Tumgik
ani-leleve · 4 years
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Corona hier, Corona da
Corona hier, Corona da. Mal hüh, mal hott. Erst Witz, jetzt Not. Stand. Hashtag steh zu Hause. Sind 2 Meter Abstand genug, um den Wald trotz lauter Bäume zu sehen? Schreit doch nicht so! Ihr panikiert mich sowas von peripher. Soziale Abstandswahrung, soziale Abstandsverwahrlosung. Barcodes der Farfalle-Pasta, Menschlichkeitsverfalle an der Kasse von Aldi. Haste mal ne Maske? Nein, dann kannst du mich mal. Ich raste gleich aus. Aber erst raste ich im Bett. Mit Snacks. Und Netflix. Da guck ich fix Dokus zur Natur. Schicksal einer Virusdiktatur. Fickt uns alle ausvernehmlich, unerträglich, unverträglich. In welchen Verträgen haben wir die AGBs nicht gelesen? In allen. Im faulen Zustand verfault. Blind vertraut. Jetzt taub. Ich will das nicht mehr hören. Sagt mir doch was Gutes. Aber die Guten haben zu tun. Sie ruhn sich nicht aus. Und der Rest, der schickt sich Mut. Und Angst. Lug und Trug. Und Tanz. Wie viele komische Menschen braucht es, um eine Unlust zu besiegen? Frieden. Kehr doch bitte vor meiner Tür. Ein. Ist es Liebe, wenn wir zwei Tage auf Tinder schreiben? Und drei Gemeinsamkeiten teilen? Heiraten und Kinder wollen, die zu Hause tollen. Volle Köpfe vom Hausarbeiten machen rollen. Und wir rollen mit. In der Waschmaschine des Wahnsinns. Oder Genies. Ist Langeweile die nächste Evolutionsstufe? Alles eine Frage der Perspektive. Führt die Treppe hinauf- oder hinab? Hin oder her? Der schmale Grat zwischen Produktivität und Trägheit. Aktivität und Regung? Oder Stagnation und Regen? Tropft es am Fenster oder klopft es an der Tür? Wer hat die Antwort? Hört mich hier jemand? Ach das war nicht echt. Das war ein Fake vom blassen dünnen Jungen. Aus dem Internet. Das Headset sitzt nett und verdeckt das fette Haar. Moment, ich mach die Kamera aus. Hallo Oma. Wie ists im Heim? Isst du auch fein? Huhn oder Ei? Draußen sein oder nicht sein? Hüh oder hott? Corona hier, Corona dort.
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ani-leleve · 4 years
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Zwischen Rändern
Zwischen Rändern des Wahnsinns und dem Blick über Tellerränder sind wir alle blind und taub für Kontakt geworden. Wir sehen uns, aber auch nicht wirklich. Wir hören uns, aber auch nicht wirklich. Die neue Wirklichkeit ist eine nie geglaubte Realität. Stimmen von Autoritäten in meinem Kinderzimmer. Einblicke in eine kürzlich etablierte Vergangenheit, die erneut zu meiner Gegenwart geworden ist. Der Wissensvorsprung unseres Verstandes gegenüber unserer Naivität, dass dies kein Alptraum ist, ist am besten mit Ignoranz zu ertragen. Oder dem Verbrennen des Kalenders.
Und doch hilft es nichts, sich dagegen zu wehren. Es nicht wahrhaben zu wollen, zu leugnen, zu belächeln, zu verstecken. Wie das Leben stets lehrt, ist das Handicap zur Stärke zu verwandeln. Ein erblindeter Mensch kann von Tag zu Tag besser hören. Wir alle können uns von Tag zu Tag besser spüren. Zwar sind wir körperlich getrennt, unsere Sinne fliegen aber in einem gegenstandslosen Universum umher und treffen sich dann und wann auf neuen Ebenen wieder. Trunken von der Utopie, die Welt und bisherige Ordnung neu zu denken. Die Kontaktlosigkeit bindet uns im Geiste enger denn je aneinander. Der neue Kontaktsinn ist geschärft, wenn wir uns ihm annehmen und ausliefern. Die alten Regeln sind obsolet in der neuen digitalen Normalität. Welche Regeln werden geboren, wenn wir uns dem Spüren hingeben? Kommt, wir versuchen uns zu spüren.
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ani-leleve · 5 years
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Hinter geschlossenen Vorhängen
Hinter geschlossenen Vorhängen, vor verschlossenen Türen. Warum werde ich nicht durchgelassen, um die Wahrheit zu spüren?
Über zerrissenen Faltbriefen, unter vergossenen Tränen, sitze ich da in Einsamkeit vor vergangenen Plänen.
Mit entlassenen Posten,   in verlassenen Räumen, schließe ich eine Sehnsucht ab und muss doch von ihr träumen.
Von besessenem Reichtum   zu bemessener Leere ist es ein einziger Katzensprung, wenn eine Katze ich wäre.
Ich bin ein Hund.
Ich bin ein Hund. Und brauche nicht viel. Ziel meines Lebens ist Glück. Schmück ich mich damit ein Stück. Rückt mein Segen wieder ins Lot. Droht bald eine Entscheidungsnot? Holt sie mich ins Gedränge? Verengt sie meine Zugänge, sprenge ich einfach die Vorhänge.
Bum.
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ani-leleve · 5 years
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Wer ist da?
Mein Herz klopft. Ich mach nicht auf. Ist bestimmt wieder derselbe. Wenn er reinkommen will, muss er es schon selbst versuchen. Ich steh ganz bestimmt nicht wieder auf, komme ihm entgegen, lächle an der Tür. Je öfter er klopft und nicht reinkommt, desto mehr Schrauben hämmere ich an die Tür, mehr Stühle stelle ich davor. Oh ja, ich habe da noch so einen ganz schweren Brocken vom letzten Sommer, den ich zur Verstärkung hinstellen kann. Ich warne ihn ein letztes Mal.
Klopf, klopf, klopf. Wer nicht hören will, muss fühlen?
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ani-leleve · 5 years
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Serie "Selbsternannte Weisheiten" - Folge 11
Lange Autofahrten mit der Familie sind noch schlimmer als Weihnachtsessen an Heilig Abend.
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ani-leleve · 5 years
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Gefühle
Das Alter
Es verändert sich.
Erst ist man zwölf, dann plötzlich,
vierundsechzig.
Das Alter
Es verändert sich.
Gefühle nicht.
Auch als erwachsener Mann
trauert man.
Um das Eis, das zu Boden fällt.
Doch aus Hemmung, aus menschlicher Scham,
aus Angst hält man die bitteren Tränen zurück.
Man ist feige,
weil man verlernt hat, Gefühle zu zeigen.
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ani-leleve · 6 years
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S-Bahn Klappe die X-te
Auf meinem Weg begegne ich vielen Personen und Geschichten, vielen Problemen und Ereignissen. Besonders vielen dieser Dinge begegne ich in der S-Bahn. Ein Mann dehnt sich im Waggon, trägt dabei hautenge Radlerhosen in Knallfarben und Sportschuhe, die ebenfalls knallen. Der Glanz seines Ringes am Ringfinger scheint über die ganze Bahn. Einige Momente später kommt vom anderen Ende des Abteils eine exakte Kopie dieses Mannes auf mich zu.
Ist heute der Tag der verheirateten Jogger in der Midlife-Crisis? Wollen sie noch ein paar Pfunde vor Weihnachten verlieren, um sie an Weihnachten wieder zu finden?
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ani-leleve · 6 years
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Marathonläuferin
Ein Text aus der Perspektive meiner Nase Ich bin Extremsportlerin. Um genauer zu sein Läuferin. Seit ca. 3 Jahren laufe ich so bei allem mit, was geht. Gerade in der Wintersaison nehme ich an allen möglichen Rennen teil. Da versuche ich auch gerne mal, all meinen Freunden davon zu erzählen und sie davon anzustecken. Manchmal klappts, manchmal nicht. Je nach Nähe zum Thema. Mittlerweile aber bin ich glücklicherweise aus der Extremsportszene raus. Laufe nur noch so vielleicht 1x im halben Jahr wo mit. Die Zeit hat mich ziemlich fertig gemacht. Ich war oft schlapp, müde, erschöpft, nicht so Funktionsfähig wie sonst. Da wusste ich irgendwann gar nicht mehr, wie es früher mal war, vor dem Laufen. Schwierigkeiten hatte ich auch mit der Atmung. Als ich noch besonders viel gelaufen bin, bekam ich immer häufiger kaum noch Luft. Generell war es eigentlich nie meine Entscheidung zu laufen. Es überkommt mich einfach, wie, ja wie so ein Virus.
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ani-leleve · 6 years
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Dein Rap ist genial! Hast du den anderweitig schon veröffentlicht?
Oh Danke! Ne, ich veröffentliche sonst keine meiner Texte.. bin zu blöd und zu faul, da ne andere Plattform für zu finden
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ani-leleve · 6 years
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Serie “Selbsternannte Weisheiten” - Folge 10
Heilen auf Knopfdruck
Die positivste Person bin ich in dem Moment, bevor ich gleich auf der Bühne weinen muss. Genau da denke ich am angestrengtesten nach, was mich jetzt traurig machen würde. Was die Figur, die ich verkörpere, traurig macht. Und genau da fällt mir zu jedem traurigen Aspekt des Lebens, jedem Rückschlag, der erlebt wurde, jedem einschneidenden Erlebnis, das motivierendste Gegenargument ein. Umweltverschmutzung und arme Meeresschildkröten, denen Plastikstrohhälme aus den Nasenlöchern gezogen werden? Immerhin gibt es Menschen, die ehrenamtlich solche Arbeit verrichten und armen Lebewesen helfen! Zukunftsängste? So schlimm ist es auch wieder nicht, ich wusste schon immer, wie es weiter geht und jetzt werde ich auch einen Weg finden! Liebeskummer und unerwiderte Gefühle? Hallo! Du musst gleich einen 10-minütigen Monolog mal eben aus dem FF halten vor 200 Zuschauern über Liebeskummer, ich glaube, das ist jetzt A der falsche Zeitpunkt, um an XY zu denken, B weißt du über die Rolle, was das A und O der Liebe ist und C kannst du ziemlich gut das Alphabet.
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ani-leleve · 6 years
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Rapsong No.2
Für einen Workshop sollte ich heute einen Raptext schreiben. Wir hatten nur 20 Minuten Zeit für ein Thema unserer Wahl. Ähm, na dann viel Spaß.
Strophe 1
Erinnerungskultur sagte einst Jan Assmann Er meinte damit darauf zu achten Welches Material unser Boden hat Und wer darauf gelogen hat Welche Kämpfe darauf ausgetragen wurden Welche Gräber darunter begraben wurden
Wir stehn drauf wir gehen drauf Und hören zu, wie jemand Wut und Hass Predigt Und sagt, Geschichte wäre hier und heut erledigt Dabei gäbe es kein heute, wenn es gestern nicht gäbe. Verstehen wir doch, ob im Bundestag, im Schrebergarten, vorm Bankautomaten Wir müssen wissen, was mal geschah.  Denn sonst passieren Fehler noch ein zweites Mal.
Refrain
Die letzten Zeitzeugen sterben Und damit auch unsere Fragen Wir müssen für Sie weiterleben Für sie sprechen, Amen.
Strophe 2
Stolpersteine, Gemälde, Museen, All das ist doch ganz schön anzusehen. Der Zeigefinger im Schulunterricht, Bekehrt, belehrt, und bringt doch nichts.
Wenn AfD, NPD und jetzt der Wahlomat Die Abschaffung der Erinnerung zum Thema hat Wir brauchens nicht mehr? Ist das echt ne Frage? Echt eine zur Diskussion offen stehende Frage, wenn:
Refrain
Die letzten Zeitzeugen sterben Und damit auch unsere Fragen Wir müssen für Sie weiterleben Für sie sprechen, Amen.
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ani-leleve · 6 years
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Alte Zeiten
Als Kind gehörte es zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, mir alte Fotoalben anzuschauen. An trüben Regentagen, zu einsamen Stunden oder an leisen Sonntagmorgen (am besten schon um 6 Uhr in der früh, als Kind war man zu verrückten Zeiten hellwach), packte mich das Verlangen nach ein paar Erinnerungen. Eine riesige Kiste voller Alben stand im Schrank des Elternzimmers, welche sich mit den Jahren füllte und irgendwann kaum mehr schließen ließ. Auf Zehenspitzen schlich ich ins Zimmer, wühlte so leise es ging in der Kiste, suchte mir die spannendsten Alben heraus und schlich mich wieder davon. Es machte mir einen Riesenspaß, die Fotos zu durchforsten. Auf den Rückseiten zu observieren, in welchem Jahr diese entwickelt wurden, mir die altmodischen Frisuren anzugucken, unbekannte Gesichter von entfernten Verwandten zu bestaunen oder den eigenen Entwicklungsverlauf zu beobachten; Der gesamte Prozess konnte mich stundenlang fesseln. Ich verstand nie, wieso es meinen Eltern nicht so einen Spaß bereitete. Wieso meine Oma ungern das Album aufschlug. Jetzt und ganz zufällig, vor einigen Minuten, schaute ich zum ersten Mal seit Jahren wieder in eines der Alben. Und ich habe verstanden, wieso. Die Gefühle der Kindheit sind geblieben, doch leider nicht alle Menschen auf den Fotos. Erinnert wird man an alte Zeiten, in denen einige Dinge zur besseren Selbstverständlichkeit angehörten, die man aus diesem Grund gar nicht zu schätzen wusste. Die blanke Wahrheit der Vergangenheit ist im menschlichen Gedächtnis blasser geworden, die Konturen verdrängt. Mit einer Härte zeigt das Album mit einem Schlag einer Seite Gesichter, auf die man sich eigentlich hätte vorbereiten müssen. Und nebst der schönen nostalgischen Gefühle verdrückt man doch eine bittere Träne der Vermissten.
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ani-leleve · 6 years
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Herz trifft Herz
Ein Adonis bist du, im Louvre hängt dein Bild von einem Mann. Ein Hochhaus misst du, sodass ich in deinen Armen schmelzen kann. 100 Blitze gibst du, wenn deine Sternschnuppen auf mich fallen. 100 Schläge triffst du, durch andere Länder hörst du mein Herz hallen.
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ani-leleve · 6 years
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Falscher Alarm
Ein Mädchen spielt mit einem Ball Plötzlich hört man lauten Knall. Die Mutter rennt mit vielen Sorgen. der Ball geplatzt, das Kind in Ordnung.
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ani-leleve · 6 years
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Vernebelte Sinne
Du warst ein windiger Geselle, und jetzt ein Sturm im Wasserglas. Aus heiterem Himmel, auf die Schnelle, zog ein Nebel durch den Spaß.
Du bist stets vorbeigeschneit, Heute ist das Schnee von gestern. Ich war größter Sonnenschein, heute zieht die Sonn gen Westen.
Du mein Sturm der Leidenschaft, flatterst fähnchenleicht im Wind Nun weht anderer Windes Kraft weil die blitzenden Aug geschlossen sind.
Einst ein reinigendes Gewitter lässt du mich im Regen stehen. Aufs Eis gelockt konnte ich zitternd dein gefrorenes Lächeln sehen.
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ani-leleve · 6 years
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Verblasste Erinnerungen
Die Moral schaute in das Fotoalbum der Erinnerung, deren Verhüllung versperrte ihr die Sicht. Denn zwischen Dickicht voller Irrungen und Wirrungen sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
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ani-leleve · 6 years
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Serie “Selbsternannte Weisheiten” - Folge 9
Dinge aufzuschreiben, lohnt sich nicht. Der Klebezettel fällt unter den Kühlschrank, die Serviette wird nass, das Notizbuch bleibt im Bus liegen, der Computer stürzt ab. Die verlässlichste Festplatte ist dein Kopf. 
Oder Google.
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