das passende Verbindungskabel herausguckt.
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Auf den Platinen der Relais befanden sich noch LEDs. Die habe ich aus Stromspargründen entfernt. Man sieht davon ja eh nichts.
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Man kann nun die Knöpfe der alte Fernbedienung nach wie vor manuell bedienen, aber die Jalousien auch von der Home-App aus ereignis- oder zeitgesteuert herauf- und hinunter fahren lassen.
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(Markus Winninghoff)
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techniktagebuch · 13 days
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8. und 9. April 2024
Das Fernsehen von vor 50 Jahren
Wir wohnen in Schottland in einer hölzernen Kate von etwa acht Quadratmetern, die einen Fernseher enthält. "Früher wäre das nicht gegangen, ein Röhrenfernseher hätte da gar nicht reingepasst", sage ich. Aleks sagt: "Da können wir heute Abend schön fernsehen!" Denn in seiner Wohnung geht das nicht. Ich lache über die absurde Idee, aber dann verbringen wir wirklich den Abend damit, eine Aufzeichnung des Eurovision Song Contest von 1974 anzuschauen.
Es ist alles sehr faszinierend. Jeder Song wird von einem Orchester live begleitet. Das Orchester ist immer dasselbe, aber für jeden Song kommt ein Dirigent aus dem jeweiligen Land dazu. Bei der Punktevergabe wird das Ergebnis an einer Wand dargestellt, an der es zu jedem Land Umblätterzahlen gibt. Wenn die Umblätterperson (nicht im Bild) sich vertut, muss sie alle Zahlen von 0-9 einmal durchblättern, um wieder zur richtigen zu gelangen. Das führt manchmal zu verwirrenden Anblicken.
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Hier hat Irland wegen eines Umblätterfehlers gerade 90 Punkte und liegt damit weit vor ABBA. Aber nur sehr kurz. (Screenshot aus einem YouTube-Video, das nicht lange genug existieren wird für eine Verlinkung, aber wahrscheinlich wird sich auch nach dem Verschwinden dieses Videos ohne viel Mühe eine Aufzeichnung des ESC 1974 finden lassen.)
Die Kameraführung ist ungelenk und ruckelig, aber ich kann nicht einschätzen, ob das an individuellem Ungeschick liegt oder ob Kamerastative in den 1970er Jahren äußerst schwergängig waren.
Am zweiten Abend sehen wir eine Folge der 70er-Jahre-Serie "The Six Million Dollar Man", die wir bis dahin beide nur dem Namen nach kannten. Lee Majors ist nach einem Unfall ein Cyborg mit verschiedenen Implantaten. Er kann sehr schnell rennen, was dadurch dargestellt wird, dass er in Zeitlupe rennt. Ich spekuliere zuerst, dass es damals vielleicht noch keine Zeitrafferaufnahmen gab, aber dann kommt eine kurze Zeitraffersequenz, es muss also gegangen sein. Der Grund für die Zeitlupendarstellung bleibt unklar.
In Lee Majors' Auge ist eine Kamera mit Zoom eingebaut, was man daran erkennt, dass ein rechteckiges Scharfstell-Kästchen im Bild erscheint wie bei ... ich weiß eigentlich auch nicht, worauf sich diese Darstellung bezieht. Fotokameras von damals? Filmkameras? Wenn Majors das Kameraauge auf seine Umgebung richtet, kann er auch gleich identifizieren, welches Fahrzeug diese charakteristischen Spuren hinterlassen hat. Das passiert aber nicht, indem diese Informationen in die Auge-Ansicht eingeblendet werden wie in der Bar-Szene am Anfang von "Terminator 2", sondern er muss diese Informationen für uns Zuschauende laut aussprechen: "Aha! Spuren von einem Soundso-Fahrzeug!" Das liegt wahrscheinlich daran, dass Monitore noch gar nicht so richtig existieren. Man müsste also auf Endlospapier ausgedruckt zeigen, was Majors da erkennt, und ein Drucker im Kopf, das war selbst den Entwicklern dieser Serie zu blöd.
Dann betritt jemand eine militärische Einrichtung, um sich alle Daten zu fehlenden Fahrzeugen oder Boden-Luft-Raketen geben zu lassen: "We'll use a computer!", kündigt er wichtig an. Diesen Computer sieht man dann gar nicht bei der Arbeit, jedenfalls nicht auf eine für uns erkennbare Weise. An einem Schrank blinken Lichter, dann teilt ein Mensch das Ergebnis mit.
Unter Lee Majors Implantaten ist auch keins, das der Kommunikation dient. Wenn er sich mit seinen Kollegen abspricht, muss er ein Funkgerät verwenden. Wo er dieses Funkgerät aufbewahrt, wenn es gerade nicht gebraucht wird, sieht man nicht. Vielleicht enthält der bionische Körper irgendwo ein Schrankfach.
Direkt nach dem Ende dieser (kurzen, aber durch sehr viele Werbeunterbrechnungen verlängerten Folge) kommt genau dieselbe Folge noch mal. Vielleicht läuft sie den ganzen Tag. Das wäre dann so ähnlich wie Streaming.
Am dritten Abend sehen wir eine weitere Folge von "The Six Million Dollar Man", aber diesmal kommt weniger Technik vor. Außerdem hat sich der Reiz des 70er-Jahre-Fernsehens abgenutzt. Wir gucken noch einem britischen Hundetrainer beim Erziehen von Hunden zu, aber das ist schon fast genau wie YouTube, nur langweiliger. Danach verlassen wir die hölzerne Fernsehkate wieder.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 14 days
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April 2024
eID und Barmer App
Die Schwiegermutter möchte ihren Gesundheitskurs bei der Krankenkasse einreichen. Wie viele Menschen ihrer Alterklasse schimpft sie über die Digitalisierung, und wir jungen Leute versuchen ihr die Vorteile nahezubringen.
Zunächst installiere ich die Barmer App auf ihrem iPad. Beim Einrichten kann man den digitalen Ausweis oder die digitale Krankenkassenkarte verwenden. Ich erwarte, dass ich auch die Ausweis App auf iPad und iPhone nutzen muss. Aber es passiert einfach nix. Ich stelle noch mal sicher, dass iPad mit iPhone als Kartenleser verbunden ist, aber nichts passiert.
Dann installiere ich die App auf dem iPhone. Als ich dort beim Einrichten wieder an die Stelle des Ausweisscannens komme, wird direkt das Auflegen des Ausweises gefordert. Die Barmer App hat also die Ausweis App Funktion direkt eingebaut, was super ist. Dann öffne ich den Bonusprogrammreiter und lade das PDF der Volkshochschule hoch. Optimaler wäre nur noch, wenn die Barmer App beim Sharedialog für PDFs direkt angeboten werden würde, aber das kann ja noch werden.
(helmer)
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techniktagebuch · 15 days
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April 2024
Was ist schon normal
Ich habe mir einen neuen großen Kopfhörer gekauft, denn der alte ist nach einem schlimmen Sturz auf einem Ohr taub. So bin ich seit Monaten nur mit den billigen Stöpseln versorgt und damit nicht nur eher blechernem Sound, sondern auch dem Umgebungslärm hilflos ausgeliefert. Es ist schon der zweite Kopfhörer, den man mit einer App sich klangmäßig einrichten kann. Ich bin ja gar nicht so für Apps zu jedem Schräubchen, weil ich immer den Verdacht habe, dass das dann in fünf Jahren nicht mehr funktioniert, weil die App nicht mehr aktualisiert wird oder mit neuen Telefonen nicht mehr kompatibel ist oder sonst was nicht so Nachhaltiges. Aber auf mich hört ja keiner (evtl. weil alle anderen Kopfhörer aufhaben oder insert anderen mittelpfiffigen Scherz here).
Praktisch ist der Equalizer in der App jetzt und hier allerdings schon, mit diversen Klangprofilen auf Knopfdruck und so. Sehr praktisch auch: Endlich wieder Noise Cancelling!. Der vorherige Kopfhörer hatte nur die Modi “NC an” und “NC aus”. Der neue bietet drei Modi: NC, “Normal” und Transparency Mode. Was Noise Cancelling ist, verstehe ich auf Anhieb, auch Transparency Mode, das Durchlassen von Außengeräuschen, leuchtet mir sofort ein. Wie in vielen anderen Lebensbereichen allerdings fällt es mir schwer, zu verstehen, was mit dem dritten Modus “Normal” gemeint ist. Aber was ist schon Normal, wenn man NC haben kann.
(Mia Culpa)
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techniktagebuch · 20 days
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März und April 2024
Die vielseitige neue Küchenheizung
Aleks' schottische Wohnung ist ungeheizt und wir behelfen uns, wie berichtet, mit Heizdecken. Die Küche ist noch etwas ungeheizter als der Rest, sie hat im Winter Außentemperatur, also zwischen vier und zehn Grad. Weil es beim Essen nicht praktikabel ist, eine Heizdecke mitzubringen (die Küche ist klein und es gibt dort keine richtigen Sitzplätze), spielt Aleks immer wieder mal mit Umbauideen, die aber zu nichts führen.
Jetzt, sagt er, hat er für die Küche eine Infrarotheizung gekauft. Ich stelle mir so was wie bei Marlene Etschmann vor, eine große weiße Platte an der Wand. Als ich nach Schottland komme, finde ich heraus, dass es sich eher um eine Art Scherzartikel handelt. Jedenfalls sieht es so aus:
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Trinkglas zum Größenvergleich. Im Inneren des Geräts ist nur eine einzige Infrarotröhre, der Rest sind Reflexionen.
Aber nach dem ersten Einschalten nehme ich das alberne Gerät im Retro-Design gleich ernster, denn es hat 350 Watt und man kann jetzt wirklich essen, ohne zu frieren. Wieder einmal zeigt sich, dass nicht der ganze Raum dauerhaft geheizt zu werden braucht, wenn nur ein Mensch gelegentlich erwärmt werden muss.
Man wird dabei sehr angenehm getoastet, und nachdem ich das ein paar Mal laut ausgesprochen habe, wird mir klar, dass ich das alte Brot vielleicht wirklich nicht mehr auf der Herdplatte toasten muss. Denn der Toaster war ein bisschen kaputt, und seit meinem Reparaturversuch vor vielen Jahren ist er ganz kaputt. Und wirklich eignet sich die neue Heizung auch sehr gut zum Toasten von Brot, es dauert nicht länger als in einem Toaster. Pro Seite jedenfalls, also insgesamt doppelt so lang, und man muss mehr aufpassen. Aber es geht viel besser als auf der Herdplatte:
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Gestern habe ich herausgefunden, dass die Heizung außerdem das ideale Gerät für das Öffnen verklebter Handyrückseiten ist. Man bekommt den Gehäusekleber damit viel schneller und einfacher weich als mit einem Fön. Ich bin jetzt großer Fan der neuen Heizung.
(Kathrin Passig)
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