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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 21 – Rallyeredewendungen
Also letztes Jahr…: Von Oli, Wuizi und Jö überinflationär benutzter Satzanfang, mit dem sie
1) betonen, dass sie die Rallye ja schon mal gefahren sind und
2) darauf hinweisen, wie unterlegen und weniger cool die Rallye dieses Jahr ist.
Anstupsen/anbumsen: Ein meisten sanfter, mit Absicht herbeigeführter Stoßstangenkontakt zwischen zwei Rallyeautos. Kann wechselseitig mehrfach hin und her ausgeführt werden und findet vor allem an roten Ampeln, Tankstellen und Parkplätzen statt. Wird vom einheimischen Publikum meist panisch mit angesehen – vor allem, wenn die anstupsende Person weiblich ist.
Das hält noch bis Istanbul / Dalyan: Abwinkendes Urteil, dass ein Problem beim Auto vorerst nicht repariert werden muss und schon bis zum ersten großen Etappenziel bzw. Rallyeziel nicht kaputt gehen wird.
Das ist witzig, weil…: Die ironische Imitation einer auf Missverständnissen und Unterschieden im Humor basierten Tendenz, jemandem, der gerade einen Witz gemacht hat, zu erklären, wieso dieser witzig ist.
Erst drücken, dann reden: Eine auf den Mikro-Knopf am Funkgerät bezogene Bemerkung, dass die Aussage einer funkenden Person nicht verstanden werden konnte, weil ihr Mikro nicht über den gesamten Funkspruch eingeschaltet war.
Frei frei frei frei frei (…): Auf kurvigen Straßen und Autobahnen benutztes Funksignal, um den hinteren Autos der Kolonne mitzuteilen, dass überholt werden kann. Durch mehrfache, übertriebene Wiederholung des Wortes „frei“ wird die Länge der Strecke betont, auf der kein Gegenverkehr droht. Aufgrund des gewöhnlich sehr optimistisch berechneten Überholungszeitraums durch den Funker im ersten Auto eine leider sehr unzuverlässige Form der Kommunikation der zu erwarteten Verkehrsbedingungen.
Hast du etwa nicht das Roadbook gelesen? Eine vor allem von Ute vorwurfsvoll gestellte Frage, wenn jemand sich nach der Tagesaufgabe oder dem nächsten Etappenziel/Fahrerlager erkundigt.
Haymana:
1) Eine Stadt in der Türkei, in der es ein 24h-Hamam gibt.
2) Ein Etappenziel, dessen Fahrerlager wir zunächst nicht erreicht haben und stattdessen in einem Dorf 20 km weiter gelandet sind, wo uns ein Einheimischer mit energischen „Haymana! Haymana!“-Ausrufen auf den richtigen Weg zurückhelfen wollte.
3) Ein die unter 2) genannten Ausrufe zitierender, die besagte energische Art humorvoll imitierender Funkspruch oder Gesprächsfüller. Besonders gelungen, wenn von Oli ausgeführt.
Kamel Atatürk: Ein etwa handgroßes Plüschkamel im Team-Auto Rudi, welches sich durch keine Menge an Panzertape dauerhaft ans Armaturenbrett befestigen lässt.
Kischte:
1)      Die schwäbische Aussprache des Wortes „Kiste“
2)      Ein handliches und in drei von vier der Teamautos genutztes Aufbewahrungsutensil, um Besitz, Werkzeuge etc. auf und unter der Matratze im Auto zu verstauen.
3)      Ein Ausruf in Anlehnung an das Orsons-Lied „Schwung in die Kiste“, der passt, wann immer eines der unter 2) genannten Aufbewahrungsutensilien zur Sprache kommt, man den Fahrstil des Autos „Schwung….Kiste“ kommentieren oder eine Tanzparty am Straßenrand veranstalten will.
Nächstes Jahr müssen wir…:  Von einem coolen Einfall eines anderen Teams, einem eigenen Problem oder generellem Rallyeenthusiasmus inspiriertes, euphorisches Pläneschmieden für die Rallye 2017.
Offroad: In Straßenkarten generell weiß eingezeichnete Feld- und Schotterwege durch Berge und Dörfer, die mit alten Rallyeautos in einem Stil und einer Geschwindigkeit gefahren werden können, die man seinen eigenen Autos zu Hause nicht zumuten würde.
Quack quack quack: Ein in Anlehnung an eine Entenmama mit ihren Küken gemachter Funkspruch, dass alle Autos des Teams in Sicht- und Funkreichweite sind.
Schick: Ein von Mathias, Oli und Wuizi genutztes Wort, um Dinge positiv zu bewerten bzw. Anerkennung für sie auszudrücken. Unabhängig von tatsächlicher Attraktivität oder Ästhetik des beschriebenen Gegenstandes oder Ereignisses lassen sich Synonym die Begriffe „gut“ oder „gelungen“ nutzen.
Sieben: Eine Uhrzeit, zu der wir uns täglich vornehmen, aufzustehen. In den ersten Tagen mit ehrlicher Absicht, mit im Laufe der Rallye abnehmender Ernsthaftigkeit und zunehmender amüsierender Wirkung.
Stinkerlies: Spitzname für das Rallyeteam der Schweizer Judo-Mannschaft, das mit einer misslungenen Bengalo-Show am Rallyestart für viel Rauch, Gestank und Verzögerung gesorgt hat.
Taler: Die wahre Bedeutung des Kürzels TL für die türkische Landeswährung.
Tiefentladen: Zunächst im Kontext einer Batterie zum Trinkspiel mutierter Begriff, der von den Teammitgliedern mit anhaltend hoher Motivation in mehr oder weniger passenden Kontexten eingebettet wurde, um einen Vorwand für den Alkoholkonsum zu erschaffen.
Uiuiuiuiui: Ein tendenziell ironischer Ausruf, mit dem auf ein besonders perfides, schlüpfriges oder beeindruckendes Ereignis oder eine entsprechende Handlung reagiert wird.
Wer hat ein Roadbook? Frage, die ein Teammitglied stellt, wenn er bzw. sie zu faul ist, um in seinem eigenen Auto nach einem der drei Roadbooks zu suchen, die auf unsere vier Autos verteilt sind.
Wiggle wiggle wiggle: Nach dem gleichnamigen Rapsong benannte Bezeichnung für die fühlbare und insbesondere vom dahinter Fahrenden beobachtete tanzartige Schaukelbewegung der Autos. Erfolgt beim Fahren über unebene und hügelige Straßen, Schlaglöcher und Steine.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 21 – Adios AOR!
Nach einem fetten Frühstück im Hotel (Danke Katrin (Mensch)!) treffen wir Mathias zum Startschuss, wo der Gouverneur seine Rede hält. Sein AOR-Shirt spannt, die passende Baseballkappe sitzt. Auch der Polizeichef, der Landrat und der Gendarmerie-Kommandant sind dabei. Unsere Kolonne durch Dalyan zieht weniger winkende Fans an als die gestrige, aber dafür geht es bald Offroad.
Wuizi packt der Ehrgeiz. Er kämpft Gloria mit gewagten Überholmanövern und YOLO-Strategien bis zum dritten Platz nach vorne durch, zerlegt dabei einen Reifen. Wie gestern wechseln wir während der Startkolonne, aber statt Stau ziehen heute alle an uns vorbei. Oli stellt fest, dass Rudi tropft und füllt Kühlerdicht ein. Jetzt springt Rudi nicht mehr an. Es ist der letzte Rallyetag, also lohnt sich untersuchen und reparieren nicht mehr. Ab jetzt rollt Rudi bergab, ansonsten wird er von den anderen Autos durch die Straßen angeschubst und geschoben.
Währenddessen brennen einigen der anderen Teams die Sicherungen durch. Sie schlagen uns während der Fahrt mit einem Hammer den Seitenspiegel kaputt, fahren den anderen ab. Dafür sehen wir sie Minuten später mit einer zertrümmerten Heckscheibe fahren. Andere versuchen sich auf der Bergetappe gegenseitig von der Fahrbahn abzubringen, anzuschieben, mit Steinschlägen zu verregnen. Am Ende sind zahlreiche Scheinwerfer zertrümmert, es fehlen Stoßstangen, Spiegel, Fenster. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen. Soweit es geht, meiden wir die Beteiligten.
Gemächlich schubsen wir Rudi über mehrspurige Landstraßen, fahren zur heutigen Rallyeaufgabe Erntehelfen, wo wir in einer Orangenplantage in vier Minuten 160 der Früchte sammeln. Oh nein, für eine Karriere in der Branche reicht es wohl nicht. Weiter geht’s, Rudi anschubsen, irgendwann wechseln wir zum Abschleppseil. Wir beschließen, die beiden KITT-Mobile Rudi und Superjhemp am Abgabeort vor dem Hotel Caria auszuräumen und abzustellen. Der Abschied verläuft emotionaler, als es uns lieb ist.
Abends dann ist mitten in der Stadt die Siegerehrung. Wie fast alle Teams haben wir uns den stolzen vierten Platz erkämpft. Gewonnen hat ausgerechnet das Team mit dem selbstironischen Namen “No Camel No Cry”. Wir fiebern für sie mit, freuen uns über ihren Sieg. Doch die Rede des Teamchefs macht klar: Sie sind weder sympathisch noch entspannt an die Sache rangegangen. Pffft.
Für solche Verbissenheit ist bei uns kein Platz: Wir lachen uns schlapp über gleich zwei Tippfehler auf den Medaillen und gehen nach der Zeremonie in eine Cocktailbar auf einen Drink. Die Rallye ist vorbei. Morgen geht es noch an den Schildkrötenstrand, dann werden wir in den nächsten Tagen unsere Flüge in alle Ecken Deutschlands und der Schweiz antreten. Also nächstes Jahr müssen wir…egal. Erstmal heißt es: Adios AOR! Vielleicht sehen wir uns ja wieder.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 20 – Plitsch, platsch, Pamukkale
Weltpremiere! Wir sind rechtzeitig wach und eingepackt, um mit der offiziellen Rallyekolonne aus dem Fahrerlager in die Stadt zu fahren. Wir winken minutenlang den Zuschauermassen entgegen wie der Papst oder die britische Königsfamilie. Am Straßenrand stehen kilometerweit  Einheimische, die zuschauen, uns zuwinken, filmen. Fame!
Unterwegs fällt einem anderen Team auf, dass Glorias rechter Hinterreifen platt ist. Wir wechseln ihn, der Rest der Rallye steht eh im Stau. Martha nutzt die Gelegenheit, um mit ihrer Spritzpistole ein paar offene Rechnungen mit den Motorradfahrern zu begleichen, die direkt neben uns wieder knattern, röhren und herumlärmen. Als Belohnung kriegt sie von einem der nebenan stehenden Teams einen Schokoriegel.
Heute fahren wir endlich die offizielle Offroad-Strecke des OK. Sie ist als Chinesenrallye angelegt – wir fahren nach Fotos im Roadbook statt nach der Karte. Martha fragt sich, ob der Name rassistisch ist. Die Erklärungsversuche der anderen Teammitglieder machen deutlich – die Antwort ist ja.
Unterwegs machen wir einen Zwischenstopp in Pamukkale, wo wir die Kalkterrassen barfuß durchmarschieren und uns bei der Gelegenheit die durchströmenden Wassermengen den Staub von den Füßen spülen. Es ist sonnig, das Wasser ist angenehm, wir schießen haufenweise Fotos und Selfies von uns und den schneeweißen Hügeln und Wasserbecken. Auf dem Parkplatz entdecken Mathias und Jö das Rallyeauto von Team 107, das sein Schild mit der Teamnummer – die eigentlich, die unseres Doppelteams aus Team 3 und 104 (zusammen 107) ist – nur von außen auf die Heckscheibe geklebt hat. Mathias redet schon seit Tagen davon das Schild zu stibitzen, Jö ist auch dabei, seit die beiden Opels des Teams ihn heute auf der Offroadstrecke ausgebremst haben. Stolz posieren sie anschließend für Fotos mit dem neuen Teamschild.
Weiter geht’s. Wir rasen über Stock und Stein, Wuizi scheint seine“ nichts, was Spaß macht“-Anordnung über den Haufen geworfen zu haben. Umso erstaunter sind wir, weil sich tatsächlich sämtliche unserer Autos tapfer durch die Strecke durchbeißen und knallhart durchhalten. Sogar Superjhemp.
Querfeldein geht es Richtung Dalyan, dem Zielort der Rallye. Auf dem Weg werden wir in jedem Dorf von winkenden Einheimischen begrüßt und uns werden Früchte und Nüsse als Geschenke ins Auto geworfen. Nach Sonnenuntergang kommen wir in der Stadt an, bewundern die touristischen Neonlichter der Restaurants und den Geruch nach frisch gebratenen Meeresspezialitäten. Wir finden das Fahrerlager für den Startschuss morgen, Jasmin und Oliver verziehen sich umgehend ins Hotel. Die anderen gehen mit Mathias‘ Eltern im Stadtzentrum essen und erzählen ihnen von unseren Abenteuern. Dabei sind sie als treue Blogleser schon voll informiert.
Ute, Martha und Wuizi teilen sich eine Riesenplatte Meeresfutter und kämpfen mit  bzw. versagen im Kampf gegen die Krabben. Ist da wirklich so wenig Fleisch drin? Oder sind wir nur so schlecht im Aufknacken und Rauspulen? Im Restaurant nebenan trifft Wuizi zufällig einen Facebook-Freund, den er bei der Rallye letztes Jahr kennen gelernt hat.
Vollgefuttert machen wir uns auf den Weg: Mathias schläft in der Ferienwohnung seiner Eltern, die anderen beziehen vollgefuttert das Hotel Calypso. Es ist ein wunderschöner kleiner Bungalowkomplex mit Pool, hübscher Hotelbar im Freien und Restaurant direkt am Fluss. Schön hat das Katrin (Mensch) gebucht! Schon vor Monaten. Schade, dass sie das nicht selbst begutachten kann. Wir trinken noch einen Mojito in der Hotelbar, dann gibt es eine Portion Zivilisation: Zimmer! Hotelbetten! Duschen!
Wir hatten sogar noch Wetten abgeschlossen, welches der Autos vor dem Ziel den Geist aufgeben würde, aber haben überraschenderweise unser Motto „Das hält noch bis Dalyan“ eingehalten. Doch nicht alle unsere Autos werden den Aufenthalt in Dalyan überleben.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 19 - Offroad? Over it.
Malerisch umgeben vom morgendlichen Berufsverkehr mampfen wir unser allmorgendliches Nutellabrote. Jasmin und Oli haben noch Pizza vom Vortag. Wuizi erscheint erstaunlich zeitig aus dem Hotel zurück und prahlt mit seiner komfortablen Schlafmöglichkeit. Er hat Oli inzwischen angesteckt.
Unser Frühstück gestaltet sich nur mäßig entspannt - die anderen Rallyeteilnehmer lärmen herum: Sie veranstalten ein beeindruckend nerviges Hupkonzert, lassen ihre Motoren jaulen. Irgendwann sind sie weg. Gut geschützt und blickdicht in unserer Wagenburg versteckt haben wir den polizeieskortierten Etappenstart verpasst.
Völlig auf dem Parkplatz alleingelassen  machen wir uns also in alter Tradition als letztes Team vom Platz, irren durchs Umland, finden schließlich die anderen. Das OK erklärt, dass der heutige Tag weitestgehend frei verfügbar zur Herumfahren im Ulubey Canyon gedacht ist. Wir befolgen brav die Anweisung. Wir düsen über verstaubte Straßen, Schotter und Steine, kurven die Berge hoch und runter und genießen die Ausblicke auf den zweitlängsten Canyon der Welt.
Wir steigen auf die Aussichtsplattform mit Glasboden. Martha und Jö sind restlos begeistert, springen auf dem Glas herum, genießen den Blick auf den Abgrund unter ihren Füßen. Die anderen treten der Sache mit eher gemischten Gefühlen und einer gesunden Portion Misstrauen entgegen. Beim Boxenstopp im Panoramarestaurant gibt es regionale Paprikasuppe, zum Hauptgang Köfte und Rinderkotelett. Dann düsen wir weiter durch den Canyon.
Unsere Passerati-Flotte aus Gloria, Rudi, Superjhemp und Katrin (Auto) vermenschlichen wir sowieso schon viel zu sehr: Wir sprechen sie mit Namen an, ihnen Persönlichkeitszüge zu. Heute haben sie sich abgesprochen und beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann: Sie wollen unser respektloses Rasen nicht weiter dulden und kapitulieren kollektiv vor unserem Fahrstil: Bei Gloria spinnt der Lüfter der Kühlung, Superjhemp vibriert wie ein Traktor mit Bass-Verstärker und röhrt wie ein brünftiger Elch.
Rudis Gaszug springt ständig raus und wird von Wuizi in fachmännischer MacGyver-Manier mit einem Kabelbinder fixiert, außerdem macht Rudi auch ohne Schlaglöcher bei niedrigen Geschwindigkeiten Sätze wie auf Schlaglöchern. Wuizi spekuliert, dass es am Domlager liegt. Nur Katrin (Auto) beteiligt sich nicht am Protest. Wahrscheinlich hat sie sich ihre politische Neutralität vom Wohnort ihres Fahrzeughalters Jö abgeschaut. (Das ist witzig, weil Jö in der Schweiz wohnt.)
Schon morgen sollen wir in Daylan sein, die Autos müssen also noch diesen einen Tag durchhalten. Unsere Abwägung, ob reparieren oder ignorieren, endete gewöhnlich mit einem abwinkendem “Das hält noch bis Dalyan.” Heute ist es umgekehrt: “Das muss noch bis Dalyan halten.” Chefmechaniker Wuizi verbietet weitere Offroad-Strecken und “alles, was Spaß macht”. Also fahren wir verantwortungsbewusst und vorsichtig ins Fahrerlager in Alasehir.
Obwohl das Fahrerlager dieses Mal tatsächlich groß genug für alle Rallyeautos gewesen wäre, parkt nur etwa die Hälfte der Teams hier. Die anderen sind schon in Dalyan am Meer. Wir werden von den Einheimischen mit einem kleinen Willkommenspaket begrüßt (Mineralwasser, Saft, Baseballcap), sie spielen laute elektronische Musik und verkaufen Essen und Getränke.
Wir zahlen fünf Euro für kalte Pommes und vier kleine Stückchen mittelmäßiges Huhn. Begeistert sind wir nicht, aber die Energie zum Jammern oder Pöbeln haben wir auch nicht mehr. Keiner von uns hat Lust auf Streit. Auf dem gesamten Lager scheint irgendwie die Luft raus zu sein, nirgendwo herrscht Partystimmung.
Es ist kalt, hier und da knistert ein Lagerfeuer. Jö geht ins Bett, Jasmin und Oli verkriechen sich in Rudi, die anderen stopfen sich in Gloria rein, werden irgendwann von Wuizi rausgeschmissen. Vielleicht, weil sie ständig Witze darüber machen, dass er röchelnd auf der Matratze liegt wie ein Elefant, dessen Zeit gekommen ist. Gute Besserung Wuizi! Er wird die ganze Nacht husten.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 18 - Duschak
Guten Morgen Salzsee! Nach dem Frühstück fahren wir mit konstanten 40km/h auf den Dämmen auf dem Salzsee – das Organisationskomittee (OK) hat ein „Gleichmäßigkeitsrennen“ angesetzt, bei dem es darauf ankommt eine Strecke mit möglichst konstanter Geschwindigkeit zurückzulegen. Bei einem Zwischenstopp sollen wir ohne Waage 777 Gramm Salz aus der Saline einsammeln – weil Martha Wilfried vom OK nass spritzt, müssen wir das gleich zweimal tun. Nach zehn statt der erlaubten zwei Minuten rasen wir zum Ziel und lassen andere Teams Salzstaub fressen, um unsere Verzögerung halbwegs aufzuholen. Nachdem wir nach unserem Gefühl genau die richtige Menge, laut Waage aber viel zu wenig Salz abgegeben haben, veranstalten wir eine Roadbook-Bastelstunde: Beweisfotos kleben von den Grenzübergängen und Übernachtungen, von den Aufgaben und Etappenzielen der Rallye. Jö hatte extra noch einen Drucker gekauft, aber es fehlt das Druckerkabel.
Also entwickeln die Jungs einen MacGyver-würdigen Alternativplan: Da der Drucker auch scannen kann, scannt Mathias die Fotos von seinem Handybildschirm und druckt sie so aus. Jö schneidet aus, Martha und Ute basteln und kleben am Roadbook herum. Wuizi steht mit der Wasserspritzpistole Schmiere - so will er das OK davon abhalten, ohne unser Roadbook loszufahren. Alle anderen Teams sind natürlich längst fertig und abgereist.
Wir müssen heute fast 500 km fahren, kommen aber aufgrund unserer pflichtbewussten Ausführung erst nach 11 Uhr aus Tuz Gölü raus. Also voll im normalen Zeitplan unseres Teams. Wir kommen nicht weit - erstmal gibt es Frühstück, eine Pide-Party mit XXL-Exemplaren der türkischen Pizzaschiffchen.
Die Sonne knallt. Trotz Mathias’ Sonnencreme LSF 50 kriegt Martha einen ordentlichen Sonnenbrand. Wir touren quer durchs Land, wollen unseren Hamam-Rhythmus am Zielort Ucak (sprich Uschak) fortspinnen. Erst gurken wir ewig, bis wir das Thermalbad finden. Dann will uns der Betreiber das FÜNFfache des normalen Eintrittspreises abkassieren. Wir stehen auf, verlassen das Bad und sind fasziniert, dass er sich lieber das Geschäft mit sieben Personen entgehen lässt, statt von Touristen halbwegs angemessene Preise zu verlangen. Also doch direkt zum Fahrerlager.
Heute übernachten wir auf einem ebenerdigen überdachten Parkplatz. Die lokale Motorradgang Türkchopper randaliert mit ihren Maschinen bei uns herum und genießt die Aufmerksamkeit und den Hass. Es raucht, es knattert, es ist verdammt laut. Auch um 2 Uhr morgens haben sie wohl nicht genug. Reifen werden ausgebrannt und Motoren gequält. Wir vermissen die deutsche Nachtruhe.
Oli hat ein Hotelzimmer gebucht, in dem der kranke Wuizi schlafen und alle anderen duschen sollen. Leider werden die Rezeptionisten im Hotel misstrauisch, als nach Oli und Jasmin die nächste Schicht das Hotelzimmer bezieht: Für Mathias und Ute reicht es noch zum Duschen, für Martha nicht mehr - nach einer Diskussion vor der Tür geben sich die drei widerwillig geschlagen und verlassen das Zimmer. Den Schlüssel krallt sich der Rezeptionist und will ihn nur Oli persönlich wiedergeben.
Der wurde währenddessen auf dem Parkplatz von einem Einheimischen angesprochen, der in Österreich arbeitet. Serdah spricht mit türkischem Akzent und österreichischem Dialekt, es ist wunderbar. Erst diskutiert er für uns mit dem Hotel, so dass Wuizi trotz mehrfach illegal benutzter Dusche ohne Kostenaufschlag in dem Zimmer übernachten kann.
Dann versucht er, telefonisch Freunde und Familie davon zu überzeugen, uns bei sich duschen zu lassen. Es ist halb 1 Uhr morgens. Wir nehmen keinem Übel, uns fremde Vagabunden nicht mal eben in seine eigene Wohnung rein zu lassen. Es sind eh nur noch Jö und Martha ungeduscht. Wir benennen die Stadt Ucak in “Duschak” um. Zurück am Parkplatz trinken wir mit Serdah noch einen, bevor wir im idyllischen Dröhnen der Motorradmotoren in einen erfrischenden und erholsamen Schlaf fallen.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 17 – Von Shopping bis Salzsee
Zwischen Migros-Parkplatz und Vier-Sterne-Hotel wachen wir auf. Jö, Ute, Martha und Mathias gönnen sich das dicke Frühstücksbuffet im Hotel gegenüber, Jasmin, Oli und Wuizi essen im Laden von gestern Abend. Oli ruft an, die drei wollen in 20 Minuten am Auto sein. Sollten wir heute etwa vor zehn Uhr morgens loskommen?
Wuizi will sich seit Tagen eine lockere Stoffhose kaufen, Typ „Ich studiere Soziale Arbeit, war in Nepal auf Rucksackreise und trage Dreadlocks“. Bequem, perfekt für heiße Tage, erinnert optisch an eine Windel auf LSD. Etwa 1,5 h und zahleiche Hosenkäufe später stößt die Shopping-Gruppe zu den auf dem Parkplatz Wartenden dazu. Früh losfahren wird eh überbewertet.
Wir sparen uns die heutige Rallyeaufgabe, bei der wir Dörfer zählen und dort nach den ältesten Einwohnern fragen müssen. Stattdessen gönnen wir uns eine Entdeckungstour durch Kappadokien, wo wir immer wieder anhalten und besichtigen. Erst gehen wir auf eigene Faust erkunden, klettern auf und in Höhlen herum, fragen uns, welchem Zweck die Löcher in den Wänden (Schuhregale? Werkzeugkuhlen?) und im Boden (Fußbad? Wassertank?) wohl  dienten.
Später leisten wir uns zusammen mit einem anderen Rallyeteam aus Karlsruhe sogar eine geführte Tour durch ein altes Höhlendorf, wo der  liebenswerte Touristenführer die Malereien an den Wänden der alten Kirchen in den Höhlen analysiert und sich auch unsere Fragen klären: Die vermeintlichen Schuhregale dienten als Taubenschlag! Und die vermeintlichen Wassertanks/Fußbäder waren Feuerstellen mit integrierter Rutsche für das  Brennholz. Gut informiert und zahlreiche Fotos und Selfies später (Sonne! Panorama! Schön!) fahren wir weiter in Richtung Salzsee.
Die Jungs freuen sich schon seit Tagen darauf, auf dem Salzsee zu fahren. Warum? „Weil es eben geil ist, auf einem Salzsee zu fahren“, Zitat Wuizi. Also es zum ersten Mal auszuprobieren. Bei Sonnenuntergang – Einschub: Ja, wir waren noch vor Sonnenuntergang da! – steigen Jö und Mathias mit Eispickel den großen Salzberg auf, der am Fahrerlager entlang geht. Beim Abstieg muss Mathias' Hose die zerstörerische Erfahrung machen, dass Salz rau ist „wie 80er Schmirgelpapier“, so Jö. Marthas Füßen wird  in der Nacht noch eine ähnliche Lektion erteilt.
Da wir heute nichts zu essen gekauft haben, gibt es abends großzügiges Resteessen: Jö packt die Fertigrösti aus, die er aus der Schweiz mitgebracht hat, Ute schneidet Schinkenwürfel mit und wir braten, bis unsere Nachbarn aus ihren Autos herüber gekrochen kommen. Im zweiten Gang gibt es gebratene Auberginen und Pilze mit Käsefüllung, Reste vom gestrigen Grilleinkauf. Dieser erste komplett regenfreie Tag der Rallye wird für fast das gesamte Team gefolgt von einer langen Nacht voll mit quatschen, tanzen und trinken.
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theteamkitt-blog · 8 years
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In memoriam - gestern mussten wir unseren Rudi auf der allerletzten Offroadetappe der Rallye aufgeben, obwohl er vorgestern noch tapfer durchs Wasserloch geprescht ist 😢 #Allgäu-Orient-Rallye #allgäu #orient #Rallye #aor #2016 #offroad #Abenteuer
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theteamkitt-blog · 8 years
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Da heute nur eine entspannte #Etappe vor uns liegt, gönnen wir es uns das wunderschöne #Kappadokien zu erkunden. #Allgäu-Orient-Rallye #allgäu #orient #Rallye #aor #2016 #panorama #landscape #cappadocia #türkei #turkey (hier: Cappadocia / Kapadokya)
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 16 - Strecke machen, Teil 2: Hamampf
Guten Morgen Sonnenschein! Die Frühaufsteher im Team, Ute, Mathias und Jö, räumen wie jeden Morgen den Platz vom vorabendlichen Trinken und Grillen auf, spülen fettige Teller und Besteck und kochen Kaffee. Da sie die letzten Tage trotz Schlafbrille immer mit strahlendem Sonnenaufgang im Gesicht aufwacht, hat sich ihnen inzwischen Martha angeschlossen. Der tolle Tapeziertisch, den Mathias mitgebracht hat, hat sich erfolgreich als Grillbuffet etabliert. Deswegen nehmen wir es in Kauf, ihn ständig aufwendig mit Spanngurten auf Superjhemps ansonsten leeren Dachträger zu spannen. Wir schmeißen das übrig gebliebene zähe Fleisch für die Straßenhunde auf den Parkplatz. Außerdem ist Ute und Martha in dieser Nacht je einer unserer Campingstühle unter dem Hintern wegebrochen. Wuizis Kommentar dazu lassen wir durchgehen, weil er Geburtstag hat. Jasmin versucht währenddessen, sich und Oli die Haare mit Trockenshampoo zu waschen. Für uns alle ist es allerhöchste Eisenbahn für einen neuen Hamambesuch. Wie gestern müssen wir heute wieder 542 km zurücklegen. Diesmal ist aus Fahrersicht ein unspektakulärer Tag - wir fahren fast ausschließlich mehrspurige Schnellstraßen, nix da Offroad. Einzige Ausnahme: Die Zufahrt zum Dörfchen Düzyayla Köyü, wo wir der kleinen Schule fünf Schulranzen spenden. Begrüßt werden wir von einer Horde Kinder in traditioneller Tracht, die uns bunte Kartons in Herzchenform und Schilder entgegenhalten, auf denen "Danke", "Wir lieben Euch" und "Türkei <3 Deutschland" steht.   Auch einige der erwachsenen Frauen tragen die paillettenbesetzten Gewänder. Von Angelina Jolie inspiriert schießen wir haufenweise Fotos mit den Einheimischen und inszenieren unsere Wohltat auf Facebook, Snapchat, Tumblr und Instagram. Außerdem lösen wir eine andere Rallyeaufgabe und finden dank eines netten älteren Herrn namens Ismael heraus, dass Burhan vom OK, der in diesem Dorf großgeworden ist, wohl als Kind ein ungezogener Junge war. Hihihi. Mathias darf heute Rudi fahren, Jasmin kutschiert Superjhemp über die Strecke. Den Großteil der Fahrt schwitzen wir um die Wette, bis auf den harten Platzregen zwischendrin. Heute kann es regnen, stürmen oder schneien... Autotechnisch machen wir heute zweimal kurzen Halt: Einmal, weil Superjhemps Ölleuchte immer wieder aufblinkt, außerdem scheint Rudis Keilriemen älter zu werden. Wir beschließen, dass keines von beidem gerichtet werden muss. Mal sehen, ob wir das noch bereuen. In Kappadokien angekommen, verkündet Mathias ganz aufgeregt: "Hier habe ich mal an einem Busbahnhof übernachtet!" Er kennt die Nachbarstädte und erzählt, was wir in der Region besichtigen können. Unser Ziel ist die Stadt Ürgüp unterhalb einer Siedlung von Felsenhöhlen. Hier kriegt Wuizi kleine Geburtstagsdonuts und Weißwein aus einem persönlichen Nuckelglas mit Strohhalm, damit er niemanden mit seiner Erkältung ansteckt. Außerdem darf er entscheiden, was wir jetzt machen werden: Ins Hamam gehen und dann essen. "Erst Hamam, dann ham ham", erklärt Jö lachend. In einem offensichtlich touristischen, weil gemischtem (uiuiui) Hamam lassen wir uns durchschrubben und -kneten, zu Abend gibt es eine Art Rindsgulasch, der in Tonkrügen gekocht wird. Diese werden geköpft und das Fleisch mit Soße in einen siedend (sizzeling) heißen Keramikteller gegossen. Martha darf einen der Krüge köpfen und wird von nun an für jedes Stück Ton gemobbt, dass die anderen in ihrem Essen finden. Mit leckerer Soße, knusprigem Brot und feinem Reis hat das Geburtstagskind eine gute Wahl getroffen. Sogar Jö, der sonst nie ein gutes Wort über ihm vorgesetztes Essen verliert, nickt anerkennend. Auf dem Heimweg holen sich Mathias und Martha einen Wein - angeblich ist auch diese Region für ihren Weinanbau berühmt. Mathias ist mit seinem Rotwein sehr zufrieden, Marthas Rosé ist "eher mittel". Geschrubbt und gefüttert fallen wir alle gemeinsam nach einem Schlummertrunk zufrieden mit uns und der Welt in einen entspannten Schlaf.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 15 - Strecke machen, Teil I
Mit Blick über Palast und die Stadt Doğubeyazıt wachen wir auf. Es ist windig, aber sonnig. Das ist erwähnenswert, weil wir trotz einigen wärmeren Tagen auch auf absehbare Zeit keinen regenfreien Tag haben werden. Während Oli und Wuizi endlich das chaotische Innenleben von Gloria auf ein gesellschaftlich akzeptables Niveau aufräumen, verlassen uns unsere Freunde und Beschützer vom türkischen Militär. Heute warten 542 km Fahrt auf uns bis zum nächsten Zwischenziel. Unsere Wagen fiepen, knirschen, rauschen und knattern vor sich hin, wieder vorbei an Militärstützpunkten und einschüchternden Panzerfahrzeugen. Heute werden wir dieses gruselige Gebiet verlassen. Wir machen unterwegs Halt für ein kleines Mittagessen in Erzurum. Ute leidet unter dem Hammelfleisch in ihren Köfte, die anderen sind mit ihrer Moussaka zufrieden. Wir teilen uns Fleischspieße und grüne Peperoni. Hier sammeln wir auch das Team 56 - Jung, dynamisch, erfolglos ein.  Die Jungs sind dynamisch, weil sie nach Geschwindigkeitsuneinigkeiten bereits zwei Teammitglieder rausgeschmissen haben. Und erfolglos, weil ihnen die Karte vom Armaturenbrett weggeflogen ist. Jetzt brauchen sie unsere Hilfe, um zum Ziel zu finden. Oli findet uns eine 40 km "Abkürzung": Einen Feldweg, der durch die Berge direkt zu unserem Zielort Erzincan führt. Wir gönnen uns also wieder eine Fahrt durch Schotterwege, rostbraune Erde und ein idyllisches Bergpanorama. Da liegt Schnee auf den Gipfeln! Doch vorher schrauben wir erstmal wieder an Superjhemp herum, der Öl verliert. Oli setzt den Patienten gekonnt auf einen Straßengraben, um sich dann zusammen mit Wuizi darunter zu legen und die Ölwanne wieder festzuschrauben. Abends grillen wir mit den erfolglosen dynamischen Jungs und Oli feiert unseren gemeinsamen Musikgeschmack. Mathias kommt um's Marinieren nicht mehr herum, weil geil. Jö brät grüne Peperoni und Auberginenstreifen in der Keramikschale vom erstandenen Mini-Ofen und verteidigt sie engagiert gegen anderes Gemüse. Wir machen uns über hervorragend mariniertes, aber zähes Fleisch her und freuen uns über leckere Pilze mit Käsefüllung und haufenweise Halloumi. Leider haben wir noch vor Mitternacht den gesamten georgischen Sekt getrunken. Deswegen erhält Wuizi leider nicht das Geburtstagsreinfeier-Spektakel, das er verdient hätte. Da er aber mit einer Erkältung kämpft, ist er ohnehin nicht in großer Partystimmung. Vollgefressen liegen wir noch vor eins schlummernd in unseren Bettchen.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 14 - Wir haben Militär
Zum allgemeinen Erstaunen schafft es Rudi morgens problemlos aus dem Matsch und hoch auf die Schnellstraße Richtung Karahan Koyu Muhtarligi. In der Dorfschule sollen wir unsere Scout-Schulranzen spenden, die Jasmin mit Schreibblöcken und Stiften gefüllt hat. Als wir dort ankommen, sind wohl schon zu viele Teams vor uns angekommen und das OK bittet uns, unsere Schulränzen bei einer anderen Schule abzugeben, die wir in ein paar Tagen besuchen werden. Die Dichte von Sicherheitskräften in Kurdistan unterscheidet sich merklich von der in den anderen türkischen Gebieten, durch die wir bisher gefahren sind: An militärischen Kontrollpunkten müssen wir unsere Pässe zeigen, wir sehen dicke Militärwagen und großflächige Kasernengelände. Die Streifenwagen der Polizei unterscheiden sich von den Militärkarossen nur dadurch, dass sie blau-weiß statt in Tarnfarben bemalt sind. Wir glotzen und staunen. An großen Kreuzungen und in den Innenstädten werden unsere Autos gezielt von aufdringlich bettelnden Kindern angegriffen. Bei einem Stop am Supermarkt versuchen sie, in unsere Autos zu klettern. Eines der kleinen Mädchen greift Jasmin zweimal in den Schritt. Das heutige Tagesziel ist der Ischak-Pascha-Palast in Doğubeyazıt, wo die heutige Tagesaufgabe der Rallye lautet, dort ein "passendes" Foto im Harem (hihi) zu machen. Wir spazieren durch die alten Mauern und schießen in einem von einheimischen Touristen hoffentlich unbemerkten Moment unser unanständiges Foto. Wir campieren auf dem Hügel oberhalb des Palastes: Das Fahrerlager unten sieht eh wieder viel zu voll aus, außerdem ist die Aussicht hier oben einfach besser. Jö, Wuizi und Oli wollen unbedingt die Spitze des Berges als potenziellen Schlafplatz erkunden, tauchen aber wenige Minuten von einer großen Schafherde eingekesselt etwas kleinlaut wieder auf. Mehrere andere Teams hatten schon vor uns dieselbe Idee. Darunter auch das Team 54 vom MSC Bräunlingen, das mit zwei BMW-Cabrios und zwei Motorrädern unterwegs ist und trotzdem ein Lager mit Doppelpavillon und Feldbetten an Bord hat. Wie? Martha ist fasziniert von ihrem Stauraum, Ute von ihren Mopeds. Unsere gemütliche Grillrunde kriegt nach Einbruch der Dunkelheit unerwartet Besuch: Zwei große Militärfahrzeuge fahren vor, ein Truppentransporter und ein gepanzerter Geländewagen. Etwa 20 Soldaten steigen aus und den Berg hoch, verteilen sich über den Platz, rauchen. Jeder hat sein Gewehr in der Hand. Ute springt begeistert auf, will eine Runde mitfahren. Mathias knipst fleißig Bilder. Die anderen ignorieren den Besuch, oder mustern ihn misstrauisch. Martha ist mulmig. Als friedensverwöhnte Europäer fühlen wir uns von so viel Militärpräsenz nur begrenzt beschützt - sehen aber ein, dass die Truppen wohl deswegen die Nacht bei uns verbringen werden. Ein paar junger Kurden schließen sich uns an und trinken mit, ungeachtet des Militärs direkt hinter unseren Autos. Sie bringen eine Palette Efes-Bier, unterhalten sich mit uns über Google Translate - sie wollen uns morgen zum Grillen einladen, am liebsten selber bei der Rallye mitfahren, knipsen haufenweise Fotos mit uns. Als es schon etwas später ist, greift einer der Jungs bei einer Fotopose Jasmin beherzt an den Hintern - ihr zweites verstörendes Erlebnis heute. Das Bedürfnis unser Mädels nach Interaktion sinkt merklich, aber in der großen Gruppe finden die Jungs andere Gesprächspartner und die Mädels Abstand bei anderen Rallyefahrern. Schließlich machen sich die Kurden auf den Heimweg. Einer von ihnen sieht Mesut Özil erstaunlich ähnlich. Er entschuldigt sich umständlich und wiederholt für seine Freunde und bietet uns als Entschuldigung eine Flasche Wein an, die er von unserem Bräunlinger Campnachbarn geklaut hat. Nur mäßig versöhnlich lassen wir sie gehen und widmen uns wieder dem wärmenden Ofen-Feuer. Teils geht es bald ins Bettchen, für andere wird die Nacht länger.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Wir sind gerade von rund 20 strahlenden Kindern in Düzyayla Köyü begrüßt worden, wo wir zusammen mit TeamBILDUNG fünf Schulranzen vorbei gebracht haben.
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theteamkitt-blog · 8 years
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#GutenMorgen aus dem #Fahrerlager in #Erzincan mitten in #Anazolien mit Blick auf die #Berge! Wir brechen gleich auf um #Schulranzen in #Sivaş zu #Spenden #Allgäu-Orient-Rallye #allgäu #orient #Rallye #aor #2016 #panorama (hier: Erzincan)
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 13 - Bye, bye Georgien
Raus aus Tiflis, zurück in die Türkei. Vorher decken wir uns noch mit georgischem Essen ein. Brotfladen gefüllt mit Käse, Bohnenmus, gefüllte Weinblätter, verschiedenes Gemüse eingelegt in Öl und undefinierbare Pasten. Mjam! Am Ende kommt dank Grammpreisen eine Rechnung von fast 100 Euro zusammen. Den Verkäuferinnen ist das so peinlich, dass sie Backwaren, Soßen und Gemüse gratis oben drauflegen. Auch wenn wir Georgien verlassen müssen – das tolle Essen kommt mit. Unterwegs halten wir im Städtchen Mtskheta, besichtigen die orthodoxe Kirche, decken uns ein mit Souvenirs und „georgischen Snickers“ – am Docht aufgezogene Walnusskerne überzogen mit Granatapfel- oder Honigsirup. Köstlich. Kurz vor der türkischen Grenze stocken wir unsere Alkoholvorräte auf: georgischer Wein und Sekt, ukrainischer Chili- und polnischer Karamelwodka. Der Grenzübergang ist für uns der bisher aufwendigste: Wir müssen aussteigen und zur Passkontrolle laufen, die Fahrzeughalter noch einmal Schlange stehen und sich ein paar extra Stempel abholen. „Schau, das ist der Stempel, dass ich ausreise, dieser Stempel bestätigt, dass ich den Ausreisestempel bekommen hab – und der dritte, dass ich die ersten beiden gekriegt habe“, lacht Oli. Aber wir beschweren uns nicht – schließlich haben wir es ohne Unfall aus Georgien raus geschafft, wo unsere Autoversicherung nicht galt und wir keine Extraversicherung abschließen konnten (YOLO!). Auch die acht PET-Flaschen mit je 2,5 Liter Bier, die wir neben Wein und Wodka auf die Autos verteilt haben, bleiben vom Zoll unentdeckt. Psst! Wir erfreuen uns am wiedererlangten mobilen Internet unserer türkischen SIM-Karten, genießen die Landschaften, sind uns abends im Dunkeln sicher, dass wir uns verfahren haben. Morgen wird Oli aufgeregt verkünden, dass wir tatsächlich zeitweise auf Platz 1 des Rallye-Rankings waren. Am Fahrerlager in Cildir Gölü das altes Rallye-Spiel: Es gibt nicht für alle Platz. Auf dem Parkplatz unterhalb der Straße am See beteuern Wuizi und Oli, dass ihre hochliegende, allradbetriebene Gloria das einzige Fahrzeug ist, dass durch den Matsch kommt. Auf dem oberen Parkplatz steht Jö und vermeldet, dass es dort keinen Platz für unsere vier Autos gibt. Mathias steht unentschlossen auf der Straße. Seit Wuizi den Superjhemp mit einem Bierdeckel repariert hat, zieht er wieder recht gut. Aber ob er es auch durch den Matsch schafft? In einem Anflug von jugendlichem Wahnsinn und unbegrenzter Selbstüberschätzung driftet Jasmin schließlich beherzt auf den matschigen Weg zum unteren Parkplatz runter. Das wäre doch gelacht! Kaum angekommen, rotieren Rudis Reifen im Matsch. Joa, wir bleiben dann mal hier unten. Auf dem oberen Parkplatz haben Ute und Jö noch Platz für Mathias und Superjhemp gefunden. So teilt sich das Team für die Nacht auf – Superjhemp und Katrin (Auto) übernachten auf dem oberen, und Gloria und Rudi auf dem unteren Parkplatz. Morgen werden wir es schon aus dem Schlamm schaffen.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 12 – Trödeln in Tiflis
Wie es sich für einen anständigen Regionalflughafen gehört, gibt es im Bistro nur überteuerte kleine Croissants und Kaffee. WLAN ist existent, aber langsam. Immerhin gibt es saubere Toiletten. Wer sich am Geldautomaten die Landeswährung Lari geholt hat, darf zur Strafe den anderen Kaffee und Frühstück kaufen. Gestern kein Abendessen, heute kaum Frühstück. Schnell brechen wir auf Richtung Tiflis. Seit gestern Abend beschleicht uns der Verdacht, dass die Definition einer Autobahn hier in Georgien von unserer deutschen abweicht. Deswegen entscheiden wir uns, das Autobahn-Verbot des Rallye-Organisationskommitees (OK) zu brechen und rechnen mit nur geringfügig verbesserten Straßenverhältnissen. Wir sollen Recht behalten. Oder, wie Mathias es auf den Punkt bringt: Eine georgische Autobahn ist eine Straße, die durch Leitplanken von den Kühen getrennt ist. Früh in Tiflis angekommen zu sein bringt uns aber nichts. Wir gurken durch die Stadt, wollen unsere Rosenstöcke pflanzen und das Auto im Fahrerlager abstellen. Aber nichts ist organisiert, das OK noch nicht in der Stadt und es hat auch nichts in der Facebook-Gruppe der Rallye gepostet, die wir ständig auf neue Infos überprüfen sollen. Also lassen wir uns ein georgisches Restaurant empfehlen, wo wir uns nach knapp 24 Stunden ohne anständige Mahlzeit ein Haus gönnen:  ein großes Holzkonstrukt bestückt mit Grillfleischspießen, Würsten, Gemüse und den traditionellen Teigtaschen Chinkali. Wir spülen die Leckereien mit hausgemachter Limo und georgischem Bier herunter und drohen in ein tiefes Fresskoma zu fallen. Zeit für Kaffee! Wir setzen uns ins Dunkin Donuts und nutzen das dortige WLAN, um herauszufinden, dass wir JETZT SOFORT die Rosenstöcke abgeben sollen. Brav befolgen wir die Anweisung und finden bei der Gelegenheit heraus, dass das Fahrerlager spontan auf einen Stadionparkplatz verlegt wurde. Uns erfüllen tiefe Freude und Dankbarkeit. Wir wissen wohin! Und es ist noch nicht dunkel! Noch schnell ein paar Kreidegrüße auf den Asphalt gemalt, dann machen wir uns dank eines gehörigen Arschtritts von Jasmin erstaunlich schnell auf den Weg in die Altstadt. Es ist zwar inzwischen dunkel geworden, aber endlich sehen wir etwas von Tiflis! Wir organisieren uns in einem der Schwefelbäder eine eigene VIP-Suite mit Pools, einer Sauna und einem kleinen Wohnzimmer mit Sofas. Wir fühlen uns dekadent und besorgen bei Gelegenheit noch außerordentlich leckeren Sekt und Wein, für den Georgien wohl berühmt ist. Die nächsten Stunden lassen wir es uns gutgehen und wieder im Hamam-Stil abschrubben. Oder, wie Mathias es treffend zusammenfasst: „Wir baden selten, aber gründlich.“ Was im Hamam in Haymana gefehlt hat, sorgt hier für große Aufregung: Der Masseur schwingt einen Leinenbeutel, der sich wie magisch mit Schaum füllt, mit dem er uns anschließend einseift. Mann, geht es uns gut! Wir gehen davon aus, sofort ins Koma zu fallen, sind nach unserer Schwefelbad-Session aber erstaunlich fit. Wir spazieren noch etwas durch die Altstadt und erkunden die Partymeile von Tiflis. Nach ein paar Drinks fallen die ersten Augen zu und wir trennen uns. Wuizi, Martha und Jö sind in Tanzlaune und schwitzen sich die kommenden Stunden die Sauberkeit vom Leib. Währenddessen wärmen ihnen Jasmin, Mathias, Ute und Oli am Stadion schon mal die Bettchen vor.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 11 – Gruseliges Georgien
Seit zwei Tagen fahren wir am Meer entlang und wollen Fisch essen – heute ergreifen wir in einem heimeligen Restaurant am Straßenrand die Chance und futtern Fisch und Köfte mit scharfen Peperoni. Wir gurken weiter gen Georgien, direkt am Ende eines Tunnels taucht die Grenze auf. Wir stehen Schlange, zeigen unsere Pässe, warten geduldig. Vor uns kriegen sich zwei andere Rallye-Teilnehmer in die Haare, weil der eine so aggressiv das korrekte Reißverschlussverfahren einfordert, dass der andere ihn aus Prinzip nicht vorlässt. Sofort bemerken wir den Kulturwechsel. Uns leuchten Plakatwände von Casinos mit halbnackten Frauen entgegen, die umstehenden Männer starren unverhohlen unsere Mädels an, pfeifen ihnen nach, blasen Küsschen, rufen „I love you“ hinterher. Harmlos, aber unangenehm. Auch der Fahrstil wird außerordentlich aufregend. Auf dem Balkan, in Griechenland und in der Türkei hatten wir uns noch gewundert, wie wenig gehupt wird. Da wir aber unter Beweis stellten, dass wir Dellen an unseren Autos gleichgültig in Kauf nehmen würden, schlugen wir uns souverän durch die Straßen. Der Verkehr in Georgien liegt da ein paar Stufen drüber:  Überholspuren werden spontan improvisiert, dicke Karossen drücken rücksichtslos aufs Gas. Wir fahren Slalom um Kuhherden auf den Straßen, Autos fahren mit fehlender Verkleidung und nachts mit Fernlicht oder fehlenden Scheinwerfern. Wurde die Vorfahrt vorher erkämpft, wird sie hier rücksichtslos eingefordert. Schmierige Männerblicke, irrer Straßenverkehr – Georgien hat alles, was wir bisher vermisst haben. Direkt hinter der Grenze liegt Batumi, eine spannende Küstenstadt mit Industriehafen, leuchtender Altstadt, locker gestreuten Häuschen mit Grünflächen und rostenden Wellblechdächern, bunten Plattenbauten und vielen Casinos und Edelhotels, Heimatstadt eines Weltmeisters im Ringen. In einem Reiseblog liest Jasmin, Batumi sei eine deprimierende Version von Las Vegas. Was für ein Vergleich! Es ist eine Stadt mit Palmen und Casinos, da hören die Parallelen auf. Denn statt verwöhnter europäischer und amerikanischer YOLO-Touristen (also uns) sind die Zielgruppe der Grenzstadt wohl Türken auf Sünden-Suche. Wir fahren mit der stadteigenen Seilbahn, spazieren auf der Promenade am Meer und Hafen entlang und durch die Altstadt. Die eine Hälfte des Teams saugt begeistert die gegensätzlichen Eindrücke auf – die verfallenden Plattenbauten neben den abgefahrenen Hotel-Türmen, warm beleuchtete mediterran angehauchte Wohnhäuser neben grellen Neon-Lampen von Hostels und Bars. Die andere Hälfte will sofort weiter Richtung Tiflis. Die Sonne geht bald unter und bis zur georgischen Hauptstadt sind es noch über 400 km. Dann lieber in einem urigen Dörfchen auf halber Strecke in eine authentische Kneipe gehen und morgen nicht mehr so lange fahren müssen – so das Argument. Nach einer halben Stunde Fahrt bemerkt die Tiflis-statt-Tourifalle-Fraktion, dass Fahren im Dunkeln dank Schlaglöcher, wahnsinniger Georgier und größtenteils fehlender Straßenbeleuchtung gefährlich und anstrengend ist. Essen will plötzlich auch keiner mehr. Wir fahren an gruseligen Tankstellen und zwielichtig aussehenden Ruinenstädchen mit hell beleuchteten Kaffee-Ständen vorbei. Oli und Wuizi entdecken auf der Karte einen kleinen Regionalflughafen, auf dessen Parkplatz wir uns niederlassen. Der Kutaisi International Airport ist ein ästhetischer moderner Neubau mit einem kreativ geformten und cool beleuchteten Tower. Angeflogen werden die litauische Hauptstadt Vilnius um zwei Uhr morgens und die ukrainische Metropole Karkhov um halb zehn Uhr morgens. Das war‘s. Gott sei Dank sind wir der Touristenfalle Batumi entgangen. Und morgen gibt’s ein feines Flughafen-Frühstück! Ganz bestimmt.
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theteamkitt-blog · 8 years
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Tag 10 - Surprise, Surprise!
Der Tag beginnt mit einer Überraschung: im Auto ist es ab 8 schon Uhr so heiß, dass wir nicht mehr schlafen können. Was uns aber nicht davon abhält, noch gemütlich zu frühstücken und unsere Zelte in Merzifon so gegen halb 10 abzubrechen. Wenn’s läuft wie immer fahren wir ja sowieso wieder bis in die Nacht – Werkstattbesuchen und anderen Pausen sei Dank. Und kurz nach Merzifon ist sie auch schon da: die erste Pause. Oli will Nüsse kaufen. Also zumindest war das der Ausgangsplan. Aber statt mit Nüsse kommen er und Jö ein bisschen später mit einem Mini-Ofen inklusive Keramikschüssel obendrauf zurück. Zum Grillen und Heizen. Den Preis haben sie auch von 60 auf 40 Taler (türkische Lira = TL = Taler) gedrückt. Scheint den Verkäufer nicht zu stören:  wir machen ein Foto mit ihm und einem Apfel, schließlich ist Merzifon für seine Apfelplantagen berühmt. Damit ist dann auch die erste Tagesaufgabe für die Rallye erledigt. Es ist ein heißer Sommertag, die Sonne brennt vom Himmel. Martha hat schon Sonnenbrand am rechten Arm („unten ohne und Drei-Tage-Bart“, vgl. K.I.Z.). Die Strecke heute führt größtenteils malerisch am Schwarzen Meer entlang. So viel Spaß steigt uns schnell zu Kopf: Oli wird von der türkischen Polizei rausgezogen, weil er zu schnell unterwegs ist (und der Einzige ist, den sie auf dem Blitzer erwischt haben…) Ergebnis: Ein Strafzettel im Wert von 200 Talern Landeswährung. Wir beschließen, dass wir uns damit frühestens an der türkischen Grenze befassen, sollte die Grenzpolizei Oli in Gewahrsam nehmen.   Wenig später Pause Numero 3: Jasmin entdeckt ein Schild mit „TÜV Türk“ und erinnert sich dunkel daran, dass da doch noch was war mit einer Rallyeaufgabe. Wir schreiben zwei Postkarten (jeweils einmal auf Deutsch und einmal auf Englisch) an türkische Schulkinder und erklären ihnen, wie wichtig Straßensicherheit ist. Die Karten geben wir beim TÜV Türk ab. Rudis Unfall, Olis Vorstrafenregister und Jös uneingetragenes Blaulicht auf dem Dach erwähnen wir nicht. Als wir kurz darauf in einer VW Niederlassung einkehren, wollen wir eigentlich nur ein kleines Upgrade für Problemauto und lahme Ente vom Dienst Superjhemp. Stattdessen bekommen wir ein Upgrade für unsere Mägen: in der VW-Kantine wird extra für uns aufgekocht. Für Superjhemp gibt’s letztendlich keine Hilfe, wir geben auf. Ab jetzt setzen wir bei unseren Autos nicht mehr auf Upgrade, sondern auf Ankommen. In Giresun gönnen wir uns eine Polizeieskorte zum Parkplatz. Und stellen fest: die Sonne scheint noch! Es ist erst Nachmittag. Weshalb sich dann eine drängende Frage stellt: Was zur Hölle fangen wir mit einem komplett freien Nachmittag an? Leicht überfordert mit so viel Freizeit machen wir uns an die Arbeit: Mathias schneidet ein GoPro-Video vom Le Mans-Rennen in Ankara, Ute checkt die bisherigen Aufgaben im Roadbook durch, Jö geht einkaufen und Oli und Wuizi starten ihre Karrieren als türkische Teenie-Schwärme. Schon gleich nach unserem Eintreffen drücken sich nämlich drei jüngere Mädels kichernd in unseren Stuhlkreis und fordern Fotos mit uns. Und mit uns meinen sie die Boys. Also schießt Martha ein paar Alibi-Selfies, schickt den dreien über WhatsApp dann aber auch ein paar Solofotos von Oli und Wuizi. Auch andere Leute streifen durchs Camp und wollen Fotos mit uns machen und/oder mehr über die Rallye erfahren. Giresun-Faaaaaame! Wenig später schmeißen wir schließlich sowohl Grill als auch Ofen an. Der Ofen macht anfangs noch ein paar Schwierigkeiten, am Ende ist unser selbst gekochtes Gemüse aber sehr geil. Von so viel Freizeitstress sind wir völlig fertig und fallen recht bald vollgefuttert und erschöpft ins Bett.
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