Zu letzter Nacht, Betonsalon im Mensch Meier
I. Sehr feine Sause gewesen, unser [Ginie:] „Klassentreffen”.
II. Die Pleasure Xe sind toll.
III. Prenzelhügelchen, Prenzelhügelchen, bedauerlicherweise wird das Café Morgenrot auch zukünftig keinen Brunch mehr anbieten, weil in der Vergangenheit zu viele Hansel, deren Augen größer als ihr Magen sind, ihre Teller nicht leergegessen hatten; neben dem Kino am Friedrichshain war dies einer der raren Gründe diesen Landstrich zu bereisen.
Auf'm Schirm der Schuppen, jedoch hatte es bislang keinen adäquaten Anlass gegeben die Tour auf sich zu nehmen, das Mini-Festival nun war wahrlich Grund genug und nachdem die Pappnasen schließlich von der albernen Ausweiskontrolle, Kontrolle, Kontrolle abgerückt waren, gab es keine Ausrede mehr.
Gegen Viertel nach neun aufgesattelt, die Strecke zog sich, bin ich etwa schon zu weit, an 'er Ampel links rüber, einen Blick auf Google Maps geworfen, Storkower Straße, jawohl, zehn Kilometer auf'm Tacho, die Treppenstufen hinunter, am Geländer abgeparkt, angestellt, war nicht wirklich lang die Schlange, trotzdem ging's gemächlich im Schneckentempo vorwärts, freundliches Personal, Bäbber auf die Handykameras geklebt, Maske auf, Rucksackkontrolle und Abfummelei, „12 Euro” war zwischen den beiden Kassenkabinen zu lesen, weiter in den Vorhof, rechts ab in die gute Stube, Garderobe 1,50 Euro, „Startschuss Konzert: 22 Uhr” und Tatsache, Splizz bespielte bereits die „Räuberhöhle”.
'Ne große Mate 4 Euro, Drinks 7 Euro, normale Preise heutzutage, der Raum füllte sich sukzessive, selbst Marko König schaute rein, bislang lediglich die eine Bar offen, weswegen die Bedienungen der Nachfrage nicht gewachsen waren. Was ich sonst noch so nich' so prall fand:
1. Handykameras abkleben, wat'n Schmarrn, ey, hätten es Hinweisschilder auf ein Foto- und Videoverbot nicht genauso getan, bei deren Stammpublikum offensichtlich nicht.
2. Maske beim Reingehen, wat'n Schmarrn, ey, das Türpersonal trug freilich keine und wer keine mitbrachte, kommst nicht rein. Eh geil, drinnen schenken'se hektoliterweise Nervengift aus, verstehe einer die Logik.
3. Des Weiteren stellt Passivrauchen ein mitnichten unerhebliches Gesundheitsrisiko dar und die Lüftung in dem Laden läuft teilweise nicht einmal automatisch, egal, egal, die paar Alibi-Meter Maske im luftigen Eingangsbereich werden's rausreißen.
4. Kanns'de dir nicht ausdenken, verweigern die ernsthaft mit Kreuzen geschmückten Grufties den Einlass, weil Religionen draußen bleiben müssen. Dem nicht genug, selbst wenn'de schon Stunden Gast bist, der Ohrhänger mit dem Kreuz, gerade 'mal anderthalb Zentimeter groß, muss sofort weg, andernfalls, rüchdüsch, fliegs'de raus.
5. Es war angekündigt („Eintritt: bis 23:55 anreizend weniger.”) und eventuell einkalkuliert, von daher konsequent, dennoch, nach den Bands 14 Euro, is' klar.
6. Toiletten, drei Boxen bei den Herren, welche vornehmlich für Gruppentreffen zweckentfremdet werden, neben der ziemlich kurzen Pipirinne, an welche gerade 'mal drei Leute Schulter an Schulter passten, warten gelegentlich Mädels auf 'ne freiwerdende Kabine, im Hof gäbe es Ausweichlatrinen. Kein Spiegel, keine Papiertücher, kein Spiegel, kein Spiegel, nicht einmal bei den Mädels, keine Ahnung, was das soll.
7. Kippen auf die Tanzfläche, wat für dämliche Trottel, ey. Nix gegen Raucher, wo ist das sch#iß Problem, die k#ck Kippen an den Rand zu werfen?! Was mich dran erinnert, hab' vergessen die verbliebenen Stinke-Kippen aus dem Profil meiner Stiefel zu pulen, bäh.
Das Tennis-Duo Törner86 übernahm als Nummer zwei die Bühne und während Nummer drei, Isolationsgemeinschaft, auftrat, wechselten wir zur Geisterstunde vom Kaugummi-Programm nebenan ins begrenzt geräumige „Theater”, weil deswegen hatten wir zusammengefunden, hier tanzte der Bär.
Okay, der recht große „Mainfloor” öffnete wenig später, KvU-duster, dunkles Utz-utz, aber sowas von pickepackevoll, wie gut, dass Corona, also außer am Eingang natürlich, Geschichte ist und wir uns MPXV lediglich beim Begrüßungsküsschen einfangen.
Irgendwie mochte ich nicht in Stimmung kommen, dachte bereits an das yummy „Bio-Hausbrot” fast schon schwäbischer Qualität von Denn's, welches mit knapp 4 Euro für'n halbes Kilo zwar kein Schnäppchen sein mag, in Relation zu den Getränkepreise in Clubs dagegen preisleistungstechnisch gar nicht schlecht abschneidet und mich daheim erwartet; es wurde, akklimatisiert, Autopilot rein und ab dafür.
Nach Asphalt übernahm Strömerdisco das Regiment auf'm Tanzboden, den wir vehement gegen fremde Eindringlinge, die 'mal mehr, 'mal weniger merkbefreit nervten, verteidigten, bevor wir von dem stickig-saunigen Raumklima hinweggerafft wurden, erinnerte Madlen das Barmädel daran den Knopf für die Zuluft zu drücken, und zu guter Letzt gaben sich die Pleasure Xe die Ehre, immer eine Freude den beiden zuzugucken, weil sie einfach Spaß haben, Spaß machen.
Kurz nach sieben, Etappenziel erreicht, auffi, Ausgang, pff, ich lauf' doch nicht einmal um den Pudding, durch's Unterholz an den Mannesmanngittern vorbei, au revoir.
Summa summarum: Tipptopp Bands, tipptopp DJs, anständige Musikauswahl, der Laden so lala.
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