Tumgik
#weil ich am Ende des Tages wieder allein zu hause bin mit meinen Gedanken
saritaaux · 4 years
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‎Muttis Gastbeitrag
(Ja, ich hatte Pipi in den Augen 💕)
 
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Es fällt mir schwer, in einem Blog dieser Güte die richtigen Worte und Redewendungen zu finden, aber scheinbar traut mir mein Kind #1 das zu. (Ich denke sie wird ihn Korrektur lesen 😉 - Anm. d. Red.: Nö).
Das Thema wäre eigentlich gewesen, über unsere gemeinsame Zeit in Peru und Bolivien zu berichten. Da das aber nun schon sehr lange her ist und Sarah ja an dieser Stelle schon ausführlich darüber geschrieben hat, werde ich ein bisschen weiter ausholen und die vergangenen Monate aus meiner Sicht reflektieren.
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Ende Februar holte ich meine frischgebackene Dotoressa nach der doch sehr anstrengenden Zeit ihrer Promotion aus Bergamo ab nach Hause. In Augsburg lies ich ihr das volle Programm der mütterlichen Zuwendung zu kommen.
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-Hotel Mama de luxe-
Das Kind hatte alle Zeit der Welt IHR großes Abenteuer zu planen. (Damals plante sie noch)
IHRE REISE UM DIE WELT!
Am Rande bekam ich so mit, was alles auf dem Plan stand und das alles ganz alleine! Bei dem Gedanken trieb es mir den Angstschweiß auf die Stirn.
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Als erstes stand der Oman auf dem Programm. Dort allein als junge Frau unter vermeintlich lauter Wilden, ein schrecklicher Gedanke, dazu eine fremde Sprache, Schrift und wie bei uns die vorherrschende Meinung, Frauen ohne Rechte. Ich hielt mich als kluge Mama mit dem Vorschlag zurück, das Ganze noch einmal zu überdenken.
3 oder 4 Tage nachdem sie im Oman angekommen war, kam folgender Anruf: „Mama, ich hab da Einen kennengelernt, sozusagen den Eli vom Oman. Der hat mich eingeladen, bei ihm zu wohnen?!!!???????? Was meinst Du, was soll ich tun?“
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(Oh Gott, schrie es in mir, das weiß ich doch nicht, ich kenne ihn nicht, ich kenn noch nicht mal irgendjemand aus dem Oman, ich weiß noch nicht mal genau wo der verflixte Oman tatsächlich ist, …….Was rate ich ihr denn…??????)
Im ersten Moment bin ich wirklich neben sprachlos auch ziemlich ratlos und überlege mir, ob es nicht sinnvoll ist, die Reisekasse aufzustocken und sie in einem Hotel übernachten zu lasse. Dann kommt mir ein Satz in den Sinn, der lange Zeit im WhatsApp-Status meiner Chefin stand:
´Vertraue ins Leben!´
Und ich rate ihr, was sagt dein Gefühl? Fühlt es sich gut an, dann vertraue ins Leben, tu es. (Adresse, Telefonnummer bitte umgehend an mich, nur um für den Fall der Fälle einen Anfangspunkt für eine ggf. erforderliche Suche zu haben und zur Beruhigung der mütterlichen Seele tägliche Anrufe bitte).
Es sollte eine der eindruckvollsten Zeiten ihrer Reise werden. Wann hat man schon die Möglichkeit, eine fremde Kultur so hautnah und liebevoll erfahren zu dürfen, wie im Schoße einer ganz normalen Familie, mit allen Alltäglichkeiten, die das Leben aus macht. Akram, der Eli aus dem Oman, war mittlerweile auch schon bei uns zu Besuch. Diese wunderbare Zeit ging viel zu schnell zu Ende und das nächste Abenteuer, die nächste Herausforderung NEPAL stand vor der Tür.
Auf dem noch vorhandenen Plan `Vipassana´. Was für eine kuriose Idee? 10 Tage Schweigeexerzitien, quasi ein Oxymoron, unvorstellbar: Sarah spricht 10 Tage NICHTS, NADA! Ist mit dem zufrieden, was sie bekommt, keine stundenlangen Diskussionen um Kaisers Bart mit einem Output an Wörtern, die normale Menschen nicht so einfach aufnehmen und verarbeiten können. Das ist das eine. Das andere, sie ist in dieser Zeit für mich nicht greifbar, da Ausweis, Händi und alle anderen Mittel, die zur Kommunikation dienlich sind, abgegeben werden müssen. Für mich war das die schlimmere Prüfung als die Sache im Oman.
-Vertraue ins Leben-
Da ist er wieder dieser Satz. Vertraue, vertraue, vertraue
Auch das ging, Gott sei Dank, gut zu Ende und irgendwann meldete sie sich frohgelaunt über Video-WhatsApp, tiefenentspannt und mit sich selbst zufrieden und im Reinen, wie niemals zuvor.
Wie schön das ist!
Dann die nächste Idee. Sarah geht Bergsteigen. Und das gleich im Himalaya. Ja wenn man da schon mal vor Ort ist! (Bisher gings gerade mal so ein bisschen in der Ebene am Lech entlang). Die WhatsApp-Message musste ich tatsächlich zweimal lesen. Scheinbar ist beim Schweigen doch etwas passiert. Wieder tagelang keine Verbindung, schwer auszuhalten.
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-Vertraue- schon wieder
Die Bilder, die irgendwann ankommen sprechen für sich. Wunderbar, beindruckend – ich will auch…
Dass sie nur knapp dem Tod entronnen ist und deutlich an ihre Grenzen stieß, hat sie erst später erzählt.
Für Sarah ging es dann über China auf die Philippinen.
Die Ankunft in China lief nicht so, wie Sarah das geplant hatte. (Spätestens ab jetzt gab´s keine Pläne mehr)
Zuerst durfte sie nicht einreisen, dann stand sie ohne Geld da - westliche Kreditkarten funktionieren nicht, Dollars und Euros nehmen sie nicht und Yens kann man vorher nicht tauschen - ohne Sprache. Jemand zu finden, der englisch spricht ist Glücksache, Lesen geht bekanntlich auch nicht.
Vertraue…..es gibt auf der ganzen Welt gute Menschen, die einem ggf. aus der Patsche helfen und für ein Lächeln das Ticket zum Hostel besorgen. Und Kaffee und was zum Essen gab´s oben drauf für das Versprechen, es jemand anderem in einer gleichen Situation zurück/weiter zu geben. Welch menschliche Größe dieser Flughafen-Monteur hatte, ich wünsche ihm alles, alles erdenklich Gute sein ganzes Leben lang.
Dann Party-Time und tauchen auf den Philippinen. Keine Katastrophen. Bis auf das Bild mit dem Walhai im Hintergrund und mein kleines, zartes Mädchen kurz davor. (Mama, das sind Vegetarier. Na, hoffentlich holt der Vegetarier nicht mal schnell tief Luft und sie ist so als kleine Beigabe, wie die Mücke beim Radeln, aus Versehen als Zugabe mit dabei).
Vertraue ……. auch Fischen, was mir persönlich bekanntermaßen niemals gelingen wird.
Über Dubai gings dann in den Iran. Das war fürs Mutterherz wieder eine neue Herausforderung, aber diesmal nicht wegen der fremden Kultur und so sondern, weil der verrückte Typ, der angeblich den Größten hat, sich mal kurz überlegt hat, ob er sich nicht auch im Iran ein bisschen einmischen soll. Dumm nur, dass Raketen nicht zwischen gut und vermeintlich böse unterscheiden. Übrigens auch nicht, ob zufällig ein deutsches Mädel darunter ist.
Vertraue ….. auch wenn’s schwer fällt
Ein trauriges Ereignis in der Heimat machte es notwendig, dass Sarahs Aufenthalt im Iran kürzer wurde als ‚geplant‘. Für meinen Papa, Sarahs Opa, wurde es auf dieser Welt zu beschwerlich und er verlies uns für immer und ging in ganz andere Welten.
Schon als sie hier wieder ankam, bemerkte ich, wie sehr sie sich zu ihrem Vorteil verändert hatte, wie ausgeglichen und zufrieden und in sich selbst ruhend sie zurück kam.
Wie schön, das zu erleben.
Nach der kurzen gemeinsamen Zeit, die mein Vater uns geschenkt hatte, verlies uns Sarah in die andere Richtung auf dem Globus. Es ging nach Südamerika. Mexico, Guatemala, Belize, Panama und Kolumbien standen auf der Liste.
Vertraue …
Und dann, ja dann, kam unsere gemeinsame Zeit. Mutter-Tochter-Zeit. Nachdem sich in good old Germany über die Zeit so viel verändert hatte, zerplatzten auch meine ursprünglichen Reisepläne wie Seifenblasen. Und da ist er wieder der Satz „Vertraue ins Leben“ und alles wird gut.
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Ich habe mich kurzer Hand bei Sarah eingeladen, um sie ein kurzes Stück auf ihrer Reise zu begleiten. (Ich glaube anfangs fand sie das nicht so spannend, mit der Mama durch die Welt zu tingeln.)
Treffpunkt war Flughafen Lima in Peru, so schlappe 11 000 km far away from home. Sarah kam aus Iquitos, das waren nur 1000 km. Nach anfänglichen Schwierigkeiten war ich doch froh und sehr erleichtert, als ich meine Große aus dem Heer der generell etwas kleineren Peruaner herausstechen sah. (Es ist halt immer besser, wenn man ein bisschen größer als der Rest ist.)
Zuerst musste ich mich schon daran gewöhnen, dass es eigentlich keinen Plan gab. Motto: „So wie´s kommt, so kommt´s,“ oder „Vertraue ins Leben.“ Mittlerweilen war ich ja schon voll in Übung mit dem Vertrauen und so. Also tingelten wir ohne Plan durch Peru und Bolivien. Halt, zurück, einen Plan hatte ich schon im Gepäck, der hieß Macchu Picchu und der ist auch aufgegangen, obwohl es nicht immer danach ausgesehen hat.
So ohne Plan zigeunermäßig durchs Land zu ziehen, also ohne große Vorbereitung, ist höchst spannend einerseits und entspannend andererseits. Nie vorher hatte ich von Choquequirao gehört, der alten Inkastätte, die so abgelegen war, dass sie niemals entdeckt wurde und auch heute nur per pedes erreicht werden kann, was den Touristenstrom sehr in Grenzen hält.
Rainbow-Mountain und Red-Valley, das erst seit einigen Jahren sichtbar ist, seit die Gletscher dort abgeschmolzen sind. Ich wusste bis dahin nicht, dass es so etwas wundersames Schönes gibt.
Und unser Roof-Top in Cusco – smoking funny things included natürlich aus rein medizinischen Gründen, wegen der Höhenkrankheit und nur deswegen!!!
Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Und wie spaßig low-budget-Reisen ist. Die vielen netten Menschen aus aller Herren Länder, die man da kennenlernt und alle vertragen sich, helfen einander, geben von dem ab, was man selbst entbehren kann oder nicht mehr braucht. Seien es nun Teile der Ausrüstung, oder Essen oder Erfahrung, oder, oder, oder.
Man versteht sich einfach über die Grenzen hinweg. Es geht doch im Kleinen, warum nicht auch im Großen? Das waren die Fragen, die mich beschäftigten, als ich bei unserem Tripp über holprige Schotterwege der Anden im Nachtbus nicht schlafen konnte, z.B weil die dämliche Plastikbox mit den leeren Kalorien gefühlte 1000 mal pro Minute zu Boden kullerte und ich sie immer wieder zurück auf ihren Platz auf das Tischchen vor mir stellte. Oder nach Sarahs strafendem Blick, als ich in der zweiten Nachtbusfahrt nach der Ladebuchse fürs Händi gruschtelte und Sarah meinte, ich würde damit den ganzen Bus wachhalten. Bäng, das saß.
Nichtsdesto trotz kamen wir planlos nach Bolivien und nach La Paz und dann in die Uyuni Salzwüste. Ich durfte eine der besten Zeiten meines Lebens mit der nettesten, kompetentesten Reisebegleitung ever verbringen.
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Noch heute erstarre ich vor Ehrfurcht, wenn ich daran denke, wie locker flockig und mühelos sich meine Tochter in drei Sprachen unterhält und das gerne auch gleichzeitig. Schade, dass das die Fachstufenbetreuerin in Spanisch vom hochehrwürdigen Gymnasium bei St. Anna nicht miterleben kann, die zu ihr sagte: „Sarah sie werden niemals spanisch sprechen.“
Vertraue …… auch als Lehrerin.
Viel zu schnell verging die Zeit und ich musste zurück, da es hier ja schon Pläne gibt, die eingehalten werden müssen. Leider, denn so ein year off hätte schon was … eigentlich.
Ich spendierte Sarah noch eine zusätzliche Nacht im Luxushotel in La Paz. Aber die Weltenbummlerin trieb es dann schnell weiter und weil es so schön ist, wenn sich etwas ereignet, blieb sie noch in Bolivien, um den dortigen Umsturz hautnah mit zu erleben.
Vertraue… man weiß ja nie, wie sich so eine angespannte politische Lage entwickelt.
Es ging ja Alles gut und bis auf die Beule am Kopf hat sie keine bleibenden Schäden davon getragen.
Für Sarah geht es nach Bolivien noch weiter nach Argentinien und dann nach Uruguay. Von dort wird sie am 24. Dezember, sozusagen als Chrischtkindle, wieder in den Schoß der Familie aufgenommen werden.
Wie sehr ich mich darauf freue, alle wieder um einen Tisch versammelt zu sehen.
Fazit:
#Das Schöne am Reisen ist, daß Du nie so zurückkommst, wie Du gegangen bist#
Wie wahr!
Vor knapp einem Jahr verlies uns eine total überarbeitete, überspannte, aber mutige und neugierige junge Erwachsene – zurück kommt eine in sich ruhende, mit neuen Eindrücken und spannenden Erfahrungen beladene, wunderschöne, gereifte, junge Frau.
Vertraue ins Leben!
Mama
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koffermaedchen-blog · 5 years
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Bei den Buddhisten
September 2018
DER TAG DAVOR
Nach einem 16-Stunden Flug und einer 4-Stunden Taxifahrt komme ich endlich im buddhistischen Meditationscenter in der Nähe von Kandy in Sri Lanka an. Hier werde ich die nächsten 6 Tage für ein Schweige- und Meditationsretreat verbringen. (Ein Retreat ist ein geplanter Rückzug vom Alltag, der Begriff kommt ursprünglich aus den Buddhismus - buddhistische Mönche ziehen sich von der Außenwelt zurück, um in Einsamkeit zu meditieren und Erleuchtung zu erlangen). Am Eingangstor hängt ein Schild mit der Aufschrift “Silence please”; es geht also schon los mit dem Schweigen. Mit so wenigen Worten wie möglich zeigt einer der Mönche mir das Center. Es ist wunderschön hier. Mitten im Wald in den Bergen, weit entfernt vom Rattern der Tuktuks (3-rädrige Taxis), klare Luft zum Atmen. Man merkt, dass sich hier um die Anlage gekümmert wird. Es gibt einen Speiseraum, eine Meditationshalle, eine Yogahalle, eine kleine Bibliothek (die allerdings während eines Retreats geschlossen ist) und die Schlafräume - Frauen und Männer sind voneinander getrennt. Mein Kuti (Zimmerchen) ist 2 mal 3 Meter groß. Darin befinden sich eine Matratze (eher ein Schaumstofffetzen mit einem Stofffetzen darüber), ein kleines Regal und eine Stange, um Kleidung aufzuhängen. Ich bekomme 5 Kerzen, da wir Strom sparen sollen. Und ein Handbuch mit Regeln, Richtlinien und dem Stundenplan. Man soll keine Lebewesen töten, nicht stehlen und lügen. Kein Sex, keine Drogen. Lesen, Musik hören, schreiben sollte vermieden werden. Und natürlich: schweigen. Der Tag beginnt um 5 Uhr morgens, insgesamt 5 Stunden Sitzmeditation. Ausserdem Steh-, Geh- und Arbeitsmeditation, Yoga, Meditation im Freien, Chanting (melodiöses Sprechen von (religiösen) Texten), Vorträge unseres Lehrers und Gruppendiskussionen am Abend. Der Tag endet gegen 9 Uhr abends. Na, das kann ja spaßig werden!
TAG 1
Ich fühle mich sehr verloren. Das Retreat startet offiziell erst am Nachmittag, daher sitze ich alleine in der großen Meditationshalle und versuche, mich auf meinen Atem zu konzentrieren. 30 Minuten kriege ich noch hin. Aber 1 1/2 Stunden..?! Es wird unbequem, etwas tut mir weh, ich schlafe ein, meine Gedanken wandern in die Zukunft. Ich werde ungeduldig.
Ab Mittag kommen die anderen Teilnehmer nach und nach an. Wir sind 20 Personen, und während die Leute nacheinander den Speiseraum betreten, versuche ich herauszufinden woher sie wohl alle kommen.
Dann beginnt das Retreat. Upul, unser Lehrer, auch wenn er sich selbst nicht als solches bezeichnet, sondern als unser Freund, der sein Wissen und seine Erfahrungen mit uns teilt, fasziniert mich von Anfang an. Er strahlt eine unglaublich friedliche und freundliche Energie aus. Und alles wirkt so viel klarer und einfacher, wenn ich im Schneidersitz mit geschlossenen Augen da sitze und seiner ruhigen, melodiösen Stimme lausche.
Worte von Mr Upul: Unser Geist hört nicht auf Versprechen, Drohungen oder Stress. Wir müssen ihn immer wieder freundlich dazu einladen, im Jetzt zu bleiben. Und wieder und wieder und wieder. Es ist normal, dass unsere Gedanken abschweifen. Doch wenn wir merken, dass wir nicht im Hier und Jetzt sind, sind wir uns dessen bewusst und wir sind aufmerksam.
TAG 2
Die ersten fünf Stunden eines Tages sind eigentlich richtig gut: Eine Stunde Morgenmeditation, Tee, Yoga, ein leckeres Frühstück und 1 1/2 Stunden Arbeitsmediation (auch Karma Yoga genannt, dabei geht es darum, etwas für andere zu tun, nicht für einen selbst, und dabei aufmerksam zu sein - ich habe dem Laub den Kampf angesagt). Aber danach wird es hart. Und es ist dann erst 9:30 und ich habe immer noch fast 12 Stunden vor mir!
Ich habe das Gefühl, meine Gedanken werden lauter. Heute fällt es mir schwerer sie wieder in die Gegenwart zu lenken. Sie wandern immer wieder woanders hin. Oder ich schlafe ein.
Lehrer: Heute meditieren wir mit dem Gehör. Konzentriere dich auf die Geräusche, die du von draußen hörst, und die Stille in dieser Halle.
Gedanken: Ok, das ist einfach, das bekomme ich hin! Also, der Wind, der durch die Bäume weht... zirpende Grillen... das könnte ein Affe gewesen sein.. Apropos Affe, weisst du noch neulich im Zoo mit Lukas? Die Gorillas waren echt beeindruckend!
Ich: Ja, das war ein super Tag, aber könntet ihr bitte wieder zurück ins Hier und Jetzt kommen und auf die Geräusche achten?
Gedanken: Oh ja, entschuldige, natürlich! Also, der Wind.. und die Grillen.. Stille hier drinnen... Oh da hat sich gerade jemand bewegt. Dem tut sicher etwas weh. Vielleicht sollte ich auch mal die Position wechseln, mein Knie tut..
Ich: Es geht nicht um Empfindungen im Körper im Moment. Es geht um Geräusche..
Gedanken: Ah stimmt! Der Wind.. Kann man nicht auch Mantren singen? Buddham saranam gachami. Buddham saran... Deeespaaaciiitooo .. aah nein, falsches Lied...!
Am Abend bin ich völlig kaputt. Mein Rücken schmerzt, mein Knie tut weh, meine Haare sind fettig, meine Haut ist trocken. Und ich zucke immer noch bei jedem dunklen Fleck, den ich an den Wänden oder am Boden sehe, zusammen, weil ich denke, es sei eine Spinne.. Meistens zu Unrecht. Nur beim Zähne putzen vorhin musste ich mich im Weitspucken üben, da nur ca. 5cm Luftlinie zwischen Waschbecken und dem achtbeinigen Ungeheuer waren. Mein Kuti riecht etwas vermodert. Die „Matratze“ ist vielleicht 5cm dick. Meine Hände und Füße werden taub, wenn ich auf der Seite schlafe.
Worte von Mr Upul: Du musst deinen Gedanken nicht trauen, aber akzeptiere sie und sei gütig. Meditation ist die Brücke zwischen Herz und Geist. Sie hilft uns, unsere Gedanken und Gefühle zu verstehen. Dafür müssen wir unser Ego loslassen. Wir sind für unser eigenes Glück verantwortlich. Niemand sonst.
TAG 3
Halbzeit. Furchtbare Nacht. Ich konnte nicht einschlafen und war unruhig. Es war kalt. Ich bin so müde. Dennoch läuft die Morgenmeditation ganz gut.
Ich bekomme Blasen an den Händen vom vielen Fegen während des Karma Yogas. Mein Rücken schmerzt bei der Stehmeditation. Und bei der Gehmeditation übrigens auch. Ich nicke immer wieder ein. Ich kann Upuls Vortrag heute nicht folgen. Es geht um irgendetwas mit Maschinen. Ich bin wohl eingeschlafen. Sorry, Mr Upul!
Während der selbstgeführten Meditationsstunde bin ich damit beschäftigt mir zu überlegen woher die anderen kommen und wie sie wohl so sind. Manche sehen richtig konzentriert aus. Andere scheinen Schwierigkeiten zu haben so wie ich. Ich probiere eine neue Sitzhaltung aus, auf einem kleinen Hocker. So ist es einfacher nicht einzudösen, allerdings schlafen mir sehr schnell die Füße ein. Nach 15 Minuten ist es für mich vorbei, da geht nichts mehr. Ich kann meine Gedanken nicht ruhig halten. Ich beginne an mir selbst zu zweifeln. Warum mache ich das eigentlich? Was habe ich mir dabei gedacht? Vielleicht bin ich nicht motiviert genug? Oder ich strenge mich nicht genug an? Oder vielleicht ist es einfach nichts für mich?
Bei der geführten Meditation mit Mr Kumar sollen wir uns nur auf unseren Atem konzentrieren. Und uns nicht bewegen. Schaffe ich nicht. Ich schlafe ein. Ich fange an in meinem Kopf zu singen. Machen meine Gedanken sich über mich lustig? Ziemlich frustrierend. Mr Kumar sagt, wenn der Körper ruhig ist, kann der Geist ruhig werden. Wenn der Geist ruhig ist, kann der Körper ruhig werden. Ich schaffe es dann tatsächlich fast die ganze Stunde still zu sitzen. Nur am Ende werden die Schmerzen zu stark. Mein rechter Fuß, mein Knie, meine Hüfte, mein Hintern. Alles schmerzt und fühlt sich an, als würde es gleich abbrechen. Mr Kumar macht sich über uns lustig. Er ist über 60 und hat keine Probleme damit, eine Stunde lang dazusitzen ohne sich zu bewegen. Ich wusste ja, dass es hart werden würde, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig sein würde. Körperlich und emotional. Kann ich jetzt bitte eine Massage haben? Und Schokolade.
Bei der Meditation im Freien fühle ich mich wieder besser. Die Natur ist einfach wunderschön hier. So grün. Und diese Aussicht. Über Palmen, Bäume, hinunter ins Tal und in der Ferne die Berge. Ich möchte wie ein Baum sein. So geerdet und stabil. Gib noch nicht auf, du bist auf dem richtigen Weg!
Etwas merkwürdiges passiert während der Meditation am Abend. Wir fangen damit an, auf die Geräusche um uns herum zu achten. Da ist ein Vogel draußen, der ziemlich laut zwitschert. Er macht mich ein wenig unruhig. Dann ist er plötzlich still und ich habe das Gefühl, es ist Zeit rein zu gehen, nach Hause zu kommen. Und ich sehe ein kleines Mädchen und ich lade sie ein rein zu kommen und ich sage ihr, dass alles gut wird. Ist das mein Geist? Oder mein inneres Kind? Oder mein inneres Ich? Ich weiß es nicht, aber es ist ein gutes Gefühl. Leider fängt Mr Upul dann an zu sprechen und ich verliere sie.
Worte von Mr Upul: Wenn wir nicht aufmerksam sind, funktionieren wir nur. Wir sind dann wie Maschinen (ha, vielleicht habe ich am Vormittag ja doch ein wenig zugehört!). Wir leben in unseren
Vorstellungen und sind deren Gefangene. Ständig kämpfen wir für unsere Freiheit und denken, es seien die anderen, die sie uns nehmen. Aber wir sind es selbst. Es sind unsere Gedanken und Erwartungen, die uns davon abhalten, frei zu sein. Und wir erwarten, dass alles so ist wie Instantsuppe. Alles soll unmittelbar passieren, wir wollen sofort Resultate sehen. Aber so funktioniert es nicht. Alles muss gepflanzt, gepflegt und geübt werden. Auch, wenn man nicht sofort Früchte sieht.
TAG 4
Nachdem ich am Anfang etwas Schwierigkeiten habe, schaffe ich es endlich meinen Geist/inneres Kind/inneres Ich wiederzufinden. Wir sitzen zusammen in meinem (unserem?) Kopf und beobachten meinen (unseren?) Atem. Bin ich verrückt geworden?
Die 9 Uhr 30 Meditation (sitzen, stehen, gehen, sitzen) wird emotional. Zunächst sollen wir auf all unsere körperlichen Empfindungen in jeder Position achten. Wie der Körper sich anfühlt, die Berührung unserer Fußsohlen mit dem Boden unter uns, Schmerzen, Verspannungen. Mit dieser Bewusstheit sollen wir all unsere negativen Gedanken, Gefühle und Erinnerungen einladen. Und sie dürfen bleiben so lange sie wollen. Wir müssen einen Ort für sie schaffen und sie akzeptieren. Und auch unsere Reaktionen auf sie.
Mr Kumar sagt, wir sollen uns auf den Schmerz konzentrieren. Und nicht auf unsere Gedanken hören, die uns sagen wollen, dass es zu viel und nicht mehr auszuhalten sei. Es stimmt nicht, sie spielen nur mit uns. Sorry, aber ich glaube nicht, dass ich mir die Schmerzen und Krämpfe nur einbilde..
Als ich draußen im Schneidersitz sitze und versuche mir meiner Umgebung komplett bewusst zu sein, fällt mir dann wieder ein, dass Mediation und Achtsamkeit keine Instantsuppen sind. Nicht aufgeben!
Worte von Mr Upul: Wir reagieren wegen unserer Gefühle. Wir treffen Entscheidungen wegen unserer Gefühle. Wir sollen sie nicht ignorieren oder gegen sie ankämpfen, aber wir müssen uns ihrer bewusst sein und sie akzeptieren. Nur so können wir Zeit schaffen, um unsere Gedanken zu beruhigen, unsere Gefühle zu verstehen und nicht überzureagieren. Sei nicht deine Gefühle, sei das Verständnis.
TAG 5
Mettha. Ein buddhistischer Begriff, der liebende Güte, göttliche Liebe, bedingungslose Liebe bedeutet. Das Thema des Tages. Ein Tag voller Emotionen, Tränen, Vergebung, Liebe, Frieden und Ruhe.
Wir beginnen damit, uns selbst mit Güte, Liebe und Akzeptanz zu sehen. Dann erweitern wir dieses Gefühl auf unsere Familie, Freunde und Menschen, die immer für uns da sind. Und schließlich auch auf diejenigen, die uns verletzt, enttäuscht oder verärgert haben. Wir senden ihnen Freundlichkeit und wünschen ihnen glücklich zu sein.
Als nächstes beobachten wir unser Herz und öffnen es. Und wir laden all unsere emotionalen Wunden, Schmerzen, Leiden, Selbsthass, Fehler aus der Vergangenheit ein. Mit wundervollen, gütigen Worten leitet Mr Upul uns in seiner ruhigen Tonlage an, uns selbst zu verzeihen, anderen, die uns verletzt haben zu verzeihen, und die um Verzeihung zu bitten, die wir selbst verletzt haben. Und ich kann nur sagen, es funktioniert für mich. Ich fühle mich so viel leichter und glücklicher und ruhiger danach und ich weiß, diese Vergebung kommt aus meinem Herzen.
Worte von Mr Upul: Nur wenn wir unsere Grenzen erkennen und annehmen, können wir damit beginnen, sie zu überwinden.
Ich kann nicht glauben, dass das die letzte Nacht hier ist. Ich bin so dankbar für alles Erlebte und Gelernte hier. Auch mir selbst, dass ich hierher gekommen bin und es durchgezogen habe. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich schon bereit bin, zurück in die reale Welt zu gehen. Ich glaube, ich brauche noch etwas mehr Übung. Aber Mr Upul macht uns Mut, raus zu gehen und weiter zu üben, was wir hier gelernt haben. Diese 6 Tage waren dazu da, um uns Methoden zu zeigen und sie zu üben. Jetzt liegt es an uns, weiter zu praktizieren.
TAG 6
Mitgefühl. Dabei geht es nicht darum, mit jemand anderem zu leiden, sondern darum, Schmerzen eines anderen zu erkennen und dieser Person Güte, Frieden und positive Energie zu senden.
Während des Yoga fühle ich mich stark und stabil und geerdet. Wie ein Baum. Ich habe meine Wurzeln. Ich bin mit der Erde verbunden. Ich bewege mich im Wind, aber so leicht werde ich nicht fallen. Danke Körper, für deine Stärke in den letzten Tagen, dafür, dass du die Schmerzen ausgehalten hast.
Beim Mittagessen dürfen wir endlich reden. Es ist ein merkwürdiges Gefühl und ich bin etwas überfordert. Wir sind wieder frei. Wir werden zurück in die Stadt gebracht. Lärm, Gerüche, Chaos. Willkommen zurück in der Zivilisation.
Es ist sehr viel schwieriger hier in so einer lauten Umgebung zu meditieren. Aber denk an die Instantsuppe, es ist alles Übungssache. Und ich habe jetzt gesehen, dass ich es kann. Und ich habe gesehen, was Meditation erreichen kann. Es war die richtige Entscheidung, meine Sachen zu packen und zu gehen, um meinen Weg zu finden.
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nurcarlo · 6 years
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35. Deja-Vu und Misstrauen
Kathi
Lachend lasse ich mich vom Lucca durch unser großes Wohnzimmer wirbeln, die Musik dröhnt durch Carlos große Bose-Boxen und die große Fläche zwischen Sofa und Fernseher ist frei geräumt, damit wir genug Platz haben. Der fluffige Teppich liegt zusammen gerollt neben der Heizung und den Couchtisch haben wir unter Carlos Flügel geschoben. Mittlerweile haben sich kleine Schweißperlen auf Luccas Stirn gebildet. Trotzdem drehe ich mich immer weiter mit ihm zusammen und versuche irgendwie im Takt der fröhlichen Musik zu bleiben. Seit ein paar Stunden versuche ich Lucca jetzt schon die Grundschritte und ein paar Drehungen für den Disco Fox bei zu bringen und eigentlich klappt das sogar ganz gut. Auf jeden Fall stellt er sich wesentlich besser als Carlo an. Vielleicht hat das aber auch etwas damit zu tun, dass er ein Mädchen mit seinen Tanzkünsten beeindrucken will. Und ich Carlo damals dazu gezwungen habe mit mir tanzen zu lernen, damit wir überhaupt einen Hochzeitstanz haben konnten. Laut klackern die Absätze meiner Tanzschuhe auf dem Parkett, dass erinnert mich sofort an früher und meine unzähligen Tanzstunden. Zwar kann ich weder rappen, noch wirklich gut ein Instrument spielen, aber ein bisschen Kreativität steckt auch in mir. Auch wenn es nur das Tanzen ist. Und wenn es ums Tanzen geht noch nicht einmal alle Arten des Tanzes, sondern nur der Paar-Tanz. Ich brauch einfach jemanden der das mit mir zusammen macht. Genau deswegen freue ich mich so sehr über die Tanzstunden mit Lucca. In den letzten drei Tagen haben wir uns jeden Tag getroffen und an seinen Tanzkünsten gearbeitet. Mittlerweile kann er sogar schon einen einfachen Walzer und Cha-Cha-Cha tanzen. Heute ist aber der Disco Fox dran. Luccas Hand liegt auf meiner Hüfte und sein Blick wandert immer wieder nach unten auf unsere Füße, wahrscheinlich hat er Angst, dass er mir auf die Füße tritt oder aus dem Takt kommt. „Lucca hier oben spielt die Musik! Frauen finden es schön, wenn man ihnen auch mal in die Augen guckt!“, ermahne ich ihn und drücke sein Kinn mit meinem Zeigefinger wieder nach oben. Lucca verdreht nur die Augen und dreht uns beiden dann einmal um neunzig Grad. „Das ist gar nicht so einfach!“, stöhnt er, während er den Arm hebt und ich mich einmal um meine eigene Achse drehe. Plötzlich lässt Lucca mich los und ich stolpere, im letzten Moment hält er mich noch an der Hüfte fest und verhindert, dass mein Gesicht Bekanntschaft mit dem Boden macht. „Man Lucca!“, sage ich genervt und reibe mir den Fuß, der mir bei der ganzen Aktion umgeknickt ist. Lucca schiebt mich ein Stück von sich weg und kratzt sich am Hinterkopf. „Sorry!“, sagt er entschuldigend und schaut mich aus seinen großen Augen an, „Ich hab echt nicht gedacht, dass das so schwer ist. Wenn Jojo das macht, sieht das so einfach aus, wie er die Mädels immer durch die Gegend wirbelt!“ Ich stemme meine Hände in die Hüften und schaue Lucca grinsend an. „Ja, wenn man das schon total lange macht, ist das auch total einfach, aber du fängst doch gerade erst an!“, ermutige ich ihn und gehe zum Soundsystem rüber. „Sollen wir es nochmal probieren?“, frage ich und drücke auf den nächsten Titel. Lucca lässt kurz die Schultern hängen und bläst sich eine Strähne aus der Stirn. Es sieht schon irgendwie witzig aus, wie er da in Jogginghose und durch geschwitztem Vio Shirt mitten in Carlos und meinem Wohnzimmer steht und sich quälen lässt. Und alles nur um eine Frau zu beeindrucken. Ich habe mein Versprechen gehalten und Carlo nichts von unserer Aktion erzählt, früher oder später wird er es eh raus finden, aber wenn Lucca das nicht will, sagen ich es ihm nicht. Außerdem ist Carlo auch die letzten paar Tage in Berlin gewesen und kommt erst heute Abend, pünktlich zur Vio Weihnachtsfeier wieder zurück nach Hause. Allein wenn ich an die nächsten vier Tage bis Weihnachten denke, wird mir schon ganz schwindelig. Bis wir am Vierundzwanzigsten zu Carlos Eltern fahren, haben wir noch ziemlich viel vor. Heute Abend ist die Vio Weihnachtsfeier, Morgen treffen wir uns mit der Gang zum alljährlichen Weihnachtsessen beim Chinesen, übermorgen ist die Weihnachtsfeier von meiner alten Fakultät an der Uni und am Dreiundzwanzigsten das Chimperator X-Mas Festival mit anschließender Aftershowparty in der Schräglage. Ich bin wirklich heil froh, dass Carlos Mama angeboten hat, die Kinder schon heute Morgen ab zu holen. So muss ich mich nicht auch noch um die Kinder sorgen und Carlo und ich können überall zusammen hingehen. „Ja, ich hab noch ein bisschen Zeit bis ich ins Büro muss!“, holt Lucca mich aus meinen Gedanken zurück. „Wieso musst du noch ins Büro?“, frage ich ihn überrascht. Eigentlich haben die Jungs das Vio-Büro bis zum zweiten Januar zu gemacht. „Irgendjemand muss sich ja darum kümmern, dass für heute Abend alle steht!“, grinst er mich an und streckt seine Hand nach mir aus. Ich greife nach der Fernbedienung für das Soundsystem und komme zu Lucca zurück. „Ich kann dir auch helfen. Carlo kommt ja eh direkt aus Berlin zur Party, weil er nicht weiß wie er durch kommt. Wegen dem Verkehr oder so!“, biete ich ihm an und nehme seine Hand. „Ne, brauch nicht. Ich muss mich noch um den Gin kümmern und außerdem will ich nach der Aktion hier noch duschen!“, lehnt er mein Angebot ab. Ich drücke auf ‚Play‘ und pfeffere die Fernbedienung auf die Couch. „Das ist doch doof. Ich hab eine bessere Idee, du duscht gleich hier, leihst dir ein paar Klamotten von Carlo und ich fahr in der Zeit zu Edeka und hol den Gin. Weil nach dem bisschen Rumtanzen muss ich nicht duschen!“, schlage ich vor, wobei mein Vorschlag gar keiner ist. Und das weiß Lucca auch, also nickt er lieber sofort und gibt er sich geschlagen. „Okay hört sich nach nem Plan an!“ Mit einer geschmeidigen Bewegung greift er um meine Hüften und beginnt sich zusammen mit mir im Rhythmus der Musik zu bewegen. „Eins, zwei, drei Wiegeschritt!“, zähle ich laut über die Musik hinweg, während wir uns einmal komplett durch das ganze Wohnzimmer bewegen. Ich bin wirklich mehr als zufrieden mit Luccas Leistung. „Das wird langsam echt gut!“, lächele ich ihn an und lege meine Hand wieder auf seine Schulter, nachdem Lucca mich einmal gedreht hat. Nach zwei weiteren Songs, die ziemlich gut geklappt haben, lassen Lucca und ich uns erschöpft auf die Couch fallen. „Oh man, das ist so anstrengend!“, jammert Lucca und lehnt seinen Kopf auf die Rückenlehne des Sofas. „Jetzt stell dich mal nicht so an!“, grinse ich und pickse ihm in die Seite. Lucca zuckt ein bisschen zusammen und schubst mich ein Stück weit von sich weg. „Halt die Klappe Krümel!“, mault er mich gespielt wütend an und wir fangen beide an zu lachen. Ich lehne meinen Kopf auf Luccas Schulter und kuschele mich ein bisschen weiter in die bequemen Polster. „Nein jetzt mal ehrlich, ich glaub Anna wird ziemlich beeindruckt sein!“, überlege ich laut. Lucca dreht seinen Kopf ein wenig und schaut zu mir runter. „Meinst du wirklich?“, fragt er ein Bisschen unsicher. Zuversichtlich lächele ich ihn an. „Na klar, ich fände es super cool, wenn Carlo so tanzen könnte. Und außerdem kann die Alte sich glücklich schätzen, wenn sie jemanden so cooles wie dich ab bekommt!“, sage ich grinsend, meine das aber völlig ernst. Seit Lucca und seine Freundin Sofie vor zwei Jahren Schluss gemacht haben, hatte er nichts wirklich Festes mehr. Dabei ist Lucca eigentlich genau so ein Beziehungsmensch wie Carlo, aber während sine ganzen Kumpels langsam dabei sind mit ihren Freundinnen zusammen zu ziehen und Familien zu gründen, ist Lucca noch immer allein. Und das hat er wirklich nicht verdient. Er ist einfach ein super toller und lieber Typ, auf den man sich immer verlassen kann. Und er hat eine Frau verdient, die ihn über alles liebt. „Danke Kleines!“, sagt Lucca und drückt mir einen Kuss auf den Haaransatz. „Ist doch so!“, sage ich, stehe auf und klatsche in die Hände. Erwartungsvoll sieht Lucca mich vom Sofa aus an. „So, du gehst jetzt in die Dusche. Du weißt ja wo Carlos Sachen sind. Und ich zieh mich kurz um und fahr dann schnell zu Edeka und dann können wir zusammen ins Büro fahren!“, bestimme ich und strecke Lucca meine Hand entgegen, damit ich ihn vom Sofa hoch ziehen kann. Fragend dreht er sich im Wohnzimmer um und deutete auf das Chaos. „Sollen wir das nicht erst noch kurz wieder aufräumen?“ Ich schüttele nur den Kopf und mache mich schon auf den Weg zur Tür. „Ne du lass mal, dass mach ich morgen früh in Ruhe. Dann ist Carlo eh noch im Delirium und ich hab was zu tun!“, scherze ich, aber eigentlich ist es die komplette Wahrheit. Ich weiß schon genau, wie der heutige Abend enden wird. Jojo, Ben und Carlo fangen irgendwann an mit ihrem alljährlichen Zimtstern-Wetttrinken und dann endet der Abend böse. Jedes Jahr macht Isa die gleichen Zimtstern-Shots für die Party und jedes Jahr trinkt niemand die Dinger, weil alle Leute ganz genau wissen, dass das Zeug für die drei Chaoten reserviert ist.
Carlo
Mit einem Klicken springt die große Tür zur unseren Wohnung auf. Am Ende des Flurs erkenne ich, dass im Wohnzimmer Licht brennt. Also sind Kathi und die Kinder wohl zu Hause. Einen kurzen Moment versuche ich zu hören, was die drei machen. Aber es ist komplett still. Ich streife mir die Sneaker von den Füßen und hänge meine Jacke an die Garderobe neben dem Schuhregal. Direkt auf der Fußmatte vor der Tür steht Tonis Schlitten, gleich daneben türmen sich die Schneehosen und Winterstiefel von den Kindern auf, wahrscheinlich war Kathi heute zusammen mit den beiden im Park und ist einen der kleinen Hügel mit ihnen runter gerodelt. Ich bin froh, dass ich dieses Mal nur drei Tage weg war und ich so noch ein bisschen Zeit mit den Terroristen habe, bevor wir Weihnachten zu meiner Familie fahren und das ganze Gruppeprogramm losgeht. Auf der anderen Seite kann ich es aber auch gar nicht mehr abwarten, Tonis Gesicht zu sehen, wenn sie ihren über krassen Mini Cooper auspackt. Ich hab mit der Alten vom KaDeWe abgemacht, dass die den Wagen direkt zu meinen Eltern liefern. Und außerdem freue ich mich noch mega doll, auf Kathis Reaktion, wenn sie ihr Geschenk bekommt. Mit Psaikos Hilfe hab ich sogar noch einen zweiten Knaller für Kathi gefunden. Naja eigentlich ist es ein Knaller für Marla und Kathi. Psaiko und ich haben über Silvester eine Woche Urlaub in Dubai gebucht. In Dubai ist es nämlich auch im Dezember noch richtig schön perfekt warm für Strandurlaub, aber der Flug ist auch nicht zu lang, so dass man das mit Emil und Toni überleben kann. Und für Marla würde das auch schon passen. Ich freue mich schon so sehr auf ein paar Tage einfach nur am Strand mit meiner Familie und unseren besten Freunden. Das wird einfach über entspannt. Genau die richtige Art Silvester zu feiern. Vielleicht erinnere ich mich dann sogar mal an den Jahreswechsel. Bei dem Gedanken an Silvester 2015 bildet sich sofort ein Lächeln auf meinen Lippen. Als ich die Schiebetür zum Wohnzimmer aufschiebe, begrüßen mich weder die Kinder, noch Kathi. Das einzige, was ich vor finde, ist ein riesengroßes Chaos. Der große Teppich liegt zusammen gerollt vor dem Fernseher und die Couch und der Couchtisch wurden zur Seite geschoben. Einsam und verlassen liegt einer von Kathis schwarzen Cardigans auf dem Boden. Ich drehe mich in den großen Raum um und rufe dann laut, „Baby?“ Aber ich bekomme keine Antwort. Wo sind die denn? Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. Es ist schon viertel vor sieben. Eigentlich genau Tonis und Emils Schlafenszeit. Normalerweise ist Kathi um diese Zeit immer schon längst mit den Zwergen zu Hause. Ich gehe zurück in den Flur und werfe einen Blick in die Kinderzimmer, aber auch hier ist niemand. „Emil? Toni?“, rufe ich nochmal, aber wieder kommt nichts zurück. Mein Blick wandert zur Garderobe, Kathis Tasche ist nicht da und ihr Autoschlüssel hängt auch nicht am Schlüsselbrett. Irgendetwas stimmt hier nicht. Fahrig ziehe ich mein Handy aus der Vordertasche meiner Tight-Jeans, wenn etwas passiert wäre, hätte Kathi mir ja wohl geschrieben. Aber mir blinken nur ein paar Nachrichten von Markus, Jojo und Kody entgegen. Irgendwie hab ich immer mindestens eine verpasste Nachricht von Kody, der hat auch sonst nichts zu tun. Naja oder er vermisst mich halt einfach immer so doll. Vielleicht ist Kathi auch einfach noch was mit den Kindern essen gegangen oder hat sich verquatscht. Eigentlich würde ich sie gerne anrufen und fragen wo sie ist, aber auf der anderen Seite wäre es auch eine coole Aktion die drei gleich zu überraschen, wenn sie nach Hause kommen. Wobei die letzte Überraschung in die Richtung ist ja jetzt nicht so ganz geil gelaufen. Trotzdem beschließe ich erstmal duschen zu gehen und mich für die Party heute Abend um zu ziehen. Bis vor ein paar Stunden hab ich eigentlich noch gar keinen richtigen Bock auf die Vio Weihnachtsparty gehabt, aber jetzt freue ich mich doch schon drauf. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann die das letzte Mal alle meine Vio Leute gesehen habe. Die letzten zwei Monate, waren einfach sowas von verrückt. Auf dem Weg in unser Schlafzimmer ziehe ich mir schon mal den Pullover über den Kopf und werfe ihn in einen der Wäschekörbe, die auf dem Flur stehen. Kathi hat wohl wieder ihre Waschpanik bekommen, manchmal versteh ich ihre Gedankengänge einfach nicht. Immer wenn wir weg fahren, denkt sie bevor wir fahren können, muss die ganze Wäsche sauber sein. Ich kapier zwar nicht was das für einen Sinn hat, aber mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt und halte einfach die Klappe. Kathi ist einfach komisch. Das Schlafzimmer liegt komplett dunkel vor mir, nur vom Badezimmer fällt ein bisschen Licht ins Zimmer. Zu meiner Überraschung höre ich die Dusche rauschen, wenn Kathi duschen ist, wo sind dann die Kinder? Die sind ja wohl nicht alle drei zusammen duschen. Leise stoße ich die Tür zum Badezimmer komplett auf. Über das Rauschen der Dusche höre ich eine Stimme irgendeine schiefe Melodie summen. Das ist auf keinen Fall Kathis Stimme, so tief ist Kathis Stimme einfach nicht. Noch nicht einmal, wenn sie erkältet ist. Auf dem Boden vor dem Waschtisch liegen karierte Boxershots, die mir nicht gehören. Ich trag nur Ralph Lauren Unterwäsche. Ein bisschen Luxus ist erlaubt. Aber wem zum Teufel gehören dann diese Boxershorts und warum ist dieser jemand in meinem Badezimmer? Was geht hier ab? Kurz überlege ich nochmal Kathis Namen zu rufen, entscheide mich dann aber dagegen. Die Dusche in unserem Badezimmer, ist durch eine Marmorwand vom Rest des Bads getrennt. Als ich jetzt um die kleine Ecke biege, um zu sehen wer da unter meiner Dusche steht. Kommt sofort ein Männerarsch in mein Blickfeld. „Alter!“, entfährt es mir unkontrolliert. Wer ist dieses Arschloch und was hat er mit meiner Frau gemacht. Der Unbekannte scheint mich gehört zu haben, denn im nächsten Moment dreht er sich zu mir um und mir fällt die Kinnlade runter. „Lucca?“, frage ich fassungslos und starre meinem besten Freund ins Gesicht. Was macht er hier? Und wo zur Hölle ist Kathi? Wollen die beiden mich eigentlich verarschen? Was geht hier ab und vor allem wie lange schon? „Was machst du denn schon hier?“, fragt Lucca überrascht und hält sich schützend die Hände vor den Schritt. Ich kann nicht anders, als die Wut in mir aufsteigen zu fühlen. Er ist mein bester Kumpel, sowas hätte ich echt nie von ihm erwarten, von jedem, aber nicht von Lucca. Und vor allem nicht von Kathi. „Das sollte ich dich wohl besser fragen!“, fahre ich ihn wütend an. „Carlo ich…!“, aber weiter kommt Lucca nicht, denn genau in diesem Moment kommt Kathis Stimme aus dem Flur. „Lucca, ich hab den Gin bekommen! Bist du soweit fertig?“, höre ich sie rufen. Das hört sich ja schon sehr vertraut an. Ich fühl mich gerade so verarscht. Lucca gleitet langsam aus der Dusche und zieht einen der weißen Badeschals vom Handtuchwärmer an der Wand. Ich würdige ihn keines Blickes, sondern verschränke einfach nur die Arme vor der Brust. „Lucca? Bist du in der Dusche aus gerutscht?“, höre ich Kathis Stimme belustigt fragen. Haha sehr witzig. Im nächsten Moment klopft sie an die Tür, kommt aber nicht rein. „Lucca?“, fragt sie nochmal. Noch immer sage ich nichts. „Komm rein!“, höre ich Lucca hinter mir sagen und werfe ihm einen kurzen wütenden Seitenblick zu, bevor ich die Badezimmertür wieder mit meinem Blick fixiere. Als Kathi die Tür aufstößt werden ihre Augen augenblicklich größer und ihr Gesicht verzieht sich zu einem Lächeln. „Schatz, was machst du denn schon hier?“, fragt sie mich fröhlich und kommt auf mich zu gerauscht. Irgendwie komme ich mir gerade wie bei einem über beschissenen Deja-Vu vor. Kathi schlingt ihre Arme um meinen Hals und drückt ihre Lippen auf meine, während Lucca nur in einem Handtuch neben uns steht. Was soll der Scheiß? Innerliche koche ich gerade so sehr. Ich will endlich, dass mir jemand erklärt was ihr abgeht. „Und was macht ihr beide hier?“, fragt sie mich grinsend, als ich Kathi ein Stück weiter von mir weg schiebe. „Das könnte ich dich genauso fragen!“, sage ich wütend und schaue Kathi böse an, „Und wo verdammt nochmal sind die Kinder?“ Auf Kathis Stirn bilden sich ein paar Denkfalten und sie schaut mich irritiert an. Aber dann scheint es in ihrem Kopf doch klickt zu machen. „Lucca musste duschen!“, erklärt sie mir und zwinkert Lucca zu. Meine Faust will in sein Gesicht. „Und die Kinder sind doch seit heute schon bei deinen Eltern, weil wir doch die ganzen Veranstaltungen in den nächsten Tagen haben!“; erinnert sie mich. Langsam erinnere ich mich wieder dran. Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass mein bester Freund nackt in unserem Badezimmer steht. Nach allem, was wir in den letzten Wochen durch gemacht haben, zieht sie so einen Mist ab und bleibt jetzt auch noch so cool. „Alter Kathi!“, entfährt es mir und ich würde sie am liebsten schütteln. Doch anstatt, sich zu entschuldigen oder wenigstens eine Ausrede zu erfinden, grinst Kathi nur noch breiter und schaut an mir vorbei Lucca an, „Vielleicht sollten wir ihm doch erzählen, was wir hier machen?“ Lucca scheint die ganze Sache nicht so lustig wie Kathi zu finden. Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf und schaut mich dann an. „Carls es ist wirklich nicht so wie es aussieht!“, sagt Lucca und versucht wohl mich zu beschwichtigen. Was nicht wirklich gut klappt. „Aha und was dann?“, frage ich aufgebracht. „Also vor ein paar Tagen, hab ich Kathi gefragt, ob sie mir helfen könnte Tanzen zu lernen!“, stottert er vor sich hin. „Hä?“, frage ich ihn und bin komplett verwirrt. Ich höre Kathi genervt aus atmen. „Anna hat Lucca gefragt, ob er mit ihr zu der Hochzeit von ihrer Cousine geht. Und jetzt musste Lucca tanzen lernen.“, erklärt sie mir, als wenn das komplett auf der Hand liegen würde. „Ja, und ich wollte nicht, dass du oder Jojo das wissen, weil ich mir das sonst ewig anhören könnte!“, pflichtet Lucca ihr bei. Ungläubig sehe ich zwischen Kathi und Lucca hin und her, „Euer Ernst?“ Lucca nickt wie wild mit dem Kopf und auch Kathi grinst. „Na, klar was hast du denn gedacht?“, fragt sie mich und verschränkt ihre Finger mit meinen. „Und wieso duscht du dann hier?“, frage ich Lucca misstrauisch. „Weil wir zu lange geprobt haben und wir ja gleich zur Vio Party müssen!“, erklärt Lucca mir. Und auf einmal komm ich mir total bescheuert vor. Wie konnte ich nur einen Moment denken, dass Kathi mich mit meinem besten Freund betrügen würde. Ich weiß einfach nicht was im Moment mit mir los ist. Normalerweise bin ich nie so eifersüchtig gewesen, aber in den letzten Wochen hat das alles eine sehr ungesunde Form angenommen. „Ich hab gedacht, dass ihr…!“, weiter spreche ich nicht, weil mir allein die Vorstellung auf einmal so dumm vor kommt. Jetzt ist Kathi die, die mich aus bösen Augen anfunkelt und mir gegen die Brust schlägt. „Bist du eigentlich komplett durch?“, mault sie mich an. Aber ich gehe gar nicht darauf ein sondern küsse meine Frau einfach nur. Mir egal, dass mein bester Freund halbnackt neben uns steht. Ich bin einfach froh, dass ich meine Frau für mich habe und sich dieses dumme Missverständnis geklärt habe. „Du hast Recht!“, sage ich grinsend, „Von mir zu Lucca wäre auch ein sehr großer Qualitätsverlust gewesen!“ Jetzt fange ich mir von Lucca einen Boxer ein. Ab jetzt kann er Abend nur noch besser werden.
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julsgoes2cleveland · 6 years
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One Year Anniversary 🇺🇸💕
365 Tage, 52 Wochen, 12 Monate, 1 Jahr
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Ich habe es geschafft!!
Vor einem Jahr ging für mich eine Reise ins Ungewisse los, eine Reise die mein Leben und mich verändern würde, eine Reise von der ich noch meinen Enkeln erzählen würde. Eine Reise die von Abenteuer , Überraschungen und neuen Erfahrungen geprägt ist. Eine Reise die ich jetzt mein Leben nenne!
Am 16.10.2017 ging es los, die Koffer sind gepackt und ich war nicht bereit zu gehen, aber wann ist man schon bereit sein ganzes Leben, Freunde und Familie hinter einem zulassen und ein neues zu beginnen? Nun nach einem Jahr kann ich sagen es war die beste Entscheidung meines Lebens!
Freunde:
Meine größte Angst war immer, dass der Kontakt zu meinen Freunden zu Hause abbricht. Ich glaube es ist normal dass der Kontakt weniger wird aber trotzdem sind meine Freunde immer für mich da, und selbst wenn ich ein halbes Jahr nicht mit Ihnen spreche ist es wenn wir sprechen so wie es immer war. Ich hab zu Hause einfach tolle Menschen die mich unterstützen egal ob ich 2 Minuten weg wohne oder 6000km. Ihr bedeutet mir alle sehr viel! Und ich freue mich wenn ich nächstes Jahr euch eeeendlich nach zwei Jahren wieder in die Arme nehmen kann. Manchmal würde eine Umarmung von euch wirklich gut tun.
Eine andere Angst war, in Amerika keine Freunde zu finden. Das war aber gar nicht so schwer. Dadurch dass in Cleveland viele Aupairs wohnen lernt man schnell Leute kennen und muss für sich entscheiden mit wem man gut klar kommt. Und ich muss sagen ich habe im Laufe des Jahres die besten kennen gelernt.
Svenja, Marie, Anna und Tina, waren meine Crew, mein Team, mein Rückhalt, doch leider wird Svenja in 2 Monaten gehen und dann ist die letzte der Ursprungs Clique zurück in Deutschland. Seitdem alle gehen, hat sich viel geändert, man unternimmt andere Dinge und führt andere Gespräche. Es ist nicht mehr das selbe, aber das bedeutet nicht dass es schlecht ist. Dinge ändern sich und es ist auch gut so.
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Tina und Julia, auf den ersten Blick war eigentlich klar, nein das passt nicht, aber wie schon gesagt Dinge ändern sich und nun muss ich sagen vermisse ich euch schon sehr. Ich hatte so viel Spaß mit den beiden, obwohl wir am Anfang eigentlich dachten das passt gar nicht. Es ist schon interessant welche Geschichten das Leben schreibt.
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Carla, meine liebe Carla was soll ich sagen Sie wird wahrscheinlich fast bis zum Ende meines Abenteuers hier sein. Man weiß nie was das Leben schreibt auch bei uns war der Anfang holprig, aber jetzt bin ich froh dich zu haben meine Liebe! Du bist immer für mich da, egal wie oft ich dich voll heule! Danke!
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Und dann gibt es noch einen ganz besonderen Menschen, dessen Abschied der schwierigste bisher war. Er war für mich mehr als nur irgendein Freund. Er war derjenige der mir gezeigt hat und mich zum ersten Mal in meinem Leben spüren lassen hat dass ich so gut bin wie ich bin. Als er ging, ist eine Welt für mich zerbrochen, ich glaub alle meine Freunde (in Deutschland und hier) können ein Lied davon singen, dass ich nicht gerade glücklich war. Ich bin ihm so sehr dankbar für all die Zeit zusammen.
Nun komme ich zu unseren Babies, nur kurze Zeit hier aber trotzdem hat man schon eine Freundschaftbasis, Flo und Estelle!
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Ihr merkt schon viele kommen und gehen, aber man ist nie wirklich alleine!
Abschiede sind nun normal in meinem Leben. Es gibt nichts schlimmeres aber es gehört einfach dazu.
Familie:
Meine Familie zuhause vermisse ich sehr, aber das Jahr hier hat mir einfach gezeigt dass ich die beste Familie habe. Sie unterstützen mich wo sie nur können. Ich fühle mich Ihnen näher als je zu vor.
Ich vermisse und liebe euch❤️
Am aller meisten vermisse ich dich Maxi! Du bist einfach mein bester Freund!
Gefühle:
Es ist verrückt was für eine Achterbahn das Jahr ist.
Doch ich muss sagen die letzten zwei Monate waren das größte Gefühlschaos was ich je hatte.
Freude, Traurigkeit, Schmerz, Hoffnung, nicht wissen wie es weiter geht..und und und das alles beschreibt meine letzten Monate ganz gut.
Ein Jahr ich kann es nicht glauben aber es ist Tatsache.
Doch was hat mich verändert? Wie habe ich mich verändert? Hat das Jahr meine Erwartungen erfüllt?
Ich bin selbstständiger, selbstbewusster und lebensfroher geworden. Ich mach mir nicht mehr so viele Gedanken was andere jetzt nur denken könnten. Ich mach mein Ding. Ich habe gelernt den Moment zu leben und nicht an morgen, übermorgen oder in einem Jahr zu denken. Ich habe gelernt dass ich so gut bin wie ich bin, und wenn es Menschen nicht passt dann ist das auch ok. Ich muss es nicht jedem recht machen. Es kann viel passieren im Leben und ich weiß nicht was es noch für mich bereit hält.
Das Jahr hat meine Erfahrungen übertroffen, und ich würde immer wieder die selbe Entscheidung treffen! Ich glaube ich war noch nie so glücklich in meinem Leben. Wie mein Bruder sagte, Julia ich glaube am Ende als du in Deutschland warst warst du ganz unglücklich oder? Ja das war ich definitiv. Aber nur weil ich mehr wollte! Jetzt habe ich mehr und ich könnte mich nicht besser fühlen.
Auf ein neues!
Ich stehe wieder am Anfang nur ist es trotzdem was ganz anderes. Ich bin gespannt was das Jahr für mich bereit hält. Ich werde euch auf dem laufenden halten Bzw es versuchen 🙈
Bis bald
Eure Julia 💕
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17.04.2018 - Europa, Deutschland, Mainbernheim Ja, ihr lest richtig! Wie ihr von meinem Schema oben entnehmen könnt, bin ich also wieder zurück. Genau genommen bin ich seit Dienstag dem 10. April wieder im Lande. Wer davon gewusst hat? Mein Onkel Hans, der mich vom Flughafen abholte, sowie mein Papa und Sonja. Den Rest der Familie und ein paar meiner Freunde überraschte ich den Tag danach, bzw wurde am Samstag von meinen engsten selbst überrascht! Die letzten Tage verbrachte ich in Bangkok, wo ich einen Kollegen traf, den ich am Anfang meiner Reise in Cairns kennen gelernt hatte. So waren wir auf einem Nachtmarkt, fuhren auf dem Chao Phraya mit einer Fähre die Stadt entlang und waren auf einer der berühmten Skybars. Danach trat ich also auch schon die Heimreise an.. Um das Ganze, meine Reise und den Blog, etwas abzurunden, fasse ich mal ein paar Fragen, die aufkommen könnten und Antworten zusammen: - Warum haben manche erst so spät von dem Blog erfahren? Es war wirklich witzig und auch schön zu hören, wer diese Seite alles verfolgt hat. Um ehrlich zu sein, hatte ich diese ursprünglich eröffnet, dass ich nicht jedem einzelnen Bilder schicken und erzählen muss, wo ich mich gerade herumtreibe. Ich machte mir keine großen Gedanken, den Link groß zu veröffentlichen, deshalb kannten diesen Blog anfangs auch nur eine Hand voll Leute. Dass dann aber, so wie mir berichtet wurde, so viele Interessenten den Link der Seite haben wollten, hat mir nur bestätigt, was ich für einen tollen Freundes- und Bekanntenkreis habe! Das Glück hat nicht jeder, in so einem Umfeld zu sein und das macht mich sehr glücklich und stolz. Daher ist es auch nicht zu leugnen, dass es durchaus kleine Tiefs, gerade dann wenn es mal nicht so lief, gab, wo ich euch alle am liebsten wieder um mich gehabt hätte. Aber stellt euch vor, ich hätte gar kein Heimweh gehabt, dann liefe doch irgendetwas falsch oder ich wäre in meinem bisherigen Leben verdammt einsam gewesen! - Der Gaubitz reist ja nur und arbeitet nicht, wie das? Ursprünglich, so wie es wahrscheinlich die meisten von euch in Erinnerung haben, wollte ich ein Work&Travel in Australien machen - das Visum hatte ich ja auch dafür. Nunja, nach ein paar Wochen kam ich auch an den Punkt, wo ich mir ernsthaft überlegt habe zu arbeiten, um etwas Erfahrung zu sammeln und auch weil man auf diesem Kontinent irres Geld verdienen kann! Mit ein paar Monaten Arbeit hätte ich mir meine komplette jetzige Reise finanzieren können, das kann man sich kaum vorstellen, was man als Ungelernter, aber vor allem mit einer Ausbildung dort verdienen kann. Um nicht lange um den heißen Brei herumzureden habe ich mich letztendlich dagegen entschieden. Warum? Die Antwort ist ganz simple: Ich konnte und wollte nicht irgendwo Down Under für irgendeine Firma „nutzlos“ arbeiten, wenn zu Hause die eigene auf mich wartet! Stress im eigenen Betrieb und ich rackere irgendwo 16000km entfernt? Das war für mich und meinem Gewissen nicht machbar, sodass ich meine Reise logischerweise komprimierte und intensivierte. Es wäre sicherlich eine andere Art des Reisens gewesen, wenn ich für ein paar Wochen/Monate an einem Ort gearbeitet und einen neuen Alltag aufgebaut hätte. So war es teils sehr stressig, aber dennoch einzigartig! - Wollte der Blondschopf nicht nur nach Australien? Warum wurden es dann noch sieben weitere Länder? Das ist ganz einfach mit einem Wort zu beschreiben, das der Grundbaustein meines Travelns war: Spontanität! Lediglich Neuseeland war noch auf meiner Bucket-List, über die restlichen Länder hörte ich mich bei anderen Backpackern herum oder machte mich selbst etwas schlau. Ich wollte in der Zeit einfach so viel sehen wie möglich. - Ist man beim alleine Reisen nicht einsam? Hallo Konjunktiv! - Wenn man alleine sein will, ist man es, wenn nicht, lernt man eben Leute kennen! Too easy! Klingt simple, ist simple! Natürlich ist die Privatsphäre durch das Hostelleben eingeschränkt oder die Betten sind nicht immer gerade die besten, aber wenn man in meinem Alter ein Problem damit hat, dann sollte man über so etwas gar nicht erst nachdenken! Ich habe dadurch aber auch Leute aus den verschiedensten Ländern kennen gelernt, mit denen ich dann unterschiedlich lange reiste. Und mit einigen werde ich sicherlich im Kontakt bleiben! Nach einer gewissen Zeit war ich allerdings froh ein vertrautes Gesicht von zu Hause wieder zu sehen. Mit Berkkan verbrachte ich die meiste Zeit von den Leuten back at home, aber auch Laura und Matthias, beides ehemalige Arbeitskollegen, traf ich in Vietnam bzw. Malaysia/Laos wieder. So war ich im Endeffekt nie wirklich allein, sondern nur wenn ich es wollte! - Wohin geht es als nächstes? Darüber habe ich noch kaum nachgedacht. Voraussichtlich werden es die nächste Zeit erst mal nur Kurztrips in Europa. Möglich ist auch, dass ich ein paar Freunde, die ich während meiner Reise kennengelernt habe, besuchen werde. Zum Schluss danke ich allen, die mich auf der Reise so unterstützt und sie mir somit erst möglich gemacht haben! Es ist ein großer Traum für mich in Erfüllung gegangen, aber mir wurde auch bewusst, was ich an meiner Heimat und meinem Umfeld zuhause habe und dass ich hier auf jeden Fall nicht auf Ewigkeit weg möchte! Ich freue mich jeden einzelnen von euch wiederzusehen und bedanke mich auch, dass ihr so viel Interesse an meiner Zeit am anderen Ende der Welt gezeigt habt! Diesmal wortwörtlich: Bis die Tage, euer Nico! 😊
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Sucht, Sucht, Sucht und Angst
Vorab etwas, der Text könnte etwas unvollständig wirken, ich bin komplett müde, ziemlich fertig aber das ganze musste aus meinem Kopf raus.
Was gestern war ist heute wieder nicht mehr so, es ist heftig wie schnell sich alles ändert oder wie sich Kleinigkeiten auf meine Stimmung auswirken. In der Arbeit wieder ein paar schlechte Neuigkeiten, ein stressiger Tag, nervige Situationen und schon hat man keine Motivation mehr irgendetwas sinnvolles mit seinen restlichen Tag anzufangen. Wenn ich nur daran denke dass morgen das Wochenende anfängt und so Sachen wie soziale Interaktionen, Party und gute Laune anstehen könnte ich kotzen. Klar ist es besser als alleine daheim rumzuliegen in Selbstmitleid und Hass zu ertrinken und nichts zu tun, aber irgendwie ist mehr im Moment mehr nach Sofa, entspannen und Zeit mit wenigen Menschen die ich besonders schätze zu verbringen. Da mich schon die ganze Woche das Gefühl verfolgt morgen aufgehalten zu werden da ich Fahrer bin, danke Leben für einen Job in dem man ganz gut verdient aber Samstags arbeiten muss, rauche ich nichts und fühle mich eigentlich auch ganz gut dabei. Es ist ja im Moment eh mein Ziel unter der Woche keine Drogen mehr zu nehmen und das hat mir auch wieder etwas mehr geholfen. Bis diesem einen Moment an dem heutigen Abend war auch alles okay, ich kam nach Hause, erste wichtige Sachen war es natürlich Musik anzumachen und mich auf mein Sofa zu gammeln, und alles war schön, zumindest für meine Verhältnisse. Endlich Feierabend, keine nervigen Menschen mehr, nur ich, ein paar WhatsApp-Nachrichten und gute Musik. Da ich für den heutigen Abend einige Optionen hatte was die Freizeitgestaltung angeht habe ich mir auch mit allem schön Zeit gelassen und erstmal geschaut was ich letztendlich wirklich mache und wer dann auch Zeit hat, klingt nach einem ganz normalen Menschen der von der Arbeit heimkommt. Ich liege also so auf dem Sofa und lasse mir nochmal den Tag so durch den Kopf gehen und auf einmal bekomme ich eine unglaubliche innere Unruhe, keine Ahnung woher und wieso. Gras rauchen kann ich ja nicht und sämtliche anderen nicht nachweisbaren Substanzen habe ich entweder schon genommen oder entsorgt und hatte somit auch nichts mehr daheim, eigentlich kein Problem dachte ich mir und habe mich ein bisschen mit meinem Spotifyaccount auseinander gesetzt und mit ein paar Leuten geschrieben.
Das ging auch ein paar Minuten gut bis auf einmal meine Hände extrem angefangen haben zu schwitzen, mein ganzer Körper unruhig gezittert hat und ich dieses unfassbar große Verlangen nach einem Rausch durch Opiate hatte. Ich habe zuletzt vor über einem halben Jahr Tilidin genommen und habe auch einen unfassbar ekligen Entzug von dem ganzen gemacht und habe das Bedürfnis nach dem Dreck auch immer gut unter Kontrolle gehabt bzw Zeitweise keinerlei Gedanken daran verschwendet. Ich war in einem unfassbar komischen Zustand, ich habe mich gefühlt als wenn ich gerade wieder die letzten Tage des Entzugs durchmache und bin allen möglichen Leuten echt penetrant auf die Nerven gegangen ob sie nicht irgendwas haben. Gott sei Dank kann ich jetzt ein paar Stunden später sagen keiner hatte etwas!
Ich hätte nicht gedacht daß es mir in Bezug auf diese Scheiße jemals wieder so gehen wird, wann ist der Moment in meinem Leben gewesen an dem es eine Tablette geschafft hat meinen Körper und meine Psyche so an sich zu reißen? Ich war mir immer sicher keine Abhängigkeiten zu irgendwelchen Substanzen zu entwickeln, ich habe schon das eine oder andere mal von einem auf den anderen Tag mit allem aufgehört und hatte niemals mit Körperlichen oder psysischen Problemen zu kämpfen. Ich war niemals aggressiv, hatte niemals Körperliche Anzeichen eines Entzugs, alles war immer gut bis die Opiate in mein Leben kamen. Ich habe echt Schiss davor wieder in eine Abhängigkeit zu rutschen und noch mehr meines Lebenswillen zu verlieren oder womöglich Menschen die erst vor kurzem oder nach dem ganzen in mein Leben gekommen sind zu vergraulen oder sogar mit runterzuziehen. Meine Dealer wissen darüber bescheid und geben mir niemals Tilis oder andere Sachen die mich wirklich zerstören könnten, egal wie sehr ich darum bettel oder wie viel ich zahlen würde.
Ich habe einige Menschen daran zu Grunde gehen sehen und weiß wie schmal der Grad zwischen einem normalen Leben mit der Droge und einem einsamen Leben ohne jegliche Hinsicht auf Besserung ist und auch wenn es komisch klingt bei dem was ich konsumiere und schreibe, ich bin immer der festen Überzeugung gewesen dass wenn der richtige Grund in mein Leben kommt ich mit allem aufhören kann aber diese Sache heute lässt mich zweifeln. Bin ich zu tief in allem drin und es ist vorbei? Werde ich selbst wenn ich die Chance habe und mich traue Gefühle für jemanden zuzulassen, weil ich denke ich werde nicht wieder verletzt, am Ende an den Drogen scheitern?
Ich weiß genau ich werde diesen Gedanken jetzt wieder ewig nicht mehr los und alles was mir aktuell dabei hilft das zu vergessen sind wieder irgendwelche Drogen. Ich bin im Moment dabei alles unter Kontrolle zu kriegen, das ganze auf die Wochenenden zu minimieren und versuchen meinen Depressionen aus dem Weg zu gehen, alles in der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Was mir am meisten Angst macht ist es trotzdem das ich die Menschen zu denen ich bin wie ich wirklich bin durch das ganze abschrecke und vergraule, vor allem wenn sie wirklich alles mitbekommen. Ich bin kein Drogenopfer was sein Leben nicht unter Kontrolle hat, ich führe ein geregeltes Leben unter verdammt beschissenen psysischen Umständen und fühle mich einfach seit Jahren allein weil ich so oft das Gefühl habe nicht verstanden oder einfach nur bemitleidet zu werden.
Zum Abschluss ein Lied welches ich noch nicht lange kenne (danke an die Person mit dem  unfassbar guten Musikgeschmack die mir das Lied gezeigt hat) aber mir sofort ein gutes Gefühl vermittelt, Jupiter von Mooryc.
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apricotstone47 · 6 years
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Peter Kuhnt war 23 Jahre lang Physiotherapeut bei Borussia Dortmund, im Sommer beendete der 55-Jährige seine Karriere. Im Interview spricht Kuhnt über seine Anfänge im Profifußball, den Alltag als Physiotherapeut, die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel und den Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB. SPOX: Herr Kuhnt, zum Ende der letzten Saison haben Sie nach 23 Jahren als Physiotherapeut beim BVB aufgehört. Stimmt es, dass Sie im Juli 1994 auf Empfehlung von Stefan Reuter nach Dortmund kamen? Peter Kuhnt: Ja. Ich war damals beim 1. FC Nürnberg, dessen Rehazentrum eine Kooperation mit dem bekannten Physiotherapeuten Klaus Eder hatte. Eines Tages war Stefan in Nürnberg und man suchte nach einem Therapeuten für ihn. Ich habe ihn behandelt und wir kamen ins Gespräch. Er meinte, der BVB suche auf dieser Position und schließlich hat er mich im März in Dortmund vorgeschlagen. Ich hatte keine Ahnung vom BVB und wusste nicht, welche Vita und Ausstrahlung dieser Klub überhaupt hat. Wir sind mit dem Club immer dorthin gefahren, haben eine auf den Sack gekriegt und sind wieder nach Hause. Ich habe damals die Gunst der Stunde genutzt. Dass daraus 23 Jahre geworden sind, ist eigentlich verrückt. SPOX: Zuvor waren Sie ab 1986 für vier Spielzeiten beim damaligen Regional -und Landesligisten Fürth, anschließend für vier Jahre in Nürnberg. Wie sind Sie überhaupt mit dem Fußball in Berührung gekommen? Kuhnt: Ich habe selbst wenig erfolgreich in der fränkischen Schweiz gespielt und eine Chance gesucht, irgendwie in diesen Bereich hinein zu kommen. In Forchheim gab es einen Masseur, zu dem alle Verletzten gepilgert sind. Ich habe mir dann angeschaut, wie der gearbeitet hat: Unterwassermassagen, Abreiben mit Eisblöcken - das darfst du heute eigentlich keinem mehr erzählen. Mich hat das aber so fasziniert, dass es mein Traumziel wurde, im Fußball zu arbeiten. SPOX: Das hat bereits im Alter von 24 Jahren geklappt. Wie sind Sie letztlich in Fürth untergekommen? Kuhnt: Ich habe kurze Zeit im Klinikum Nürnberg gearbeitet und dort mit einer Gruppe Fußball gespielt. Einer der Jungs rief mich an und sagte, die Fürther würden einen Physio suchen. Ich habe dort angerufen, bin hingefahren und innerhalb einer Viertelstunde waren wir uns einig. Der ehemalige Bundesligatorwart Paul Hesselbach war dort Trainer und ließ täglich unter Profibedingungen arbeiten. Das war ein toller Start. SPOX: Und wie lief 1990 der Wechsel nach Nürnberg ab? Kuhnt: Ich war grundsätzlich immer sehr daran interessiert, mich weiter zu entwickeln und habe mehrere Fortbildungen besucht. Bei einer habe ich jemanden kennengelernt, der bei Klaus Eder gearbeitet hat. Damals suchte der Club über den Klaus einen Physio. Irgendwann fiel mein Name, ich bekam einen Anruf und dann war ich plötzlich mit 27 Jahren ganztägig in der Bundesliga aktiv. Ich weiß noch, wie stolz ich war, als ich das erste Mal in den Mannschaftsbus eingestiegen bin. (lacht) SPOX: Als Sie mit Anfang 30 erstmals Ihre fränkische Heimat verließen und nach Dortmund zogen, hätten Sie sich da vorstellen können, es so lange im Ruhrgebiet auszuhalten? Kuhnt: Nie im Leben. Zumal ich auch immer ein bisschen Richtung München geschielt habe, um dort vielleicht eine Stelle zu finden. In Dortmund wurden wir aber in den ersten zwei Jahren gleich deutscher Meister und gewannen im dritten die Champions League, so dass es quasi gar keine Alternativen mehr für mich gab. Ab dann zogen die Jahre nur so ins Land. SPOX: Beim BVB unter Ottmar Hitzfeld reisten Sie plötzlich um die ganze Welt. Wie hat sich das anfangs angefühlt? Kuhnt: Das ist schwer zu beschreiben. Man findet sich relativ schnell in diesem Rad wieder, das sich pausenlos mit immer neuen Reisezielen weiterdreht. Der Fußball hat mich um die ganze Welt gebracht, ich hatte so viele schöne Erlebnisse. Die spüre ich heute noch. SPOX: Hatten Sie sich zuvor eigentlich mit Hitzfeld getroffen? Kuhnt: Zunächst traf ich mich mit dem damaligen Manager Michael Meier, eines Tages kam Ottmar in einem Hotel hinzu. Ich weiß noch, wie er mich fragte: Können Sie auch einen Beckenschiefstand beheben? Das war ihm ganz wichtig, weil er so darauf fixiert war, dass ein Beckenschiefstand bei Spielern unheimlich viel auslösen würde. Das stimmt zwar, ist aber letztlich Definitionssache. Ich antwortete nur: Ja, das kriege ich hin. (lacht) SPOX: Nicht erst beim BVB dürften Sie gemerkt haben, dass es in Ihrem Job so gut wie keine Trennung zwischen Privat- und Berufsleben gibt. Wie haben Sie die Balance bewahrt? Kuhnt: Anfangs waren wir noch zu zweit. In einer Champions-League-Woche bedeutete das, zwei Mal pro Woche zu Hause schlafen zu können. Ich habe mir darüber aber nie Gedanken gemacht, weil ich erzogen wurde, zu arbeiten und Leistung zu bringen. Ich habe mich immer in den Dienst der Sache gestellt, ganz unabhängig vom Tag oder der Uhrzeit. Diesen Job kann man nur so machen. Es braucht aber auch eine Familie, die das toleriert. SPOX: Wie sah in einer normalen Trainingswoche Ihr Alltag aus? Kuhnt: Gerade zu Beginn haben wir die Dienste aufgeteilt, oft haben wir aber auch zu zweit gearbeitet. Montags war meist frei, Dienstag zwei Mal Training und man war den ganzen Tag weg. Mittwoch, Donnerstag und Freitag war jeweils einmal Training, so dass man einen halben Tag frei hatte. Freitagabend sind wir ins Hotel gefahren und haben dort gearbeitet, samstags am Spieltag sowieso, Sonntag ebenfalls. So kommt man in einer normalen Woche auf 56 Stunden. Erst in den letzten beiden Jahren unter Thomas Tuchel hat es sich etwas gelockert. Wir waren dann nicht mehr so häufig im Hotel und trafen uns an Heimspielen erst am Mittag. Diese Lebensqualität kam leider etwas zu spät. Wenn diese Lockerheit etwas eher Einzug erhalten hätte, hätte ich vielleicht noch ein paar Jahre gemacht. SPOX: Konnten die Spieler selbst entschieden, wann Sie auf Ihre Dienste zurückgreifen? Kuhnt: Mal so, mal so. Man muss als Therapeut begreifen, dass Leistungssportler immer Probleme mit sich herumtragen und ihr Körper hundertprozentig funktionieren muss. Die Jungs wollen alles aus dem Weg geräumt haben, was ihre Leistung irgendwie hemmen könnte. Ihr medizinisches Wissen hat sich mittlerweile auch sehr verfeinert. Und dann guckt man halt fünf Mal nach, obwohl es nach dem dritten Mal eigentlich schon reichen würde. Manchmal dachte ich da schon: Mein Gott, jetzt kommt der schon wieder. Doch wenn die Jungs zufrieden sind, war man auch selbst zufrieden. SPOX: Was passierte, wenn ein Spieler oder der Verein spontan bei Ihnen anrief und Ihre Hilfe benötigte? Kuhnt: Ich erinnere mich noch an 1996, als sich Steffen Freund bei der EM in England verletzte und mich Dr. Müller-Wohlfahrt während meines Urlaubs anrief. "Peter, du musst morgen in die USA fliegen. Wir brauchen jemanden, der Steffen begleitet", sagte er. Da es ein Spieler des BVB war, kam es natürlich auch so. Ich habe die OP begleitet und betreut und ihn noch in den USA am Knie behandelt. Mit Paulo Sousa musste ich drei Stunden nach unserer Ankunft aus Bukarest meinen Koffer umpacken und zu einer OP nach Paris fliegen. Solche Anrufe gab es häufig. SPOX: In der letzten Sommerpause haben Sie Marco Reus im Urlaub begleitet. Kuhnt: Ich bin ihm nach Kreta hinterhergeflogen. Unsere Hotels lagen fünf Fahrtminuten auseinander. Wir haben uns abends verabredet, zweieinhalb Stunden gearbeitet und uns am nächsten Tag wieder getroffen. Die restliche Zeit stand zur freien Verfügung, aber irgendwann will man einfach nicht mehr alleine von zu Hause weg sein, da man seine Familie eh zu selten gesehen hat. SPOX: Inwiefern spürt man denn Druck, einen wichtigen verletzten Spieler so schnell wie möglich wieder fit zu bekommen? Kuhnt: Den Druck hat man immer, da man im Sport nie Zeit hat. Du hast den Druck, unter den du dich selbst setzt, den Druck des Spielers und den des Vereins. Das hat sich aber nie in irgendeiner Art böse angefühlt. Es gibt ja immer Argumentationen, da unheimlich viele Faktoren dazu gehören, warum ein Spieler nicht fit wird. Bei dem einen oder anderen Trainer war das aber schon deutlich schwieriger, das muss ich klar sagen. SPOX: Was hatten Sie denn am Spieltag selbst zu tun? Kuhnt: Wir haben nach Ankunft im Stadion unsere Sachen aufgebaut und in erster Linie Tapeverbände bei den Spielern angelegt, da viele von ihnen instabile Gelenke haben. Dann haben wir sehr viele Rücken kontrolliert und geschaut, dass sie gerade sind. Man gibt kleine Massagen, kurze Auflockerungen oder trägt Wärmesalben auf den Rücken oder an den Adduktoren auf. Wenn die Spieler zum Warmmachen gingen, ließen sie uns schweißgebadet in der Kabine zurück. (lacht) Wenn das Spiel läuft, fiebert man auf der Bank gerade bei angeschlagenen Spielern mit, dass sie durchhalten und nicht mehr zu dir kommen müssen, weil das dann ein persönlicher Erfolg war. Nach dem Spiel versorgt man mit viel Eis die Schläge, die die Spieler abbekommen haben. Andere wollen dagegen sofort ihre Problemregionen behandelt haben. Anschließend packt man alles zusammen und fährt entweder noch zum Trainingsgelände oder nach Hause. SPOX: Wenn das Spiel läuft, kann man aber 90 Minuten entspannt zugucken? Kuhnt: Das kommt wieder auf den Trainer an. Bei manchen geht das, bei anderen musst du immer wach sein. Wenn du da eine Millisekunde zu spät siehst, dass ein Spieler etwas zu trinken will, kann es äußerst unangenehm werden. SPOX: Inwiefern hat sich denn die Behandlung gewisser Blessuren verändert? Kuhnt: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Wie ich in Nürnberg Reiner Wirschings Innenbanddehnung behandelt habe, das tut mir jetzt noch leid. (lacht) Das macht man heute ganz anders. Die Lehrgänge und Fortbildungen haben mich am Nabel der Zeit gehalten. Ich war auch häufig bei Klaus Eder, um Neuerungen aufzusaugen und mein Level hoch zu halten. SPOX: Die Belastung der Spieler hat sich in all der Zeit erheblich gesteigert. Kamen dadurch auch sozusagen neue Verletzungen auf? Kuhnt: Ja. Anfangs traten häufig Gelenkprobleme oder Kreuzbandrisse auf. Die sind deutlich weniger geworden, obwohl sich die Belastung im Profifußball so stark verändert hat. Mittlerweile haben viele Schambeinentzündungen, da der Rücken und der Beckenring einfach die Schwachpunkte der Zweibeiner sind. Das sind dann Überlastungserscheinungen, die sehr schwierig zu behandeln sind, da sie enorm komplex sind und man anfangs nur Ruhe walten lassen kann. Grundsätzlich kam 2006 durch Jürgen Klinsmann eine Fitnesswelle auf, die beispielsweise das Berufsbild Athletiktrainer mit sich brachte. Früher haben wir Physios die Rehabilitation und das Krafttraining noch selbst gemacht. Doch ohne den starken Fokus auf das Athletiktraining könnte man heute nicht auf diese Weise Fußball spielen. Das geht nur, wenn man seinen Körper bis aufs Äußerste ausgelastet und trainiert hat. SPOX: Ist es in Ihren Augen zu viel, was den Spielern zugemutet wird? Kuhnt: Die Belastung ist, wie sie ist. Das Entscheidende ist, dass man in der Zeit, in der kein Spiel ist, enorm zurückfährt. Dies ist zum Beispiel unter Thomas Tuchel super gemacht worden, weil unter ihm die Trainingssteuerung zwischen zwei dicht aufeinanderfolgenden Spielen viel intelligenter geworden ist. Man hat die Überwachungssysteme am Trainingsgelände, die Spieler trainieren zudem mit Pulsmesser. Aus diesen Faktoren sammelt man Fakten und sieht recht schnell, wann ein Spieler kaputt ist und wann nicht. Zumal sich Belastungen nicht vergleichen lassen. Wenn ein Triathlet eineinhalb Stunden auf dem Fußballplatz so läuft wie die Jungs, dann macht der am nächsten Tag keinen Schritt mehr. SPOX: Wie lief die Zusammenarbeit mit Tuchels Trainerteam? Kuhnt: Toll, es hat total Spaß gemacht. Ich habe selten einen Trainer erlebt, der so akribisch denkt und auch mit einem solchen Zeitaufwand arbeitet. Die haben sich unglaublich viele Gedanken über Trainingsbelastung gemacht und ständig nachgefragt. Wir saßen auch häufig zusammen und haben uns harmonisch auf Augenhöhe ausgetauscht. Man dachte anfangs, irgendwo ist doch da der Haken, bestimmt kriegen wir bald einen auf den Deckel. (lacht) Das passierte aber nicht, sondern wir haben auf hohem wissenschaftlichem Niveau zusammengearbeitet. SPOX: Sie sind mittlerweile in die Heimat Ihrer Frau in der Nähe von Sinsheim gezogen. Ab wann haben Sie sich mit Ihrem Karriereende beschäftigt? Kuhnt: Wir haben uns diesen Schritt schon länger überlegt. Mein Ziel war, bis 55 zu arbeiten, da dann mein kleiner Sohn in die 5. Klasse kommt. Das war jetzt der Fall. Hinzu kam ein gesundheitlicher Tiefpunkt, der mir bei der Entscheidung geholfen hat. Im Februar 2017 war schließlich der Haken dran. SPOX: Wie sehr freuen Sie sich darüber, keinen durchtakteten Alltag mehr zu haben? Kuhnt: Im Moment genieße ich das unglaublich und ich bin langsam dabei, immer mehr herunter zu kommen. Hier habe ich meine Ruhe. Ich schaue mit meinem Schwiegervater ab und zu die Spiele des BVB. Er neckt mich dann immer, ob ich das Erlebnis an sich nicht vermissen würde. Ich habe dabei aber keine Schmerzen, weil ich alles erlebt habe. Ich habe auch schon 20 Minuten vor Abpfiff den Fernseher ausgemacht, weil es mich nicht mehr interessiert hat. Manchmal telefoniere ich noch mit meinen Kollegen und frage nach, wie es den Jungs geht. SPOX: Wie sehr ist das Landleben nun ein Kontrast zu der Zeit in Dortmund? Kuhnt: Dortmund war für mich immer Arbeit. Ich konnte dort als Nicht-Dortmunder nicht abschalten und mich erholen, weil ich ständig mit dem Arbeitgeber konfrontiert war. Hier fahre ich von der Autobahn runter und merke bereits, wie mir die Ruhe guttut. Ich habe in unmittelbarer Umgebung einen kleinen See und zwei Golfplätze, ich kann mich auf mein Fahrrad setzen oder eine Runde joggen gehen. Ich brauche keine Stadt mehr. SPOX: Hat der Verein versucht, Sie noch umzustimmen? Kuhnt: Ich habe eines Tages Michael Zorc mitgeteilt, dass ich zum Ende der Saison aufhöre. Er meinte, da können wir ja nochmal drüber reden. Vor dem Spiel in Freiburg saßen wir dann gemeinsam auf der Bank. Dort habe ich ihm mitgeteilt, dass der Entschluss endgültig ist. SPOX: Hing das ausschließlich mit dem gesundheitlichen Tiefpunkt zusammen, von dem Sie eben sprachen? Kuhnt: Nein. Es war zu viel Unruhe in mir. Ich hatte zwei Bandscheibenvorfälle und eine einjährige Phase, in der ich nicht sitzen konnte, aber trotzdem gearbeitet habe. Gleiches Spiel, als ich mir das Handgelenk brach. Ich habe mit meinem Körper Schindluder betrieben. Dieser Tiefpunkt war ein Tumor im Auge, durch den ich mich gezwungen habe, fünf Wochen auszufallen. Auch da hätte ich viel länger zu Hause bleiben können, aber das ist halt nicht meine Art. SPOX: Nach Ihrem letzten Heimspiel im Signal Iduna Park hat Sie die Mannschaft im Stadion hochleben lassen. Wie emotional war dieser Tag für Sie? Kuhnt: Ich wollte das ja alles nicht. Ich habe auch zu Michael Zorc gesagt, dass ich leise gehen möchte, aber er meinte nur: Nix, du wirst verabschiedet, fertig. Ich bin ja schon vor dem Spiel verabschiedet worden, wie es sonst nur bei den Spielern gemacht wird. Da musste ich brutal beißen, weil das so emotional war. Nach dem Spiel hieß es, ich solle nochmal herauskommen. Ich wollte nicht, aber man hat mich überredet. Da haben sie mich vor der Südtribüne nochmal gefeiert. Da ist mir erstmals richtig bewusstgeworden, was ich eigentlich für einen Stellenwert hatte. SPOX: Sie haben im DFB-Pokalfinale, Ihrer letzten Partie, zur Halbzeit eine Ansprache an die Mannschaft gehalten. War das angesichts des knappen Spielstands von 1:1 eine spontane Sache? Kuhnt: Ja. Mir schien die Mannschaft aufgrund der Verletzungen von Marco Reus und Marcel Schmelzer in der Halbzeit etwas geknickt. Ich dachte: Mensch Peter, das ist dein letztes Spiel, jetzt mach' einfach mal deinen Mund auf. (lacht) Ich weiß nicht mehr, was ich genau gesagt habe. Es war einfach motivierend. Für einige kam das sicherlich völlig unerwartet. SPOX: Das klingt auch ein wenig so, wie wenn Sie als Person ganz anders gesehen worden sind, als Sie sich selbst sahen. Kuhnt: Das hat mir meine Frau auch schon immer erzählt. Ich bin eben ein ruhiger, besonnener Typ, der nicht viel spricht. Die Mannschaft hat mir auch ein Video geschenkt mit Bildern von früher und Danksagungen aktueller sowie ehemaliger Spieler. Das ist übrigens unser Heul-Video, wenn ich mir das mit meiner Frau anschaue. (lacht) Dadurch ist mir das aber auch noch einmal selbst bewusstgeworden. Im Nachhinein tut es mir auch ein bisschen weh, dass ich vielleicht manchmal etwas angeeckt bin, obwohl es eigentlich gar nicht so gemeint war. Ein Spieler meinte zum Beispiel mal, er wäre doch noch gar nicht so weit, um sich von mir behandeln zu lassen. Und ich dachte immer: Warum kommt denn der nicht zu mir, hat der was gegen mich? SPOX: Michael Zorc sagte einmal, Sie seien bei den Spielen einer der emotionalsten Typen auf der Bank gewesen. Kuhnt: Das stimmt. Ich war ein HB-Männchen und bin jedes Mal total aus dem Sattel gegangen. Ich stand eigentlich immer vor allen anderen auf und habe herumgebrüllt. Einmal bekam ich sogar eine Rote Karte. SPOX: Wie bitte? Kuhnt: Das war ein Spiel 1998 in Wolfsburg. Stephane Chapuisat wurde an der Außenlinie gefoult. Schiedsrichter Georg Dardenne hat nicht gleich gepfiffen, also habe ich mir den Linienrichter gepackt. Dardenne zeigte mir daraufhin Rot, ich musste sogar das Stadion verlassen. Es gab auch eine Geldstrafe, die glücklicherweise der Verein übernahm. An dem Tag war ich so fertig, weil ich dachte, dass ich jetzt meine Koffer packen muss. Seitdem bin ich bedeutend ruhiger geworden. SPOX: Hatten Sie Momente, in denen Sie frühzeitig Schluss machen wollten oder auch Angebote anderer Klubs? Kuhnt: Ich wollte sicherlich mal alles hinschmeißen, aber das war nicht so tiefgründig, dass ich mich jetzt noch daran erinnern könnte. Angebote dagegen gab es schon. Ich hatte kurzen Kontakt zum FC Bayern und Werder Bremen, beim VfB Stuttgart hatte ich schon einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen. Das hätte uns angesichts meiner familiären Pläne gut in die Karten gespielt, aber damals hat mich der BVB nicht gehen lassen. Auch bei Red Bull Salzburg waren wir kurz vor einer Einigung, weil mich das total fasziniert hatte. SPOX: Zum Schluss noch ein Blick auf die wohl schwierigste Episode in diesen 23 Jahren BVB: Der Anschlag auf den Mannschaftsbus im April 2017. Wie haben Sie ihn erlebt? Kuhnt: Das kam aus dem Nichts. Ich saß genau in der Mitte des Busses und habe einen Knall gehört. Auf einmal tat es einen Schlag und es kam die zweite Explosion. Ich sah einen Feuerball und da hatte auch schon Marc Bartra aufgeschrien. Er lag vier, fünf Meter hinter mir auf dem Boden, der Bus schaukelte hin und her. Ich rief unserem Busfahrer sofort zu: Fahr weiter, fahr weiter. Einigen war gar nicht bewusst, was passiert ist. Ich habe das aber direkt registriert. SPOX: Wie reagierten Sie in den Minuten danach? Kuhnt: Wir haben erst einmal den Marc versorgt und ihm Verbände angelegt. Es war eine lähmende Atmosphäre, denn man dachte ja, es wäre das letzte Tabu, das im Sport so etwas passiert. Wir glaubten, es sei ein ISIS-Anschlag. Dann wären wir aber wohl nicht mehr dagewesen. Wir standen ewig herum, bis wir nach Hause konnten. Meine Frau war nicht da, ich war anfangs allein, bis mein großer Sohn noch kam. Die ganze Nacht stand die Polizei vor der Tür. Dieses Gefühl, sich am nächsten Tag in den Bus zu setzen und vom Trainingsgelände durch ganz Dortmund zu fahren, das war Wahnsinn. Ich bin lange danach extrem ungern in den Bus gestiegen. Ich habe auch heute noch Probleme mit Massenveranstaltungen, Flughäfen oder Bahnhöfen. Wenn man erlebt, wie schnell das geht - da hast du keine Chance, man kann sich in keiner Weise davor schützen. Im Nachhinein hatten wir einfach riesiges Glück.
Peter Kuhnt war bis zum Sommer 23 Jahre lang Physiotherapeut beim BVB- und erzählt nun erstmals ausführlich seine Geschichte. SPox.de 06.12.17 Sehr sehr interessanter Mensch und ein tolles Interview
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michaeljaeckel · 4 years
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Finanzielle Freiheit - mit passiven Einkommen das Alter genießen!
Finanzielle Freiheit - mit passiven Einkommen das Alter genießen!
  Hier findest du neben Büchern, die dir helfen, ein passives Einkommen im Internet aufzubauen auch viele Tipps, die dir die Wahl zu deinem passiven Einkommen erleichtern soll. Denn mein Ziel ist es, dir beim Aufbau eines eigenen, passiven Einkommens zu helfen. Damit du heute und besonders im Alter in finanzieller Freiheit und Unabhängigkeit leben kannst. Denn das hast du dir verdient.   Wichtig: Immer mehr Menschen müssen im Alter mit weniger als 900,00 Euro Rente auskommen. Hierbei trifft es vor allem Frauen, bei denen die Rente noch deutlich niedriger ist, aber auch immer mehr Männer. Das Problem dabei ist, dass ältere Menschen in der Regel nicht in der Lage sind, diese Situation durch zusätzliche Arbeit, z.B. durch einen Minijob, zu verbessern. Du musst "vorsorgen", ist der Rat unserer Politiker. Doch durch ständig steigende Kosten und sinkende Reallöhne ist es vielen nicht möglich, ausreichend für ihr Alter vorzusorgen. Da hilft der rechtzeitige Aufbau eines zusätzlichen Einkommens im Internet. Und genau darum geht es hier auf dieser Internetseite.
Auch deine Rente wird für ein glückliches Leben im Alter voraussichtlich nicht reichen
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  Schon heute bekommt jeder 2. Rentner weniger als 900,00 Euro pro Monat. Zu lesen bei  Zeit-Online. Das ist zu wenig, um das Alter glücklich und sorgenfrei erleben zu können. Besonders im Hinblick auf ständig steigende Mieten. Daran ändert auch die aktuell diskutierte Mindestrente nichts, denn die liegt gerade einmal knapp über der Grundsicherung. Solltest du also zur Generation 50plus gehören, wird es höchste Zeit, dir über ein Einkommen Gedanken zu machen, mit dem du später deine Rente aufbessern kannst. Oder willst du als Rentner, der ja eigentlich sein Alter genießen will und soll, auch als Rentner für den Mindestlohn auf 450 Eurobasis deine wertvolle, noch verbleibende Lebenszeit verkaufen? Wenn 450 Euro überhaupt reichen. Ist es da nicht besser, seinen Lebensabend zu genießen, aktiv zu sein, zu reisen und es sich gut gehen zu lassen?   Schaffe dir ein zukunftssicheres Zusatzeinkommen im Internet - ich zeige dir wie  
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Mit einem rechtzeitig aufgebauten Zusatzverdienst im Internet ist es möglich, auch mit wenig Rente das Alter zu genießen. Ich bin das beste Beispiel dafür.  Und es macht nebenbei auch noch Spaß. Der große Vorteil für mich ist, dass ich meine Unternehmungen im Internet von jedem Ort der Welt aus steuern kann. Ich brauche nur einen PC und einen Internetanschluss. So sitze ich im Sommer gern im Schatten auf der Terrasse unseres Hauses am Plattensee in Ungarn und schau, dass meine Geschäfte gut laufen.   Möglichkeiten, Geld zu verdienen, gibt es viele    Aktives Einkommen durch lohnabhängige Arbeit Die meisten Menschen gehen ein Leben lang lohnabhängig arbeiten. Sie arbeiten meist 8 Stunden am Tag 5 Tage in der Woche und richten sich ihr Leben so ein, dass sie mit dem Lohn dafür mehr oder weniger gut leben können. Diese Art Einkommen, Zeit gegen Geld zu tauschen, ermöglicht nur begrenzt, mehr Geld zu verdienen und so in mehr Wohlstand zu leben. Denn mehr als 24 Stunden kann niemand arbeiten. Und so verwundert es nicht, dass huete schon viele eine zusätzliche Arbeit annehmen um mehr Geld zur Verfügung zu haben. Bei den Rentnern, die nur wenig Rente bekommen, ist das nicht anders. Sie verdienen sich Geld hinzu durch Zeitung austragen, Essen ausfahren, Babysitten und vieles mehr. Das "Zeit gegen Geld tauschen" nimmt kein Ende. Doch eigentlich bedeutet "Ruhestand" doch, im Alter das Leben zu genießen.   Passives Einkommen durch Geld verdienen im Internet Passives Einkommen ist der Traum eines jeden Menschen. Denn passiv Geld verdienen bedeutet, Geld zu vermehren ohne direkt dafür arbeiten zu müssen. Immer wieder lse ich, dass es "passives Einkommen" gar nicht gibt, da Einkommens-Ströme, die nicht gepflegt werden, also in die nicht immer wieder Arbeit gesteckt wird, irgendwann versickern. Das ist natürlich richtig, aber auch sehr spitzfindig.
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Nehmen wir an, du besitzt eine große Summe Geld und legst dieses Geld in sicheren Aktien von Dax-Unternehmen an. Dann erwirtschaftest du in aller regel jedes Jahr eine Wertsteigerung der Aktien und zusätzlich eine gute Dividende. Im Jahr 2019 stiegen die Aktien um durchschnittlich ca. 25%. Das ist doch ein super Verdienst, ohne das du selbst dafür arbeiten musstest. Das nenne ich passives Einkommen. Oder nehmen wir bekannte Künstler wie die Beatles, die vor vielen Jahren einmal Top-Hits veröffentlichten und heute noch Geld bekommen, wenn diese Titel im Rundfunk oder bei öffentlichen Veranstaltungen gespielt werden. Auch im Internet ist es möglich, passives Einkommen zu erzielen. Du musst nur einmal diesen Einkommens-Strom aufbauen und kannst dich Monat für Monat über das Geld freuen, das du verdienst In der Folge werde ich dir einige Beispiele für passives Einkommen zeigen. Einige, die ich selbst für mich aufgebaut habe und einige, die ich noch nicht verfolge. Über die, die ich selbst für mich umgesetzt habe, habe ich jeweils ein Buch geschrieben. Darin erkläre ich Schritt für Schritt, was du machen musst, um selbst damit Geld zu verdienen. Zusätzlich findest du hier auf meiner Webseite zu jedem meiner Einkunfts-Arten einen speziellen Blog mit vielen Tipps und einigen Tricks.   Verschiedene Möglichkeiten, passiv Geld zu verdienen   Passives Einkommen aus Vermögen In meinem Buch "Mehr Rente bitte" beschreibe ich einige passive Einkommensarten, die du umsetzen kannst, wenn dir eine größere Summe Geldes zur Verfügung steht. Da mein Thema hier "Geld verdienen im Internet" und nicht "Wie verwalte ich mein Vermögen" ist, werde ich hier nicht näher auf diesen Bereich eingehen. Nur soviel: Mein Wunsch ist es, das du dir mit meinen Büchern zusätzlich zu deinem herkömmlichen Einkommen ein passives Einkommen schaffst, das dir jetzt und später im Alter ein schönes Leben garantiert. Deine passiven Einkünfte sollen dabei so hoch sein, dass du dir monatlich Geld zurück legen kannst. Rücklagen, die nach und nach ein kleines Vermögen darstellen. Wenn die Zeit reif ist, solltest du dir wirklich Gedanken darüber machen, wie du dein Geld Gewinn bringend anlegen kannst. Schau dir deshalb ruhig auch meinen Blog zum Buch "Mehr Rente bitte" an. Dort findest du auch dazu einige Vorschläge. Hier findest du mein eBook "Mehr Rente bitte" bei Amazon.de https://amzn.to/2xsRHav Hier geht es zum Blog-Bereich zum Thema "Mehr Rente bitte"   Zusätzliches Einkommen mit einem DropShipping Shop Viele Menschen haben den Wunsch, einen eigenen Laden zu führen. Doch die Gründung eines Geschäfts in der Innenstadt ist mit sehr hochen Kosten und deswegen auch mit einem sehr großen Risiko verbunden. Mit einem Shop im Internet ist es da nicht viel anders. Sicher, du zahlst keine Miete für Geschäftsräume und hast nur wenig Energiekosten. Trotzdem musst du Ware für deinen Shop einkaufen, ein Lager betreiben und den täglichen Versand organisieren. Auch das ist mit nennenswerten Kosten verbunden. Anfangs kannst du das noch allein, wenn dein Geschäft einmal gut läuft, kommst du ohne Hilfe aber nicht mehr aus. Wie wäre es, wenn du einen Online Shop eröffnen könntest, bei dem du weder Ware einkaufen, noch lagern oder versenden müsstest? Wäre das nicht toll? Dropshipping macht das möglich, denn beim Dropshipping erledigt alles das dein Dropshipping Großhändler für dich.
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Folglich musst du für den Wareneinkauf auch keine finanziellen Mittel bereitstellen. Du kannst also mit DropShipping einen eigenen Online-Shop eröffnen ohne nennenswertes Kapital zu haben. Und gerade darauf kommt es dir ja an. Du kannst und willst keinen Kredit aufnehmen, um Ware zu kaufen, den du dann mit Zinsen und Bearbeitungsgebühren teuer zurückzahlen musst. Auch die anderen Möglichkeiten passives Einkommen zu erlangen, die ich dir hier noch zeige, sind darauf abgestimmt, ohne nennenswertes Eigenkapital aufgebaut zu werden. Sicher hast auch du dich schon gefragt, wie es möglich ist, das Superseller bei eBay & Co hunderte verschiedene Produkte anbieten können. Was müssen die für riesige Lager unterhalten und wie viel Kapital ist darin gebunden? Fast alle Superseller bei eBay & Co arbeiten mit dem DropShipping Modell. Ohne auch nur einen Cent für die Ware auszugeben, die sie anbieten. Du brauchst noch nicht einmal Geld, um bei deinem DropShipping Großhändler ein gerade verkauftes Produkt zu bestellen. Denn dein Kunde bezahlt per PayPal oder Vorauskasse. So ist das Geld schon auf deinem Konto, bevor du beim Großhändler bezahlen musst. Die Vorauskasse ist übrigens ein wichtiger Bestandteil des DropShipping. Ich habe in der Anfangsphase meines DropShipping Shops auch Lastschrift zugelassen. Da ist es immer wieder vorgekommen, dass die Ware schon beim Kunden war und der einfach die Lastschrift zurückgehen ließ. Entweder, weil er von vornherein betrügen wollte oder, weil er gar kein Geld auf dem Konto hatte. Ich habe da einiges an Lehrgeld zahlen müssen, das ich dir gern ersparen möchte. DropShipping ist eine sehr gute Möglichkeit, ein gutes Einkommen zu erzielen. Es geht aber nicht ohne tägliche Arbeit, ist also nicht so direkt echtes passives Einkommen,  Denn du musst zu deinem Kunden Kontakt aufnehmen, ihm eine Rechnung, die AGB und eine Widerrufsbelehrung zukommen lassen. Das geht aber bei Endkunden auch per Mail. In meinem DropShipping Shop vertreibe ich Produkte zur Graffitientfernung und für den Graffitischutz. Du findest ihn unter https://www.anti-graffiti-shop.de. Mehr über die Möglichkeiten, die Dropshipping dir bieten, findest du in dem teil meines Blogs, in dem es um Dropshipping geht. Dort findest du auch mein Buch "Dropshipping von A-Z", in dem ich dir Schritt für Schritt aufzeige, wie du einen eigenen Online-Shop auf Dropshipping Basis aufbauen kannst. Hier noch einmal der direkte Link zum eBook oder Taschenbuch: zum Thema Dropshipping Deutschland Hier geht es zum Dropshipping Blog   Passives Einkommen mit Affiliate Marketing Geld verdienen mit Affiliate Marketing ist die häufigste Form des Geld verdienens im Internet. Bevor ich näher darauf eingehe, wollen wir erst einmal klären, was Affiliate, besser Affiliate Marketing eigentlich ist. Was machst du, wenn du ein gutes Buch gelesen, ein gutes Stück, eine interessante Oper, eine lustige Operette oder ein tolles Musical im Theater gesehen oder einen guten Film im Kino gesehen hast? Du erzählst deinen Freunden davon und einige werden ebenfalls ins Theater oder ins Kino gehen. Was bekommst du dafür? Nichts. Beim Affiliate Marketing ist das anders. Zwar erzählst du da auch anderen, welche Vorzüge das eine oder andere hat, aber wenn die dann den beschriebenen Gegenstand oder die Dienstleistung, über die du berichtet hast kaufen, bekommst du eine Provision dafür. Diese Provision ist abhängig vom Wert des vermittelten Geschäfts und kann bis zu 100,00 und mehr Euro betragen. Täglich gehen viele Millionen Menschen in unserem Land ins Internet, weil sie etwas bestimmtes suchen oder ein Problem lösen wollen. Für jede Information und besonders für jedes Problemen gibt es Anbieter im Internet, die eine Lösung anbeten, die Geld kostet. Sei es ein eBook, ein Video-Kurs oder etwas Ähnliches. Und nicht selten sind die Anbieter kostenpflichtiger Lösungen bereit, für vermittelte Käufer Provision zu bezahlen. Diese Provisionen bekommst du, indem du dich in dem Partnerprogramm des Anbieters anmeldest. Der übersendet dir dann einen Partnerlink, der einen kleinen Code enthält. Durch diesen Code weiß der Anbieter, dass der Kunde XYZ von dir auf seine Website gekommen ist. Kauft der Kunde, wird dir die Provision zugeschrieben. Eine der bekanntesten Anbieter von Partnerprogrammen ist Digistore24.de.
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Website von Digistore24.com Hier findest du derzeit 5299 digitale Info-Produkte, für deren Vermittlung du Provisionen zwischen 20 % und 75 % des Verkaufspreises bekommst. Hier ein Beispiel:
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Affiliate Angebot Digimember 2.0 auf Digistore24.com Bei diesem Angebot handelt es sich um eine Software, mit der man Online-Kurse sehr einfach selbst erstellen kann. Auch die Erstellung von Online-Kursen per Text und Videos führt zu passivem Einkommen, denn einmal erstellt kannst du kontinuierlich Geld damit verdienen. Natürlich musst du auch einen Online-Kurs ab und zu aktualisieren. Wenn du nun eine Webseite erstellst, auf der du ausführlich über die Möglichkeiten, mit dieser Software Geld zu verdienen, berichtest und dann deine Besucher über deinen Partnerlink zu Digistore24 leitest, bekommst du für jeden Verkauf um die 70,00 Euro Provision. Auch ein Blog eignet sich sehr gut dazu, die Software und die Möglichkeiten, die ein Interessent damit hat, genau zu beleuchten und alle Vorteile ausführlich anzupreisen.   Geld verdienen mit Nischenseiten Ich betreibe Affiliate Marketing in einer speziellen Form. Bei betreibe ich keinen Blog, auf dem ich eine Vielzahl Affiliate-Angebote vorstelle sondern spezialisiere mich auf ein sehr eng begrenztes Thema, auf eine Nische. Für diese Nische erstelle ich dann spezielle Nischenseiten. Dabei geht es nicht um das allgemeine Thema "Geld verdienen im Internet", sondern um Produkte, die bei Amazon erhältlich sind. Das ist neben meinem Dropshipping Shop mein 2. Standbein, denn ich habe derzeit 25 Nischenblogs, also ein kleines Nischenseiten-Imperium. Fast jeder, der im Internet ein Produkt oder eine Dienstleistung sucht, informiert sich vorher gründlich. Diese ausführlichen Informationen bieten Online-Shops nur in den seltensten Fällen. Nicht einmal Amazon bietet das, obwohl dort ja meist die Produkte nicht direkt von Amazon angeboten werden, sondern von Verkäufern, die Amazon als Verkaufsplattform nutzen. Hier kannst du mit einer Nischenwebseite, die sich auf ein enges Angebot spezialisiert, gute uns ausführliche Informationen liefern und dann zu Amazon weiterleiten. Diese Weiterleitung geschieht über einen Affiliate Link, der einen Code enthält der genau dokumentiert, das der Kunde von dir kommt. Ist der Kunde dann bei Amazon, wird auf dessen Rechner ein kleiner Code-Schnipsel gespeichert, ein sogenanntes Cookie. Der garantiert dir, dass du für alle Einkäufe innerhalb von 24 Stunden, die der Kunde bei Amazon macht, eine Provision bekommst. Die Höhe der Provision ist unterschiedlich. Hier eine Auflistung (Auszug aus meinem eBook „Geld verdienen mit Nischenseiten): 1,0 Prozent für: Fernseher, Heimkino, Smartphones und Handys, Tablets-PCs ohne Vertragsbindung und PS4-Konsolen. 3,0 Prozent für: Computer, Elektronik, Kameras, Elektro-Großgeräte, Geschenkgutscheine, Kindle und Fire Zubehör, Kindle (alle Geräte). 5,0 Prozent für: Software, Musik, DVDs und Blu-ray, Videospiele, Baumarkt, Spielzeug, Küche, Sport und Freizeit, Bier, Wein und Spirituosen, Gewerbe, Industrie, und Wissenschaft, Handmade. 7,00 Prozent für: Bücher, Kindle eBooks, Auto und Motorrad, Haushalt, Musikinstrumente, Büroartikel, Babyartikel, Kosmetik, Lebensmittel, Geräte für Gesundheit und Körperpflege, Drogerie, Haustierprodukte, Garten, Pantry. 10,00 Prozent für: Videospiel-Downloads, Software-Downloads, Kleidung, Schmuck, Gepäck, Schuhe, Uhren, BuyVIP, Möbel. Um am Amazon Partnerprogramm teilzunehmen, musst du dich anmelden. Gehe dazu bitte auf folgende Seite: https://partnernet.amazon.de/. Die Teilnahmebedingungen, an die du dich unbedingt halten solltest, findest du hier: https://www.amazon.de/gp/feature.html?ie=UTF8&docId=1000190073. Ein Video, wie du dich beim Amazon Partnerprogramm kostenlos anmelden kannst, findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=-VKT_zXOS6I. Das eBook mit dem Titel Geld verdienen mit Nischenseiten findest du bei Amazon Kindle als eBook oder als Taschenbucht unter https://amzn.to/2GmCrdT. Die Basis einer Nischenseite, wie ich sie dort Schritt für Schritt beschreibe, ist ein WordPress Blog. Dieses CMS Programm ist „Open Source“, kann also kostenlos von jedermann genutzt werden. Wikipedia schreibt dazu: Zitat - als Open Source (aus englisch open source, wörtlich offene Quelle) wird Software bezeichnet, deren Quelltext öffentlich und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Open-Source-Software kann meistens kostenlos genutzt werden. Das ursprüngliche WordPress verfeinern wir dann noch mit einigen Erweiterungen, sogenannten Plug-Ins und mit einen speziellen Theme, dass besonders für Nischenseiten geeignet ist. Das wichtigste bei Nischenseiten ist natürlich die Information über die Produkte oder die Dienstleistung, die du bewerben willst. Hier findest du mein eBook zum Thema "Nischenseiten" Hier geht es zum Nischenseiten Blog mit vielen Informationen   Passives Einkommen mit Blogs Die ersten Blogs waren Tagebücher im Internet. Hier hat der Blogbetreiber tagtäglich seine Erlebnisse mit anderen geteilt und sich so eine Anzahl von Freunden, heute heißen sie „Follower“ geschaffen, die dann auch täglich das gelesen haben, was im Blog veröffentlicht wurde. Bis heute hat sich da nicht viel geändert. Nur sind aus den persönlichen Erlebnissen speziellere Themen-Blogs entstanden. So gibt es Umwelt-Blogs, politische Blogs, Städte- und Länder-Blogs, Reise-Blogs und viele, viele Blogs, die sich mit allem rund um das Geld verdienen befassen. Auch für Nischenseiten zum Beispiel gibt es viele Blogs und einer der interessantesten, den du dir ruhig einmal ansehen solltest, ist https://www.nischenseiten-guide.de/, nur um einmal ein Gefühl dafür zu bekommen, was ein Blog ist.
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Und auch mit Blogs kann man sich ein annähernd passives Einkommen schaffen. Annähernd deswegen, weil ein Blog nur so lange für seine Gefolgschaft interessant ist, wie immer wieder Neuigkeiten oder neue Themen veröffentlicht werden. Es müssen also immer wieder neue Artikel geschrieben werden oder, dann wird es schon eher passiv, du findest Partner, die für dich sogenannte Gastartikel schreiben. Dann natürlich mit einem Backlink auf ihre Seite. Ist dein Blog erst einmal populär, hast du also viele Besucher, kannst du damit auch Geld verdienen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.   Geld verdienen mit Werbebannern Ein gut platzierter Blog eignet sich sehr gut dafür, Werbeeinnahmen durch Bannerwerbung zu erzielen. Dabei werden Werbeanzeigen abgebildet, die deine Leser zu einem Angebot einer anderen Website, eines Shops oder eines besonderen Affiliate-Produkts weiterleiten. Bezahlt wird diese Werbung auf verschiedene Weise: Pay per Klick – hier bekommst du Geld für jeden Klick, also jede Weiterleitung, die über diese Anzeige erfolgt. Diese Werbeform lohnt sich aber nur, wenn du sehr viele Besucher hast. Pay per View – hier bekommst du immer dann Geld, wenn einem Besucher die Anzeige gezeigt, sie also in der aufgerufenen Website angezeigt wird. Auch diese Werbung, die meist pro 1000 Views bezahlt wird, lohnt sich ebenfalls nur bei sehr vielen Seitenaufrufen. Pay per Lead – hier geht es dem Banner-Geber darum, die Daten eines deiner Leser zu bekommen. Diese Werbeform nutzen meist Versicherungen, Reiseanbieter oder ähnliche. Pay per Lead setzt voraus, dass du deinen Leser zum Beispiel mit einem Artikel schon auf das Angebot der anderen Webseite vorbereitest. So könntest du einen Artikel über die Vorteile des Fond-Sparens schreiben und den Leser dann zu einer Website weiterleiten, die Fonds anbietet. Pay per Lead wird sehr gut bezahlt. Versicherungen zahlen hier schon einmal 50,00 Euro und mehr für jede Weiterleitung, wenn der Leser dann die Daten bei ihnen lässt. Pay per Sale – hier bekommst du Geld, wenn der weitergeleitete Leser auf der anderen Website etwas kauft. Pay per Sale wenden wir zum Beispiel bei den Nischenseiten an. Dort wird ein Leser objektiv und sehr ausführlich über ein Produkt, etwa über eine bestimmte Fritteuse informiert. Über ein Banner wird er dann zu Amazon weitergeleitet, wo er die Fritteuse kaufen kann. Kauft er, bekommst du über das Amazon-Partnerprogramm eine Provision. Pay per Link – hier bekommst du Geld für die Verlinkung des Banners zu einer anderen Website. Gezahlt wird per Monat, per Jahr oder einmalig. Diese Werbeform gehört aber eher schon zu unserem nächsten Thema, Geld verdienen mit Linkvermietung. Google Adsense Anzeigen Neben Bannerwerbung gibt es die Möglichkeit, in deinem Blog Geld mit Google AdSense Anzeigen zu verdienen. Google AdSense Anzeigen basieren auf der Bezahlform „Pay per Klick“. Diese Anzeigen platzierst du entweder im Kopfbereich deines Blogs, im seitlichen Widget Bereich oder direkt innerhalb der Artikeltexte. Google analysiert hier deine Texte und fügt meist Anzeigen ein, die sich direkt auf den Inhalt deines Textes beziehen. So sieht der Leser diese Anzeigen als zusätzliche Informationsquellen und klickt gern darauf. Für jeden Klick bekommst du dann eine Provision, die davon abhängig ist, wie viel Geld der Google-Kunde, der diese Anzeige geordert hat, bereit ist, dafür zu bezahlen. Einen ausführlichen Bericht zu Google AdSense Anzeigen findest du hier: https://www.selbstaendig-im-netz.de/adsense-einnahmen-optimieren/   Geld verdienen mit Linkvermietung Hast du eine gut platzierte Affiliate-Website, eine gut platzierte Nischenseite oder einen gut besuchten Blog, kommen ganz von allein Anfragen, ob du nicht Interesse daran hast, dich mit jemandem, der das gleiche oder ein ähnliches Thema hat, zu verlinken. Denn Verweise von einer anderen Website, die ein passendes Thema hat, sind immer noch das wichtigste Mittel, um in den Suchmaschinen nach vorn zu kommen. Das wissen auch Firmen, die sich mit Suchmaschinen-Optimierung beschäftigen und immer passende Webseiten für ihre Kunden suchen. Nicht selten wird dir für diesen Backlink Geld geboten. Je besser deine Seite platziert ist, desto höher sind die gebotenen Summen. Beim Verkauf eines Backlinks bekommst du nur einmal Geld und musst dafür garantieren, dass der Link eine bestimmte Zeit bestehen bleibt. Die Vermietung ist da schon interessanter, denn hier bekommst du fortlaufend Geld, die sogenannte Linkmiete. Du hast den Vorteil, dass so Monat für Monat Geld hereinkommt und der Linkmieter kann sicher sein, dass sein Link so lange besteht, wie er die Linkmiete zahlt. Passives Einkommen Mit eBook schreiben Ebenfalls eine Variante, passives Einkommen zu generieren ist, Kindle eBooks wie dieses hier zu schreiben und bei Amazon zu veröffentlichen. Das ist mein 3. Standbein, Geld im Internet zu verdienen und die Methode, die mir am meisten Spaß macht. Ich habe schon immer gern Texte verfasst und daher macht mir auch das Erstellen von Nischenseiten viel Freude. Das Bücherschreiben allerdings ist das Schönste. Geld verdienen mit eBooks kommt dem Ideal vom passiven Einkommen am nächsten. Denn ein einmal geschriebenes Buch muss nur noch sehr selten verändert werden. Sicher, Ratgeber wie ich sie schreibe, sollten einmal im Jahr überarbeitet werden. Denn das Internet ist schnelllebig. Webseiten, die als Erweiterungen des Themas zitiert werden, kommen und gehen, Bestimmungen ändern sich und auch Nischen, die heute welche sind können morgen schon überlaufen sein. Wenn du ein Buch schreiben willst, das du nie mehr überarbeiten musst, dann schreibe einen Krimi oder einen Roman. Auch das kannst du bei Amazon Kindle tun. Das Beste am Amazon Kindle Business aber ist, dass du keinerlei Investition tätigen musst. Du brauchst keine Webseite, kein Hosting, keine aufwendigen Tools oder Programme, nichts außer einem Computer, einem Schreibprogramm  und einem Internet-Anschluss. Und das hat heute doch jeder, der im Internet unterwegs ist. Ja du musst nicht einmal die Bücher selber schreiben. Kaum zu glauben, oder? Über das Geschäft mit eigenen eBooks und Taschenbüchern gibt es hier zwei Blogbereiche. Einmal geht es mehr um die Technik, wie du mit Hilfe von Amazon eBooks und Taschenbücher verkaufen kannst und im 2. Blogteil geht es um das Schreiben von eBooks selbst. Dort bekommst du viele Hinweise zu diesen Themen. Schau gerne einmal nach. Kindle eBook schreiben Dein Buch schreiben   Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, mit einem eigenen Online Business passives Einkommen zu erzielen und sicher werden hier im Laufe der Zeit noch einige dazu kommen. Die Rente ist ein großes Thema, das heute schon und besonders in Zukunft besonders wichtig ist. Viele werden mit dem Geld, das sie von der Rentenversicherung bekommen, nicht mehr wie gewohnt leben können. Da ist die Möglichkeit, Geld im Internet zu verdienen und sich so ein passives Einkommen zu schaffen ideal. Für jedes Buchthema habe ich hier auf meiner Autorenseite einen Extra-Blog erstellt, in dem ich dir wieder Tipps zu diesem Thema gebe. So kannst du dich schon einmal informieren und entscheiden, ob diese oder jene Verdienstmöglichkeit die richtige für dich ist. Gehe dazu einfach oben in das rote Menü auf "Meine Themen sehen Sie hier" und schau dir alle Möglichkeiten genau an. Für ein paar Euro bekommst du fertig ausgearbeitete Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die dir beim Aufbau deines eigenen Online-Business helfen. Ich persönlich rate dir, nacheinander jede dieser Möglichkeiten umzusetzen. Denn ein Einkommen, das auf mehreren Beinen steht, ist immer sicherer.  
Diese Bücher zum Thema Geld verdienen im Internet sind von mir schon erschienen
  Hier findest du folgende Themen:
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Dein eigener Online-Shop auf Dropshipping Basis Dropshipping bietet dir die Möglichkeit, einen eigenen Online-Shop zu betreiben, ohne selbst Ware einkaufen, lagern oder versenden zu müssen. Alles das macht dein Dropshipping Großhändler für dich. So kannst du deinen Shop von jedem Ort der Welt aus betreiben.... .
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  Geld verdienen mit kleinen Nischenseiten Nischenseiten sind ideal, um sich ein passives Einkommen im Internet aufzubauen. Denn mit kleinen Affiliate Seiten bietest du deinen Besuchern genau die Informationen zu den Produkten, die sie suchen und die ihnen ein Online-Shop nicht bieten kann.
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    Geld verdienen mit selbst oder von anderen geschriebenen eBooks Das Schreiben von eBooks ist ideal, um sich ein passives Einkommen im Internet aufzubauen. Denn du musst nur ein eBook erstellen, um damit Monat für Monat Geld im Internet zu verdienen. Ich dir Schritt für Schritt, wie du auf einfache Weise ein Kindle eBook schreiben kannst, um es dann bei Amazon zu veröffentlichen. .
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  Wie schreibt man ein Buch? Bücher schreiben ist ideal, um sich ein passives Einkommen im Internet aufzubauen. In diesem Buch zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du nach der Frage / Antwort Technik in weniger als 4 Wochen einen Bestseller schreibst, den du dann bei Amazon als eBook oder Taschenbuch kostenlos veröffentlichen kannst. Dazu ist weder eine eigene Website noch ein eigener Shop nötig.
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Mehr Rente bitte - mit einem Online Business gegen Altersarmut In diesem Buch zeige ich dir ausführlich 11 Möglichkeiten, mit denen du dir ein passives Einkommen aufbauen kannst. Um nicht nur heute besser leben zu können, sondern auch später, wenn du Rente kommst. Und das, ohne erst einmal Geld ausgeben zu müssen.
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Instagram-Marketing - Mach aus Followern zufriedene Kunden Marketing auf den sozialen Plattformen wie Instagram, Facebook und anderen ist unverzichtbar für jeden, der im Internet Produkte oder Dienstleistungen anbieten will. Egal, ob als Affiliate für fremde Angebote oder für eigene Produkte und Dienstleistungen.
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Builderall - der perfekte Baukasten für dein Online-Business Mit Builderall 3.0® baust du dein eigenes, erfolgreiches Online Business von der Website über das Hosting, von der Landingpage bis zum Autoresponder, vom Email-Marketing bis zum Webinar-Tool alles aus einer Hand zum absoluten Niedrig-Preis.
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      Die Preise meiner Bücher sind so angelegt, dass sie sich wirklich jeder leisten kann. Ein eBook erhältst du schon ab 3,99 Euro und ein Taschenbuch schon ab 8,90 Euro. Die Taschenbücher sind teurer, denn hier fallen Druckkosten an, die bezahlt werden müssen. Es gibt aber immer wieder auch einmal Aktionen, bei denen meine eBooks 99 Cent kosten oder sogar kostenlos sind. Auch das erfährst du über meinen Newsletter. Aber ich denke, es lohnt sich bei einem so günstigen Preis von 3,99 Euro nicht unbedingt, darauf zu warten. Denn für die Schritt für Schritt Anleitungen, die du bei mir bekommst, zahlst du in Video-Kursen viele hundert Euro. Wer gern ein richtiges Buch in den Händen hält, für den ist ein Taschenbuch-Preis von 9,80 Euro sicher auch nicht zu viel. Viel Erfolg und Spaß beim Aufbau deiner passiven Einkommensströme Michael Jäckel Ich freue mich, wenn ich dir dabei helfen kann.       Read the full article
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16.04.19, Dienstag
Wow, ich kann echt kaum glauben, dass meine Zeit hier im Heiligen Land bald zu Ende ist. Es ist Mitte April und mein Dienst geht bis Ende des Monats, d.h. noch genau zwei Wochen. Ehrlich gesagt habe ich mich die letzten Tage und Wochen schon darauf gefreut, bald wieder nach Hause zu kommen. Es ist sehr wechselhaft. Mal freue ich mich total, und im nächsten Moment, wenn eine meiner Omas mich liebevoll anlächelt, fällt es mir schwer mir vorzustellen, bald weg zu sein. Aber so ist das nun mal, ich kann nicht ewig hier sein. Im Großen und Ganzen ist es aber so, dass ich mich sehr auf Zuhause freue. Auf meine Familie, Freunde, Gemeinde und Gespräche auf Deutsch. Ja, da freue ich mich wirklich sehr drauf. Gerade auch weil mein Englisch wirklich nicht das Beste ist, wie ich in meiner Zeit hier immer häufiger feststellen musste.
Nachdem meine Eltern wieder nach Deutschland geflogen sind, fühlte es sich zunächst etwas komisch an. Einfach weil ich plötzlich „alleine“ dasaß und mich gefragt habe: Was mache ich jetzt? Einen Tag später hatte ich mich aber schon wieder daran gewöhnt und war wieder im Volo-Alltag drin.
Insgesamt hatten wir eine schöne Zeit und auch Mama und Papa waren sehr glücklich, noch ein zweites Mal nach Israel kommen zu können. Am ersten Tag fuhren wir in Richtung Haifa und machten in Caesarea Halt. Dort schauten wir uns Ruinen an und genossen den schönen Sonnenschein. Es war mal wieder eine mega Gebetserhörung, denn eigentlich war für den Tag Dauerregen angekündigt. Schon bei der Ankunft in Caesarea lächelte die Sonne uns entgegen. Erst, als wir später in Richtung Auto gingen, um uns auf den Rückweg zu machen, fing es an zu regnen. Gott ist so gut!
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Wir fuhren weiter nach Haifa zu unserer Unterkunft. Tabeas Cousine besuchte Tabea zur selben Zeit, wie meine Eltern mich und zufälliger Weise war sie auch zur selben Zeit in Haifa. Deshalb nahmen wir Celina am nächsten Tag mit zu einem Ausflug nach Rosh haNikra und Akko. Genauso wie am Tag davor, spielte das Wetter mit, trotz angesagtem Regen. In den Grotten in Rosh haNikra, ging es ordentlich zu sich. Die Wellen schlugen gegen die Felsen und ein Teil der Grotten ist sogar gesperrt worden.
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Gegen Nachmittag fuhren wir wieder nach Haifa und überlegten, in welches Café wir gehen sollten. Entweder das günstige, aber nicht so gemütliche, oder das etwas teurere und dafür gemütliche. Nach etwas hin und her überlegen, gingen wir dann in das gemütlichere Café. Beim rein kommen hörte ich den Song „Reckless love“, drehte mich zu Celina um und schaute sie mit großen Augen an. Auch sie bemerkte es und war genauso überrascht wie ich. Reckless love ist ein sehr schönes Lobpreislied. Für mich war es in dem Moment so, als würde Gott zu uns sprechen und sagen: „Hier seid ihr richtig, kommt rein und setzt euch.“ Auch in den kleinen Dingen ist Gott zu finden.
Den nächsten Tag hielten meine Eltern und ich uns in Haifa auf und gingen auf den Mount Carmel. Auch hier wieder dasselbe mit dem Wetter.
Am 02.04. fand ein Begegnungsabend mit einer deutschen Reisegruppe (die von Ralph Zintarra und Jürgen geleitet wurde) und uns Volontären statt. Wir wurden dazu nach Jerusalem eingeladen, um etwas über unsere Einrichtungen und unseren Dienst im Land zu berichten. Anschließend gab es ein super leckeres Buffet und tolle Gespräche. Ich saß neben einer netten Frau, die ebenfalls aus Hannover kommt. Als ich erzählte, dass ich eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin machen werde, wenn ich wieder in Deutschland bin und dafür noch einen Ausbildungsplatz in einer Krippe brauche, zeigte sie auf eine Frau am anderen Tisch. Sie erklärte, dass sie unter anderem im Vorstand von der Krippe meiner Gemeinde sei und ich sie ansprechen sollte. Es war wie eine Tür, die Gott mir öffnete. Zumal ich auf dem Hinweg nach Jerusalem mich bei mehreren Krippen per E-Mail beworben habe und mich gefragt habe, wann denn mal jemand antworten würde. Ich sprach sie also an und sie erzählte mir von einer weiteren Kita. Am nächsten Tag verschickte ich direkt eine E-Mail.
Ich könnte jetzt von noch einer von Gott geführten Begegnung an diesem Abend erzählen, aber das würde vermutlich den Rahmen meines Beitrags sprengen…ups.
Den Tag darauf ging ich wieder zur Arbeit und meine Eltern fuhren nach Jerusalem in das Yad Vashem (Holocaust-Museum). Am Abend erzählten sie, wie berührt sie davon waren und was sie doch noch dazu gelernt hatten.
Am Donnerstag gingen wir auf den Shuk in PT. Anschließend erholten wir uns alle ein wenig und meine Eltern besuchten die Bewohner auf meiner Station. Mirijam freute sich sehr, sie noch ein zweites Mal zu sehen und sie unterhielten sich eine Weile. Am Freitag fuhren wir vor Shabbatbeginn mit dem Auto nach Tel Aviv/Jaffa. Dort ließen wir uns ein super leckeres Mittagessen schmecken.
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Auch am nächsten Tag ruhten wir uns etwas aus. In der Nacht ging es dann wieder Heim für meine Eltern. Der Abschied war gut und es gab keine Tränen. Schließlich wussten wir, dass wir uns in einem Monat schon wieder sehen werden.
Am 10.04. fuhr ich wieder nach Haifa, da Lissy (eine Mitvolontärin aus Haifa) Geburtstag hatte.
Wir machten uns einen entspannten Tag in Akko mit frühstücken am Meer.
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Das Highlight des Tages war dann das Speed-Boot fahren, wobei wir super viel Spaß gehabt haben.
Gemeinsam mit Celina (ebenfalls Volontärin von Hagoshrim aus Haifa), fuhr ich am Freitag nach Latrun, denn wir hatten uns für das Stille-Wochenende angemeldet. Bereits im Dezember hatten wir an einem Stillen-Wochenende teilgenommen. Den Samstag über schwiegen wir und verbrachten Zeit mit Gebet und hörten uns Impulse von den Brüdern des Klosters an. Es war unglaublich, wie gut jeder Impuls zu meinen Gedanken gepasst hat. Trotzdem war es für mich zunächst sehr schwer mich auf Gott zu konzentrieren. Ich hatte die Wochen davor nicht so viel Zeit mit Gott verbracht und es viel mir nicht leicht, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Ich hatte teilweise das Gefühl, Gott sei mir fremd. Später wandte ich mich an eine der Leiterinnen und erzählte ihr davon. Danach ging es mir schon besser. Für mich war das Wochenende trotzdem sehr schön und am Samstag hatten wir sogar fast 30°C.
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Seit zwei Tagen bin ich jetzt wieder Zuhause und kann erstmal aufatmen…oder auch nicht? Denn bald sollte ich so langsam damit anfangen, meine Sachen zusammenzupacken. Ich fliege zwar erst am 11. Mai, aber ab dem 1. werde ich mit Tabea nochmal ein wenig reisen.
Wann genau mein nächster Eintrag kommen wird, kann ich noch nicht genau sagen. Ich hoffe, dass dies nicht der letzte bleibt, den ich in Israel verfasst habe. Aber eines kann ich versprechen. Es wird insgesamt nicht der letzte sein…
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Das Zeugnis eines Christen: Wie sie sich von einem Lymphom erholt hat
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Meine Mutter wurde Christin, als ich klein war. Jedes Mal, wenn sie die Chance hatte, würde sie das Evangelium mit mir teilen. Sie sagte mir, dass wir von Gott geschaffen wurden, dass unsere Schicksale alle in Gottes Händen lagen, und wir sollten an Gott glauben und Ihn anbeten. Aber jedes Mal habe ich ohne zu zögern geantwortet: „Unsere Schicksale liegen in unseren eigenen Händen, und ich glaube, dass ich eine gute Zukunft nur aufbauen kann, wenn ich mich auf meine eigene harte Arbeit verlasse!“ Aber etwas, von dem ich mir nie hätte vorstellen können, passierte, während ich darum kämpfte, meine eigenen Ideale zu erreichen….
Eines Tages im Oktober 2015 entdeckte ich unten rechts einen bohnengroßen Klumpen im Hals und innerhalb nur einer Nacht war dieser Klumpen faustgroß geworden. Es war hart wie ein Stein. Dann wuchs auf der linken Seite ein weiterer Klumpen. Meine Familie eilte, um mich zum Bezirkskrankenhaus für eine Untersuchung zu bringen, und die Tests kamen als vermutetes Lymphom zurück und erforderten eine Biopsie. Der Arzt sagte, dass die Sterblichkeitsrate bei Lymphomen wirklich hoch ist, und selbst bei einer Behandlung ist es nur eine kurzfristige Lösung, um das Leben eines Menschen zu verlängern. Ich war verblüfft, als ich die Nachricht hörte und konnte nicht anders, als zu weinen. Ich war noch so jung. Ich hatte ein kleines Kind, das erst sechs Monate alt war – wie würde mein Mann mit einem so kleinen Kind auskommen? Außerdem wäre ich nicht in der Lage, mich im Alter um meine Eltern zu kümmern. … Ich habe es nicht gewagt, diese Denkweise fortzusetzen.
Meine Familie brachte mich später für die Biopsie in ein städtisches Krankenhaus, und während ich darauf wartete, dass die Ergebnisse zurückkommen, wuchs der Tumor einfach weiter. Es übte Druck aus wie ein Stein und der Schmerz war schwer zu ertragen. Die Knoten auf beiden Seiten wuchsen so weit, dass sie mit meinen Schultern gleich waren und mein Hals nicht einmal mehr zu sehen war. Ich wurde von Tag zu Tag ängstlicher. Meine Mutter sah, wie ernst mein Zustand war und sagte es mir: „Xinjing, bete zu Gott und lehne dich an Ihn an! Es sind nicht die Ärzte, die entscheiden, ob du dich von deiner Krankheit erholen kannst, es ist Gott.“ Als ich sie das sagen hörte und dann über meinen Zustand nachdachte, fing ich endlich an, zu Gott zu beten und Ihm die Sache zu übergeben.
Nachdem die Ergebnisse meiner Biopsie zurückkamen, sagte mir der Arzt, dass ich wegen der Komplexität meines Zustandes sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden sollte, damit ich eine PET-CT (ein Ganzkörperscan) machen konnte. Aber der Tumor hatte schon so lange auf meine Arterie gedrückt und schreckliche Schmerzen in meinen Armen verursacht, als würde man mit Tausenden von Nadeln gestochen. Es war so schmerzhaft, dass ich es nicht einmal für eine einzige Minute ertragen konnte, und der PET-CT verlangte von mir, dass ich bis zu 20 Minuten lang völlig still lag. Ich konnte es einfach nicht tun. In diesem Moment fühlte ich wirklich, wie klein und zerbrechlich ich war und dass ich keine Möglichkeit hatte, dieser Art von Leiden standzuhalten. Dann spürte ich, dass nur Gott mich retten konnte! Ich schloss die Augen und betete immer wieder: „Oh Gott, rette mich …“ Bevor ich es wusste, waren 20 Minuten vergangen, und ich hatte überraschenderweise keine Schmerzen. Es war so unglaublich – Gott hatte mein Gebet wirklich gehört!
Ich war mehr als zwei Wochen im Krankenhaus gewesen und der Tumor wuchs und wuchs. Es drückte auf meine Lungen und ließ Flüssigkeit in meiner Lunge ansammeln, so dass die Atmung von Tag zu Tag schwieriger wurde, und ich fühlte mich, als hätte ich einen großen Stein auf meine Brust gedrückt, so dass ich keinen guten Atem bekommen konnte. Es war so erstickend, dass ich sogar alle paar Minuten aufwachen würde und ich musste kräftig einatmen, um Luft zu holen. Als mein Zustand ernster wurde, begann ich, in Verwirrung zu geraten. Einmal, als ich zu einem gewissen Punkt kam, dachte ich an eine Zeile aus Gottes Worten, die meine Mutter mit mir geteilt hatte: „Wenn du auch nur einen Atemzug hast, Gott wird dich nicht sterben lassen.“ Ich begriff diese Worte wie eine Rettungsleine und rief in meinem Herzen ständig aus: „Oh Gott, ich habe jetzt so große Schmerzen. Ich werde nicht mehr lange durchhalten können! Ich flehe dich an, mich zu retten …“ Nach diesem Gebet fühlte ich, wie meine Atmung allmählich leichter wurde und der Schmerz sich auflöste. Irgendwann bin ich dann tatsächlich in den Schlaf gefallen.
Die Ergebnisse kamen später zurück und zeigten, dass ich nicht nur ein Lymphom, sondern auch eine Lymphknoten-Tuberkulose hatte. Die Experten sagten, dass sie noch nie eine Situation wie meine gesehen hätten. Sie ließen mich nur ein paar Tage Anti-Tuberkulose-Medikamente nehmen und dann mit der Chemotherapie beginnen. Sobald die Chemobehandlung begann, begann ich zu husten und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Ich musste eine Sauerstoffmaske aufsetzen, um zu atmen, und auch danach bekam ich eine Infektion und hatte ein Fieber von 41,8 Grad Celsius.
Während dieser Zeit gab der Arzt meinen Familienmitgliedern drei verschiedene Benachrichtigungen über kritische Zustände, damit sie mich nach Hause bringen und Beerdigungsvorbereitungen treffen konnten, und dass, wenn sie entschlossen wären, die Behandlung fortzusetzen, ich auf die Intensivstation geschickt werden müsste. Als ich das hörte, betete ich schweigend zu Gott: „Oh Gott, ich glaube, dass mein Leben in deinen Händen liegt. Wenn du mich sterben lassen willst, wäre es sinnlos, auf die Intensivstation zu gehen. Wenn Du mir nicht erlaubst zu sterben, werde ich nirgendwo sterben. Ich glaube, dass nur Du mich retten kannst!“ Ich fühlte nach dem Beten ein starkes Gefühl des Friedens in meinem Herzen. Ich schlief auch besser als vorher, und als ich mir bewusst war, betete ich ununterbrochen. Nach jedem Gebet fühlte ich mich, als hätte ich mehr Kraft.
Ich begann als Patientin im schlimmsten Zustand auf der gesamten Station, aber unerwartet, drei Tage später, ging mein Fieber wundersamerweise zurück. Danach ging die Chemotherapie jedes Mal besser und besser, und nach vier Behandlungen bekam ich einen weiteren PET-CT. Eines Tages, als ich im Krankenhausbett lag und mir ein Infusionstropfen Chemotherapie im Arm befand, kam der Arzt vorbei und sagte lächelnd zu mir: „Herzlichen Glückwunsch. Sie sind jetzt frei von großen Tumoren und Sie werden mit nur noch vier weiteren Konsolidierungs-Chemotherapien zufrieden sein. Diese Wende ist wirklich ein Wunder! Es gab einmal einen Star, der im selben Zustand war wie du, der viel Geld hatte, aber am Ende starb sie trotzdem.“ Ich war unglaublich aufgeregt, als ich das hörte. Ich hätte mir wirklich nie vorstellen können, dass eine so ernste Erkrankung eine Wendung zum Besseren sehen könnte, dass ich eine Überlebenschance hätte! Ich wusste, dass dies Gottes wundersamer Schutz war; ich dankte Gott immer wieder. Als meine Mutter die gute Nachricht hörte, sagte sie aufgeregt zu mir: „Xinjing, du bist so schnell besser geworden – das liegt ganz allein an Gottes Liebe! Die ältere Dame auf dieser Station hat das Gleiche wie du, das sich noch in einem frühen Stadium befindet, aber es wird immer schlimmer, auch mit Chemotherapie. Als Sie reinkamen, sagten die Ärzte, dass es sich nicht lohnt, es zu behandeln, dass es nur eine Geldverschwendung wäre. Aber jetzt haben sie gesagt, dass deine Genesung ein Wunder ist – ist es nicht das, was Gott getan hat?“ Ich nickte und bestätigte ihre Worte und setzte leise meine Entschlossenheit durch: Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, werde ich an Gott glauben und Ihm folgen, um Seine Liebe zu mir zurückzuzahlen!
Nachdem ich rauskam, begann ich offiziell an Versammlungen teilzunehmen, und als meine Brüder und Schwestern meine Geschichte hörten, dankten und lobten sie alle für die Allmacht Gottes. Eines Tages sah ich diese Worte von Gott: „Wie alle Dinge empfängt der Mensch still und unwissentlich die Nahrung der Lieblichkeit und Regen und Tau von Gott. Wie alle Dinge lebt der Mensch unwissentlich unter der Orchestrierung Gottes. Das Herz und der Geist des Menschen werden in der Hand Gottes gehalten, und das ganze Leben des Menschen wird in den Augen Gottes erblickt. Unabhängig davon, ob du das glaubst oder nicht, werden sämtliche Dinge, ob lebendig oder tot, sich gemäß den Gedanken Gottes verlagern, verändern, erneuern und verschwinden. Auf diese Weise herrscht Gott über alle Dinge.“
Seine Worte hätten nicht richtiger sein können – ich war durch und durch überzeugt. Mein Schicksal liegt sicherlich in Gottes Hand; ich habe es überhaupt nicht im Griff! Meine Mutter hatte mir das Evangelium schon so oft mitgeteilt, aber ich achtete nicht darauf, immer wieder Gottes Erlösung abzulehnen und auf der Grundlage der Idee zu leben, dass „mein Schicksal in meinen eigenen Händen liegt“, und dachte, dass ich ein glückliches Zuhause bauen könnte, indem ich mich auf meine eigenen beiden Hände verlasse. Ich habe immer nur darüber nachgedacht, wie man mehr Geld verdient. Aber als ich krank wurde, gab es für mich keine Möglichkeit, mich selbst zu retten, und das Geld, das ich verdient hatte, konnte mich auch nicht retten. Sogar den Ärzten waren die Hände gebunden und sie sagten, es gäbe keine Hoffnung. Gott versäumte es jedoch nicht, mich zu retten, nur weil ich verhärtet und rebellisch war – als ich betete und zu Ihm rief, sorgte Er für mich und hatte Mitleid mit mir. Er hat mich vor dem Tod bewahrt und mir erlaubt, Seine Allmacht und Erlösung wirklich zu erfahren. Im Angesicht von Krankheit und Tod war nur Gott mein Fels. Von nun an werde ich Gottes Herrschaft und Vereinbarungen gehorchen, und ich werde mich nicht mehr auf meine eigenen beiden Hände und meinen eigenen Kampf für mein Schicksal verlassen.
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plusperfekt · 4 years
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Living Curves – Fünf Frauen, alle leiden an der Krankheit Lipödem, aber alle haben spätestens nach dem Shooting mit Silvana Denker den Frieden mit sich und dem eigenen Körper gefunden.
Oft lesen wir, dass sich Frauen mit dieser Erkrankung nicht mehr schön fühlen. Sich nicht mehr im Spiegel sehen möchten oder sich dem Partner nicht mehr hingeben können, da sie ein ganz verstörendes Selbstbild entwickelt haben. Einige sprechen sogar von „Entstellung“ und nennen sich gar „Monster“.
Die Krankheit Lipödem ist für jede Betroffene eine extreme Herausforderung, die mit vielen Schmerzen und Hürden einhergeht. Neben dem nicht vorhandenen Verständnis in der Gesellschaft, kämpfen wir auch gegen Ärzte, Krankenkassen und Therapeuten. Selbst innerhalb der Familie und Partnerschaft gibt es noch immer viele engstirnige Menschen, die uns nicht verstehen können oder wollen. Meist liegt es an Unwissenheit, aber auch sehr oft einfach am fehlenden Respekt, der fehlenden Akzeptanz und Toleranz gegenüber einem kranken Menschen.
Miss Lipo – Ein Leben mit Lipödem
Christiane Dillich | Initiatorin und Organisatorin von Living Curves
Mein Name ist Christiane Dillich, ich bin 37 Jahre alt und leide seit der Pubertät an der Krankheit Lipödem. Die Diagnose bekam ich Anfang 2014 durch eine Routineuntersuchung bei der damaligen und neuen Hausärztin.
Seit der Zeit bin ich als „Miss Lipo – Ein Leben mit Lipödem“ unterwegs und stehe den Frauen zur Seite, die zum einen Probleme mit der Krankheit in einem hohen Stadium haben und zeige zum anderen, wie lebenswert das Leben dennoch ist. Denn auch wenn wir oft mit Einschränkungen bestraft werden und viele Dinge durch die krankhafte Fettansammlung nicht mehr so ausüben können, wie wir es gerne möchten, lohnt es sich noch, Spaß am Leben zu haben.
Im Laufe der letzten Monate habe ich immer öfter die negativen Einstellungen der betroffenen Frauen gegenüber ihrem eigenen Körper erfahren und mir gedacht
„Mensch Chrissy, da muss was passieren. Es muss gezeigt werden, dass wir dennoch wunderschöne Frauen sind und wir trotzdem strahlend durch die Welt laufen können“.
Das Projekt soll zeigen, dass man sich und seinen Körper zu jeder Zeit und mit jeder Erkrankung annehmen kann – so wie wir sind. [the_ad id=”29378″]
Die eigene Akzeptanz soll aber nicht bedeuten, dass wir unsere Krankheit einfach hinnehmen und nicht für ein besseres Leben kämpfen, denn das tun wir jeden Tag. Es soll eher den Frauen Mut machen, die sich verstecken, die nicht raus gehen und keinen Spaß mehr am eigenen Körper haben. Gleichzeitig möchten wir zeigen, wie unterschiedlich die Gesichter dieser Erkrankung und wie unterschiedlich die Ausprägungen sind. Operiert oder nicht. Ab einem gewissen Stadium spielt auch Adipositas eine Rolle, oder es haben sich im Laufe der Zeit Begleiterkrankungen breit gemacht. Jede von uns hat ihre eigene Geschichte, ihren eigenen Leidensweg und ihre eigene Sicht auf diese Krankheit. Die eine hat mehr Schmerzen, die andere weniger, aber dennoch sind wir Betroffene, die uneingeschränkt zusammenhalten.
Ich wünsche mir von Herzen, das jede Frau sich nicht für andere ändert, sondern ihre Sichtweise, sich selbst im Spiegel zu betrachten.
Ich habe endlich JA zu mir und zu meinem Körper gesagt, denn er ist schließlich der Grund, warum ich heute der Mensch bin, der ich geworden bin!
Models: Caroline Sprott, Christiane Dillich, Nina Uhlenbrock, Tanja Denise Ahrens, Carina Sberg | Hair & Make-up: Jasmin Fronholt | Fotografin: Silvana Denker
Wir wünschen uns von Herzen, dass jede Frau den Mut und die Kraft bekommt, sich anzunehmen und sich wieder zu zeigen. Manchmal ist es ein extrem langer Weg, aber er ist definitiv lohnenswert!
Lipödem: Jede zehnte Frau ist betroffen
Die ganze Planung bis zum Shooting dauerte neun Monate und hat sehr viel Zeit und Kraft gekostet. Zum Glück konnte ich ohne Probleme fünf wundervolle Frauen für meine Kampagne gewinnen, die ich alle schon von einigen Veranstaltungen oder privaten Treffen kannte. Wir suchten für unser Projekt Sponsoren, was eine große Aufgabe war. Entweder fanden wir kein Gehör oder man hat sich am Ende doch gegen entschieden, uns zu helfen. Vielleicht ist das wichtige Thema noch nicht bei jedem angekommen, wenn man überlegt, dass jede zehnte Frau allein in Deutschland am Lipödem erkrankt ist. Letztendlich haben wir am Ende Dank der Sanitätshäuser Janarium, Gäher und Binn sowie Dr. Deling aus Düsseldorf – inkl. einem kleinen Selbstkostenbeitrag – das Shooting doch noch umsetzen können.
Living Curves wird natürlich 2020 fortgesetzt. Auch im kommenden Jahr wird es wieder ein Shooting mit der Unterstützung von Silvana Denker geben. Sie hat für unser Projekt das perfekte Auge für Ästhetik. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass hier die Ideen aktuell nur so schreien und umgesetzt werden wollen.
Die “Living Curves”: Caroline Sprott, Christiane Dillich, Nina Uhlenbrock, Tanja Denise Ahrens, Carina Sberg Hair & Make-up: Jasmin Fronholt Fotografin: Silvana Denker
Die Gedanken der Mädls zum Projekt
Carina Sberg
“Es war ein toller, ereignisreicher Tag; voller Emotionen & rundum guter Laune. Jede hat ihr Bestes gegeben und das Ergebnis ist ein Traum! Lebensfreude, Happiness und Zufriedenheit mit sich selbst, strahlt jede von uns aus. Für mich persönlich war es ein anstrengendes Abenteuer. Doch hat es mir auch gezeigt, dass mit ein bisschen Mut und viel Freude so gut wie alles schaffbar ist!”
Caroline Sprott
“Nach all den gefochtenen Kämpfen, Jahren der Unsicherheiten und verzerrten Selbstbildern habe ich mit diesem Shooting im letzten Schritt mich von allem befreit. Zusammen mit diesen wunderschönen Frauen meine Hüllen fallen gelassen zu haben, war die Friedenserklärung an meinen Körper, an jede einzelne Narbe und jede Form, die er aufweist. Ich bin schön, wenn ich nicht darüber nachdenke und niemand und nichts kann mir dieses Gefühl geben, als ich selbst.”
Tanja Denise Ahrens
“Ich kam als flackerndes Licht zum Shooting mit kaum noch Kraft. Ging am Ende des Tages zu Tode erschöpft aber hell leuchtend mit viel Liebe im Herzen und MUT nach Hause.”
Nina Uhlenbrock
Neben der, ich denke normalen Nervosität (man macht ja nicht regelmäßig ein Shooting), habe ich mich riesig darüber gefreut einige der Mädels mal wieder zu treffen. Ich hatte ehrlich gesagt auch etwas Bauchweh, da ja auch Unterwäsche fotografiert werden sollte. Ich muss sagen, dadurch das wir uns alle sofort richtig gut verstanden haben, hat es mir eine gewisse Form an Sicherheit gegeben. Die gemeinsamen Bilder waren für mich leichter zu shooten als die Bilder von mir allein. Was ich allerdings NIE von mir gedacht hätte, dass ich mich jemals ausziehen würde. Hätte man mich am Morgen noch gefragt, hätte ich “im Leben nicht” geantwortet. Nun ja, ich habe es gemacht und bin mega stolz auf mich, weil es ein großer Schritt für mich war um noch ein wenig “feiner” mit mir zu werden. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle an diesem Tag und das Warten auf die Veröffentlichung der Bilder, war kaum auszuhalten, so sehr habe ich mich gefreut. Danke Chrissy, dass ich ein Teil der Living Curves sein darf.”
Silvana Denker
Auch wenn ich selbst nicht betroffen bin, so habe ich doch sehr oft mit dem Thema Lipödem zu tun. Viele meiner Freundinnen, aber auch Frauen, die zu meinen Shootings kommen oder an meinen Kampagnen teilnehmen, haben diese Diagnose. Durch meine BodyLove Kampagne haben sogar einige erst herausgefunden, dass sie ebenfalls betroffen sind. Ich verfolge bei vielen Frauen den Kampf mit den Krankenkassen und den Leidensdruck sowie die öffentlichen Vorurteile.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als vor ein paar Monaten Tanja Ahrens auf mich zukam und von der Kampagnen-Idee zu Living Curves erzählte und mich fragte, ob ich als Fotografin Teil werden möchte. Da ich immer der Meinung bin, dass man nicht genug aufklären und Zeichen setzen kann, habe ich sofort zugesagt. Schön fand ich, dass ich auch eigene Ideen mit einbringen konnte und so sind letztendlich wundervolle Fotos entstanden, die schöne, starke, selbstbewusste und glückliche Frauen zeigen, die sich nicht durch ihre Erkrankung unterkriegen lassen, die ihr Leben dennoch in vollen Zügen genießen und sich genauso sexy und fraulich fühlen wie andere auch. Wie viel Spaß wir an dem Tag gemeinsam hatten, strahlen die Fotos ebenfalls aus und ich bin stolz und glücklich, einen kleinen Beitrag beisteuern zu können. Mädels, es war mir eine Ehre und Freude.”
Models: Caroline Sprott, Christiane Dillich, Nina Uhlenbrock, Tanja Denise Ahrens, Carina Sberg Hair & Make-up: Jasmin Fronholt Fotografin: Silvana Denker
Chrissy
Für mich war die ganze Vorbereitungszeit schon sehr aufregend, aber trotzdem war ich nervös, ob wir auch wirklich das umsetzen konnten, was mir schon länger im Kopf rum schwirrte. Als dann nach der letzen Nervosität endlich das Shooting anstand, war ich mehr als hippelig, ob auch wirklich alles funktioniert. Zum einen habe ich mich sehr auf Silvana gefreut und zum anderen sind solche Treffen mit so starken Frauen immer etwas ganz Besonderes. Das Shooting selbst hat extrem viel Spaß gemacht, denn es lief eigentlich von alleine. Keine hatte groß Probleme, sich vor der Kamera zu zeigen. Es war von Anfang an klar, dass das ganze Ausmaß der Erkrankung nur mit nackter Haut zu sehen ist. Jede Delle, jeder blaue Fleck – einfach alles, was das Lipödem mit sich bringt.
Aber das wir dann am Ende sogar nackt vor der Kamera saßen, war einfach unglaublich. Wir haben uns gegenseitig und mit völliger Selbstverständlichkeit mit Farbe bemalt, als ob es etwas ganz Normales wäre. Es war für uns auch absolut kein Thema, dies nicht zu tun. Ich glaube, dass wir Silvana voll und ganz vertraut haben und so uns ohne Kleidung, nur mit Farbe bemalt ablichten ließen.
Dieser Tag hat so unendlich viel für meine Einstellung zu mir selber getan, dass ich ein solches Shooting nur jedem empfehlen kann.
Die Teilnehmerinnen von “Living Curves” in den Sozialen Medien
Tanja Denise Ahrens Facebook @tanja.plusmodel Instagram @tanita_luna_lipoedemkaempferin
Christiane Dillich Facebook @lipomiss Instagram @miss.lipo
Carina Sberg Facebook @ruhrpottfräulein Instagram @ruhrpottfraeulein
Caroline Sprott Facebook @sprott.caroline Instgram @caroline.sprott
Nina Uhlenbrock Facebook @Dat_Nina-Leben-Mit-LipLymphödem Instagram @dat_nina_leben_mit_lipoedem
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Living Curves: Warum es so wichtig ist, die Sichtweise auf sich selbst zu ändern Living Curves – Fünf Frauen, alle leiden an der Krankheit Lipödem, aber alle haben spätestens nach dem Shooting mit Silvana Denker den Frieden mit sich und dem eigenen Körper gefunden.
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nurcarlo · 6 years
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24. Versöhnliche Seiten
Carlo
Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. Eine halbe Stunde ist Kathi erst im OP und es kommt mir schon vor wie eine halbe Ewigkeit. Ich sitze alleine auf einer Bank im kleinen Krankenhauspark und rauche mittlerweile meine achte Zigarette. Warten konnte ich noch nie gut; egal ob es am Heiligabend um die Geschenke ging oder Kathi, die im Bad mal wieder ein wenig länger brauchte oder nur die Bahn. Warten ist einfach die schlimmste Erfindung seit Schlager. Ich werfe ein Blick auf mein Handy, Kody hat geschrieben und fragt wie es läuft, meine Ma hat dreimal angerufen und auch Markus hat versucht mich zu erreichen. Eigentlich würde ich jetzt gerne mit einem der drei sprechen, aber auf der anderen Seite kann ich es einfach nicht über mich bringen mit jemandem zu sprechen. Ich möchte einfach nur die nächsten zwei Stunden vor spulen. Wenn ich jetzt meine Mutter anrufe, merkt sie sofort, dass irgendwas nicht stimmt und quetscht mich solange aus, bis ich ihr sage was ab geht. Zwanzig Minuten und weitere vier Kippen später, beschließe ich mir etwas zu Essen zu suchen und außerdem brauche ich neue Zigaretten. Auf das Cafeteria-Zeug hab ich aber keinen Bock, aber ich will auch nicht das Krankenhaus verlassen, vielleicht ist ja irgendwas mit Kathi. Also gebe ich mich mit einem belegtem Brötchen, einem doppelten Espresso und einer neuen Schachtel Zigaretten zufrieden. Ich weiß einfach mal gar nichts mit mir an zu fangen. Ich kann einfach nicht gut warten und dann auch noch alleine sein, wenn man sich sorgt. Richtig große Scheiße. Und wenn Kathi krank ist, ist das erst der Anfang der ganzen Chose. Fuck! Fuck! Fuck! Ich fahre mir durch die Haare und würde am liebsten laut schreien. Wie soll ich das alles schaffen, für Kathi da sein, die Kinder, die Musik? Wenn Kathi wirklich krank ist, muss Cro erstmal auf Eis gelegt werden. Das bin ich ihr schuldig. Nein, das ist meine Pflicht. Denn wenn ich ehrlich bin, hat Kathi genau das die letzten vier Jahre für mich getan. Sie hat auf ihre eigene Karriere verzichtet, die sie hätte haben können. Und ist stattdessen zu Hause geblieben und hat sich um die Kinder gekümmert, während ich mit Cro immer größere Erfolge feiern konnte. Jetzt bin ich an der Reihe. Das Klingeln meines Handys holt mich zurück ins Hier und Jetzt. Markus dummgrinsendes und betrunkenes Gesicht kommt mir auf dem Display entgegen. Ich atme tief durch und nehme dann ab. „Hallo?“ melde ich mich. „Hey, wie geht es Kathi?“, kommt mir Markus Stimme entgegen. Langsam laufe ich den gekiesten Weg durch den Park entlang. „Sie ist erst seit ner dreiviertel Stunde im OP!“, gebe ich zurück und klemme mein Handy zwischen Ohr und Schulter. „Weißt du wie lange sie noch darin bleibt?“, fragt Markus. Trotz Winterjacke und dicken Timberlands wird mir langsam, aber sicher kalt und ich beschließe, dass es vielleicht eine gute Idee wäre um zu drehen. „Die Ärztin meinte drei Stunden, wenn es keine Komplikationen gibt!“, sage ich niedergeschlagen. „Carlo es wird alles gut. Kathi ist gesund!“, spricht Markus mir gut zu. Ich bin verdammt froh ihn als Kumpel zu haben. Wir haben in den letzten sechs Jahren einfach schon so viel Mist zusammen durch gemacht und ich bin froh, dass er auch jetzt so cool ist und uns so mega supportet. „Ich weiß!“, sage ich wenig überzeugt und fahre mir wieder durch die Haare. Wenn das so weiter geht, habe ich am Ende des Tages keine mehr. „Ist Toni schon aus der Kita zu Hause?“, wechsele ich das Thema. Gott sei Dank, geht Markus auf den Themenwechsel ein. „Marla holt sie gerade zusammen mit Emil ab. Nachher will sie mit den Kindern noch Plätzchen backen und dann gehen wir vielleicht noch über den Weihnachtsmarkt!“, erzählt er mir von ihrer Tagesplanung. „Lass Toni nicht zu viel Teig essen oder sie kotzt euch die Bude voll!“, warne ich Markus, „Und geh nicht zu nah mit Emil an die lebenden Krippe, er hat mega Angst vor dem Esel!“ Ich überlege ob ich mir noch irgendwas einfällt. Aber ich weiß auch, dass Markus und Marla das alles schon im Griff haben. „Wird gemacht Chef!“, lacht Markus. „Danke Bruder!“, platzt es aus mir heraus. „Kein Problem, wir passen gerne auf eure kleinen Terroristen auf!“ Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, werde dann aber wieder ernst. „Das meine ich nicht. Danke, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ohne dich wär ich manchmal echt auf geschmissen!“, sage ich ehrlich. „Das beruht auf Gegenseitigkeit Brudi!“
Ich werde von einer Tür, die geöffnet wird, aufgeweckt. Als ich die Augen aufschlage, merke ich sofort wo ich bin. Ich liege auf der kleinen Couch in Kathis Krankenhauszimmer. Als ich meinen Kopf drehe, sehe ich, dass zwei Schwestern Kathis Bett wieder ins Zimmer bringen. Habe ich es wirklich geschafft fast eine ganze Stunde zu schlafen? Sofort stehe ich auf und gehe zu Kathis Bett rüber. „Wie ist es gelaufen?“, frage ich die Schwester. Ich bin so froh, dass die OP vorbei ist und ich Kathi endlich wieder bei mir habe. Sofort stecke ich ihr den Ehering wieder an den Finger, immerhin habe ich es ihr versprochen. Kathi ist noch ganz blass und hat die Augen geschlossen. Sie sieht so klein und verletzlich aus, mit dem Beatmungsschlauch in der Nase, in diesem großen Krankenhausbett. Ich schiebe ihr eine blonde Locke aus dem Gesicht. „Soweit ganz gut! Die Frau Doktor war etwas schneller fertig als geplant. Deswegen wird die Narkose wahrscheinlich noch etwas länger nach wirken. Ich komm in einer halben Stunde wieder und schaue nochmal nach ihrer Frau!“, erklärt sie mir und dreht sich dann zum Gehen. „Danke!“, sage ich leise und greife nach Kathis Hand. Die Schwester schenkt mir ein Lächeln und verlässt dann den Raum. Ich ziehe mir einen der Stühle heran und setze mich neben Kathis Bett. Ich lasse ihre Hand nicht los und schaue sie unentwegt an. Ich bin einfach froh, dass die OP jetzt überstanden ist. Alles was wir jetzt noch machen müssen, ist auf die Ergebnisse warten. Und dann ist der ganze Mist vorbei. Erstmal. „Ich liebe dich!“, flüstere ich Kathi entgegen und küsse ihre Stirn. Und dann sitze ich einfach nur da. Hänge meinen Gedanken nach und warte darauf, dass mein Dornrösschen seine Augen endlich wieder auf schlägt. Zwischen durch schaue ich immer mal wieder auf mein Handy. Ich schreibe Markus, dass Kathi aus dem OP-Saal ist und er schickt mir ein Bild von Emil und Toni in der Badewanne und danach eins von den beiden im Schlafanzug auf Markus und Marlas Bett. Ich grinse. ‚Wahrscheinlich pennst du heute Nacht auf der Couch‘ schicke ich ihm und bekomme darauf nur ein ‚Definitiv‘ zurück. Ich schreibe auch kurz meiner Ma, dass ich mich morgen bei ihr melde und Kody, dass Kathi wieder auf dem Zimmer ist. Immerhin hat er sich auch Sorgen gemacht. Er ist einfach der beste Kumpel-Chef aller Zeiten. Naja er und Basti zusammen. Ich ziehe Kathis Decke ein Stück höher, ich will nicht, dass sie kalt wird. Sollte sie nicht mittlerweile mal aufwachen? Ich überlege gerade, ob ich vielleicht mal die Krankenschwester rufen soll, als die Tür wieder geöffnet wird. Schwester Stefanie steht vor Kathis Bett und lächelt mich an. „Ich nehme ihrer Frau jetzt den Nasenschlauch ab, danach sollte sie eigentlich bald auf wachen!“, erklärt sie mir und macht sich an die Arbeit. Ihr beäuge sie dabei ganz genau, nicht das sie noch irgendwas kaputt macht. Als Stefanie sich wieder zu mir umdreht, fängt mein Magen mega laut an zu knurren und wir müssen beide grinsen. „Sind sie schon den ganzen Tag hier Herr Waibel?“, fragt sie mich und legt ihren Kopf schief. „Na klar! Wo soll ich denn sonst sein?“, gebe ich zurück. Sie lächelt und streicht Kathis Bettdecke glatt. „Ihre Frau hat echt großes Glück sie zu haben. Sie hat vor der Narkose ein bisschen von ihnen erzählt und von Toni und Emil.“ Mein Lächeln wird größer, ich wäre gerne dabei gewesen, während Kathi halbbenebelt vor sich hin plappert. Das wäre super für Youtube gewesen. Kathi, die Antidrogendamen schlechthin, komplett breit. „Sie sollten vielleicht etwas essen gehen. Ihre Frau wird in der nächsten Stunde wahrscheinlich noch nicht wach. Bevor sie es merkt sind sie wieder da!“, schlägt die Schwester vor und eigentlich hat sie recht. Ich habe einen Mordshunger und beiße wahrscheinlich gleich in die Tischplatte. Ich kratze mich am Hinterkopf und werfe einen Blick auf Kathi. „Wenn es sie beruhigt, schau ich alle zehn Minuten nach ihr!“, schlägt Stefanie vor. Als ich in das zweite belegte Brötchen beiße, merke ich erstmal wie viel Hunger ich eigentlich hatte. Im Moment würde ich für die Käsespätzle meiner Ma killen. Trotzdem beeile ich mich fertig zu werden und schlinge das dritte Brötchen ziemlich schon herunter. Danach rauche ich noch zwei Zigaretten und kaufe mir drei Flaschen Cola an dem kleinen Kiosk im Eingangsbereich. Immerhin will ich nicht wieder einpennen. Vielleicht ist Kathi ja auch schon wach. Etwas beflügelt von dieser Idee nehme ich die Treppe in den dritten Stock, weil ich keinen Bock habe auf den Aufzug zu warten. Aber als ich in Kathis Zimmer ankomme, ist sie noch nicht wach, sondern eine andere Überraschung erwartet mich. „Was willst du denn hier?“, frage ich und versuche den wütenden Unterton in meiner Stimme in den Griff zu bekommen. Auf meinem Platz neben meiner Kathi sitzt dieser blöde Paul. In seinem affigen weißen Arztkittel und Crocs, wie gay ist das denn bitte? Paul steht auf und lächelt mich auf. „Hallo Carlo!“, begrüßt er mich und streckt mir die Hand entgegen. Ich versuche mich zu beruhigen. Er ist nur ein alter Schulfreund von Kathi, wir haben das geklärt. Sie vertraut mir bei Amanda, also sollte ich ihr auch bei diesem Heini vertrauen. Ich lege die Cola Flaschen auf das Fußende von Kathis Bett und nehme seine Hand. Danach vergrabe ich meine Hände in den Taschen meiner Tight-Jeans und sage nichts mehr. Was soll ich auch mit dem Typ bequatschen? Immer noch interessiert mich aber, was er hier verdammt nochmal will. Hat der kein Leben? „Die OP ist ziemlich gut verlaufen!“, fängt Paul jetzt an zu sprechen und ich sehe ihn überrascht an. War er etwa auch bei der OP dabei? Heißt das, dass der meine Frau begerabtscht hat? „Meine Mutter war ziemlich schnell fertig. Der Knoten war nicht so groß wie wir gedacht haben!“, spricht er weiter und schaut dabei in Kathis Richtung. Seine Mutter? Ich werfe einen Blick auf sein Namensschild ‚Dr. Paul Eilchenmann‘, also ist Hannelore seine Mutter. „Ich fands echt nett von euch mir zu erlauben, bei der OP zu assistieren. So eine OP macht sich echt gut in der Vita!“, bedankt er sich und versucht mich ein bisschen an zu lächeln. In meinem Kopf beginnt es zu rattern. Heißt das Kathi hat ihr Einverständnis gegeben, dass der Hampelmann helfen darf, ohne mich zu fragen? Wir haben wohl einigen Redebedarf, wenn wir wieder zu Hause sind. „Mh“, mache ich nur. Der Typ muss ja nicht wissen, dass ich von der ganzen Aktion nichts wusste. „Carlo!“, sagt Paul jetzt und ich drehe mich doch zu ihm um, „Ich glaub wir sind echt auf dem falschen Fuß gestartet und das tut mir leid. Kathi ist mir sehr wichtig als Freundin und sie scheint sehr glücklich mit dir zu sein!“, sagt er versöhnlich. Ich kratze mich verlegen am Hinterkopf. Na toll, jetzt musste ich hier auch noch nett zu dem Typ sein. Eigentlich hat er ja auch nichts falsch gemacht. „Glaub ich auch. An dem Abend hatte ich eine scheiß Woche hinter mir und hatte mich nur noch auf zu Hause mit meiner Frau gefreut!“, gebe ich zu und halte ihm zur Versöhnung meine Hand hin. Paul schlägt mit mir ein und grinst dann. „Du hast sowas von Glück mit ihr!“, sagt er ehrlich. Ich sehe ihn fragend an. „Kathi war früher immer für alle unerreichbar und du hast sie abbekommen. Ich wette mit dir, hier gibt es mindestens acht Typen, die dir gerne die Nase brechen würden!“ Ich lasse mich auf das Fußende von Kathis Bett fallen und ziehe die Augenbrauen hoch, was meint der Typ. Dann werfe ich einen Blick auf Kathi. „Ja, sie ist der Hammer!“ Paul nickt. „Sie ist wirklich glücklich. Ich habe sie noch nie so gesehen, wie an dem Abend als wir uns getroffen haben und sie von dir erzählt hat. Sie wirkt so angekommen und verändert!“ „Wie meinst du das?“, will ich wissen. Ich kann nicht umher, aber es ist irgendwie interessant etwas aus Kathis Vergangenheit zu hören. Paul zuckt die Schultern. „Keine Ahnung, sie war irgendwie immer unausgeglichen und so unfassbar zielstrebig!“, erzählt Paul, „Sie hat sich nie mit dem Mittelmaß zufrieden gegeben und war immer so verbissen. Wenn was beim Tanzen nicht geklappt hat, ist sie manchmal den ganzen Abend noch da geblieben nur um den einen Schritt hin zu bekommen!“ „So ist sie noch immer. Sie plant einfach alles! Das nervt mich manchmal so sehr, aber dann gehört es auch einfach zu ihr.“, grinse ich und streiche über Kathis Beine. „Ohne sie hätte ich mein Abi nie geschafft!“, sagt Paul und wirft, der schlafenden Kathi, einen Blick zu. „Wie?“ „Sie hat mir vier Jahre lang in Mathe geholfen, ohne irgendeine Gegenleistung und als es aufs Abi zu ging hat sie mir auch in Deutsch und Französisch geholfen. Sie hat Nächte lang mit mir gepaukt!“ Das hört sich so nach Kathi an. Sie ist einfach einer der hilfsbereitesten Menschen, die ich kenne. „Sie hat ihre Studium ein Semester vor Regelstudienzeit beendet und das obwohl Toni schon unterwegs war!“, erzähle ich ihm stolz. „Das passt zu ihr!“, lacht Paul, „Früher wollte sie immer Finanzministerin werden und die Welt verändert!“ Für einen Moment werde ich ruhig. Als Kathi und ich zusammen gekommen sind, hat sie immer davon gesprochen, dass sie Karriere machen und es ihren Eltern beweisen will. Dafür hat sie hart gearbeitet und auch wirklich super studiert. Und dann ist sie schwanger geworden, hat trotzdem weiter studiert und ihren Master gemacht. Aber nach Emils Geburt hat sie ihren Job geschmissen, um mir den Rücken zu stärken und sich um die Kinder zu kümmern. Reicht ihr das? Halt ich sie davon ab ihren Traum zu erfüllen, nur damit ich meinen Leben kann? Ich versuche all diese quälenden Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Wir sind glücklich, nächstes Jahr geht Emil in den Kindergarten, dann kann Kathi wieder arbeiten gehen. Wenn sie will, denn ich bringe alle Male genug Geld nach Hause für uns alle. „Dafür hat sie auch noch immer Zeit!“, gebe ich ein wenig säuerlich an Paul zurück. Wir unterhalten uns noch ein bisschen weiter, er erzählt von seiner Freundin und das er eigentlich in einer anderen Klink arbeiten und nur für die OP hier ist, weil seine Mutter das für ihn eingefädelt hat. Was für ein Muttersöhnchen. Ein Wenig später verabschiedet Paul sich von mir, irgendwas von wegen er will noch zum Squash oder so. Keine Ahnung, ist mir auch egal. Ich finde ihn zwar nicht mehr ganz so scheiße, trotzdem werden wir wohl keine besten Freunde mehr. Wie er einfach mal meint, er würde meine Kathi besser kennen wie ich. Tzz, der soll mal nicht meinen. „Carlo?“, eine schwache Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Kathi ist wach geworden. Sofort drehe ich mich zu ihrem Bett um. Sie sieht mich aus müde Augen an und versucht sich auf zu richten. Behutsam drücke ich sie zurück in die Kissen und lasse mich neben sie aufs Bett sinken. „Baby, wie geht es dir?“, frage ich streiche ihr über die Wange. Sie schenkt mir ein müdes Lächeln, „Als wenn mich ein Zug überrollt hätte!“ Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Willst du was trinken?“, ich greife nach einem Glas auf ihrem Nachtisch und halte es ihr ihn. Sie nickt und ich helfe ihr einen Schluck zu trinken. Danach lässt sie sich wieder völlig zurück in die Kissen sinken. Ich lasse mich neben sie sinken und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin froh, dass du wieder da bist!“, gestehe ich ihr und lege meinen Arm um ihren Kopf. Zwar ist das Bett nicht besonders groß, trotzdem liege ich ziemlich bequem neben ihr. „Ich auch!“, sagt Kathi dösig und es fällt ihr schwer die Augen offen zu halten. Ich beuge mich über sie und drücke ihr einen Kuss auf die Lippen. „Baby, versuch noch ein bisschen zu schlafen!“, schlage ich ihr vor. Kathi schaut mich müde an, „Mir ist kalt!“, flüstert sie. Sofort stehe ich auf und ziehe einen meiner VioVio Pullover aus ihrem Koffer. „Du sollst die Arme noch nicht bewegen, aber ich kann dir den ja drüber legen!“, schlage ich vor und schlage ihre Bettdecke zurück. „Kannst du dich zu mir legen?“, fragt Kathi hoffnungsvoll. Ich lächele sie an und nicke. Für sie würd ich alles machen. Besonders jetzt gerade, sie wirkt sowas von verdammt schwach und verletzlich. Ich streife mir meine Schuhe ab und lege mich zu Kathi unter die Decke. Sie kuschelt sich ein bisschen an mich ran und schläft schnell wieder ein. Ich liege einfach nur da und halt sie im Arm. Es fühlt sich so mega gut an, sie einfach wieder hier zu haben und zu wissen, dass die OP hinter uns liegt. Draußen ist es schon lange dunkel geworden und es sieht so aus, als wenn wir Morgen noch mehr Schnee bekommen würden. Ich stöhne innerlich auf, ich hab keinen Bock mehr auf Schnee. Für ein paar Tage ist es schön, aber danach nervt das weiße Zeug einfach nur noch. Und man muss so viel Zeug anziehen, damit man sich nicht den Arsch abfriert wirklich geil. Eigentlich wollte ich auch versuchen ein bisschen zu schlafen, aber ich will nicht, dass Kathi wach wird und ich dann neben ihr schnarche und sie mich nachher nicht wach macht. Also greife ich nach der Fernbedienung und zappe mich durch die Kanäle, alles ist besser als noch eine Folge One Tree Hill. Ich bleibe auf RTL hängen und wundere mich, dass es wirklich schon Zeit für ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten‘ ist. Ich frage mich gerade, wie lange dieser Leon da wohl schon mitspielt als die Tür auf geht. Hannelore aka Frau Doktor Eilchenmann steht in der Tür und lächelt mich an. „Guten Abend!“, begrüßt sie mich. „Hallo!“; gebe ich zurück. Sie steht am Fußende von Kathis Bett und beäugt Kathi. Vielleicht sollte ich mich etwas gerader hinsetzen, aber ich will auch nicht, dass Kathi noch mal wach wird. Also bleibe ich einfach liegen. „War sie schon wach?“, fragt Hannelore. „Ja vor einer halben Stunde, aber nicht lange!“ antworte ich und senke meinen Blick auf Kathi herab. „Hat sie über irgendwelche Schmerzen geklagt?“, will Hannelore wissen. „Nein, sie hat nur was getrunken und ist dann gleich wieder eingeschlafen!“ „Okay, das ist normal. Die Schwester kommt nachher noch und gibt ihr etwas für eine ruhige Nacht, wenn sie was Essen möchte kann sie das gerne machen!“, erklärt Hannelore mir und ich nicke. „Ich komm morgen rein, sobald ich hier bin!“ „Dankeschön!“, verabschiede ich mich von ihr. Ich liege neben Kathi und schaue ‚Wer wird Millionär‘, als sie sich endlich neben mir rührt. Ich schaue zu ihr runter. „Hey!“, begrüße ich sie. Sie lächelt mich an und kuschelt sich ein wenig näher an mich ran. „Autsch!“, Kathi zieht scharf Luft ein. „Was ist los?“, frage ich sie besorgt und schaue mich nach ihrer Schmerzquelle um. Kathi lächelt mich beruhigend an. „Alles gut! Ich hab mich nur falsch bewegt!“, beruhigt sie mich und legt ihre Hand auf meine Brust. „Wie fühlst du dich?“, frage ich sie. Kathi nickt wieder. „Mir geht es gut! Ich hab nur mega Hunger!“, gibt Kathi zu und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Was willst du denn?“, frage ich sie und fahre ihr mit den Fingern durch die Haare. „Ehrlich?“, fragt Kathi und wischt sich über die Augen. Ich nicke, „Na klar Baby! Ich besorg dir alles!“ „Ein Big Tasty Bacon Menü!“, sagt sie beschämt und vergräbt ihr Gesicht an meiner Brust. Ich lache und stehe auf. „Wird gemacht! Ich bin gleich wieder da!“, verspreche ich ihr, ziehe meine Schuhe an und greife nach meinem Schlüssel. Ich bin schon halb aus der Tür, als ich mich nochmal zu Kathi um drehe und an ihr Bett trete. „Ich liebe dich!“, sage ich und küsse sie. Kathi streicht mich über die Wange und lächelt mich an, „Ich liebe dich auch!“
Und dann sitzen wir abends um zehn Uhr auf Kathis Krankenhaus und essen McDonalds. Ob das wohl überhaupt erlaubt ist? Aber das ist mir im Moment echt sowas von egal. Ich bin froh zu sehen, dass Kathi wieder Hunger hat und schon wieder ein bisschen Lächeln kann. Und ich weiß nicht warum, aber ich weiß genau, dass alles wieder gut wird. Wir schaffen das schon. Ganz entspannt. Als Carlo und Kathi.
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upfornewadventures · 5 years
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sommer des lebens
oh man, ich kanns immernoch nicht glauben. wie schnell können 6 monate denn bitte umgehen? ich habe das gefühl, die zeit ist geflogen, in lichtgeschwindigkeit oder sogar noch schneller. morgen ist es soweit, ich fliege von brisbane über abu dhabi zurück nach hause. der abschied von australien fällt mir auf jedenfall doch schwerer als ich dachte. den gedanken, das ich wohl nie mehr so frei sein werde, wie hier in australien versuche ich einfach mal zu verdängen. hier konnte man einfach machen was man wollte (vorraussetzung: das geld spielt mit). man steht auf wann man will, geht feiern wann man lust hat, verbringt den tag am strand wenn das wetter gut ist oder macht einfach den ganzen tag gar nichts. man verbringt zeit mit leuten, die man erst vor kurzem kennengelernt hat und sich trotzdem manchmal so gut versteht, als würde man sich schon länger kennen und trennt sich nach einer zeit dann doch wieder. manno, heute wurde es mir erst richtig bewusst, dass ich morgen nach hause fliege. zurück zur verantwortung, alltag usw. aber auch zurück zur familie und freunde, worauf ich mich echt schon freue. aber australien war echt das paradies. es hat in melbourne angefangen.one love. mehr kann ich dazu nicht sagen. schon in den ersten tagen, wo ich noch keine ahnung hatte und einfach nur planlos durch melbourne gelaufen bin, bei 42 grad, hab ich mich in die stadt verliebt. wahrscheinlich auch deswegen,weil ich mich ohne große probleme zurecht gefunden habe- und das soll schon was heißen. in melbourne ist alles einfach so schön übersichtlich und man weiß sofort wo man ist, wo die anderen hostels sind usw. zwischenzeitlich hats mich einfach nur noch genervt, dass es in melbourne so teuer ist und nicht zu vergessen das wetter, aber nachdem ich andere städte gesehen habe, weiß ich das mir melbourne einfach mit abstand am besten gefallen hat. ich könnte noch stundenlang weiterschreiben und sovieles aufzählen, aber das soll hier auch kein roman werden. leider habe ich es nicht mehr geschafft nochmal nach melbourne zurückzukehren, bevor ich fliege. das wäre echt ein traum gewesen, auch wenns mega mega kalt dort gerade ist. ich glaube es hätte sich ein bisschen wie nach hause kommen nach dem ganzen reisen angefühlt, nach hause kommen in australien. natürlich nicht vergleichbar mit dem nachhause kommen in deutschland aber ich hatte in melbourne einfach sooo eine schöne zeit, dass ich immer und wirklich immer wieder zurückkehren würde. haha ich werde nie vergessen, wie ich am ersten morgen in australien in meinem gammel hostel in st kilda aufgewacht bin, 42 grad, alles war eklig und schwitzig im 10 bett zimmer ohne klimaanlage und alle mir geschrieben haben, wie es mir geht, ob ich gut angekommen bin und so weiter. und jetzt ein halbes jahr später ist es umgekehrt, jetzt werde ich gefragt wann ich in deutschland lande etc. es kommt mir vor als w��re es gestern. oder wie ich bei d'lish fish angefangen habe und ohne maxi gestorben wäre haha. ich kann immernoch loslachen,wenn ich dran denke, wie ich an meinem probetag statt 3 stunden 10 stunden gearbeitet habe und einfach nur fertig war, weil ich davor 3 tage die great ocean road gemacht habe. ich hatte kein plan von irgendwas, hatte noch nie die ganzen fischsorten gegessen, wusste nichtmal was das alles war, außer calamaris was man sich denken konnte und stand da einfach und hab versucht mir das alles zu merken. das erste mal lohn bekommen und kurzzeitig denken, dass man sich jetzt richtig viel leisten könnte, bis man das hostel für die komplette woche bezahlt und man wieder auf den boden der tatsachen zurückgeholt wird. das erste mal bei der arbeit zu spät kommen,weil man die tram verpasst hat und mega panik hat, dass man ärger bekommt und der chef einfach nur sagt “no worries”. das erste mal goon trinken und merken, es ist doch gar nicht so schlecht,wie alle sagen, bis man die 2 becher grenze erreicht hat und nur noch weitertrinken kann, wenn man mit sprite etc mischt. das erste mal einen schock beim einkaufen bekommen, wenn man merkt wie teuer die lebensmittel sind. das erste mal tim tams essen, omg die besten kekse überhaupt auf der welt. sich das erste mal einen richtigen australischen sonnenbrand holen, d.h die haut ist nicht nur rot sondern feuerrot und man hat schmerzen ohne ende. das erste mal sich im hostel was zu essen machen und dabei den ekel verdrängen,der aufkommt wenn man das besteck und das geschirr sieht, aber noch tausendmal schlimmer sind die schwämme. ich habe noch nie ekligeres gesehen als die schwämme in hostelküchen. das erste mal shoppen in australien und merken was für mega geile klamotten es hier gibt. das erste mal surfen und sich dabei blaue flecken und schrammen holen. oh man und jetzt ist es alles das letzte mal. ein letztes mal sehen, wie sich die asiaten im hostel schon morgens zum frühstück was mit zwiebeln und fleisch braten,so dass die ganze küche stinkt und man sich einfach nur in ruhe sein toast machen will. morgens isst man noch nichts mit zwiebeln und würstchen punkt. ein letztes mal auschecken und den key-deposit wiederbekommen, was jedes mal ein kleines geschenk von sich an sich selbst ist. und man immer wieder gut gebrauchen kann. es ist als würde man 10 oder 20 dollar irgendwo verstecken und dann eine woche später wieder finden. ein letztes mal im free food shelf gucken und sich freuen wenn toast und was anderes als ketchup und senf dort zu finden sind. man kann nämlich sehr wohl vom free food shelf leben,was mir die letzte woche hier in brisbane aufgefallen ist haha. ein letztes mal mit mehr als 6 leute in einem zimmer schlafen und dabei ist es einem egal ob es jungs oder mädchen sind. das legt man mit der zeit ab und vor allem nach meinen 5 nächten in townsville im 10 bett zimmer mit 8 weiteren jungs. ein letztes mal neute leute kennenlernen und sich wundern wenn sie nicht aus deutschland, frankreich oder england kommen. ich könnte noch tausend sachen aufzählen,die ich mehr oder weniger vermissen werde. aber ich freue mich auch auf zuhause, auf ordentliches brot und brötchen und käse. und bier und wodka feige haha. und natürlich auf meine familie und freunde. die 6,10 und jetzt 8 stunden zeitunterschied konnten manchmal ganz schön nervig sein und auch der gedanke im hinterkopf, dass man eigentlich sein handy wieder auf flugmodus schalten sollte, weil einem sonst wieder das internet ausgeht, bevor man überhaupt die freiminuten etc nutzen konnte. und ich freue mich wieder auf das “normale” feiern, dass ist nämlich wie ich hier in australien gemerkt habe, unbezahlbar. so freunde der sonne, ich muss gleich noch weiter meinen rucksack packen bzw alles mit system reinstopfen. zum schluss wollte ich mich bei allen bedanken,die mir immer wieder gesagt haben, dass sie täglich gucken,ob ich was neues geschrieben habe, sich über einen neuen beitrag freuen und meinen blog so gerne lesen. vielen lieben dank, das hat mich immer motiviert, was neues zu schreiben und aus meiner sicht vielleicht nicht so interessante sachen doch zu schreiben. und an alle, die nicht an mich geglaubt haben und meinten"ich kann mir das gar nicht vorstellen, du alleine in australien, du ekelst dich doch vor den ganzen tieren und bist so verplant" nicht mehr als 3 worte: in your face. Letzte Grüße aus Australien, Merle.
03/07/2014
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saunt-interface · 6 years
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Interview
Warum bist du gerne in der Natur? / Warum wanderst du? 
1: Weil es mir ein Gefühl von Freiheit gibt - und denke alles erreichen zu können. Vor allem beim Wandern: hoch oben am Berg ist man einfach unbesorgter und freier.
2: Um die Schönheit der Natur zu genießen und mich daran zu erfreuen. Als Ausgleich zu dem vielen sitzen im Büro oder Auto. 
3: Ich bin gerne in der Natur um die gute der Luft und die Natur zu genießen. Um abzuschalten; um Sonne, Vitamin D und Kraft zu tanken; um körperliche Fitness zu bekommen, Stress auszugleichen um mich zu erholen. Es steigert meine Kreativität. 
4: Ich bin gerne in der Natur weil ich die frische Luft und die Sonne sehr genieße. Ich merke auch wie gut es mir gesundheitlich geht, wenn ich viel in der Natur unternehme. Ich gehe gerne wandern, da es ein super Ausgleich zum Uni Alltag ist und man mit einem unglaublichen Ausblick belohnt wird. 
5: Ich bin mitten in der Natur aufgewachsen. Schon als kleines Kind war ich lieber draußen, als drinnen vorm Fernseher. Ich wandere eigentlich gar nicht.
  Wie verbringst du zeit in der Natur? 
1: Mit Wandern, Radfahren oder Spazierengehen. Immer gemeinsam mit meinem Freund oder alleine.
2: Wandern, schwimmen, spazieren gehen, Langlaufen.
3: Durch Wandern, spazieren gehen, (Wald, an Seen) Kraftorte besuchen 
4: Ich gehe oftmals laufen in den Wald, wandere gerne mit Freunden, mache gerne Workouts im Outdoor Fitnesspark bei mir zuhause in Oberösterreich und bin im Sommer fast jeden Tag am See. 
5: Ich gehe gerne joggen oder spazieren. 
Wie fühlst du dich, wenn du Zeit in der Natur verbringst? 
1: Frei. 
2: Ausgeglichen, zufrieden, erholt.
3: Ich bekomme ein besseres geistiges Wohlbefinden, fühle mich körperlich fitter und entspannt, der Kopf wird klarer. Es herrscht Ruhe. Ich nehme die Berge, Bäume (Rascheln, Glucksen, Knacken des Holzes) oder Zwitschern der Vögel wahr. Im Wald kann ich Stress abbauen und mein Immunsystem wird besser. 
4: Für mich ist es ein Gefühl von Freiheit. Sobald ich draußen in der Natur etwas unternehme, fühle ich mich gesund und vital und verspüre eine besondere Art von Glücklichkeit. Da ich viel sitze als Student, kann ich mich draussen in der Natur auspowern und schlafe somit auch besser. 
5: Ich fühle mich entspannt, beruhigt und besser. Vor allem wenn ich Sport treibe. 
Wie findest du neue Wanderwege / Ausflugsziele? 
1: Instagram, Internet (Bergfex), Servus- oder Alpinzeitschriften 
2: Zeitschriften, Freunde
3: durch lesen - in Magazinen / Zeitschriften; beim im Gasthaus sitzen; durch Gespräche;, Internet oder ich entdecke sie einfach neu; 
4: Wanderwege suche ich mir meistens über die Website „Bergfex“ oder frage Freunde, die schonmal dort waren. Ausflugsziele suche ich mir meistens in Instagram oder auf Websites raus. 
5: Durch Erkundungen auf eigene Faust oder Bekannte. 
Wo informiert du dich vorab?
1: Im Internet: Öffnungszeiten, Fahrzeiten, wichtige Kriterien, Preise etc. 
2: Wanderkarten, Internet, Reise- und Wanderführer
2: Reiseführer, Wanderkarten, Berichte in Zeitungen, Medien usw. z.B.: “der Bergführer” da sind im Innenteil Wanderungen angezeigt; durch Gespräche, indem ich die Wegstrecke in Google Maps suche. 
4: Wenn ich ein Ausflugsziel entdeckt habe im Internet frage ich Bekannte und Freunde, ob sie schon mal dort waren. 
5: Ich frage Bekannte oder informiere mich im Internet. 
Gibt es Dinge, die du gerne wissen würdest während du in der Natur bist / wanderst? (z.B. welcher Berg / Baum das ist / wie das Tal / Schlucht entstanden ist?) 
1: Ja. Welcher Berg da auf der anderen Seite is. :D
2: Ich habe einen PeakFinder, ansonsten mache ich Fotos und schaue zu Hause nach.
3: vorab informieren, durch Fragen (andere Wanderer) oder durchlesen wenn es vor Ort beschrieben ist; im Wanderführer oder Reiseführer nachschauen, am Handy googlen                 
4: Ja, beim Wandern entdecke ich viele Pilze und Früchte, die ich noch nicht kenne und würde da gerne wissen ob diese giftig/für den Verzehr geeignet sind oder nicht. Oder am Gipfel oben sieht man andere Berge/Gipfel, da würde ich auch oftmals gerne wissen wie die heißen. 
5: Ja, ich wollte wissen wie bei mir zuhause der Kohleschacht entstanden ist. 
Gibt es Probleme denen du öfter beim Wandern begegnest? 
1: In erster Zeit: Scheiße, ich brauch neue Schuhe, ich rutsch. In letzter Zeit: Scheiße, ich hab keine Ausdauer.
2: Bei größeren Wanderungen ist es schwierig, wenn man mit dem Auto hinfährt, dass man mit den Öffis zurück kommt. 
3: Verlaufen
4: Probleme nicht direkt, aber wenn zu viele Leute gleichzeitig die selbe Route auf bzw. abgehen, stört mich das etwas. 
5: Nein, eigentlich nicht. 
Wie kommst du zum Ausgangspunkt deines Ausflugs / deiner Wanderung? 1: Ich mache eine Rundwanderung. Rundfahrt mit’n Auto oder Rundweg beim Spazieren. Immer.
2: Zu 90 % mit dem Auto, ansonsten Seilbahnen und Öffis.
3: Auto 
4: Mit dem Auto, mit Freunden bzw. mit der Familie
5: Entweder zu Fuß oder mit dem Auto. 
Wie findest du während dem Wandern den richtigen Weg? Wie orientierest du dich? 
1: Mit Internetbeschreibung - auch schon mal schief gegangen. Oder den Karten vor Ort.
2: Wegweiser, Wanderkarten
3: an Wegweisern; wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr auf dem richtigen Weg bin, gehe ich ein Stück zurück; 
4: Die Wanderwege sind eigentlich immer sehr gut beschildert. 
5: Ich orientiere mich entweder am Weg selber oder an den Pfeilern, die den Weg weisen. 
Wann gehst du gerne wandern und wieso? 
1: Immer wenn mein Freund und ich Zeit haben - um zu entspannen und Zeit zu verbringen. Oft auch ist das unser gemeinsamer Urlaub.
2: Wenn es schön Wetter ist, so und wenn oft es meine Arbeit / Zeit erlaubt. Weil ich mich dabei erhole, meinen Körper beanspruche und ins Schwitzen komme, als körperlicher und geistiger Ausgleich. 
3: Wenn ich Zeit dazu habe, 
4: Am liebsten gehe ich in der Früh, weil dann hat man schon am Anfang des Tages etwas geschafft, fühlt sich den restlichen Tag fit und kann sich anderen Dingen konzentrierter widmen. 
5: Ich gehe gerne morgens Joggen. Nachmittags eher spazieren. Eine Wanderung beginnt eher am Morgen, damit man auch genug Zeit hat. 
Gehst du lieber alleine oder mit anderen wandern? 
1: Mit meinem Freund lieber.
2: Wenn ich ein oder mehrere Probleme lösen muss gehe ich lieber alleine weil man bei seinen Gedanken nicht gestört bzw. abgelenkt wird. Auch wenn ich mich wieder einmal so richtig auspowern möchte gehe ich lieber alleine, weil ich dann mein Tempo bestimmen kann und nicht auf andere Rücksicht nehmen muss. Ich gehe jedoch auch gerne in kleinen Gruppen wandern, weil es geselliger ist, man die schönen eindrücke mit anderen Teilen kann, von den anderen auch Information bzw. Erfahrungen mitgeteilt bekommt.
3: Lieber mit anderen. 
4: Am liebsten gehe ich mit Freunden wandern, dann kann man sich gut mit denen unterhalten und ist gleichzeitig sportlich aktiv. 
5: Ich gehe gerne alleine Joggen. Wandern gehen wir immer als Familie, vor allem am 1. Mai. 
Erzähl mir mehr über das Foto. Wo und wann wurde es aufgenommen? Was steckt dahinter? 
1: Also das Foto ist entstanden in Italien, Dolomiten, Drei Zinnen (auf dem Foto sind aber die drei Zinnen nicht zu sehen). Ich habe das Bild aufgenommen, weil das der Moment war, an dem der Weg zu Ende ging… Mööööööglicherweise sind mein Freund und ich einer Internetbeschreibung des Weges gefolgt und möööööööglicherweise war ich zu dämlich diese genau deuten zu können… tja, und plötzlich waren wir ganz alleine, irgendwo hoch oben, weit weg von anderen Wanderern und planlos - planlos vor allem deswegen, weil dort oben der Weg aus war und in eine Schneise endete. Wir hatten es aber so weit hinauf geschafft, dass einfach umdrehen und den gleichen Weg zurück gehen natürlich keine Möglichkeit war… und sind daher auf unserem Po diesen steilen Abhang - bestehend aus purem Geröll - hinuntergerutscht… 5 Meter lang… bis wir bemerkt haben, dass wir uns gar nicht mehr halten konnten auf dem rutschigen Abhang. Schlussendlich sind wir IRGENDWIE (nur Gott weiß wie!) wieder den Abhang zurück geklettert/gerutscht. (Und mein Freund blieb die Ruhe schlechthin damit ich in Panik ausbrechen konnte.) Ach ja und den Weg, den wir gekommen waren, sind wir schlussendlich wieder zurück gegangen.
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2: Das Foto ist bei einer gemütlichen Wanderung von der Bartlhütte auf das Zwölferhorn entstanden. Vom Zwölferhorn aus einen wunderschönen Aus- und Rundumblick auf / in das Salzkammergut sowie die Osterhorngruppe.
Das Foto entstand beim Abstieg vom Zwölferhorn zur Lärchenhütte, der Ausblick während des gesamten Abstiegs ist sensationell. Man sieht die Falkensteinwand, den Schafberg, St. Wolfgang, Strobl und Abersee die den Wolfgangsee einrahmen. Diese Wanderung ist auch ein Traum zeitig in der Früh oder im Herbst wenn der See und das Tal noch mit Dunst
oder Nebel bedeckt sind, der sich bei Sonnenaufgang dann verflüchtigt. Ich liebe es nach einer Wanderung auf die umliegenden Berge einen der vielen schönen Badeplätze am Wolfgangsee aufzusuchen und nach ein paar Runden schwimmen mir ein schönen Gastgarten zu suchen von denen es auch viele gibt. Für mich ist das Erholung und Entspannung PUR.
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3: Werfenweng mit Blick zur Gamsblickalm 
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4: Das war die letzte Ferienwoche und ich war mit einer Freundin am Grünberg, wir sind sicher 1 h ganz oben verblieben und haben die Aussicht genossen. Da ist mir mal wieder bewusst geworden wie schön es bei mir zuhause in Oberösterreich ist und ich so etwas immer dem Stadtleben vorziehen würde
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Ein später Sommerabend am Attersee, meinen absolutem Lieblingssee. Hier fühl ich mich zuhause und kann alles andere herum ausblenden, ich würd sagen das ist mein Platz zum Energie tanken 🌞
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5: Das Foto wurde in Vaduz aufgenommen, am 21. September 2011. Wir mussten Fotos machen für einen Fotografie Wettbewerb. Das Bild zeigt einen See mitten im Wald. 
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lealis-fairytale · 6 years
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Ein weiteres Jahr ist vergangen. 2017 neigt sich dem Ende zu und gerade jetzt ist es wieder unumgänglich, auf das Jahr zurück zu blicken. Genau das habe ich heute getan, auch wenn dies eher unfreiwillig geschah. 
Meine Mutter und ich saßen vor dem Tannenbaum, ein paar Süßigkeiten standen vor uns. Und dort, in diesem besinnlichen Augenblick, fiel uns auf, wie schwer dieses Jahr war, wie wunderbar, wie kurz. “Dein Jahr war sehr durchzogen von guten und schlechten Dingen”, waren die Worte meiner Mutter und sie hatte Recht. Sie hatte mit diesen Worten mehr Recht, als ihr in diesem Moment bewusst war.
Mein Jahr ist durchzogen von guten und schlechten Momenten, wie jedes andere auch, aber gerade in diesem Jahr fallen mir vor allem die “schlechten” Momente auf. Ja, die Anführungszeichen sind Absicht, doch dazu später.
Ich habe in diesem Jahr viele Menschen kennengelernt, verloren und wieder gefunden. Ich habe wieder Kontakt zu einer meiner ältesten Freundinnen, ich habe das Verhältnis zu meiner Familie verbessern können, ich kann wieder mit einer wundervollen Arbeitskollegin zusammen arbeiten, nachdem ich sie im letzten Jahr schon kennen- und lieben gelernt habe. Ich habe eine wundervolle neue Arbeitskollegin, die auch in der Woche Abends vorbei kommt oder mit mir raus geht und im Schnee tanzt, obwohl ihre weiße Weihnacht eher einem weißen Sandstrand und Palmen entsprechen würden. Ich schätze diese wundervollen Dinge, die mir 2017 gebracht haben, aber sie wären nie ohne ein paar der anderen Momente passiert, die es im Leben auch gibt. Rückschläge, Berge, die es zu erklimmen gibt und davon hatte ich dieses Jahr auch mehrere.
Im Juli des Jahres brach für mich eine kurze Zeit die Welt zusammen. Das hört sich jetzt vielleicht dramatisch an, aber das war es auch für mich. Mein Ex-Freund und ich trennten uns. Meine erste Liebe, meine erste Wohnung, das Gefühl, bei jemanden zu Hause zu sein. Futsch. Es war abzusehen, irgendwie. Jetzt, fast 6 Monate später, kann ich sagen, dass es eine Frage der Zeit war, aber es brach mir das Herz. Mein Kopf wusste, dass es die richtige Entscheidung war, aber mein Herz wollte das nicht so richtig annehmen. Mein Leben machte eine 180° Wendung. Ich musste wieder bei meinen Eltern einziehen, in der Wohnung wollte ich keine Sekunde länger bleiben. Innerhalb von einer Woche waren meine Sachen aus der Wohnung geschafft. Es war die richtige Entscheidung, definitiv und ich bereue sie nicht, aber es war ein schwerer Schritt, vor allem als ich ihm 12 Tage später schon wieder in die Augen blicken musste, da wir unsere Zeugnisse bekamen. Aber es war wie ein Abschied, mein Herz verabschiedete sich.
Danach schmiss ich mein Leben um, kündigte meinen gerade erst angenommenen Job, da ich mich in der Kita absolut nicht wohlfühlte und mir immer öfter die Frage durch den Kopf zog ‘Habe ich die Stelle nur angenommen, weil sie in unser Lebenskonzept passte’? Ich kündigte also, fand eine neue Einrichtung, in der ich mich meistens sehr wohl fühle.
Am 01.10.17 zog ich außerdem in meine erste eigene Wohnung. Für mich alleine, meine eigene Wohlfühl-Oase. Und hier sitze ich nun und denke über mein vergangenes Jahr nach, über das was ich gelernt habe, wodurch ich gelitten habe und was ich daraus mitnehmen durfte.
Beziehungen können kaputt gehen, aber es können Freundschaften entstehen.
Das werdet ihr mir jetzt nicht glauben, oder ihr werdet es irgendwie erklären wollen, aber dieses Jahr habe ich gelernt, dass mein Ex-Freund tatsächlich ein noch coolerer Kumpel sein kann. Schon zum Ende unserer Beziehung war es eher eine Freundschaft. Wir haben auch nach der Trennung noch geredet und einfach gesagt, dass wir einander ja immer noch Vertrauen und nur weil die Gefühle nicht mehr so stimmten, hieße das ja nicht, dass wir einander nicht mehr wertschätzen könnten. Also versuchten wir es. Und ich muss sagen: Ich habe vielleicht keine Beziehung mehr, aber ich habe eine Freundschaft hinzugewonnen, die ich nicht missen werde.
Mach dich nicht für andere klein!
Ich habe mich im ersten haben Jahr dieses Jahres gehen lassen, ich habe nichts mehr für mich getan, für meine Gefühle, für meine innere Ruhe. Ich habe nichts mehr für mich unternommen, mich nur noch eben in diese Beziehung gestürzt und das war mein größter Fehler. Ich habe mich ein Stück weit aufgegeben, habe Dinge nicht mehr getan, die ich geliebt habe. Nun, mit einer neu gewonnenen Freiheit und einem neuen Motivationsschub, sind mir wieder Dinge in den Sinn gekommen, die ich unbedingt weiter machen oder auch neu erlernen möchte. Ich möchte endlich endlich endlich wieder Gitarre spielen, so wie ich es früher gemacht habe. Mit einer Leidenschaft, mit dem Traum, immer besser zu werden und das nur, weil ich es möchte und nicht, weil ich dadurch jemanden gefalle. Ich möchte diesen Blog endlich richtig leben lassen, weil ich das Schreiben liebe, weil ich gerne recherchiere und Geschichten erzähle. Ich möchte lesen, am liebsten jeden Tag und zwar den ganzen Tag und die Nacht hindurch, weil Bücher mich in Welten mitnehmen und mir Geschichten erzählen, in die ich gerne hineingezogen werde. Ich möchte Sport machen – Kung Fu um genau zu sein. In dieser kleinen Stadt, in der ich wohne, gibt es einen Verein und ich möchte diese Kampfsportart schon seit 10 Jahren ausprobieren. Ich möchte generell mehr Sport machen, mehr für mich und meine Gesundheit tun. Es gibt so viele Dinge, die ich lernen und lieben lernen möchte und ich habe alle Zeit der Welt.
Bei der Freundschaft kommt es auf die Qualität an, nicht die Quantität
In diesem Jahr habe ich eine Freundschaft verloren oder vielleicht auch beendet, weil ich mich ausgenutzt fühlte und nur weil man sich öfter sah als früher, hieß das nicht, dass man sich dadurch besser fühlte. Aber ich habe Menschen (wieder-)gefunden, die ich vielleicht nicht oft sehe, aber dafür immer in meinem Herzen trage. Ich habe neue Freundschaften geschlossen und wiederbelebt und ich bin so unendlich dankbar für die Menschen, die mir immer zur Seite gestanden haben, die mir gesagt haben, wie stolz sie auf mich sind und mich nicht allein gelassen haben.
Sag die Wahrheit, auch wenn es vielleicht schmerzhaft ist.
Hätte ich nicht das gesagt, was ich fühle, würde ich vielleicht heute noch in dieser Beziehung festsitzen, Abends heulend meine Mutter anrufen und nicht mehr wissen, ob das alles so richtig ist. Ich habe dieses Jahr gelernt, dass es wichtig ist, dass auszusprechen, was einem auf der Seele liegt, denn umso länger es dort liegt, desto schwerer wird es. Und diese Worte, die unausgesprochen auf der Seele liegen, erdrücken dich, sie nehmen dir die Luft zum Atmen und den Raum, um klare Gedanken zu fassen. Wenn du etwas willst, sprich es aus und wenn du etwas nicht willst, schrei es hinaus, sodass es alle hören können. Ich habe dies gelernt, auch wenn es manchmal schmerzhaft war, aber ich bin noch längst nicht am Ende dieses Lernprozesses.
Und zum Ende des Jahres muss ich ehrlich sagen: Danke. Danke, für jede Lektion, die ich gelernt habe. Danke, für jedes aufbauende Wort, für jeden Abend, an dem ich nicht alleine sein musste. Danke, für die Hindernisse und Steine, die mir in den Weg geworfen wurden. Einfach Danke. Ohne all diese Dinge würde ich nicht hier sitzen und diesen Beitrag schreiben. Ich kann jetzt von mir behaupten, dass ich mein Jahr, trotz der vielen Hürden, stärker gemacht hat. Ich würde es nicht als schlechtes Jahr ansehen, sondern vielleicht eher als befreiendes Jahr. Ich bin stolz darauf, dieses Jahr so gemeistert zu haben, wie ich es getan habe, auch wenn vielleicht nicht jeder Schritt klug oder weise war. Aber ich habe mir meinen eigenen Weg geebnet und hoffe, dass es im nächsten Jahr so weiter geht.
Ich bin so bereit für 2018. 
Hamburg, 26.05.17
Kiel, 29.07.17
Mannheim, 13.08.11
Köln, 15.08.17
Heide Park Soltau, 15.10.17
Nach monatelanger Ruhe nun wieder mal ein Blogeintrag. Mein Jahresrückblick - ungeschminkt. Ein weiteres Jahr ist vergangen. 2017 neigt sich dem Ende zu und gerade jetzt ist es wieder unumgänglich, auf das Jahr zurück zu blicken.
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jcb2308 · 6 years
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Manchmal gehe ich über die Straße, und wünsche mir, dass mich ein Bus überfährt. Ich schwelge in Tagträumen, in denen mir ein Arzt sagt, dass ich Lungenkrebs habe und sterben werde. Dann wäre endlich alles vorbei und ich hätte keine Schuld. Perfekt. Wenn es nur nach mir und meinem Gefühl ginge, ich würde mich sofort umbringen. Mindestens sechs Monate im Jahr geht es mir so. Seid den letzten 4/5/6 Wochen schlimmer als jemals zuvor! 😣
Doch ich kann nicht anders, als mir auch Gedanken um meine Kinder zu machen. Und um meine Freunde.
Meine Tochter wurde 3. Darf ich ihr das antun? Manchmal hasse ich mich dafür, dass ich meinem Bedürfnis, mich töten zu wollen, nicht einfach nachgeben kann.🤦🏼‍♀ Immer bin ich die Große, Vernünftige, die Erwachsene. Im Kopf schreibe ich lange Abschiedsbriefe, in denen ich meinen Freunden erkläre, warum ich nicht mehr kann. Dass ich die aktuellen Schmerzen nicht mehr ertrage und das Leid in meinem Horrorleben sowieso nicht mehr. Dass ich es einfach nicht mehr aushalte. Den Rest der Zeit geht es mir dreckig..
Ja, es gibt Phasen am Tag an denen es okay ist. Doch obwohl ich manchmal das Gefühl habe, dass es besser wird, so ändert es nichts an der Tatsache, dass es mir den Rest des Tages dreckig geht. Meine Grundstimmung ist mies. Ich bin immer traurig. Alles strengt mich über die Maßen an.
und trotzdem schaffe ich es irgendwie...meine Energie reicht. Super denke ich mir. Aber es ist so schwer, so schlimm, so anstrengend und so zum heulen. Nicht super...
Ich muss nicht auf die Malediven fliegen oder direkt an der Nordsee wohnen. Alles, wovon ich träume, ist ein stinknormales Leben mit alltäglichen Sorgen und einem ausgeglichenen Gemüts- zustand. Denn ich weiß, dass ich mit meinem Leid sehr anstrengend bin.🙄
Nicht umsonst verließen mich immer wieder Freundinnen deswegen. Inzwischen ist der Mensch, dessentwegen ich die Schachteln mit den Tabletten, die ich schon in der Hand halte, schließlich doch weglege, mein "Therapeutin" wie ich sie nenne, eine Freundin! Ihr kann ich mich am meisten so zumuten, wie ich wirklich bin: wahnsinnig aggressiv, empfindlich wie eine Mimose, ständig jammernd und klagend, über Monate hoffnungslos und immer wieder nervig.
Dann kommen wieder die Fantasien mit dem Bus...
Das hält nur sie aus. Respekt! In den Phasen, in denen ich sterben will, geht das alles in meinem Kopf umher. Ich wäge ab, zerreiße mich in dem Für und Wider. Und dann kommen wieder die Fantasien mit dem Bus. Ich wäre dann tot, müsste keine Verantwortung mehr übernehmen und hätte endlich meine Ruhe. Denn ich will doch nur, dass es aufhört.
Solange das nicht passiert, überlege ich ganze Tage, wie ich mich am besten umbringen könnte, verbringe Nächte im Internet. Foren gibt es genug, doch keine klaren Angaben. Ich spiele im Kopf eine Option nach der anderen durch. Wie jemand, der eine Diät macht und immer nur ans Essen oder Nichtessen denkt. Die Pulsadern aufschneiden? Eine Möglichkeit, aber eine Riesensauerei. Zu heftig für den, der mich findet.
Erhängte sehen auch schrecklich aus. In meinem Auto? Von Kohlenmonoxid bekommt man eine rosige Gesichtsfarbe. Aber wo dann hinfahren? Und was für einen Schlauch bräuchte ich? Also Medikamente. In die Schweiz zu fahren, geht nicht so einfach...Also muss ich anders herausfinden, wie viel Tabletten ich einnehmen muss. Antidepressiva sind in der Überdosis meist nicht tödlich. Mittlerweile weiß ich ziemlich genau, was ich nehmen müsste.
Ich grüble mich durch den Tag
Doch es bleibt ein Restrisiko. Wie viel ist genug? Wie viel ist todsicher? Was ist, wenn mich doch jemand findet und ich im Krankenhaus ein Gegengift bekomme? Wie lange muss ich also irgendwo liegen, damit ich nicht zurückgeholt werden kann? In der Woche geht es nicht, da merken es meine Freunde zu schnell. Also Samstag oder Sonntag. In einem Hotelzimmer? Beachten die Zimmermädchen auch ganz sicher das “Bitte-nicht- stören”-Schild? Soll ich vorher meine gesamte Wohnungseinrichtung verkaufen, damit niemand sich später darum kümmern muss? Aber meine Kinder brauchen das alles. Brauchen mich. Aber brauchen sie noch so? Wie es mir geht? In der Verfassung?
So grüble ich mich unter Hochdruck durch den Tag.
Schon oft war ich sehr knapp davor, eine garantiert tödliche Überdosis zu nehmen. Ich glaube, ich habe es bisher nicht getan, weil es ein einsamer Akt ist. Wenn ich mir mich auf den Schienen vorstelle - schrecklich. Beim Sterben allein zu sein, das ist mit das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Also tröste ich mich am Ende des Tages, im Halbschlaf, mit dem Bild, dass ich unheilbar krank bin und jemand da ist, wenn ich einschlafe. So müsste ich in diesem Moment nicht allein sein, wäre aber endlich erlöst.
Eine berauschende Fantasie. Manchmal träume ich auch davon, dass ein Arzt aus einer Klinik mich tötet. Ich stelle mir dann vor, dass er mir eine Spritze setzt und damit endlich zugibt, dass mein Leid zu schwer ist, um damit zu leben. In meiner Vorstellung würde es ihm nicht viel ausmachen. Im Gegenteil, er würde mich ja erlösen. Meine Vorstellungen unterscheiden sich sehr von der Realität, immerhin weiß ich das.
Weil mich die Gedanken des Für und Wider zerreißen, wünsche ich mir oft, ich wäre nie geboren. Der Gedanke ich, wäre nie geboren, hätte das alles nicht erleben müssen, erscheint mir ebenfalls wie eine Erlösung.
Ein zermürbender Kampf!😓
Ich wünsche es mir dann so sehr, dass ich vor dem Einschlafen tief in diese Fantasie eintauche und mir ganz genau ausmale, was ich alles nicht erlebt hätte. Im Halbschlaf gehe ich nacheinander die "scheiß"-Ereignisse in meinem Leben durch. Sie reicht bis heute, ein lebenslanger, zermürbender Kampf. Ich muss einfach aushalten.
Ich muss mich aushalten, aber das ist oft kaum möglich. Und ich bin es manchmal so leid, dass ich nur zu gern mein Leben dafür hergeben würde. Wenn ich es denn nur zurückgeben könnte.
Manchmal packt mich aber auch die Wut. Was haben sich meine Eltern nur dabei gedacht, mich in die Welt zu setzen? Wäre ich für meine Kinder nicht so existenziell wichtig wäre es einfacher. Das ist mein ganzes Drama. Hätte ich doch nur eine Klagemauer. Eine Stelle, wo ich hingehen und mich beschweren könnte. Es ist nicht fair! Nicht gerecht! Es gab bislang nicht ein einziges Jahr, in dem ich nur Alltagssorgen hatte. Nicht mal ein halbes. Was wäre mir alles ohne dieses Leben erspart geblieben.
Ich hasse mein Leben. Ich wünschte, ich könnte daraus aussteigen. Oder es wenigstens zurückgeben. Immer muss ich bei mir sein, immer mit mir sein. Ich muss immer aushalten, was ich fühle. Meine Freunde können nach einem Treffen mit mir nach Hause gehen, sich wieder ihrem Leben zuwenden. Bei allem Mitgefühl können sie mich abschalten, ausschalten. Ich kann das nicht. Wenn ich wach bin, kommt natürlich das "Ja, aber". Ich will ja leben.
Manchmal. Ich habe eine schöne Wohnung. Bin körperlich einigermaßen gesund. Habe bezaubernde, unbezahlbare, wunderschöne Kinder. Es gibt Menschen, die mich sehr gern haben. Die ich sehr liebe. Ich werde bestimmt bald wieder ein gutes therapeutisches- medikamentöses Netz. Doch dann kann ich es wieder kaum kaum ertragen, dass meine Freunde so ein normales Leben haben und ich nicht. Alle machen Karriere, sind glücklich ungebunden.
Ja, auch Teile meines Lebens sind wirklich gut. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber ich würde all das sofort hergeben, um diese Gefühle und Gedanken nicht mehr zu haben...
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