Tumgik
#Orchester im Treppenhaus
theaterformen-blog · 7 years
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Die elektrischen Leitungen zirpen. Licht kämpft sich durchs Dunkel, während die Musiker_innen vom Orchester im Treppenhaus kontemplativ die Schwingungen im Raum aufsaugen und in ihre Bögen übertragen. Die Improvisation um Mitternacht flammt als letzte von sechs über den Abend verteilten Nachtkerzen auf, flackert, leuchtet. Der Tag, die Halbzeit, das Bergfest von Festival THEATERFORMEN zieht noch einmal an den Zuhörer_innen vorbei. Ein Tag mit vielen verschiedenen Impressionen. Das barock anmutende Setting und die modern abstrakten Klänge bieten die Möglichkeit sich in die vertraute Sozialisation zurückzuziehen und das zuvor gehörte, intensive Klagelied von MARE NOSTRUM mit ein wenig Abstand und in gefühlter Sicherheit verarbeiten zu können. Geigen (Moritz Ter-Nedden und Henriette Otto), Viola (Ruth Kemna) und Cello (Thomas Posth) erzählen vom Nachtwind, der die Stadt in den Schlaf küsst und von Fensteraugen, die sich müde schließen; von der Dunkelheit, die die Ängste vor TIGERN und anderem verschlingt und von einem neuen Tag, der neue Chancen bringt. Die Improvisation erlischt. Das Licht dimmt runter. Das Zirpen verhallt. Und: Aus.
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Text: Jacqueline Moschkau Fotografie: Charlotte Behr
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kunst-kultur · 4 years
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* Peter Lindbergh-Schau Kunstpalast Düsseldorf, Bildband Taschen https://www.kunoweb.de/fotografie, @Kunstpalast @TASCHEN * ARTE Mediathek: https://t1p.de/15gc @ARTEde * Orchester im Treppenhaus: "Notfallkonzerte": https://t1p.de/qsy1 #notfallkonzert @orchester_im_treppenhaus
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atyrvanrostock · 4 years
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Bewusste Gegenwehr
Gedankenversunken schlenderte ich aus dem Haus und übers Gehöft. Dieses kleine Dorf, in dem ich mal gewohnt habe, war in Ruhe gehüllt. Es gab selten laute Gespräche und viele Autos passierten diesen Ort ebenfalls nicht. Selbst wenn sie es dann und wann mal taten, bemerkte man sie kaum, obwohl Carlsruhe eigentlich nur aus einem Teich an einer Hauptstraße bestand. Der gepflasterte Weg vor der Haustür war durch die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre etwas mitgenommen, aber das Gras zwischen den beiden Streifen wuchs weiterhin prächtig. Auf halben Weg in Richtung Schuppen sah ich meinen ehemaligen Schwager an einer Werkbank arbeiten. Er stand dort, wo meine Mutter früher ihr Auto geparkt hatte. Zwischen dem Platz und dem Kaninchenstall, den mein Vater wiederhergestellt hatte, war die Klärgrube verschlossen mit einem rostigen runden Deckel mit einem fingerdicken Loch darin. Zur Verschönerung pflanzte meine Mutter früher sämtliche bunte Blumen darum, die sie finden konnte. Ich ging auf ihn zu und riss ihn mit meiner Begrüßung aus der Arbeit. „Na Mensch. Freut mich, dass Du hier bist.“ In seiner blauen Latzhose drehte er sich zu mir um. Er sah erschöpft aus. Seine Gesichtszüge waren schon immer etwas markant, aber jetzt waren sie schon fast faltig und die Augen eingefallen. Es war das erste Mal, dass ich ihn gesehen habe, seit der Scheidung. Hinter ihm auf der Werkbank lag ein dicker Holzbalken dessen Enden er zu einer Überblattung gesägt hatte. Diese Art der Holzverbindung hatte er mir vor Ewigkeiten mal gezeigt. „Naja siehst ja, läuft“ sagte er zu mir. Ich lachte kurz auf. „Ja, naja so schwer kanns ja nicht sein, die Dinger herzustellen.“ Das kam provozierender rüber als es eigentlich sollte und er erwiderte prompt. „Sag mal kannst Du Dich eigentlich noch erinnern was das für ne Arbeit ist? Auch die ganzen Schlüssel herzustellen in den Details mit den Zähnen und das von Hand?“ Wortlos ließ ich es über mich ergehen. Meine Worte hätten wesentlich besser gewählt werden können. Ich schloss für einen Moment die Augen, atmete durch, öffnete die Augen wieder und fand ich mich in einem halb offenen Treppenhaus wieder. Und das sehr weit oben. Es war keine geschlossene Treppe an sich. Der Anbau war knapp an das Hotel angebaut, die Wände waren vielmehr breite Ecken, die sich nicht trafen um einen ganzen Körper zu ergeben. Die Nachmittagssonne schien durch die Lücken. Unten vor dem Hotel war eine weite grüne Fläche zu erkennen an dessen Rand ein Freibad mit Sprungtürmen und Rutschen stand. Trotz der fast kilometerweiten Entfernung sah ich wie verlassen das alles wirklich war, trotz der vereinzelten Menschen und dem kristallklaren Wasser. Die Anlagen waren alt, vergilbt und versifft. Das Hotel, in welches ich mich gerade begeben wollte, war es ebenfalls. Grob geschätzt war ich vielleicht im vierzehnten Stock und es ging noch weiter hoch. Erst als ich das Gebäude selbst betrat fiel mir auf, dass das Treppenhaus nicht einmal überdacht war und wie instabil es samt Anhang wirkte. Ein Gefühl von Höhenangst überkam mich. Hohe Gebäude waren mir noch nie geheuer, erst recht nicht, wenn sie beim inneren Aufenthalt den Anschein erweckten gleich einzustürzen. Vorsichtig tastete ich mich durch den Flur. Der Balkon auf der anderen Gebäudeseite war nicht mehr durch eine Scheibe geschützt, stattdessen wehte es zugig durch Glassplitter. Die Deckenbeleuchtung war kaputt und hing teilweise von der Decke, was das Innenleben am hellen Tag wie eine dunkle Ruine wirken lies. Die Türen zu den Zimmern wirkten stabil und wackelig zugleich. Mittig zwischen dem Balkon und der Treppe führte der Flur weiter zu mehreren geschlossenen und durchnummerierten Türen. Je weiter ich blickte desto dunkler wurde es. Aber neben mir tat sich eine Tür auf, die ich ohne zu zögern betrat. Hinter mir fiel das Schloss in die Zarge. Der schmale Flur führte links in ein Wohnzimmer mit Küchenzeile, doch ich legte mich stattdessen in das Kinderzimmer schräg rechts vor mir, wobei ich es erst wagte aus dem Fenster zu sehen als ich auf dem Boden war. Ich war mir ziemlich sicher, dass mir jemand die Tür aufgemacht haben muss, aber beim Betreten war mir niemand aufgefallen. Die Unsicherheit über die Person oder Macht, die mich hergeführt hatte, verängstigte mich. Das Zimmer und die Einrichtung waren in einem ausgeblichenen pink gehalten, wobei es den Anschein erweckte ich wäre in einer Ruine nahe Tschernobyl. Jetzt wo ich so gelähmt lag verfestigte sich das Gefühl, dass das ganze Gebäude leicht schwankte. Meine Angst wurde immer größer. Ich hasse es, so weit oben zu sein und wenn mein Untergrund keinen festen Eindruck machte, könnte ich in blanke Panik ausbrechen. Wie in Trance wippte das Gemäuer von einer Seite zur nächsten. Dadurch schoben sich etliche Möbel und Spielzeuge hin und her, ebenso wie weitere Glassplitter. Doch ich blieb fest auf dem Teppich inmitten des Zimmers in meinem eigenen Schweiß liegen und starrte zusammengekauert aus dem Fenster. Während alles immer weiter kippte, tauchte hinter dem Fenster ein weiteres ähnliches Hotel auf, woran ich erkennen konnte, wie weit die Neigung wirklich war. Mir blieb nur zu hoffen, dass es bald aufhören würde. Mit den letzten Perlen auf meiner Stirn stand ich gegenüber von einem Theater, dessen Eingang sehr modern gehalten war, mit Stahlstreben, die blau angeleuchtet wurden und einen halben Kreis über den Türen formte. Die kleinen Scheinwerfer neben der Treppe rundeten das ganze Bild sanft ab. Etwas verriet mir, dass ich in einer kleinen Stadt war, die sich für dieses eine Event sichtlich ins Zeug gelegt hatte. Es wirkte sehr edel und doch sah ich haufenweise normale Leute, die sich einfach nur schick anzogen um dem Gesamtbild gerecht zu werden. Innerlich ließ es mich aufblühen, zu sehen, dass hier keine großkotzigen Unternehmer oder eingebildete Banker waren, sondern Familien aus der „Unter- und Mittelschicht“. Von der Stadt für das Volk sozusagen. An den beiden Sicherheitsleuten vorbeigegangen, machte ich einen Schwenker nach rechts in einen abgelegenen Raum am Rande des Theaters. Hier standen wenige weiße Sessel mit halbrunden Lehnen und ein gleichfarbiges kleines Sofa. Links neben der Tür an der Wand war ein hüfthoher Aktenschrank auf dem ein Wasserspender mit Plastikbechern stand. Im Fach darunter war ein Weidenkorb mit Salz- und Pfeffertütchen. Ich griff in meine rechte Jackentasche und holte drei blau gefärbte Eier hervor, die ich in den Korb legte. Dann verschwand ich wieder aus dem Raum und folgte dem Flur nach links, wobei ich mittig den bereits gut gefüllten Saal sah. Die Bühne hatte ihren Vorhang noch geöffnet und einige Schausteller sprachen sich mit dem Orchester ab. Auf der anderen Seite des Eingangs waren Garderobe und einige kleine Stände für Snacks. Ich lehnte mich an ein Geländer mittig auf einer Rampe und sah mir die Gäste an. Nach wenigen Augenblicken kamen zwei Jugendliche in meine Richtung. Beide waren sichtlich angetrunken. Sie torkelten, gingen gebückt und in Schlangenlinien. Zusätzlich waren sie gekleidet, als wären sie gerade aus einem Altkleidercontainer geklettert. Es dauerte nicht lange bis ich den Entschluss fasste, sie rauszuwerfen. „Hey, ihr zwei. Ihr habt hier nichts verloren. Geht nach Hause und schlaft euren Rausch aus. Die Veranstalter wollen keine betrunkenen Leute.“ Einer von den beiden richtete sich vor mir auf, viel dabei fast nach hinten. Sein weißes Shirt mit abgewaschenem roten Logo rutschte ihm den Bauch hoch, seine Gesichtszüge tanzten praktisch Tango. Lallend versuchte er mich zurecht zu weisen, wobei nicht mal ein Bruchteil verständlich war. Augenrollend legte ich meine Hand auf seine Schulter und versuchte ihn heraus zu führen. Es dauerte ein paar Sekunden bis er begriff, was ich vorhatte und versuchte mir eine zu verpassen. Ich trat einen Schritt nach hinten, sein Schlag ging ins Leere und er drehte sich einmal um sich selbst. Jetzt packte ich ihm mit der linken Hand am Kragen und schlug ihm ins Gesicht, obwohl ich nicht erwartete, dass es etwas bringen würde, da mir schnell glasklar war, dass ich gerade träumte. Doch wider erwarten spürte er wohl die Stärke des Schlags und sein Kopf schwang auf seinem Hals herum. Dabei ging er auf die Knie und die Gäste starrten uns an. Meinem Gefühl nach fragten sie sich eher was ich mit diesem Trunkenbold wohl anstellen würde, als dass sie schockiert über meine Tat wären. Meine Faust war noch immer oben und kurz überlegte ich, was ich jetzt tun sollte. Mein Gesicht entspannte sich, ich zuckte leicht mit den Schultern und verpasste ihm noch einige weitere Schläge. Was sollte schon passieren? Ich träume ja! Kraftlos fiel er unter dem Applaus der Gäste zu Boden und sein Freund schliff ihn heraus. Die beiden Sicherheitsbeamten sahen skeptisch um die Ecke. Als sie erkannten, dass ich dafür verantwortlich war, zuckten sie mit den Schultern und wandten sich wieder der Straße zu. Der Beifall hatte etwas angenehmes an sich. Leider hielt das Gefühl nur kurz an bis es durch eine aufsteigende Befürchtung abgelöst wurde. Mit Sicherheit waren nicht alle damit einverstanden. Wenn ich Pech hätte, wären sogar die Eltern da gewesen. Ich musste verschwinden und das schnell und ohne Beweise. Die blauen Eier kamen mir in den Sinn. Da musste ich noch etwas ändern, doch ich wusste nicht was. Während der wenigen Schritte zum vorherigen Raum überlegte ich was ich tun sollte. Noch weitere Eier platzieren? Die Eier entfernen oder nur die Zahl reduzieren? Doch dazu kam es nicht. Gerade als ich die Tür öffnen wollte, drückte ein großer dicker Mann im gestreiften Hemd die Pforte auf und drückte mich samt erhobener Nase zur Seite. Ich duckte mich demütig weg, es war besser kurz mitzuspielen als durch verbale Gegenwehr aufzufallen. Meine Möglichkeit war dahin. Nicht nur, dass man mich vor dem Raum gesehen hatte, in dem Raum selbst waren noch mehrere Büroangestellte und hielten ein zwangloses Meeting. Die einzige Möglichkeit, die blieb, war über die Seite hinter den Garderoben zu verschwinden. Dort wo der unbewachte Parkplatz war. Die startende Bühnenshow verschaffte genug Ablenkung, dass ich unerkannt hindurch schlüpfen konnte. An dieser Stelle standen nur eine handvoll Autos im dämmernden Sonnenschein. Eine 1,70m große Lehrerin mit kurzen blonden Haaren rauschte an mir vorbei und hielt mir bereits einen Vortrag über mein fehlerhaftes Verhalten, bevor ich sie überhaupt sah. Schnell wurde sie ausfallend und beleidigend, drohte mir sogar, mich bei der Schulleitung anzuzeigen. Um die Sache zu klären lief ich ihr hinterher. Die Frau ging an einer ehemaligen Mitschülerin vorbei. Miriam war nicht zu verwechseln. Sie hatte ein eigenartiges Gesicht mit einer leicht klobigen Nase und breitem Kiefer. Ihre dunkelblonden gelockten Haare hingen ihr bis über die Schultern und trotz fester Zahnspange auf beiden Zahnreihen machte sie sich nichts draus, wenn es darum ging andere zu verpöhnen. Und das alles in einem Kleidungsstil der die Klamotten ihrer Oma mit den neusten Arten diese zu tragen kombinierte. Weiterhin ging die Lehrerin straffen Schrittes zu ihrem Auto und ich versuchte Schritt zu halten. Aber je schneller ich lief, desto langsamer wurde ich, bis ich laufend zum Stillstand kam. Es brauchte einige Augenblicke bis ich dieses Traumprinzip erkannte und dementsprechend reagieren konnte, nur war da die Dame schon in ihr Auto gestiegen und weggefahren. Mir war auch so, als hätte sie mir noch in ihrem Auto bei geschlossenen Fenster die Leviten lesen wollen. Miriam sah ihr noch hinterher und nutzte gleich ihre Gelegenheit. „Ohhhhh, ist sie weggefahren und du konntest nicht mal was dagegen sagen? Das tut mir ja so leid für dich, hoffentlich bekommst du dann nochmal irgendwann deine Chance.“ Direkt danach machte sie eine ausfallende Verbeugung um mich noch weiter zu verhöhnen. Jeder wusste, dass ich Mittelaltermärkte liebe und fast die ganze 9D machte sich das zur Waffe gegen mich. In ihrem Aufrichten wollte sie mich noch triumphierend ansehen. Das hämische Grinsen entwich ihrem Gesicht und setzte sich auf meines, denn ich ging direkt auf sie zu. Ich dachte daran, dass sie eine wichtige Regel während eines Traumes nicht bedacht hatte. Je schneller man laufen will, desto langsamer kommt man voran oder bleibt stehen. Im Umkehrschluss heißt das: Gehe ich entspannt, kommt sie mir nicht davon. Und das kam sie auch nicht. Vor Schockstarre blieb sie stehen und starrte mich angsterfüllt an. Ich neigte nie zu übermäßigen Darstellungen, aber diesen Moment wollte ich dann doch etwas auskosten. Deswegen sah ich an ihr vorbei und ignorierte sie auch fast auf meinem weiteren Weg. Noch in der letzten Ecke meines Augenwinkels sah ich einen Funken Erleichterung in ihr aufblitzen. Dann fasste ich ihr ins Gesicht und drückte sie über mein Bein auf den Boden. Als sie lag trat ich noch zweimal auf sie ein. Zuerst in den Magen, dann ins Gesicht. Und dann war es ruhig. Herrlich ruhig. Alleine das Gefühl wie mein Fuß auf Widerstand stieß und das Gewebe versuchte nachzugeben, ich aber trotzdem endlich nach all den Jahren mal wirkungsvoll zuschlagen konnte, versetzte mich in einen Zustand der tiefenentspannten Genugtuung. Und es konnte mir nichts passieren. Ich träumte schließlich und ich konnte endlich das tun, was ich seit Jahren versucht hatte: Mich zur Wehr setzen und mal den Gefühlen und Gedanken einen freien Lauf von Taten ohne Konsequenzen folgen zu lassen. Zufrieden ging ich weiter über den Parkplatz, bog dabei rechts ein. Dort standen drei junge Frauen, an zwei älteren Autos. Ihre Körpersprache verriet mir über die Distanz schon, dass sie sich über irgendetwas das Maul zerrissen. Einer Eingebung folgend hielt ich auf sie zu und als ich näher kam zeigte eine der Mädels auf mich und fing an sinnlose Behauptungen und Warnungen von sich zu geben. Verstehen konnte ich sie nicht, da ich durch den eben erlangten Erfolg noch wie in einer schallgedämpfter Blase war. Mit dem selben siegessicheren Lächeln ging ich auch auf sie zu und alle drei sahen mich regungslos und erschrocken an. Spontan entschloss ich mich dazu etwas auszuprobieren. Ohne die anderen beiden zu beachten ging ich auf die Verleumderin zu und positionierte mich vor ihr. Früher hatte es manchmal funktioniert, wenn ich mich hochstreckte während ich vor einigen Streithähnen stand. Viele machten sich dabei ganz klein und ließen sich einschüchtern. So auch diese Dame. Sie hob etwas die Hände um sich vielleicht geschlagen zu geben. Doch kurz danach flammte auch in ihr wieder dieser widerwillige Spott auf, der bewies, dass sie nur so tat, dass sie es nicht ernst meinte, damit ich nicht gegen sie aufbegehrte. Es war das gleiche Spiel wie in allen Klassen, die ich bisher besucht hatte. Ich schlug ihr ins Gesicht. Sie flog wenige Meter auf die Grasfläche neben dem Parkplatz. Dass es jetzt so einfach gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Aber fürs erste soll´s auch mal gut gewesen sein. Mit einigen Atemzügen saß ich in einem Bus, der über einen sandigen Weg, der aus zwei Streifen bestand, in Richtung eines Dorfes fuhr, welches kurz hinter einer breiten Wand aus kieferbewachsenen Dünen lag. Eigentlich war es vielmehr eine Ansammlung kleiner Häuser oder Blechhütten, aber da wir direkt hinter dem Strand waren, ließ ich das für mich so durchgehen. Ich blickte aus der linken Busseite als wir kurz hielten. Dabei vielen mir drei ausgeblichene weiße Ortsschilder auf auf denen eigenartige Namen standen. Die Wörter hatten ungewöhnlich viele ä,ö und ü in sich geschlossen. Generell waren die Vokale stark in der Überzahl und hintereinander gereiht. Es erinnerte mich an die finnische Sprache, auch weil die Ortsnamen so lang waren, dass sie auf zwei Zeilen aufgeteilt werden mussten. Die anderen Passagiere stiegen aus, unser Halt musste wohl endgültig sein. Ich nahm meinen Rucksack auf die Schulter und trat hinaus. Meine Füße sackten leicht in den feinen Sand, selbst durch die Sohle spürte ich noch einige Kiefernzapfen. Obwohl die Schilder augenscheinlich auf finnisch beschrieben worden waren, sah ich viele Damen, verschleiert in dunklen Burkas, zwischen den üblichen Badegästen. Es wirkte für mich sehr befremdlich, zumal weil sie an einigen großen halbrunden Backsteinöfen Handel zu treiben pflegten. Für Religion war ich nie zu haben. Sollte jeder machen wie er will, allerdings sah und sehe ich gerade Sachen wie Burkas, Ernährungsweisen, bestimmte Riten und Abgaben als äußerst negative Eigenschaft an. Vor uns führten zwei Wege weiter. Einer über die Düne zum Strand und der andere hinter der Düne entlang durch die Bäume. Ich entschied mich direkt zum Strand zu gehen, auch deswegen weil vom Bus aus zu erkennen war, dass man oben auf der Düne eine weite Sicht haben musste. So war es auch. Der Sand war fast weiß mit vielen kleinen schwarzen Punkten, es lagen nur an wenigen kleinen Stellen Algen und Muscheln herum. Einzig die morschen Holzbalken, die vom Strand ins Meer führten, störten den Anblick etwas. Man sagte mir, dass diese Anordnung „Wellenbrecher“ genannt wurde, aber das bezweifelte ich mit den Jahren. Links entlang der Brecher ging die Fläche platt weiter bis sie abrupt an einer kreidebleichen Steilküste endete. Dort türmten sich auch hohe Wellen auf, was viele Besucher allerdings nicht davor abschreckte dennoch schwimmen zu gehen. Die rechte Seite war noch etwas von der Düne bedeckt, aber das Wasser dort war ruhiger und auch die Menschen. Die Rechte ruhigere Ecke war meine Wahl, schließlich ist man nicht oft (anscheinend) in Finnland am Strand. Ich folgte dem Weg und der Abzweigung nach rechts. Unerwartet tapste ich kurz danach auch schon direkt ins Wasser, welches mir schnell bis zum Hals stieg. Um mich herum veränderte sich das rege Treiben des Strandes zu dem eines Schwimmbeckens mit mehreren Bahnen einer Halle. Wo ich nun letztendlich war, war mir egal. Viel Zeit war vergangen seit ich das letzte mal schwimmen gehen konnte und ich wollte das genießen. Die Fülle des Beckens störte mich auch nicht, nur die Wellen, die mich immer wieder hoch hoben und mir damit der Boden unter den Füßen entglitt. Meine Klamotten konnte ich nicht mehr retten, aber der Rucksack war vielleicht noch halbwegs trocken zu halten. Als ich auf Zehenspitzen „gehen“ konnte ging´s. Als ich die Grenze zum tieferen Sprungteil passierte, nicht mehr. Sobald mein Gepäck die Oberfläche berührte, schien es sich sofort voll zu saugen und zog mich gnadenlos nach unten. Schwerfällig zog ich mich an den Beckenrand, wo in immer gleichen Abständen die Podeste für die Sportschwimmer waren. Es saßen viele Kinder sämtlicher Altersgruppen und in allerlei Bademode mit Schnorcheln und Schwimmflügeln gekleidet darauf. Mit der linken Hand hielt ich mich fest, mit der Rechten den Rucksack. Eine Welle schwabbte daran und es zog mich kurz wieder unter Wasser. Prustend tauchte ich wieder auf, schüttelte mir das Wasser aus dem Gesicht und sagte lachend ironisch: „Nein, mein Rücksack wiegt keine 20 Kilogramm.“ In dem Moment fühlte ich mich nicht alleine. Auch wenn ich sie nicht sehen konnte, war ich der Überzeugung, dass meine Frau bei mir war. Das machte mir noch mehr Freude, umso besser, wenn ich endlich das verdammte Ding ablegen konnte, welches ich mittlerweile mit erhobenen Ellenbogen auf meiner Schulter trug. Knapp vor meinem Gesicht sprang jemand ins Wasser, wodurch ich fast den halt verlor. Der kleine blonde Bengel tauchte auf, sah und lächelte mich an. Die kurzen Haare, Brille, blaue Augen, Zahnspange auf beiden Zahnreihen. Ja. Das war Wilken. Ebenfalls ehemalige 9D. Mit einem kurzen kichern drehte er sich weg und schwamm davon. Ich wollte, wie vorhin, schon innerlich hochfahren. Aber offensichtlich hatte er mich nicht erkannt. Und solange er keinen Stress machte, konnte ich auch in Ruhe die Zeit genießen.
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hyggehilda-blog · 6 years
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News! News! News!
Ihr Lieben,
ich bin ganz aufgeregt. Nicht nur, dass Jazzpianist Nikolaj Bentzon angekündigt hat, beim diesjährigen Vinterjazz Festival in Copenhagen am 15.02.2018 ein waschechtes Low-Fi Wohnzimmerkonzert zu geben (wenn das mal nichts für uns Hyggels ist!), sondern endlich scheint das wunderbare, skandinavische Lebensgefühl auch ein wenig auf uns in Deutschland hinüber geschwappt zu sein. 
Frei nach dem Motto: “Gemütlichkeit ist ein Stück Kultur” veranstaltet zum Bespiel die Region Hannover am 04.02.2018 im Schloss Landestrost in Neustadt am Rübenberge das erste FamilienHygge. Es spielt das “Orchester im Treppenhaus” (ziemlich unpassender Name, wenn ihr mich fragt) in Mitten einer Kuschellandschaft aus Decken, Sofas und Wollsocken. 
Für alle, die noch Karten für eines der Events bekommen haben; ich freue mich, Euch zu treffen. Erscheint zahlreich und lasst mich gerne an Euren Eindrücken teilhaben!
Alle anderen müssen aber nicht traurig sein, denn natürlich werdet ihr hier auf meinem Blog alles Wichtige darüber lesen können. Die Kamera nehme ich selbstverständlich auch mit!
Hildas Tip des Tages: Falls ihr selbst gerne mal ein HyggeKonzert organisieren oder verschenken wollt (natürlich nur, um es auch endlich in meinen Blog zu schaffen :D), besucht die Seite https://www.sofaconcerts.org und lasst Euch inspirieren! 
Euch allen noch einen kuscheligen Sonntag und bis bald.
Eure HyggeHilda 
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astra-and-lilith · 7 years
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So. Waldoferia. Buddha-Bong. Und andere Orte, an denen von evangelikalen Clintobs mit Hilfe von Tarn-Organsiationen eingesammelt worden war. Sammelklagen funktionieren hier in Deutschland nicht? Ach ja? “Dirk”? Dafür gibt es Sondereinheiten. Auch für die Behandlung von Menschen, die abtreibende Mittel verteilen. Und verteilen  lassen. Und dann diese  Menschen im Honigtopf einsammeln. Im meinem Windschatten segeln und rechte bis linke Menschen mit merkwürdigen Einstellungen einsammeln? Und jetzt voll ins Milieu integriert, wie ich eben im internen Tumblr-Account am Bildschirm gelesen habe? Das Gegenteil einer Wende ist eine Halse. Dooooong! Und wer andere per Internet und Technik leitet, ebenfalls soeben gelesen, erinnert sich dann sicher daran, dass auch er selber mal (fehl-)geleitet worden war. Das zur Machtfrage, die sich hier doch immer wieder mal stellt. So. Die Amazonen-Teams holen natürlich zusammen mit den Sondereinheiten das Abrechnungsmaterial ab. Und auch an den Baustellen wird auf- und ausgeräumt. Soeben automatische Einblendung des Bergsteigers auf die graue Felswand? So ein Grau wie das des schrägen Kindersitzes auf dem Fahrrad vorhin im Altengrabengässchen? Und rechts fuhren zwei silbergraue grosse Busse und ein gelb-schwarzer Roller? Siehe Einträge von vorgestern? Dazu hier am Kopf ein kurzer Spannungskopfschmerz, als ich draußen am Fenster stand und hinten zeigt jemand in orange-farbener Weste auf die silbergraue Laterne mit Bogen über ihm und und hält dann den Arm schräg ins Grün des Parks vom Kardinal? Am Eingang des Altengrabengässchens? Vorher war bereits eine Runde gelaufen mit Stich im Bauch bei mir, als ich in der Küche am Becken stand, das große Fenster hier im Treppenhaus war vorher geöffnet worden, als ich aufwachte, das ADS-Syndrom war also bereits aktiv, und dann wurde auch noch vor den grünen Garagen unten gekehrt? Ja ja. Diese klein gemachte pulverisierte Grün. Gelle?
Nun, nicht nur die Satelliten sind aktiv. Und zeichnen das alles auf. Auch in Frankreich. By the way. Wer streichelt noch kleinen Jungen über den Kopf. Kleinen dunkelhäutigen Jungen? Schwarzen? Der Kleine interessiert sich für Technik und möchte mal kontrollieren? Der Kleine? Und darf auch mal einen Blick unter das Auto werfen? In den Kofferraum blicken? Und wer leckt da kurz quer? Einen Blick auf die Rücksitzbank werfen? Und hinter ihm steht wer? Und nun möchten wir noch mehr jodelnde Generäle sehen, die die Nummern mit dem Armee-Orchester, das Punk spielte, offenbar auch geil fanden. Links flöten macht Freude. Gelle? Querflöten? Wer hält da doch gleich den Taktstock in der Hand? Nun denn. Schwulsein oder Bisexualität muss nicht unbedingt einhergehen mit Frauen-Feindlichkeit. Oder Rassismus. Und Abneigung gegen matriarchale Kulturgeschichte. Das alles ist auch nicht genetisch bedingt. Und das eine muss nicht mit dem anderen einhergehen. Nein, das muss es wirklich nicht. Und noch eine Technikkontrolle. 12.00 Uhr. Bei der Datei-Aufnahme draussen am Fenster links Zucken Hand und Oberschenkel Spannung. So. Lafayette! Wie bereits bemerkt: We are here! Da darf dann auch jede und jeder mal auf der Bühne sein Innerstes nach Aussen tragen.
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kunst-kultur · 5 years
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33.Niedersächsische Musiktage Dark Room - Blindflug ins All in Verden/Celle von/mit dem Orchester im Treppenhaus Mehr im KUNO-Blog: https://t1p.de/opi9 @treppenhausorchester @GustavHolst1874 #sollima #markonikodijevic
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