Tumgik
#gefühlt wie Hochsommer
als-aargauer-unterwegs · 10 months
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Fernfahrt nach Bilbao: Teil San Sebastian nach Mungia Vollständiger Bericht bei: https://agu.li/26S Mit vielen Höhenmetern entlang des Atlantiks und dann ins Landesinnere. Das GPS registrierte 125.9 KM und 2061 Höhenmeter.
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thewoodsvein · 4 years
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Schutzlos (16.10.2013)
Herbst 2016
Der Wind pfeift um meine empfindlichen Ohren, sodass ich nur das gleichbleibende Rauschen wahrnehme. Um mich herum biegen sich die Äste der Bäume unter seiner Kraft und ein paar vereinzelte – vom Herbst dunkelrot gekennzeichnete – Blätter flattern wie unlebendige Vögel durch die Landschaft. Die Brise ist kühl und sorgt für eine Gänsehaut auf meiner blassen Haut, aber ich genieße sie. Tief einatmend sauge ich sie in mich auf, verkoste jedes Partikel Sauerstoff darin und schließe beim Ausatmen meine Augen. Die Felderde unter mir wackelt leicht, als ich mein Gewicht verlagere. Der braune Schlamm klebt bereits an meinen Schuhen, aber es stört mich nicht im Geringsten. Mit den Augen verfolge ich die fliehenden Blätter, die es so aussehen lassen würden, als wäre Wegrennen einfach. Aber das ist es gar nicht. Ich wünschte, für mich wäre das Wegrennen so einfach, das Vergessen all dieser schrecklichen Dinge, die mein Leben momentan zum Wackeln bringen wie ein unstabiles Kartenhaus. So schwach war ich noch nie. Man hat mir meine Stütze genommen – meinen haltenden Ast – und jetzt schwebe ich wie eines dieser Blätter hilflos durch die Luft. Ich suche nach Schutz, nach Hilfe und Halt, aber der Himmel ist zu groß, um dass ich etwas finde. Ich bin zu leicht. Viel zu schwach. Und trotz allem wiegt das Gewicht auf meinen zierlichen Schultern mehrere Tonnen. Es drückt mich herunter. Immer weiter und weiter. Bis ich irgendwann mit der schlammbraunen Erde verwachse und das hilflose Blatt nicht mehr existiert.
Es ist Hochsommer. Die Hitze flimmert und ich fühle mich wie ein Ei auf der Motorhaube, welches zu braten anfängt. Auf meiner Haut hat sich eine dünne Schweißschicht gesammelt, die gar nicht mehr wegzudenken ist. Jede einzelne Bewegung fällt mir schwer, obwohl ich unter der schattenspendenden Trauerweide vor unserem Haus stehe. Die Äste breiten sich über mir aus wie ein schützendes Dach und bedecken die vollbesetzten Bankreihen vor mir mit Schatten. Es sind fünf Kinder aus der Nachbarschaft gekommen. Außerdem sind zwei meiner verbliebenen Katzen da, die vor mir auf dem selbstgebastelten Podium stehen. Nach einem Räuspern erhebe ich meine Stimme und beginne, die Trauergäste zu begrüßen. Während ich spreche und meiner verstorbenen Katze Johnny die letzte Ehre erweise, wandert mein Blick durch die Menge. Ernie McGallen hat seine blonden Haare zurückgekämmt und sieht mit seinem orangenen Hemd sogar für den Anlass gekleidet aus. Auch Jessica – meine beste Freundin – trägt ein dunkelbraunes Kleid. Eine Träne kullert mir über die Wange bevor ich es verhindern kann. Mein Blick ist auf die Stelle vor mir gerichtet, an der Johnny begraben liegt. Tief unter der Erde, über der noch kein Gras wieder gewachsen ist. Natürlich nicht. Dad hat das Grab erst gestern gebuddelt. Nach einer guten halben Stunde hat sich die kleine Gruppe der Beerdigung wieder aufgelöst. Nur noch ich und Jessica sitzen zusammen vor dem Grab und unterhalten uns darüber, dass Ernies Haare heute so toll aussahen. Ich versuche abzulenken von dem Gedanken, dass vor mir meine geliebte Katze Johnny begraben ist. Die geliebte Katze, die ich seit meinen neun Jahren Leben kenne. Die die mich getröstet hat, wenn ich einem Streit von Mama und Papa gelauscht habe. Die die mich glücklich gemacht hat, waren die anderen Mädchen aus meiner Klasse einmal gemein zu mir. Und die, die den Hund der Nachbarn verscheucht hat, als er mir solche Angst gemacht hat. Aber jetzt ist Johnny weg und ich fühle mich so alleine. Auch wenn Jessica neben mir sitzt und meine beiden anderen Katzen auf ihrem Arm schlafen. Ich bin dennoch alleine. Alleine unter tausenden, denn keiner kann meine Gedanken aufhalten. Meine Gedanken fliegen frei herum. Genauso wie die großen Äste der Trauerweide. Keiner kann sie stoppen und wenn einmal ein Blatt der Trauerweide abfällt, dann fliegt es durch den Wind. Es fliegt durch den Wind, weil es sein Zuhause verloren hat und weil es Angst hat, es nicht wiederzufinden. Und genau so ein Blatt bin ich jetzt. Nur, dass ich nicht fliege. Ich muss hier am Boden bleiben, während mein Geist vom Wind hin und her geschleudert wird. Schutzlos.
Tatsächlich war dies eine wundervolle Beerdigung gewesen. Alle späteren Beerdigungen die ich geführt hatte, hatte ich an ihr gemessen. Und  dreiundzwanzig Jahre später war dies die erste Erinnerung, die mir in den Sinn kamen, als ich von einem ernst dreinblickenden Polizisten davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass mein Mann Ernie tot war.
„Als sie von dem Tod Ihres Mannes erfahren haben, woran haben sie da gedacht?“ Die Therapeutin hatte sich auf ihrem grauen Stuhl nach vorne gebeugt, um meine Reaktion besser einzuschätzen. Ihre Haut war von der Sonne gebräunt und wollte nicht wirklich zu ihren hellblonden Haaren passen. Sie sah eher aus, als wäre sie aus Versehen letzte Nacht im Solarium eingeschlafen. „Wir können auch anders anfangen, wenn es ihnen lieber ist. Mein Name ist Sarah. Bitte siezen sie mich nicht. Darf ich sie Rosalie nennen?“, hakte sie nach. „Nur Rose. Ernie hat mich immer nur Rose genannt“, erwidere ich monoton. Ich spüre, dass der Psychiaterin wirklich etwas an meiner seelischen Genesung liegt, aber ich kann ihr nicht vertrauen. Mir wurde alles genommen, nachdem Ernie durch einen Unfall umgekommen war. Und ich konnte jetzt auf keinen Fall einer herbeigelaufenen Frau vertrauen. Auch wenn ich es so sehr wollte. „Rose, okay, wann haben sie denn erfahren, was Schreckliches passiert ist?“ „Vor einer Woche am Donnerstag. Da standen zwei Polizisten vor meiner Tür. Ich war müde, ich kam gerade von der Arbeit und da sagten sie mir, mein Mann ist gestorben.“ „Wie haben sie sich gefühlt? Woran haben sie gedacht in diesem Moment?“ „An meine Katze Johnny“, war das einzige was ich herausbrachte. Es war verblüffend schwer, die Wahrheit zu sagen und gleichzeitig nicht zu viel preiszugeben. „Oh, erzählen Sie mir mehr über Johnny“, verlangte sie. Gedankenverloren richtete sich mein Blick auf die weiße Wand hinter mir. Weiß. Weiß war seit jeher die Farbe gewesen, die Ernie am wenigsten mochte. Er mochte alle Farben, aber weiß nicht. Immer wenn ich ihn gefragt hatte, meinte er, weiß sei zu perfekt. Wäre nur ein Fleck darauf, würde er aus der Reihe tanzen und als „unwürdig“ zwischen den sonst Perfekten wirken. Und ich kam mir gerade vor wie so ein Fleck auf Weiß. „Johnny war meine Katze. Wir haben sie begraben, als ich gerade neun Jahre geworden bin. Wir waren nur zu sechst auf der Beerdigung. Mit meinen beiden anderen Katzen.“ „Und die vergleichen ihren Mann Ernie jetzt mit dieser Katze Johnny?“
Ich gab mir Mühe die Frau vor der perfekten weißen Wand nicht anzuschauen. Ich wusste, wenn ich hinschaute, würde ich es nicht schaffen, nein zu sagen. Aber genau das wollte ich. Ich wollte so laut es geht „Nein!“ schreien und alles verleugnen. Hier hinaus rennen und jeder Person auf der Straße zurufen, dass mein Mann nicht tot war. Das durfte nicht sein. Mein Fehler war jedoch, dass ich die Frau anschaute. Ich schaute direkt in die blauen Augen von Sarah, sah aus den Augenwinkeln die Wand und alles war zu spät, denn ich konnte mir das Schluchzen nicht mehr zurückhalten: „Ja. Ja, ich habe an Johnny gedacht, als ich erfahren habe, dass mein Mann tot ist. Und fühle nichts. Ich fühle immer noch nicht, weil ich es einfach nicht glauben kann – nicht wahrhaben will – dass er genauso unter der Erde liegt, wie Johnny. Das ist bestimmt alles nur ein großes Missverständnis. Ich bin doch so alleine ohne ihn. So schutzlos.“
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Am Dienstag sind wir von Córdoba nach San Luis abgereist. Die Busfahrt dauerte ein bisschen mehr als sieben Stunden aber es war angenehm, da wir am Tag fuhren und so die ganze Zeit aus dem Fenster schauen konnten. Am Abend in San Luis irrten wir zuerst einmal ein bisschen durch die Strassen, da die Adresse des Airbnb nicht ganz korrekt war und wir das Haus nicht finden konnten. Nach ein paar Minuten half uns aber zum Glück eine junge Frau, die uns gesehen hat, wie wir unbeholfen auf der Strasse auf und ab gingen.
Als wir angekommen sind wurden wir herzlich von Mauricio und seiner Mutter empfangen. Mauricio spricht sehr gut englisch und so war es für uns leicht, alles zu verstehen. Seine Mutter hingegen spricht nur spanisch und hat mit uns seeehr langsam gesprochen (fast so als wären wir blöd) obwohl wir eigentlich schon recht gut spanisch verstehen.
Da wir nur ein Tag in San Luis verbrachten, mussten wir schon am Dienstag Abend eine Tour in den Parque de las Quijadas buchen. Da dies sehr teuer war und Mauricio bemerkte, das wir nicht so viel ausgeben wollten, bot er uns an, mit uns in den Park zu gehen, da er auch selbst noch nie dort war. Das war natürlich super und doppelt so günstig. Wir sind dann nach ca. vier Stunden Schlaf wieder früh aufgestanden und mit Mauricio und einem Freund von ihm in den Park gefahren.
Der Park war wunderschön und sehr eindrücklich. Die Landschaft ist canyonartig und extrem weit, ohne jedes Zeichen von Menschen- nur Natur. Für einmal haben wir sogar den Wind genossen, da dies eine kleine Abkühlung in der glühenden Hitze verschaffte (im Hochsommer kann es dort bis zu 50 Grad heiss werden, wobei es bei uns wahrscheinlich 35 Grad waren).
Am Mittag fuhren wir wieder zurück, nur um dann erneut zu einem See aufzubrechen. Mauricio hat uns gesagt, dass man dort ein wenig laufen kann und es ganz schön sei, wieso nicht, dachten wir. Dieser Spaziergang entpuppte sich als von Stein zu Stein hüpfen, an einem Fluss entlang, und das ganze in einem echt schnellen Tempo. Es machte trotzdem eine Menge Spass und ich habe mich wieder wie 6 gefühlt :D
Da wir den ganzen Tag praktisch nichts gegessen hatten und sehr wenig geschlafen hatten, war der Abstieg sehr anstrengend, da wir uns sehe konzentrieren mussten, um nicht hinzufallen. Gefühlte drei Metee vor dem Ende hab ich mir dann doch noch den Fuss in einem Stein eingeklemmt und mir ein wenig den Knöchel verdreht. Zum Glück hats dann am Anfang mehr wehgetan als es dann auch schlimm war (Memme).
Zum Schluss haben wir noch an einem Restaurant auf dem See halt gemacht und etwas gegessen. Die Aussicht von dort war sehr schön und es sah fast ein bisschen aus wie im Tessin :D
Am Abend sind wir dann praktisch k.o. ins Bett und haben lange geschlafen.
Uns hat dieser Tag sehr Spass gemacht und es war auch wirklich toll, das wir etwas mit Mauricio und seinem Freund unternommen haben. Es ist immer schön, sich mit Einheimischen zu unterhalten und Mauricio war besonders hilfsbereit und gastfreundlich und hat viel Humor.
Heute sind wir nach Mendoza abgereist und vor ein paar Stunden angekommen. Wir wurden vom ganzen Hostel Team mit einem lauten HOLA empfangen und dann überall herumgeführt. Die Leute hier sind auch alle sehr nett und lustig und es ist fast so, als würde man sich schon kennen. Wir haben sogar ein Franzose aus dem Hostel von Córdoba wieder getroffen und ein Australier und eine Schweizerin die wir auf der Free-Walking-Tour kennengelernt haben. Bis jetzt gefällt es uns hier sehr gut. Wir haben für morgen auch schon zwei weiter Walking Tours gebucht und freuen uns schon darauf!
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gordonofellon · 5 years
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Gesehen: Dr. Schiwago bei den Freilichtspielen Tecklenburg
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Nachdem wir die Freilichtspiele Tecklenburg 2017 mit „Rebecca" das letzte Mal besucht haben und durchweg begeistert waren, stellten die Tecklenburger dieses Jahr ein Musical mit historischem Hintergrund auf die Bühne. Grundgenug für einen erneuten Ausflug. Wir fühlten uns gespannt, auf das, was uns erwarten würde. Hochsommer, Regenschauer und die eisige Kälte des Zarenreiches während der russischen Revolution. Ein durchaus faszinierendes Feld für die Aufführung von „Dr. Schiwago“. Eine Welt zum Zerreißen gespannt ... "Dr. Schiwago“ entführt uns in eine Welt, die zu zerreißen scheint. Verzweifelte Soldaten, die für ihren Zaren kämpfen und sich letztlich doch gegen ihn wenden werden, die Not der Menschen, die nichts anderes begehren, als in Frieden zu leben. Die Geschichte dreht sich um die kleinen und großen Schicksale, bei denen die Zuschauer mitleiden und aufatmen in den kurzen Augenblicken des scheinbaren Glücks. Die Romanvorlage "Dr. Schiwago" des russischen Literaturnobelpreisträgers Boris Leonidowitsch Pasternak ist von epischer Größe. Die Komplexität des Romans erinnert an Lew Nikolajewitsch Tolstoi und fängt die russische Seele, wie keine andere Erzählung ein. Das Musical muss im Stande sein große Bilder zu zeichnen, um die Vielschichtigkeit der Geschichte auf die Bühne bringen zu können. Die Macher der Tecklenburger Freilichtspiele haben sich in dieser Saison demnach keiner kleinen Herausforderung angenommen. Auf den ersten Blick hatte ich daher entsprechende Vorbehalte. Die Produktion steht ungeachtet dessen bei der Auswahl der Darsteller, der Bühnengestaltung, Ausstattung und Orchester der „Rebecca“ Inszenierung in nichts nach. Das Stück selbst, vermag es doch nicht mit „Rebecca“ aufnehmen. Die Musik von Lucy Simon, die sich zweifelsfrei an den Drama-Musicals der letzten Jahrzehnte orientiert, ist nicht so unverkennbar und herausragend wie die von Sylvester Levay. Die dramaturgische Entwicklung durch das Buch von Michael Weller hat leider nicht die Klasse eines Michael Kunze. Kompromisse müssen sein... An einigen Stellen die Interpretation der Erzählung über das Leben des „Dr. Schiwago“ für ein Musical sehr langsam voran. Auf der anderen Seiten werden in einem Nebensatz wichtige Entwicklungen abgearbeitet, die mehr als eine Szene ergeben hätten. Als Beispiel sei hier der Moment genannt, als Schiwagos Ehefrau Tonia erfährt, dass ihr Mann ein Verhältnis mit Lara hat. Dies wird komplett ausgespart. Kennt man die Romanvorlage oder hat die Verfilmung mit Omar Sharif von 1965 im Kopf, könnte man sich überhaupt die Frage stellen, wie man für Jurij Schiwago Sympathien entwickeln kann. Er liebt zwei Frauen gleichzeitig und betrügt die eine mit der anderen. Wenn sich die beiden Frauen begegnen, verstehen diese sich und akzeptieren, dass sie ihre Liebe teilen müssen ohne den vorherigen Konflikt im Musical zu Ohren oder Gesicht bekommen zu haben. Offensichtlich sind dies keine optimalen Voraussetzungen für einen gelungenen Theaterabend. Doch mein „aber“ im Kopf war zum Größtenteils beim Genuss der Tecklenburger Inszenierung verschwunden. Dies liegt, neben der beeindruckend geführten Regie von Ulrich Wiggers, vor allem an den Leistungen des Chor- Ensembels und dem Orchester unter der musikalischen Leitung von Tjaard Kirsch. Hauptdarsteller-Trio Jan Ammann, Wietske van Tongeren und Milica Jovanovic ... Die Umsetzung der Romanvorlage in ein Musiktheaterstück ist nicht einfach. Dies ist etwas, dass schwerlich zu kritisieren bleibt. Problematisch ist es, wenn die Hauptdarsteller nur zum Teil in ihre Rollen zu passen vermögen. Wenn es denn Kritik an der gesehenen Interpretation geben kann, muss es wohl an dieser Stelle sein. Die weibliche Rollen perfekt besetzt... Antonina ‚Tonia‘ Gromenko wird von Van Tongeren gespielt. In der Erzählung nehmen die Eltern von „Tonia“ den fünfjährigen Jurij Schiwago auf, nachdem dieser Vollwaise geworden war. Wie Geschwister wachsen die Beiden heran und werden am Ende ein Paar. Das Buch des Musicals lässt diese Entwicklung komplett aus und verweist später nur kurz auf die fehlende Leidenschaft zwischen den beiden Rollen. Van Tongeren schafft es mit Leichtigkeit jede Nuance aus ihrer Figur heraus zu holen. Die Entwicklung zu einer starken Frau und Mutter, die ihren Mann liebt, auch wenn sie ihn bei einer anderen weiß, wirkt gelungen und authentisch. Einer der herausragend inszenierten Momente ist der, an der „Tonia“ oben auf der Empore stehend den Brief besingt, den sie ihrem Mann schrieb. Zu dem Zeitpunkt nicht wissend ob sie ihn nach über zwei Jahren als Arzt im Kriegsgebiet wiedersehen würde. Schiwago erhält den Brief erst spät von Lara ausgehändigt und liest ihn in deren Armen. Spätestens an dieser Stelle greifen auch hartgesottene Männer zu den Taschentüchern. Larissa ‚Lara‘ Guichard, Schiwagos Geliebte, wird von Milica Jovanovic dargestellt. Jovanovic ist seit Jahren ein gern gesehener Gast der Festspiele. Nach der Rolle des „Ich“ in Rebecca 2017, kann Milica Jovanovic wieder einmal zeigen, was sie kann! Leider reißt das Buch im ersten Akt die aufkommende Liebe zwischen den beiden Hauptcharakteren nur an. Es gibt jedoch diesen epischen Moment an der ukrainischen Front, wo sich Jurij und Lara wiedertreffen. Er ist der Arzt, sie die Krankenschwester. Jovanovic breitet den Charakter ihrer Figur langsam trotz der vielen Zeitsprünge aus und wird am Ende ebenfalls zu einer harten Frau und Mutter, die alles für die Liebe ihres Lebens tun würde. Besonders beeindruckend ist das einzige Duett der beiden Damen bei deren ersten Zusammentreffen in der Bibliothek. Ihre Stimmen harmonisieren in optima forma. Bei den Männern gibt es Überraschungen... Das Beziehungsgeflecht ist deutlich komplizierter als bisher dargestellt. Lara ist nicht nur Geliebte, sondern auch mit Pawel Antipov verheiratet. Der Anführer einer Gruppe marxistischer Studenten wird später an der Spitze der terrorisierenden Bolschewiki stehen. Die größte Rolle schlechthin hat aber Jan Amman zu meistern. Über die fast drei Stunden Spielzeit des Stückes ist Schiwago fast jede Sekunde auf der Bühne. Dies ist auch für einen erfahrenen Darsteller eine Herausforderung, die zu bewältigen nicht immer gelingt. Auch, wenn es bei unserem Besuch in Tecklenburg geregnet hat und nicht sehr heiß war, ist es sicherlich nicht leicht bei über 30 Grad und in dicke Mäntel gehüllt so stark in Aktion zu sein. Die Rolle des Jurij Schiwago ist stückbedingt die vielschichtigste und die, die die größte Entwicklung durchmachen muss. In den meisten Momenten hat Ammann seine Figur völlig unter Kontrolle. Ammann wirkt professionell und genau genug um die Ausgestaltung der Rolle wohl überlegt, gefühlt und ausgefüllt darzustellen. In einigen Szenen schwächelt der beliebte Musicaldarsteller und schafft es gesanglich nicht, die neben ihm stehende „zweite Reihe“ ausreichend zu überstrahlen. Die Erwartungshaltung an ein Kaliber, wie Ammann, führt manchmal zu missverstandener Überschätzung. Die widerstrebende Liebe und Lust zu Lara, der Eid als Arzt, der Widerwille in der Gefangenschaft und Wirren der Revolution, die Rückkehr zu seiner Geliebten und die Sehnsucht nach seiner Ehefrau, obwohl er bei Lara ist. Psychisch und physisch gebrochen am Ende liegt er da. So müsste man die Entwicklung kurz zusammenfassen, dazu braucht es eine schauspielerische Meisterleistung. Die lag am vergangenen Freitag definitiv nicht vor, viel mehr wirkte es aufgesetzt, nicht authentisch und streckenweise einfach nur gekünstelt. Ammann leider überschätzt... Die Partitur der Stücke ist nicht allzu komplex und es ist daher nicht zu verstehen, warum Ammann sehr viele eigene Interpretationen einsetzt, die schon wenig markanten Melodien, der Art verunstaltet, dass die stimmliche Raffinesse von Ammann unerkannt bleiben muss. Die Selbstverständlichkeit der gesanglichen Qualität von Ammann fehlt an diesem Abend leider sehr oft. Die Überraschungen des Abends waren für mich zwei: das Chorensemble und die „Nebenrolle“ Pawel Antipov, gespielt von Dominik Hees. Mit böser Miene und gekonnt harten Tönen legt er seine Rolle an. Diese steht ihm überraschend passend zu Gesicht. Fast am Ende gibt es diesen unwirklichen Moment zwischen Schiwago und Antipow, als dieser erkennt, dass er seine Frau Lara an Jurij verloren hat. Eine wahrlich epische Szene zwischen Hees und Ammann. Für mich persönlich, die stärkste Szenerie des Abends. Die für mich kaum Zweifel an den Fähigkeiten von Hees belässt und den alternden Ammann im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen lässt. Als männliche „Granddame“ des Musicalbusiness, sicherlich keine leichte Erfahrung für Ammann. Meisterliche Inszenierung und eine nahezu perfekte Aufführung Das Chor-Ensemble von jung bis alt, hat mich am Freitag richtig begeistert. Selbst in den schwierigsten Momenten mit allen Ensemblemitgliedern gleichzeitig, vielstimmigen Einsätzen und örtlichen Verschiebungen war der Gesangstext immer sehr gut zu verstehen. Es ist sehr selten geworden ein gut eingespieltes Ensemble in einer Musicalproduktion zu erleben. Nur wenige musikalische Leiter nehmen sich die nötige Zeit dafür. Tjaard Kirsch als musikalischer Leiter führt, wie nicht anders gewohnt, ein sauberes Dirigat und die Führung des 18-köpfigen Orchesters sind eine Wohltat für die Ohren. Aus der Partitur wurde alles rausgeholt, was drin ist. Fast 20 Darstellerinnen und Darsteller im Ensemble sowie Chor und Statisterie der Freilichtspiele machten, wie immer den guten Ton komplett und das Bild zur rechten Zeit opulent genug. Nicht unerwähnt lassen will ich das imposante Bühnenbild nach einer Idee von Regisseur Ulrich Wiggers und in der Gestaltung von Jens Janke. Vier Stege, leicht ansteigend treffen sich mittig, wie Wege an einer Kreuzung und bilden das Kernstück der Bühne. Daneben gibt es ein Dutzend schneebedeckte kahle Bäume und hinter dem Brunnen ein angedeutetes Lazarett. Das weißblaue, kalte Licht lässt die gesamte Fläche winterlich und frostig erscheinen. Stimmungsvoll wird die Szene, wenn die Krankenschwestern im Lazarett um den Brunnen herumsitzen und die berühmte Schiwago-Melodie „Lara’s Theme“ aus dem bekannten Film anstimmen. Dann wird das Licht ein wenig wärmer, und für einen kurzen Augenblick verstummt der ganze Trubel der Wirren des Krieges und der Revolution. Es sind diese kleinen Momente, die den Abend ausmachen. Mal kann man sich zurücklehnen und genießen, mal sitzt man aufrecht auf seinem Sitz und verfolgt die wilden Kriegsszenen. Mein Fazit Ein bisschen historisches Wissen ist für den Abend übrigens angebracht um grob zu verstehen, worum es in der Erzählung geht. Selbst erklärend ist das Musical leider nicht, dass Buch gelesen oder den Film gesehen sollte man vorher schon. Die beste Komposition, das beste Buch für ein Musical ist das Stück „Dr. Schiwago“ nicht. Für einen musicalbegeisterten Zuschauer ist es aber sehenswert und die Inszenierung in Tecklenburg verspricht einen unterhaltsamen Abend. „Dr. Schiwago“ ist ein episches Musical mit großartigen Bildern, bestens aufgelegten Darstellern und berührender Musik, das Unterhaltung auf hohem Niveau bietet. Zu sehen ist es bis zum 14. September. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall! Lesen Sie den ganzen Artikel
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Bevor ich mit der eigentlichen story anfange hole ich vllt besser erstmal etwas aus. Ich weiß nicht mehr genau wann es war aber es müsste iwann in der grundschulzeit gewesen sein. Meine eltern hatten mich in einem schwimmkurs angemeldet. Zusammen mit mir sind auch 2 meiner cousins dahin gegangen. Das waren die ersten erfahrungen zum thema schwimmen. Was meinen cousins nicht gaaanz so gut gefallen hat war für mich richtig geil. Ich hab schon vom ersten moment an als ich mit dem wasser im becken in berührung kam spaß daran gehabt. Ich muss sagen ich lernte das schwimmen eig relativ fix. Auch die sachen für die abzeichen sei es tauchen oder auch vom 3er springen waren eig kein problem. Ich habe in der zeit wo ich in diesem kurs war mein seepferdchen, bronze, silber und gold abzeichen gemacht. Diese zeit im schwimmkurs war einfach traumhaft für mich. Ich war schon immer ein junge der etwas mehr auf den rippen hatte. Ich war immer schon übergewichtig aber nie wirklich so krass das ich mir iwie darüber gedanken gemacht habe. Und wenn ich dann auch noch im wasser war dann hab ich mich gefühlt als würde ich schweben. Ich hab das schwimmen einfach geliebt from day one. Nun zur main story…es war in der zeit als ich in der realschule war. Ich war in der 6. Klasse. Naja ich hatte eig nicht wirklich freunde in der klasse aber ich hatte auch mit niemandem beef oder so. Ich war einfach nur ein klassenkamerad für alle mit dem man innerhalb der schulmauern zutun hatte. Ich hab nur eine person aus der klasse wirklich gekannt und das war christina. Wir waren schon die komplette grundschulzeit in der selben klasse und haben gleichzeitig sogar im selben dorf gewohnt. Auch wenn ich mit christina nie wirklich eng war war sie immer nett zu mir wie ich zu ihr. Wir haben auch immer mal kurz etwas geplaudert wenn wir uns im dorf über den weg gelaufen sind. Auch wenn ich wegen meiner schüchternheit nie wirklich 2 ordentliche sätze hintereinander rauskriegen konnte. Immer wenn ich sie gesehen habe wurde mir iwie total warm ums herz. Ihr magisches lächeln in ihrem wunderschönen gesicht konnte jedesmal wenn wir uns begegneten sogar einem jungen wie mir ein lächeln ins gesicht zaubern. Sie hat es nie gewusst doch ich habe sie schon immer bewundert…auch wenn es nur heimlich aus der ferne war. Als wir dann beide in die selbe realschule gingen und sogar in die gleiche klasse kamen war das echt ein richtig schönes gefühl. Ich war iwie noch nie sehr gut darin neue freundschaften zu schließen. Deshalb war es umso schöner das wir in der selben klasse waren. Christina war ein offenes mädchen und dazu auch noch unglaublich hübsch. Sie hatte schnell neue bekannschaften in der klasse geschlossen. Doch mit einem mädchen wurde sie ganz dicke. Ich möchte ihren namen garnicht mehr in den mund nehmen. Die beiden wurden sowas wie beste freundinnen. Aber auch mit ihr hatte ich niemals iwelchen streit oder beef wie auch mit sonst keinem. Iwann hat unsere klassenlehrerin angekündigt das wir einen schwimmausflug machen. Und ich hab mich innerlich natürlich gefreut wie sonst was. Schließlich kam dann der tag des ausflugs. Ich hatte schon total vorfreude darauf. Als wir dann ankamen und sich jeder umgezogen hat haben sich die meisten dann in den gruppen amüsiert die gut miteinander waren. Ich war so ziemlich der einzige der solo unterwegs war was mich ehrlich gesagt in dem moment garnicht wirklich gestört hat weil ich einfach so viel spaß am schwimmen hatte. Ich bin bahnen geschwommen, getaucht und vom 3er gesprungen. Alles war richtig cool bis ich am beckenrand kurz eine kleine pause eingelegt hatte. Nur ein paar meter neben mir waren christina und ihre neue beste freundin. Ich kam mit christina kurz in augenkontakt und habe sie nur kurz angelächt als dieser mensch neben ihr wie aus dem nichts mich gefragt hat…was guckst du so dumm?…im nu war das lächeln aus meinem gesicht verflogen. Ich hab ihr gesagt…ich hab dich nicht angeguckt…ohne garnicht wirklich zuzuhören was ich gesagt habe fing sie wie aus dem nichts an mich systematisch runter zu machen…guck dich mal an wie fett du bist…wie kann man nur so hässlich sein…mach mal den mund zu mit deinen ekelhaften schiefen zähnen und und und... einen satz hat sie gesagt den werde ich mein lebenlang nicht vergessen. Den werde ich hier jetzt nicht verraten. Falls das iwann mal jemand lesen sollte möchte ich nicht das sich irgendjemand darüber lustig machen könnte. Den dieser satz hat so eine riesige narbe in mir hinterlassen die ich bis heute und auch niemals in zukunft werder vergessen noch wirklich verarbeiten kann. Als dieser mensch dann auch noch angefangen hat über die sachen zu lachen die sie mir ohne gnade ins gesicht geballert hat wollte ich mich am liebsten irgendwo vergraben und nie wieder rauskommen. Aber was mir am allermeisten wehgetan hat ist das christina nur daneben gestanden hat und darüber geschmunzelt hat. Das war einfach wie als hätte mir jemand direkt ein messer ins herz gerammt hat. Ich bin einfach nur noch sofort raus und hab mich angezogen und mich in eine ecke gesetzt und darauf gehofft einfach so schnell wie möglich nach hause zu kommen. Nach einer weile kam die lehrerin zu mir und hat gefragt warum ich mich schon angezogen habe. Mir war das alles so unangenehm das ich mich geschämt habe ihr die wahrheit zu sagen. Ich hab einfach nur gesagt das mir schlecht geworden ist und ich deshalb raus gegangen bin. An diesem tag hab ich mich zum erstenmal wirklich damit auseinandergesetzt wie ich aussehe. Ich wusste schon immer das ich etwas molliger und nicht so superschlank wie die meisten anderen bin aber dieser mensch hat mich an diesem tag einfach gebrochen. Es hat narben in meiner seele hinterlassen die tiefer ware als krater. Ich habe mich bis heute nicht wirklich davon erholt. Ich habe seit diesem tag nie wieder die jacke in der schule ausgezogen. Weder im unterricht noch in der pause. Sogar im hochsommer habe ich mir immer eine joggingjacke oder so angezogen. Ich habe im sportunterricht nur noch lange hosen und pullis getragen. Ich habe mich einfach geschämt mit tshirts rumzulaufen. Es war so schlimm diesem menschen bis zum ende der schulzeit jeden tag aufs neue zu begegnen. Es war einfach nur reine qual für meine seele. Seit diesem tag war ich nie wieder schwimmen. Ich habe mich und besonders meinen körper gehasst. Es wurde immer schlimmer und schlimmer. Dieser mensch hat mir in nur wenigen augenblicken ohne grund eines meiner wenigen freuden im leben genommen. Ich habe ihr niemals was getan…war niemals unfreundlich oder schroff…hab sie weder beleidigt noch in irgendeiner art oder weise verletzt…also wieso?…wieso hast du mir das angetan…?
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Ich kann mich ganz genau daran erinnern 😂 Es war nicht mein erster Trip aber mein bester & der von dem ich auch nach vergangen 2 Jahren gerne darüber spreche. Wir waren 12 Mann , 9 Typen & wir 3 Mädchen allerdings sind wir eher nh Clique , wir beschlossen uns nen chilligen Sonntag zu machen (Hatten Sommerferien) damals war ich in der 7. Klasse 😁 Also entschieden wir uns, bei uns im Dorf uns im Hochsommer, mitten in der Nacht an den Teich zu hocken, mit n wenig Alkohol und einfach über Gott -1
Teil 2:
und die Welt zu sprechen. Da kam unser bester um die Ecke und brachten uns nunmal nh Paar Teile (für jeden 2) , damals konnte ich schon gut mit Drogen. Hab mich also gefreut wie ein Honigkuchenpferd. Wir gönnten uns also & sprachen über alles mögliche. Aufeinmal kamen 3 random Typen womit gefühlt KILOMETER großen Pupillen und fragten uns ob sie sich zu uns Gesellen dürften. Wir natürlich alle zugestimmt. Hatten also nen schönen Abend & nun sind diese 3Typen Teil unserer Clique. Schönes Erlebnis.
——————————Klingt nach einem wirklich sehr schönem Erlebnis. ☺️ ich hoffe eure Freundschaft bleibt lange Zeit bestehen. 💞
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bossbloggt · 3 years
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Friede, Freude, Totentänze
Mein überschaubarer Heimatort war, aus welchen Gründen auch immer, Standort des größten Friedhofs der Schweiz. Ich weiß es nicht genau, aber ich bin ziemlich sicher, dass die Zahl der Toten auf dem Gemeindegebiet die der Lebenden bei weitem überstieg. Auf jeden Fall nahm der Friedhof eine größere Fläche ein als die gesamte Innenstadt – von uns nur „das Dorf“ genannt. Trotz dieser räumlichen Präsenz hatte der Ort für mich als Kind nie eine Rolle gespielt. Eine Grünfläche mit Grabsteinen, umgeben von einer hohen Mauer – der Friedhof eben... Erst mit Eintritt in die Pubertät begann er für mich eine Faszination zu entwickeln. Das hatte auch mit den drei oder vier „Grufties“ zu tun, die auf meine Schule gingen. Sie gehörten mit ihren langen schwarzen Ledermänteln, schwarzem Kajal, weiß gepuderten Gesichtern und den Schwaden von Patchouli, die auch noch in den Fluren hingen, wenn ihre Verursacher längst in einem der Klassenräume verschwunden waren, zum Exotischsten, was mir in meinem kurzen Leben bisher begegnet war. Ob es sich bei den Gerüchten, die über sie die Runde machten, um Mobbing, Selbstinszenierung oder eine Mischung aus beidem handelte, ist aus heutiger Sicht schwer zu sagen: Von satanistischen Ritualen auf dem Friedhof wurde gemunkelt, von schwarzen Messen mit Blutopfern, Bibelverbrennungen, Grabschändungen und „irgendwelchem Sex-Zeug“ und unsere Phantasie von heimlich geguckten Filmen wie „Der Exorzist“ oder „Rosemary´s Baby“ und MTV-Clips beflügelt.
Ich weiß nicht mehr, ob dies der Grund für unsere selbstauferlegte Mutprobe war. Jedenfalls beschlossen meine beste Freundin Svenja und ich eines Abends in den Sommerferien, uns nachts auf dem Friedhof einschließen zu lassen. Von dem, was dann geschehen sollte, hatten wir keinen Plan. Unseren Eltern hatten wir – ganz originell – erzählt, wir würden bei der jeweils anderen übernachten, und im Gepäck hatten wir nur einen Gedichtband von Celan und einen von Rilke – ganz schön harter Stoff für zwei Vierzehnjährige – und, nicht minder hart, eine Flasche Pflümli, die wir aus der gut sortierten Hausbar meiner Eltern entwendet hatten. Unsere Recherchen hatten ergeben, dass die großen Tore des Friedhofs bei Sonnenuntergang verschlossen wurden und so versteckten wir uns in der Dämmerung im hintersten Winkel des Geländes hinter ein paar Fliederbüschen. Es war immer noch sehr warm an diesem Abend im Hochsommer und die Gedichte, die wir uns vorlasen, um uns die Zeit zu verkürzen, trockneten den Mund zusätzlich aus. So fingen wir schon bald an, unsere Lippen und Kehlen mit der einzigen Flüssigkeit, die uns zur Verfügung stand zu befeuchten. Ich kann mich noch genau an Svenjas Stimme erinnern, die sie einige Oktaven tiefer machte, als sie mir „Die Todesfuge“ vorlas. Wir verstanden zwar kein Wort davon, aber es war alles sehr bedeutend und je dunkler es um uns herum wurde, auch immer grusliger.
Svenjas Eltern kamen aus Finnland. Und auch wenn ich damit ein Klischee bediene: Sie war einiges trinkfester als ich. Nur die Gefahr, vor meiner besten Freundin das Gesicht zu verlieren, ließ mich meine Abscheu vor dem scharfen Getränk überwinden und immer wieder ein kleines Schlückchen aus der Flasche trinken, denn dass diese als Durstlöscher nichts taugte, war mir ziemlich schnell klar. Inzwischen war es dunkel und wir wussten nicht so recht, wie es weitergehen sollte. Wir fingen an, uns Gruselgeschichten von Anhalterinnen mit haarigen Händen und mörderischen Puppen zu erzählen. Seltsamerweise wurde Svenja im Gegensatz zu mir nicht immer ängstlicher, sondern mit jedem Schluck aus der Flasche aufgedrehter. Irgendwann fing sie an, „It´s my Life“ von Dr. Alban zu singen, wankte auf eine große Buche zu und ließ sich nicht davon abbringen, auf den Baum zu klettern. Weit kam sie allerdings nicht, denn schon gute zwei Meter über dem Boden schlug ihre Stimmung schlagartig um. Zitternd und heulend umklammerte sie den Baum. Es dauerte gefühlte Stunden, sie durch gutes Zureden und hingestreckte Hände wieder auf die Erde zu bekommen. Und dann ging alles sehr schnell. An den Baum gelehnt im Gras sitzend und immer noch heulend trank sie die Flasche, die sie schon davor mehr oder weniger alleine zur Hälfte geleert hatte, mit ein paar großen Schlucken aus, und ich konnte nur zusehen, wie meine Freundin erst ganz still wurde, sich dann im Gras kniend übergab und schließlich zusammengekrümmt und nicht mehr ansprechbar liegen blieb.
An den Weg zum Haus, in dem Svenja mit ihrer Mutter wohnte, kann ich mich nicht mehr erinnern. Dafür umso besser an meine panische Angst und die schlagartige Nüchternheit. Auch wie ich es geschafft hatte, den Friedhof zu verlassen und vor allem, wie wir es schafften, die halb bewusstlose Svenja auf die andere Seite der Mauer zu befördern, weiß ich nicht mehr. Meine Erinnerung setzt erst wieder ein, als meine Freundin vollständig bekleidet in der mütterlichen Badewanne kauert und mit eiskaltem Wasser ins Leben zurückgebraust wird. Für Svenja endete der Abend im Krankenhaus, wo ihr der Magen ausgepumpt wurde. Für mich mit einem peinlichen Geständnis zu Hause und ganz bestimmt mehreren Wochen Hausarrest.
Ich erzähle diesen Schwank aus meiner Jugend deshalb, weil er mir immer mal wieder in den Sinn kommt, wenn ich über einen Friedhof streife. Denn meiner traumatischen ersten Erfahrung zum Trotz habe ich eine große Friedhofsliebe entwickelt. Den Friedhof meines Heimatortes habe ich zwar nie wieder betreten, aber dafür kenne ich so ziemlich jeden Friedhof Berlins. Und wenn ich mich an einem neuen Ort befinde – egal ob aus beruflichen oder privaten Gründen, steuere ich neben dem höchsten zu besteigenden Kirchturm jedes Mal den Friedhof an. Ich drehe dort meine Runden während ich Text lerne oder Kraft und Stille zwischen zwei Proben tanke. Dabei trage ich zwar bestimmt hin und wieder Schwarz, aber weder Patchouli noch ein Pentagramm-Tattoo. Den Begriff „morbider Charme“ habe ich noch nie verstanden – egal, ob es sich um Häuser, ganze Städte oder um Gesichter handelt, denen man ihr Alter ansieht – was mich daran fasziniert, mich anzieht, was ich daran schön finde, hat nichts mit einer Sehnsucht nach dem Tod und ganz viel mit der Liebe zum Leben zu tun. So ist das auch mit Friedhöfen: Gerade die Allgegenwärtigkeit des Todes ist es, die ich als wohltuend und inspirierend empfinde. So sehr es eine Binse ist, dass der Tod in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr hat, so sehr schreitet diese Entwicklung in meinen Augen voran. Und diese Verdrängung ist alles andere als lebensbejahend. Das hat sich durch den Umgang mit Corona besonders deutlich gezeigt: Auch in diesem Bereich wäre die Pandemie eine hervorragende Lehrmeisterin gewesen, die jedoch leider weitestgehend unerhört blieb. Sowohl die Leugnung und Verharmlosung als auch die an Hysterie grenzende Angst vor dem Virus sind für mich nur durch eine nicht stattfindende Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit zu erklären. Und auch einen Donald Trump oder Attila Hildmann, kann ich mir ausgestattet mit einem Bewusstsein über ihre Vergänglichkeit schlecht vorstellen. Paradoxerweise führt dieses nämlich (zumindest bei mir) nicht zur Einstellung „Nach mir die Sintflut“, sondern im Gegenteil zu einer Wertschätzung nicht nur dem eigenen, sondern allem Leben gegenüber. Es macht freundlicher, gelassener und gleichzeitig fokussiert und motiviert. Der Tod ist nicht das Ziel, aber das einzige, was in unserem Leben wirklich sicher ist und damit eine gute Orientierungshilfe. Doch auch wenn ich – zumindest phasenweise – ziemlich reflektiert mit diesem Thema umgehe, weiß ich nicht, ob es mir in diesem kurzen Leben gelingt, mich damit zu versöhnen. Der eigene Tod ist, wenn man nicht erleuchtet, sondern eben eine Normalsterbliche ist, die höchste Form der Ego-Kränkung und der Verlust eines geliebten Menschen ein Schmerz, der mit keinem anderen zu vergleichen ist. Aber ich glaube, es geht gar nicht so sehr darum, in dieser Disziplin die Meisterschaft zu erlangen. Es geht darum, es immer wieder zu versuchen, zu versuchen, dieser Zumutung nicht dauernd, aber immer mal wieder mit Mut gegenüberzutreten, bis man merkt, dass der Tod - als eingeladener Gast - die Party des Lebens durchaus bereichern kann.
Doch abgesehen von diesen spirituell-philosophischen Aspekten gibt es auch ganz profane Gründe, Friedhöfe zu lieben: In einer Großstadt sind sie schlicht oft die einzigen nicht völlig überlaufenen, zugemüllten und tot-gestädteplanten grünen Oasen. Wunderschöne Alleen, so viele unterschiedliche Bäume, Büsche, Blumen... Füchse, Rehe, Eichhörnchen und wenn überhaupt Menschen, dann nur friedliche. Ja, auch in Sachen Menschlichkeit ist der Friedhof ein beinahe paradiesischer Ort. Ich weiß nicht, ob es Gesetze gibt, die festlegen, was auf einem Grabstein stehen darf und was nicht. Auf jeden Fall habe ich auf all den vielen Friedhöfen noch kein einziges Mal: „Na endlich!“, „Wurde ja auch Zeit!“ oder „Du hast uns von langem Leiden erlöst“ gelesen. Stattdessen steht da: „Du bleibst immer in unseren Herzen“ „In Liebe und Dankbarkeit“ oder „Geliebt und unvergessen“.
- Geliebt und nicht vergessen werden... Wahrscheinlich kann so ziemlich alles, was wir zu Lebzeiten tun auf diese zwei Wünsche zurückgeführt werden: Wir ziehen dafür seltsame Klamotten an, machen Karrieren, lassen uns Fett aus dem Bauch saugen und in die Lippen spritzen, kriegen Kinder oder schreiben Bücher... Und immer ist diese Liebe noch nicht genug, die Angst, in Vergessenheit zu geraten zu groß. Tja, und dann steht es auf einem Stein und man hat nichts mehr davon... Es kann natürlich sein, dass die zu den betreffenden Steinen gehörenden Menschen dies auch zu Lebzeiten regelmäßig gehört haben, aber das wage ich zu bezweifeln. Fast könnte man denken: Nur ein toter Mitmensch ist ein guter Mitmensch. Die „Body-Fields“ sind in gewisser Weise der krasse Gegenentwurf zu Facebook.
Doch kein Paradies ohne Makel: Literarisch gesehen sind Friedhöfe eine eher bescheidene Angelegenheit: „Du warst so gut, du starbst zu früh, wer dich gekannt vergisst dich nie.“ - schwer nachzuvollziehen, wie jemand Geld ausgeben kann, um diese oder ähnliche Worte in Stein meisseln zu lassen. Und auch der physische Tod muss uns nicht unbedingt vom Diktat des Daueroptimismus' und der Dankbarkeit befreien, wie die Zeilen: „Schöne Stunden: Weine nicht, dass sie vergangen, lächle, dass sie gewesen!“ beweisen. „Familie Stapel, vereint“ hingegen mag inhaltlich richtig sein, könnte aber zu recht unangenehmen bildlichen Assoziationen führen. Vor allem Inschriften neueren Datums legen durch ihre eher preiswert wirkende Optik sowie Rechtschreibfehler den Gedanken nahe: „Wenn du deinen Grabstein bei Wish bestellst...“.
Und dann ist da noch der Gräber-Gap: Auf Friedhöfen ist bestens dokumentiert, welche Rolle Frauen in den letzten 200 Jahren in unserer Gesellschaft gespielt haben. Meine Feldforschung hat eindeutig ergeben, dass es mehr und größere Steine für Männer als für Frauen gibt! Wenn es sich um Steine für Ehepaare handelt, steht die Frau immer an zweiter Stelle – ok, das kann auch daran liegen, dass sie ihre Männer meist überlebt haben, aber trotzdem... Was mich jedoch wirklich irritiert und ein (weiteres) schlagkräftiges Argument für Kinderfreiheit ist, sind Inschriften wie: „Thomas Kunz & MUTTER“, „Dr. Heinz Meier und Mutti“, „Hier ruht ein liebend Mutterherz“ - wohlgemerkt nicht aus dem 19. Jahrhundert, sondern auch neueren Datums! Und ich naives Ding dachte, nur Filmproduktionen hätten für Frauen jenseits der 30 keine andere Rolle als „Die Mutter“ vorgesehen...
Aber wie auch immer: Ich bin unglaublich dankbar für diese Orte und hoffe, dass es sie noch eine Weile geben wird – Die lebenden Toten mit ihren „exklusiven Eigentumswohnungen“ haben nämlich schon begonnen, heftig an den Rändern der Friedhöfe rumzuknabbern. Ich selbst möchte trotzdem nie auf einem liegen – dann würde ich ja zum Blumenbeet, auf dem jemand Unkraut jäten müsste – aber solange ich noch atme, atme ich weiterhin gerne und regelmäßig Friedhofsluft.
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weareherewearenow · 5 years
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Über Polen ins Baltikum
Ohne Zeitgefühl
Die letzten Tage haben wir in Polen verbracht und um ehrlich zu sein, könnte ich nicht mal sagen, wie lange wir genau dort unterwegs waren. Unser Zeitgefühl schwindet mehr und mehr und oft wissen wir weder Tag noch Datum oder Uhrzeit. Nur die Arbeitsverpflichtungen erinnern uns an unser westliches Verständnis der Zeit. Ungefähr eine Woche haben wir wohl in Polen an der masurischen Seenplatte verbracht und wir waren begeistert von der Vielzahl der Seen, der Natur und tollen Grundstücken direkt am Ufer. Wir sind uns bewusst, dass wir nur einen kleinen Bruchteil von Polen gesehen haben und kaum Schlüsse auf ein ganzes Land ziehen können. Eins ist sicher, wir kommen wieder.
Desto näher wir der litauischen Grenze kommen, desto stärker wirkt die Anziehungskraft des Baltikums auf uns. In den letzten Wochen haben wir fleißig die Jäger des verlorenen Schmatzes auf Instagram verfolgt, die schon zum zweiten Mal in diesen Gefilden unterwegs sind und unentwegt tolle Bilder posten. Besonders die wilden Blaubeeren haben es mir angetan. Überhaupt wirkt alles, was wild gepflückt werden kann, magisch auf mich. Stefan lacht schon über mich, weil ich immer wieder Mirabellen probiere und dabei jedes Mal wieder feststelle, dass sie noch zu sauer sind. Ich weiß, der Tag wird kommen, an dem ich mir den Bauch mit den süßen gelb-roten Früchtchen voll schlage.
Impressionen aus polen
Der kühle Norden
Dass wir nun viel weiter nördlich unterwegs sind, macht sich bemerkbar. Nicht nur die Landschaft verändert sich, wir müssen auch die Daunen- und Wolljacken hervorholen und eine zweite Decke benutzen. Wir genießen es, uns einzumummeln und nicht zu schwitzen. Wir sprechen hier von 20-24 Grad, im Vergleich zum Hochsommer in Deutschland empfinden wir das als frisch. Bei Schatten und Wind beträgt die gefühlte Temperatur eher 18 Grad. Wir zwiebeln also was das Zeug hält und mit stylish hat mein Outfit auf jeden Fall nicht mehr viel gemein. Interessieren tut das natürlich niemanden und mir ist es auch egal. Die Vorzüge des Vanlifes. 
Arbeiten in der Bibliothek
Kostenlose Stellplätze in der Natur gibt es sowohl in Polen als auch in Litauen zur Genüge, nur das Internet und unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden machen uns das ein oder andere mal einen Strich durch die Rechnung. So verbringen wir eine Nacht in einem touristischen Hafenstädtchen an einem See und nutzen die kleine Bibliothek vor Ort. Die Frau ist sehr freundlich, das Internet kostenlos und schnell und wir haben die nötige Ruhe einige Dinge abzuarbeiten. Danach löst sich eine innere Anspannung, denn wir wissen, ohne Kundenaufträge ist dieser Lebensabschnitt vielleicht schneller zu Ende, als uns lieb ist.
Ruhe am See
Zwar gibt es in dem Städtchen eine tolle Pierogarnia, wo wir uns handgemachte frische Pierogi gönnen, trotzdem sind wir froh, als wir den Touristenhotspot hinter uns lassen und an einem kleinen See einen ruhigen Platz finden. Außer uns steht hier noch ein deutsches Pärchen mit ihrem Camper. Deutschen Campern sind wir bisher noch kaum begegnet. Eine sympathische polnische Familie aus dem Dörfchen hat ihr Familienzelt aufgeschlagen und ist dabei, ein riesiges Lagerfeuer zu entfachen. Wir schlingern ein wenig durch die Sandgrube, bleiben aber nicht stecken und freuen uns über einen etwas abgeschiedenen Spot mit Blick auf den See. 
Aufbruch nach Litauen
Am nächsten Tag können wir es nicht mehr abwarten und fahren die letzten 2.5 Stunden nach Litauen. Kurz hinter der polnischen Grenze finden wir den wohl schönsten Wildcamping Spot bisher. Wir biegen auf einen Feldweg ab und nach einigen Hundert Metern eröffnet sich vor uns im Wald ein lang gezogener Streifen direkt am Ufer eines riesigen Sees. Zwei Camper sind gerade dabei ihr Nachtlager abzubrechen und wir übernehmen ein Plätzchen mit direktem Zugang zum See und Feuerstelle. Bis zum frühen Abend sind wir hier alleine. Wegen des Regens der letzten Tage ist das meiste Holz feucht und der Wind ist stark. Die Wellen brechen sich am Ufer und wir haben das Gefühl, am Meer zu stehen. Lange versuchen wir, ein Feuer zu entfachen, aber Wind und Feuchtigkeit tragen diesmal den Sieg davon.
Konflikte bleiben nicht aus
In der Rubrik Bewusstsein haben wir darüber geschrieben, wie wichtig Kommunikation ist. Auch heute, an diesem idyllischen Fleckchen Erde, bleibt eine kleine Meinungsverschiedenheit nicht aus. Ich stapfe von dannen, um mich zu beruhigen, und finde einen größeren Feuerplatz mit trockenem Holz und einer Konstruktion, über die man wohl eine Plane spannen kann, um das Feuer vor Wind zu schützen.
Eine kleine verschnaufpause
Inspiriert von der Technik der Locals schnappe ich mir einige große Äste und eine Astgabel. Das Plätzchen ist sonnig und das Holz trockener, als an unserem Stellplatz. Ich mache mich auf den Rückweg und beginne immer noch ein bisschen trotzig meine Astgabel und einen Stock in den Boden zu rammen, um einen Windschutz zu bauen. Als ich ein Taschenmesser aus dem Van holen muss, müssen wir beide lachen. Manchmal braucht es nur eine kleine Verschnaufpause voneinander. 
Wir haben Feuer gemacht!
Ich zeige Stefan meine Entdeckung und wir sammeln noch einige Birkenzweige und Moos. Was für mich die Schildkröten sind, sind für Stefan scheinbar die Schnecken. Ständig entdeckt er eine, filmt und fotografiert sie oder zeigt sie mir stolz. Auf meine Frage hin, sagt er, eigentlich wären es ja die Wale, die ihn faszinieren, aber die würde er so selten zu Gesicht bekommen und Schnecken sein schließlich auch faszinierende Geschöpfe. Ich spanne unser Tarp als Windschutz auf und wir schaffen es tatsächlich: unser allererstes Feuer.
Wir sind stolz und zufrieden. Es hat etwas ursprüngliches und natürliches, auf diese Weise mit den Elementen zu arbeiten und sie für sich zu nutzen. Wir grillen Zucchini und Knoblauch in der Glut und freuen uns über den rauchigen Geschmack. Mir kommt eine Analogie für das Leben in den Sinn. Mit dem Leben und den Träumen verhält es sich ganz ähnlich wie mit einem Feuer. Solange die Glut noch glimmt, ist es noch nicht vorbei und wenn du unbedingt ein Feuer entfachen möchtest, die äußeren Umstände aber nicht ideal sind, wirst du immer einen Weg finden, selbst wenn es bedeutet, dein Feuer an einem anderen Ort zu entzünden. 
Dankbar für unser Leben
Ich wache von den vielen Küsschen auf, die Stefan auf meinem Gesicht verteilt. Ich hatte wieder einen aufregenden Traum und Stefan versucht, mich sanft in den Moment zurückzuholen. Wir bleiben noch einen Moment liegen und genießen die morgendliche Stille. Dann springe ich auf und sprinte nackt in den kalten See. Stefan tut es mir gleich und wir müssen laut lachen, vor Kälte, vor Verrücktheit, vor Dankbarkeit für unser Leben. 
Wir verbringen die Zeit nicht nur damit, Feuer zu machen und in der Hängematten Ella Grace Denton’s Podcast zuhören, sondern auch mit Arbeit. Besonders an solchen Orten hat Stefan ständig die Kamera in der Hand, um gute Bilder für Blog und Instagram zu schießen. In den letzten 24 Stunden hat er so über 400 Bilder und Videos geschossen, die 20 GB Speicher einnehmen. Diese muss er jetzt aussortieren und bearbeiten. Das Filmen und Fotografieren rückt immer mehr in den Mittelpunkt und man unterschätzt den zeitlichen Aufwand. Ohne Stefan’s gutes Auge für tolle Motive und seinen ständigen Wissensdurst, wäre dieser Blog vermutlich voll von lizenzfreien Bildern aus dem Internet. So bilden wir ein gutes Team, denn von den technischen Feinheiten und Code habe ich absolut keine Ahnung und auch die Muse zum Fotografieren fehlt mir oft.
Impressionen aus Litauen
Josefine & Stefan ♥
+ Unsere Tipps
Abgelegener Stellplatz am See
Breitengrad 53.995399
Längengrad 22.0299
Wydminy
Polen
Abgelegener Picknickplatz am See mit Feuerstelle und Steg. Klares Wasser, rundherum grün.
Wildcampen Litauen
Breitengrad 54.263927
Längengrad 23.716575
67233 Sutré
Unser bester Spot bisher, direkter Zugang zum See, Feuerstellen, schattig, schön.
Fotos © Stefan Weichand
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theherzog · 6 years
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Mein 1. großer Roadtrip (Woche 44) Part 3
Am nächsten Tag entschieden wir uns Exmouth zu verlassen, denn so viel gab es hier leider nicht zu sehen wie wir erst dachten. Es gab noch 1-2 Strände aber die hielten wir uns warm für die Rückreise. Da wir uns etwas Zeit gelassen hatten, mussten wir uns auch schon so langsam beeilen, denn wir hatten noch 2-3 Tage um den Campervan abzugeben. 
Wer hat die Heizung angemacht?
Im schönen Südwesten Australiens (da wo Perth liegt, also die Stadt in der ich fast 5 Monate lebte, also die Stadt in der ich ankam, also ... naja ihr wisst schon) fing es so langsam an Sommer zu werden. Die Temperaturen befanden sich im Durchschnitt bei ca. 20 Grad. 
Da wo wir auf dem Weg zwischen Exmouth und Broome waren, waren es teilweise 
45 Grad
Wir waren jetzt wirklich im Outback, wie man es klischeehaft kennt. 
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Wir haben gefühlt 2 mal so viel Wasser zu uns genommen wie noch am Anfang des Trips. Haben fast 4 mal so viel ausgeschwitzt und sind weitaus seltener auf Klo gegangen. Jeder kennt es, wenn man mal im Sommer länger draußen ist oder mal für 3-4 Tage im Hochsommer auf einem Festival ist. So ungefähr war das. 
Viel zu sehen war nicht, da das Outback im Norden recht gleich aussieht. Wir sind jedoch auf der Haupt-Autobahn gelandet, die wenn man ihr folgt, dich an jede Großstadt Australiens führen sollte. Dafür brauch man zwar ein paar Tage aber zumindest verfährt man sich nicht.  Wir sahen dementsprechend einige wenige Dörfer und kleinere Städte. Eine Stadt war Port Hedland.
Endlich wieder ein Supermarkt
Wir hatten ein kleines Problem mit unseren Vorräten, weil Exmouth leider extrem teuer war und es keine von den 3 gängigsten Supermarkt-ketten dort gab. Es gab quasi nur 2 Läden die beide extrem hohe Preise hatten. Das Wasser war fast doppelt so teuer wie normal aber wir mussten es trotzdem holen, denn wie schon beschrieben unser Verbrauch hat sich ja erhöht.
Deswegen wollten wir in Port Hedland pausieren und nochmal richtig groß einkaufen gehen, damit es noch bis Broome reicht. 
Tanken wurde auch immer übler. Im Norden waren die Preise zwischen 1,50$ - 1,60$ der Liter und in Perth waren es noch ca. 1.10$ - 1.20$. Das merkte man finanziell schon recht schnell. Die vorgegebene Anzahl an Kilometern hatten wir auch schon fast erreicht, weshalb wir da noch mit einem Aufpreis gerechnet haben.
Durchziehen bis zum Ziel
Um 15 Uhr des nächsten Tages sollten wir den Bus abgeben. Wir planten daher noch einen Zwischenstopp im 80 Mile Beach zu machen um am nächsten Tag dann nach Broome zu fahren.
Dieser Plan war ein Reinfall, denn der 80 Mile beach ist sicher interessant mal gesehen zu haben aber wir haben einen etwas schöneren Strand erwartet als wir ihn dann betrachtet haben. Eventuell sah man einfach auch schon bessere und schönere Strände, weshalb dieser für unsere Augen, dann eher “langweilig” war. Die Besonderheit des Strandes ist seine Länge (höhö) aber davon merken tut man an Ort und Stelle eher weniger. 
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Der Weg zum Strand war fast das aufregendste, weil es wie Offroad-Fahren war. Mit einem Bus Offroad-Fahren sollte man aber nicht empfehlen, denn diese Teile sind auf jeden Fall nicht dafür gemacht. 
Kurzerhand hatten wir uns dann entschieden direkt nach Broome zu fahren. Wir wollten eig. immer 18 Uhr da sein, weil die Rezeptionen der meisten Campingplätze bereits ab 18 Uhr schließen also haben wir dieses mal vorher reserviert und konnten uns so noch etwas Zeit lassen.
Die Ankunft in Broome
Nach ca. 10h Fahrt kamen wir dann endlich an. Diego hat die ganzen 10 Stunden gefahren und sonst auch den gesamten Trip von Perth bis nach Broome, was ungefähr 3000 km waren. Wir boten ihm mehrmals an den Fahrer zu wechseln aber er wollte das so. Ganz großen Respekt an den Mann. Wirklich ein guter Mann.
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Es war nachts als wir ankamen. Beim Aussteigen bemerkt man eines sofort: Es ist nicht mehr heiß aber verdammt eklig schwül. Wir sind nun in einer tropischen Klimazone, wo wir zwar keine 45 Grad mehr haben aber dafür 36 Grad bei 50% Luftfeuchtigkeit und manchmal sogar 80%.
Wir suchten uns noch ein Hostel für die nächsten 5 Tage aus, denn solange mussten wir leider in Broome bleiben und genossen dann unsere letzte Nacht in dem sehr sehr komfortablen Bus.
5 Tage Broome
Wir gingen zuerst zum Hostel haben alles ausgeladen, während Maria und Diego den Bus wegbrachten. Das Hostel war gewöhnungsbedürftig.
Die Zimmer waren extrem warm. Selbst mit einem Ventilator an der Decke, wurde es nicht besser. Jeder von uns hat ohne Decke gepennt. Die Küche war gefühlt eine Sauna. Sie war außerdem extrem dreckig und man hatte nicht viele Materialien. Tatsächlich musste man jedes mal, wenn man einen Topf oder eine Pfanne haben wollte Geld als Pfand da lassen und nach dem Benutzen wieder abgeben. Scheinbar ein Hostel, welches seinen Gästen nicht traut. 
Wenigstens gab es einen Pool, ein Volleyball-Feld und einen Billiardtisch, für den man jedoch 2$ pro Spiel zahlen musste. Durch das Fremantle-Hostel in Perth, war man da etwas verwöhnt. Eine Bar gab es auch mit Happy Hour und es gab sogar täglich ein Event, jedoch ist einem schnell aufgefallen, dass die Events darauf ausgelegt in der Bar etwas zu kaufen. Interessantes Konzept um Geld zu machen aber ich empfand es als übertrieben. Wenigstens war das Internet kostenlos.
Wir 4 hielten das für 5 Tage aus aber länger auch nicht. So richtig integrieren in die Hostel-Truppe konnte man sich leider auch nicht, da deren Interessen zu verschieden waren. Die einzigen mit denen wir uns verstanden haben, waren andere Argentinier, die wirklich sehr nett waren.
Da wir kein Fahrzeug zur Verfügung hatten uns sonst auch keine Möglichkeit in die Stadt zu fahren, mussten wir direkt am Anfang für eine Woche essen einkaufen. Jeder hat dort für sich selbst eingekauft außer am letzten Tag. Da aßen wir gemeinsam Schnitzel. 
Ein großer Vorteil des Hostels war, dass es nur 10 Minuten vom Strand entfernt war. Dieser Strand war besonders, denn am Tag war das Wasser sehr weit vorne und am Abend sehr weit hinten. Bei Vollmond, gab es den berühmten natürlichen “Stairway to Heaven”. Leider hatten wir kein Vollmond um es zu betrachten aber trotzdem hatten wir unseren Spaß am Strand
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Am Ende muss ich leider zugeben, dass ich nicht viele Fotos gemacht habe auf dem Weg von Exmouth nach Broome und auch in Broome selbst war ich etwas Fotografie-faul. Ich habe mich von den 5 Tagen in Broome etwas zu viel deprimieren lassen. Ich hätte daraus mehr machen sollen, denn immerhin, war ich auf einem f*cking roadtrip in Australien. Ich habe damals die Situation nicht sehr zu schätzen gewusst, was ich heute, wo ich diesen Blog zusammenfasse sehr bereue.
Jeder von uns war etwas introvertierter an diesen 5 Tagen. Man hätte diese Zeit lieber unterwegs verbracht aber leider ging uns allen auch das Geld so langsam aus. Während der Fahrt ist sogar jemand mit dem Namen von Sabrina bei Uber gefahren und konnte so ihr Konto belasten und zu guter letzt gab es noch ein paar unerwartete zusätzliche Kosten beim Auto. Die ganze Situation hat uns etwas runtergezogen, weshalb wir es wirklich kaum abwarten konnten wieder loszufahren.
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actuallymali · 7 years
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Markus macht einen Ausflug
Heute stehen wir extra früh auf. Wir dürfen den Start des Kampfhubschraubers Tiger filmen. Um 6:30 Uhr sind wir verabredet. Also erstmal kein Frühstück. Die Sonne versteckt sich hinter dicken Dunstschwaden und sieht aus wie ein Tagesmond im Sommer. Hochsommer. Wieder einmal stapfen Markus und ich hinter unserem Pressemajor über das Flugfeld von Camp Castor und bauen uns auf. Kameras und Stativ stehen bereit, als zwei Tiger aus eigener Kraft an uns vorbei rollen. Beide Male fressen wir eine Menge Sand. Wir packen die Kamera und rennen hinterher. Die beiden Helikopter fahren raus auf die Startbahn und heben ab. In zwei Metern Höhe bleiben sie kurz in der Schwebe und rauschen dann ab. Keine dreißig Sekunden später verschwinden die beiden Maschinen im morgendlichen Dunst.
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Wir müssen uns mit unserem verspäteten Frühstück beeilen, denn Markus fährt heute mit den Soldaten auf eine Patrouille. Die Tour ist für das Kamerateam von „die Rekruten“ geplant, die hier in Gao den Nachfolger drehen: „Der Einsatz“.
Hier nun seine Erlebnisse:
Nachdem ich Weste und Helm angelegt habe, besteige ich den Wolf (Mercedes Jeep mit Panzerung). Die Ansage lautet, die Weste immer anzuhaben. Den Helm nur wenn es knallt. Gleich beim Einsteigen reißt meine Hose im Schritt. Das ist praktisch, denn im Auto erreicht das Termometer seine 50-Grad-Grenze. Mehr zeigt es nicht an. Wir verlassen das Camp durch das Main Gate und ich frage nach, was ich im Auto alles nicht filmen soll. Wir passieren den FAMA-Checkpoint (Malische Armee), in dem die Soldaten gemütlich im Schatten verweilen.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Stadt Gao. Die Straße ist holprig und staubig. Die Häuser sind aus Lehm. Immer wieder winken uns Kinder und Erwachsene zu. In der Stadt fahren unzählige Roller, die mit dem tiefen Sand auf den Straßen kämpfen. Manch einer schiebt sein Moped. Hin und wieder sehe ich einen Eselskarren, doch diese werden mehr und mehr ersetzt von dreirädrigen Lastenmopeds. Die Menschen sitzen im Schatten. Nicht nur uns ist warm.
Kurz bevor wir Gao verlassen, passieren wir einen Checkpoint der französischen Armee. Dort haben sie Panzer eingegraben. Die Soldaten patrouillieren um ihren Checkpoint herum und wir rauschen vorbei.
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Außerhalb der Stadt halten wir am Rande eines Palmenwaldes. Der, so sagt man mir, wird so dicht, dass er von keiner Seite und auch nicht von oben einsehbar ist. Schmuggler nutzen ihn deshalb als Versteck für Schmuggler. Bevor wir aussteigen, sichern wir die Umgebung nach dem Null-Fünf-System. Das bedeutet, jeder sucht die Umgebung von seinem Fensterplatz nach möglichen Gefahren ab. Ich schäle mich auf dem Wagen und frischer Wind - 45 statt 50 Grad heißer Wind - weht mir durch die Hose. Immer wieder fahren Passanten vorbei, die von den Soldaten nicht aus den Augen gelassen wurden. 
Zwischen den Palmen sehe ich ein Zelt der Songhai, der hier ansässigen Volksgruppe. Ich fotografiere die Soldaten, wie sie das Gelände sichern. Nach diesem kurzen Fototermin setzen wir uns wieder in unsere Sauna auf vier Rädern und fahren zum Grabmal von Askia. In diesem UNESCO-Weltkulturerbe, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde, liegt vermutlich Mouhammed I. Touré begraben, der erste König des Songhaireiches. Ich besteige das Grabmal über eine Lehmtreppe und mache Bilder von der Umgebung. Durch den Eingang zum Grabmal am Ende der Treppe passe ich mit Weste und Kameras nicht durch.
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 Ich lasse mich noch kurz fotografieren, dann geht es weiter auf den Markt von Gao. Hier werden Ziegen verkauft. Die wertvollste muss die mit den dicksten Hoden sein. Lokale Händler bieten frittierten Fisch an. Es gibt Jaamwurzeln. Ein Stand verkauft Vitaminpräparate, die mit dem enormen Arsch von Kim Kardashian beworben werden.
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 Ein Soldat begleitet mich ständig. Er wirkt aufmerksam, aber auch gelassen. Die Leute lächeln mich an und winken mich zu sich. Ein älterer Herr erzählt, dass er früher Fahrer bei der französischen Armee war. Eine Gruppe Frauen möchte von mir ein Geschenk haben, weil ich sie gefilmt habe. Ich habe leider nichts außer Kippen und die wollen sie nicht. Der IEB (interkultureller Einsatzberater) zückt seinen Geldbeutel und gibt ihnen umgerechnet 50 Cent. Wir bewegen uns zurück zum Auto und ich fürchte mich schon, die kühle Außenwelt wieder zu verlassen.
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Der nächste Halt ist ein Plateau auf der anderen Seite des Nigers. Von dort aus haben wir einen weiten Blick über das fast ausgetrocknete Flussbett. Ein Boot transportiert riesige Lautsprecher ans andere Ufer. Viehtreiber tränken ihre Tiere. Kinder toben im Wasser. Einer der Soldaten witzelt, er würde ja auch reinspringen, wenn es im Fluss keine Krokodile gäbe. Ein Mädchen steht etwas abseits und beobachtet unser Treiben. 
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Aus der Ferne kommen immer mehr Kinder angerannt. Bevor wir zu viele mangels Geschenke enttäuschen müssen, steigen wir lieber wieder ein und fahren zurück ins Camp. Der Fahrer lässt mir ein letztes Mal die Wahl: Darf es ein Aufguss aus Angstschweiß oder aus Freudentränen sein? Ich empfinde Gao als relativ sicher und habe mich nie unwohl gefühlt. Die Sicherheitslage kann sich aber von heute auf morgen ändern. Nach einer kurzen Nachbesprechung lege ich meine klatschnassen Klamotten ab und besteige eine Hose ohne Loch.
Markus gibt mir meine GoPro samt feuchtem Tragegurt (er hat ihn über der Weste getragen) zurück und wir gehen essen. Im Anschluss haben wir ein Hintergrundgespräch bei einem Vertreter vom Auswärtigen Amt über seine Arbeit als Schnittstelle zwischen der deutschen Botschaft in Bamako und den verschiedenen zivilen Programmen der Vereinten Nationen in Gao.
Anschließend beginnt der Stress mit der Bürokratie der Bundeswehr. Uns wird eine Drehgenehmigung nicht erteilt, die wir schon am 12.5. angefragt hatten. Unser Pressemajor hat aber erst am Morgen in Potsdam angefragt. Die Stimmung kippt.
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als-aargauer-unterwegs · 10 months
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Ruhetag in San Sebastian Vollständiger Bericht bei: https://agu.li/26R Am Ruhetag den Jaizkibel erkundet. Das GPS registrierte 52.2 KM und 1127 Höhenmeter.
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dreiraumhaus · 7 years
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Dubai stand nie auf meiner Reisewunschliste. Das hatte einen einfachen Grund: Ich war voreingenommen. Einem Staat, der irgendwie künstlich entstanden ist, wollte ich keine Chance geben. Ich war schon negativ beeinflußt bevor ich mich je mit Dubai auseinandergesetzt hatte.
Das ich nun doch hier war, hat einen recht einfachen Grund. Ich habe für die Winterferien in Leipzig ein Urlaubsziel gesucht. Gern wäre ich nochmal in die Berge gefahren, in den Schnee, aber Skiurlaub ist einfach sauteuer. Und an der Ostsee und Nordsee sind wir so oft….ich wollte mal was anderes sehen und wenn, dann sollte es auch wirklich warm und sonnig sein. Der Februar ist ja an sich schon mal kein einfacher Reisemonat. Erschwerend kommt hinzu, dass ich nicht so ein “ich liege den ganzen Tag am Strand Typ” bin und auch für Luca sollte die Reise auch kulturell spannend sein. Auch der Blick auf die Flugzeiten war wichtig. Reiseziele, wie Bali und Co. waren zeitlich schon mal einfach ausgeschlossen.
Also habe ich auf die arabischen Emirate konzentriert und das nur…weil mir sonst nichts besseres einfiel…Ich wusste nur, dass ich Fernweh hatte und eine Auszeit, gemeinsam mit Luca, brauchte.
      Wie habe ich gebucht?
  Ich habe ganz klassisch die Reisevergleichsseiten durchforstet. Meist guck ich tatsächlich bei Holidaycheck, weil es irgendwie am übersichtlichsten wirkt und nicht ständig tausende Werbeinblendungen nerven. Außerdem hat man so recht schnell ein Gefühl für die Hotels durch die Bewertungen.
Dubai ist im Februar recht teuer, weil dann einfach das Klima perfekt ist. Im Hochsommer ist es mit durchschnittlich 45 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit wohl kaum auszuhalten und dementsprechend sehr günstig.
Ich hatte mir pro Nase ein Budget von 500 Euro gesetzt und die Reise quasi drumherum gebaut. Letztlich habe ich mich für 4 Tage entschieden, denn die sollten – anhand diverser Aussagen aus verschiedenen Reiseforen – für einen guten ersten Dubai Eindruck reichen. Und das ist tatsächlich auch so.
Das Budget war völlig ausreichend. Ich habe gut 4 Wochen vor Abreise gebucht und mich für ein Angebot des Reiseanbieters 5vorFlug entschieden. Hotels am Strand sind um diese Zeit, für den durchschnittlichen Geldbeutel, übrigens unbezahlbar. Da ich aber gern am Wasser sein wollte, hab ich mich für das 5 Sterne Hotel Intercontinental Festival City entschieden. Eine sehr gute Wahl!
  Ok…Dubai hat mich! Ich bin echt beeindruckt! Bei diesem Ausblick stellt sich ja fast die Frage, ob wir das Hotel überhaupt verlassen. Wir waren 06:00 Uhr endlich im Hotel, haben gefrühstückt und uns 3 Stunden aufs Ohr gehauen. Jetzt ist es hier 11 Uhr und nachdem ich mit dieser Aussicht geduscht habe #derwahnsinn …gehen wir auf #erkundungstour 😎 Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so ein Frühstück gesehen….#dasmussicherstmalverkraften 🙈Kommt gut in den Freitag Ihr Lieben 😘 #dubai #travelblog #festivalcity #dubaifestivalcity #travel #familytravel #familytime #goodmorning #icdubaimarina #intercontinental #icdubaifestivalcity #ihgdubai #intercontinentalfestivalcity @icdubaimarina @intercontinental
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    Der Flug!
  Wir sind von Berlin/Schönefeld mit Pegasus Airlines über Istanbul geflogen. Es gab also einen Zwischenstopp. Das mag ich eigentlich nicht so gerne, aber die Direktflüge waren direkt mal ein paar hundert Euro teurer und die Flugzeiten waren genausowenig attraktiv, also bin ich beim Zwischenstopp geblieben.
Die Flugzeiten waren eine Katastrophe, aber ich konnte so gut wie nichts anderes finden. Wir sind am Ankunftstag um 04:00 Uhr morgens gelandet und unser Rückflug ging um 05:00 Uhr morgens. Dazwischen darf man die Zeitverschiebung nicht vergessen. Wir sprechen hier von 3 Stunden, die man auf dem Hinweg nach Dubai verliert. Als wir also in Dubai ankamen, war es in Deutschland gerade 01:00 Uhr morgens.
Die größten Sorgen habe ich mir um den Ankunftstag gemacht, denn 04 Uhr morgens zu landen, macht ja im Grunde den Tag kaputt. Allerdings haben wir das ganz gut gelöst (dazu später mehr).
Der Flug mit Pegasus Airlines war echt in Ordnung. Die Maschine nach Istanbul war allerdings eine Zumutung. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht in einem so engen Flugzeug gesessen. Ich konnte nicht mal mein 13 Zoll MacBook vor mich hinstellen. Der Bildschirm ließ sich gar nicht hochklappen, so das man hätte etwas sehen können. Gott sei Dank war der Spuk nach 2 Stunden und 45 Minuten vorbei.
Die Maschine von Istanbul nach Dubai war schon deutlich besser und es war mehr Platz vorhanden. Was uns, ehrlich gesagt, etwas irritiert hat, war die Unfreundlichkeit am Istanbuler Flughafen. Vielleicht haben wir eine schlechte Zeit erwischt, aber das war an einigen Stellen ganz schön daneben.
    Ankunft in Dubai! Ankunft im Intercontinental Festival City!
  In Dubai selber ging alles absolut reibungslos. Wir wurden vom Reiseleiter in Empfang genommen und auf die kleinen Busse aufgeteilt und in die verschiedenen Hotels gebracht. Wir waren gegen 06:30 Uhr im Intercontinental.
Da das Hotel am Vortag ausgebucht war, war unser Zimmer noch nicht fertig. Was ja um diese Uhrzeit auch normal ist. Denn eingecheckt wird ja meist Nachmittags. Für uns war es allerdings ziemlich doof, weil wir todmüde waren. Wir sind erstmal frühstücken gegangen und das war dann der Punkt, wo Luca total schlapp gemacht hat und mit dem Kopf auf dem Frühstückstisch eingepennt ist. Aber das Servicepersonal hat richtig Gas gegeben und eine gute Stunde später haben wir unser Zimmer bezogen und uns erstmal hingelegt. Gegen 11 Uhr waren wir wieder wach…..und bereit für unsere erste Dubai Erkundungstour.
  Intercontinental Dubai Festival City
  Das Hotel bekommt von mir meine absolute Weiterempfehlung für Euch. Das Intercontinental Festival City in Dubai ist wirklich großartig. Die Zimmer sind richtig toll und der Service stimmt. Was mich umgehauen hat, ist das Frühstück. Unfassbar. Ich habe so was noch nicht gesehen. Und ich war wirklich schon in vielen Hotels auf dieser Welt. Von geräuchertem Thunfisch, über Sushi, bis hin zu asiatischen Gerichten gab es einfach wirklich alles. Eigentlich konnte man sich schon dort gut einen Tag aufhalten und essen, essen, essen….
Als wir an unserem ersten Abend gegen 23 Uhr ins Hotel zurückkehrten haben wir doch tatsächlich auf dem ZDF noch SOKO Leipzig geguckt. Das war echt schräg, aber auch sehr lustig.
Die Lage des Hotels ist ebenfalls großartig. Man kann nämlich zu Fuß zu Ikea. Das ist kein Scherz….aber natürlich hat mich Ikea wenig interessiert, auch wenn das sonst anders ist. Das Hotel ist mit der Dubai Festival City Mall verbunden. Eine Mall mit ca. 600 Geschäften und 90 Möglichkeiten sich kulinarisch zu vergnügen. Selbstverständlich haben wir einen Blick riskiert und waren begeistert (allerdings waren wir da auch noch nicht in der Dubai Mall).
Mit dem Taxi ist man vom Intercontinental Dubai Festival City in 10 Minuten am Flughafen oder in 10 Minuten am Burj Khalifa und der Dubai Mall. Die Fahrt kostet durchschnittlich 22 Dirham, war ungefähr 5 Euro entspricht. Das ist also echt günstig. Noch günstiger sind Bus und Metro, aber da wir ja nur recht kurz da waren, haben wir direkte Wege genutzt.
    Burj Khalifa – der Wahnsinn!
  Als wir von unserer ersten Tour durch die Festival City Mall und einem unfassbar gutem Mittagessen in der Cheesecake Factory wieder zurückkehrten, haben wir im Hotel noch was getrunken und wollten nochmal für ein Stündchen chillen. Die Müdigkeit vom Flug steckte uns ja immer noch in den Knochen.  Wir wollten dann am Abend noch zu unserem ersten Besuch des Burj Khalifa aufbrechen.
Aus einer Stunde chillen, wurden 3 Stunden! Wir sind nochmal tief und fest eingeschlafen und gegen 18 Uhr wieder aufgewacht und waren total neben der Spur. Die Tendenz ging dazu einfach im gemütlichen Bett liegenzubleiben. Aber dann sind wir doch aufgesprungen und ins Taxi Richtung Dubai Mall gestiegen. GOTT SEI DANK!
    HAMMER…die Dubai Mall.
  Die Dubai Mall ist beeindruckend. 1200 Geschäfte und soooo viele Attraktionen. Ich hab mich erstmal gefühlt, wie ein kleines Kind. Wir haben dann den Weg zur Lichtshow des Burj Khalifa gesucht und sind in der Tiefgarage gelandet. Luca wäre am liebsten dort geblieben, denn was einem dort an Autos geboten wird…ist unglaublich. Aber auch die Autos, die inklusive der Scheichs vor der Mall auffahren sind der Wahnsinn. Luca war völlig begeistert…er ist einfach ein riesiger Fan schnellen Autos (ich hätte mir lieber Retro Fahrräder angeguckt).
Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass mich der Burj Khalifa so umhauen würde. Luca und ich waren voller Ehrfurcht und bei der ersten Fountain Show war es komplett um uns geschehen. Wir sind 1,5 Stunden stehengeblieben und haben immer wieder zugeguckt. Es war eine unglaubliche Stimmung. Wir haben das am nächsten Tag direkt nochmal gemacht, weil wir so beeindruckt waren. Das hatte ich – ehrlich gesagt – überhaupt nicht erwartet.
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    Weitere Dubai Highlights
  Wir haben in den effektiv 3 Tagen so viel gesehen und unternommen, dass es irgendwie nach Stress klingt. Aber das war gar nicht so. Wir haben ausgeschlafen. Lange gefrühstückt und sogar Zeiten am Pool eingelegt. Wir sind nicht gehetzt. Der große Vorteil von Dubai ist eben, dass alles so lange auf hat und man nicht so extrem an enge Zeiten gebunden ist.
Wir waren noch an der Dubai Marina spazieren und sind mit dem Boot um die Palme gefahren. Wir waren auch mit der total futuristischen Metro unterwegs und haben eine 5-stündige Safari in die Wüste unternommen.
Meine persönlichen Empfehlungen und warum Ihr dies, das oder jenes machen solltet, wenn Ihr Urlaub in Dubai macht, kommen in Kürze in einem gesonderten Blogartikel. Das würde hier einfach den Rahmen sprengen. Ich glaube, Ihr seid besser damit bedient, wenn ich Euch die einzelnen Highlights mit Empfehlung und Buchungsmöglichkeiten nochmal strukturiert hier auf dem Blog aufschreibe….ich versuche das auch in Kürze umzusetzen. Dazu zählen dann auch ein paar Hintergrundinfos zur Währung, Reisepass und Co. – einfach das, was ich an Informationen für mich selber zusammentragen habe und die für eine problemlosen Reiseablauf notwendig waren.
      Unser erstes Dubai 4-Tage Urlaub Fazit!
  Ich habe vor unserem Urlaub in Dubai natürlich ganz klassisch in den Reiseführer geschaut, aber mir ist in der Buchhandlung am Leipziger Hauptbahnhof auch ein Magazin von GEO in die Hände gefallen. Das habe ich mit großer Begeisterung gelesen und es gab großartige Hintergrundinformation zu den vereinigten arabischen Emiraten, die mich schon vor unserer Dubai Reise sehr beeindruckt haben.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich nie nach Mallorca fliegen wollte. Die Berichterstattungen über den Ballermann 6 haben mich abgeschreckt. Genauso wie das ganze VIP-Gesülze über Sylt. Gott sei Dank hat es mich trotzdem an diese Orte verschlagen.
Fakt ist…das man sich erst ein Urteil bilden kann, wenn man auch da war. Dubai ist einfach sehr besonders und vielleicht wird das ja auch nicht ein Reiseziel, was man jedes Jahr anfliegen muss, aber man sollte es gesehen haben. Unbedingt sogar.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man in eine Stadt kommt, die gefühlt irgendwie nicht schläft. Hier gibt es keinen Stillstand. Ganz im Gegenteil.
    Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich gern in der Natur unterwegs bin. Ich wandere gerne, liebe die Berge und die Natur an der Nord- und Ostsee. Dubai ist ein mega Kontrast, aber genauso wichtig für mich. Das ist eine völlig andere Welt. Ich habe mich teilweise gefühlt, wie in einem Science Fiction Film der Zukunft.
Für Luca und mich ist völlig klar, dass wir wieder Urlaub in Dubai machen werden. Vielleicht wagen wir sogar mal ein paar Tage im Sommer, da wir gern mal “auf der Palme” schlafen und dort ein Hotel buchen würden. Allerdings wird hier eigentlich eher davon abgeraten, weil die Temperaturen im Sommer unerträglich heiß sein sollen…da muss man sich tatsächlich die Frage stellen, wie weit man gehen will um Urlaub zu machen. Das lasse ich mir also nochmal sehr genau durch den Kopf gehen.
    4 Tage sind insgesamt sehr kurz, ich weiß…vor allem, wenn man die Anreise bedenkt und ich hatte ja aus Kostengründen keinen Direktflug gebucht. Wer sparsam ist und die ein oder andere Strapaze nicht scheut, kann das bedenkenlos in Angriff nehmen. Man muss eben sehr genau wissen, was man will und auch wenn die An- und Abreise an der ein oder anderen Stelle anstrengend war…so hat sich jeder einzelne Urlaubstag in Dubai gelohnt.
Luca und ich konnten aus diesen 4 Tagen so viel schöpfen….das ist genau das, was ich wollte. Gänsehaut, Zufriedenheit, Glück und Demut…und wenn das eben nur für 4 Tage möglich ist….dann ist auch das völlig ok. Wir durften so viele Menschen kennenlernen, haben mit Amerikanern über den neuen Präsidenten diskutiert, habe eine unfassbar kulinarische Vielfalt genießen können und Dubai aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt. Was wir nicht geschafft haben, in der Kürze der Zeit, sind die historischen und eher einheimischen Punkte der Stadt. Das nehmen wir bei unserem nächsten Besuch in Angriff. Ich denke, es ist völlig normal, dass man erstmal die touristischen Highlights abklappert und hier wurden wir an keiner Stelle enttäuscht.
Ich bin mit dem Wunsch wiedergekommen….von der Welt noch eine Menge mehr sehen zu möchten. Reisen öffnet den Blick, das Herz und es verbindet.
  Wir kehren zurück mit Demut, Dankbarkeit, Glück und Zufriedenheit. Es war ein Segen diese wunderbare Zeit in #dubai erleben zu dürfen. Unser Trip in die Wüste war ein gelungener Abschluss! #arabianadventures #safari #desertsafaridubai #desertsafari #camels #falcons #sandboarding #sundownersafari #travel #travelblog #travelblogger @arabianadventures @konfettihaus
A post shared by Schnimpeline (@dreiraumhaus) on Feb 19, 2017 at 10:53am PST
    In dem Moment, als ich (voller Freude) wieder meine Wohnungstür in Leipzig aufschloss, war sämtliche Müdigkeit wie weggefegt und ich wusste einfach das es scheiß egal war, dass wir wenig geschlafen haben oder zu ungöttlichen Zeiten geflogen sind…..
Ich habe auf die 4 Tage zurückgeblickt und gelächelt….und ich wusste, ich werde es wieder tun….
  Eure Schnimpeline
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DUBAI URLAUB! Die Reiseplanung, ein Kurztrip mit Kind und die ersten Eindrücke unserer Reise! Dubai stand nie auf meiner Reisewunschliste. Das hatte einen einfachen Grund: Ich war voreingenommen. Einem Staat, der irgendwie künstlich entstanden ist, wollte ich keine Chance geben.
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als-aargauer-unterwegs · 10 months
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Fernfahrt nach Bilbao: Teil Pamplona nach San Sebastian Vollständiger Bericht bei: https://agu.li/26Q Bei schönstem und sommerlich warmen Wetter wechseln wir von der Provinz Navarra in die Provinz Baskenland. Das GPS registrierte 114.3 KM und 1528 Höhenmeter.
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als-aargauer-unterwegs · 10 months
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Fernfahrt nach Bilbao: Teil von Yesa nach Pamplona Vollständiger Bericht bei: https://agu.li/26P Eine eher kürzere Etappe, fast ausschliesslich durch Getreidefelder. Das GPS registrierte 77.6 KM und 959 Höhenmeter.
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als-aargauer-unterwegs · 10 months
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Fernfahrt nach Bilbao: Teil von Jaca nach Yesa Vollständiger Bericht bei: https://agu.li/26O Die Gewitter begleiteten uns bis weit in den Nachmittag hinein. Das GPS registrierte 117.5 KM und 1305 Höhenmeter.
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als-aargauer-unterwegs · 10 months
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Fernfahrt nach Bilbao: Teil von Jaca nach Yesa Vollständiger Bericht bei: https://agu.li/26O Die Gewitter begleiteten uns bis weit in den Nachmittag hinein. Das GPS registrierte 117.5 KM und 1305 Höhenmeter.
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