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#Kraftorte
taunuswolf · 1 year
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Kärnten: Urlaub im Land der HEILIGEN BERGE und „KRAFTORTE“
Griffen – „Dieser Ort ist ein Kraftort, egal ob man katholisch ist, einer anderen Religion angehört oder an gar nichts glaubt“, raunt meine Sitznachbarin während eines Chor-Konzertes in der ehrwürdigen romanischen Stiftskirche in Griffen, während die Sängerinnen und Sänger aus Kärnten untermalt von den Gitarrenklängen eines slowenischen Ensembles inbrünstig das AVE MARIA anstimmen. Peter Handkes Schauplatz zahlreicher Erzählungen ist mehr als gut gefüllt. Im Hauptgang zwischen den Kirchenbänken sind zusätzliche Stuhlreihen aufgestellt. Wer kein Sitzplatz ergattern konnte, steht in den Gängen und Nischen neben den Seitenaltären. In den knapp 750 Jahre alten Mauern findet an einem verregneten Maisonntag mehr als ein Kultur-Event statt. Hier wird etwas gelebt, was in Deutschland schon längst einem linksideologischen Staatskirchen-Katholizismus gewichen ist, den man vielerorts nur noch als „Leerstands-Immobilienverwalter“ bezeichnen kann: Die noch intakte Einheit von Naturverbundenheit, Volksglauben, Kultur, Tradition und gefühlter wie gelebter Spiritualität. Unwillkürlich stellt man sich die Frage: Ist nicht ganz Kärnten ein Kraftort?
Kraftorte wie Griffen gibt es in Kärnten zuhauf. Die meisten liegen auf markanten Bergen, die in der Regel von einer Kirche gekrönt werden. Zum Beispiel auf dem geheimnisvollen Hemmaberg, im Vorfeld der Karawanken, christliche Keimzelle Kärntens. Wie alle HEILIGEN BERGE des Österreichischen Bundeslandes hat er eine lange vorchristliche Tradition als Kultstätte keltischer Götter, allen voran Noreia und Iovenat. Der Letzt genannte ist eine Art keltischer Jupiter, nach dem auch die Gegend zwischen Klagenfurt und Völkermarkt/Griffen/Bleiburg – das sogenannte „Jaunfeld“ - benannt ist. Treffend beschreibt die Klagenfurter Geografin und Historikerin Martina Gansl, dass die keltisch-römische Götterwelt nahtlos in der christlichen Epoche aufgegangen ist. Hemma von Gurk, die Schutzheilige Kärntens hat dabei ebenso wie Maria die Rolle der Noreia angenommen. Die Grundmauern spätrömischer frühchristlicher Gotteshäuser – darunter sogar eine Kirche arianischer Gläubiger auf dem Gipfel des Hemmaberges - erinnern an eine vom Wald umgebene versunkene geheimnisvolle Ruinenstadt. Während der Völkerwanderungszeit bot das befestigte Plateau der umliegenden Bevölkerung Schutz.
Auf der schroffen, zerklüfteten Nordseite des Berges erwartet den Besucher ein weiterer spiritueller Ort: Die gewaltige Rosaliengrotte. Eine natürliche Kathedrale im Kalkfelsen. Durch ein tiefes Loch in der Höhlendecke fällt das Tageslicht direkt auf eine kleine hölzerne Kapelle in deren Mitte sich eine mit unzähligen mitgebrachten Ikonen und Kerzen ausgeschmückte liegende Skulptur der heiligen Rosalie befindet. Darunter tritt heilbringendes Wasser aus dem Gestein. Berg, Grotte, Quelle, Glaube, Natur. Auf dem Hemmaberg spürt man den eigenen Herzschlag. Hier entfaltet sich eine Aura, die der bekannte Deutsche Religionswissenschaftler Rudolf Otto als „Das Heilige“ bezeichnet hat. Niemand käme hier auf die Idee eine gestiftete Ikone zu entwenden oder gar zu zerstören.     
Weitere Kraftorte und HEILIGE BERGE sind der Veitsberg, der Ulrichsberg, der Lorenzberg und der Magdalensberg. Noch heute machen sich am sogenannten Dreinagelfreitag tausende Pilger auf den Weg, um alle vier Berge abzulaufen. Auf der Wallfahrt nördlich von Klagenfurt legen sie 52 Kilometer zurück und überwinden dabei insgesamt 2500 Höhenmeter. Beim zeitgleichen „Jauntaler Dreibergelauf“ werden der Lisnaberg, die Wallfahrtskirche Heiligenstadt auf dem Petschnikogel sowie die Heiliggrab Kirche auf einem markanten kleinen Berg bei Bleiburg abgewandert. Immerhin 27 Kilometer. 
Glaube versetzt im wahrsten Sinne des Wortes Berge, mobilisiert die letzten Kräfte und bringt den Pilger zu Kraftorten, deren Kultur, Religions- und Siedlungsgeschichte stellenweise bis in prähistorische Zeiten reicht. Am Magdalensberg wurde unterhalb der Wallfahrtskirche eine keltisch-römische Handelsstadt ausgegraben. Ein weiteres versunkenes Oppidum wird unterhalb des geheimnisvollen Gracarca-Berges am Klopeiner See vermutet. Auch die Berge inmitten der kleinen Seenplatte sind von Kirchen gekrönt. Allen voran die Georgikirche auf dem Georgibergl mit ihrer geheimnisvollen Wunschglocke. Benachbart die Bergkirche St. Daniel.     
Eine weitere Ansammlung von Kraftorten mit prähistorischer christlicher Tradition findet man im Gebiet zwischen Griffen und Lavamünd. Hier hat sich von den Ufern der Drau ausgehend zwischen den Alpenmassiven Koralpe, Saualpe und Karawanken ein kleines Mittelgebirge hineingezwängt, das mit seinen markanten Einzelbergen ein wenig an das Siebengebirge bei Bonn erinnert. Geistliches Zentrum des Gebietes ist St. Paul mit seiner imposanten romanischen Klosterkirche. Von hier aus führt eine kleine Straße zu den beiden Bergkirchen St. Johannes und St. Josef. Auch der Josefsberg könnte bereits in vorchristlicher Zeit ein alter Kultstätten-Platz gewesen sein, ebenso wie der benachbarte Felsenkegel der Ruine Rabenstein in deren Umfeld bronze- und eisenzeitliche Besiedelungsspuren nachgewiesen wurden. Von beiden Bergen hat man einen atemberaubenden Blick auf die Koralpe, Saualpe und die Karawanken. Vom Josefsberg schweift der Blick hinab zur Drau, die sich verstärkt durch die wasserreiche Lavant Canyon artig durch die Ausläufer der Karawanken und Koralpe nach Slowenien gräbt. Die Berge links und rechts des Flusses bilden gleichsam ein Tor zum Balkan.
Bei diesen Fernblicken, die anders als in den engen Zentralalpen, selbst von einem kleinen Berg aus, eine mehr als 100 Kilometer große Rundumsicht ermöglichen, gerät der Betrachter ins Träumen. Wie sieht es hinter dem Horizontgebirgen aus?  Italien und Slowenien liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Kroatien und Ungarn sind gerade mal 150 Kilometer entfernt.  Kärnten ist Grenzland und eigener Mittelpunkt. Bodenständigkeit, Gastfreundlichkeit, Offenheit und Heimatverbundenheit prägen das Land. Die Grenzlage und kultureller Vielfalt haben in der Vergangenheit nicht nur zur Bereicherung, sondern auch zu blutigen Konflikten geführt, die unter der Oberfläche bis heute schwelen. Eine einseitige Sichtweise ist unangemessen. In Südostkärnten sind viele Ortschilder unter Berücksichtigung des slowenisch-stämmigen Bevölkerungsanteils zweisprachig. In Slowenien dagegen sind im Grenzgebiet – etwa in Dravograd – nicht einmal touristische Hinweise am Drau-Radweg zweisprachig. Nicht einmal Englisch. Ob niederländische Radler slowenische Texte lesen können?  
Eine Landschaft zum Wegträumen
Kärntens großer Preisgekrönter literarischer Chronist Peter Handke, beschreibt auf seinen Streifzügen durch das Jaunfeld immer wieder das Phänomen des sich Wegträumens auf unnachahmliche Art. Sicherlich haben die einmaligen vielfältigen Eindrücke seiner Heimat ihn nicht nur zum literarischen Grenzgänger und Bewohner der „Zwischenräume“, sondern auch zum Landschaftspoeten werden lassen, der ähnlich wie die Romantiker das Genre der Landschaftsbeschreibung mit Seele und Fantasie füllt. Hand aufs Herz: Könnten die über dem blauen Tal-Dunst schwebenden Karawanken, deren Schneebedeckten Gipfel sonnendurchflutet unerreichbar hoch in der Luft hängen, nicht auch der Himalaya sein? Die Drau mit ihren von Kirchen, Kapellen und Wegkreuzen gekrönten Höhen ein heiliger Fluss? Die unwegsamen Auwälder mit ihrem lauten Frosch-Gequake entlang des Drau-Radweges ein Regenwald in Südamerika? Bieten nicht die auf einem Felsen thronende Burg Hochosterwitz und die Auenlandberge des Jaunfeldes samt Waldumrandeter Seen eine Filmkulisse a la Herr der Ringe?       
In kaum einer Region Europas sind so unterschiedliche Landschaften auf kleinsten Raum vereint und wirken dennoch groß und weiträumig. Möge diese Landschaft, die Schriftsteller wie Peter Handke, Ingeborg Bachmann und Christine Lavant, den Maler Werner Berg, und den Musiker Gustav Mahler inspirierten, noch lange erhalten bleiben. Die Gefahr einer Zersiedlung ist jedoch nicht von der Hand zu weisen und drängt sich an manchen Orten geradezu auf. Auch die als Umweltmusterprojekt gepriesene Koralpe-Bahn hat deutliche Spuren in der Umgebung hinterlassen, ebenso wie die sehr großflächig in die grüne Wiese gesetzten Einkaufszentren, Gewerbe und Neubaugebiete. In Sachen Landschaftsschutz ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Gewöhnungsbedürftig ist auch das halb in der Luft hängende in einen Hügel hineingerammte moderne Museum Liaunig, dass an eine Baustelle, oder halbfertigen Straßentunnel erinnert. Dass Kunst provozieren soll ist klar; - das machen auf ihre Weise auch die Bilder von Werner Berg - aber soll sie auch die einmalige Landschaftskulisse der Karawanken-Vorberge stören?             
Klaus Lelek       
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marinasosseh · 2 years
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Barbarossa hat Geburtstag
Gestern ging es hoch hinauf zum Kyffhäuser, denn schließlich feiert Barbarossa seinen 900sten Geburtstag und ihm zu Ehren wollte ich einmal wieder beim Denkmal vorbeischauen. Das Auto parkte ich in der Nähe der Jugendherberge in Kelbra. Von dort ging es (sehr) steil hinauf, sodass ich erst einmal beim gestürzten Hindenburg pausieren musste, bevor ich das letzte Wegstück zur Burg bewältigen…
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dississkizzen · 3 months
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Felsen bei der Jungfernhöhle in Tiefenellern In einem malerischen Wald bei Tiefenellern in der Nähe von Bamberg gibt es eine Kultstätte, die über 6000 Jahre alte Jungfernhöhle. Sie wurde 1951 von dem ansässigen Otto Kunkel entdeckt, der dort einen Schatz vergraben hoffte. Archäologen kamen des Wegs und erkannten Tonscherben und Knochenreste in dem Aushub und gebieteten den Schatzsuchern Einhalt. Die Höhle wurde untersucht und es wurden meist weibliche Skelette (9 erwachsene Frauen, 4 bis 5 Jugendliche und über 20 Kinder und Säuglinge) mit zertrümmerten Schädeln gefunden... Der große Felsen bei der Höhle weist auffällige Züge eines menschlichen Gesichtes auf, möglicherweise sahen die Steinzeitbewohner hierin eine Art Gott oder Waldgeist… Interessant ist, dass sich eine lokale Sage erhalten hat, nach der drei Kopflose Jungfern vor der Höhle spuken sollen, das Wissen um das Opferungsritual, welches noch vor Erfindung von Schrift stattfand, hat sich daher mündlich über die 6000 Jahre in Form dieser Sage erhalten... Drei Jungfrauen, drei Schwestern oder auch drei heilige Frauen sind seit Urzeiten ein weit verbreitetes Symbol und sie kommen in Sagen und Volksmärchen von Orient bis Okzident vor. Oft beschreibt man sie mit Spindeln im Gepäck, was auf ihren Ursprung in den Schicksalsgöttinnen zeigt... Auch in neuzeitlicherer Trivia sind sie zu finden, auch dämonisierter als "drei Hexen", was mit der Wandlung des Frauenbildes von der Antike bis heute zu tun hat, zu der bücherfüllenden Symbolik aber wann anders Näheres und dann auch ausführlicher... Der schöne Wald und die Jungfernhöhle ist jedenfalls einen Ausflug wert...
Weiterführende Links zur Jungfernhöhle...
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babajeza · 6 months
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Der Platz im Wald – In The Forest
Von innen nach aussen. ♫♫♫ ♫♫♫ ♫♫ ♫ Im Wald, im schönä grüänä Wald, han ich äs Plätzli, wo’s mer gfallt. Ich liggä döt im waiche Moos und lug und stuunä bloss. Ich losä, wie dä Vogel singt, und au, wie’s Bächli luschtig springt. Und ‘Chäaferli und d’Müggli chli, diä sümmelet verbii. Diä Spinnli mit dä langä Bei, diä chräsmet über Moss und Stai, und s Schnöggli chrüücht am Pilzli noh, s wött…
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krafttierheilung · 1 year
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Kraft, Spiritualität und Inspiration sind vielerorts zu finden; Einige Orte sind jedoch spezieller als andere. Diese Orte der Kraft, Spiritualität und Inspiration gelten oft als heilig und werden seit Jahrtausenden von Menschen genutzt, um sich mit dem Göttlichen zu verbinden. - weiter lesen auf www.sarahluescher.com
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redspamedia · 2 years
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Eins werden mit der Natur – Südtirols Kraftorte
Eins werden mit der Natur – Südtirols Kraftorte
Wer Südtirol bereist, kann die Natur in ihrer ganzen Fülle erleben so zum Beispiel bei Wanderungen und in Hotels, die mit Thermalwasser punkten… An sogenannten Kraftorten sind ganz besondere Energien zu spüren. Machen Sie sich bereit für eine Sinneserfrischung. Wenn der Job und der Alltag mich stressen und die Großstadt Hamburg mir zu viel wird, dann zieht es mich meist in die Natur. Dorthin, wo…
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jotgeorgius · 6 days
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Kraftorte.
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laurafruitfairy · 1 year
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Kraftorte schenken uns Energie. Sie laden uns wieder auf, wenn wir Zeit an ihnen verbringen. 🔋 Sie tragen selbst viel Kraft in sich und erinnern uns damit an unsere eigene. Es ist der gleiche unermüdliche Fluss an Energie, ein Geben und Nehmen. Wenn wir viel gegeben haben, müssen wir auch wieder (auf-)nehmen. Was ist dein liebster Kraftort? Meiner = Wasserfälle & Wälder 🌲 (hier: Leke Leke Waterfall) https://www.instagram.com/p/Cpupy-vJcXx/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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Eihwaz, schütze mich!
 Dämonenverscheuchende Hüterin des Feuers
Schütze mich vor den Dämonen der Zeit
 Hüte mich vor der Unachtsamkeit
<3
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claudia-hsp · 1 year
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#salixsepulcralis #trauerweide Diese Trauerweide am Eingang der Karlsaue in Kassel vom Fuldaufer aus Richtung #orangerie in #kassel stand dort im #november2022 schon ohne Blätter und sah trotz ihrer tatsächlich traurig herabhängender Äste doch irgendwie von der letzten Abendsonne beschienen in goldenem Licht wie von einem #heiligenschein in Szene gesetzt, um mir just in diesem Moment in der #wahrnehmung aufzufallen als etwas Besonderes. Für mich eine kleine #Baumheilige die mir mit ihrer wahren energetischen #Kraft per #empathie erklärte, dass sie mich #kommunikativ #berühren möchte auf ihre Art. Fazit: Wenn ich dort einmal wieder entlang spaziere, werde ich sie besuchen. Weil ich weiß, dass sie sich darüber freut, dass ich sie in die Welt mit meinem Herzen verstanden, trage. Wann hast Du das letzte Mal einen Baum oder Strauch oder eine andere Pflanze derart in der Begegnung wahrgenommen und diese Wahrnehmung für Dich als Übersetzung interpretiert, als Antwort, Frage oder Feststellung und Erkenntnis empfangen? Es braucht nur Zeit füreinander. Jederzeit! ©️®️CWG, 18.11.2022🌳🐩🌳 Weiden kann man wunderbar per Ableger in die Erde gesteckt und gepflegt, auch draußen, vermehren und sorgt so für genügend erste #nektartankstellen sowie für sich selbst natürlichen Schutz und Funktionalität in einem, je nach Verwendung und Verarbeitung, oder eben #energieaustausch . #florianatopfblume #cwghighsensitive #oculiauris #pestizidfreieregion #iphonefoto #nordhessenbleibtzuhausekreativ #kraftort #naturkreislauf #naturundnachhaltigkeit #nordhessen #nordhessenfloraundfauna (hier: Karlsaue Kassel) https://www.instagram.com/p/ClGgSh_MfeF/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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taunuswolf · 11 months
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Hessens Heilige Berge – Es muss nicht immer Lourdes sein
Prolog:
Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass das Land „Hessen“ kein gewachsenes historisches Territorium ist, sondern ähnlich wie das benachbarte Rheinland-Pfalz und NRW von den Alliierten Siegermächten 1946/47 zusammengestellt wurde. Es werden daher bei der Aufzählung der Heiligen Berge auch solche genannt, die in benachbarten Bundesländern liegen, aber geschichtlich eng miteinander verbunden sind, weil sie zum Beispiel einen keltischen Tempel beherbergten und bei der Christianisierung der Umgebung eine entscheidende Rolle spielten. Als nächstes steht die Frage im Raum: Was ist ein heiliger Berg? Dies sind in erster Linie Berge, die für die Menschen ihrer Umgebung eine religiöse Bedeutung hatten. Bei einigen lässt sich eine kontinuierliche Kultstätte nachweisen, die schließlich zum Bau einer Kirche oder eines Klosters führte. Andere Stätten wurden nie „christianisiert“. Nachfolgendes Feature erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Der Altkönig ein altes Wallfahrtsziel?
Dieser noch weit in Südhessen sichtbare fast 800 Meter hohe Taunusberg beherbergt eine gewaltige doppelte Ringwallanlage und bildet zusammen mit dem Feldberg ein markantes Ensemble. Es wird angenommen, dass der Altkönig um 400 v. Chr. Sitz eines keltischen Kleinfürsten war und gleichzeitig der umliegenden Bevölkerung in Notzeiten Schutz bot. Da bei Ausgrabungen eine Kult-Maske sowie Regenbogenschüsselchen entdeckt wurden, ist von einem Tempel auszugehen. Ein Menhir im nicht weit entfernten Kelkheim scheint auf den Altkönig ausgerichtet zu sein. Die Sonne geht von diesem Standpunkt aus etwa am 21. Juni über dem Altkönig auf.
Des Weiteren ist der Altkönig umgeben von markanten Felsformationen auf umliegenden Vorbergen, die ebenfalls als Kultstätten in Frage kommen, zum Beispiel der gewaltige Hühnerfelsen am Fuße des Hühnerberges, bei dem sogar eine aus dem Stein herausgearbeitete Opferschale zu erkennen ist. Ebenfalls markant: Der Bürgel, eine Art natürlicher Steinallee, ihm benachbart die Ruine „Antonius Kapelle“, die vielleicht eine romanische Vorgängerkirche hatte. Näher und höher wagte man sich nicht an den Altkönig heran. Waren es abergläubische Vorstellungen, die Mär vom heidnischen Göttersitz? Wurde vielleicht gar in der Frühzeit eine hölzerne Kapelle vom Blitz vernichtet? Darüber schweigen die Analen.
Weitere Einzelfelsen mit räumlicher Zuordnung, Blickachse usw. zum Altköniggipfel sind allen voran der Kocherfels – ein regelrechtes Felsenlabyrinth mit kleinen Nischen und Höhlen - der Fuchsstein, der Romberg (mit Kreuzweg) der Elisabethenstein, der Rossert, der Goldgrubenfelsen beim benachbarten spätkeltischen Oppidum Goldgrube, der Lindenkopf, die Felsen des Bleibeskopfes, (Funde aus der Bronzezeit)  der Marmorstein, der Hohle Stein bei Niedernhausen, der Altenstein bei Wiesbaden und eine namenlose lange Felsformation unweit des Hallerkopfes auf dem Taunus Hauptkamm. Nicht zu vergessen, der Brunhildenstein am benachbarten großen Feldberg.
Sie aller ergeben zusammen eine regelrechte Straße aus natürlichen Menhiren. Gab es zur Keltenzeit zu bestimmten Zeiten – zum Beispiel an der Tag-Nachtgleiche im Mai oder den Sonnenwenden - Prozessionen, die von Felsen zu Felsen führend am Altkönig endeten? Besonders beeindruckend für die Menschen der Bronze und Eisenzeit muss das Naturschauspiel der untergehenden Sommersonne gewesen sein. Sie versinkt vom Altkönig aus gesehen zwischen den Gipfeln des kleinen und großen Feldberges. Es bedarf nicht großer Fantasie, um sich den Altkönig als Sitz des keltischen Hauptgottes Taranis oder Secullus vorzustellen. Letzt genannter war auch der Gott der Schmiede und Metallherstellung. Spuren von Eisenverhüttung findet man noch heute auf dem viel besuchten Berg. Ihm zur Seite stand die Fruchtbarkeitsgöttin Nantosuelta, die „Bachgebärerin“. Ihr könnte der im Volksmund überlieferte „Brunhildenstein“ auf dem benachbarten Feldberg geweiht gewesen sein. Dass an den Hängen des Feldberges die Weil, ein bedeutender kleiner Fluss entspringt, erhärtet diese These.
Der Kapellenberg bei Hofheim und der Staufen
Nicht weit vom Altkönig entfernt erstreckt sich in exakter Nordsüdrichtung ein vorgelagerter Gebirgszug, der auch „Nassauische Schweiz“ genannt wird. Auch dieses Gebiet ist gespickt mit Felsen und Zeugnissen keltischer Besiedlung. Ausgehend vom fast 300 Meter hohe Kapellenberg bei Hofheim, der wie ein Balkon in die Rhein-Main-Ebene hineinragt. Die Grundsteine für den 46 Hektar großen Ringwall legten die Bewohner der Michelsberg Kultur bereits vor ca. 6000 Jahren. Damit beherbergt der Berg eine der größten und ältesten Stadtähnlichen Siedlungen aus dieser Zeit in Mitteleuropa. Die kontinuierliche vorgeschichtliche Siedlungsgeschichte von Hofheim reicht bis in die Latènezeit und wurde im frühen Mittelalter wieder aufgegriffen. Seine zweite Besonderheit: Er beherbergt einen der wenigen erhaltenen Rundschanzen, die nach dem Prinzip von Stonehenge, der astronomischen Beobachtungen und eines Sonnenkultes dienten. Eine ähnliche Anlage – der Goloring – befindet sich bei Koblenz, im Bereich eines Treverer Gaues. 
Der Sonnenkreis, von dem leider nur noch die Hälfte erhalten ist, liegt an der Spitze des Kapellenberges, neben der 1666 nach einem Pestgelübde errichteten Kirche St. Marien und St. Rochus. (Parallele in Bingen auf dem Rochusberg) Bereits vor dem Kirchenbau wurde die Stätte im Volksmund „Raab-Berg“ heiliger Berg genannt. An der Westseite des Abhanges, also gen Sonnenuntergang, steht der sogenannte „graue Stein“ ein Monolith, der laut Aussage des Archäologen Cohausen vermutlich auf den Berg transportiert worden war. Mehr Kultstätte geht nicht.
Folgt man dem schnurgeraden Weg nach Norden so steht man nach ungefähr sechs Kilometern auf dem 451 Meter hohen Staufen. Auch dieser markante Gipfel verdient die Bezeichnung „Heiliger Berg“ Seine zerklüftete Felsformation „großer Mannstein“ ist von einem Abschnittwall geschützt, in deren Innern antike Scherben gefunden wurden. Da die Fläche für eine Besiedlung viel zu klein ist, könnte es sich bei diesem viel besuchten Kraftort um eine Kultstätte handeln. Die Sonne geht von diesem Punkt aus am 21. Juni über dem Altkönig auf. Am Osthang des Staufens befindet sich eine eingefasste Quelle, die früher ein Quellheiligtum gewesen sein könnte.  Ein weiterer mit einem Ringwall abgetrennter Felsen ist der bei Kletterern beliebte Große Walterstein. 
Der Holzberg bei Usingen
Der über dem Usatal aufragende Holzberg ist wahrscheinlich schon in der Bronze und Keltenzeit besiedelt gewesen. Der heute noch deutlich zu erkennende Ringwall stammt allerdings aus dem 9. Jahrhundert und gehört zu einer frühmittelalterlichen Wallburg. Die im Zentrum liegende Marienkirche ist spätestens seit 1218 nachgewiesen und war im Besitz des Deutschen Ordens. Rund um die Kirche befand sich ein erst im 30jährigen Krieg untergegangener kleiner Weiler. Ein sich über der Kirche erhebender markanter Hügel mit markanten Felsen, eine Quelle, ein im Tal liegender Menhir artiger Einzelfelsen, sowie auffallend viele Hügelgräber deuten darauf hin, dass der Ort zu allen Zeiten ein spirituelles Zentrum war.
Der Johannesberg bei Bad Nauheim, der Hausberg und der Glauberg
Auf dem Gipfel des Johannisberges, der als Eckpfeiler den Beginn des Taunuskammes markiert, befand sich innerhalb eines keltischen Ringwalles eine Kirche, die bereits um 750 nachweisbar als Keimzelle der Christianisierung der Wetterau und des hinteren Taunus gilt. Im Mittealter kam ein Kloster hinzu. Beides wurde nach der Reformation aufgegeben und verfiel. Dennoch lebt die Tradition, dass dieser Berg ein spiritueller Kraftort ist bis heute fort. Rund um den Berg befinden sich Bildstöcke und Wegkreuze. Ein Menhir in Obermörlen ist auf den Johannesberg ausgerichtet und markiert den Aufgang der Wintersonnenwende. Umgekehrt sieht man vom Johannisberg aus, zur Zeit der Sonnenwende die Sonne hinter dem Hausberg untergehen, der gleichfalls einen Ringwall aus der Keltenzeit besitzt.
Als dritten im Bund der heiligen Berge der Wetterau kann man den Glauberg bezeichnen. Nach dem Fund eines steinernen Keltenfürsten und zahlreicher Schmuckstücke fand er bundesweit großes mediales Interesse. Seine Siedlungsgeschichte reicht von der Jungsteinzeit über die Keltenzeit bis ins Mittelalter. Dass der markante Ausläufer des Vogelsberges auch eine spirituelle Aufgabe wahrgenommen hat, ist unbestritten. Leider wurde diese Tradition in christlicher Zeit nicht mehr aufgenommen. Das gleiche gilt auch für den 485 Meter hohen Hausberg bei Butzbach. In Kärnten hätte man bis heute den drei Kraftorten zu Ehren einen „Dreiberge-Lauf“ veranstaltet. Stattdessen siedelte sich Mitte des 18. Jahrhunderts gegenüber des Glauberges auf einem Berg bei Büdingen die neognostische protestantische Sekte der „Herrnhuter“ an.        
Die Kreuzkapelle bei Camberg
Sie gilt laut Wikipedia-Eintrag als „Wahrzeichen der Stadt Bad Camberg und des gesamten Goldenen Grundes“. Die weithin sichtbare 1681 errichtete Kreuzkapelle.  Der 320 Meter hohe Berg, auf dem sie liegt, bleibt leider namenlos. Von hier aus hat man nicht nur einen weiten Fernblick über den Goldenen Grund, sondern sieht exakt im Nordwesten, also in der Sonnenuntergangsmarke am 21. Juni als Horizontmarkierung die markante Silhouette des Mahlberges bei Montabaur, der mit seinem Ring aus Einzelfelsen den Extern Steinen um nichts nachsteht. Dies könnte darauf hindeuten, dass der sanfte Hügel, auf den ein imposanter Kreuzweg führt, schon früheren Generationen als heiliger Ort erschienen ist. Nicht weit von der Kapelle ragen große Quarzfelsen – zum Beispiel der „Gluckstein“ - aus dem Boden, die ähnlich wie im Altköniggebiet Kultstätten gewesen sein könnten. Südöstlich der Kapelle Richtung „Totenkopf“ liegen in einer Linie mit dem Gluckstein zahlreiche Hügelgräber.       
Der Dünsberg und die Angelburg
Der Dünsberg steht dem Altkönig an Bedeutung um nichts nach. Er ist der Beherrscher der nördlichen Wetterau und des Gießener Beckens. Sein Ringwall ist nicht nur älter als der des Altkönigs, sondern markiert auch einen wesentlichen größeren Besiedlungszeitraum. Er beginnt in der frühen Bronzezeit und reicht bis in die Zeit der Alemannen und Franken. Keltische Regenbogenschüsselchen und Kultgegenstände machen ihn zu einem heiligen Berg. Eine uralte Handelsstraße verbindet den Dünsberg mit den nahe gelegenen Wilhelmsteinen, einer gleichfalls uralten Kultstätte auf der Angelburg im Scheider Wald. Als kleiner Bruder des Dünsberg kann der gleichfalls dominante Rimberg im oberen Lahntal bezeichnet werden. Nicht weit entfernt im Dautphe-Tal erhebt sich das Daubhaus, stolze 551 Meter hoch. Auch dieser einsame Berg besitzt einen Ringwall und strahlt eine spirituelle geheimnisvolle Atmosphäre aus.
Oppidum Dornburg und Blasiuskapelle
Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zum benachbarten Westerwald, der ebenfalls eine Menge Ringwälle und Kultberge besitzt. Neben den bereits erwähnten Mahlberg ist vor allem die Dornburg von besonderer Bedeutung. Nicht nur wegen ihres in einem Bergwerksschacht zu bewundernden „ewigen Eises“. Die auf einen Bergsporn errichtete Blasiuskapelle stammt aus dem Jahre 630 und war dem Heiligen Michael geweiht. Sie ist eine der ältesten Kirchen der gesamten Region. Ein versunkener Menhir, sowie ihre Nähe zum keltischen Oppidum deutet daraufhin, dass sich auf dem Bergsporn eine keltische Kultstätte befand.   
    
Amöneburg, Goldberg, Totenberg und Hangelstein,  
Nicht weit von Marburg erhebt sich die kleine Bergstadt Amöneburg. Sie ist eine der wenigen durchgängig seit der Steinzeit besiedelten Orte Deutschlands und damit vielleicht sogar noch älter als Trier. In der Keltenzeit befand sich auf dem Berg Amöneburg ein Oppidum. In der Frankenzeit war der Ort unter Bonifatius mit seiner Klosterkirche ein wichtiges Missionszentrum. Da Amöneburg bis 1802 eine Enklave des Mainzer Erzbistums war, konnte der spirituelle Charakter des Ortes mit einigen Abstrichen bis in die Gegenwart erhalten werden. Die Hauptkirche St. Johannes blieb vom calvinistischen Bildersturm verschont, wurde jedoch im Siebenjährigen Krieg so schwer beschädigt, dass sie neu errichtet werden musste. Noch heute ist die Mehrheit der Amöneburger katholisch.
Auf der südlich von Amöneburg gelegenen Mardorfer Kuppe befindet sich ein kaum befestigter Steinkreis, der als „Hunnenburg“ oder „Goldberg“ bezeichnet wird. Hier fand man einen keltischen Schatz von Regenbogenschüsselchen. Da der flache Ringwall kaum als Verteidigung in Frage kommt, ist eine Kultstätte sehr wahrscheinlich. Der Wall endet an einer nach Nordost ausgerichteten Abbruchkante.
Folgt man einer südwestlichen Linie gelangt man zu einem Berg namens „Totenberg“. Auch er besitzt einen Ringwall und sogar kleine Höhlen. Seine Kulturspuren reichen von der Steinzeit, über die Eisenzeit bis ins frühe Mittelalter. In weiterer Südwestlinie – Sonnenuntergangsmarke Winter/Sonnenaufgangsmarke Sommer – trifft man vor den Toren Gießens auf den Hangelstein, gleichfalls ein Zeugenberg erster Ordnung. Seine Kulturgeschichte reicht von der Michelsberg-Kultur, Bronzezeit bis zur Keltenzeit. Fazit: Hangelstein, Totenberg, Goldberg und Amöneburg, sind wie die Perlen einer Schnur miteinander verbunden. Dass sie ähnlich wie in Bretagne bis in die Keltenzeit hinein Teil eines Sonnenprozessions-Weges waren, halte ich für wahrscheinlich.    
Christenberg
Ein ähnlicher Kult-Berg mit keltisch-christlicher Kontinuität nicht weit von Marburg ist der Christenberg im Burgwald. Die frühe Besiedlung des Christenberges beginnt in der frühkeltischen Hallstadtzeit (um 800 v. Chr.) setzt sich über die La-Tène-Zeit bis 200 v. Chr. fort. Vielleicht wurde die Siedlung von den zu diesem Zeitpunkt massiv nach Süden dringenden Germanen zerstört. In der Frankenzeit um 700 n. Chr. Wurde der Berg wieder befestigt und trug wohl eine frühmittelalterliche Kirche, die vielleicht als Missionskirche gedient haben könnte. Der heutige Bau – Mittelschiff- stammt immerhin aus dem Jahre 1000, der Chor als dem Jahre 1520.
Milseburg und Kreuzberg
Die 835 Meter hohe Milseburg gehört zu den herausragenden Bergen der Rhön. Ihr ausgeprägter Gipfel ist bei gutem Wetter sogar vom Taunus gut zu erkennen. Auf einem Bergsporn lag zur Keltenzeit ein kleines Oppidum. Der felsige Gipfel selbst dürfte schon in der Frühzeit ein Heiligtum getragen haben. Eine kleine Burganlage aus dem Mittelalter ist nur den Analen zu entnehmen. Erhalten dagegen hat sich die Gangolf-Kapelle sowie eine Kreuzigungsgruppe.                
Er gilt als „Heiliger Berg der Franken“ der 927 Meter hohe Kreuzberg, dritthöchster Gipfel der Röhn. Sein alter Name „Aschberg“ deutet auf die Asen – ein germanisches Göttergeschlecht - hin. Eine vorchristliche keltisch-germanische Kultstätte gilt als wahrscheinlich. Christianisiert wurde der an der hessisch-bayrischen Grenze liegende imposante Berg bereits in der frühfränkischen Zeit durch den Iro schottischen Missionar St. Kilian. Auf dem Berg befindet sich ein Franziskanerkloster aus dem 17. Jahrhundert. Sowohl die Milseburg als auch der Kreuzberg gelten als Wallfahrtsorte.
Stallberg und Öchsen
Vom Christentum unberührt blieb dagegen der Stallberg im sogenannten Hessischen Kegelspiel“. Der Berg ist nicht nur von einem imposanten keltischen Ringwall umgeben, sondern besitzt auch im Inneren viele Menhir artige Einzelfelsen, die auf eine religiöse Verehrung und Kultstätte hindeuten. Gleiches gilt auch für den 630 Meter hohe Öchsen (Thüringen), der als nördlicher Eckpfeiler der Kuppen-Röhn steil ins Werratal abfällt. 
Heilige Höhen im Vogelsberg
Auch der Vogelsberg ist voller ehemaliger Kultstätten, allen voran der 665 hohe Bilstein. Noch heute wird am Samstag vor Pfingsten auf den Felsen ein Baum aufgestellt und bewacht. Eine der Haupterhebungen des Vogelsberges, der „Taufstein“ besitzt eine Quelle mit umliegenden Basaltblöcken. Hier soll ein Taufplatz von Bonifatius gewesen sein. Da Bonifatius mit Vorliebe für seine Mission „heidnische“ Kultstätten aufgesucht hat, ist eine rituelle Nutzung des Platzes in vorchristlicher Zeit sehr wahrscheinlich. Ein Felsheiligtum könnte auch die Alte Burg bei Kaulstoß gewesen sein sowie die Felsformation auf dem Horst bei Rüdingshain. Alle weiteren steinernen mutmaßlichen Felsheiligtümer des Vogelsberg aufzuzählen – darunter die Bonifatius Kanzel – bedeutet Eulen nach Athen tragen. Obwohl meine Frau und ich schon viele Felsen im Vogelsberg besucht haben, bleibt immer noch sprichwörtlich viel Luft nach oben.
Wüstegarten, Hoher Meißner und Bruchhäuser Steine
Das gleiche gilt auch für die vielen markanten und geschichtsträchtigen Berge Nordhessens rund um den Kellerwald, Edersee und den Großraum Kassel. Neben den Leitbergen Wüstegarten mit seinen imposanten Gipfelfelsen und dem Hohen Meißner, auf dem ein Kultteich vermutet wird, ist vor allem die Altburg bei Römersberg an der Schwalm Pforte sehenswert und dürfte von herausragender politischer und kultureller Bedeutung gewesen sein. Nahe an der hessischen Grenze nicht weit von Villingen im Quellgebiet der Ruhr liegen die „Bruchhäuser Steine“. Diese von einem Ringwall umgebenen gewaltigen Felsen bilden einen natürlichen Steinkreis, der die Externsteine in den Schatten stellt. Sein Hauptfelsen ist 92 Meter hoch. Ähnliche Felsensäulen – die auch Kultstätten waren – findet man nur noch im Elbsandsteingebirge. Zum Beispiel die Barbarine.        
Epilog:
Alle die genannten Berge, Kirchen und Kultstätten habe ich im Laufe meines Lebens besucht, um heute fast 70jährig festzustellen, dass ich immer noch neue entdecke. Einige Berge und Felsen, die ich zusammen mit meiner Frau besucht habe, fehlen in der Aufzählung. Sie hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen der Abhandlung sprengen. Ebenso fehlen die Heiligen Berge des Odenwaldes, einschließlich des Heiligenberges bei Heidelberg. Der Greinberg bei Miltenberg, der Wannenberg bei Bürgstadt, sowie das auf dem Langenberg gelegene Felsenheiligtum Hunnenstein, nebst Höhenkirche Engelberg. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Ringwällen und Felsheiligtümern in Rheinland-Pfalz, angefangen vom Donnersberg, Drachenfels, Maymont, Rahnfels, Ohrensberg, Lemberg/Nahe, Disibodenberg (Visionsort der Hildegart von Bingen) inklusive geschichtsträchtiger Moselberge sogar mit Kulthöhle usw.
Auch im Steigerwald bei Würzburg gibt es einige Heilige Berge, allen voran der Schwanberg bei Iphofen und der Kapellenberg bei Bullenheim. Fast hätte ich den Michelsberg bei Bruchsal vergessen, nach dem eine bedeutende Kultur benannt ist. Und dann gibt es noch das absolute Highlight: Der gewaltige Heilige Berg der benachbarten Vogesen „St. Odilien-Berg“ mit seinem ehrwürdigen Bergkloster, einer heilkräftigen Quelle und mächtigen Zyklopenmauer. Nicht weit entfernt sein immer noch heidnisches Pendant Donon, der Olymp der Nordvogesen, mit einer Druiden-Kulthöhle unter dem steinernen Tempel, in der meine Frau und ich vor mehr als 25 Jahren im Schein mitgebrachter Kerzen am 25. Dezember in einer Winternacht unsere Ringe tauschten. Den Rückweg vom Gipfel zum Landgasthaus wiesen uns die Sterne.        
Als ich mit der Aufzählung begann, ahnte ich nicht, dass ich eigentlich ein Teil meines Lebenswerkes beschreibe. Dass es so viele Berge sind – die aus dem Kärnten-Urlaub habe ich gar nicht dazu gezählt – überrascht mich selbst. Gleichzeitig wird mir klar, warum ich nie das Bedürfnis hatte nach Lourdes oder St. Jakob Compostela zu pilgern. Heilige Berge und Kraftorte gibt es auch vor der eigenen Haustüre genug. Der Beweggrund sie aufzusuchen ist wichtig, nicht der Weg und die Entfernung dorthin. Die dient oftmals nur der eigenen Eitelkeit sich selbst und der Welt zu beweisen, wie fit man ist oder „mental stark“. Wer sich selbst etwas beweist, hat Gott noch lange nichts bewiesen.      
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florianatopfblume · 2 years
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BILD 1 - 6:
Der #Ostwestfalen #Desenberg in der Nähe der #hansestadt #warburg im #kreishöxter einmal von den anderen Seiten von mir fotografiert während unserer letzten #weigoteamtouren von #wettesingen nach #borgentreich und zurück.
Der Desenberg ist ein nicht explodierter #Vulkan #Schlot, der als gehärteter Vulkanschlot derart mit der #Evolution stehen blieb. Die #Burgruine mit dem #Aussichtsturm steht somit quasi auf einem noch fest stehenden Schlot des eigentlichen Vulkan Kraters.
Von der Burgruine hat man einen herrlichen rundum Blick nach #Südniedersachsen , #Ostwestfalen und #Nordhessen .
Zu #Schmetterling Zeiten an anderen Tagen im Jahr können wir durch die u. a. urige dort vorhandene #Distel und #Brennessel Vegetation direkt am Desenberg noch viele #Schwalbenschwanz #Schmetterlinge bewundern.
Desenberg; ein echtes Foto und Natur Highlight mit tollen Energien - wie ein echter ausgleichender #Kraftort für mich mit auch optischer #Anziehungskraft bei jedem #Wetter und zu jeder #Jahreszeit. Der Desenberg erinnert mich auch derart unbebaut zwar, aber in der Ansicht als kleines Abbild an meine geliebte Heimat #hombergefze. Somit stille ich wohl mit diesem Anblick oft meine Sehnsucht nach dem #Schlossberg in Homberg (Efze), meinem Zuhause in der Ferne. ❤️
©️®️CWG, 26.10.2022🌳🐩 🚲 🐩🌳
#florianatopfblume #oculiauris #nordhessenmobil #cwg64d
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listeningto · 5 days
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Portale, Zeitlöcher und geheime Kraftorte: Das verborgene Geheimnis enth...
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gutundgesund · 1 month
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Erdheilung und Spiritualität: Wege zur Harmonie
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Erdheilung und Spiritualität sind miteinander verbunden und bieten Wege zur ganzheitlichen Harmonie mit der Natur und der Schöpfung. Eine Erdheilung umfasst die energetische Harmonisierung eines Ortes in der Natur und beinhaltet das Entfernen negativer Energien sowie die Schaffung eines Lichtportals, das lichtvolle Wesenheiten anzieht. Die Erdheilung kann mit Hilfe von Litios-Lichtkristallen durchgeführt werden, die eine dauerhafte Harmonisierung bewirken. Diese Kristalle helfen dabei, die Verbindung mit natürlichen Kraftorten zu stärken und das weltweite Lichtnetz der Kraftorte zu unterstützen. Eine Erdheilung in deinem eigenen Garten bringt viele Vorteile wie Erholung, Entspannung und Regeneration. Sie fördert auch die Verbindung zwischen Menschen, Naturwesen und der Natur selbst. Schlüsselerkenntnisse: - Eine Erdheilung harmonisiert einen Ort in der Natur und entfernt negative Energien. - Litios-Lichtkristalle ermöglichen eine dauerhafte Harmonisierung und unterstützen die Verbindung mit natürlichen Kraftorten. - Erdheilung in deinem eigenen Garten fördert Erholung, Entspannung und die Verbindung zur Natur. Was ist eine Erdheilung? Eine Erdheilung ist eine kraftvolle spirituelle Praxis zur energetischen Harmonisierung eines Ortes in der Natur. Bei einer Erdheilung werden negative Energien entfernt und ein Lichtportal erschaffen, das als Eintrittstor für lichtvolle Wesenheiten und Energien dient. Durch diese energetische Reinigung und Aktivierung wird der Ort zu einem Kraftort für dich und die gesamte Schöpfung. Die Erdheilung kann mithilfe von Litios-Lichtkristallen durchgeführt werden. Diese speziell energetisch programmierten Kristalle bewirken eine dauerhafte energetische Harmonisierung. Sie ermöglichen, dass Energien der höheren Schwingung fließen können und die Verbindung zwischen Mensch, Naturwesen und Mutter Erde gestärkt wird. Ein zentraler Aspekt der Erdheilung ist die Schaffung eines Lichtportals. Dieses Portal fungiert als Kanal für lichtvolle Energien und geistige Wesenheiten. Es öffnet den Raum für die heilende Präsenz und Unterstützung von höheren Dimensionen. Durch die Erdheilung wird die Energie des Ortes angehoben und erstrahlt in einem liebevollen, harmonischen Licht. Die Erdheilung ist eine transformative Praxis, die den Ort und die Menschen, die ihn besuchen, in einen Zustand der Ganzheit und Harmonie versetzt. Eine Erdheilung kann man sich auch wie eine Akupunktur für die Erde vorstellen. Ähnlich wie bei der Akupunktur werden feinstoffliche Blockaden und Disharmonien abgeführt und höhere Lichtenergien in den Erdheilungs-Punkt eingeführt. Dadurch wird die Energiestruktur des Ortes verbessert und eine positive Schwingung erzeugt. Mit einer Erdheilung kannst du einen Ort in der Natur zu einem kraftvollen und harmonischen Energiefeld verwandeln. Es ist eine wundervolle Möglichkeit, dich mit der Kraft der Natur zu verbinden, die Verbindung zu den natürlichen Kraftorten zu vertiefen und die positive Energie auf der Erde zu erhöhen. Wie führt man eine Erdheilung durch? Um eine Erdheilung durchzuführen, kannst du die kraftvollen Litios-Lichtkristalle verwenden. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Lichtkristalle einzusetzen: Du kannst sie entweder in den Boden vergraben oder als Anhänger an Bäumen und Sträuchern aufhängen. Wenn du dich für eine Erdheilung im Garten oder an einem bestimmten Ort in der Natur entscheidest, empfiehlt es sich, die Lichtkristalle in einer harmonischen geometrischen Form zu platzieren. Ein Erdheilungs-Kreis, zum Beispiel in Form eines Kreises oder Sechsecks, eignet sich besonders gut. Nachdem du alle Lichtkristalle an den gewünschten Stellen platziert hast, ist es ratsam, eine Meditation durchzuführen, um den Erdheilungs-Kreis zu aktivieren. Während der Meditation kannst du um die Präsenz und Unterstützung von Erzengel Metatron, weiteren Engeln und aufgestiegenen Meistern bitten. Du kannst auch die lichtvollen Naturwesen der Umgebung zu dieser Meditation einladen. Die Verbindung von Litios-Lichtkristallen, dem Erdheilungs-Kreis und der Meditation schafft eine kraftvolle Energie, die den Ort harmonisiert und mit heilenden Energien auflädt. Auf diese Weise kannst du zur Erdheilung beitragen und die Verbindung zwischen dir, den Naturwesen und Mutter Erde stärken. Welche Wirkung haben die Litios-Lichtkristalle bei einer Erdheilung? Die Litios-Lichtkristalle bewirken eine intensiv und dauerhafte energetische Harmonisierung der Natur und der weiteren Umgebung. Sie errichten ein Portal für die Energien der neuen Zeit und ermöglichen den Zugang für lichtvolle Wesen und Energien. Die Lichtkristalle vernetzen den Erdheilungs-Punkt mit hochschwingenden Sphären des Lichts und verbinden ihn mit natürlichen Kraftorten und Energiepunkten, die von anderen Menschen erstellt wurden. #gesundheit #fitness #lifestyle #beziehungen #achtsamkeit Original Content von: https://www.gutundgesund.org/ Lesen Sie den ganzen Artikel
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brettenthaler · 2 months
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Kraftort Natur
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5reisende · 6 months
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Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren - BG - Reiter von Madara
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Madara war vor der Konvertierung Bulgariens zum Christentum der wichtigste heilige Ort des Ersten Bulgarischen Reiches. In der Nähe des Dorfes ist die Figur eines Ritters, der über einen Löwen triumphiert, in eine 100 m hohe Klippe geschnitzt. Das Relief wurde zu Beginn des 8. Jahrhunderts geschaffen und ist ein außergewöhnliches Kunstwerk der realistischen Bildhauerei. Neben der Figur des Madara-Reiters befinden sich Inschriften im Felsen, die eine Chronik der Ereignisse zwischen den Jahren 705 und 801 n. Chr. darstellen und damit wichtiges historisches Quellenmaterial aus den ersten Jahren der Gründung des bulgarischen Staates und der Herrschaft der berühmten Khane Tervel, Kormisos und Omurtag liefern. Der Madara-Reiter ist ohne jegliche Veränderungen in seinem authentischen Zustand erhalten geblieben und steht seit 1979 auf der UNESCO-Welterbeliste. Ein Einführungsvideo ist hier zu sehen. Ich habe am Vormittag das Thrakische Grab von Sweschtari und die umliegenden archäologischen Stätten besucht. Nach Madara sind es nur anderthalb Fahrstunden, zunächst über eine trockene Steppe mit Olivenbäumen und zwischen große Feldern mit Sonnenblumen. Dann wird es bergig und ich schlängele mich nach und durch Madara, wo am Ortsende eine steile Felswand aufragt. Das Gelände um die Felswand ist eingezäunt, es sind Wege und Treppen zu verschiedenen Zielen ausgewiesen. Nach und nach erschließt sich mir der Zusammenhang mit dem auch heute noch mystischen Ort. Ich folge zunächst den Hinweisen durch den Wald zur Kapelle und lasse mich überraschen. Hier hängen ebenso Fähnchen an den Bäumen, wie ich sie vorhin an der kleinen Kirche bei Sweschtari gesehen habe. Der Platz um die Kapelle ist ein alter Kult- und Kraftort und ich bleibe eine Weile im Schatten sitzen und spüre der mich umgebenden Stille nach.
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Die Kraft kann ich auch brauchen, denn nun geht es bei 35°C im Schatten und in sengender Sonne mehr als fünfhundert Stufen den Berg hinauf zur alten Festung. Die Geländer sind so heiß, dass man sich nicht daran festhalten kann, doch die Aussicht wird immer aufregender und entschädigt für die Strapazen.
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Die Festung, von der ich die Hoffnung hatte, den Reiter zu sehen, befindet sich im Prinzip direkt über diesem an zur Verteidigung strategisch günstiger Position, wie ich lesen kann. Leider nicht für einen Blick auf den Reiter.
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Also steige ich die vielen Stufen wieder steil hinab und zum Glück in den Schatten des Waldes. Jetzt sehe ich den Reiter oben am Berg und muss meinen gesamten Willen zusammennehmen, um diese Treppe nun auch noch hinauf zu steigen. Dann endlich stehe ich so nah davor, wie man als Besucher herankommen kann und verschnaufe auf der Bank. Von hier aus wirkt der Reiter klein, er misst trotzdem 2,5 mal 3 m und befindet sich in 23 m Höhe am Felsen. Ich bin, wenn ich an die Sandsteinbauwerke in meiner Heimat denke, sehr erstaunt, wie gut erhalten das Relief die 1.300 Jahre überstanden hat.
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Etwas mehr als 200 Stufen sind es auf dem direkten Weg nach unten zum Eingangstor und bald stehe ich, recht zufrieden mit meinem kleinen Wanderabenteuer an diesem doch sehr besonderen Berg, wieder am Auto und gönne mir eine große Portion Wasser. Resümee Wer den Felsen von Madara besucht, muss sich darauf einstellen, den Reiter nur von Ferne zu sehen. Das ist auch gut und richtig so, denn mit Tausenden Selfies und respektlosen Besuchern würden ihm schon wenige Jahre mehr zusetzen als die letzten vielen Hunderte seines Bestehens. Ein Teleobjektiv oder Fernglas dabei zu haben, wäre deshalb gut. Dafür ist der Berg um den Reiter seit alten Zeiten ein besonderer und für Einige auch mystischer Ort. Und nicht zuletzt ist der Aufstieg zur Festung, vielleicht nicht unbedingt in der Mittagshitze eines Sommertages, ein tolles Erlebnis. Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Read the full article
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