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#Konsumkritik
gunwalt · 5 months
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ulrichgebert · 1 year
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Noah Baumbach verfilmt erstmals keine Geschichten aus seinem Leben, sondern Don DeLillos Roman White Noise voller Angst vorm Sterben, Gemeinsamkeiten zwischen Hitler und Elvis, der Fazination, die Katastrophen ausüben, so sie einen nicht betreffen, beruhigenden Pillen, Religion, Konsumkritik und so. Es wirkt etwas beliebig.
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Konsum & Konsumkritik: Wege zur möglichen Veränderung des Konsumverhaltens der Gesellschaft in der Zukunft
Gesellschaftliche Rolle des Konsums
Der Weg hin zur zeitgenössischen Gesellschaft
Konsum ist essenziell für unser gesamtes Wirtschaftssystem. Der Konsum kennt schon lange keine Grenzen mehr, denn die Konsumenten dringen in die letzten Räume der Exklusivität und der psychischen Perfektion ein – was bedeutet das für die Zukunft?
Durch wissenschaftliche und technologische Entwicklungen hat der Konsum an neuem Ausmaß gewonnen. Die Konsumgeschichte bezieht sich nicht mehr nur auf die populären Aspekte wie Spaß und Genuss, sondern soziale Probleme wie der Mangel an Wünschen des Konsumenten in der Gesellschaft rücken in den Vordergrund. Konsum und soziale Ungleichheit stehen im Wechselverhältnis miteinander – doch wie hat sich der Konsum bis heute entwickelt?
Im 18. Jahrhundert war der Konsum „einfach“ und die Menschen erwarben ihre Lebensmittel auf dem Wochen- und Jahrmarkt. Die Emanzipation und die Kaufkraft der Menschen wuchs. Aufblühende Industrie und die Massenproduktion in Großbritannien waren der Beginn der Entwicklung unserer heutigen Konsumgesellschaft. Im 19. Jahrhundert nahm die Wichtigkeit der Werbung zu – früher war viel Text auf den Werbeplakaten zu sehen, heutzutage sind sie mit mehr Grafiken besetzt. Die ersten großen Kaufhäuser eröffneten im 20. Jahrhundert, wie das KaDeWe in Berlin. Das Einkaufen wurde zum Freizeiterlebnis und die Wünsche des Konsumenten wuchsen. Durch die Ereignisse des 1. und 2. Weltkrieges entwickelte sich der Konsum in der Zeit nach dem Krieg zu einer Art des Massenkonsums. Durch den Start des Onlineshoppings, Ende der 90er Jahre, ist eine immer mehr werdende modernere Konsumgesellschaft zu erkennen. Von den Tante „Emma Läden“ über bis hin zu einer Selbstverständlichkeit von Luxusartikeln.
Wir streben nach mehr Selbstoptimierung und haben jegliche Bescheidenheit abgelegt. Egal ob jung oder alt – alles muss nach eigenen Wünschen und Vorstellungen laufen, sei es der eigene Körper oder die eigene Intelligenz. Der Großteil unserer Gesellschaft geht einem Ziel nach, und zwar der Perfektion. Social Media nimmt in unserer heutigen Zeit durch die digitalen Medien, die uns rund um die Uhr verfolgen, großen Einfluss auf unser Konsumverhalten. Warum wollen wir immer mehr von all den Dingen und wie können wir wiederum unsere Lebensweise ins Positive verändern, damit wird ein nachhaltiges Leben führen können welches auch positive Auswirkungen auf unsere Umwelt nimmt?
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Konsumkritik – die Kehrseite des Konsums
Überkonsum
Überkonsum ist ein weit verbreitetes Phänomen insbesondere in unserer westlichen Hemisphäre, zunehmend aber auch in anderen Ländern dieser Welt. Ein Grund dafür ist der relativ hohe mittlere Lebensstandard breiter Bevölkerungsschichten in westlich lebenden Gesellschaften.
So kam z. B. der Anthropologe und Geograph Jared Diamond in der New York Times zu dem Schluss, dass im Durchschnitt ein Amerikaner ebenso viele Ressourcen verbraucht wie 32 Kenianer. Ein solches Verhältnis ist mit Blick auf die Zukunft weder tragbar noch nachhaltig. Zwar steigt erfreulicherweise in einigen Teilen der Welt wie z. B. China oder Indien (zusammengenommen mehr als 2.8 Mrd. Menschen) der Lebensstandard, so nimmt allerdings auch die Zahl der Konsumenten zu, die einen eher nicht nachhaltigen, westlicheren Lebensstil führen. Ein Problem dabei ist der übermäßige Konsum von Neuprodukten, welche oft nicht nötig wären. So werden z. B. zu jedem Release des neusten IPhones massenweise Neugeräte gekauft, obwohl die bereits erworbenen Vorgängerprodukte noch vollkommen ihre Funktion erfüllen. Der Verbraucher erwirbt hierbei das neue Gerät nicht primär wegen eines rational erklärbaren Vorteils, sondern eher um sich mit dem Kauf dieses Statussymbols von anderen Konsumenten abzuheben und sich als wohlhabend zu profilieren. Dies kann man auf viele Beispiele replizieren: Mode, Lebensmittel, Markenprodukte im Allgemeinen.
Bei solchen Produkten steht deren Grundfunktion für den Konsumenten stark im Hintergrund, ein Neukauf wird oftmals bei Release des Nachfolgeproduktes getätigt (da dass ältere Produkt in den Augen der Gesellschaft an Wert verliert), was zusätzlich zur aktuellen Form der Wegwerfgesellschaft beiträgt. Durch diese Mechanismen wird der Produktlebenszyklus der Vorgängerprodukte künstlich stark verkürzt, durchaus im absatzsteigernden Interesse der Hersteller, die durch gewisse Sollbruchstellen im Produkt dies zusätzlich verstärken. Hersteller spekulieren darauf, dass mittels der globalen Lieferketten sowie der geringen Produktionskosten insbesondere in Südostasien gegenüber westlichen Ländern im Falle eines Defektes der Neuerwerb eines Gerätes für uns preislich günstiger ist, als die Reparatur dessen. Beispiele sind Kleidung, Schuhe, sowie jegliche Elektronik. Durch diese Trends fallen Unmengen unnötiger Abfälle an, die oft nur schwer wieder dem Recycling und somit dem Produktzyklus zurückgeführt werden können. Überkonsum amplifiziert die negativen Folgen nicht nachhaltiger und schlechter Produktionsbedingungen für Mensch und Umwelt, welche beispielsweise bei der Gewinnung seltener Metalle oder der Produktion von Fleisch wohl bekannt sind. Insbesondere für die Befriedigung des übermäßigen Fleischkonsums werden in Ländern der Äquatorregion Unmengen an Urwaldfläche für die Viehzucht gerodet.
Schattenseiten des Handels in einer globalisierten Welt
Oben genannte Aspekte sind nur ein kleiner Teil der Schattenseiten des globalisierten Handels. Dieser Transport von Waren über tausende von Kilometern ist höchst problematisch, vor allem Güter aus dem Lebensmittelsektor, werden rational gesehen „unnötig“ verschifft. So wird z. B. Bio-Spargel, von Deutschland nach Asien verschifft, nur um von dort Billig-Tomaten zurückzuerhalten. Diese Produkte könnten ebenso gut in regionalen Betrieben produziert werden.
Dies führt zum nächsten Kritikpunkt: Der globale Handel stellt eine zunehmende Gefahr für die regionalen Produzenten dar. So können z. B. italienische Tomatenproduzenten kaum noch dem Preisdruck billiger Tomaten (bis zu 0.30 Euro / kg) chinesischer Konkurrenten standhalten. In Teilen Afrikas gefährdet importiertes Hähnchenfleisch die Existenzgrundlage lokaler Anbieter. Somit werden lokale Produzenten/Verkäufer zunehmend vom Markt gedrängt, wodurch die Abhängigkeit von globalen Produzenten wächst.
Durch den Konsum von Waren aus Billiglohnländer wie beispielsweise in Südostasien unterstützt man indirekt deren Produktionspraktiken die bei uns aus Gründen des Arbeitsrechts oder Umweltschutzes unzulässig sind. Als Beispiel kann hier der Abbau von Rohstoffen für die Elektronikindustrie unter menschenunwürdigen Bedingungen z. B. in der Demokratischen Republik Kongo (RDC) aufgeführt werden. Die Abbildung unten zeigt eine Mine in der RDC, in welcher unter Verwendung von Schwefelsäure Coltan zur Tantalgewinnung für die Handyindustrie abgebaut wird. Für die, oft minderjährigen, Bergarbeiter ist die Arbeit dort stark gesundheitsgefährdend.
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Gefährdet wird auch die Umwelt, zumal massiv Regenwald abgeholzt wird. Der globale Handel trägt in Entwicklungsländern, welche oft reich an begehrten und seltenen Bodenschätzen sowie wertvollen Ökosystemen sind, zu anhaltender Umweltzerstörung, Verschärfung sozialer Ungleichheit und Bürgerkrieg bei. So wird der Bürgerkrieg in der RDC auch aus Einnahmen der Minen finanziert. Leider sind in vielen Ländern die Arbeitsbedingungen noch schlechter. In 2018 waren die ‘Top Ten‘ Ägypten, Algerien, Bangladesch, Kambodscha, Kolumbien, Guatemala, Kasachstan, die Philippinen, Saudi-Arabien und die Türkei. Einige unserer Konsumgüter werden in eben solchen Ländern hergestellt.
Culture Jamming
Culture Jamming beschreibt eine bestimmte Kunstform, bei der Kritikpunkte innerhalb unserer Konsumgesellschaft, projiziert auf entsprechend „verantwortliche“ Marken, möglichst plakativ dargestellt werden. Hierbei werden die Marken der führenden Unternehmen verschiedenster Bereiche auf der Welt aufgegriffen, um auf eben diesen die zu kritisierenden Aspekte stark bildlich im Zusammenhang mit der Marke zu veranschaulichen. Allgemein bekannte Werbung/Logos weltweit führender Marken wird somit sozialkritisch karikiert.
Einflüsse auf Konsum/Konsumentscheidung
Kauft man ein Produkt, so denkt man, dass der Kauf aus eigener Entscheidung getätigt wurde. Häufig hilft allerdings der Anbieter auf sehr subtile Weise zur Animation des Kaufes nach. Bei Onlineshops könnte man hier z. B. einen Rabatt-Timer anführen, welcher zeigt, bis wann ein Produkt noch zum Sonderpreis erhältlich ist. Ziel ist es hier, Zeitdruck zu erzeugen und somit Spontankäufe zu fördern. Bei Konsumentscheidungen im Supermarkt stehen eine Vielzahl versteckter Strategien zur Verfügung, um den Kunden zum Kauf von mehr und teureren Produkten zu bewegen. So werden teurere Produkte im Regal z. B. immer eher auf Augen/Brusthöhe ausgestellt, damit sie dem Kunden direkt ins Auge fallen. Die günstigeren Produkte sind oft unten zu finden, somit außerhalb des unmittelbaren Sichtfeldes des Kunden und nur durch Bücken erreichbar, was eine mögliche Barriere darstellen kann.
Weiter folgt auch der Aufbau der Gänge im Supermarkt einer Strategie: Obst und Gemüse findet sich z. B. beim Eingang. Durch den Kauf dessen hat man so direkt ein gesünderes Gefühl und ist eher geneigt, sich später mit ungesünderen Lebensmitteln dafür zu belohnen.  Anschließend folgt oftmals die Brotabteilung mit frisch aufgebackenem Brot, dessen Geruch Appetitgefühle auslöst und so größere Einkäufe fördern kann. Aspekte wie das eher helle, kalte LED-Licht oder die abgespielte Musik sind Faktoren, welche den Konsumenten dazu verleiten, das Zeitgefühl zu verlieren und länger im Supermarkt zu verweilen. Weiter sind Grundlebensmittel wie Brot, Eier, Milchprodukte oder Getränke, oftmals möglichst weit voneinander verteilt, sodass die Kunden bestenfalls durch den gesamten Supermarkt laufen müssen, was die Chance für ungeplante Spontankäufe erhöht.
Die bekannteste Form des Einflusses auf Konsumentscheidungen ist Werbung. Wegen der hohen Kompetitivität zwischen ähnlichen Produkten am Markt müssen Produkte beworben werden um ausreichende Verkaufszahlen zu erreichen und Wirtschaftlichkeit zu sichern. Dabei wird versucht, mit einfachen, kurzen Botschaften die Alleinstellungsmerkmale des beworbenen Produktes herauszustellen. Werbung ist Produkt- and Zielgruppen spezifisch, oft zeitlich begrenzt und für das Unternehmen mit erheblichen Finanzmitteln verbunden. Werbemedien sind beispielsweise Internet, Printmedien, Veranstaltungsorte, Fernsehen, Außenwerbung oder Radio. Die Marktforschung kann mit Erkenntnissen über die möglichst optimale Zielgruppenbindung an das jeweilig zu bewerbende Produkt sowie Empfehlungen zum optimalen Medium unterstützen.
Auch der Duft in Kaufhäusern und Shopping Malls ist Teil des Marketings. Modegeschäfte verströmen oftmals einen süßlichen Vanille Duft, den die jungen Konsumenten leicht zu einer Marke assoziieren können. Bei Luxusautos wird ebenso auf Vanille gesetzt, gemischt aber mit Spuren von Grapefruit, grünem Tee und Schokokeksen. Der appetitanregende Geruch frisch gebackenen Brotes im Supermarkt wurde bereits oben erwähnt. Fastfood Restaurants versprühen mittels eines Duftspenders oft den Geruch eines Holzkohlegrills. Dabei macht man sich die Erkenntnisse des Neuromarketings zunutze: Gerüche sprechen spezielle Regionen im Gehirn an und lösen Gefühle/Emotionen aus, welche nachgewiesenermaßen die Kaufbereitschaft erhöhen. Experimentell wurde gezeigt, dass Duft dieselben Hirn-Regionen aktiviert wie der Anblick des damit assoziierten Produktes oder Logos. Daher und weil audiovisuelle Werbung oft ignoriert wird, wird Duftmarketing zunehmend interessanter. 
Mögliche Wege zu mehr Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit als Antwort auf den Überkonsum
Unsere Bevölkerung wächst stetig und es herrscht auf der ganzen Welt Ressourcenknappheit – wenn wir an unserem Konsumverhalten in Zukunft nichts verändern werden, dann wird die Erde für uns in naher Zukunft kein sicheres Zuhause mehr sein. Für niemanden von uns – egal ob arm oder reich. Wir nehmen alle die Rolle des Flüchtenden ein und befinden uns dann auf der Suche, noch irgendwo auf der Welt einen sicheren Boden zu finden. Es liegt in unserer Hand, die eigene Lebensweise zu verändern.
Der exzessive Konsum von Gütern beeinflusst die wirtschaftliche und soziale Situation der Menschen und wirkt sich negativ auf unsere Umwelt aus. In Gebrauch und Herstellung der Produkte liegt großes Potenzial zur Verringerung der Umweltbelastung – das Potenzial muss erkannt und genutzt werden. Ziel ist es, zukünftige Generationen durch die Konsumgesellschaft nicht zu gefährden – somit muss jeder Bürger ökologisch und sozial-verantwortlich handeln.
Konsum führt zu Distribution, Entsorgung, Produktion und Rohstoffgewinnung – bewusster Konsum spielt deswegen eine entscheidende Rolle. Wir als Verbraucher müssen genauer hinschauen und die Gesamtbilanz im Auge behalten.
Prüfsiegel, Standardisierungen und Umweltzeichen beruhen auf hohen Standards wie beispielsweise das bekannte Umweltzeichen „blauer Engel“. Es strebt nach dem Motto „Gut für mich. Gut für die Umwelt.“ und wird seit über 40 Jahren von der Bundesregierung gestärkt. Der „blaue Engel“ dient vor allem beim Einkauf zur Orientierung der Konsumenten – bei 23% der Verbraucher nimmt der „blaue Engel“ Einfluss auf die Kaufentscheidung eines Produktes. Schaut gerne bei eurem nächsten Einkauf mal genauer hin!
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Die Rolle von Politik und Gesellschaft
Mit den Worten
„Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in DE“
hat die Bundesregierung in vielen politischen Bereichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland gesetzt. Es wurden sogenannte Leitlinien der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie gesetzt:
Generationsgerechtigkeit
Lebensqualität
Soziale Zusammenarbeit
Internationale Verantwortung
Konnte Deutschland dadurch schon Erfolge erzielen? Inzwischen gewinnen wir rund 43% unseres Stromverbrauches durch erneuerbare Energien, dies verringert den Ausstoß an Treibhausgasen und hat somit einen positiven Effekt auf unsere Umwelt.
Abfallwirtschaft – Minimierung, Recycling oder Weiterentwicklung der Produkte
Unsere Abfallmengen steigen an – rund zwei Milliarden Menschen von uns haben keinen geregelten Zugang zur Müllabfuhr, somit landet der Müll auf der Straße oder in Gewässern. Eine mögliche Folge sind schlechte Luftverhältnisse – doch finden wir gemeinsam als Gesellschaft Möglichkeiten, um dies zu verbessern? Wir leben in einer sogenannten „Wegwerfgesellschaft“, in der wertvolle Ressourcen meist nur einmal genutzt werden (=Linearwirtschaft). Die Müllberge wachsen, der Müll wird anschließend verbrannt und immer mehr CO2 landet in der Luft. Ziel ist es, alle wertvollen Ressourcen in einen Kreislauf zu führen, indem sie wiederverwendet werden (=Circular Economy). Dies stellt ein wichtiges Ziel der Bioökonomie dar. Laut Experten reichen Stoffkreisläufe für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem nicht aus, sie müssen mit anderen ressourcenschonenden Recycling-Technologien kombiniert werden, z. B. Unverpacktläden oder der Verzicht auf Einwegplastik.
Blick in die Zukunft – wie wird sich der Konsum zukünftig wandeln?
Zukunftsprognosen sind mit großen Unsicherheiten behaftet. Die nachfolgenden Hypothesen wurden unter der optimistischen Annahme aufgestellt, dass sich bestehende positive Trends in liberalen Demokratien des Westens mit aktiv partizipierenden Gesellschaften fortsetzen.
Auf Konsumentenseite kann sich der Trend zur Nachhaltigkeit verbunden mit dem  Erwerb umweltschonender und klimaneutraler Produkte verstärken und Überkonsum reduzieren. Durch bewusste Kaufentscheidungen würden nachhaltige und transparente Produktionsprozesse sowie der Trend zu regionalen Produkten gefördert. 
Weiterhin wird sich der Trend zu Produkten fortsetzen, welche eine gesunde Ernährung sowie Lebensweise unterstützen → Nutri-Score.
Der Anteil des Online-Handels nimmt zu, wobei viele Läden in Innenstädten erhalten bleiben, auch wegen ihrer sozialen Funktion. Die als schlecht bekannten Arbeitsbedingungen bei manchen Online-Händlern gelangen zunehmend in das Bewusstsein der Kunden und werden in die Auswahl des Händlers mit einbezogen.
Ein weiterer Trend wird das zunehmende Preisbewusstsein sein, befördert durch leicht global vergleichbare Preise.
Im Bereich der Mobilität kann der Trend zu öffentlichem Verkehr und E-Mobility zunehmen. Dazu müssten staatliche Anreize für Investitionen in verbesserte Infrastrukturen und Attraktivität weiter verbessert werden.
Fazit: Welche Wege zur möglichen Veränderung des Konsumverhaltens der Gesellschaft gibt es in der Zukunft?
Nachhaltig leben? Ist das möglich? In unserer globalisierten Welt kaum vorstellbar. Aber für das Leben aller auf diesem Planeten und den Planeten selbst über lebensnotwendig!
Die Menschheit hat sich durch den Fortschritt der Technik in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Alles und jeder ist mittlerweile miteinander vernetzt.
Vor allem die Politik spielt in Deutschland eine sehr entscheidende Rolle, durch ihre gesetzten Rahmenbedingungen. Bei der Fleischproduktion sollte zukünftig ein Verbot von Massentierhaltung ausgesprochen werden und eine Förderung von höheren Mindestlöhnen stattfinden. Vor allem in der Vergangenheit hat innerhalb der CDU der Wille gefehlt, was den Kohlestrom betrifft: Kohlestrom sollte verboten werden und einen Umstieg auf Ökostrom wäre nahezu vorteilhaft. In unserer Gesellschaft sollten E-Autos als valide Alternative implementiert werden und eine Ausweitung für mehr Ladestationen sollte gefördert werden. Vor allem im ländlichen Raum gibt es wenige Alternativen über andere Wege zur Arbeit zu kommen – zukünftig sollten mehr Möglichkeiten wie mit Bus und Bahn zur Verfügung stehen.
Nachhaltige Entwicklung bedeutet also, mit Visionen, Fantasien und Kreativität die Zukunft zu gestalten. Es geht darum, wie wir in Zukunft leben wollen und wie wir auf die Fragen der globalisierten Welt in Wirtschaft und Gesellschaft antworten wollen, überwiegend in den Bereichen der Digitalisierung, den Wirtschaftskrisen und dem Lebensstandards der Menschen.
Verfasst von: Ceglarek, F., Peterke, N.
Basisquellen:
Abfallwirtschaft (o. D.): Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, [online] https://www.bmz.de/de/themen/abfallwirtschaft [abgerufen am 04.11.2022].
Baur, Nina (2013): Der Verbraucher und die Rolle des Konsums auf modernen Massenmärkten – SozBlog, [online] https://blog.soziologie.de/2013/04/der-verbraucher-und-die-rolle-des-konsums-auf-modernen-massenmarkten/ [abgerufen am 05.11.2022].
Bildung, Bundeszentrale Für Politische (2021): Konsumgüter, bpb.de, [online] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19840/konsumgueter/ abgerufen am 05.11.2022].
Deutschlandfunk | Ghana und das globale Huhn (o.D.): [online] https://www.deutschlandfunk.de/folgen-des-welthandels-ghana-und-das-globale-huhn-100.html#:~:text=und%20die%20Produktion.-,%E2%80%9C,von%20Konzernen%20aus%20der%20EU. [abgerufen am 10.02.2023]
Deutsche Umwelthilfe: Deutsche Umwelthilfe vergibt Goldenen Geier 2021 für die „Dreisteste Umweltlüge des Jahres“ an Energiekonzern RWE, [online]
Diamond, Jared (2008): WHATS YOUR CONSUMPTION FACTOR?, [online] https://www.edge.org/conversation/jared_diamond-whats-your-consumption-factor [abgerufen am 05.02.2023]
Fairlier.de: Greenwashing Definition: Was ist Greenwashing überhaupt?, [online] https://fairlier.de/wissen/greenwashing/greenwashing-definition/ [abgerufen am 16.11.2022]
HAUFE: Was ist eigentlich Neuromarketing?, [online] Was ist eigentlich Neuromarketing? | neuromarketing-wissen.de [abgerufen am 14.11.2022]
H.C.Starck | Starck Tungsten Powers Raw Material Procurement Statement (o.D.): [online] https://www.hcstarck.com/wp-content/uploads/2020/08/H.C.-Starck-Tungsten-Powders-Raw-Material-Procurement-Statement_EN.pdf [abgerufen am 12.02.2023]
IG Metall Ennepe-Ruhr-Wuppe | Die 10 schlimmsten Länder für Arbeitnehmer (o.D.): [online] https://igmetall-ennepe-ruhr-wupper.de/die-10-schlimmsten-laender-fuer-arbeitnehmer/#:~:text=Die%20zehn%20schlimmsten%20L%C3%A4nder%20f%C3%BCr,Saudi%2DArabien%20und%20die%20T%C3%BCrkei[abgerufen am 07.02.2023]
Krol, Beate (2021): Konsum: Kehrseite des Konsums, Wirtschaft - Gesellschaft - Planet Wissen, [online] https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/konsum/pwiediekehrseitedeskonsums100.html [abgerufen am 03.11.2022].
Konsumgeschichte Version 2.0 Manuel Schramm - Konsumgeschichte (o. D.): [online] https://docupedia.de/zg/Konsumgeschichte_Version_2.0_Manuel_Schramm [abgerufen am 06..11.2022].
MEMBERS.DE: Konsumverhalten verbessern: Worauf kommt es an?, [online] https://membrs.de/partner/konsumverhalten-verbessern/ [abgerufen am 16.11.2022]
Möller-Gonzalez, Nicole (2019): Konsumkritik: Mit bewusstem Konsum das Klima retten?, [online] https://www.marx21.de/konsumkritik-konsumentenmacht-kapitalismus-klima/ [abgerufen am19.11.2022]
Müller, Sebastian (2017): Die Verantwortung der Konsumentenrolle, FORUM WIRTSCHAFTSETHIK, [online] https://www.forum-wirtschaftsethik.de/die-verantwortung-der-konsumentenrolle/ [abgerufen am 04.11.2022].
Nachhaltiger Konsum (o. D.): BMUV, [online] https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/konsum-und-produkte/nachhaltiger-konsum [abgerufen am 04.11.2022].
OROVERDE Die Tropenwaldstiftung | Coltan- Begehrtes Erz aus dem Regenwald im Handy (o.D.): [online] https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/bodenschaetze/coltan [abgerufen am 05.02.2023]
PennState COMM 411 BLOG | Culture Jamming: An Eye-Opening Form of Advertisement (o.D.): [online] https://sites.psu.edu/comm411spring2015/2015/02/17/culture-jamming-an-eye-opening-form-of-advertisment/ [abgerufen am 07.02.2023]
Stephan, Marco (2019): Gefahren der Konsumgesellschaft, [online] https://www.paradisi.de/leben/lebensqualitaet/konsumgesellschaft/ [abgerufen am 18.11.2022]
UTOPIA | Oft aus China: Warum du bei Dosentomaten aufpassen solltest (o.D.): [online] https://utopia.de/news/tomaten-dosen-dosentomaten-tomatenmark-china/ [abgerufen am 05.02.2023]
WELT | Der richtige Duft kann den Umsatz ankurbeln (o.D.): [online] https://www.welt.de/wissenschaft/article13787310/Der-richtige-Duft-kann-den-Umsatz-ankurbeln.html [abgerufen am 10.02.2023]
Wenzel, Eike (2017): Konsument 2030: Vier Thesen zur Zukunft des Konsums, [online] https://murmann-magazin.de/economy/2017/10/konsument-2030-vier-thesen-zur-zukunft-des-konsums/ [abgerufen am 14.11.2022]
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i need to stop konsumkritik auf mich zu beziehen i have three pants total 😭😭
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Wahlkampfveranstaltung mit Janine Wissler in Lüneburg - Um die Klimakrise zu bewältigen, braucht es viel mehr als Konsumkritik, Spartipps und Greenwashing. Es braucht eine linke Kraft, die breite Bündnisse schmiedet, sich mit Konzernen anlegt und das gute Leben für alle erkämpft. Auf der Klimakonferenz diskutierten Teilnehmer mit Experten der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und Klimaexperten.
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utopien-dystopien · 2 years
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Gradwanderung zwischen Konsum und Konsumkritik
Wir sind wie Ratten.
Nein, nicht vom Aussehen her. Sondern unser Verhalten gleicht dem vieler Ratten. Schon B.F. Skinner hat bei Experimenten mit Ratten zur operanten Konditionierung interessante assoziative Verhaltensweisen beobachten können, die heute auch auf das menschliche Verhalten in Bezug auf den Konsum übertragen werden können. Werbung nutzt dies unter anderem, indem sie sich an den Vorlieben und Gefühlen der Kunden bedient, um dabei positive Emotionen hervorzurufen.
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Abbildung 1: Karikatur "Rat Race"
Wir sind gefangen in einem Kreislauf, der gesteuert wird von Arbeit, Geld und Bedürfnissen. Wir arbeiten und arbeiten, um Geld zu verdienen und unser Leben finanziell absichern zu können. Darüber hinaus aber auch, um sich mal größere Dinge zu „gönnen“ wie dem neuesten Smartphone auf dem Markt oder eine Kreuzfahrt quer über den Atlantik.
Konsum ist sehr breit gefächert und hat verschiedene Funktionen. Konsum dient der grundlegenden Befriedigung von Bedürfnissen und der Sicherung des Wachstums, was in der heutigen Industriegesellschaft von großer Bedeutung ist. Außerdem trägt Konsum durch den Erwerb, Besitz und die Nutzung von Gütern zur Identitätsgewinnung bei, wodurch ein gewisser Status und Sinn erlangt wird. Man möchte also durch Konsum auch Unzufriedenheit, Druck und Stress ausgleichen. Doch dass die Schwelle zum grundlegenden Glück mit jeder Konsumeinheit immer höher gesetzt wird, ist vielen Individuen unbekannt. Schon allein die Konsumausgaben für die Grundbedürfnisse sind seit 1991 bis 2018 linear angestiegen.
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Abbildung 2: Konsumausgaben privater Haushalte 1991 - 2018
Hierbei treibt uns auch Werbung massiv an, indem sie Bedürfnisse erschafft, die vorher noch gar nicht existiert haben. Mittlerweile wächst der Entscheidungsbedarf bei dem modernen Menschen gesellschaftsweit durch die Individualisierung und es entstehen große Unsicherheiten durch eine zu große Auswahl.
Geschichte des Konsums
Auf gesellschaftlicher Ebene (= Makroebene) diente der Konsum ursprünglich bis ins 18. Jahrhundert für den größten Teil der Bevölkerung zur unmittelbaren Existenzsicherung durch v.a. selbst erzeugte Güter. Durch die dann einsetzende Industrialisierung wuchs die Kaufkraft des Einzelnen europaweit und es gab einen Trend hin zur Massenproduktion. Dadurch nahm das Warenangebot sehr stark zu.
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Abbildung 3: Fabrikhalle im Jahre 1849
Ende der 1990er Jahre kam es durch die Möglichkeit des Online-Shoppings zur Globalisierung des Konsums, was auf institutioneller Ebene (= Mesoebene) zur Liberalisierung des Welthandels und des damit einhergehenden Wegfalls von Handelshemmnissen wie Zöllen und Einfuhrbeschränkungen führte. Dies erleichterte den internationalen Handeln enorm und führte gleichzeitig auch zu einem gesteigerten Absatz.
Durch die Einführung des Online-Handels wurde der Zugang zu Gütern und damit der Konsum enorm vereinfacht. Daraus resultieren allerdings oftmals Verschuldungen oder der Verlust des Gefühls, was man wirklich braucht oder was nicht.
Wertewandel und Konsum
Insgesamt kann man in diesem Kontext sowohl in der Gesellschaft als auch bei den einzelnen Individuen (= Mikroebene) einen Wertewandel konnotieren, welcher sich besonders in den gewandelten Einstellungen zum Konsum, hin zu einer positiven Definition, bemerkbar macht. Konsum wird vom Einzelnen mit Genuss und Selbstbestimmung in Verbindung gebracht, was durch den von der Individualisierung getriebenen Wandel von Präferenzen im Konsum und der steigenden Autonomie der persönlichen Lebensstile unterstützt wird. Der Fokus des aktuellen Trends liegt auf den negativen Folgen des Massenkonsums in den westlichen Industrieländern, indem man beim Kauf und Konsum die ökologischen und sozialen Kosten und Folgeprobleme mitbedenkt, um so seinen eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten.
Nachhaltigkeit in Unternehmen
Der zunehmende Fokus auf den ökologischen Fußabdruck schaffte auf der Mesoebene eine neue Wettbewerbskategorie. Der Aspekt der Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung und wird von vielen Unternehmen als Marketingstrategie verwendet. Allerdings gibt es für Nachhaltigkeit keine genaue Definition, sodass es unterschiedliche Vorstellungen von Nachhaltigkeitskriterien gibt. Das Engagement von Firmen für Nachhaltigkeit nennt man Green-Marketing oder Öko-Marketing. Hierbei geht es um die Vermarktung von Produkten auf Grundlage ihrer Umweltvorteile.
Nachhaltigkeit kann sich zum einen auf ökologische Aspekte beziehen, zum anderen aber auch auf soziale Aspekte, was oftmals in Vergessenheit gerät. Neben zahlreichen Umweltbelastungen wie Verschmutzung der Gewässer durch Müll (v.a. Plastik), Fischernetze und verschiedenste Chemikalien oder der Rodung von Regenwäldern zur intensiven Nutztierhaltung und Rohstoffnutzung, gibt es auch zahlreiche geopolitische Probleme. Oftmals werden die benötigten Rohstoffe in Entwicklungsländern gelagert, während der Verbrauch aber hauptsächlich in den Industrienationen stattfindet. Das schafft ein erhebliches Spannungspotenzial zwischen den armen und den reichen Ländern, da die Industriestaaten oftmals zu wenig für den Abbau von Rohstoffen zahlen und damit Korruption und Misswirtschaft in den Entwicklungsländern fördern.
Bio- und Fairtrade
Die wirtschaftliche Bedeutung der Ökobranche vervielfachte sich seit den 50er Jahren in jeder Hinsicht. Heute ist das Angebotsspektrum von Bioprodukten längst bis in das kleinste Detail ausgebaut und auch in dafür untypischen Branchen wie der Kosmetik etabliert. Aber was davon ist wirklich Bio, so wie ich es mir als Konsument vorstelle und kann ich mir das überhaupt leisten?
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Abbildung 4: Bio Siegel
Erzeugung, Aufbereitung, Lagerung, Handel und der Import von biologischen Erzeugnissen unterliegen der Melde- und Kontrollpflicht. Das unten abgebildete Logo ist das deutsche, bundeseinheitliche Siegel, welches kostenlos und freiwillig zusätzlich zum EU-Siegel (oben) von zertifizierten Händlern und nicht-zertifizierten, stationären Einzelhändlern für Werbezwecke genutzt werden darf.
Konsumierende (die es sich leisten können,) legen zunehmend Wert auf biologisch angebaute Produkte, unter anderem mit der Intension die Pestizidbelastung zu reduzieren und bessere Tierhaltung zu unterstützen. Oder um mit vermeintlich besserem Gewissen einzukaufen. Bis Ende 2023 will die Bundesregierung laut dem Agrarkongress vom 18.01.22 sogar in der konventionellen Landwirtschaft die Ausbringung von Glyphosat verbieten. Aber inwiefern garantiert Bio auch wirklich mehr Tierwohl (im Vergleich zur konventionellen Nutztierhaltung), wie es sich der Konsument ausmalt? Eingriffe am Tier (bspw. Kupieren) und die präventive Gabe von Antibiotika sind zum Beispiel generell eingedämmt. Aber besagte Bestimmungen lassen auch Raum für so genannte „Ausnahmegenehmigungen“, die das Ganze wiederum völlig aus dem Kontext von artgerechter Tierhaltung Richtung konventioneller Haltung schießen. Ist “Bio” das wirklich wert, obwohl wir dem Begriff (Mehr-) Wert zuschreiben? Der Anteil der biologisch bewirtschafteten Agrarflächen liegt in Deutschland bei 6,5% (2019). Nicht genug für den wachsenden Bedarf, den zum größten Teil nur die konventionelle Landwirtschaft stemmen kann! Weil es aber Bio-Bauern auf Grund der ökonomischen Umstände in Deutschland nicht einfach haben, werden mehr Lebensmittel aus dem Ausland importiert und dort hergestellt. Der dadurch entstehende Frachtweg ist sehr umweltbelastend. Damit ist der Gedanke der Umweltfreundlichkeit den man bei BIO im Hinterkopf hat, auch erledigt. Es sei denn, man kauft regionale und saisonale Produkte!  Und was ist mit den Arbeitsbedingungen, die mit dem Kauf von zum Beispiel ägyptischen Kartoffeln oder spanischen Tomaten unterstützt werden?
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Abbildung 5: Fairtrade Siegel
Bereits vor den Zeiten der Globalisierung verkörperte das Logo des fairen Handels neben der Förderung von Bio-Anbau in erster Linie soziale Aspekte. Weitere Vorteile der Kleinbauern sind unter anderem Gesundheitsschutz, Armutsreduktion, Förderung von Umweltschutz und biologischem Anbau und die Sicherung sozialer Standards.
Ob fairer Handel die Gesellschaft verändert, hat eine Studie (01/2017) erstmals versucht zu beantworten und bestätigte Folgendes. Es besteht auf nationaler Ebene noch viel Spielraum, um den Weg zur Förderung von mehr Gerechtigkeit im Welthandel, Achtung von Menschenrechten in der gesamten Lieferkette und einer nachhaltigen Entwicklung zu ebnen. Trotz bestehender Trends dazu, haben Verbraucher die sozialen Faktoren von Handel und Produktion nicht als erste Priorität etabliert. Infolge dieser und noch weiterer Entwicklungen nehmen konsumkritische bzw. konsumleichtere Lebensstile immer mehr zu mit der Tendenz, vom Massenkonsum wegzukommen.
Konsumkritik
Konsumkritik soll auf unsere Konsumgesellschaft hinweisen, die sich in vielen Bereichen negativ entwickelt und neue Probleme schafft. Man sollte sich fragen, wie perfekt eine Welt eigentlich ist, in der alles im Überfluss vorhanden ist. Hierbei wird auf den fiktiven und utopischen Ort des Schlaraffenlandes hingewiesen. Die Gesellschaft der Industrieländer tendiert zu einem Verlust des Überblicks, der Überproduktion und Verschwendung von Gütern (v.a. von Lebensmitteln) sowie auch psychischen Folgen (z.B. Kaufsucht). In diesem Kontext wird auch von Affluenza oder dem Fluch der Fülle gesprochen. Fülle wird hier als Last und nicht als Utopie gesehen, da nichts mehr Befriedigung und Lebensfreude schafft.
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Abbildung 6: Das Schlaraffenland
Culture Jamming
Die beschriebene Entwicklung und die Dominanz der bestehenden Machtstrukturen der großen Konzerne versucht die gesellschaftskritische Bewegung „Culture Jamming“ zu untergraben. Es soll den vorhandenen Problemen damit entgegengewirkt und dafür gesorgt werden, dass die Kultur wieder von den Menschen geschaffen wird und nicht nur von den großen Konzernen. Hier finden mehrere Methoden Anwendung: u.a. die Methode der Anti-Werbung.
Die Anti-Werbung (= Subvertising) ist eine sehr marken- und gesellschaftskritische Methode, bei der Elemente aus der Werbung oder von Logos abgeändert werden, um so durch eine Neukontextualisierung von Werbebotschaften, eine subversive Botschaft gesellschaftsweit zu vermitteln.
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Abbildung 7: Culture Jamming Beispiel "subvertising"
Neben der Hauptmethode der Anti-Werbung werden aber auch noch andere Methoden angewandt wie zum Beispiel die von der spanischen Aktionskünstlerin Yolanda Dominguez initiierte Performance „poses“, die Kritik an der Darstellung von Frauen in den Medien äußern soll. Hierbei nehmen Frauen die Posen von Models aus der Hochglanzpresse in der Öffentlichkeit ein und lösen diese aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus.
Kritik an der Kritik
Das größte Problem der Konsumkritik ist, dass der Hauptfokus auf den Einzelnen gelegt wird. Jeder Einzelne von uns sei selbst verantwortlich und könne bloß mit bewusstem Konsum Einfluss auf das Konsumproblem/ die Klimakrise nehmen. Außerdem wird die Klassenfrage von vielen Konsumkritikern komplett außer Acht gelassen. Bürger der benachteiligten Schichten haben gar nicht die Möglichkeit bewusst zu konsumieren, da es oft vom Einkommen der Konsument*innen abhängt, ob sie sich faire Produkte überhaupt leisten können. Ist es hier also die richtige Vorgehensweise allen ein schlechtes Gewissen zu machen? Schließlich verfügen die meisten Menschen auf diesem Planeten über keinen Spielraum, da sie bereits im Existenzminimum leben. Sie haben keine Ressourcen, um sich umweltfreundliche Produkte leisten zu können und sind abhängig von den Billigprodukten aus dem örtlichen Supermarkt. Vielleicht sollte sich die Konsumkritik also mehr auf die oberen Schichten konzentrieren, die wirklich den Spielraum haben, etwas an ihrem Konsum zu verändern. Denn die Annahme, dass wir alle im selben Boot sitzen würden, die von vielen Konsumkritikern genutzt wird, um allen Bürger*innen ein schlechtes Gewissen zu machen, stimmt nicht wirklich. Dass die Klimakrise eine Klassenfrage ist, lässt sich zum Teil damit belegen, dass rund 50 Prozent der Emissionen den reichsten 10% zugeschrieben werden. Ist es an dieser Stelle angebracht der gesamten Gesellschaft gleichermaßen einen Vorwurf oder schlechtes Gewissen auf Grund ihres Konsumverhaltens zu machen? Oder sollten sich die Konsumkritiker vielleicht mehr darauf konzentrieren die reicheren Menschen zu erreichen, die genügend Ressourcen und Freiheit haben, um etwas zu ändern? Außerdem scheinen die Konsumkritiker die Handlungsmacht des Einzelnen oft zu überschätzen. Der Apell der Konsumkritiker richtet sich meist nur an den Einzelnen und seine Handlungen und genau dort bleibt er oft stecken. Statt den Einzelnen also dazu zu bringen mehrere Einzelkämpfe auszufechten, benötigt es viel mehr politische Entscheidungen, wie zum Beispiel den ÖPNV und die Fahrradwege in der Stadt weiter auszubauen. Zwei positive Beispiele hierfür sind die zwei Städte Kopenhagen und Pontevedra, in denen eben der ÖPNV und die Fahrradwege weiter ausgebaut wurden.
Verzicht von Konsumgütern und Genussmitteln
Gedankenexperiment:
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen Zuhause, Sie gehen in sich und denken nach. Was sehen Sie? Wie nehmen Sie Ihr Zuhause wahr? Wie nehmen Sie Ihr Zuhause wahr?
Hier gibt es keine eindeutige Antwort, da jeder so individuell lebt und wohnt. Aber nehmen wir mal an, wir würden jetzt laut denken. Jeder hat doch seine Lieblingsecke im Haus, wo er sich am wohlsten fühlt. Natürlich gibt es nicht nur Orte in seinem Zuhause, die einen glücklich machen, sondern auch Gegenstände. Es kann alles Mögliche sein: Das neue Auto, die Küche, der Weinkeller, die Musikanlage oder eine Sammelleidenschaft von Klamotten, Schuhen oder Kunst.
Eine deutsche Frau gibt im Schnitt 528 Euro pro Jahr für Kleidung aus. Als erstes sehen Sie die Küche, das Wohnzimmer, die Garage oder den Garten. Wenn sie mehr darüber nachdenken, fällt Ihnen immer mehr auf. Zum Beispiel: die Zigaretten im Eingangsbereich, der Fernseher im Wohnzimmer, die Lebensmittel auf dem Küchentisch oder der Einkaufsplan am Kühlschrank. 2018 gab es 156 Fernseher pro 100 Haushalte in Deutschland. Das heißt, dass einige Haushalte mehr als einen Fernseher besaßen. Jetzt überlegen Sie mal wie viel Sie besitzen? Überlegen Sie kurz und seien Sie ehrlich zu sich selbst. Früher hat man Anschaffungen nur getätigt, wenn das Geld vorhanden war und man etwas wirklich gebraucht hat. Heute schaffen wir uns Dinge an, die wir uns wünschen aber nicht unbedingt brauchen.
Der durchschnittliche Haushalt in Europa besitzt etwa 10.000 Objekte. Vor 100 Jahren besaß ein durchschnittlicher deutscher Haushalt in Deutschland circa 180 Gegenstände. Die Unterschiede könnten nicht größer sein. Durch die Industrialisierung und Weiterentwicklung der Märkte hat sich vieles verändert, so auch der Konsum. Und Veränderung ist etwas Gutes, sagt man zu mindestens. Hier ist die Frage: Hat er sich zum Guten verändert? Darüber lässt sich breit diskutieren. Denn jeder sieht sich selbst und auch seinen eigenen Konsum anders als Außenstehende. Hierzu gehört auch der Verzicht. Ihnen fällt es vielleicht nicht direkt auf, aber es fängt bereits bei Genussmitteln an. Dazu gehören Alkohol und Zigaretten, aber auch Lebensmittel. Verzicht bestimmt unseren Alltag, egal ob als bewusste Handlung oder nicht. Jeder hat schon mal auf etwas verzichtet.
Es gibt viele Bereiche, in denen wir verzichten können. Wir werden uns auf einen der größten Bereiche konzentrieren, nämlich die Ernährung. Ein nachhaltiger Lebensstil liegt im Trend, wird jedoch meist mit dem selbstlosen Verzicht auf bestimmte Konsumgüter und Verhaltensweisen gleichgesetzt. Die Verbrauchergruppe der Lohas, deren Name sich von "Lifestyle of Health and Sustainability" ableitet, will dagegen ökologisch und ethisch verantwortungsvoll konsumieren, ohne dass dabei Genuss und Wohlbefinden zu kurz kommen.
Die Anzahl der Menschen in Deutschland, die sich selbst als Vegetarier einordnen, lag im Jahr 2021 laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse bei 7,5 Millionen. Damit waren es eine Millionen Personen mehr als noch vor einem Jahr. Bei einer vegetarischen Ernährung bzw. Lebensweise wird typischerweise auf den Konsum von Fleisch sowie Fisch verzichtet. Neben dem Vegetarismus, der sich in weitere Ausprägungen unterteilen lässt, gibt es noch weitere Ernährungsweisen und -trends, die einen Verzicht auf bestimmte Lebensmittel miteinschließen. Wie zum Beispiel der Veganismus, der sich dadurch definiert, dass auf tierische Produkte verzichtet wird, wozu ebenfalls Lebensmittel wie Milch, Käse, Eier, Honig und Gelatine zählen. Des Weiteren beeinflussen verschiedene Trends das Ernährungsverhalten wie zum Beispiel Superfood, regionale und Fair Trade-Produkte, sowie „Free Form“-Produkte, die frei von Laktose oder Gluten sind und Bio-Food. Zu guter Letzt überlegen Sie mal, auf was Sie bei der Ernährung verzichten. Ist es gewollt durch eine Diät oder Sport? Verzichten Sie unbewusst, weil die Kinder oder der Partner etwas nicht mögen? Oder verzichten Sie bewusst zum Beispiel auf Fleisch?
Das Ziel dieser kleinen Gedanken-Reise ist es, sich öfter zu fragen, ob man etwas braucht oder nicht, bevor man es kauft. Man sollte sich seines Konsums beziehungsweise seines Verzichts klar werden und bewusster wahrnehmen was man konsumiert. Wie meine Oma immer pflegte zu sagen: „Du bist was du isst“.
Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: https://konsumpf.de/
Abbildung 2: https://de.statista.com/statistik/studie/id/67330/dokument/ethischer-konsum-in-deutschland/
Abbildung 3: fabrik-junghans-uhren-1912.jpg (510×381) (lehrerfreund.de)
Abbildung 4: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/siegelkunde/bio-siegel-eu-deutschland
Abbildung 5: https://utopia.de/siegel/fairtrade-siegel-bedeutung-kritik/
Abbildung 6: https://www.geo.de/geolino/redewendungen/19808-rtkl-redewendung-wie-im-schlaraffenland-leben
Abbildung 7: https://www.pinterest.ca/tobyeasterbrook/subvertising/ ; https://www.kompasiana.com/paulinairenaa/605feec98ede480ed608d0e3/menembus-instagram-dengan-kacamata-culture-jamming
Autorinnen: Svenja Abler, Rebecca Kemmerzell, Régine Prutscher, Annika Sellerer
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Was ist das teuerste auf der Welt?
Angeben. 
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kulturpoltergeist · 3 years
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||||| Infect Space! |||||... #PhasmArt . . . . . . . . . #streetpoetry #gedichte #streetart #urban #artasinsurrection #artistsforfuture #straße #streetstyle #strassengedicht #literatur #politischekunst #zettel #stadt #her #herne #hernetwork #konsumkritik #artsy #politik #philosophie #kultur #straßengedicht #straßengedanken #strassengedichte #alternativ #zettelgedicht #dierichtigenfragenstellen #poetry #germany #literatur https://www.instagram.com/p/CIa8-yCnEfa/?igshid=1kuo9uz2a2od6
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gunwalt · 4 years
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Ich bin wichtig
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Ich bin wichtig - ich bin der Weltenlenker, der Dirigator, das Rädchen im Konsumrausch und der unbekannte Glücklichmacher - egal ob Zalando, Amazon oder so - denn natürlich bringe ich auch die neue Musik von erdmöbel inklusive der Konsumkritik.   https://www.youtube.com/watch?v=sVwW1MtVz6I Read the full article
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dasventil-blog1 · 5 years
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Schuften wie ein Schuft
“Nennen Sie das unbezahlte Arbeit? Das Schreiben in Blogs?” Ne, das ist Öffentlichkeitsarbeit. Charity. Non-Profit. Public Relations. Selbstvermarktung. Schuften wie ein Schuft. Rechte, free falling. Nur der Klick zählt. “Aber davon wirst Du auch nicht satt?” Na ja, wenn Du kurz das Logo hier oben links einblendest und noch eben Disney oder Disney oder Disney sagst Kann sein, dass das dann bezahlt wird. Am besten Du nennst Dich noch Eisprinzessin24. Mit jedem Schritt im Netz Legst Du auch dein Leben ab Und die können ihr Logo auf Deinen Hintern drucken - Ist doch kein Problem, oder? War doch nur ein Poem, oder? Was ist schon Geld. Du sollst ja nur kaufen. Auf Kredit. Kapitalismus is halt Wo jeder mit muss Ist ja nicht Deine Schuld. Alles im Minus. Dein ganzes Leben. Plus der Tod. Auch das Grab kostet. Aber wenigstens keine Nerven mehr. // LIS
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soineffablygay · 3 years
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Meine konservative Kindergarten-Freundin hat sich gerade bei mir darüber beklagt, dass sie in Bezug auf umweltfreundlich Leben nichts richtig machen kann, weil irgendwie alles umweltschädlich ist und dass das total frustrierend ist und sie traurig macht... Ich habe ihr Systemkritik > Konsumkritik erklärt und dass man in einem unethischen System nicht ethisch leben kann. Let's see where my socialist agenda is going... :')
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shape · 5 years
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[Flugblatt] Per Klimastreik in den »Green Capitalism«
Anlässlich des Klimastreiks an der Uni Leipzig, hat die Gruppe «Antideutsche Kommunisten Leipzig» folgendes Flugblatt bei der Vollversammlung im Audimax verteilt.
Per Klimastreik in den »Green Capitalism«
Der gesellschaftliche Klimawandel Der aktuelle Klimawandel gilt den einen, den Klimaschützern, als menschengemacht, den anderen, den „Klimaleugnern“ als naturhaft. Die meisten halten die anthropogene, also durch den Menschen verursachte Erwärmung der Erde für einen sicheren, von der Wissenschaft nachgewiesenen Fakt. Die Politik hätte ihn schlichtweg nur zu beherzigen. Aber „der Mensch“ kann die Erde überhaupt nicht erwärmen. Schlichtweg deshalb nicht, weil es ihn überhaupt nicht gibt. Er ist ein pures Gedankending, eine bloße Fiktion. Menschen gibt es nur im Plural. Und als solche gehen sie bestimmte Verhältnisse zueinander ein. Das wird gemeinhin Gesellschaft genannt. Wer schlichtweg vom „Menschen“ redet, der den Klimawandel verursacht, ist nicht näher an der Wahrheit als jene, die behaupten es gäbe keine Erderwärmung oder sie beruhe einzig auf Sonnenzyklen. Gesellschaft lässt sich weder auf die Summe der Handlungen Einzelner reduzieren, noch ist sie etwas den Individuen abstrakt Übergeordnetes. Sowohl durch, als auch vermittelt über ihre alltäglichen Handlungen erzeugen die Einzelnen vielmehr einen Zusammenhang. Und dieser verselbständigt sich von ihnen. Gesellschaft verwandelt sich, jedenfalls im Kapitalismus, in einen „Naturprozess“ (Marx). Die einzelnen Menschen bringen ihn zwar hervor, vermögen ihn jedoch nicht zu kontrollieren. Auf ideologisch nennt sich das: „Marktwirtschaft“. Gesellschaft verhält sich als solche tatsächlich ähnlich wie Natur. Kriege und Krisen brechen über die einzelnen Menschen wirklich so herein wie früher allenfalls Erdbeben oder eben natürlich verursachte Klima- Umbrüche. Deshalb ist die Rede vom naturhaften Klimawandel so falsch wie sie für viele klingt auch wieder nicht.
Langfristiges Denken Die Klimabewegung spricht nicht von Verhältnissen, kaum mal vom Kapitalismus. Sie kritisiert die Untätigkeit der Politiker – nicht jedoch das gesellschaftliche Verhältnis in seiner Gänze. Sie macht Einzelne, wie Autofahrer, Vielflieger, Luxus-Shipper oder Fleischesser verantwortlich. Im besten Falle wird sie deshalb wirkungslos verpuffen. Im schlimmeren und wahrscheinlicheren Fall wird sie die herrschenden Verhältnisse nicht nur stützen. Sie hilft vielmehr dabei einzelne Schuldige, wie SUV-Fahrer, als Sündenböcke aufzurichten und zum Abschuss freizugeben.
Im Interesse langfristiger Kapitalanhäufung befindet sich der Kapitalismus heute auf dem Weg in die »sozialökologische Marktwirtschaft«. Die kapitalistische Herrschaft und Ausbeutung soll sozial und ökologisch nachhaltig betrieben werden – ganz neoliberal mittels Abbau von Arbeiterrechten, Senkung des Wohlstandes, Reglementierung der Verbraucher. Der von den Freunden des Klimas geförderte „neue“, „ökologische“ und „nachhaltige“ Kapitalismus zerstört indes die Natur wie sein Vorgänger. Allerdings nunmehr »nachhaltig«: Alles muss irgendwie grün aussehen. Aber der grüne Kapitalismus ist nicht bloß eine Mogelpackung. In ihm verschleiert die flexibilisierte kapitalistische Gesellschaft ihre sich zuspitzende Krise. Nachhaltig ist sie keineswegs weil sie wirklich umweltverträglicher wirtschaften würde, sondern in Bezug auf den Kapitalismus selbst. Gerettet wird nicht, wie von ihnen selbst gehofft, die Natur, sondern der als Natur erscheinende kapitalistische Charakter der bestehenden Verhältnisse.
Ökologie oder Freiheit Fridays for future stellen Verzichtsforderungen, vor allem gegen die alten Eliten (über Smartphones, Internet oder Computer hört man wenig). Sie betreiben eine Politik der Knechtschaft der Gewissensbisse, die den Einzelnen suggeriert, unmittelbar für die Zerstörung der Umwelt oder der Demokratie verantwortlich zu sein. Durch den ideologischen Kitt von Gewissenszwang und Glauben an die eigene Verantwortung hält sich das Getriebe der herrschenden Gesellschaft jedoch gerade am Laufen. Aus Gewissensbissen entsteht niemals Gesellschaftskritik, sondern nur Selbstkritik. Wenn sich das Gewissen meldet wird das gesellschaftliche Versagen nicht adressiert, sondern nur das eigene Unvermögen erblickt und versucht, dieses zu beseitigen. Das Problem wird dadurch noch nicht einmal verstanden. Statt der Forderung nach einem besseren Leben, bleibt nur die Selbstzurichtung. Die kapitalistische Gesellschaft wird durch diese Selbstbeschäftigung individualistisch verzerrt wahrgenommen. Denn auf den Einzelnen und sein Verhalten kommt es in dieser Gesellschaft gerade nicht an. Genau das wäre zu skandalisieren. Fridays for Future vertritt in weiten Teilen eine individualisierte Konsumkritik und fordert ein »back to nature«. Das einzige womit Fridays for Future aufwarten kann ist das Schaffen einer neuen Konkurrenzsituation zwischen den Individuen, darum ökologischer zu sein als andere und nicht selbst Ziel von Diffamierung zu werden. Eine Konkurrenz die für den Grünenwähler in Schule und Beruf ein Problem zu sein scheint, soll im Privaten auf einmal seinen richtigen Platz gefunden haben. Dabei ist diese Konkurrenz gar noch gefährlicher als ihr kapitalistisches Pendant. Die kapitalistische Konkurrenz ist von der Idee her zumindest noch darauf angelegt, dass der einzelne, wenn er sich nur richtig anstrengt, mit Geld seine Träume erfüllen kann. Dagegen hat die ökologische Konkurrenz dem Individuum noch nicht einmal ein falsches Versprechen zu bieten. Sie verlangt stattdessen von jedem Einzelnen seine Wünsche für das Kollektiv zu opfern. Damit gefährdet die Klimabewegung selbst die prekäre Freiheit dieser Gesellschaft. Während der Kapitalismus den Menschen ihre Wünsche bloß nicht erfüllt, versucht die Klimabewegung selbst die Wünsche den Menschen zu nehmen. Dabei sollte Kapitalismuskritik gerade die Wünsche der Menschen bejahen und ihre nicht-Erfüllung skandalisieren.
Aus der richtigen Diagnose, dass die kapitalistische Gesellschaft die Lebensgrundlagen der Menschheit zerstört, wird fälschlicherweise geschlussfolgert, diese Gesellschaft müsse irgendwie »natürlicher« und »ökologischer« gestaltet werden. Das Gegenteil ist der Fall: Um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen gegen den Klimawandel vorzugehen ohne die Menschen dabei auf der Strecke zu lassen, muss zunächst die Naturhaftigkeit dieser Gesellschaft beseitigt werden. Dass Menschen weiterhin verhungern, obwohl es keiner mehr müsste, zeigt die Machtlosigkeit der Menschheit über den Produktionsprozess. Die Ökologie vermag als Teilgebiet der Naturwissenschaften, keine Antworten auf gesellschaftliche Probleme zu geben. Sie verlängert sie lediglich, in dem sie Wissenschaft ohne Reflexion auf die Gesellschaft betreibt. Der Ruf nach einer natürlichen oder ökologischen Gesellschaft, die sich nach Erkenntnissen der Naturwissenschaft richtet, liegt so gänzlich auf der Flugbahn des sich globalisierenden Kapitalverhältnisses und stellt keineswegs einen Einspruch dagegen dar. Naturzerstörend ist diese Gesellschaft gerade, weil sie wie Natur verläuft. Sie zerstört sie, weil sie selbst wie Natur handelt.
Wem am schönen Leben und nicht nur am bloßen Überleben noch etwas gelegen ist, der sollte sich statt zu streiken ein Flug in den Süden buchen, um am Strand den schönen Seiten des Lebens zu frönen, so bleibt zumindest noch die Hoffnung, dass die Menschen mehr von dem wenigen Glück haben wollen, dass diese Gesellschaft ermöglicht. Die Klimabewegung sollte sich darauf besinnen, warum es sich lohnen könnte gegen den Klimawandel zu kämpfen. Das ist nicht das bloße Überleben der Spezies Mensch, sondern das gute Leben.
Antideutsche Kommunisten Leipzig
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wladimirkaminer · 5 years
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Alle schimpfen über Greta, sie sei zu laut und böse. Sie schreit unsere wunderschöne Zivilisation an, beschimpft unsere Kultur und findet die menschliche Lebensweise abartig und skurril. „Der König ist nackt und wird auch noch bald gegrillt, wenn er ohne Hose weiterläuft“ schreit das Kind, wie in dem berühmten Märchen von Hans Christian Andersen, nur bei Andersen war es ein Junge, der das Kaiserreich durcheinanderbrachte. Heute würde allein schon gendertechnisch ein Mädchen besser für diese Rolle passen. Außerdem ahnte bereits Søren Kierkegaard, durch 16-jährige Mädchen würde der Schöpfer persönlich zu uns sprechen. Es ist empirisch belegt, dass wir, ältere Menschen uns weniger vor der Erderwärmung fürchten. Wir haben viele andere Probleme, wir frieren oft. Doch für Gretas Kapitalismuskritik haben wir durchaus Verständnis. Mit seinem Drang nach mehr und billiger erhitzt er den Planeten und wird, wenn wir nicht aufpassen, uns noch teuer zu stehen kommen. Man muss ihn jedoch deswegen nicht gleich abschaffen, sondern ihm eine neue Richtung geben mithilfe unseres Wertesystems. Es muss modisch und gefragt sein, ökologisch und fair zu produzieren, saubere Luft und grüne Wiese müssen auf der Wertskala nach oben gerückt werden. Dem Kapitalismus haftet ein gewisser Automatismus inne. Lenin sagte einmal „Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen.“ Was er nicht erwähnte, war, das tun sie nicht aus Gier oder Dummheit, sondern nur weil die Nachfrage nach Stricken gerade in die Höhe geschossen ist. Und die Nachfrage regelt den Markt. Man muss also die Nachfrage ändern, dann wird der Planet gerettet, vorübergehend, versteht sich. Andererseits genau das hat in den USA der Verbraucheranwalt Ralph Nader ins Auge gefaßt, als er 1971 die NGO "Public Citizen" gründet, mit der Konsumboykotte gegen politisch unkorrekte oder menschenverachtende Konzerne (wie z.B. gegen Shell oder eine mexikanische Fastfoodkette) erfolgreich durchgeführt wurden. Nader trat mehrmals als Präsidentschaftskandidat auf. Die Bioläden heute sind auch eine Art Konsumentenboykott - gegen bestimmte Supermarktprodukte. Leider ist der Kapitalismus sehr flexibel - und produziert z.B. vegetarische Atombomben (Indien) und nachhaltige Wegwerfprodukte am laufenden Band. Ich erinnere nur an die Konsumkritik der Punks und ihres heruntergekommenen Outfits. Es dauerte keine zwei Jahre, da verkaufte Hertie nahezu authentische Punkmode - mit dem Spruch "Wir machen aus Punk Prunk!"
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zitation · 5 years
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Fridays for future stellen Verzichtsforderungen, vor allem gegen die alten Eliten (über Smartphones, Internet oder Computer hört man wenig). Sie betreiben eine Politik der Knechtschaft der Gewissensbisse, die den Einzelnen suggeriert, unmittelbar für die Zerstörung der Umwelt oder der Demokratie verantwortlich zu sein. Durch den ideologischen Kitt von Gewissenszwang und Glauben an die eigene Verantwortung hält sich das Getriebe der herrschenden Gesellschaft jedoch gerade am Laufen. Aus Gewissensbissen entsteht niemals Gesellschaftskritik, sondern nur Selbstkritik. Wenn sich das Gewissen meldet wird das gesellschaftliche Versagen nicht adressiert, sondern nur das eigene Unvermögen erblickt und versucht, dieses zu beseitigen. Das Problem wird dadurch noch nicht einmal verstanden. Statt der Forderung nach einem besseren Leben, bleibt nur die Selbstzurichtung. Die kapitalistische Gesellschaft wird durch diese Selbstbeschäftigung individualistisch verzerrt wahrgenommen. Denn auf den Einzelnen und sein Verhalten kommt es in dieser Gesellschaft gerade nicht an. Genau das wäre zu skandalisieren. Fridays for Future vertritt in weiten Teilen eine individualisierte Konsumkritik und fordert ein »back to nature«. Das einzige womit Fridays for Future aufwarten kann ist das Schaffen einer neuen Konkurrenzsituation zwischen den Individuen, darum ökologischer zu sein als andere und nicht selbst Ziel von Diffamierung zu werden. Eine Konkurrenz die für den Grünenwähler in Schule und Beruf ein Problem zu sein scheint, soll im Privaten auf einmal seinen richtigen Platz gefunden haben. Dabei ist diese Konkurrenz gar noch gefährlicher als ihr kapitalistisches Pendant. Die kapitalistische Konkurrenz ist von der Idee her zumindest noch darauf angelegt, dass der einzelne, wenn er sich nur richtig anstrengt, mit Geld seine Träume erfüllen kann. Dagegen hat die ökologische Konkurrenz dem Individuum noch nicht einmal ein falsches Versprechen zu bieten. Sie verlangt stattdessen von jedem Einzelnen seine Wünsche für das Kollektiv zu opfern. Damit gefährdet die Klimabewegung selbst die prekäre Freiheit dieser Gesellschaft. Während der Kapitalismus den Menschen ihre Wünsche bloß nicht erfüllt, versucht die Klimabewegung selbst die Wünsche den Menschen zu nehmen. Dabei sollte Kapitalismuskritik gerade die Wünsche der Menschen bejahen und ihre nicht-Erfüllung skandalisieren. Aus der richtigen Diagnose, dass die kapitalistische Gesellschaft die Lebensgrundlagen der Menschheit zerstört, wird fälschlicherweise geschlussfolgert, diese Gesellschaft müsse irgendwie »natürlicher« und »ökologischer« gestaltet werden. Das Gegenteil ist der Fall: Um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen gegen den Klimawandel vorzugehen ohne die Menschen dabei auf der Strecke zu lassen, muss zunächst die Naturhaftigkeit dieser Gesellschaft beseitigt werden. Dass Menschen weiterhin verhungern, obwohl es keiner mehr müsste, zeigt die Machtlosigkeit der Menschheit über den Produktionsprozess. Die Ökologie vermag als Teilgebiet der Naturwissenschaften, keine Antworten auf gesellschaftliche Probleme zu geben. Sie verlängert sie lediglich, in dem sie Wissenschaft ohne Reflexion auf die Gesellschaft betreibt. Der Ruf nach einer natürlichen oder ökologischen Gesellschaft, die sich nach Erkenntnissen der Naturwissenschaft richtet, liegt so gänzlich auf der Flugbahn des sich globalisierenden Kapitalverhältnisses und stellt keineswegs einen Einspruch dagegen dar. Naturzerstörend ist diese Gesellschaft gerade, weil sie wie Natur verläuft. Sie zerstört sie, weil sie selbst wie Natur handelt.
Aus dem Flugblatt der Gruppe «Antideutsche Kommunisten Leipzig» : Per Klimastreik in den »Green Capitalism«
Anlässlich des Klimastreiks an der Uni Leipzig, hat die Gruppe «Antideutsche Kommunisten Leipzig» folgendes Flugblatt bei der Vollversammlung im Audimax verteilt.
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silversentinel2013 · 5 years
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Neuer Beitrag im Kunstblog von Kunstplaza
Es wurde ein neuer Beitrag veröffentlicht im Kunstblog von Kunstplaza unter https://www.kunstplaza.de/kunsthandel/mel-ramos-umstrittener-pop-art-kuenstler-commercial-pin-up-girls/
Mel Ramos - Umstrittener Pop-Art Künstler & Schöpfer der Commercial Pin-Up Girls
Der US-amerikanische Künstler Mel Ramos verließ uns im Oktober 2018 im Alter von 83 Jahren und hinterlässt uns ein umfassendes Oeuvre, das vor weiblicher Sexualität nur so strotzt. Vulgär und sexistisch nannten seine Kritiker seine Werke und der populäre Pop-Art Vertreter war wohl Zeit seines Lebens für seine freizügigen Darstellungen heftig umstritten.
Wie könnte man seinen Stil möglichst wertfrei beschreiben, ohne sich gleich in die Formulierungen weder seiner Bewunderer noch seiner Kritiker einzureihen?
Frech – Provokativ – Knallbunt – Populär – Sexy – Konsumkritisch – Werbewirksam – Oberflächlich – Grell – Fröhlich – Humorvoll? Vielleicht eine Mixtur aus all diesen Attributen und noch viel mehr.
Ganz nüchtern betrachtet, kann man seine Bilder als weibliche Akte in einer Verbindung mit populären Markenartikeln – als Pin-Up Girls in typischen Arrangements aus der Werbung der 1950er und 1960er Jahre – bezeichnen. Solche Markenprodukte waren beispielsweise Zigarettenschachteln, Softgetränke, Kaugummi, Schokolade und Automobile.
Pop Art Künstler Mel Ramos (2007) Foto von Vernissagefan [CC BY-SA 3.0]
Hinter der dieser überzeichneten Darstellung der weiblichen Sexualität darf aber eine Parodie bzw. Satire auf die damals sehr verbreitete Werbemasche mit eindeutigem Sex-Sells-Ansatz vermutet werden. Es war in der damaligen Zeit eine gängige Praxis, die Kauflust der konsumgeneigten Bevölkerung mit sexuellen Reizen zu befeuern.
Die sogenannten “Commercial Pin-Ups” wurden über Jahrzehnte hinweg das unverkennbare Markenzeichen von Mel Ramos. Dies verlieh ihm einen ungewöhnlichen, aber nicht minder bedeutenden Platz in der Geschichte des Pop Art.
Aber beginnen wir doch von vorne und der Reihe nach.
Mel Ramos – Seine frühen Jahre
Mel Ramos wurde am 24. Juli 1935 als Sohn portugiesischer Einwanderer in Sacramento, Kalifornien geboren und studierte Kunst am Sacramento Junior College (Bachelor-Abschluss 1957) und später am Sacramento State College (Abschluss 1958). Tatsächlich blieb er dort bis 1997 Mitglied der Fakultät, als er dann schließlich als emeritierter Hochschulprofessor in den wohlverdienten Ruhestand entlassen wurde.
Während seiner Ausbildungszeit an der Sacramento State wurde er unter anderem vom bekannten Pop-Art-Künstler Wayne Thiebaud als Schüler maßgeblich geprägt, unter dessen Anleitung er dort seinen Master-Abschluss erwarb. Dadurch kam er auch in Berührung mit der Bay Area Figurative School, welcher er für einige Jahre sehr nahe stand.
Allmählich wandte er sich jedoch vom Abstrakten Expressionismus der 50er Jahre, der auch die Kunstrichtung des Action Painting als auch die Farbfeldmalerei angehörten, ab. Anfang der 60er-Jahre begann Mel Ramos dann – ganz im Geiste der damaligen Zeit – mit dem Zeichnen und Malen von Comic-Figuren. Unter seinen frühen Arbeiten waren vor allem die Superhelden der ersten Stunde: Superman, Batman, The Spectre und Wonder Woman.
Pop-Art Ära und Pin-Up Girls
In den frühen 60er-Jahren veränderte sich die westliche Welt in dramatischer Weise und es vollzog sich ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel. Es waren Zeiten des Aufbruchs, die in fast allen Bereichen des alltäglichen Lebens zu spüren waren. Angefangen vom kindlichen Leben, dem Erwachsenwerden, der Familie über Schule, Mode, Technik und eben auch in der Kunst.
Es war eine unheimlich spannende Zeit mit vielen großen gesellschaftlichen und politischen Ereignissen und Umwälzungen. Das Leben wurde nach einigen Jahren der Tristesse in direkter Folge auf die beiden Weltkriege wieder schlagartig bunter und lauter. Alles schien plötzlich möglich.
Inmitten diesen Zeiten trat auch eine neue, schrille und populäre Kunstrichtung auf die Bühne: Pop-Art war geboren.
Während Mel Ramos nie den gleichen Ruhm wie seine beiden Zeitgenossen Andy Warhol und Roy Lichtenstein für sich beanspruchen konnte, spielte er dennoch eine wichtige Rolle für die erste Generation US-amerikanischer Pop-Art Künstler und darf durchaus zu den Pionieren dieser Stilrichtung gezählt werden.
Er war einer von 12 Künstlern, die gemeinsam mit Andy Warhol und Roy Lichtenstein im Los Angeles County Museum of Art im Jahre 1963 die neue Kunstbewegung aus der Taufe hoben und den Keim für einen wahren Siegeszug des Pop Art gesät hatten. Der grafische Stil seiner Werke wurde stark von der Bildsprache der Comic-Hefte beeinflusst. Ebenso dürften ihn die Arbeiten seiner Zeitgenossen Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Robert Rauschenberg inspiriert haben.
Ramos stürzte sich dabei mit Begeisterung insbesondere auf die Darstellung von Pin-Ups, welche in diesen Jahren eine enorme Popularität erfuhren. Insbesondere die sexuell freizügige Zurschaustellung von weiblichen Comic-Charakteren und Superheldinnen wie Wonder Woman bestimmten seine ersten Werke in diesem Genre. Pin-Up Girls sollten der Nukleus seines gesamten weiteren Schaffensprozesses bleiben.
Das Frauenbild der Femme Fatale wurde geprägt von Sexsymbolen wie Marilyn Monroe und Jane Mansfield, die den Glamour und Ruhm Hollywoods perfekt verkörperten und Millionen von Männern schmachten und Millionen von Frauen träumen ließen. Darin fanden sich die Sehnsüchte einer ganzen Generation wider.
Ramos griff diese Inszenierung des perfekten Frauenkörpers voller Anmut, Schönheit und Verführungskraft in seinen Commercial Pinup Girls auf und schaffte durch deren Arrangement mit Konsumgütern und Produkten aus bekannten Werbeformaten eine satirische Auseinandersetzung mit dieser Inszenierung von Schönheitsidealen auf der einen und eine subtile Kritik an den Mechanismen der Werbemaschinerie auf der anderen Seite.
Er thematisierte durch seine Arbeiten auch die Rolle des weiblichen Körpers im aufkommenden Materialismus des erstmals nach dem 2. Weltkrieg prosperierenden gesellschaftlichen Lebens einer sich herausbildenden Wohlstandsgesellschaft.
In einem Interview mit artnet News erinnerte sich Ramos’ einstiger Galerist Louis K. Meisel an sein erstes Aufeinandertreffen mit dem Künstler. Obwohl die freizügige Darstellung nackter Frauenkörper in aufreizenden Posen damals sehr radikal war, zögerte Meisel nicht lange und nahm in – vielleicht auch aufgrund seines unkonventionellen Auftretens und seiner Persönlichkeit als Künstler – bei seiner renommierten Galerie in New York sofort unter Vertrag. Diese Verbindung hielt von 1971 bis zum Schluss und war von außerordentlichem Erfolg gekrönt.
Er lebte und arbeitete Zeit seines Lebens in der kalifornischen Stadt Oakland und in der Gemeinde Horta de Sant Joan in Spanien.
Erste Einzelausstellungen und Sammlungen
Seine erste Pop-Art Einzel-Ausstellung verzeichnen konnte Ramos 1964 in der Bianchini-Gallery in New York. Die Zeitzeugin und damalige Kunstkritikerin Elisabeth Stevens schrieb damals für ARTNEWS über diese Ausstellung:
„Mel Ramos bringt einen Hauch von Karneval aus Kalifornien mit… Seine Arbeiten sind effektvoll, die Farben knallbunt und die Motive stark aufmerksamkeitserregend. Als Maler ist Ramos kein Playboy, und wie bei seinem Mentor Wayne Thibaud ist sein Realismus kompromisslos, mutig und niemals akademisch.“
Zwei Jahre später verschlug es ihn sogar gleich mal nach Deutschland und seine Werke wurden 1966 in der Galerie Ricke in Kassel ausgestellt.
Im Jahr darauf wurde er wieder in seinem heimatlichen Kalifornien – genauer gesagt in San Francisco – mit einer weiteren Einzelausstellung gewürdigt. Berichten zufolge soll die amerikanische Feministin Judy Chicago damals schreiend durch die Räume gelaufen sein und dabei auch den Museumsleiter wüst beschimpft haben.
1967 organisierte er nochmals eine Ausstellung in Deutschland, dieses mal in Köln. Dabei kam es zu einem heftigen Eklat. Ein Großteil der ausgestellten Werke wurden durch die Polizei abgedeckt.
Grund für diese Aktion waren Bilder seiner “Animal Paintings”-Bilderserie, deren Motive den Behörden für die damalige Zeit deutlich zu sexistisch waren. Sie zeigten Frauen in eindeutigen sexuellen Posen mit Tieren. Das ging vielen Verantwortlichen bei den Ordnungsbehörden entschieden zu weit und man entschied sich für die Verhüllung der Werke. Das mediale Echo danach kann man sich ja denken.
1972 begann Ramos mit der Veröffentlichung seiner Werke der Reihe “Unfinished Paintings” – Diese Bilder waren eine Persiflage klassischer Aktbilder der alten Meister. Die schlichte und oftmals unschuldig daher kommende Erotik der Meisterwerke von Manet, Ingres und Modigliani wurden durch aufreizende Pinups ersetzt und ad absurdum geführt.
Eine Auswahl weiterer wichtiger Ausstellungen in chronologischer Reihenfolge:
1963: Teilnahme an Pop Art-Ausstellungen im Oakland Museum of California und im Contemporary Art Museum in Houston
1965: Teilnahme an der Gruppenausstellung Pop Art, Nouveau Réalisme, etc. im Palais des Beaux-Arts, Brüssel
1966: Teilnahme an der Wanderausstellung 11 Pop Artists durch die USA
1969: Einzelausstellung in Deutschland im Gegenverkehr, Zentrum für aktuelle Kunst, in Aachen
1972: Einzelausstellung im Utah Museum of Fine Arts, Salt Lake City
1974: Teilnahme an einer Pop Art-Ausstellung im Whitney-Museum of American Art in New York
1975: Einzelausstellung im Museum Haus Lange, Krefeld
1977: Erste Retrospektive im Oakland Museum of California
1991: Teilnahme an der großen internationalen Wanderausstellung »Pop Art« (Royal Academy of Arts, London; Museum Ludwig, Köln; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid; The Montreal Museum of Fine Arts)
1999: Teilnahme an der druckgraphischen Gruppenausstellung »Pop Impressions« im Museum of Modern Art, New York
2007: Teilnahme an der Ausstellung Pop Art Portraits in der National Portrait Gallery in London und in der Staatsgalerie in Stuttgart
2015: Mel Ramos. My Age of Pop. Ludwig Museum Koblenz
Vor allem in Europa erlebten die Werke von Ramos in den letzten Jahren ein regelrechtes Revival. 2010-2011 machte eine groß angelegte Retrospektive zum Künstler im Rahmen des 50-jährigen Jubiläum der Pop Art die Runde und legte dabei Halt in Münchens Villa Stuck, der Kunsthalle Tübingen und im Albertina in Wien ein.
Sein Heimatland – die USA – erhielt 2012 seine eigene Retrospektive, als das Crocker Art Museum in Sacramento unter dem Titel “Mel Ramos: 50 Years of Superheroes, Nudes, and Other Pop Delights” den Künstler ehrte.
Noch Anfang September letzten Jahres – kurz vor seinem Tod – eröffnete Mel Ramos in Hamburg eine Ausstellung seiner Werke. Zu diesem Zeitpunkt rechnete noch niemand mit dem unmittelbar bevorstehenden Ableben des Künstlers.
Einen Monat danach eröffnete die Ausstellung “Mel Ramos – Superheroes of 1963” mit sechs seiner ersten 18 Bilder, die der Pop Art zugerechnet werden können, in seiner “Hausgalerie” – der Louis K. Meisel Gallery. Das Ende dieser Werkschau am 10. November 2018 erlebte der Künstler nicht mehr.
Die Arbeiten des Malers und Grafikers wurden im Laufe der Jahre und Jahrzehnte in zahlreiche renommierte Sammlungen und Dauerausstellungen aufgenommen, darunter:
Museum of Modern Art , NYC
Solomon R. Guggenheim Museum
Norton Simon Museum, Pasadena
Hirshhorn Museum, Washington, DC
Whitney Museum of American Art, New York
San Francisco Museum of Modern Art
Museum of Contemporary Art, Los Angeles
Sogar das Playboy Magazin griff seine Werke auf und veröffentlichte ein Buch mit einer Sammlung seiner sexy Pin-up Girls. Aktuell können Sie Bilder von Mel Ramos (z.B. als limitierte Lithografie oder Linolschnitt) über die Galerie Zimmermann & Heitmann erwerben.
Wonder Woman No. 3 – Lithografie erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Vintage Peek-a-Boo Portfolio – Lithografie erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Peace – Lithografie erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Mixed Nuts – Mischtechnik erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Martini Miss # 2 – Linolschnitt erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Lola Cola 5 – Lithographie erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Five Flavor Fanny – Lithographie erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Dionus – Lithographie erhältlich bei Zimmermann & Heitmann
Erfolge, Perzeption und Kritik
Heftiger Gegenwind aus konservativen und feministischen Kreisen
Seine ersten Arbeiten, die zumeist die Darstellung von Superhelden, historischen Akten und Palmen beinhalteten, wurden von Kritikern teilweise als wenig werthaltig oder gar Kitsch abgetan. Diese Wahrnehmung änderte sich aber, als er sich seinem zentralen Werk und dediziertem Lieblingsthema zuwendet – den Pin-Up Girls.
Aufgrund der Freizügigkeit und Art seiner Zurschaustellung von nackten Frauenkörpern geriet Ramos bereits früh in den 1960er Jahren in heftige Kritik. Diese ging in erster Linie von konservativen und reaktionären Kreisen aber auch von vielen Frauen und Feministen aus. Sie bezeichneten seine Werke als vulgär, rückständig, erniedrigend und entwürdigend. Besonders gegen Ende der 60er und in den 70er Jahren, als der Feminismus sich verbreitete, verspürte Ramos wohl einigen Gegenwind.
1972 schrieb die Kritikerin Linda Nochlin exemplarisch in einem Essay der ARTNEWS “Women as Sex Object” über die vermeintlich fetischistische und herabwürdigende Natur seiner Bilder. In späteren Jahren sollen weibliche Pop-Künstler wie Marisol und Marjorie Strider in ähnlicher Weise seine Bilder als rückständig abgeurteilt haben.
Diese Wand der Kritik wirkt paradox, wenn man sich verdeutlicht, dass eben diesen Bilder eine satirische Intention und kritische Note gegen die Inszenierung von Frauen als reine Sexsymbole zur Vermarktung von profanen Warenartikeln innewohnt. Wurde hier also dem Anti-Sexismus Sexismus vorgeworfen?
In einem Interview von 2010, das der Verleger Hatje Cantz mit Ramos zu diesen Vorwürfen führte, widerlegte der Künstler vehement jegliche sexistischen Inhalte in seinen Arbeiten:
“Ich habe auch männliche Portraits gemalt, aber eine Sache stimmt: ich bin am weiblichen Körper interessiert. Warum? Was soll ich dazu sagen? Ich liebe Frauen, ich bin ein gesunder, männlicher Amerikaner. Und sicherlich sind Frauen für mich begehrenswert.”
Wenngleich der nackte weibliche Körper das vordergründigste Element in seinen Bilder scheint, beteuerte Ramos wiederholt, dass er doch das Gesicht als wichtigstes Körperteil einer Frau betrachtete. Dieses sei der Grundstein für jede neue Arbeit. Zeitgleich stand er immer wieder für mehr Nacktheit in der Öffentlichkeit ein. Dabei war der unbekleidete Zustand nicht erotisch konnotiert, sondern vielmehr ein Ausdruck von Natürlichkeit. Man könnte also fast soweit gehen und behaupten, er war ein Fürsprecher der FKK-Bewegung und ein bekennender Naturist.
Als er 2012 einmal zu einer Ausstellung ins Louvre ging und dort Dutzende Akte – darunter wunderbare Werke von Titian, Veronese und Tintoretto – vorfand, fühlte er sich in seinem Schaffen bestätigt. Er entschied sich dazu, nicht länger defensiv gegenüber seinem Werk eingestellt zu sein.
Interessant ist auch in diesem Zusammenhang, dass Provokation und das Entfachen einer Kontroverse wohl nie die Intention des Künstlers selbst waren. Er betonte, dass er nicht versuche, provokante und bewusst anstößige Bilder zu malen, um absichtlich Menschen zu verärgern oder gegen sich aufzubringen. Ganz anders als es beispielsweise Pablo Picasso mit seinen pornografisch angelegten Werken versuchte.
Ramos sah sich also nicht als Kritiker seiner Zeit, sondern vielmehr als Beobachter, der keine Gender-Debatten vom Zaun brechen möchte und Kunst auch nicht als Instrument betrachtet, um (politische, gesellschaftskritische) Botschaften unters Volk zu bringen.
Erfolge und Auktionspreise
Geschadet hat ihm die Kritik offenbar nicht – zumindest nicht, was die Entwicklung seiner Popularität und künstlerischen Karriere anging.
Seine Werke waren auf dem Kunstmarkt äußerst gefragt, erzielten eine breite und anhaltende Aufmerksamkeit sowie Höchstpreise bei Galerien und Auktionen. Ein Marilyn-Monroe-Akt wurde beispielsweise 2016 in Wien für 173 000 Euro versteigert. Selbst limitierte Kunstdrucke sind kaum unter einem vierstelligen Betrag zu haben.
Dazu dürfte auch der Umstand beigetragen haben, dass Pop Art einfach nicht aus der Mode zu kommen scheint. Sie hat einen ganz eigenen Reiz und eine besondere Anziehungskraft auf uns. Die Ambivalenz aus der augenscheinlichen Oberflächlichkeit auf der einen und der innewohnenden Tiefgründigkeit auf der anderen Seite übt eine starke Faszination aus. Pop Art vereint spielerische Leichtigkeit mit ernster Kritik so gekonnt, dass wir uns dem nicht entziehen können.
Trotz der sehr erfolgreichen Karriere als Künstler stellt sich manchem Betrachter die Frage, warum er im Vergleich zu seinen Kollegen Andy Warhol und Roy Lichtenstein – was Aufmerksamkeit, Ruhm und wirtschaftlichen Erfolg angeht – doch eher im Schatten geblieben ist.
Laut der Datenbank von artnet, schlug der Auktionsrekord eines seiner Werke mit 1,07 Millionen britischen Pfund bei Sotheby`s (2012) zu Buche. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was Warhol und Lichtenstein bei Auktionen einbrachten.
Eine plausible Erklärung dafür lieferte sein Galerist Meisel in einem Interview mit ARTNEWS. Demnach lag dies ganz einfach am produktiven Output von Ramos im Vergleich zu Tom Wesselman, Lichtenstein und Andy Warhol.
Vergleicht man die nackten Zahlen, dann schuf Warhol im Laufe seines künstlerischen Schaffens etwa 36.000 Werke, Wesselman zwischen 8.000 und 10.000. Da Ramos einen Großteil seiner Arbeiten in mühsamer Detailarbeit erarbeitete und ihn seine Vollzeit-Tätigkeit als Professor an der California State University (1966-1997) durchaus auf Trab hielt, kommt Ramos in seiner Lebenszeit wohl nicht mal auf 1.000 Werke. Daher konnte er auch gar nicht in dem Ausmaß von kunstinteressierten Menschen, Galeristen, Museen und Mäzenen gesammelt werden.
Was bleibt…
Im Oktober 2018 verstarb Mel Ramos in seiner Heimatstadt Oakland im Alter von 83 Jahren. Laut seiner Tochter und Studiomanagerin Rochelle Leininger war die Todesursache Herzversagen.
Er hinterlässt neben seiner Tocher, seine Frau Leta und seinen Sohn Skot und eben nahezu 1.000 Malereien und Zeichnungen als Oeuvre für die Nachwelt. Seine frechen, bunten und teils absurd wirkenden Werke werden uns auch weiterhin erheitern, unterhalten und zum Nachdenken anregen.
Als einer der Pioniere hat er maßgeblichen Anteil daran, dass uns Pop Art über viele Jahrzehnte hinweg fasziniert und begeistert. Gleichzeitig dürfte er durch seine Lehrtätigkeit an der California State über mehr als 30 Jahre unzählige junge Künstler in Ihrem Entwicklungs- und Schaffensprozess in bedeutsamer Weise beeinflusst und geprägt haben.
Sein Vermächtnis für die Welt der Kunst ist also nicht hoch genug einzuschätzen.
Als Nachruf aus den Reihen seiner Zeitgenossen eignet sich folgende Aussage seines ehemaligen Galeristen Martin Muller gegenüber des San Francisco Chronicle:
“Ramos war ein bemerkenswerter Mensch, Künstler und Lehrer. Über zahlreiche politische und gesellschaftliche Trends und Veränderungen in der Kunstwelt hinweg, blieb er stets auf den schöpferischen Akt des Malens fokussiert, mit Leidenschaft, Hingabe und Disziplin.”
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gangwaymitte-blog · 6 years
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Das ist mal eine Aktion, die zum nachdenken anregt! #alexanderplatz #demo #unicef #greenpeace #konsumkritik #rundgang (hier: Alexanderplatz Berlin)
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