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#guteideen
deinbester089de · 2 months
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Schau mal, Fortnite
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Da hat Jemand , oder eine #Firma 1,6 #Millionen VBucks , die du #Kostenlos kriegst, du musst (nur) eine #Sms senden.
Es ist also #offiziell denn es ist auf einem #AffiliateNetzwerk von den ich da meine ( #GuteIdeen ) die du auf m. #Webseite findest
minecraft habe ich auch unlimited #Diamonds
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guteideen · 3 years
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Pitchkultur – Fesseln für New Work?
Sind Pitches und Ausschreibungen noch zeitgemäß oder gibt es aktuelle Alternativen, um Compliance-Anforderungen zu entsprechen?
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Pitches und Ausschreibungen wie wir sie kennen, passen nicht mehr in unsere heutige Zeit. Das ist meine Beobachtung während meiner zwanzig Jahre im Agentur-Business. Warum? Weil die Herangehensweise und Denk- und Arbeitsweisen heute zunehmend andere sind und auch sein müssen. Wir denken nicht mehr nur in Kanälen oder Produkten. Kommunikation findet mehr und mehr übergreifend statt – und nicht in Silos. Das gut durchdachte und gemeinsam formulierte Ziel ist wichtig – und gemeinsame Werte sowie eine Kultur, wie wir miteinander arbeiten wollen. Der Weg dahin wird agil und prozessorientiert gemeinsam gestaltet – auf Augenhöhe. Dafür braucht es auch neue Möglichkeiten und Begegnungen bei der Suche nach dem passenden Partner. Das ist die Kurzform. In meinem neuen Blogartikel schreibe ich detailliert über meine Erfahrungen und Gedanken. Denn wie heißt es immer so schön: ich möchte verändern und Teil der Lösung sein.
Um ehrlich zu sein, als ich diesen Blogartikel begann, saß ich gerade in der Sonne auf einem Segelboot, während Berlin bei wolkenverhangenen, mageren siebzehn Grad vor sich hin fror. Immer eine Frage der Richtung, aus der man schaut, heute wären 17°C ein Geschenk – und, nach Wochen des Lockdowns, auf einem Segelboot sitzen, noch viel mehr.
Der fürs Segelboot nötige Wind fehlt gerade und so tuckern wir im gleichmäßigen Takt unseres Dieselmotors durch die wunderschöne Landschaft Kroatiens – und mir war tatsächlich etwas… nun ja, tatsächlich langweilig. Trotz umfangreicher Bordbibliothek und dem monatelangen Wunsch, nach genau dieser Situation. Tatsächlich bei mir ein äußerst seltener Zustand. In solchen Momenten müsste man eigentlich entsprechend der Achtsamkeitstrends ganz im Augenblick ruhen. Allein mein Kopf spielte nicht mit und gab mir Themen und Gedanken vor. Zum Beispiel dieses seit langem aktuelle und bohrende Thema: Wie passen Ausschreibungen und Pitches in unsere zunehmende New Work Kultur? Aus aktuellem Anlass verschiedener Einladungen zu Pitches ist es seit Monaten im Fokus. An der Zeit, wie lange ich inzwischen an diesem Artikel gefeilt habe, konnte ich gut erkennen, wie komplex und uneindeutig das Thema beim Eintauchen ist. Also lasset die Spiele beginnen...
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Pitch? Was soll das sein?
Es gibt Menschen und ganze Berufsgruppen, die haben den Begriff Pitch noch nie im Leben gehört. Für mich und für uns als Agentur gehören Pitches zum Alltag – ob wir wollen oder nicht.
Zugegebenermaßen hatte ich diesen Artikel schon etliche Jahre im Hinterkopf, da mich das Thema seit Gründung unserer Agentur beschäftigt und es wenige Situationen und Konstellationen gibt, in denen ich mich so ausgeliefert, so wehr- und machtlos, ungerecht behandelt und unsere Arbeit so wenig wertgeschätzt fühle. Aber jetzt erst hatte ich die Eingebung, dass die Zeit langsam reif ist dafür. Wie wir alle wissen, sind das keine schönen Gefühle und nichts, was dem kreativen Tun, dem Aufgehen in seiner Arbeit und der allgemeinen Zufriedenheit zuträglich ist. Sich diesen Gefühlen dennoch immer wieder auszusetzen, hat etwas Schmerzhaftes.
Deshalb bin ich der Meinung, dass sich etwas ändern muss und das Thema Pitches für Agenturen mal gehörig auf den Prüfstand gehört. Weil aber so viele persönliche Facetten mit einfließen, schreibe ich deshalb den Artikel aus meiner persönlichen Sicht als Jana. Auch wenn ich weiß, dass viele meiner Kolleginnen und Kollegen in unserer Agentur, aber auch in anderen Agenturen und Dienstleistungsunternehmen das ganz ähnlich sehen. Was aber nicht viel Veränderungen bringen wird, wenn wir keinen gemeinsamen gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs dazu schaffen.
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Meine Motivation für den Artikel
Meine Motivation dabei ist, dass es durch die ausführlichen Schilderungen von Pitch-Konstellationen und Umständen Gelegenheiten gibt, unsere Sichtweise und Erfahrungen als Dienstleister in derartigen Situationen in die Behörden, Unternehmen und Organisationen zu tragen. In der Hoffnung, dass sich möglicherweise durch das Wissen um das Gegenüber bzw. auf die Partner*innen, sich der Blick ändert und die Herangehensweisen langsam an moderne und agilere Arbeitsweisen angepasst werden kann. Vor allem für unsere Verwaltungen, Ministerien und öffentlich finanzierten Unternehmen und Projekte sind die Denkweise und Strukturen ein Wettbewerbsnachteil, da in weiten Teilen nicht modern und agil gedacht, gewirtschaftet und gearbeitet werden kann. Die Denkweisen, Strukturen und der Aufbau verhindern dies schlichtweg.
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Was ist was? Begriffsklärung
Aber vielleicht noch mal kurz den Schritt zurück und ein paar Begriffe klären. Was ist denn überhaupt ein Pitch? Warum gibt es die und seit wann? Wer profitiert davon und wer nicht? Was unterscheidet Pitches von Ausschreibungen und was hat das Ganze mit Compliance zu tun? Nach meiner Kenntnis und Erfahrung gibt es bei staatlichen Stellen bzw. öffentlich finanzierten Behörden und Unternehmen eher Ausschreibungen, in der freien Wirtschaft eher Pitches.
Was ist ein Pitch?
Ein Agenturpitch ist kurz gesagt eine Präsentation, mit der sich eine Agentur um einen Auftrag bemüht. Es gibt auch Pitches für Architekt*innen oder in anderen Gewerken, die lasse ich hier bewusst außen vor. Ein Agenturpitch ist eine der häufigsten gewählten Methoden von Unternehmen, um eine Agentur auszuwählen. Die Agenturen bemühen sich dabei um einen bestimmten Etat oder ein spezielles Projekt eines Kunden. Es geht also um die Suche nach einer/m passenden/n Partner*in. Was genau passend meint, legt das suchende Unternehmen fest. Oft ist es die Kreativität und Innovation, aber auch die Größe, der Standort, die angepriesene Schnelligkeit sowie Ruf und Renommee entscheidend – und natürlich spielt der Preis eine Rolle.
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Was ist eine Ausschreibung?
Ausschreibungen unterliegen meist den gesetzlich geregelten Vorgaben und müssen am Ende den Prüfungen des Bundesrechnungshofes standhalten. Es gibt offene und verdeckte Ausschreibungen, manche werden für eine Stadt, deutschlandweit, europaweit, weltweit ausgeschrieben. Agenturen werden angeschrieben oder bewerben sich, um an Ausschreibungen teilzunehmen. Es gibt öffentliche oder Bezahl-Plattformen, bei denen die Ausschreibungen veröffentlicht werden (müssen). Ausschreibungen sind für beide Seiten in höchstem Maße aufwendig, oft kompliziert, man braucht viel Erfahrung, allein schon formell alles richtig zu machen. Unternehmen sind gut beraten, einen erfahrenen Dienstleister zu Rate zu ziehen, denn wenn eine Ausschreibung formal nicht richtig ist, muss erneut ausgeschrieben werden, was dann definitiv zu Zeitverzögerungen führt. Auch bei Ausschreibungen geht es um die Suche, aber eher nach einem Dienstleister als nach einem Partner. Ob die Chemie stimmt, ob Kultur und Werte matchen, spielt meist keine große Rolle. Vielmehr wird meist das wirtschaftlich günstigste Angebot gesucht. Zu Deutsch das Billigste.
Will man der billigste Anbieter sein? Wenn es um Kommunikation, Leidenschaft, Design geht? Möchte man dafür gute Mitarbeiter*innen schlecht bezahlen, sich selbst ausbeuten, keine Ressourcen haben für Weiterbildung, neue Werkzeuge?
Zum Verständnis, was ein Pitch im Alltag auslöst, hier mal zwei Sichtweisen:
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Ein Pitch aus Sicht eines Unternehmens
Dazu habe ich unsere Kollegin Sabine gebeten, uns an ihren Erfahrungen aus ihrem vorherigen Job teilhaben zu lassen.
„In meinem Job bei der airberlin durfte ich bei einem großen Agentur-Pitch dabei sein, bzw. diesen in Zusammenarbeit mit dem Einkauf steuern. Ich kenne diese Seite somit sehr gut. In meiner Funktion als Senior Managerin Agentursteuerung war das aber auch genau meine Aufgabe, in die ich viel Zeit und Mühe gesteckt habe, damit wir auch wirklich die passende Agentur für uns finden und das nach einer Bewertungsmatrix, die fair ist und keine Fragen offenlässt. Nicht einfach, strategisches Können, Kreativität und die zwischenmenschliche Chemie anhand einer Excel-Liste zu messen. Es handelte sich um einen großen Pitch für einen ziemlich großen Retainer-Vertrag. Eine Ausschreibung ist hierbei also ein Muss. Zu viele Kollegen wollen bei der Auswahl mitreden, Kontakte vermitteln und selber kreativ werden. Aber bei vielen kleineren Aufträgen fragt man sich, ob das einer Beschäftigungstherapie gleichkommt. Reicht es hier nicht, 3 Angebote einzuholen? Muss es denn immer gleich eine ganze Ausschreibung sein?“
So könnte sich das in vielen Unternehmen abspielen:
„Wir brauchen ein neues Logo (alternativ oder auch eine Website, Kampagne, Social Media Strategie). Können wir das intern vergeben? Nein. Wir brauchen einen externen Dienstleister. Eine Agentur. Aber welche? Kennt jemand eine? XY hat eine vorgeschlagen – find’ ich aber nicht so dolle. Eigentlich müssen wir das eh ausschreiben, oder? Mhm, eine Ausschreibung kostet aber viel zu viel Zeit – das schaffe ich gar nicht zusätzlich zu meinen anderen Aufgaben. Was wollen wir denn? Wissen wir noch nicht so genau? Können wir nicht einfach das Briefing vom letzten Mal nehmen und adaptieren? Zu viel sollten wir sowieso nicht vorgeben, schließlich soll die Agentur frei denken können. Macht nichts. Wir laden möglichst viele Agenturen ein, die schon mal ein bisschen vordenken, dann klären sich die wichtigsten Fragen und außerdem können wir uns dann das schönste Design aussuchen. Aber ein Pitch-Honorar sollten wir zahlen, wenigstens ein Kleines.“
Pitch aus Sicht einer Agentur 
„Oh wie toll, eine Anfrage. Können wir gut gebrauchen. Arrrgh Mist, eine Ausschreibung. Bis wann? 3 Wochen? Boah, wie sollen wir das schaffen? Diese Woche sind wir dicht, ab nächste Woche sind Ferien. Ist ja immer so praktisch die Ausschreibungen noch kurz vor den Ferien rauszuschicken. Agenturen machen ja keinen Urlaub und Kreative haben ja keine Familien. Kann man den Termin noch nach hinten schieben? Nein, wir haben für die Pitch-Unterlagen schon so lange gebraucht und sind schon im Verzug, tut uns leid. Was wollen sie genau? Steht nicht drin. Ein Konzept, die Herangehensweise und eine Designskizze. Botschaften, Ziele, Anforderungen an die Agentur, Budget? Nee, steht nix oder nur so halb. Klingt erstmal nicht nach viel Aufwand. Der Teufel liegt im Detail. Nach welchen Kriterien wird entschieden: idea first / people second oder umgekehrt oder beides? Vielen Unternehmen ist das nicht klar bzw. es gibt kein einheitliches Vorgehen. Wenn man arbeitet, wie wir es tun, muss man ein Projekt durchdringen, verstehen. Nur dann kann es gut werden. Wir stochern im Nebel. Erstes Meeting. Nach 20 min haben wir 30 Fragen, die man eigentlich mit dem Kunden diskutieren müsste ��� im Gespräch. Weil es komplex ist, weil es kein richtig oder falsch gibt, sondern Entscheidungen für mehr oder weniger Mut oder was auch immer gebraucht wird.
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Was wir können, ist die Fragen zurückzuschicken und auf Antworten zu warten. Noch eine Woche. Das ferienbedingte unterbesetzte Team schiebt Überstunden, entwickelt Konzept und Designs, strickt parallel an der Präsentation, kalkuliert ins Blaue. Dann kommen die Antworten. Lückenhaft. Es fehlt Klarheit auf ganzer Linie. Das Konzept und Design müssen angepasst werden. Die Texte für die Präsentation fehlen noch, was soll man schreiben über ein Setting, was selbst dem Kunden noch nicht klar ist. Irgendwann wird entschieden, dass die Pitch-Unterlagen fertig sind und raus müssen. Bei öffentlichen Ausschreibungen kommt noch ein Wahnsinn an zusätzlich auszufüllenden Unterlagen dazu. Dafür gibt es weder Studiengänge noch Ausbildungsberufe. Irgendwann drückt man Enter oder verabschiedet den Kurier – und gewinnt im besten Fall. Im Schlimmsten Fall, hat man kollektiv gar keine Lust mehr auf Projekt und Kunde.“
Um nicht zu verallgemeinern, möchte ich hier ausdrücklich festhalten, dass wir als Agentur grundsätzlich davon ausgehen, dass jedes einzelne Unternehmen oder Organisation bei einer Ausschreibung oder einem Pitch ihr Bestes gibt und niemandem schaden möchte. Manchmal reicht einfach das Beste nicht aus.
Resümee? 
Es ist nun nichts Ungewöhnliches dabei, dass es unterschiedliche Blicke auf ein und dieselbe Situation gibt und damit auch verschiedene Haltungen, Reaktionen und Erfahrungen. Wenn es aber eine Schieflage gibt, Missverständnisse, Schwierigkeiten in und mit der Kommunikation, fehlende Klarheit und mangelndes Verständnis, daraus resultierend schlechte Voraussetzungen, um strategisch überlegt zu arbeiten, leicht und kreativ Ideen zu entwickeln, wenn das Ganze am Ende Energie raubt – dann spätestens muss es Veränderungen geben.    
Kurzer Vergleich 
Stell dir vor, du hast einen Laden und bist z.B. mit Leidenschaft Bäcker. Du verkaufst deine Brötchen, Brote, vielleicht auch Kuchen und Torten. Eines Tages kommt jemand in den Laden und sagt: Ich brauche fürs Wochenende für meine Familie in Zukunft immer Brötchen, aber bevor ich mich entscheide, möchte ich bei verschiedenen Bäckern Brötchen kosten – umsonst oder maximal für einen Bruchteil des Preises. Dann kann der Kunde Testbrötchen kaufen und entscheiden, bei welchem Bäcker er in einkaufen möchte. Wenn der Kunde nett und es die Situation erlaubt, wird der Bäcker auch mal ein Brötchen zum Kosten ausgeben, so wie auf dem Markt ein Stück Käse oder es bei Hochzeiten vorher oft ein Testessen gibt (das aber oft auch bezahlt werden muss).
Warum zum Teufel müssen Agenturen pitchen?
Letztlich geht es darum, die/den passende/n Partner*in, die richtige Agentur zu finden. Was oder wer aber passt? Was ist richtig? Oft verbergen sich dahinter hohe Erwartungen aber auch diffuse unterschiedliche Wünsche. Für manche Unternehmen ist es auch nicht die Suche nach einer/m Partner*in auf Augenhöhe, sondern nach einem Dienstleister, an den man ungeliebte Dinge auslagert, dem man ein paar Brocken hinwirft und erwartet, dass diese vergoldet werden. Eine Beziehung aufbauen ist von vorne herein nicht vorgesehen. Je besser ein Kunde formulieren kann, in welcher Form Unterstützung gebraucht und wer eigentlich gesucht wird, umso klarer ist das Suchfeld und umso zielgerichteter kann eine Agentur gesucht und erfolgreich gefunden werden.
Die Historie
Es gab und gibt Betrug, Vetternwirtschaft, Übervorteilungen und Schmiergelder – überall auf der Welt. Deutschland (wie auch weitere Länder der westlichen europäischen Welt) ist inzwischen ein recht sicheres Land und hat es im Laufe der Jahre geschafft, hohe Standards im Bereich Compliance einzuführen und zu leben. Das ist definitiv eine Errungenschaft, hinter der noch mehr steckt. Chancengleichheit, verantwortungsvoller Umgang mit Geld und eine nachvollziehbare Verteilung. Es ist einfach eine andere Situation, wenn ein/e Autokrat*in weiß, was er/sie will und einfach entscheidet. Entscheidungsprozesse in Unternehmen und Organisationen sind deutlich komplexer und unterliegen noch ganz anderen Gesetzmäßigkeiten. Die Suche nach der/dem passenden Dienstleister*in ist vermutlich so individuell wie ein Unternehmen selbst. Größe, Alter, Standort, Portfolio, Werte, Tradition, Risikobereitschaft eines Unternehmens u.a. spielen bei der Bewertung eine Rolle, ebenso wie der Hang zu bekannten und vertrauten Namen oder der Offenheit hinsichtlich neuer, bisher nicht ausprobierter und daher schwer kalkulierbarer Methoden.
Es gab und gibt Gründe, warum Ausschreibungen und Pitches eingeführt wurden. Um Komplexität zu verringern und auch, um transparent und nicht angreifbar zu sein. Aber wie bei allen Dingen, macht es Sinn sie von Zeit zu Zeit auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen.
Das Problem heute ist vielfältig
Die wichtigste aller Fragen für mich ist aber: Wenn wir über New Work nicht nur nachdenken, sondern versuchen, unsere Arbeit, unser Denken unsere Kultur langsam zu transformieren und den ständig neuen Anforderungen anzupassen, funktionieren dann Pitches und Ausschreibungen für Agenturen in agilen Arbeitsbeziehungen noch?
DIE ANTWORT IST N E I N.
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Die Schwierigkeiten und Probleme, die ich sehe, sind tatsächlich sehr vielfältig. Die Glaubenssätze eines Unternehmens sind genauso mächtig wie die eines einzelnen Menschen. Kommt eine Agentur überhaupt in Frage, wenn sie vermeintlich zu klein, zu anders, zu nah oder zu weit weg ist? Wie kann man mit einer Agentur auf Augenhöhe arbeiten, wenn man ihre Arbeit nicht so wertschätzt, wie es richtig und wichtig sein sollte. Kann die/der preiswerteste Anbieter*in wirklich passend sein? Darf man im Pitch un- oder unterbezahlte Ideen oder Analysen erwarten und annehmen?
Ausschreibungen sind zudem oft sehr rückwärtsgewandt. Es wird mehr Augenmerk daraufgelegt, zu schauen, was Agenturen in der Vergangenheit geleistet haben, anstatt gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen, wie die Sichtweise auf das Projekt, das Problem, die Aufgabe und die Herausforderungen ist und gemeinsam über Wege und Lösungen zu diskutieren. Stattdessen wird etwas ausgelagert, was nicht ausgelagert werden kann. Obwohl es zum Organismus eines Unternehmens gehört. Weil Kommunikation und Marketing ein so wichtiger Teil der DNA eines Unternehmens sind. Das gilt im Übrigen auch für staatliche Governance. Unternehmen können sich Knowhow und Beratung einkaufen, aber nicht wichtige interne Aufgaben abspalten und outsourcen.
Ich bin mir der zum Teil gegenteiligen Bedürfnisse auf Unternehmensseite bewusst und bemühe mich immer wieder ernsthaft um einen Perspektivwechsel – ohne Anspruch, neutral zu sein. Das wäre vermessen. Ich habe leider keine einfache Lösung in der Tasche und Antwort auf meine eigene Frage, aber ein paar praktische Anregungen. Wie eine Zusammenarbeit gut gelingen kann, beschreibe ich mit den folgenden 11 Lösungen.
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Lösung 1 – agile Arbeitsweise
Pitches und Ausschreibungen, wie wir sie kennen, passen nicht mehr in unsere heutige Zeit. Warum? Weil die Herangehensweise und Arbeitsweise bei Projekten heute eine andere ist und auch sein muss. Wir denken nicht mehr nur in Kanälen oder Produkten, wasserfallartig und starr. Wir müssen gemeinsam arbeiten – nicht gegen- oder miteinander – und eher aus der Aufgabe heraus die passenden internen und externen Ressourcen vereinen. Das gut durchdachte und gemeinsam formulierte Ziel ist wichtig. Der Weg dahin wird agil und prozessorientiert gemeinsam gestaltet – auf Augenhöhe, vom Auftraggeber und in Abstimmung mit allen beteiligten Partnern. Dafür braucht es selbstverständlich neue Möglichkeiten und Begegnungen bei der Suche nach dem passenden Partner oder Dienstleister. Pitches und Ausschreiben sind meiner Meinung kontraproduktiv, weil auf herkömmliche Art und Weise nicht die richtigen Partner gefunden werden, Gelder verbrannt bzw. nicht richtig – und damit nicht verantwortlich – eingesetzt werden.
Lösung 2 – mehr Freiheiten in der Schrittfolge
Gerade bei Anträgen, müssen Organisationen vorher schon wissen, wie z.B. ein Projekt, eine Lösung oder eine Website aussehen soll und wie viel sie kosten darf. Das weiß aber zu diesem Zeitpunkt meist kein Mensch. Es kann niemand wissen. Weil erst nach der Analyse von Umfeld und Bedarf etc., der strategischen und konzeptionellen Planung eine erste Idee des Umfangs und der Features entsteht. Vor allem wenn die Entwicklung von Ideen Teil eines Projektes ist, kann man schlecht in die Glaskugel schauen und wissen, welche Ideen entwickelt werden und wie viel diese Ideen kosten werden. Deshalb braucht es mehr Freiheiten für den Weg und die Abfolge.
Lösung 3 – Kollaborativ arbeiten | der kombinierte Blick von innen und außen als Erfolgsmodell
Oft ist die Erarbeitung einer Positionierung oder Kampagne Teil eines Pitches oder einer Ausschreibung. Das ist zentral und elementar. Das sehen wir genauso. Diese Aufgaben sind ziemlich komplex und nur lösbar, wenn das Wissen von innen und der Blick von außen verschmelzen können, weil erst daraus das Gute entsteht. Dafür ist es wichtig, im Prozess ein direktes und schnelles Feedback zu bekommen. Nur so können Agenturen vermeiden, zu lange in eine nicht passende Richtung zu laufen und Aufwand für die Tonne zu generieren. Um Projekte für ein anderes System oder „Universum“ zu erarbeiten, braucht es viel internes Wissen um Kulturen, verdeckte und offene Ziele, mögliche Konkurrenz, Brandherde und Fettnäpfchen. Wenn das Projekt passend wie ein Maßanzug werden soll, dabei innovativ und unique, geht das aus unserer Sicht am besten gemeinsam in einem engen Prozess und Austausch.
Lösung 4 – Bestmögliche Bedingungen schaffen
Wir möchten unser Bestes geben. Damit das gewährleistet wird, müssen wir für uns sorgen und ernst nehmen, was wir als Menschen und als Agentur brauchen, um gut arbeiten zu können und dies in der Zusammenarbeit auch leben. Dafür brauchen wir Transparenz und Akzeptanz. Wir müssen uns kennen lernen und ehrlich gegenseitig unsere Erwartungen austauschen. Wir produzieren nicht seelenlos vom Fließband. Wir geben Kreativität, Herzblut, Lebenszeit. Die wichtigsten Voraussetzungen für uns sind letztlich identisch mit den Prinzipien der New Work Charta: 
Freiheit
Selbstverantwortung
Sinn
Entwicklung
soziale Verantwortung
Lösung 5 – adäquate Wertschätzung & Vergütung
Wir möchten einander in allen Projekten auf Augenhöhe begegnen und wünschen uns, dass alle Verbindungen von Wertschätzung geprägt sind – bis zum kleinsten Rädchen im Getriebe. Das äußert sich für uns im Zuhören um des Zuhörens willen – nicht unbedingt, um zu antworten. Es zeigt beim Wunsch nach gegenseitigem Kennenlernen, auch der Besonderheiten, Wünsche. Gelebt wird Wertschätzung, wenn Vorstellungen ausgetauscht und abgeglichen werden – und dann gemeinsam eine Vorgehensweise entwickelt wird, in der alle Beteiligten das Beste, was sie zu geben vermögen, leisten können. Einiges kann in einer Kennenlernphase erfolgen. Aber Leistungen wie Recherche, Markt-/ Stakeholderbeobachtung und Konzeption von relevanten Inhalten sowie Ableitung von Handlungsempfehlungen sind klassische Aufgaben, die vergütet werden müssen. Das übersteigt den ethischen Umfang eines Pitches. „Was nichts kostet, ist nichts wert“ heißt es im Volksmund. Hier ist es schlicht Arbeit, die nicht bezahlt wird. Wünschenswert wäre auch, dass öffentliche Auftraggeber im Kleinen wie im Großen, die in nicht unerheblichem Maße auch von ihrer Kreativwirtschaft leben, diese auch wertschätzt und fördert. Dazu gehört auch, dass Ministerien, Verwaltungen und Unternehmen der öffentlichen Hand faire Pitch-Honorare zahlen und im besten Fall neue, zeitgemäße, weniger kraftraubende und gerechte Vergabe-Regelungen finden, die Agilität und Compliance einschließen.
Lösung 6 – das richtige Briefing / Klarheit & Ziele
Eine grundlegende Voraussetzung, um unserem eigenen, aber auch dem Qualitätsanspruch des Kunden gerecht zu werden, ist ein gutes Briefing. Oft gibt es das nicht, weil beim Auftraggeber die dafür notwendige Klarheit noch nicht vorhanden ist. Das ist auch völlig klar und nachvollziehbar. An der Stelle bieten wir immer die Möglichkeit, das Briefing gemeinsam zu erarbeiten. Wir stellen durch unseren Blick von außen und unsere Erfahrungen andere Fragen.
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Lösung 7 – ausreichend Zeit & Ressourcen
Wir legen großen Wert darauf, anspruchsvolle Projekte mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zu behandeln. Dazu gehört auch, dass wir uns Zeit nehmen möchten und müssen. Es sind in höchstem Maße kreative Aufgaben. Die brauchen etwas Zeit zum Reifen, zum Sacken lassen, zum drüber schlafen und nachjustieren. Ausschreibungen kommen immer on top zu den bestehenden Projekten. Dafür müssen wir zusätzliche Ressourcen einplanen. Damit meinen wir nicht die Armada an Praktikanten, die es bei uns nicht gibt, sondern Strategen, Digital Berater etc. Die wollen und müssen bezahlt werden. Da wir eine sehr familienfreundliche Agentur sind, haben naturgemäß Teile der Belegschaft in den Ferien auch tatsächlich Urlaub. Eine Ausschreibung mit sehr kurzen Fristen ist dann oft mit Überstunden für die verbleibenden Mitarbeitenden verbunden. Überstunden kollidieren mit unserer Unternehmenskultur und fallen nur in Ausnahmefällen an – in bereits beauftragten Projekten.
Lösung 8 – Wahrscheinlichkeiten erhöhen
Wenn wir uns für ein Thema, Projekt oder Kunde entscheiden, machen wir das mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut. Unsere Beratung, die strategische Arbeit und Kreativleistungen sind wertvoll. Sie sind uns so wertvoll, dass wir unsere Arbeitsleistung nicht für eine von 4, 5, 6 Anbietern und im besten Fall für eine zwanzigprozentige Chance einsetzen möchten. Wir sind kein Produzent von Waren, die man unter bestimmten Kriterien bewerten und sich dann für das schönste Brot oder den perfekten Maßanzug entscheiden kann. Es ist auch keine Trockenbauwand, für die man sich Angebote einholen kann und dann den Preiswertesten beauftragt. Unsere Arbeits- und Herangehensweise und Leistungen umfassen viel mehr. Zum Beispiel, Wertschöpfungsketten neu zu denken, globaler und vernetzter zu denken, die Strategie von der Umsetzung zu trennen, und die Strategiephase mit großer Offenheit zu moderieren, bis die Ideen und der Sinn des Ganzen, als Grundlage für die Positionierung, aus EUREN Unternehmen kommen. Gern unterstützt und inspiriert mit einem Blick von außen. Wir wissen mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass man diesen zentralen Punkt nicht auslagern kann, wenn er einem zukünftig nicht immer wieder auf die Füße fallen soll.
Lösung 9 – Verbindungen möglich machen und vertrauen
Agenturleistungen sind sehr aufwendige und komplexe Dienstleistungen, die in mehreren Phasen verlaufen. Ideen, Ansätze und eine Vorgehensweise können wir nur anbieten, wenn wir alle beteiligten Player kennen gelernt haben und auch die gemeinsame Dynamik verstehen. Und wenn wir ein Gefühl bekommen und einen eigenen Seismografen entwickeln können. Jedes Team ist so unterschiedlich und braucht sehr individuell etwas anderes von uns. Die Blaupause aus dem Lehrbuch erleben wir als weniger effizient. Die wichtigste Voraussetzung ist Vertrauen und die Chance, eine tragfähige Verbindung aufbauen zu können. Dann wird es nicht nur gut, dann wird es besser.
Lösung 10 – das Budget kennen
Für heutige Projekt ergibt sich aus den zahlreichen vorangegangenen Punkten, dass es viel sinnvoller ist, das vorhandene Budget zu kennen. Um dann gemeinsam zu überlegen, was dafür mit welcher Priorität und in welchem Zeitraum realisiert werden kann. Außerdem ist wichtig, bei agiler Arbeitsweise ausreichend Puffer einzubauen für Unvorhergesehenes und nicht das Budget von Anfang an durchplanen. Weniger ist mehr oder auch Mut zur Lücke, wenn das, was umgesetzt wird, wirklich innovativ ist.
Lösung 11 – Druck rausnehmen, bei der Suche – und trotzdem Parameter festlegen
Ich wage bei all dem Nachdenken noch eine Frage zu stellen, die langsam in mir reifte: Kann man überhaupt einen passenden Partner finden? Wenn wir uns entscheiden, entscheiden wir uns meist für eine Option. Wir werden nie erfahren, ob die gewählte oder die nicht gewählte, die bessere Option wäre. Weil aber in der Realität irgendwann Entscheidungen getroffen werden müssen, sollten sich Unternehmen immer wieder die Frage stellen: „Was wird wie und auf welcher Grundlage entschieden? Die Frage ist eine meiner systemischen Lieblingsfragen. Zum einen, weil sie mir wie ein reines weißes Blatt Papier erscheint, das neu beschrieben werden will und jegliche, das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Denkweisen auf den Prüfstand stellen kann. Zum anderen, weil die ich-habe-einen-guten-Kumpel-aus-dem-Karnevals/Golf/Tennisclub-Seilschaften durchbrochen werden können zugunsten einer breiteren, offeneren Sicht auf mögliche Partner*innen – und den Blick auf der Suche nach der/dem für die Organisation besten Partner*in schärft. Was für die Stimmung in den meisten Unternehmen zuträglich sein kann, ist Gelassenheit und die Überlegung, wie können wir Druck aus der Suche nehmen? Welche Möglichkeiten der Agentursuche haben wir im Rahmen unserer Compliance, die wir noch nicht sehen? Vielleicht wird eine Agentur auch erst in der Zusammenarbeit und durch das Vertrauen in sie und durch das geteilte Wissen zu einer besseren Agentur? Und zur/m bestmöglichen Partner*in? Wie eben in einer guten Partnerschaft.
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Von der Sehnsucht nach einem „fertig“
Immer wieder bemerke ich bei mir den Wunsch nach einer Zäsur. Die Sehnsucht, ein Projekt abzuhaken. Themen sind aber keine Projekte, sondern eher endlose Fäden oder Spuren, die uns lange begleiten, manchmal breiter oder schmaler werden oder sich für einige Zeit verlieren. Der riesige Themenkomplex, wie wir arbeiten wollen, hängt für mich wie ein riesiger Eisberg im Wasser. Nur die Spitze schaut aus dem Wasser – die Pitches und Ausschreibungen, Rahmenverträge und starren Traditionen. Der Rest ist zu erahnen oder man muss tauchen – tief tauchen – und braucht einen langen Atem. Ich stelle die Wichtigste aller Fragen gern nochmal. Und diesmal, um den Diskurs mit Euch zu eröffnen: 
Wenn wir über New Work nicht nur nachdenken, sondern versuchen, unsere Arbeit, unser Denken, unsere Kultur langsam zu transformieren und den ständig neuen Anforderungen anzupassen, funktionieren dann Pitches und Ausschreibungen noch?
Ich freu mich ehrlich auf Austausch mit euch – auf eure Erfahrungen und Sichtweisen genauso wie auf euren Frust, eure Zwänge und Rückschläge – aber auch auf die Experimente, Erfolge, Entwicklungen, Lösungen und vielleicht auch die Dankbarkeit, alles so lassen zu können um eine Struktur zu haben, die im Alltag hilft vor „LOST-losigkeit“ und Überforderungen.
Bleibt gelassen und hoffnungsvoll.
Eure Jana
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Ein super Video, in dem man verschiedene Hacks lernt, um seine Liste organisieren zu können. 
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mrbonbon-ch · 3 years
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storytelling-news · 4 years
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verstehe-ich-nicht · 6 years
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deinbester089de · 3 months
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guteideen · 2 years
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Unsere Tränen – Mysterium, Geschenk oder der genialste Schachzug der Evolution?
Tränen verbinden uns – alle Menschen weinen – von Geburt an. Weinen ist unsere älteste Strategie, für uns und unsere Bedürfnisse zu sorgen. Je nachdem wie erfolgreich wir damit waren, wie sehr und wie gut sich die ersten Menschen in unserem Leben um uns gekümmert haben, umso sicherer agieren wir in unserem gesamten Leben.
Als ich zum letzten Jahreswechsel überlegt habe, welche Themen und Blogbeiträge spannend sein könnten fürs kommende Jahr 2022, habe ich mit keinem Gedanken daran gedacht, dass wir zwei Monate später fassungslos auf die Bilder des Krieges in der Ukraine schauen, kollektiv so viele Tränen vergießen werden und dass das Thema TRÄNEN so schnell so brisant werden könnte. In Wirklichkeit und im übertragenen Sinne. Denn wir verwenden die Tränen oft als rhetorisches Bild. Das Tränenvergießen ist ein Bild großer Trauer, auch wenn bei manchen Menschen in echt keine einzige Träne rollte.
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Fotos Quelle: @ wildwuxx2.0 https://www.instagram.com/wildwuxx2.0/
Es gibt Zeiten und Momente, da sind wir nah am Wasser gebaut, in Tränen aufgelöst und zerfließen förmlich. Oft können wir nichts gegen sie tun. Unsere Tränen sind da und wollen raus. Geht es dir auch so? Je reicher dein eigener Erfahrungsschatz wird, desto mehr Situationen sorgen für feuchte Augen? Wer weinen kann, ist mitten in den eigenen Gefühlen, steht mitten im Leben, im eigenen Schmerz und auch im eigenen Glück. Unsere Tränen sind Geheimnis, Geheimwaffe, Chemie, Kommunikation oder Manipulation.
Tränen werden uns in die Wiege gelegt
Ähnlich wie Lachen zählt Weinen zu den archetypischen menschlichen Ausdrucksbewegungen, die nicht erlernt werden. Doch wird die Äußerung als Sozialverhalten durch situations- und geschlechtsspezifische Rollenerwartungen kulturell verschieden normiert. Ob bei Tieren – wie beispielsweise bei unter Stress stehenden Elefanten, die Tränen produzieren – von einem Weinen wie beim Menschen gesprochen werden kann, ist in der Wissenschaft umstritten. https://de.wikipedia.org/wiki/Weinen
Tränen sind nicht gleich Tränen
Wir weinen nicht nur wenn wir traurig sind. Als Babies drücken wir mit Weinen unsere Gefühle aus, bevor wir sie in Worte fassen können. Wir weinen aus Schmerz, Angst, vor Sehnsucht, aus Erleichterung, Freude, Stolz und Rührung, vor Wut, aus Hilflosigkeit, Enttäuschung und Überforderung. Und wir weinen aus Mitgefühl für andere und manchmal für uns selbst.
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Tränen machen uns einzigartig
Als einziges Lebewesen muss der Mensch mitunter aus emotionalen Gründen weinen, mal aus Überforderung oder Wut, mal aus Trauer oder Rührung.
Und doch ist dieses Phänomen immer noch rätselhaft: Entlasten wir uns selbst, wenn wir Tränen vergießen? Oder tun wir es insgeheim, um andere zu bewegen, für uns zu sorgen?
Was ist eine Träne in Wirklichkeit?
Die Träne ist eine salzige Körperflüssigkeit, die das Auge von Menschen und Säugetieren ständig absondert. Etwa 40 Badewannen voll Tränen werden pro Tag in Deutschland geweint. Das hat jemand ausgerechnet, der es ganz genau wissen wollte. Und dass auf einen Liter Tränenflüssigkeit 66 000 Tränen kommen, das hat er auch berechnet. 184 800 000 Tränen in dieser Badewanne, die da geweint werden jeden Tag in Deutschland.
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Beim Menschen werden die Tränen von den Tränendrüsen, die beidseitig in der oberen äußeren Ecke der Augenhöhle liegen, produziert. Sie halten in Form des Tränenfilms ständig die vordere Augapfelfläche feucht und schützen somit vor Austrocknung. Die Tränenflüssigkeit enthält keimtötende Stoffe und schützt die Augenoberfläche vor kleinen Fremdkörpern, indem sie durch Lidschlag weggewischt werden können. Das Tränensekret besteht aus einer wässrigen Phase und einer Lipidphase. Störungen in der Zusammensetzung führen zum trockenen Auge. Eine menschliche Träne wiegt ca. 15 Milligramm. Der Mensch gilt als einziges Lebewesen der Erde, der emotional bedingt weint. Quelle https://www.bionity.com/de/lexikon/Tr%C3%A4ne.html
Was wissen wir sonst noch über unsere Tränen?
Fühlen wir uns tatsächlich besser, nachdem wir uns ordentlich ausgeweint haben? Tun wir uns mit dem Weinen gar etwas Gutes? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Punkt. Denn unklar ist auch: warum vergießt der Mensch – und nur der Mensch – überhaupt emotionale Tränen? Tut er es, um überwältigende Gefühle zu regulieren? Oder ist das salzige Sekret eher ein Signal an die Mitmenschen, ein stummer Schrei nach Trost und Unterstützung? Der Studienbedarf ist groß, die Faktenlage dünn. Denn die Wissenschaft behandelte das Weinen lange Zeit stiefmütterlich. Die Psychologie interessierte sich eher für die zugrundeliegenden Gefühle als für ihre schnoddrige Manifestation.
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Ein Tränenforscher auf Entdeckungsreise
Einer der das ändern will, ist der niederländische Psychologe Ad Vingerhoets. Er ist Tränenforscher und der Großmeister der Tränen, Forscher und Autor des Buches „Why only human weep“.
Regelmäßig lädt Vingerhoets Probandinnen und Probanden in sein Labor an der Universität Tilburg ein, um ihre Reaktion auf traurige Filme festzuhalten. Seine Videothek der Tränen umfasst das Bewegendste, was die Filmgeschichte hervorgebracht hat. Die emotionalen Tränen, die Vingerhoets Testpersonen im Dienste der Forschung vergießen, fließen besonders reichlich.
Bis zu 400 Milliliter Mikroliter (Tausendstel eines Milliliters) produzieren wir beim hemmungslosen Schluchzen pro Minute.
Weit sparsamer ist der Körper bei basalen Tränen. Sie enthalten Schleim und Öle, die ein Austrocknen der Hornhaut verhindern, dazu Proteine, die Bakterien angreifen und Substanzen, die die Heilung fördern. 1 bis 2 Mikroliter sondern unsere Tränendrüsen in jeder wachen Minute ab. Sogenannte Reflex Tränen wiederum vergießen wir bei Irritationen, etwa wenn uns ein Insekt ins Auge fliegt oder wir Zwiebeln schneiden. Sie spülen Fremdkörper und ätzende Substanzen weg, das zumindest gibt es auch bei anderen Lebewesen.
Der jeweilige Auslöser der Tränen könnte die Zusammensetzung unserer Tränen beeinflussen. Die meistzitierte Untersuchung dazu stammt aus dem Jahre 1981. Der Biochemiker William H. Frey II stellte fest, dass etwa der Proteingehalt emotionaler Tränen um ein Viertel höher lag als der von Reflex-Tränen. Frey vermutete, dass emotionale Tränen Substanzen ausspülen, die sich bei Stress im Körper anreichern.
Eine kleinere Studie der Universität Zürich zeigte, dass der Gehalt von Serotonin – einem Botenstoff – der unter anderem mit Schmerzwahrnehmungen in Verbindung gebracht wird, bei emotionalen Tränen höher war, als bei den Reflex-Tränen. Das spräche ebenfalls dafür, dass Weinen uns tatsächlich hilft, körperliche Anspannung abzubauen und ein physiologisches Gleichgewicht wiederzuerlangen.
Weitere Studien konnten dies bisher nicht bestätigen. Es gibt dabei eine Reihe, methodologischer Schwierigkeiten. Ein Problem ist, dass die Konzentration von Botenstoffen bei jedem Menschen je nach Tag und Uhrzeit variiert. Auch Alter, Fitness und Gesundheitszustand haben Einfluss auf unseren Tränen Cocktail.
Auch international tut sich einiges. Um die Wissenschaft des Weinens voranzutreiben, plante der Neurobiologe und Geruchsforscher Noam Sobel vom Weizmann Institute of Science in Israel eine Tränenbiobank einzurichten. Wer zu Forschungszwecken Tränen braucht, sollte sie dort per Post ordern können so wollte die unterschätzte Körperflüssigkeit, übrigens die einzige vor der wir uns nicht ekeln, sammeln und mit flüssigem Stickstoff Blitz gefrieren um ihre chemische Zusammensetzung zu erhalten. Noch ist der Plan aber nicht umgesetzt, so bleibt die genaue Rezeptur der Tränen vorerst ein Rätsel.
Quelle: Geo Wissen Ausgabe 74
Was passiert, wenn wir nicht weinen?
In manchen Situationen wollen wir nicht weinen, manche Menschen können aber auch nicht weinen. Zumindest nicht emotional weinen.
Die ungeweinten Tränen liegen schwer im Magen, machen Kopfweh oder verursachen Depressionen. Wer seine Tränen hinunterschluckt, tut sich selbst nichts Gutes. Ein guter Rat, den mittlerweile schon die Krankenkassen als Gesundheitstipp kommunizieren.
Tränen im Job
Tränen sind nach wie vor ein Politikum. Tränen sind Zeitgeist. Sie sind so viel mehr als ein bisschen Wasser und Salz, sie verbinden uns oder sie spalten. Frauen wie Männer, die nah am Wasser gebaut sind, werden – gerade in beruflichen Kontexten – immer noch in einigen Kreisen als „Heulsuse“ bezeichnet. Führungskräfte, die offen vor ihren Mitarbeitenden weinen, werden immer noch als emotional und schwach angesehen. Umgekehrt fallen viele Führungskräfte, wenn Mitarbeitende in Tränen ausbrechen, in eine Art Schockstarre.
Ich erlebe Menschen in emotionalen und tränenreichen Situationen irritiert, auch peinlich berührt, oft hilflos. Wir haben offenbar gemeinschaftlich keinen gesunden Umgang mit Tränen gelernt.
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Konflikte oder Machtkämpfe auszufechten, wurde meist schon trainiert, in Fortbildungen behandelt, es gibt unzählige Bücher über die Psychologie des Führens. Tränen sind in den Ausbildungen und in der Literatur nur wenige Kapitel oder Seiten gewidmet.
Auch hier gilt die grundsätzliche Haltung guter Führung: einen sicheren Raum aufmachen, diesen halten, in erster Linie bei sich selbst bleiben und Ruhe bewahren. Und natürlich zuhören, ausreden lassen, Zeit geben, keinen Druck machen, nicht auf Erklärungen bestehen, zurückhaltend mit Lösungen sein, offen und aufmerksam sein.
Mut zur Träne – erlauben wir uns doch das, was wir brauchen
Wenn mir zum Heulen zu Mute ist, dann brauche ich weder die Ansage, dass meine Tränen unpassend sind, die Übergriffigkeit, dass ich unprofessionell oder unpässlich sei und auch nicht den guten Rat, dass Weinen so gesund sei und ich alles raus lassen soll.
Ich brauche jemanden, der mitfühlt, dem meine Tränen nicht peinlich sind. Jemand, bei dem ich mich sicher, angenommen und verbunden fühlen darf und bei dem ich weinen und mich ausheulen kann.
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Mich berührt, wenn zunehmend Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sich ihre Gefühle und Tränen erlauben, denn sie sind Vorbilder für uns alle. Bewusst oder unbewusst, wird es etwas verändern.
Wie Robert Habeck im Gespräch mit Sandra Maischberger, wohlgemerkt am Abend vor der ersten Kriegsnacht https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/videos/habeck-106.html. Wie die Dolmetscherin, der bei der Übersetzung der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die Stimme versagt https://www.youtube.com/watch?v=04KzWbTtPsc ca. 1:16
Keine zwei Wochen ist es her, dass das große russische Eiskunstlauf-Talent Kamila Valieva unter dem großen Druck von Olympia 2022 zerbrach. Die ehemalige deutsche Eiskunstläuferin Katharina Witt musste das tragische Drama bei Olympia 2022 live mit ansehen. Es brachte die Sportschau-Expertin vor laufender Kamera plötzlich zum Weinen.
Manchmal hilft vielleicht auch einfach lachen, wenn man kann. Das lehren uns die Karnevalisten, die es auf den Punkt gebracht haben: „Tränen, die man lacht, kann man nicht weinen“.
Es kann so einfach sein: Am Ende sind wir alle Menschen. Vereint in unseren vererbten, archaischen Mechanismen, die wir uns nicht ausgesucht haben, mit unseren Glaubenssätzen, die keinen Heller wert sind (Indianer kennt keinen Schmerz, Männer weinen nicht, sie ist immer so emotional) und mit unseren Nöten und Peinlichkeiten, die nicht sein müssen. Denn wenn wir weinen, gibt es immer einen Grund und Anlass. Auch wenn der von außen klein oder nicht erkennbar ist. Wir haben nicht das Recht, das zu bewerten – oder sogar abzuwerten.
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Wenn wir traurig, ängstlich, erschüttert, aus unserer Komfortzone geworfen sind, vor uns hin schluchzen und weinen bis der Arzt kommt, brauchen wir eine Umarmung, eine Hand auf der Schulter, eine Geste des Mitgefühls. Es ist in Ordnung, wenn wir hilflos sind. Wir können fragen, ob wir etwas tun können, ob unser verweintes Gegenüber etwas braucht. Allein die Frage füllt oft schon viel im leergeweinten Speicher wieder auf.
Wenn nun in diesen Tagen des Krieges wieder mehr geweint wird, nehmt eure Mitmenschen in den Arm, fühlt mit, weint mit, geht in Verbindung und schenkt euch Trost. (Und wenn ihr könnt, weint und kümmert euch auch um die Menschen in nah und fern, die in diesen Tagen auch vergessen werden.)
Ich bin mir sicher, dass Weinen nicht unsere Probleme lösen wird, aber gemeinsam können wir sie vielleicht leichter ertragen und angehen. Liebe ist einfach immer die Antwort. Immer.
In Liebe – eure Jana.
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guteideen · 2 years
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BALANCE FINDEN – ABER WIE?
Happy New Year statt einfach nur Folge 3 der Corona-Staffel
Zum Jahresanfang und Auftakt dieses schönen neuen Jahres 2022 wollte ich für euch einen Blogbeitrag schreiben… mit neuem Schwung und in der Hoffnung auf ein weniger anstrengendes, weniger unsichereres, weniger enttäuschendes Jahr. Ein Jahr, das uns in vielen Bereichen Entlastung, Freude und wieder etwas Freiheit bringt. Mut machen wollte ich, was Kurzweiliges schreiben, unterstützend wirken. Ich blätterte durch Bücher und Zeitschriften und legte sie wieder weg, hörte in Podcasts und wunderte mich, scrollte mich durch LinkedIn und die sozialen Netzwerke auf der Suche nach Inspiration, welche Themen euch, die Menschen um mich herum, beschäftigen, in welchen Situationen ihr so steckt. Manchmal notierte ich mir ein Wort, einen Satz oder Gedanken auf einem meiner bunten Post-its. Dabei blieb es dann.
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Ich horchte in mich rein, aber meine innere Stimme war im Winterschlaf.
Es kam keine Antwort, mein inneres Ich blieb seltsam still. Irgendwie schien alles gesagt. Auf allen Kanälen sehe ich Auseinandersetzungen, Erklärungen, Anschuldigungen, andere Erklärungen, vermeintliche Lösungen und die Gegenmeinung gleich hinterher.
Eigentlich fühlte ich mich nach der kurzen Pause zum Jahreswechsel ganz gut erholt. Für die Kürze der Pause und der Dunkelheit eigentlich ein kleines Wunder. Beim Gedanken an meine Suche nach dem passenden Thema verließ mich die Energie. Dann halt nicht. Erzwingen macht keinen Sinn, weder für mich noch für euch. Also abwarten und Geduld haben, was sich dann vielleicht doch noch zeigen wird…
Ich war ganz und gar nicht untätig, nahm andere Aufgaben wahr, begleitete Menschen in meinen Workshops, Beratungen und Coachings, löste, ermunterte, stellte viele Fragen und beobachtete. Was hat wirklich Relevanz, was wünschen und brauchen wir und was fehlt uns allen?
Und dann kam so langsam die Balance um die Ecke.
Die Balance ist wirklich schon länger mein Thema. Wer hätte das gedacht. Ich, die lieber die Ausnahmezustände bevorzugt, die warm lief, wenn es kritisch wurde… Aber ich habe sie über die Jahre zu schätzen gelernt. Balance einfach als Zustand der Ausgeglichenheit.
Balance ist Physik, Energie, Aktivität und Innehalten zugleich, der Tanz mit dem Leben, der Moment des Innehaltens, manchmal der Rhythmus einer Feder aber auch die Spannung eines Kopfstandes – und immer ein Zustand besonderer Schönheit.
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Wer mich kennt und mit mir arbeitet, kennt meist meine neonpinkfarbene Waage, die ich bei Workshops mit mir rumschleppe und symbolisch einsetzte, wenn es um das Visualisieren von Ungleichgewichten geht. Manchmal brauchen wir den Spiegel von außen, dass etwas bei uns aus dem Gleichgewicht geraten ist. Derartige Spiegelungen von außen sind ein Geschenk, weil wir dann manchmal noch selbst – gerade noch rechtzeitig – für die Wiederherstellung der Balance sorgen können.
Bei meiner Recherche bin ich dabei auf das pharmazeutisch anmutende zusammengesetzte lateinische Wort Äquilibrium gestoßen, dem Zustand, in dem sich einwirkende Kräfte ausgleichen oder schlicht – dem Gleichgewicht. Seine Bestandteile sind aequus (gleich) und libra (Waage/ Gewicht). Das was auf uns wirkt, sind eben auch Gewichte, von denen wir uns manchmal trennen sollten.
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Das Gleichgewicht im Leben herzustellen, wird vielfach mit dem Begriff „Work-Life-Balance“ definiert. Das Wort und damit verbundene Bild ist für mich allerdings nicht zeitgemäß. Zum einen weil das Wort Arbeit an erster Stelle steht, was mich direkt immer wieder zu der Frage führt: „Leben wir, um zu arbeiten? Oder arbeiten wir, um zu leben?“ Leben wir nicht, wenn wir arbeiten? Arbeit ist offenbar etwas, das abseits des „restlichen“ Lebens stattfindet und klar davon getrennt werden muss. Dienst ist Dienst, Schnaps ist Schnaps – Berufsleben und Freizeit wurden früher sehr strikt getrennt. Manche tun es immer noch. Die Realität sieht jedoch inzwischen häufig anders aus – die Durchmischung von Privatleben und Erwerbstätigkeit hat eine gewisse Normalität bekommen. Sind Arbeits- und Privatleben wirklich als Pole zu betrachten, zwischen denen wir uns (möglichst ausgeglichen) bewegen? Zum anderen wird nie definiert, wie oder wodurch die Balance zwischen Work und Life erreicht wird. Während die einen von einer zeitlichen Ausgeglichenheit ausgehen, sehen andere den Begriff „Balance“ tiefgründiger und gehen von einem Gefühl der Gleichberechtigung beider Felder aus. Es gibt viele Versuche, die Balance neu zu definieren wie Work-Life-Blending (wenn Arbeit und Leben fließend ineinander übergehen), Work-Life- Romance (wenn sich das Leben und Arbeit verlieben… oder so) und Work-Life-Integration (Möglichkeit flexibel zu arbeiten) als neuen Trend am Arbeitsmarkt
Wie geht es dir so mit deiner Balance?
Wenn ich ehrlich bin, wirken auf mich viele Kräfte, Gewichte und Unsicherheiten. Seit vielen Jahren. Es gehört zu meinem Leben. Sie sind auch Motor, geben Anstöße, lassen mich wachsen und entwickeln. Ich habe gelernt, damit umzugehen, bin bewusster, schneller und besser geworden, die Dinge auszugleichen. Es ist ein ständiges Austarieren, das mal besser und mal weniger gut gelingt. Aber es ist Stress. Es ist Stress, wenn ich nicht sicher weiß, welche Handlungsmöglichkeiten mir zur Verfügung stehen, um aktuelles und späteres physisches und psychisches Wohlbefinden, meine Existenz, meine seelische Balance sicherzustellen.
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Durch die Pandemie sind der Stress und die Unsicherheiten definitiv noch mal mehr und größer geworden. Mein gefühlter Vorsprung an Wissen und Routine, wie ich die Dinge händeln und mich in Balance bringen kann, ist aufgebraucht. Im Gegenteil, ich spüre die dauerhafte Überforderung. Unser Gehirn ist seit jeher darauf ausgelegt, Unsicherheiten zu reduzieren. Hirnforscher wissen, dass Unsicherheit zwar ein unspezifisches und sehr subjektives Gefühl ist, aber wenn es gefühlt wird, bei uns allen der gleiche Plan abläuft. Wir haben Stress, unser Hirn schaltet vom Ökomodus in den Beschleunigungsmodus, um mehr Informationen zu verarbeiten, damit wir Lösungen finden, die helfen, den Stresszustand zu beenden. Denn wenn wir dauerhaft gestresst sind, ist unser Risiko für psychische und körperlich Erkrankungen signifikant erhöht.
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Bei meiner Recherche bin ich nach langer Zeit mal wieder auf die Stoiker* gestoßen und ihre aufmerksame, rationale Selbstbeobachtung. Und die Unterscheidung zwischen dem, was wir kontrollieren und nicht kontrollieren bzw. beeinflussen können.
Auch für die Beurteilung unserer eigenen Balance ist die persönliche Beobachtung und Wahrnehmung wichtig. Wir müssen sie spüren, wahrnehmen, wie sie sich verändert und wieder einpendelt.
Je mehr wir ungewollten Dingen, ungeplanten Umständen und Unsicherheiten ausgesetzt sind, umso mehr müssen wir bewusst unseren Fokus auf die Dinge legen, die wir kontrollieren und beeinflussen können – unsere Innenwelt, Gedanken, Urteile und auch emotionalen Zustände.
„Für Stoiker hängt ein gelungenes Leben von der Qualität des gedachten und dem pfleglichen Umgang damit ab. Das gilt bis heute.“
... sagt die Kulturhistorikerin Anna Schaffner über diesen Weg der Psychohygiene. Letztlich sind die Parallelen zur Resilienz klar zu erkennen. Nicht das, was ich erlebe, ist entscheidend, sondern die Haltung, wie ich es bewerte und dem begegne.
Wenn also Unsicherheit gerade das überwiegende Gefühl ist und mir zu schaffen macht, kann ich mir die Frage stellen, welche tatsächlichen und welche angenommen Bedrohungen damit einher gehen können. Oft ist unsere Fantasie größer, schneller und dramatischer, als sich die Realität entwickelt.
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Es geht mir bei der Sensibilisierung für die Balance nicht um eine zementierte Stabilität oder gar Starre. Was ich nur im Laufe meines Lebens gelernt habe, ist, dass ein dauerhaftes Ungleichgewicht nicht zu einem glücklichen, erfüllten Leben führen wird. Das Ungleichgewicht kann übrigens ganz unterschiedliche Bereiche betreffen oder auch einfach unterschiedlich wahrgenommen werden. Was für den einen keine große Nummer ist, kann für mich oder meinen Nachbarn eine Existenzbedrohung sein. Deshalb sollten wir bei der Bewertung auch nur bei uns selbst bleiben. Weil wir nie wissen, wie es in unserem Gegenüber aussieht, ob der gefühlte Abgrund sehr tief oder nur ein paar Zentimeter ist und unsere Maßstäbe auch nur für uns selbst gelten.
Wer mich nun fragt, wie das in echt und praktisch geht mit der Balance, dem gebe ich hier gern noch ein paar persönliche Tipps, Erfahrungen und Gedanken für mehr Balance im Leben mit.
LACHE
Es gibt nicht viel, das glücklicher macht als Lachen. Umgib dich mit Menschen, mit denen du oft und viel Lachen kannst.
DANKBARKEIT
Versuche, Dankbarkeit als Haltung in dein Leben zu integrieren. Erlebe Situationen aufmerksam und versuch wirklich dankbar für die kleinen Dinge im Leben zu sein. Dein warmes Bett, der Geschmack einer süßen Erdbeere im Sommer, Menschen, denen du wichtig bist und für jeden Tag, den du gesund bist.
GIB DIR SELBST RAUM
Das Leben um uns herum ist oft sehr laut. Da kann die eigene Stimme schon mal untergehen. Gib dir und deinen Bedürfnissen regelmäßig aktiv Raum. Höre auf deine innere Stimme und versuch dabei ehrlich zu sein. Sie sagt dir, wenn etwas zu viel ist. Hör auf und verlange nichts von dir, wofür weder Körper, Geist noch Seele bereit ist, dir zu geben.
ATME
Atmen verbindet uns mit uns selbst. Unser Atemrhythmus beruhigt, senkt den Blutdruck, stoppt Angst und Panik.
Wenn atmen gut funktioniert und du die Wirkung spürst, probiere zu meditieren. Am Anfang geführt. Geht auch über den Bildschirm oder als Sprachnachricht. Wenige Minuten reichen schon aus. Es wirkt Wunder. Versprochen.
ICH-ZEIT
Finde täglich Zeit für DICH und mach bewusst etwas Schönes. Gönn dir was. Egal wie groß oder klein, kurz oder lang. Je älter du wirst und je größer die Belastung, umso länger darf die Ich-Zeit sein.
TRENN DICH
Erlaube dir, dich zu trennen. Von Dingen, die zu viel sind, dir Kraft rauben ebenso wie von einem Job oder Menschen, die dir nicht guttun und dich erdrücken oder aussaugen.
BESCHENKE DEINEN KÖRPER
Bewege dich. Langsam oder schnell, die Hauptsache regelmäßig. Finde einen passenden Sport für dich, dein Alter und deine Lebenssituation passende Bewegungen.
Iss dich glücklich. Beobachte genau, welche Lebensmittel dich stärken, die gut tun, welche du gut verträgst und welche dir Kraft rauben und nicht bekommen.
Kuscheln, Umarmungen, Sex. Sorge für dich, lass deine Umwelt wissen, was du brauchst. Niemand kann deine Wünsche erraten. Und lass dich nicht einschüchtern, wenn deine Umwelt auf deine Offenheit irritiert reagiert.
Spüre, was dir wirklich guttut.
Freunde & Familie
Verbringe qualitativ hochwertige Zeit mit Freunden und deiner Familie. Das heißt, wenn du wirklich Lust hast und dir danach ist. Schenke den wichtigen Menschen in deinem Leben Aufmerksamkeit. Sei aktiv und warte nicht, bis sie sich bei dir melden.
BALANCE FINDEN
Versuche eine für dich ausgewogene Mischung zu finden aus leicht und schwer, bekannt und unbekannt, aus Routine und Neuland, damit Wachstum, Entwicklung und Erholung und Entspannung möglich sind in einer für dich gesunden Mischung.
Probiert es aus, beobachtet euch und messt die Balance an eurem Wohlbefinden. Es gibt so viele verschieden Bücher zu dem Thema, dass es wohl recht komplex sein muss, sonst würde vermutlich eins reichen.
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Auch wenn das Jahr schon einen Monat alt, sind die Themen aktuell wie immer. Vertraut euch und dass das mit der Balance wird, wenn ihr Raum gewährt wird, auch wenn Rückschläge euch zweifeln lassen.
Am Ende geht es immer wieder um die Frage „Was ist mir im Leben wichtig? Und wie viel Energie steht mir zur Verfügung, um dies zu erreichen?“ Ich wünsche euch ein gutes Händchen für eure Balance, um die Energie zu haben, die ihr braucht, für alles was euch wichtig ist.
Habt ein ausgeglichenes Jahr,
eure Jana
* Die stoische Philosophie wurde ca. 300 v. Chr. begründet. Anhänger der Stoa werden als Stoiker bezeichnet. Für den Stoiker als Individuum gilt es, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe (Ataraxie) nach Weisheit strebt.Das Adjektiv stoisch bedeutet heute allgemein „gleichmütig“, „unerschütterlich“. Es beschreibt Menschen, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stoa#:~:text=Anh%C3%A4nger%20der%20Stoa%20werden%20als,(Ataraxie)%20nach%20Weisheit%20strebt.
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guteideen · 3 years
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Yeah!!! Liebe, Macht & Freiheit für alle – unser neuer Podcast ist online
Pünktlich zum 20. Geburtstag der ideenmanufaktur haben wir uns einen Podcast geschenkt. Wer direkt hören will: https://bit.ly/Liebe_Macht_Freiheit-Podcast_1und2
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Jana, Frank und alle Berater*innen der ideenmanufaktur erleben in ihren Projekten und Prozessen immer wieder Situationen, die anstrengen, überfordern, irritieren. Wir sind alle in Kommunikation verstrickt, der eigenen Inneren ebenso wie der Äußeren. Jana und Frank widmen sich im Podcast diesen Situationen, Gefühlen, Themen und all dem, was manchmal auch zutiefst unklar ist.
Vielen Dank an dieser Stelle für den tollen Support von Micha und Sven von weareproducers.de die uns auf wunderbare Art und Weise den Einstieg leicht gemacht, uns beraten und Mut gemacht haben und die unseren ungeübten Austausch in eine professionelle Tonspur transformiert haben.
Warum (noch) einen Podcast?
Weil es ihn noch nicht gibt. Es sind die Themen rund um Liebe, Macht und Freiheit, die Menschen bewegen und immer wieder im Leben in verschiedenen beruflichen wie privaten Aspekten auftauchen. Kulturübergreifend, alters- und einkommensunabhängig.
Frank & Jana sind im Podcast im direkten persönlichen Austausch. Manchmal auch mit Gästen, ob und wie sie Ihre persönlichen Quellen von Liebe, Macht und Freiheit finden.
Die Fragen gehen in alle Richtungen. Wann gelingt der Umgang mit den eigenen Gefühlen? Wie gehen wir mit Gedanken und Gefühlen um? Nicht nur mit den schönen, sondern auch den hässlichen, wie Ablehnung, Ohnmacht, Angst, Hilflosigkeit, Enge.
Den beiden gelingt immer wieder eine Situation und ein Klima, bei dem alle Beteiligten sehr persönlich und ehrlich sein können.
Jana: „Wir sind alle umgeben von viel Fassade, haben oft das Gefühl, nicht zu genügen und jemand sein zu müssen. Wir wollen dem etwas entgegensetzen und uns zeigen. Mit dem was da ist und wer wir sind.“
Frank: „Es geht uns darum menschlich zu sein und gleichzeitig dem Mysteriösen bei sich, beim Anderen und in der Begegnung Raum zu geben, vielleicht auch mal zu schweigen und nur den Atem zu hören und dann erst ggf. gemeinsam die Empfindungen der Stille reflektieren.“
Das Mikro ist immer nah dran und soll auch den Atem erfassen, damit der Hörer nicht nur die Worte sondern auch die Pausen, das Unsichtbare erfasst.
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Wie kam es zu der Idee?
Jana: „Wir trafen uns immer wieder zum kollegialen Coaching. Wir brauchten einen Raum, in dem wir uns austauschen konnten. Über das, was uns Einzeln innerlich bewegt und wo wir blockiert waren und gefühlt feststeckten. Der vielschichtige Austausch um und mit Liebe, Macht und Freiheit ermöglichte immer wieder neue Sichtweisen und ein neuer Umgang mit den eigenen Gefühlen.“
Frank: „Irgendwann waren wir von dem Austausch, den Sichtweisen und der spürbaren Veränderung so inspiriert, dass wir den Wunsch verspürten, dieses Vorgehen mit mehr Menschen zu teilen. Wir fragten uns, wie wir diese nährende Form der Kommunikation und des Austausches einfach und leicht transportieren könnten – und so entstand die Podcast-Idee.“
Im Experimentieren merkten wir, dass wir Freude daran haben, uns im Austausch treiben zu lassen, mit dem was der Augenblick gerade bietet. Gleichzeitig tut es uns gut, uns einem bestimmten Thema zu widmen.
So entstanden zwei Formate, die wir in unserem Podcast-Kanal Liebe, Macht & Freiheit veröffentlichen. Für beide laden wir gerne Gäste ein.
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2 Formate
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Podcast des Augenblicks
Im Podcast des Augenblicks geht es um das, was im Augenblick da ist und sich zeigt. Zusätzlich sind Gäste geplant, die eingeladen und interviewt werden.
Hallo und willkommen zum Podcast des Augenblicks von Frank und Jana. Dieser Podcast ist ein Spiel mit dem was sich gerade zeigt. Wir teilen, was uns aktuell bewegt, berührt, begeistert, behindert oder ärgert. Es ist ein Austausch und gegenseitiges Lernen über Gefühle, persönliche Motivationen und Sehnsüchte. Wir versuchen uns dem zu nähern, was wir alles darüber hinaus wahrnehmen – ohne es manchmal ausdrücken zu können. Das tun wir zu zweit und manchmal auch mit einem Gast. Lehn Dich zurück, lausche und genieße jeden Augenblick.
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Der Reise-Podcast zu Liebe Macht und Freiheit
Im Reise-Podcast ist es der Austausch über ein Thema, das uns aktuell beschäftigt.
Herzlich Willkommen beim Themen-Podcast von Frank Breyer und Jana Jablonski. Jeder Podcast widmet sich einem persönlichen Thema von Jana oder Frank oder auch von einem Gast. Für uns alle ist das Leben wie ein Geschenk, zu dem die Aufbauanleitung fehlt. Es hält Überraschungen, Knoten, Nebel, Zitronen und Gin bereit, manchmal auch Einbahnstraßen, Regen, Sonne und Schokoladeneis. Wir alle erleben im Laufe unseres Lebens Stürme, scheinen zu ertrinken, fühlen uns groß oder klein und geraten in Situationen, auf die wir nicht vorbereitet sind. Was hilft uns auf großer Fahrt ins eigene Ich? Die beiden begeben sich auf diese spannende Reise: Wie können wir uns selbst, andere oder auch Situationen akzeptieren? Wie können wir uns selbst und andere ermächtigen, das Leben zu meistern? Und wie können wir in unserem Miteinander die Vielfalt als Bereicherung sehen und pflegen? Viel Freude beim Eintauchen und Mitreisen in Liebe, Macht und Freiheit.
Unsere Motivation
Mit dem Podcast möchten wir unsere Hörer*innen anregen und ermutigen, die Quellen ihrer eigenen persönlichen Liebe, Macht und Freiheit zu finden (ja, das mag sich bisschen „eso“ anhören, ist aber wirklich wichtig für ein gutes Miteinander).
Wir freuen uns das Fließen zu unterstützen und das schöpferische Potenzial in der Verbindung mit anderen Quellen zu erleben und zu leben.
Wir möchten den Mut fördern, sich mit seinen eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Motivationen auseinander zu setzen, darüber Klarheit zu gewinnen und diese zu vertreten.
Wir erleben den ehrlichen Austausch über eigene Emotionen und Gefühle als sehr nährend und hilfreich. Wir möchten diesen Austausch in jeder Kommunikation fördern.
Wir möchten Möglichkeiten finden, uns in unserer lebendigen Vielfalt zu begegnen und unsere Fülle an Ressourcen als Ko-Kreation zusammenzuführen.
Wir podcasten aus Freude und Leidenschaft am Experiment „Austausch und Verständigung“ mit Liebe, Macht & Freiheit. Wir möchten uns diese Freude mit Leichtigkeit beim Realisieren erhalten.
Unser Podcast ist unsere Spielwiese und unser Experiment, bei dem wir ausprobieren und geschehen lassen wollen. Auch dafür laden wir gerne Gäste dazu.
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Vom Recht auf persönliche Wahrnehmung
Von der scheinbar objektiven Wahrheit zur subjektiven Wahrnehmung: wir möchten den Mut fördern, sich mit seiner eigenen Motivation auseinander zu setzen und diese zu zeigen: Warum tue ich genau dies und was verfolge ich dabei? Und wie finden Du und ich Möglichkeiten uns mit dieser subjektiven Vielfalt zu begegnen?
Wir denken oft, wir können mit Denken, unserem klaren, analytischen Verstand, Wissen, Fleiß und einem festen Willen, die Dinge regeln. Wir lernen das früh, festigen es in Schule, Uni, beim Arbeiten und Begegnen der scheinbaren Alternativlosigkeit in den Unternehmen. Der Glaube, wenn wir unsere Emotionen zu Hause lassen, können wir effizienter arbeiten, ist so tief verwurzelt und gilt als weiblich, schwach und unprofessionell.
Dabei merken wir, dass wir ständig an unsere Grenzen kommen, unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, Missverständnisse und Enttäuschungen entstehen. Mit dem Podcast gehen wir auf die Suche nach Erfahrungen, anderen Wegen und Möglichkeiten. Vom Ich zum Wir.
Gemeinsame Erfahrungen machen
Es geht uns dabei weniger um Geschichten und einen roten Faden als vielmehr um das, was die wesentliche (Lern)-Erfahrung einer Situation ist. Es geht um das, was sich jetzt in dieser Begegnung zeigt, was sich individuell persönlich als förderlich oder als hinderlich erweist.
Es ist ein Lernfeld für Interviewer*in und Interviewter/m. Alle entdecken den gemeinsamen Raum und die Aspekte von Liebe, Macht und Freiheit. Das zeitliche Format ist begrenzt auf ca. 30 Minuten.
Für wen ist der Podcast?
Der Podcast ist für alle, die Lust haben, sich auf den Podcast einzulassen. Unser Podcast ist unsere Spielwiese und unser Experiment, bei dem wir ausprobieren und geschehen lassen wollen. Und er ist für alle, die neugierig sind und sich mit ähnlichen Fragen wie wir beschäftigen.
Deshalb haben wir die detaillierte strategische Beantwortung der Frage bewusst ausgelassen bzw. überlassen wir die Antwort dem, was geschehen wird.
Der Podcast ist für alle, die sich verständigen wollen, und/oder die Liebe, Macht oder Freiheit für sich erkunden möchten.
Die Menschen hinter den Stimmen
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Jana Jablonski
Seit der Gründung 2001 leite ich zusammen mit meinem Bruder Martin als geschäftsführende Gesellschafterin die ideenmanufaktur GmbH und arbeite als Kommunikationsberaterin, Organisationsentwicklerin, Coach und ehrenamtliche Mentorin.
Über viele wichtige Umwege bin ich über Jahre der Fotografie, von Kreativprojekten, über visuelle Phasen seit einigen Jahren mit dem wirksam, was ich am Besten kann: Mit Menschen in Verbindung gehen und Menschen, aber auch Unternehmen und Organisationen bei ihren jeweiligen Herausforderungen begleiten.
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Frank Breyer
Ich verbinde gerne verschiedene Perspektiven und damit auch Menschen. Ich versuche mir selbst mein Erleben zu erklären. All das bringe ich ein in meine Arbeit als Coach und Projektmanager für Zusammenarbeit und Kooperation. Auf meinem beruflichen Weg lernte ich Handwerkliches, studierte Wirtschaft, arbeitete im Management, führte Teams und Projekte, gründete eine Aktiengesellschaft und vieles mehr.
Neben dem Beruflichen waren private Situationen wichtige Auslöser und Helfer, die Wege der Verständigung zu gehen. Es waren auch die Krisen, Trennungen, Enttäuschungen und das Nicht-Verstehen, die mich voran brachten. Und es ist gut so. Ich lerne um besser zu verstehen – von mir selbst und anderen. In all den Begegnungen lerne ich Praktisches, Menschliches und manches schwer Erklärbare.
Jana über Frank
Ich kenne Frank seit mehr als 15 Jahren. So richtig kennengelernt haben wir uns aber erst in den letzten 2-3 Jahren – dafür inzwischen sehr intensiv, was für mich ein großes Geschenk ist.
Ich lerne an und mit ihm und mag an Frank seine ruhige, durchgängig wertschätzende Art, seine unbedingte Ehrlichkeit zu sich selbst und zu anderen und die Gabe, auch in scheinbar ausweglosen Situationen den Humor zu behalten und immer das große Ganze sehen zu können. Ich liebe ganz einfach seine Energie und das Gefühl, wenn ich mit ihm Zeit verbringe, dass Dinge möglich sind, die sonst nicht möglich sind und mir einfach nichts passieren kann.
Frank über Jana
Wenn ich Jana begegne, dann habe ich immer das Gefühl, einem Original zu begegnen. Damit meine ich, dass sie ihr Herz in verschiedensten Situationen am rechten Platz hat. Sie ist ehrlich mit dem, was sie bewegt und zeigt sich einfach immer wieder auf ihre ganz persönliche Weise.
Sie sucht und geht für das, was ihr gefällt und nimmt dabei die Menschen um sich herum mit. Sie ist mir ein Vorbild. Ich mag ihren prüfenden Blick, ihre Fragen, ihre beschreibenden Bilder, mit denen sie ihre Wertschätzung für die Menschen in ihrem Umfeld zum Ausdruck bringt UND wie sie mit all dem und noch viel mehr immer wieder berührt und wärmt…
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guteideen · 3 years
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Führungskräfte brauchen keine Gefühle? Gefühle fühlen – Emotionen verstehen im beruflichen Alltag // Teil 2
Wenn die vielen, oft gestressten, unter Druck stehenden, erfolgshungrigen Menschen in den Führungsetagen wüssten, wie viel Potenzial in Gefühlen und Emotionen steckt, wie sinnlos meist ein Pokerface ist und wie viel unsere Gefühle über uns verraten – sie würden dieses Wissen und diese Skills nicht einfach den Frauen überlassen und die Welt wäre eine andere. WORD!
In meinem ersten Blogartikel bin ich diesen Fragen nachgegangen.
Warum ist das Thema „Gefühle fühlen – Emotionen verstehen“ so spannend?
Was sind Gefühle eigentlich und was sind Emotionen?
Warum gibt es Gefühle?
Was sind die Herausforderungen beim Fühlen?
Warum sind Gefühle und Emotionen auch in beruflichen Situationen so wichtig und wertvoll?
Wie viele von euch habe auch ich von klein auf und jahrelang gelernt, dass man Privates und Berufliches trennen soll. Dass wir in Meetings einen klaren Kopf behalten sollen, uns an die Fakten halten und mit dem emotionalen Quatsch aufhören müssen, rational bleiben und uns auf das Wichtige fokussieren sollen. Dann wird das Pokerface aufgesetzt, ohne im Blick zu haben, dass wir über unseren Körper mehr kommunizieren, als uns lieb ist. Wir machen uns stärker als wir sind, geben uns überzeugter als es sich gut anfühlt, gehen über unsere Gefühle hinweg, weil wir glauben, als schwach zu gelten. Weil Gefühle als Argumente nicht taugen. Und unsere Gefühle haben längst das Geschehen übernommen.
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Wir möchten als Menschen in unserer Gesamtheit wahrgenommen werden, mit allem was wir mitbringen, auch mit unseren Gefühlen. Wenn wir uns nicht gesehen fühlen, wenn unser Chef oder unsere Vorgesetzte nicht mal die Frage: „Wie geht es dir?“ über die Lippen bringt, wenn unsere erst zaghaften und nach und nach lauteren Hilferufe nicht gehört werden, unsere Belastung, Überforderung, Not nicht gesehen werden, kündigen wir. Erst innerlich und früher oder später auch offiziell. Je nachdem, wie wir gelernt haben, durchzuhalten oder für uns zu sorgen.
Wenn Promis und (für Einige) gesellschaftliche Vorbilder wie Berti Vogts tönen: „Hass gehört nicht ins Stadion. Die Leute sollen ihre Emotionen zu Hause in den Wohnzimmern mit ihren Frauen ausleben.“ prägt das ganze Generationen.
Aber wie kann man etwas trennen, das so sehr zusammen gehört? Wir sind schließlich EIN Mensch, der immer alles, was ihn ausmacht, überall mitbringt. Wir lassen ja nicht eine Hälfte zuhause. Alles was wir können, wie wir denken, was wir fühlen, haben wir stets bei uns und bringen wir zur Arbeit mit. Unsere Erfahrungen trennen nicht in privat und beruflich. Wir nutzen schließlich auch private Erfahrungen im Berufsleben und umgekehrt. Wieso sollen wir das ausblenden. Und vor allem – wieso sollten wir das nicht nutzen? Wenn doch Gefühle Seismografen für so Vieles sind. Übrigens ein wichtiges Thema für Führungskräfte, aber darüber schreibe ich demnächst mal.
Was kann ich konkret machen, um Emotionen zu verstehen?
Gefühle entstehen im Unterbewusstsein anhand unserer Gedanken. Schaffst du es positive Gedanken zu einer Situation zu entwickeln, so stellen sich auch positive Gefühle ein. Dr. Carlotta Welding bietet im Buch einige Übungen zur Emotionsregulierung sowie einen Selbsttest an, wo wir im Umgang mit Emotionen stehen.
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Spannend ist auch, dass nicht alle Gefühle etwas mit einer aktuellen Situation zu tun haben müssen. „Es gibt Emotionen, die wir aus der Vergangenheit (sowohl der eigenen als auch der menschheitsgeschichtlichen), als sie uns möglicherweise nützlich waren, in die heutige Zeit übernommen haben, in der sie nicht mehr angemessen sind.“
Gesunder Umgang mit Gefühlen heißt, du nimmst dich selbst wichtig – und du nimmst dich selbst wahr. Jetzt kommen vielleicht so Sätze in dir hoch wie: „Man soll sich selbst doch nicht so wichtig nehmen.“ oder „Menschen, die sich selbst so wichtig nehmen, sind egoistisch.“
Es ist wichtig, diese bei Haltungen – „sich selbst wichtig nehmen“, also Selbstfürsorge und Egoismus – auseinander zu halten. Wobei man vielleicht ergänzen muss, dass Egoismus erst einmal neutral wertfrei ist. Wir haben ihn nur gesellschaftlich anerkannt in eine Ecke mit Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit gleichgesetzt. Es gibt aber auch den gesunden Egoismus, der bewirkt, dass du dich gut um dich selbst kümmerst und auf deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse achtest. Der eher synonym steht für Selbstfürsorge.
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Egoismus ist eine Haltung, die gekennzeichnet ist durch das Streben nach Vorteilen und Wunscherfüllung für die eigene Person, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse und Ansprüche anderer.
Unser Kopf hat die Sprache. Damit drücken wir aus, was wir denken. Wir erzählen meist recht viel – mündlich und oft auch schriftlich. Gefühle sind die Sprache unserer Seele, unseres Herzens, all dem, was nicht Kopf ist. Und das ist ein überraschend großer, wichtiger Teil, der aufgrund seiner Unsichtbarkeit oft unterschätzt, nicht beachtet oder in eine Esoterik-Schublade gesteckt wird, mit der erfolgreiche, kühl und kritisch denkende Menschen bloß nicht in einen Topf geworfen werden. Auch mir geht es manchmal so, wenn mir Dinge fremd sind, Angst machen, zu unglaublich scheinen. Dann fehlt mir vielleicht der Mut, die Offenheit oder auch Neutralität, den Dingen überhaupt erstmal eine Chance zu geben, sie wertfrei kennen zu lernen.
Aber zurück zu unseren Gefühlen: Schenk deinen Gefühlen Aufmerksamkeit, den positiven und angenehmen ebenso wie den weniger schöner Gefühlen, weil sie uns immer etwas Wichtiges mitzuteilen haben. So wichtig, dass wir öfter zuhören sollten und vor allem mit ihnen lernen.
Warum ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit Gefühlen zu lernen? Ein Beispiel aus dem Alltag…
…dass dir oder bei Freunden vielleicht so oder in ähnlicher Form bekannt ist. Du hast enormen Druck und immer wieder neue Herausforderungen – vielleicht auf der Arbeit, vielleicht im gesamten Kontext deines Lebens – und Angst. Angst, nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen, Angst, nicht zu genügen und Status, Komfort, Anerkennung, Liebe oder Zukunft zu verlieren. Statt dich mit deiner Angst zu beschäftigen, zu verbinden und IN dieses Gefühl zu tauchen, auf der Suche nach Botschaften, Anhaltspunkten, Antworten, die das Gefühl dir möglicherweise vermittelten kann, z.B. woher die Angst kommt und was vielleicht zu viel, zu unpassend, zu irgendwas ist, schaltest du vom Bauch, Hals oder Herz in den Kopf. Du möchtest die Angst nicht mehr spüren, sie ist lästig, unangenehm und hinderlich. Sie ist bedrohlich. Du gehst drüber hinweg, mit einer dir bekannten und vertrauten Strategie. Du bewahrst einen kühlen Kopf, setzt dein Pokerface auf, atmest vielleicht tief durch und je nachdem welche Glaubenssätze dich geprägt haben, machst du weiter, auch über deine Grenzen und deine Gefühle hinweg. Vielleicht kommst du damit eine Weile oder sogar dein Leben lang damit durch und bist damit erfolgreich. Vielleicht raubt es dir aber auch viel Energie. Immer ein bisschen mehr. Bis du irgendwann ausgebrannt bist, keine Lust mehr auf irgendwas hast und dich fragst, was eigentlich mit dir los ist. Manchmal sind es auch Panikattacken, die dich aus „heiterem Himmel“ lähmen. Spätestens dann möchte die Angst gesehen werden und zwingt dich mit aller Macht DEINE Themen anzugehen.
Die beschriebene Situation wirkt für dich vielleicht zu extrem, zu negativ, zu unrealistisch? Dann ersetze Angst, durch Wut oder Verzweiflung oder etwas, was du vielleicht selbst gerade fühlst.
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Also … jedes Gefühl bringt eine Botschaft mit sich. Sie sind somit ein hilfreicher Wegweiser, um ein erfülltes Leben führen zu können. Unsere Gefühle bereichern unser Leben auf vielfältigste Art und Weise. Dr. Carlotta Welding bringt es auf den Punkt:
„Gefühle sind letztlich der Grund am Leben zu bleiben.“
Nichtfühlen kostet viel Kraft. Wenn du Gefühle unterdrückst, brauchst du dafür viel Energie, die dir an anderen Stellen fehlt. Und es gibt keine Gewähr, dass du sie im Zaum halten kannst. Ich finde das Bild vom Kessel, der immens unter Druck steht, immer sehr hilfreich. Die Gefühle sind ja da, sie stauen sich an, und dann braucht es nur eine Situation, ein Satz, ein Wort und der Kessel explodiert. Bestimmt habt ihr im Laufe des Lebens so eine Situation schon mal selbst oder bei anderen erlebt. Gefühle zu unterdrücken macht uns auf Dauer krank.
Warum fällt uns der Umgang mit unangenehmen Gefühlen so schwer?
Viele Menschen sind in einem Umfeld aufgewachsen, in dem negativ konnotierte Gefühle wie Ärger, Traurigkeit oder Angst – und manchmal sogar positiv konnotierte Gefühle wie Liebe oder Freude, nicht gezeigt werden durften. Im Laufe der Jahre stellt sich bei vielen Menschen der Zustand ein, in dem diese verbotenen Gefühle schließlich nicht einmal mehr gespürt werden. Unsere Psyche ist erstaunlich erfinderisch. Stattdessen werden die verbotenen Gefühle dann oft durch erlaubte Gefühle ersetzt. So spüren viele Menschen Ärger an Stelle von Traurigkeit. Oder umgekehrt: sie sind regelmäßig traurig, wenn die meisten Menschen ärgerlich wären.
Wichtig ist: Jedes dieser Gefühle ist ein wichtiger Hinweis. Du darfst jedes dieser Gefühle haben, unabhängig von deinem Geschlecht, Alter, Beruf, Herkunft, Nationalität, religiöser Zugehörigkeit oder wie arm oder reich du bist. Gefühle sind einfach da. Und sie sind wunderbar.
Was macht die Bewertung von Gefühlen mit uns? Gute Gefühle – schlechte Gefühle?
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Unsere Gesellschaft trennt gerne gute von schlechten Gefühlen. Doch alle unsere Gefühle haben ihren Sinn, so gesehen gibt es deshalb keine schlechten Gefühle. Folglich ist es auch völlig in Ordnung, die Gefühle zu empfinden, die mit eher negativen Lebensmomenten verknüpft sind.
Umgekehrt ist es erstrebenswert, die positiven Umstände zu suchen und bei ihnen zu bleiben. Doch nicht immer hast du die Macht über deine Lebensumstände. Immer wieder wird es etwas geben, das in dir die verschiedenen Gefühle auslösen wird. Aber das ist das Risiko des Lebens. Und wer sich was traut, wird belohnt. In diesem Sinne: Fühlt was das Zeug hält, zeigt Emotionen, bleibt gut mit euch selbst und mit eurer Welt in Verbindung. Am Ende ist dies das größte Geschenk, dass ihr euch selbst machen könnt – privat und im Business.
Eure Jana
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mrbonbon-ch · 3 years
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guteideen · 3 years
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Gefühle sind nur was für Mädchen? Gefühle fühlen – Emotionen verstehen für ALLE // Teil 1
Die Zeit ist reif. Ich schreibe über Gefühle. Und das nicht nur im privaten Kontext (Teil 1), sondern mit klarem Blick auf die oft nicht gesehenen und zu Unrecht verkannten Potenziale von Gefühlen und Emotionen in unseren Arbeitswelten (Teil 2). Und weil das Thema so spannend und komplex ist, gibt es diesmal einen Blogartikel in zwei Teilen.
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Das Thema "Gefühle" ist schon viel länger für mich präsent – aber den Anlass für meinen Blogartikel gab das gerade frisch im Februar erschienene Buch der Emotionsforscherin Dr. Carlotta Welding „Fühlen lernen – Warum wir so oft unsere Emotionen nicht verstehen und wie wir das ändern können“.
Die Geschichte, wie ich auf das Buch stieß, muss ich kurz erzählen, weil es mal die schönen und verbindenden Seiten der sozialen Netzwerke zeigt. Ende Dezember hatte ich im gerade frisch verschärften Lockdown auf dem Instagram Kanal von Malte Welding – Journalist, Autor und Carlottas Mann – den Hinweis auf ein Interview mit Carlotta Welding in der „Psychologie heute“ und die Vorankündigung zum Buch aufgeschnappt. Man konnte sich bei Interesse ein Rezensionsexemplar zuschicken lassen. Und WIE groß mein Interesse war. Beobachte ich doch täglich in meinen Beratungen, welchen Einfluss Gefühle und Emotionen auf Menschen haben, auf ganze Teams und Führungskräfte, und wie sehr die Beachtung oder Ignoranz einen Unterschied machen kann. Eine kurze Nachricht und zwei Tage später erhielt ich vom Verlag Klett-Cotta eine nette Mail mit dem Vorab-Exemplar als PDF und etwas später das Buch. Wahnsinn! Danke an der Stelle an alle Beteiligten.
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Warum ist das Thema „Gefühle fühlen – Emotionen verstehen“ so spannend?
Das mag jede/r von euch sicher anders beantworten. Für mich ist es so spannend, weil Gefühle und Emotionen für mich ein riesiges Universum sind, dessen Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Und um den provokanten Satz vom Anfang gleich zu entschärfen – natürlich haben Gefühle weniger mit unserem Geschlecht zu tun als vielmehr mit Erziehung, Kultur, Religion, Herkunft, Sozialisation, vielleicht auch Bildung (aber nicht zwingend). Dennoch (er)leben wir in weiten Teilen der Gesellschaft immer noch diese Teilung: Mädchen und Frauen sind für Gefühle und Soziales zuständig. Dass das ein Irrglaube ist, möchte ich mit meinem Blogartikel ein wenig näher beleuchten.
Wir können klüger, zielführender, großzügiger, wertschätzender, glücklicher und gesunder sein, wenn wir dieses riesige Universum einblenden und Kopf und Herz als untrennbare Einheit sehen.
Dr. Carlotta Welding schreibt dazu: „..Die Forschung hat gezeigt, dass der Glaubenssatz falsch ist: weder ist der Verstand dem Gefühl überlegen noch scheint die Trennung zwischen beiden Bereichen überhaupt noch zielführend zu sein.“ Und weiter „Gefühle sind nicht nur die Farben in unserem Leben.“ Sie helfen uns auch dabei, Entscheidungen zu treffen und komplexe Lösungen zu entwickeln. Wenn wir auf sie hören! Gefühle steuern uns, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen würden. „Selbst wenn wir glauben, rational zu handeln, haben unsere Emotionen uns bereits in eine Richtung gelenkt.“
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Und das ist der Punkt (einer von vielen…) an dem es spannend wird. Wenn wir nämlich immer davon ausgehen, rational zu handeln und unsere Gefühle die eigentlichen „Strippenzieher“ sind, geben wir der Ratio, also unserem Verstand eine Vorrangstellung, die nicht hilfreich, sondern irreführend ist.
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Es vereint uns Menschen – wir alle haben Gefühle.
Von Beginn an und sogar schon im Mutterleib. Ungefähr ab der zwölften Woche nimmt es die Gefühle der Mutter auf. Auch über den Tastsinn wird die Empfindungsfähigkeit angeregt. Schon ab der siebten Woche reagiert die Haut auf Reize.
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Aber was sind Gefühle eigentlich und was sind Emotionen?
Bevor ich weiter einsteige, ist es mir ein Bedürfnis die beiden Begriffe nochmal kurz zu illustrieren. Dr. Carlotta Welding beschreibt das in ihrem Buch verständlich und nachvollziehbar. Ich verkürze es, in der Hoffnung, dass meine Essenz verständlich und dennoch ausreichend ist.
Wut, Angst, Freude, Trauer, Schuld und Stolz sind GEFÜHLE und sowas wie eine genetische Grundausstattung. Sie sind uns angeboren. Die Wissenschaft nennt sie Basis oder primäre Emotionen. An ihrer Entstehung ist das sogenannte Limbische System beteiligt. Externe Reize werden dort verarbeitet und die entsprechenden vegetativen Reaktionen in Gang gesetzt.
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EMOTIONEN sind Reaktionen auf diese Gefühle und immer verbunden mit unserer persönlichen Wertung. Zu den sekundären oder sozialen Emotionen zählen Mitgefühl, Dankbarkeit, aber auch Gier und Neid.
Emotionen äußern sich dabei auf verschiedenen Ebenen:
als ein Gefühl, das wir bei einer Emotion erleben,
als Verhalten, z.B. in der Mimik, der Gestik, der Körperhaltung oder Körperbewegung,
als körperliche Veränderung, z.B. Herzrasen, Schweißausbrüche, Muskelverspannungen.
und als Vorstellung, z.B. durch die Erwartung, dass etwas Schlimmes passieren könnte
Wut empfindest Du, wenn du mit einem Zustand nicht einverstanden bist, wenn eine Gegebenheit oder ein Ereignis gegen Deine Normen und Werte verstößt. Sie kommt in dir auf, wenn eine Verletzlichkeit in Dir getroffen wird, wenn Du angegriffen oder gedemütigt wirst. Es ist die mächtigste Emotion, die wir haben. Nichts kann so viel Energie in uns freisetzten wie Wut. Du musst wissen, dass Wut nicht automatisch Aggression auslösen muss. Gut verarbeitete Wut kann in einen gewaltlosen Veränderungsprozess münden.
Gefühle steuern uns, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen würden. Sie sind die Strippenzieher und wir die Marionetten, beschreibt Dr. Carlotta Welding treffend. Selbst wenn wir glauben, rational zu handeln, haben unsere Emotionen uns bereits vorher in eine Richtung gelenkt. Wenn wir rationale Gründe für eine Entscheidung aufzählen, argumentieren wir meist lediglich unserem Bauch hinterher.
Menschen treffen z.B. Kaufentscheidungen emotional, um sie anschließend rational zu begründen.
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Warum gibt es Gefühle?
Dr. Carlotta Welding formuliert in ihrem Buch, dass der plausibelste evolutionäre Grund für die Existenz von Gefühlen ist: „Gefühle ermöglichen automatisierte Reaktionsmuster. Sie helfen dabei, schnell zu reagieren, ohne abwägen zu müssen: Mein Haus brennt, ich bekomme Angst, ich laufe Weg. Mein Kind stirbt, ich bin traurig, ich weine und bekomme Trost.“
Aber kennen alle Menschen ihre Emotionen und Gefühle – können sie empfinden und lesen? Können alle Menschen ihre eigenen und die Reaktionen ihrer Umwelt verstehen? Kommt man damit auf die Welt oder kann man diese Fähigkeiten erwerben?
Zum Schluss gebe ich noch einen kurzen spannenden Hinweis zu einem Thema, das mich im ersten Moment überrascht hat, dann aber einiges erklärt hat: Gefühlsblindheit – eine Art Gegenpol zur Empathie. Die Wissenschaft geht davon aus, dass ein gewisser Prozentsatz der Menschen gefühlsblind ist. Relativ genau 10 Prozent.
Woher Gefühlsblindheit kommt, ist nicht abschließend geklärt. Vermutlich kennen wir aber alle Menschen in unserer Umgebung, denen wir Disposition zuschreiben würden. Das Wissen, um diese Besonderheit macht das Leben und Arbeiten vielleicht nicht einfacher, aber das Verständnis lässt uns vielleicht anders miteinander umgehen, verständnisvoller sein für die vielen unterschiedlichen Spielarten des menschlichen Lebens.
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Was sind die Herausforderungen beim Fühlen?
Viele Menschen haben von außen betrachtet, alles, was man vermeintlich braucht zum Glück: eine tolle Familie oder Partnerschaft, vielleicht sogar 1,2,3 Kinder, einen spannenden Job, Hund, Auto, Fahrrad, Moped, genug zu essen, eine schöne Wohnung, Kultur, Freunde, guten Wein, Wellness und vielleicht ein paar Urlaubsreisen im Jahr (wenn nicht gerade Pandemie ist).
Und dennoch fühlen sich viele Menschen leer und nicht mehr lebendig. Aber warum? Wenn wir bestimmte Gefühle nicht fühlen wollen, werden wir zunehmend unfähig, überhaupt Gefühle zu fühlen. Somit können wir auch keine Freude und Liebe mehr fühlen und fühlen uns stillgelegt.
Warum wollen wir denn nicht fühlen? Das „Wollen“ oder verhindern erfolgt meist unbewusst. Wir verhindern uns das Fühlen, weil Gefühle manchmal ganz schön weh tun oder uns verwirren, unser Leben durcheinanderbringen können, wir uns unberechenbar erleben oder nicht dem Bild entsprechen, das wir oder andere gerne von uns hätten. Aber du kannst etwas tun, wenn du möchtest:
Am Anfang steht die Erkenntnis, dass du so stillgelegt nicht mehr leben magst.
Öffne dich für ALLE deine Gefühle lass sie zu.
Wenn du jetzt loslegst, dich auf die Suche nach deinen Gefühlen begibst, aber nichts spürst und schlussfolgerst, dass du keine Gefühle mehr hast – hab Geduld. Du brauchst Zeit, um blockierte Gefühle Stück für Stück frei zu legen.
Beobachte dich, höre auf deinen Körper.
Erforsche, wie und wann du deine Gefühle unterdrückst und warum das so ist. Oft ist es die Angst vor der Angst, dem Ausgeliefertsein, dem Schmerz die uns nur davor beschützen will.
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Auch wenn ich mich schon länger mit der Thematik der Gefühle beschäftige, habe ich mit der Lektüre von Dr. Carlotta Weldings Buch Vieles im Detail, gut beschrieben und sehr plastisch, erfahren dürfen. Ich betone es nochmal: die Fülle des Themas sprengt in der Komplexität leider diesen Blogartikel. Lest einfach das Buch, wenn euch das Thema interessiert. Es lohnt sich.
Wenn ich dich ermutigen konnte, ein wenig in dich rein zu fühlen, freu ich mich. Schreibt mir gern, wie´s läuft …
Eure Jana
Vorschau auf Teil 2
Wer vom Fühlen angefixt ist und weiterlesen möchte – im zweiten Teil des Blogartikels werde ich ein paar Impulse geben, warum dieses ganze Thema auch im beruflichen Kontext Potenzial hat und den folgenden Fragen nachgehen:
Warum sind Gefühle und Emotionen auch in beruflichen Situationen so wichtig und wertvoll?
Was kann ich konkret machen, um Emotionen zu verstehen?
Warum ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit Gefühlen zu lernen?
Was macht die Bewertung von Gefühlen mit uns? Gute Gefühle – schlechte Gefühle?
Warum fällt uns der Umgang mit unangenehmen Gefühlen so schwer?
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guteideen · 4 years
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Corona – die ersten Tage zu Hause
Eigentlich hatte ich vor, den nächsten Blog-Artikel über „Vereinbarkeit von Job und Familie“ zu schreiben. Ein für mich als Mama auch so schon sehr relevantes Thema und seit Dienstag dieser Woche akut – seitdem die Kitas und Schulen aufgrund des COVID-19 Virus dicht sind.
Ich versuche mich auf diesen Artikel zu konzentrieren, während mein kleiner Fluppi (4) direkt neben mir versucht, seinen Flugsaurier aus Legosteinen zu bauen und nicht die Geduld aufbringt, die Steine selber zu finden und ich somit durchschnittlich 1x pro Minute  aufgefordert werde zu helfen – obwohl das reicht eigentlich nicht. Bitte seht es mir also nach, wenn mein Satzbau aus diesem Grund teilweise etwas wackelig ist.
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Heute ist Donnerstag – mein dritter Tag im Home Office. Ich hatte schon vor der Pandemie die Möglichkeit, bei Bedarf im HO zu arbeiten – habe einen Laptop mit Docking Station und kann via VPN auf den ideenmanufaktur Server zugreifen. Ich persönlich bin aber kein wirklich guter „Home Officer“– das weiß ich. Ich lasse mich schnell ablenken und brauche einfach mein gewohntes Arbeitsumfeld, meine Zettelwirtschaft auf meinem Schreibtisch und mein Team, zu dem ich einfach schnell einmal rübergehen kann. Daher habe ich vor Corona davon nur im Notfall Gebrauch gemacht. Aber gut, jetzt muss ich mich arrangieren und das Beste draus machen. Wie kann das also funktionieren?
Abgesehen davon, dass dieses ganze Corona-Thema überhaupt schon ein sehr komisches Gefühl bei mir auslöst, ist der Mensch ja ein Gewohnheitstier. Ich stehe also trotz allem pünktlich auf, ziehe mich an und style mich – alles als wenn ich ins Büro gehen würde. Generell versucht man doch einfach, die Normalität aufrecht zu erhalten. Aber halt, jetzt muss ich ja auch Frühstück machen für den Kleinen. Puh, schon ist die Routine hinüber. OK, erst einmal Nachrichten checken. Die Geschäfte sind ab heute endgültig dicht! Krass! Gut, dass ich gestern noch das halbe Spielzeuggeschäft leer gekauft habe. Man reagiert ja auch ein wenig über – ist ja nicht so, dass der Kleine kein Spielzeug hat. Aber, es handelt sich ja um eine Ausnahmesituation – und die erfordert ja bekanntlich Ausnahmehandlungen. Also mit Bügelperlen, den besagten Legosteinen (3in1 und ab 7 Jahre – damit es besonders viel Zeit in Anspruch nimmt), Malschablonen, Puzzle und ’nem Spiel fühle ich mich gut vorbereitet, sodass ich mich möglichst ohne Ablenkung um meine Arbeit kümmern kann.
Pünktlich um neun sitze ich also an meinem Laptop und teste mich durch alle möglichen Kommunikationskanäle – Chats, Videotelefonie, Mail – ok, ich bin definitiv online. Ich scanne meine Mails - viele Nachrichten habe ich aktuell tatsächlich nicht. Die Kunden sind zum Großteil auch im Homeoffice, Projekte wurden gestoppt oder verschoben. Alles ist irgendwie entschleunigt. Nachdem ich also trotzdem mindestens das 3-fache der Zeit gebraucht habe, um bis zu diesem Satz zu kommen, der Legosaurier endlich fertig ist und der Kleine tatsächlich mit diesem auch noch spielt und das schon seit mindestens 10 min lautlos, höre ich links von mir „Mammaaaaaaa - ich habe Hunger!“. Ich gucke auf die Uhr – schon 12 Uhr – Mittagszeit. Was geht schnell, schmeckt und ist trotzdem gesund? Und dazu kommt in Zeiten von Corona und Rationierung auch noch die Frage – was habe ich im Kühlschrank?
Es ist schon eine Herausforderung für mich bei der Sache zu bleiben und ich zerbreche mir jetzt schon den Kopf darüber, was ich heute Nachmittag bei eigentlich ganz schönem Wetter mit dem Kleinen machen soll, wo die Spielplätze ja nun auch potentielle Gefahrenquelle sind. Ich freue mich auf morgen, denn wenn dann noch nicht die totale Ausgangssperre ausgerufen wurde, gehe ich ins Büro – muss der Papa morgen mal ins Home Office. Und nächste Woche ist hoffentlich alles schon viel mehr Routine! Ich habe einen Plan, werde mir meinen Tag noch ein bisschen besser einteilen und meine Tagesziele definieren. Nur sind dann wahrscheinlich auch alle Dinosaurier schon verbaut. Vielleicht entwickelt sich dann sowas wie ein Legotausch hier im Kiez. Wir werden sehen!
Bleibt optimistisch, gesund und stabil!
Eure Sabine
Auf Facebook posten wir ab sofort Tipps und Tricks rund um das Arbeiten im Home Office. Wie geht’s Euch damit? Welche Erfahrungen macht Ihr im Alltag? Hab Ihr auch gute Tipps, um das Arbeiten von zu Hause leichter zu gestalten?
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guteideen · 5 years
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Unsere grüne ideenmanufaktur
Bei der Europawahl waren die Grünen so stark wie nie, Einweggeschirr wird ab 2021 abgeschafft und jeden Freitag gehen mittlerweile tausende Schüler in ganz Deutschland zur Fridays for Future Demo. Zeichen setzen – finde ich gut! Aber ist es manchmal vielleicht mehr Schein als Sein? Wieso muss man denn Müll sammeln und es dann seinen Facebook Freunden erzählen? Brauchen wir denn Follower, um unsere Erde zu retten?
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Wie ich jetzt darauf komme? Mich persönlich beschäftigt dieses Thema sehr und ich ärgere mich oft, über den Verpackungswahn in den Supermärkten. Darum habe ich mir meine eigenen Umweltziele gesetzt – zu Hause, das was ich persönlich leisten kann und was mich in meiner Freiheit nicht einschränkt. Denn ich gebe zu, Reisen und damit einhergehend das Fliegen gehört zu meinen größten Leidenschaften. Aber ich habe eine Gemüsekiste, kaufe so oft es nur geht im unverpackt-Laden ein und versuche Plastikmüll nach und nach aus meinem Leben zu verbannen.
Auch im ideenmanufaktur-Alltag kommt das Thema regelmäßig auf. Ich würde behaupten, dass jeder der Kollegen hier einen gewissen Sinn für Nachhaltigkeit hat – auf nachhaltige Naturkosmetik setzt, Druckerpapier spart, nur Bio kauft oder irgendwie sonst eine „grüne Seele“ hat. Doch privat ist es auch sehr viel einfacher, als im Beruf. Viele Dinge braucht man einfach für seine Arbeit und dazu gibt es ja auch immer sehr unterschiedliche Bedürfnisse und Arbeitsweisen: ich bspw. brauche oft einen Ausdruck um meine Gedanken zu sortieren – konzipiere offline, mit Stift und Papier. Letztlich gehen diese Dinge im oft stressigem Agentur-Alltag einfach unter.
Nach den ersten Überlegungen zu diesem Blog-Eintrag musste ich darum schnell feststellen – von einer grünen Agentur sind wir weit entfernt. Also – was tun wir nun als ideenmanufaktur? 
Legen wir mal die Fakten auf den Tisch:
1.    Wir trennen den Müll: Na, das ist doch mal ein Anfang. Ein großes Aber: es gibt keine Biotonne. Und Müllvermeidung ist aus meiner Sicht noch viel wichtiger.  
ToDo: Man könnte eventuell einmal mit der Hausverwaltung reden. Zudem gibt`s eine neue App (Replace Plastic), welche Unternehmen zum Einsatz von weniger Plastik animieren soll (#allemitmachen)
2.     Bei Getränken setzen wir auf Mehrweg: Ok, Glas wäre an der Stelle allerdings besser, oder ein Wasserspender. Milch kaufen wir im Tetra-Pack und Fairtrade Kaffee haben wir auch nicht. Hier können wir mehr tun finde ich, und zwar ohne großen Aufwand. Wenigstens habe ich immer meinen „Lieblingsmehrwegkaffeebecher“ von keepcup dabei. 
ToDo: Im Team besprechen.
3.     Ja – wir nutzen Ökostrom und LEDs: Haken dran. Das alleine reicht aber nicht aus. Ich gebe zu, ich erwische mich doch häufiger dabei, den Rechner nicht komplett runterzufahren. Und zum Thema Licht anlassen – na da müssen wir uns wohl alle noch einmal an die Nase fassen. 
ToDo: Reminder setzen
4.     Zum Thema Drucken und Papier: Ich habe nachgesehen – wir nutzten Recyclingpapier mit EU Ecolabel und FSC Siegel. Wunderbar – ein Punkt auf der Habenseite. Aber auch hierbei muss ich mir eingestehen: Ich bin jemand, der Dinge ausdrucken muss. Dafür spart Mike jedes Blatt ein, somit gleicht sich das wieder aus (zumindest mein schlechtes Gewissen). Aber Ausdrucke werden unbedingt und definitiv zu Schmierpapier umgewandelt. Wir arbeiten im Team und auch mit Kunden häufig mit Google Docs. Zudem haben wir auch nur 2 Drucker bei uns im Office.
ToDo: Schmierpapier auf Rückseite bedrucken und als Konzeptpapier wiederverwenden. Beidseitig und bei weniger wichtigen Dokumenten in s/w drucken.
5.     Umweltfreundlicher Arbeitsweg: Die meisten Kollegen kommen mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit den Öffis, besitzen zudem ein Umweltticket. Ich denke, hiermit können wir definitiv punkten.
Kein ToDo
6.     Dienstleister und Druckereien: Budgets und Zeit der Kunden sind hier natürlich kriegsentscheidend. Ich bin aber positiv überrascht – unsere Haus- und Hofdruckerei arbeitet klimaneutral (zertifiziert) mit Blick auf Ressourcen- und Klimaschutz. Nicht so gut ist eigentlich nur, ich habe es gar nicht bewusst wahrgenommen.
ToDo: Generell das Umwelt-Engagement bei Dienstleistern berücksichtigen und hinterfragen.
7.     Sonstiges: Kleine aber feine Nachhaltigkeits-Pluspunkte – Zimmerpflanzen für ein gutes Raumklima und die Vögel werden auf unserer Terrasse mit Wasser versorgt. Ich finde, das kann man ruhig auch einmal erwähnen (Danke Jana).
Insgesamt gibt es also noch reichlich Verbesserungsbedarf, die meisten Dinge sind nicht unmöglich. Es geht mir in erster Linie darum, einige Dinge anzuschieben, Bewusstsein zu schaffen für den Umgang mit Ressourcen, die bisherigen Handlungen und Arbeitsweisen selbstkritisch zu hinterfragen und Veränderungen zuzulassen.
Ja, wir können Vieles im Kleinen tun und umsetzen, dennoch brauchen Politik und Wirtschaft ein Umdenken – unternehmerisches Handeln unter nachhaltigen und sozialen Kriterien sollte gefördert werden. Darum zurück zu „Fridays for Future“: Freitags sind wir quasi nie vollzählig, aber wir machen dann einfach unsere eigene „Mondays for Future Demo“ bei uns auf der Dachterrasse – und das teilen wir dann auch bei Facebook! Vielleicht können wir uns und andere damit motivieren, ebenfalls etwas zu verändern – im Alltag, wie auch im Beruf!
Eure Sabine
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