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#zeremonienmeister
druidenwerk · 4 months
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Das neue Buch 2024
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fabiansteinhauer · 11 months
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Gentleman
The great hall: hier könnte auch William Wade, also Thomas Gainsboroughs Gemälde des Captains der englischen Navy, des Zeremonienmeisters oder Protokollchefs hängen, wenn es nicht woanders hängen müsste, nämlich in der Victoria Art Gallery.
In der großen (Eingangs-)Halle hängen gerade 10 Portraits und Doppelportraits im großen Stil. Gainsbororoughs Doppelportrait der Hallets und ihres Hundes, dessen Wischmopphaftigkeit derjenigen von Mrs. Hallets Frisur kaum nachsteht, hängt hier gleich ums Eck: links neben Drouais' Portrait des Comte de Vaudreuil.
Nahezu alle Portraits stammen aus der Phase, der Thomas Vesting in seiner Geschichte und Theorie der Rechtssubjekte die Figur des Gentleman zugeordnet hat (und die er mit William Wades Bild illustriert hat.
Wie singen die Groben in England zu dem Portrait?
All at once I was struck with the portrait of Wade, 
Which tho’ like him in feature tis much too tall made 
And looks, like its master – ashamed of its trade 
For it’s drawn as if walking alone in the fields 
In a jauntee undress which the present mode yields 
Uncovered – as tho he intended to bow 
To an ox or an ass – to a heffer or cow. 
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mordopolus · 4 months
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Liste: Elf gute Musikvideos aus 2022
Ach, Leute: Soll ich jetzt die Person sein, die den Musikvideojournalismus aufrecht hält? Stereogum ist eingeknickt, Pitchfork ist (im Großen und Ganzen) eingeknickt, Allgood auch, nur Bierschinken hält durch (okay, vielleicht ist die Auswahl auch bisschen idiosynkratisch, aber - naja). Jedenfalls: Ja, es hat nach dem kurzen YouTube-Revival etwas antiquiertes, dieses Format zwischen all den Musik-Illustrations-Optionen hochzuhalten, aber andererseits sind wir - neben allen persönlichen Sozialisations- und Mediennutzungsgründen - doch seit Jahren gut darin geschult, uns nicht nur zwischen verschiedenen Formaten (Stream, Album, Single, LP, Kassette, CD, EP, Liveset, Playlist ...) zu bewegen, sondern sie auch jeweils zu schätzen. Und nichts anderes sollen Listen wie diese ja leisten. Daher also nun, in gebotener Kürze: elf Videos, die ich 2022 auf Wegen sah und mochte.
Björk/Ancestress
Generell guter Zyklus, hier mit Maske und Ritus und allem, am Rande zur Videoinstallation, und damit hat man mich ja schon fast automatisch in der Tasche.
Imperial Triumphant/Merkurius Gilded
Wir kippen nach hinten, während der Song nach vorne treibt und in gespenstischer Zeitlupe ein Dekadenzpanorama freigibt.
Joji/Glimpse Of Us
Was genau passiert da eigentlich in “Glimpse Of Us”? Joji knüpft mal wieder sehr lose Verbindungen in der Text-Bild-Schere, durch die wir in schnellen Schnitten hetzen. Ist das jetzt Incel-Bagatelisierung oder Empathie für verletzliche Männlichkeit? Vielleicht ein Think Piece, in jedem Fall Spektakel, dem man das Stilbewusstsein dieses wirren Kreativen anmerkt - und das den Schmalz des Songs gnadenlos erhitzt, um ihn uns lauwarm um die Wangen zu schmieren.
Kendrick Lamar/The Heart Pt. 5
Gutes, diskursgesättigtes, auch ästhetisch aufregendes Edgelord-Video zu einem durchaus auch am Konflikt interessierten Album, mit Betonung auf gut.
Lykke Li/5D
Wackliges Leiden in GIF-Logik.
Tate McCrae/She’s All I Wanna Be
Neid in der Liebe, hier interpretiert als Neid auf der Bühne, bzw. im Tanz, also dort, wo McCrae tendenziell brilliert - mit gut gagigem Finale.
Paramore/The News
Hätte mir wer die Idee gepitcht, hätte ich vielleicht eine dritte Person vorgeschlagen. Aber allein für die leeräugige Hailey Williams in Kapuzenpulli, auf den Bildschirm starrend, eingefangen von einer körperlos durch den Raum kippenden Kamera wäre ich zu jedem Kompromiss bereit gewesen.
Maggie Rogers/Want Want
Auch vor meinem ersten Karaoke-Besuch fühlte ich diesen Vibe, der zur Industrial-Pastiche an der VHS-Kassette spulte.
Romy/Strong
Via Blinklicht ausgeleuchtete Intimität, locker-euphorisch gedreht.
Rosalia/Saoko
Wir stolpern über die Brücke und in unserer Mitte steht ein Star.
Sam Smith feat. Kim Petras/Unholy
Sam Smith als Zeremonienmeister, alles bisschen zu groß und beherzt aufs Klischee gedacht, aber meine Güte - gerade deswegen ja auch einfach toll.
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korrektheiten · 11 months
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Päpstlicher Zeremonienmeister zum Bischof geweiht
katholisches.info: (Rom) Am Samstag, dem 3. Juni wurde Msgr. Diego Giovanni Ravelli, der Zeremonienmeister des Papstes, Leiter des Amtes für die liturgischen Feiern des Papstes und verantwortlich für den Päpstlichen Chor der Sixtinischen Kapelle, von Papst Franziskus zum Erzbischof geweiht. Msgr. Ravelli war am 11. Oktober 2021 von Franziskus zum Nachfolger von Msgr. Guido Marini, dem ... http://dlvr.it/Sq9dQM
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caprano · 1 year
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Streiflicht
Phänotypisch ist Precht eine Mischung aus Novalis und "Tatort"-Kommissar
SZ) Neulich war wieder einmal etwas von und unmittelbar danach natürlich über Richard David Precht zu hören. Für alle Menschen, die Philosophie nur aus Büchern kennen: Precht ist einer der bekanntesten deutschen Philosophen, oder sagen wir es genauer: Er ist einer der bekanntesten Deutschen, die sich Philosophen nennen. Phänotypisch ist Precht eine Mischung aus Novalis und "Tatort"-Kommissar, intellektuell sieht es ähnlich aus, mit einer starken Tendenz zum Ermittler. Was seine Rhetorik betrifft, so hat sich Precht in den vergangenen Jahren in einer Weise radikalisiert, die unbedarfte Menschen als "sich ehrlich machen" bezeichnen würden. Am liebsten macht sich Precht im gemeinsamen Podcast mit Markus Lanz ehrlich, und in einer der jüngsten Folgen ging es um die China-Reise der deutschen Außenministerin. Gefragt, wie Precht Annalena Baerbocks Auftritt im Zentrum der Großmacht empfunden habe, sagte Precht mit einer merkwürdig adoleszenten Abiturientenstimme, er halte wenig davon, denn die Ministerin habe den Chinesen mit der moralischen Inbrunst einer Klassensprecherin westliche Werte erklären wollen.
Nun treten Klassensprecherinnen eigentlich nicht so sehr mit moralischer Inbrunst auf, sondern eher mit jugendlichem Engagement oder, wenn sie clever sind, mit einer gewissen Chuzpe dem Lehrer gegenüber. Aber derlei Feinheiten sind Precht nicht wichtig, denn Prechts Philosophie ist eine Art Erkenntnisgewinn durch intellektuelles Fracking. Dort wo akademische Denker vorsichtig bohren, haut Precht mit der Spitzhacke ins Fundament des Weltgebäudes. Eher selten schießt danach ein kostbarer Rohstoff hoch. Natürlich war die Sache mit der Inbrunst nicht alles, sonst hätten ja alle wieder nur gegähnt. Precht sagte auch, Annalena Baerbock hätte unter normalen Umständen nicht einmal ein Praktikum im Auswärtigen Amt bekommen. Auf normale Umstände träfe man vermutlich dann, wenn Richard David Precht dort das Ausbildungsreferat leiten würde.
Die Kultur des Schimpfens ist unter Philosophen ein eigenes Genre. Arthur Schopenhauer erwies sich als Zeremonienmeister darin, Kollegen in ein ungünstiges Licht zu stellen, selbst über Hegel schrieb er: "Immer wenn ich die Phänomenologie des Geistes aufschlage, öffne ich die Tür eines Irrenhauses." Nun ist es immer noch ein Unterschied, ob ein echter Philosoph einen echten Philosophen beleidigt, von dessen Handwerk er ja etwas versteht, oder ob ein gefühlter Philosoph eine Politikerin beschimpft, deren Wirken sich mehr auf der Weltbühne und weniger in Podcasts entfaltet. Peter Sloterdijk hat einmal über einen Kollegen gesagt, dessen Publikum bestehe "aus André Rieu hörenden Damen über fünfzig in spätidealistischer Stimmung". So elegant schimpfen echte Philosophen. Der Kollege, den Sloterdijk meinte, war Richard David Precht.
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rhebs · 1 year
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"DAS CHEMNITZER SCHEIßSPIEL"
Wenn man per "google Suche" im Internet "Das Scheißspiel" sucht, findet man in 0,26 Sekunden 893 Ergebnisse. Bei veränderter Suchroutine, wie "Anleitung Das Scheißspiel"; "Tutorial Das Scheißspiel" gibt es merkwürdige Ergebnisse: Da findet man in Ostfriesland einen Holzbecher mit Würfel und mehreren Löchern für 16,90. Oder bei Amazoon gibt es ein sogenanntes "Fäkalien Quartett.
Bisher wenig bekannt dürfte sein, das das "Original Scheißspiel" aus Chemnitz, aus der Reichsstraße/Henriettenstraße stammt, als es dort eine Höhere Mädchenschule gab, deren Absolventinnen sehr seltsame drastische Spiele in ihrem Traditionsgefüge zum Ende ihrer Schulzeit beinhalteten. Manche Tradition wurde dann in der Städtischen Realschule Wielandstraße fortgesetzt. Als zu DDR Zeiten das Institut zur Ausbildung von Ingenieurpädagogen entstand, wurde das Spiel adaptiert. Von unserem Seminargruppen-Dozenten (Walter Zschiedrich † ) wurde uns die Spielanleitung auf einer blauen ORMIG/Blaupause Kopie leihweise übergeben. Wir hatten einige Mühe, es zu lesen, denn es war in Deutscher Fraktur und Sütterlin verfasst.
>>>DAS SCHEIßSPIEL!<<<
Spielanleitung - Streng geheim! - Auf eigene Gefahr! (Lachanfälle übelster Art!)
Was man braucht: 1 Flasche Champagner und 6 Gläser 1 Freyburger Lebkuchen- oder Spekulatiusplätzchen 1 Wasserglas 1 Löffel (für vier Esslöffel Wasser) und zum rühren der kotartigen Pampe!) 1 aufgeschlitzte Brotkante 1 Stuhl 1 schwarzes Rot-Kreuz Armtuch 100cmx100cm 4 eingeweihte professionelle eingeübte Spieler (Davon ist einer der Zeremonienmeister, der zweite ist der "Freyburger Stuhlbesteiger", der dritte hält das Brot, der vierte bindet vor dem Saal einer Deliquentin die Augen zu.) Sechs Seminantinnen/Deliquentinnen (uneingeweihte Spielerinnen) Der Anlass: Studium-Abschlußfeier, Party/Fest/Sylvesterfeier/Betriebsfeier/ Der Zweck, das Ziel: Das Publikum soll sich kaputt lachen!
(Ps. wir hatten damals keine Brotkante, da wurde die Spekulatiuspampe in eine Armbeuge geschmiert)
Vorbereitung: 1. Das Freyburger Lebkuchen- oder Spekulatiusplätzchen wird mit vier Esslöffel Wasser zu einer kotartigen Masse verrührt und anschließend dick in die Spalte der Brotkante verschmiert. 2. Auf eine leere Saalfläche mit viel Publikum drum herum wird ein Stuhl gestellt, auf der sich der "Freyburger Stuhlbesteiger", mit lockerer Hose positioniert (Wichtig, keine enge Jeans!)
Ablauf: Abschlussfeier eines "gemischten" Jahrganges im August 1975 in der Kellermensa des Institutes zur Ausbildung von Ingenieurpädagogen zu fortgeschrittener Stunde, wo die ganze Alkoholika zu 75% verbraucht war. Wichtig! Außer dem Team der aktiven Spielern kennt niemand den Ablauf der "Ereignisse"!
START 23:00 Uhr: 1. Es sollen sich 6 "Spielerinnen" melden, damit sie die holde Chance erhalten, in einem netten kleinen "Gesellschaftsspiel" eine Flasche Champagner zu gewinnen. Diese "Spielerinnen" werden vor den Saal geschickt, wo sofort der "Augenzubinder" einer Delinquentin die Augen verbindet. Ihr wird erklärt, sie soll mit verbundenen Augen und mit dem Zeigefinger der rechten Hand von unten nach oben oder von oben nach unten tastend die Champagnerflasche auf der Saalfläche ertasten. Es wäre ganz leicht, denn durch die Zurufe des Publikums kalt, ganz kalt, warm, ganz warm, heiß, heißer, ganz heiß! könnte sie die Flasche leicht ertasten.
2. Auf dem Stuhl steht der "Freyburger Stuhlbesteiger"und macht sich schon mal den Gürtel und den Hosenstall ein Stück auf. Daneben hält der "Brothalter" oder der Spieler mit der Spekulatiuspaste in der Armbeuge, die Armbeuge oder den Brotkannten in der Höhe des Hintern des "Freyburger Stuhlbesteigers"
3. Erst jetzt erklärt der Zeremonienmeister dem kompletten Publikum, dass man die hereingeführte Deliquentin per Zuruf "kalt, warm, heiß" zum Spieler mit der Armbeuge führt, dessen Armbeuge dann getroffen werden soll. Wenn sie die Armbeuge getroffen hat und die Spekulatiusschmiere befindet sich am Finger, dann dreht der Armbeugenspieler sich einfach zur Seite. Die Armbinde wird abgenommen, und die Deliquentin steht vor dem nackigem Hintern des "Freyburger Stuhlbesteigers" und hat einen voll geschmierten Zeigefinger! Sie denkt im ersten Schreck, sie hat "Scheiße" am Finger!
4. Der "Freyburger Stuhlbesteiger" zieht sich wieder die Hose hoch, steigt dann vom Stuhl und leckt der Deliquentin ((wenn sie ihm lässt)) den Zeigefinger ab.
Der Kick an der Geschichte ist eigentlich die seltsame Bespaßung des Publikums, welche ja auch noch durch die Deliquentinnen nach ihrer "Behandlung" erweitert wird, die ja nach dem ersten Schock mit bekommen, das alles total harmlos und totaler Blödsinn ist. Sie können ja selber auch dann noch Spekulatiusplätzchen oder Lebkuchen riechen und schmecken!
Das Lachen und das Johlen beim Ablauf der "schrecklichen" Ereignisse wurde immer lauter und immer frenetischer. Es wurde dann so verrückt, das die sechste Delinquentin um´s Verrecken nicht mehr in den Saal kam. Sie hatte ja durch die Tür den zuwachsenden Krach gehört und ahnte, das dort "Schreckliches" vor sich ging. Wir mussten abbrechen. Es wurde ein Tisch in die Mitte des Raumes gestellt und die Champagnergflasche, die damals Freyburger Rotkäppchensekt war, wurde den Spielerinnen unter Applaus ausgeschenkt. Ergebnis war auch, eine Studentin hatte einen "Lachflash" bekommen und musste beruhigt werden und zwei Studentinnen hatten sich vor lauter Lachen in die Hose gemacht.
Es war ein schöner Abend! Der letzte Abend in Karl-Marx-Stadt!
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Nachfolgendes Lied haben wir nicht gesungen, weil wir es nicht kannten. Meine Mutter sang es mir vor, weil sie mal einen studierten Sohn haben wollte. (Sie musste sehr lange warten!)
"Gaudeamus Igitur" https://www.youtube.com/watch?v=dlq3867YR20 https://de.wikipedia.org/wiki/Gaudeamus_igitur
Gaudeamus igitur juvenes dum sumus, post jucundum juventutem, post molestam senectutem nos habebit humus.
Wir wollen also fröhlich sein, solange wir noch jung sind. Nach angenehmer Jugendzeit, nach beschwerlichem Alter wird uns die Erde haben.
Vivat membrum quodlibet, Vivant membra quaelibet!!!
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sakrumverum · 1 year
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Benedikt XVI. war „modern, unzeitgemäß und deshalb aktuell“, sagt sein Zeremonienmeister
Der langjährige Zeremonienmeister von Papst Benedikt XVI., Bischof Guido Marini, hat seinen einstigen Dienstherrn als „modern, unzeitgemäß und deshalb aktuell“ charakterisiert. Marini war von 2007 bis zum Rücktritt von Benedikt XVI. für die liturgischen Feiern des Papstes zuständig. Unter seine Ägide fällt auch die erneute Verwendung nach dem Konzil in Vergessenheit geratener https://de.catholicnewsagency.com/story/benedikt-xvi-war-modern-unzeitgemaess-und-deshalb-aktuell-sagt-sein-zeremonienmeister-12333
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kunstplaza · 1 year
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freitagsmedien · 2 years
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Florians Querdenkerin & Dianas letzte Nacht
Florians Querdenkerin & Dianas letzte Nacht
Die Gebrauchtwoche 25. – 31. Juli Folklore, Dirndl, Wertkonservatismus: das milliardenschwere Volksmusik-Business steht CSU und AfD naturgemäß näher als Grünen oder Sozis, was potenzielle Entscheidungen des Zeremonienmeisters an der Wahlurne zumindest mal durchschaubar erscheinen lässt. Dazu passt, dass Florian Silbereisen die rechte Querdenkerin Nena zum ARD-Schlagercomeback eingeladen hat, weil…
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meinhochzeitsredner · 4 years
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Ein Eindruck von einer freien Taufe in den Heubergen bei Fideris (Graubünden). www.mein-Hochzeitsredner.com #freietaufe #taufe #pfarrer #theologe #freierthrologe #graubünden #Schweiz #meinhochzeitsredner #traurednergraubünden #traurednerschweiz #trauredner #hochzeitsredner #zeremonie #ritual #freierredner #zeremonienmeister https://www.instagram.com/p/B2l6If3C0aw/?igshid=omnm68inv4zb
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sibyllemania · 4 years
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Sibylle Manias Werk oszilliert zwischen verschiedenen künstlerischen Praxen. Artistisch wie handwerklich vermag sie, eine Weimarer Künstlerin mit 25 Jahren Berufserfahrung, aus einem äußerst vielgestaltigen Erfahrungs- und Produktionsschatz zu schöpfen. Ihre Wurzeln liegen in Jena. Dort betrieb die Mutter die Kunsthandlung Eckardt, die neben Kunst auch mit Antiquitäten handelte. Ihre lebenslange in der Natur dieser Profession liegende Sammelleidenschaft, die wiederum in einer Verteilleidenschaft gipfelt (das könnte zu dieser Person passen und dies fände bei jenem perfekte Verwendung), insbesondere der damit verbundene Umgang mit Kultur, Geschichte und den Dingen mag fraglos auf Sibylle und ihre Kinder Josa (27), Till 23) und Jarvis (16) abgefärbt haben, was ebenso für den Vater gilt, einen Archäologe in Halle, der den homo erectus bilzingslebenensis und dessen Lagerplatz am Nordrand des Thüringer Beckens, entdeckte und sein Leben lang zu den Geschehnissen vor etwa 370.000 Jahren forschte und Ausgrabungen leitete. Nach dem Kunststudium "an der Burg" ab 1988 in Halle (Saale) studiert sie noch fünf weitere Jahre bis zum Jahr 200 Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar bei Professorin Liz Bachhuber und Professor Fritz Ramann. Mit dem Bildhauer und Keramiker Martin Neubert lebt sie in kreativer Künstlerehe, viele Künstler jener hier ausgestellten Atelierporträts lernt sie auch über ihn kennen.
Für Weimars Kunsthalle Harry Graf Kessler entschied sie sich also, ihr Betätigungsfeld der Schwarzweißfotografie offenzulegen. Eine Serie ebenjener stillen, intimen Interieurfotografien steht dabei einer zweiten Sammlung aus der Bewegung heraus, nämlich auf Reisen entstandener, architekturbetonter Außenaufnahmen gegenüber. Beide Motivreihen sind zeitlich schwer einzuordnen, gezeichnet von Detailvielfalt und eher unsystematisch entstanden, per Begegnung, Zufall und Gelegenheit, fast könnte man sagen intuitiv, in lockerer Fügung, ohne gesetzte Grenzen, über Jahre, als lebensbegleitende Langzeitprojekte.
Seit 2010 hat Sibylle Mania um die dreißig Innenraumsituationen auf analogem 6x7-Rollfilm festgehalten, von denen hier eine Auswahl zu sehen ist. Es sind "Einblicke in Künstlerateliers", die eine Ästhetik des (unsichtbaren, denn die Künstler wurden keineswegs bei der Arbeit porträtiert) schöpferischen Akts eint. Keine andere Werkstatt als jene des bildenden Künstlers hat eine vergleichbare Aura. Ihr wohnt etwas Magisches, Archaisches, Heiliges, Geheimnisvolles, Verschlossenes, Überraschendes und Exotisches inne, aber auch Praktikabilität, Effizienz, Komfort und Schaffensfreude sind zu erahnen. Die Faszination dieser Orte liegt in dem Wissen, dass sie raum- und formgewordene Zeugen der Verwandlung von Inspiration in Kreation sind. Die Abwesenheit des Ausführenden verstärkt dies nur noch, wenn das Auge voyeuristisch auf Entdeckungsreise geht: Was ist hier passiert, als wir nicht dabei waren? Als mit eigenartigen Substanzen und Geräten hantierend Kunst gezeugt wurde? Warum sind nicht wir jene Erschaffer, Autoren, Regisseure, Produzenten und Zeremonienmeister an den Horten und Herbergen künstlerischer Prozesse? Liegt nicht in diesen bildgewordenen scheinbar unfertigen Situationen, Installationen, Arrangements schon die Behauptung des Fertigen? Und dennoch muss es so sein: Der Geburt des finalen kompositorischen Geniestreichs in der Gedankenküche, der Ideenschmiede, dem Experimentierlabor, der am Ende die Welt erobert, liegen zahllose missglückte Versuche zugrunde, steht das nie Begonnene, Unvollendete, wieder Verworfene gegenüber, gehen Fummeln, Murksen und Pfriemeln, Basteln, Probieren und Werkeln voraus. Und dafür, für das Versagen und Scheitern, das Zweifel, Zögern und Zaudern, steht das Atelier in gleicher Weise wie für den goldenen Wurf. Künstlerateliers funktionieren im 24/7-Betrieb als Stätten der Zuflucht, als Rückzugsorte, an denen "die Suche nach radikalem Individualismus praktiziert und Freiheit wie Unabhängigkeit ausgelebt werden wie nirgends sonst", um Sibylle Mania zu zitieren.
Eine andere Assoziation, die ich angesichts von Sibylle Manias Atelierfotoreihe hatte, war jene über den chinesischen Künstler Xie Nanxing, den wir einst ausstellten und der nur die leeren Hängewände in seinem Atelier malt. Lucas Samaras, der 1964 als erster seine Ateliereinrichtung in eine New Yorker Galerie frachten ließ, die somit zum Ausstellungsobjekt wurde. Robin Klassnik, Chef der Londoner Matt’s Gallery, der nicht mehr zwischen dem Raum, in dem das Werk gemacht wird und jenem, in dem es ausgestellt wird, unterschied. Wenn der Künstler sagte „das Werk ist jetzt fertig“, wandelte sich das Atelier zur Galerie. Das soziale Gebilde von Andy Warhhols Factory, der die intim-geheime Arbeitsstätte auch zum Partyraum erklärte. Und ein weiterer US-Amerikaner, Bruce Nauman, der nachts sein Atelier komplett in Realzeit abfilmte und als Videoinstallation „Mapping the Studio“ auf rundum angebrachten Leinwänden in die Galerie brachte, um zu zeigen, was da passiert: Man sieht, wie Mäuse, Insekten und anderes Getier durchs Bild laufen.
Am aussagekräftigen Arbeitsplatz des Künstlers, der Lebensraum, Labor und Bühne miteinander verknüpft, denn natürlich entscheidet der Künstler auch im Atelier, was er zeigen möchte und was nicht, denkt er über sich selbst und seine Position in Gesellschaft und Welt nach. Von daher sind Abbildungen oder Darstellungen von Ateliers stets auch Spiegel der Selbstdarstellung und Selbstreflexion des Künstlers. Mag dieser ein Maler, Grafiker, Bildhauer, Fotograf, Buchbinder, Schmuckgestalter oder Performer sein, mit Holz, Metall oder Stein, Filz, Pelz oder Keramik arbeitend, der Künstler als Einzelkämpfer, Erfinder, Entdecker, Vordenker, Autonomer, Avantgardist, Anarchist, ungeachtet seines Bekanntheitsgrads, Alters und Erfolgs, aber mit all seinen In- und Extrovertiertheiten, Neigungen, Manien, Spleens und Grenzüberschreitungen spiegelt sich an den Oberflächen dieser Refugien - und genau das führt ebenjene Headquarters des Schöpfergeists als seismografische Orte wieder in die Mitte der Gesellschaft.
Gestatten Sie mir noch einen weiteren kleinen gedanklichen Seitensprung in die Welt der Ateliers und was sie uns bedeuten: Zwischen Carl Spitzwegs dürftig-ärmlich ausgestatteter Dachkammer seines „Armen Poeten“ von 1839 und den Werkstätten oder sagen wir eher kollektiven Großraumbüros des Islanddänen Olafur Eliason aus den frühen Zweitausendern mit 90 bis 110 Mitarbeitern, eigener Kantine und Tischfußballspielen im Atelier liegen Welten. Das Klischee vom Künstler als Outsider, der an den Rand der Gesellschaft gedrängt sein Dasein mit seiner brotlosen Kunst fristet, ist ein, um mit Ina Conzen, stellvertretende wissenschaftliche Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart zu sprechen, ein bis heute "gültiger Topos" des Künstlers, dessen "innerer Reichtum mit ökonomischem Misserfolg einhergeht". Warum interessieren wir uns für die Werkstätten der Künstler, diese Spiegel oder Folien oder Embleme der Hirne der Schöpfenden, das, was von ihren Geheimnissen nach außen hin sichtbar wird? Warum wünschen wir uns, dem Schöpfungsakt nahe zu sein, sind fasziniert vom Mysterium, das diesem Akt zugrunde liegt? Vielleicht, weil wir nach kreativer Teilhabe suchen und streben, die Schöpfung bezeugen wollen, wenn wir uns einmal mehr vergegenwärtigen, das uns die Gabe, das Talent des Schöpfenden von Außergewöhnlichem versagt blieb? Weil wir die „andere Seite“ kennenlernen möchten, Perspektiven aus dem vermeintlich ausweglosen Alltag von Krankheit, Alter und Tod finden und Licht ins Dunkel bringen wollen? Vielleicht, weil wir diese Geheimnisse der Schöpfung enthüllen, entziffern und miteinander teilen wollen, um das eigene Scheitern und Versagen, die eigenen Misserfolge und Missverständnisse besser zu verstehen?
Wenn Sibylle Mania Ateliers abtastet, scannt, für die Ewigkeit dokumentiert und zugänglich macht, findet sie deren gestalterische, bildnerische und ästhetische Erscheinungsformen und Strukturen teilweise sogar in den Werken der jeweiligen Künstler wieder. Aus dem Hintergrund des eigenen Ateliers (mit Dunkelkammer) spricht da ganz die Raum- und Bilderfahrene, ganz Sibylle, Seherin also, Seelenverwandte, deren Himmelreich auf Erden das Kratzen an der Oberfläche, Gärtnern, Umgraben, Freilegen der eigenen und der fremden Seele ist. Sie genießt das Privileg, sich auf diese Art einfühlsam ihren Kollegen nähern zu dürfen: Mit dem Auftrag der Dokumentation des Schaffensraumes der verstorbenen Künstlerkollegin Gertraud Möhwald aus Halle nahm das Ganze 2010 seinen Anfang. Seither sucht sie die "zweite Haut" lebender Künstler wiederholt auf, lichtet Ist-Zustände ab, macht ansonsten verborgen bleibende Kosmen zugänglich und leistet damit auch einen wichtigen kunsthistorischen Beitrag, dessen Ende nicht abzusehen ist, offen wie die Kunst. Denn wohin es mit der Nutzung und dem Erscheinungsbild von Künstlerateliers in Zeiten von Digitalisierung, Konzeptkunst, Performance und kollektiver Kunst geht, ist einfach genauso offen. Wird das Atelier im herkömmlichen Sinne überhaupt noch gebraucht? Gerade das wiederum interessiert Sibylle Mania, die aus diesem Ansatz heraus ihre Serie fortsetzen möchte, denn der bleibende Mythos ist der des individuellen Künstlers, der aus jener elektrisierenden Quelle namens "Kreativität" schöpft.
Sie fotografiert die vorgefundenen Situationen wie gesehen, nichts wird inszeniert oder frisiert. Die Atelierbesuche werden nicht wirklich geplant oder gesteuert, sondern ergeben sich meist über ein mehr oder weniger zufälliges Kennenlernen. Oft besucht sie also die Ateliers zunächst mehrfach, lässt sie auf sich wirken, fertigt digitale Schnappschüsse als Tests an, bevor sie nach eingehender Motivsuche und ohne Nutzung künstlichen Lichts den Auslöser ihrer analogen, auf einem Stativ befestigten Mittelformatkamera schlussendlich betätigt. Die Analogabzüge fertigt sie selbst in der hauseigenen Dunkelkammer.
Neben der Bildhauerin und Keramikerin Gertraud Möhwald in Halle-Ammendorf, deren Atelier inzwischen geräumt wurde, sind die Ateliers folgender Künstler in dieser Serie zu sehen:
Das Plenair-Studio des Weimarer Malers Michael Lenhardt, das durch sein stadtbekanntes Multifunktionsfahrrad verkörpert wird, das sein Atelier ist, mit dem er unter freiem Himmel malt. Sehr praktisch, denn man kann nicht durch mit Sanierungsmaßnahmen einhergehende Mieterhöhungen, Verkauf oder Anmeldung von Eigenbedarf durch den Eigentümer aus dem eigenen Atelier geekelt werden oder rausfliegen.
Das Atelier der Fotografin Helga Paris, die auch Sibylle Mania porträtierte, in der Haut einer alten Ladendrogerie mit Fotoarchiv in Berlin-Prenzlauer Berg in Form eines typischen „Berliner Zimmers“.
Das Atelier der Grafikerin Ulrike Theusner in Weimars Erfurter Straße, die inzwischen ihr Atelier im Städtischen Atelierhaus in Weimars Karl-Haußknecht-Straße hat.
Martin Neuberts Atelier in Weimars Trierer Straße, jener Bildhauer und Keramiker, der zusammen mit Sibylle Mania lebt.
Das Dachatelier des verstorbenen Grafikers und Restaurators Philip Oesers in Taubach bei Weimar
Das Atelier des Metallgestalters Peter Zinnecker in Halles Burgstraße, der inzwischen ausziehen musste, weil das Haus verkauft wurde.
Das Dachatelier der Malerin Bettina Schünemanns, bekannt für ihre runden, scheibenartigen Gemälde, in Gotha.
Das Atelier des Bildhauers Bruno Raetsch in Dresden-Freital, eine alte Autowerkstatt, aus der er ausziehen musste, weil das Haus  verkauft wurde.
Das über 30 Jahre gewachsene Atelier des Keramikers Martin Möhwald in Halle-Kröllwitz, der wegen Renovierung und Eigenbedarf des Eigentümers ausziehen musste.
Die Goldschmiedewerkstatt von Rolf und Felix Lindner in einem tollen Gebäude in der Erfurter Andreasviertel in der Moritzstraße.
Das Atelier der Textilkünstlerin Charlie Sehmisch in der Weimarer Mozartstraße.
Das Atelier der Kürschnermeisterin Hella Krabbes aus Jena-Wöllnitz, angesiedelt  in einem kleinen Schloss.
Das Dachatelier des Grafikers und Bühnenbildners Helmut Brade in Halle-Kröllwitz direkt unter der Burg Giebichenstein, von dem auch die Gestaltung des Ausstellungsflyers und –plakats stammen.
Fast alle der genannten und lebenden Künstler sind heute hier anwesend und ich bitte Sie für diese unserer Mitmenschen, die uns immer wieder dazu inspirieren, die Welt einmal mit anderen Augen zu sehen, um einen Extra-Applaus. 
Das räumliche ist dabei wie das künstlerische Feld durchaus weit gefasst - vom Atelier im Wohnwagen bis zur über mehrere Stockwerke ausgedehnten Buchbinderwerkstatt des Einbandkünstlers Otto Dorfner (1885-1955), der, zunächst von Henry van de Velde 1910 nach Weimar berufen, ab 1922 für das Bauhaus in Weimar (wo Anfang des 20. Jahrhunderts jeder Wohnhausneubau per Gesetz ein Dachgeschossatelier vorsehen musste, eine Tradition, die wiederbelebt werden sollte) tätig war. Eine 2009 (die Dorfner-Werkstatt wurde 2011 aufgelöst) im Barytverfahren aufgenommene und nun anlässlich des Jubiläums Bauhaus 100 entwickelte Schwarzweißfotoserie zeigt den Ort im nahezu unveränderten Originalzustand und macht buchbinderisches Handwerk facettenreich nachvollziehbar. Mobiliar und Bindemaschinen wie auch -werkzeuge standen 2009 trotz ihrer steten Nutzung noch unverändert wie damals in den Räumen, wurden weiter gepflegt und verwendet, die Kunsthochschule Burg Giebichenstein bildete hier jährlich zwei bis drei Studierende im Fach Buchkunst praktisch aus. Mit der Ausstellung "Wie das Bauhaus nach Weimar kam" waren die Räume 2018 ein letztes Mal öffentlich zugänglich. Und Dorfners Nachlass ging dorthin, wo Sibylle Manias künstlerisches Dasein 1988 begann - an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale). Heute sieht man einige repräsentative Stücke der Werkstatt, nun im Besitz der Klassik Stiftung Weimar, im Keller des Neuen Museums der Moderne. Übrigens weilt auch die letzte Buchbinderin und Ausbilderin aus der Dorfner-Werkstatt, Ria Radicke, heute unter uns.
Ergänzend hinzugefügt, ach was heißt ergänzend hinzugefügt, über die Maßen wichtig erwähnt sei noch, dass geplant ist, ein s/w-Fotobuch im Verlag ARNOLDSCHE Art Publishers, Stuttgart herauszugeben, denn es gibt ja inzwischen weit mehr Atelierporträts als die hier gezeigten, weswegen das Buch auch 80 Seiten mit 50 Abbildungen stark sein wird: Wer sich an dessen Produktion finanziell in Form einer Spende beteiligen möchte, vielleicht, weil er oder sie die Kunst Sibylle Manias gerade jetzt kennengelernt und liebgewonnen hat oder auch, weil er oder sie schon lange mal etwas für die Kunst zu tun gedachte, soll das in jedem Falle tun. Infoflyer zum Buchprojekt liegen vorn am Frontdesk aus.
Fotografie als stete Begleiterin und jederzeit spontan abrufbare Disziplin, die dem Augenblick verpflichtet einen Moment einzufrieren imstande ist, bildet auch das Medium der zweiten zur Schau gestellten Serie. Sibylle Mania nennt sie "Durchlichtfotografien", denn da das Licht nicht vom Bild zurückgeworfen wird, sondern durch es hindurchscheint, erstrahlt das Bild im Raum.
Analog aufgenommen mit einer japanischen 6x7-Pentax-Rollfilmkamera, halten diese Bilder urbane bzw. architektonische Situationen als Zeugnisse menschlicher Zivilisation fest. Orte, an denen das Leben kulminierte, bis hin zu frühhistorischen Plätzen. Statische Architekturen, teils mit starken Senkrechten, die im Kontrast zu dem fragilem Papier stehen, auf dem sie gedruckt sind. Wie korrespondiert beides miteinander, was hat von beidem Bestand?
Ein Arbeitstitel der Reihe bringt die dabei angewandte eigene analoge Technik und Überlegung doppeldeutig auf den Punkt: "Hinters Licht führen". Wie bei einem Lichtbild "funktioniert" diese Fotografie. Keine Aufnahme gleicht der anderen. Es entstehen Unikate – diaähnliche, also durchscheinende Schwarzweißpositive aus äußerst fragilem, handgeschöpften Seidelbastrindenpapier (Nepal), dessen strukturreiche Blattfasern, durchtränkt von Silbergelatine, dafür sorgen, dass die ursprüngliche fotografische Präzision verschwimmt und verfremdet wird. Schlussendlich werden die Papiere zwischen zwei Glasscheiben gepresst und so in einen Sockelstein gesteckt. Je nach Lichteinfall erstrahlt das Bild nahezu plastisch, wie ein Insekt eingeschlossen im Bernstein. Dabei liegen Reiz und Spannung dieser Serie in dem Versuch, den Bildern mit diesem Durchleuchtungsverfahren neues Leben einzuhauchen, sie aber gleichzeitig unter Verschluss zu konservieren, eine in der Gegenwart erfundene Methode, die von der Vergangenheit nicht zu trennen ist, erzeugt ein Spiel mit Raum und Zeit, dem Außerkraftsetzen von Regeln und vielleicht sogar eine Jonglage mit dem, was Spurensuche und Wahrheitsgehalt uns hierzulande und heutzutage noch bedeuten können.
Die Städtemotive der Reihe sind wiederum detailreich und vielgestaltig, filigran, zuweilen wimmelnd. Auffällig oft finden sich offene Strukturen, Vehikel des Tätigseins, Prothesen des Prozesses, Zeichen des Behelfs und Unfertigen oder Installierten in den Bildern: Krane, Gerüste, Masten, Leitungen, Treppen oder Absperrgitter. Dabei zeigen die Fotos durchaus gesetzte Hotspots der Zivilisation: Akropolis, La Sagrada Familia, Collosseum, Manhattan, Piazza San Marco, Blaue Moschee ... bis hin zu den bizarren Überlandwärmeleitungen von Jena-Paradies: Ikonen menschlicher Baukunst, denen gerade das unmonumentale Detail eigen und auffällig ist. Gerade in der Abbildung der Baustelle des Humboldt-Forums Berlin mit dem Neubau des alten Berliner Schlosses werden die archäologischen Züge der hinters Licht, hinter die Kulissen führenden Fotoreihe auf die Spitze getrieben: Die Gegenwartssituation des Wiederaufbaus von Nichtmehrvorhandenem (wenn auch Geschichtsträchtigem), also die Simulation von Geschichte, wird gedoppelt, indem Sibylle Mania durch das Erscheinungsbild ihrer Fotografie die Jetzt-Baustelle in die Kaiserzeit verlagert.
Die Grafikserie der auf Büttenkarton gedruckten Fine-Art-Fotoprints mit einer Auswahl der Durchlichtfotografien als vergrößerte Digitalabzüge ist mit 3 Stück pro Motiv limitiert. Eine Preisliste zu dieser und den anderen gezeigten Arbeiten liegt aus. Übrigens ist auch eine zehnteilige Kunstpostkartenreihe zur Atelierserie erhältlich.
Bei einer der Fotosessions, aus denen später „Durchlichtfotografien“ entstanden, durfte ich dabei sein, nämlich als Sibylle Mania im August 2001 mit ihrem Partner, dem Bildhauer Martin Neubert, zu einem Freundschaftsbesuch nach New York kamen, wo ich gerade die Chance hatte, im Whitney Museum of American Art für dessen Biennale 2002 zu spionieren, um amerikaweit geeignete Künstler und Werke vorzuschlagen, die an dieser in den USA wichtigsten Gesamtschau US-amerikanischen Gegenwartskunstschaffens teilnehmen würden – ein Tag- und Nachtjob, der uns drei dann auch dazu zwang, gleich im Museum unter den Arbeitstischen die Nächte zu verbringen – unter heutigen Umständen undenkbar. Die Biennale selbst konnte mit ihrem Planungsvorlauf auf die sich dann im wahrsten überstürzenden Ereignisse nicht mehr reagieren. Wir müssen mit die Letzten gewesen sein, die das World Trade Center noch in errichteter Form zu Gesicht bekamen, um vom Observation Deck auf die unter uns liegende Skyline zu äugen, wovon eines der ausgestellten Lichtbilder zeugt. FLAT IRON / BÜGELEISEN. Diese private Freundschaft war es auch, die quasi alle Manias/Neuberts dazu veranlasste, sich an der Produktion eines aus mehreren Hundert Aufnahmen zusammengephotoshopten Wandfrieses, einer Fotocollage gigantischen Ausmaßes namens „Die Welt des Überflusses“ meiner Frau, der Finnin Tea Mäkipää zu beteiligen, die die Welt universal und panoramisch von morgens bis nachts und von Frühjahr bis Winter so darstellt, wie wir sie gern hätten – immer mehr entfernen wir uns gerade in diesen Tagen, in denen der Amazonas-Regenwald regelrecht abgefeuert wird, von dieser schlaraffisch-fruchtbaren Erde. Eine Art inszeniertes Re-Enactment dieser „World of Plenty“ war vielleicht unsere dreitägige Hochzeitsschiffreise mit kulturellen Einschüben von 100 Gästen, zu denen wiederum die Manias/Neuberts gehörten. Meine Annäherung an Sibylle Manias Kunst hat also, wie sie schon hören, auch einen privaten Hintergrund. Und es ist schon diese private Verbundenheit, aus der heraus ich Sibylle Mania und ihrer Familie auch für die kommenden Jahre ein fruchtvolles, erfolgreiches Leben mit der Kunst wünsche, für das diese wichtige Ausstellung eine Zwischenstation ist, weil die beiden hier gezeigten Serien sich ja hinfortmäandern, während neue Kunstreihen und Kunstwerke entstehen werden. Dafür Dir, liebe Sibylle, viel Glück und Ihnen einen herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
08/2019 Frank Motz, ACC, Weimar
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druidenwerk · 2 years
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In meinem Gewand für Feste und Zeremonien , als Vorlage für einen Wächter den eine Künstlerin in Bodenwerder/Brökeln fertigt. Werde Euch davon in Wort und Bild berichten /|\ #wächter #druide #gewand #feste #zeremonie #zeremonienmeister #germandruid #druidsofinstagram (hier: Michel vom Berch - Druidenküche -) https://www.instagram.com/p/CiDa--UIQHN/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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fabiansteinhauer · 2 years
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The Wades' Multiplicity
Es gibt immer mehr als einen William Wade. Noch vor einem Spiegel wird deutlich, dass man sich dauernd im Leben zweimal begegnet. Alter Heiner-Müller-Werner-Hamacher-Witz: Kenn' ich nicht, rasier ich nicht. Immerhin hat nicht nur der König hat zwei Körper, Unrasierte haben das auch.
Das Recht der Person und das Rechtssubjekt, die sind auch durch Bilder an der "Gestaltung der Welt und der Verfasstheit der Menschen" (Bredekamp) beteiligt. William Wade ist ein Nachfolger, vielleicht Bild oder Schatten von William Wade, unter anderem von dem bekannten Abenteuerer, Diplomaten William Wade aus dem 16. Jahrhundert. Als Zeremonienmeister, Protokollchef ist aber dieser zweite Wade aus dem 18. Jahrhundert auch eine diplomatische Figur. Er ist sich selbst und anderen ein Vorbild und damit sich selbst und anderen ein Nachfolger. Er ist eine Mime, kein Schauspieler. Er ahmt nicht nur den anderen William Wade nach, er ahmt auch sich selbst noch nach, schon weil Ich ein Anderer, wenn auch kein total Anderer ist.
In mimetischen Strängen lassen sich Recht und Bildgebung an den kleinsten Stellen unterscheiden, vor allem Bild- und Rechtswissenschafler können das. Alles lässt sich trennen, jede Trennung prozessieren, jede Differenz operationalisieren, alles lässt sich für etwas reservieren. Meine Forschung und Lehre betrifft dabei (vergleichbar den Akteur-Netzwerk-Theorien, den Vorstellungen von Netzwerk und "Verschleifung" bei Karl-Heinz Ladeur und den Ideen zu Recht und Kulturtechnik bei Vismann) vague Assoziationen (Luhmann), die durch Trennungen und Austauschmanöver normativ sind und normative Effekte haben, sprich: die 'auf ungewisse Weise verbindlich' und auf gewisse Weise unverbindlich sind, weil normativ ist, was möglich ist und sein soll. Ob und was das wirklich ist, muss durch Auseinandersetzung 'geklärt', besser gesagt auseinandergesetzt werden. Das einzige, was wir in Zukunft teilen, sagte am ersten Arbeitstag Onkel Bazon (mein erster Chef), sind Probleme.
Distanznahme sei der "Kern normativer Praxis" heißt es noch mit Anklang an Carl Schmitts Vorstellung von Nomos und Nehmen/Teilen/Weiden bei Möllers. Distanzschaffen ist ein Schlüsselbegriff bei Aby Warburg. Bild- und Rechtswissenschaften kann man als Theorie und Praxis von Auseinandersetzungen verstehen, die durch Teilung binden. Was soll man vom Recht halten, was ist am Recht überhaupt haltbar? Das ius eine ars und Recht eine Scheidekunst ist, dass das Recht Differenzen operationalisiert, es scheidet, schichtet und mustert, es prozessiert die Differenzierungen, gibt ihnen Verfahren.
2.
In den Netzwerken kursiert bis heute die Idee, Follower seien Anhänger. Netzwerke sollen vernetzen und dabei Gesellschaft anreichern und bereichern. Ein vernetztes Recht und vernetzte Kommunikation sollen etwas vermehren. Vernetzt Euch: der sonst so zuverlässige Michel Serres hat mal ein Buch mit so einem Titel rausgehauen. Alina Lipp, die im Netz, auf Telegramm Propaganda für Putintoddler macht, hat einmal stolz die Anzahl der sog. Follower verkündet. Die ist supervernetzt. Dabei sind Follower zuerst eins: elektrisierte Anschlüsse. Ob sie aus Begeisterung oder aus dem im Netz blühenden Genuß am Fremdschämen, ob sie aus Empörung oder Jubel elektrisiert sind, das ist schwer zu sagen. Eins ist sicher: einer dieser Follower bin ich.
3.
Ein Protokollchef wie Wade, der Vorbild und Nachfolger in einem, besser gesagt in Zweien ist, liefert elektrisierenden Zwist. In den rhetorischen Institutionen, bei Quintilian, gibt es dafür Begriffe: enargeia oder evidentia. Ähnlich wie beim Begriff der Antike kann man beide Begriffe mit oder ohne polare Spannung lesen. Man kann die Begriffe als Vorgänge, Verfahren oder Techniken übersetzen, also auch als Protokolle. Dann meinen beide Begriffe Verfahren juridischer Bildgebung, die etwas vor Augen stellen. Im forensischen Kontext wäre das ein Zeigen, das bezeugen soll, das wäre ein Beweisen oder (Ge-)Wahrmachen.
In einer Gesellschaft, also einer Gesellschaft, die eine Signatur hat und insofern durch eins bezeichenbar ist, würde auch so eine Übersetzung schon reichen, wenn es dort zum Beispiel eine Perspektive, eine Wahrheit gäbe. Wäre die englische Gesellschaft nur Englisch, die bürgerliche Gesellschaft nur bürgerlich, die liberale Gesellschaft nur liberal und der Westen nur westlich, dann wäre auch die Wahrheit dort wohl früher oder später zur Eindeutigkeit und Einfachheit, wohl auch Einfältigkeit fähig. Dann könnte man das alles unterschreiben, sogar das, was Thomas Vesting darüber jüngst rechtstheoretisch und rechtsikonographisch mit Wades Bildnis von Thomas Gainsborough entfaltet hat. Der Stich oben ist eine Reproduktion. Es könnte reichen, nur das Bildnis von Wade zu zeigen, dann wäre die Höflichkeit und ihr Rechtsubjekt inbegriffen, wenn die Gesellschaft eine Signatur hätte.
Enargeia/ evidentia sind aber Begriffe aus einer Gesellschaft, die Ladeur treffend (multi-)polar nennt und wie Warburgs Staatstafeln viel, zuviel Signatur hat. So etwas ist ein Multiple, das ist mannigfaltig. Übersetzt man die Begriffe so, wie Warburg den Begriff und Bild der Antike übersetzt hat, wären anderen Formulierungen als "vor Augen stellen" treffender. Sie müssten die Polarität explizieren. Eine Reihe von Formulierungen kommen in Betracht. Besonders inspirierend ist nach Friedrich Weber-Steinhaus vor allem ein Text, den Heinrich Kleist über Verfahren und Akten, über Allmählichkeit, Fertigung, Gedanken und Reden geschrieben hat.
Was mit enargeia gemacht wird, das muss kein Stellen sein, nicht im Sinne einer Aufstellung und einer Besorgung von Stand oder Status. Es kann auch eine Her- und Darstellung, ein Vor- und Unterstellung sein, die etwas kippt, wendet, kehrt oder dreht (das würde mich wegen Aby Warburg und Edgar Wind besonders interessieren). Das kann auch etwas vor Augen passieren lassen, denn das decorum wäre dabei Teil einer Sortierung oder Musterung, die nicht im Passenden aufgeht, sondern auch passieren, durchgehen kann. Und überhaupt, warum vor Augen, wenn bei Quintilian eigentlich von Stellen unter den Augen die Rede ist?
Friedrich Weber-Steinhaus schließlich bringt mit seinem Verweis auf Kleist ein Missing-Link zwischen Quintilian und Warburg ins Spiel. Die Passage über den Zeremoniemeister führt energeia als das Polare vor, das etwas vor oder unter Augen lädt oder vor Augen laden lässt. Auch die Entladung wäre Polarisierung, die Spannung nicht auflöst. Was darin entlädt, leitet über, lädt an anders ab, anderes auf. Laden kann in dem Sinne eine der Polarisierungshandlungen sein, die Pablo Schneider anhand eins Kommentars zu Edgar Wind entfaltet. Und das wäre wohl jedes sonderbare Distanzschaffen, von dem Warburg nahelegt, dass es die Distanz, die es schafft, nicht zurücklegt. Warburgs Vorstellung von Polarität ist dem Verzehr, den anthropofagen und theophagen Verfahren, die er auf Tafel 79 kommentiert, eng verwandt, weil das polare Distanzschaffen wie ein 'Fressen' durch Verkehrung effektiv wird und unersättlich bleibt.
Stellt man das Bild von Wade in einen Text, lädt man etwas vor Augen, es könnte auch Höflichkeit sein, aber inbegriffen wäre sie dann nicht. Rüdiger Campe ist für die rhetorischen Verfahren ein Ansprechparter. Man müsste an anderer Stelle mehr dazu sagen.
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MASCHINERIE_WINTERSCHLAF
Der Winterschlaf hat angefangen, im ganzen Ruhrpott verkriechen sich die kältescheuen Kinder der Nacht in ihre heizungsluft-trockenen Wohnungen. 
Im ganzen Ruhrpott? Nein! Eine kleine, feine Partygesellschaft leistet erbitterten Widerstand! Die MASCHINERIE gibt eben niemals auf. Und die Forderung der Maschinisten lautet: / a) Spaß und Liebe für alle / b) Nichttanzverbot im ganzen Land / c) Grooven bis es auf der Tanzfläche heißer ist, als in jeder Sauna Und den Aufguss machen für euch: special guest DSCHIRI mit seinen knackigen SynthwaveHouse-Beats direkt aus dem Duisburger Ghetto, Zeremonienmeister LIP71 mit seinem pulsierenden Minimal-Mix out of space, Kapitän ROTHER mit seinen stampfenden House-Drums aus den Hafenvierteln aller Welt und MC MISHA mit seinen kickenden Micro-Grooves fresh from Schubert. From Maschinerie with love..
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korrektheiten · 1 year
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Papst Franziskus ernennt seinen Zeremonienmeister zum Erzbischof
katholisches.info: (Rom) Msgr. Diego Giovanni Ravelli, der päpstliche Zeremonienmeister und Leiter des Päpstlichen Chores der Sixtinischen Kapelle, wurde von Ppast Franziskus zum Titularbischof von Recanati und Erzbischof ad personam ernannt. Der 2021 an der Spitze des Amtes für die Liturgischen Feiern des Papstes vollzogen Wechsel wurde damit einzementiert. Das Presseamt des Heiligen Stuhls berichtete gestern: „Der ... http://dlvr.it/SmvKgW
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ericunger04-blog · 4 years
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