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theaterformen-blog · 6 years
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Und ein weiterer Abend bei Festival Theaterformen klingt zauberhaft aus; heute mit: SOPHIA KENNEDY
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tante-litfass · 7 years
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Festivalfieber
I am afraid I cannot run two blogs simultaneously. At the moment I don’t care for my social life, my friends and my flat. Ich habe heute, Dienstag, die erste warme Mahlzeit seit fünf Tagen zu mir genommen. Coffee and cigarettes ist ein Film – und ein Lifestyle, mein Lifestyle. Zur Zeit. Et mon tête passe d'un langue à l'autre: le français, l'anglaise, l'allemand. Tout le temps. Wenn ihr wissen wollt, was ich gerade mache, mit meinem zauberhaften Redaktionsteam: Ihr findet mich im Festivalzentrum von THEATERFORMEN noch bis Sonntag, 18.6., im Schauspielhaus Hannover oder hier:
blog.theaterformen.de
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kd006-blog · 7 years
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Barbara Morgenstern performing in Festival Theatre Formen, Hannover 
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jawidsadeqi-blog · 6 years
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میت لاید اجرای که زندگی دو انسان را به نمایش میگذارد؛ دو انسانی که رنگ های شان متفاوت، اما سرگذشت شان یکیست.
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theaterformen-blog · 6 years
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Was geht mich das an? (zur Diskussion „Was geht das Braunschweig an?“ am 9.6.2018) | Ein Selbstgespräch
– see English version below –
Feststellung: Unsere Gegenwart ist geprägt von kolonialen Kontinuitäten, also den Nachwirkungen der kolonialen Ideologie, des kolonialen Systems und der kolonialen Praxis, die sich historisch entwickelt haben, zusammenwirken – und zwar bis in die Gegenwart hinein.
Und was geht das Braunschweig an? Was geht mich das an?     
Der Kolonialismus, so zeigt Joshua Kwesi Aikins an vielen Beispielen, beeinflusst noch immer unseren unmittelbaren Alltag. Er nennt es die »Echos des Kolonialismus«. Ein schöne, eine zu schöne Formulierung für das, was dahintersteht. Oftmals versuchen wir, diese verblassenden und verzerrten Echos zu ignorieren. Doch ihr Nachhall ist real. Und wir müssen über ihn sprechen.
Ich werde nie wieder unbedarft in den Edeka um die Ecke gehen. »Edeka« (E. d. K.), das heißt Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler. Ich werde noch mehr als eh schon auf die Massen- und Überproduktion von Nahrungsmitteln aufmerksam machen. Denn das damit verbundene Wegwerfen (täglich tonnenweise Brot beispielsweise) zieht marktwirtschaftlich noch viel weitere Kreise: Als in Großbritannien die BSE-Krise ausbrach, gab es plötzlich eine Dosen-Cornbief-Schwemme in Ghana. Es war jenes Fleisch, das infolge gesundheitlicher Bedenken in Großbritannien und Europa vom Markt genommen wurde. Es sind nur zwei von unzähligen Beispielen, die belegen: Der Kolonialismus ist nach wie vor Teil von Deutschland, Braunschweig und unser aller Leben.
Feststellung: Rassismus ist eine strukturelle Diskriminierungspraktik, bei der ein beliebiges Merkmal, wie beispielsweise Rasse, Genetik, Religion, etc., benutzt wird, um Menschen zu vergruppen. Subjektive Identitäten werden ignoriert, um eine kollektive Minderheit zu erzeugen.
Und was geht das Braunschweig an? Was geht mich das an?     
Ich habe Möglichkeiten die Zustände zu ändern. Ich bin kein passives Wesen. Ich kann Widerspruch einlegen und eingefahrene Haltungen, Meinungen und Positionen dekonstruieren, indem ich in Diskussion und auf Konfrontation gehe. Beispielsweise ist die Einteilung der Menschen in Rassen überholt. Europäer, Afrikaner, Asiaten, Latinos – alles eigene Rassen? Veraltet! Neueste Genomentschlüsselungen zeigen, dass es keine menschlichen Rassen außer der Rasse Mensch gibt. Zwei Menschen zweier vermeintlich unterschiedlichen »Rassen« können genetisch mehr gemeinsam haben als zwei Menschen derselben »Rasse«. Ich kann an meiner eigenen Position zur deutschen Geschichte arbeiten: Erinnern ja, denn vergessen ist keine Option.
Die übliche Erinnerungspraxis aber zementiert Sichtweisen, vermeintliche Fakten und allgemein Geschichte. Umso mehr ist es daher notwendig, aus einer sinnvollen, reflektierten Perspektive heraus neu zu erinnern, die Erinnerungspraxis selbst zu ändern und damit neue Betrachtungsweisen zu eröffnen. Der Blick auf Geschichte und Gegenwart, der sich daraus ergibt, wird ein gänzlich neuer sein. Ich habe die Möglichkeit meine Sprache zu ändern: »Versklavte« statt »Sklaverei«, »Menschenhandel« statt »Sklavenhandel« zu sagen und damit Begriffe zu verwenden, die zeigen, dass es aktive Vorgänge waren, die von Menschen (Europäern) durchgeführt wurden; die zeigen, dass es Menschen, Personen, Individuen wie du und ich waren, die wie Objekte behandelt, bewertet und verkauft wurden, über die verfügt wurde als hätten sie kein Recht auf Selbstbestimmung.
Noch eine sprachliche Falle, die ich vermeiden kann: Ich spreche künftig von »Neokolonialismus« statt von Postkolonialismus. Das lateinische Präfix »post« in Postkolonialismus verleitet zu der falschen Annahme, der Kolonialismus sei überwunden. »Neokolonialismus« hingegen zeigt sprachlich viel mehr die Echos, Nachwirkungen und Transformationen kolonialer Ideologien und Praktiken, die bis ins Hier und Jetzt reichen. Denn die Spuren des Kolonialismus im Jetzt sind der Neue Kolonialismus.
Feststellung: Unsere Erinnerungskultur erhält und konserviert, worauf unsere Vorfahren stolz waren; wir erinnern, worauf wir stolz sind. Doch die Erinnerungskultur ist regelmäßig einer Revision zu unterziehen. Sie steht nicht außerhalb der Geschichte und wahrt sie aus einer neutralen Position, sondern sie macht Geschichte. Warum haben wir nach wie vor Denkmäler, materialisierte Erinnerung, für die Nazi-Zeit, den 30-jährigen Krieg, die Kolonialzeit?
Und was geht das Braunschweig an? Was geht mich das an?
Die Erinnerungspraktiken und Aufarbeitungsversuche, mit denen wir die NS-Zeit zu bewältigen gedenken, haben die Kolonialschuld Deutschlands in Geschichtsunterricht und kollektivem Gedächtnis verdrängt. Man muss die Augen schon sehr bewusst öffnen, um die Spuren, die noch auf die Deutschen in Afrika hinweisen, in unserem alltäglichen Umfeld zu finden und (aus-)lesen zu können. Doch sie sind noch da, diese Spuren, die auch im 21. Jahrhundert noch – beispielsweise in Straßennamen – sogenannte „Eroberer“, „Entdecker“, also Kolonialherren ehren. Derartige Straßennamen, beispielsweise, umzubenennen, würde nicht bedeuten Erinnerung oder gar Geschichte dem Vergessen preiszugeben. Es würde vielmehr die Huldigung tilgen und die Geschehnisse würden dort konserviert, wo sie adäquat diskutiert und reflektiert werden: in Geschichtsbüchern. Aber wer könnte das veranlassen? Ich? Du? Wir Bürgerinnen und Bürger, von unten? Oder muss es eine Entscheidung von oben, aus der Politik sein? Macht es einen Unterschied, ob dieser neue Weg von Weißen oder von Schwarzen, Tätern oder Opfern geebnet wird?
Feststellung: Hochkultur und Leitkultur sind über die Jahrhunderte unreflektiert mitgeschleppte Begriffe. Zwar wurden sie aus theoretischer Perspektive in Frage gestellt, übersehen wurde dabei allerdings eine ganz andere Dimension: Auf welchen materiellen Grundlagen ruht eigentlich die sogenannte europäische Hochkultur?
Und was geht das Braunschweig an? Was geht mich das an?
Das Geld, das auf den Erhalt einer weißen (und wie ich denke, fragwürdigen, überholten) Hochkultur verwendet wurde und wird, wurde zu Lasten Schwarzer Menschen erwirtschaftet. Heutzutage würde man sagen: Dieses Geld ist nicht sauber. Johann Wolfgang von Goethe beispielsweise bezahlte seine berühmte, wie auch kostspielige Italienreise – eine separate Kutsche nur für den Koch ließ er sich nicht nehmen – nicht aus eigener Tasche. Sein Ruf als einflussreicher, berühmter und geehrter Schriftsteller bescherte ihm ein großzügiges Sponsoring des Bankhauses Bethmann (Frankfurt/Main). Woher kam deren Geld? Das Bankhaus war erfolgreich im Menschenhandel tätig. Und das, was dank Goethe daraus hervorging, halten wir bis heute hoch – als weiße, deutsche Leitkultur.
Bis heute finden sich ähnliche Fälle, bei denen Unternehmen durch ihr rücksichtloses Agieren – gerade im Finanzsektor – ihr Geld mit Blut erwirtschaften. Sie privatisieren Gewinne und sozialisieren Verluste. Sind vor diesem Hintergrund Stiftungen und Mäzenatentum großer Konzerne nichts anderes als heuchlerische Versuche, das eigene Gewissen im Namen kultureller und humanistischer Werte reinzuwaschen? Zu lange her? Zu viele Ecken? Schuld lässt sich nicht abwaschen, nur weil sie durch mehrere Hände gegangen ist.
Feststellung: Kulturelle Herkunft und biologische wie auch sozial-historische Abstammung werden benutzt, um Gemeinschaft zu generieren: einen gemeinsamen Staat, eine kollektive Identität und damit verbunden die Stärke einer Gruppe.
Und was geht das Braunschweig an? Was geht mich das an?
Wenn ich so darüber nachdenke, stelle ich fest: Ja, Identität ist Gegenüberstellung – wir, die Gruppe, die Einheimischen, die Verbündeten vs. ihr, die Anderen, die Fremden. Dabei fällt mir dieser durchaus abgegriffene und doch wahre Spruch ein: »Fremd ist der Fremde nur in der Fremde«. Dann beginnen Schlagwörter in meinem Kopf aufzuploppen: Kolonialherren, Versklavte, Abgrenzung, Ausgrenzung, Identität, Individualität … ich gerate ins Stocken. Warum wird Individualität als Abgrenzung benutzt? Warum steht Identität im Zusammenhang mit Ausgrenzung? Warum funktionieren Puzzle-Spiele, wo sich einzelne, individuelle Teile klar voneinander abgrenzen und dabei doch in einer Gruppe sich perfekt ergänzen und gemeinsam etwas Größeres sind? Wie könnte man dieses Prinzip erfolgreich auf Menschen und Menschengruppen übertragen?
“What does this have to do with Braunschweig?” (discussion on 9th June) | A conversation with myself
Statement: Our present is marked by colonial continuities, so the after-effects of colonial ideologies, the colonial system and colonial practices, which developed historically, working together – lasting until the present day.
And what does that have to do with Braunschweig? What does that have to do with me?​
Colonialism, as Joshua Kwesi Aikins demonstrates with many examples, still influences our immediate, everyday life. He calls it the “echoes of colonialism”. A lovely, much too lovely phrase for what it stands for. We often try to ignore these fading and distorted echoes. Yet their reverberation is real. And we have to talk about it.
I will never again be able to obliviously go shopping in the Edeka around the corner. “Edeka” (E.D.K.) stands for Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler in German, or Colonial Goods Merchants Shopping Cooperative. I will draw attention to the mass and surplus production of food more than ever. Because the amount of waste associated with that (tonnes of bread every day for example) is economically linked to much wider circles: when the BSE crisis broke out in the UK, there was suddenly a glut of tinned corned beef in Ghana. It was the same meat that had been taken off the market in the UK and Europe because of health concerns. These are just two of countless examples that prove: colonialism is still a part of Germany, Braunschweig and all of our lives.
Statement: Racism is a structural practice of discrimination, in which a random trait, such as race, genetics, religion, etc. is used to categorise people into groups. Subjective identities are ignored to create collective minorities.
And what does that have to do with Braunschweig? What does that have to do with me?
I have the opportunity to change conditions. I am not a passive being. I can object to things and deconstruct fixed attitudes, opinions and positions, by entering into discussions and confrontations. For example, the division of people into races is out of date. Europeans, Africans, Asians, Latinos – all their own races? Out of date! The latest genome decoding tests show that there are no human races apart from the human race. Two people from two apparently different “races” can have more in common than two people of the same “race”. I can work on my own position regarding German history: remembering yes, because forgetting is not an option.
The standard practice of remembering cements views, alleged facts and general history. That’s why it’s even more necessary to re-remember from a logical, critically reflective perspective, to change the practice of remembering itself and thereby open up new ways of looking at things. The view of history and the present that is produced from that will be a completely new one. I have the possibility to change my language: to say “the enslaved” instead of “slavery”, “human trade” instead of “slave trade”, thereby using terms that show these were active processes that were carried out by people (Europeans); which show that it was humans, people, individuals like you and me who were treated like objects, calculated and sold, who were ruled as if they had no right to self-determination. One more linguistic trap I can avoid: from now on I will talk about “neo-colonialism” not “postcolonialism”. The Latin prefix “post” in postcolonialism gives the false impression that colonialism is over. In contrast, “neo-colonialism” far better linguistically reveals the echoes, after-effects and transformations of colonial ideologies and practices that still influence us in the here and now. Because the traces of colonialism today are the new colonialism.
Statement: Our remembrance culture maintains and conserves that which our forefathers were proud of. But remembrance culture must be regularly revised. It doesn’t exist outside of history and doesn’t preserve history from a neutral position, rather it makes history. Why do we still have memorials, materialised memory, for the Nazi time, the Thirty Years War, the colonial period?
And what does that have to do with Braunschweig? What does that have to do with me?​
Practices of remembrance and attempts to work through the past, with which we think we deal with the Nazi period, have resulted in Germany’s colonial guilt being supressed in history class and in our collective memory. You really have to very consciously open your eyes to be able to find and read the traces that point to the Germans in Africa in our everyday environment. But they’re still there, these traces, which still honour the so-called “conquerors” and “explorers”, in other words colonial masters, in the twenty-first century – for example in street names. Renaming street names like that, for example, would not mean allowing memory or even history to be forgotten. Much rather, it would take away this homage and the events could be conserved in places where they can be adequately discussed and critically reflected upon: in history books. But who could initiate this? Me? You? We simple citizens, at a grassroots level? Or would it have to be a decision from the top, from politics? Does it make a difference whether the new way is paved by white people or black people, by the perpetrators or the victims?
Statement: High culture and dominant culture are terms we’ve dragged along without thinking about them for centuries. Although they have been questioned from a theoretical perspective, a whole other dimension was overlooked: what material foundation does so-called European dominant culture actually rest upon?
And what does that have to do with Braunschweig? What does that have to do with me?
The money that went into and goes into to maintaining a white (and in my opinion questionable, out of date) high culture was obtained at the expense of black people. Today we would say: this is dirty money. Johann Wolfgang von Goethe for example, did not pay for his famous and rather expensive Italian journey – he would not compromise on a separate coach just for the cook – out of his own pocket. His reputation as an influential, famous and respected writer won him generous sponsorship from the Bethmann Bank (Frankfurt am Main). Where did the money come from? The bank was doing very well in the slave trade. And what came out of that, thanks to Goethe, we still revere today – as white, German dominant culture.
You can still find similar cases today, in which companies make their money from blood through their ruthless actions – especially in the financial sector. They privatise profits and socialise losses. Against this background, aren’t the big corporations’ foundations and patronage nothing but the hypocritical attempt to wash clean their own consciences in the name of cultural and humanist values? Too long ago? To complicated? Guilt cannot be washed off just because it has gone through many hands.
Statement: Cultural background as well as biological and social-historical ancestry are used to create communities: a shared state, a collective identity and consequently the strength of a group.
And what does that have to do with Braunschweig? What does that have to do with me?
When I think about it, I realise: yes, identity is generated from opposition – we, the group, the locals, the allied, versus you, the others the foreigners. And then this pretty worn-out yet true saying springs to mind: “A foreigner is only foreign in a foreign place”. Then buzzwords start to pop into my head: colonial masters, the enslaved, boundaries, exclusion, identity, individuality… I falter. Why is individuality used to create boundaries? Why is identity connected to exclusion? Why do puzzles work, where single individual pieces are clearly defined from each other and yet all work together perfectly in a group and in sum are something larger? How could we transfer this principle successfully to people and groups of people?
Text: Jacqueline Moschkau
Translation: Anna Galt (Bochert Translations)
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theaterformen-blog · 6 years
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Nora Nottmie in Braunschweig (2018)
Wir schreiben das Jahr 2018. In Braunschweig findet ein Theaterfestival statt, über das ich berichte. Ich mache mich auf Reisen durch die Zeit und durch erlebte Geschichte(n). Ich möchte mittendrin sein. Neue Länder, neue Menschen kennenlernen und neue Gedanken fassen. Ich beame mich an die unterschiedlichsten Orte und erlebe das Geschehen sowohl hautnah als auch von außen. Manchmal weiß ich bereits, was in der Vergangenheit passiert ist. Ich finde Worte für die Bilder, die ich sehe, und verknüpfe meine Erlebnisse mit Informationen, die ich generieren kann. Manchmal kann ich denen eine Stimme geben, die sonst nicht zu Wort gekommen wären. Welche Geschichten werden uns vorenthalten, wenn die Stummen weiter schweigen (müssen)? Ich bin ein lauter Mensch. Ich lache laut. Ich beschwere mich laut. Ich äußere meine Meinung laut. Doch es gibt Momente, in denen mir die Sprache fehlt. Dann finde ich die Worte nicht, um jemandem zu widersprechen oder zurechtzuweisen. Sei es eine Ablehnung oder eine Bevormundung. Es ist ein erstaunlich alltägliches Phänomen, sich in einer Welt, die Akzeptanz und Vielfalt fordert, wieder und wieder neu ermächtigen und emanzipieren zu müssen. Meist wird schmunzelnd den Frauen gedacht, die 1968 auf offener Straße ihre BHs verbrannten. Schmunzelnd deswegen, weil oft die Protesthaltung dahinter verkannt wird. Wenn also eine (Frauen-)Bewegung beschließt, sich durch einen (performativen) Akt selbst zu ermächtigen, dies jedoch auf fehlendes Verständnis trifft, so verliert dieser Akt nicht an Relevanz. Werde ich jedoch beim Einkaufen im Supermarkt von einem Mann darauf angesprochen, dass ich offensichtlich keinen BH tragen würde, dann deutet das daraufhin, wie wenig von dem verstanden wurde, wofür vor Jahren gekämpft wurde. Ich möchte eine Stimme haben. Frauen, die sich für offene oder gar keine Beziehungskonzepte entscheiden, werden noch immer gewertet, bewertet, meist abgewertet - und das in einem ethisch-moralischen System, das sich an einem veralteten, patriarchalen Denken orientiert und ein slutshaming salonfähig macht. Angefangen bei Schönheitsidealen, die ein Körperbild propagieren, das vielleicht anatomisch gar nicht möglich sein kann, zieht sich eine erschreckende Kategorisierung durch die Lebensrealität der Frauen. Mädchen tragen rosa, Jungs blau. Spielzeuge und Kleidung werden durch Farbgebung und Motivik nach Geschlechtern unterschieden. Frauen haben sich weiblich zu kleiden, aber nicht zu freizügig. Frauen werden sexualisiert und objektiviert. Frauen unterstehen dem männlichen Blick. Ich möchte mich nicht labeln lassen. Ob im Club oder in der Straßenbahn - es werden Bewegungen beobachtet und klassifiziert. Das Zwirbeln der Haare, die übereinander geschlagenen Beine, die rhythmische Bewegung auf dem Dancefloor. Männer, die dann noch behaupten, dass ihre sexuelle Belästigung ein missverstandener Flirtversuch war, fühlen sich in ihrem männlichen Stolz gekränkt und versuchen durch simpelste Mechanismen eine Umprojektion auf die Frau. Ich wünsche mir Awareness. 
Irgendwo zwischen einer heruntergespielten #MeToo-Debatte und rassistisch-sexistisch motivierten Übergriffen, werden überschrittene Grenzen zur Kenntnis genommen und als Hysterie gekennzeichnet. Auf welchen Idealen beruht der Wunsch nach einer Operation des Intimbereichs, welche die Schamlippen aufpolstern oder angleichen? Westliche Ästhetisierung des weiblichen Genitals prallt auf entmündigende, gewaltvolle Genitalverstümmelung. Wie lässt sich die Praxis dieser Art von Amputation des weiblichen Geschlechtsorgans, die von außen nicht sichtbar, aber großen physischem und psychischem Leid verbunden und noch immer weit verbreitet ist, sichtbar machen? Wie oft werden Traditionen als Ausreden benutzt, um Leid zu schaffen? Wie oft muss sich eine Frau wehren, bis sie ernst genommen hat? Wie oft gibt eine Frau vorher auf? Wie oft muss die Stimme erhoben werden, bis sie gehört wird? Wie oft aber verstummt eine Stimme bevor sie gehört wurde? Ich möchte eine Sensibilisierung. 
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theaterformen-blog · 6 years
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Artistes sans frontières
Theka 
– see English version below –
Theka, c’est de la danse. Theka, c’est du bruit. C’est le bruit des danseurs, le bruit de leur souffle, de leurs pieds frappant le sol. C’est le bruit des musiciens, de leur voix, de leurs instruments. Theka, c’est du mouvement. Theka, c’est de l’énergie, de l’énergie qui passe, qui éclabousse, qui remplit la salle. Theka, c’est du voyage. Voyage entre différents genres, voyage entre tradition et modernité. Theka, c’est un jeu. Un jeu entre le bruit et le silence, un jeu entre le mouvement et l’immobilité. C’est un jeu de lumière, qui s’accorde parfaitement aux danseurs, au son, à l’évolution du spectacle.
Theka, c’est un groupe de quatorze danseurs et musiciens accompagnés de deux chorégraphes. C’est une troupe d’artistes qui joue avec différents styles de danse, qui joue avec différents styles de musique, qui efface toutes les frontières séparant les différents genres et qui, le temps d’un spectacle, rassemble ces derniers pour former un tout. Theka, c’est une question : pourquoi se cantonner à une seule danse quand ou peut en avoir plusieurs ? D’ailleurs, pourquoi un danseur ne pourrait-il pas chanter, s’il en est capable ? Et inversement, pourquoi un chanteur ne pourrait-il pas danser ?
Theka, ce n’est pas juste « aller au-delà des frontières ». C’est jouer avec ces frontières, c’est être conscient des limites pour être plus fort qu’elles, c’est être libre de créer, créer sans restriction. Quelles sont les limites que l’on se fixe soi-même ? Quelles sont les restrictions que chacun s’impose inconsciemment ? Quelles sont les frontières que l’on ne voit pas, que l’on ne franchit pas, dont on ne connaît même pas l’existence ? Comment remarque-t-on les limites dans lesquelles on se cantonne ? Theka, c’est une réflexion : ces limites, elles restent invisibles jusqu’à que quelqu’un les transgresse. C’est en voyant un tiers agir autrement que l’on remarque que sa propre norme n’est ni naturelle, ni sensée, ni constante, mais qu’elle est bien subjective, aléatoire, personnelle, particulière. Ce qui est normal pour certains est extraordinaire pour d’autres.
Theka, c’est la redéfinition de la norme. En quoi n’est pas normal de mélanger la danse contemporaine à la danse traditionnelle ? En quoi est-ce particulier de mélanger les rôles des différents artistes sur scène ? En quoi serait-il plus normal d’avoir des séparations ?
Theka, c’est de la danse, mais pas que. C’est du bruit, de la musique, des chants, mais pas que. C’est du mouvement, des tourbillons d’énergie, mais pas que. Theka, c’est un tout, c’est une mélange, c’est un métissage entre différents mondes artistiques. Theka, c’est une mosaïque : ce n’est pas en parlant de chaque fragment que l’on définira le tout, mais il est impossible de décrire le tout sans parler de chaque fragment. Theka, c’est l’indéfinissable. Et dans ce monde où tout est catégorisé, étiqueté, classé, analysé et disséqué, l’indéfinissable, c’est si important.
Artists Without Borders
Theka
Theka is about dancing. Theka is about hearing. Hearing the dancers, hearing their breathing, their feet hitting the ground. Hearing the musicians, their voices, their instruments. Theka is about moving. Theka is about feeling energy, feeling it spreading around, splashing around, filling up the room. Theka is about travelling. Travelling between various genres, between tradition and modernity. Theka is about playing. Playing with noise and silence, with movement and stillness. Playing with light, which perfectly follows the dancers’ evolving on the stage.  
Theka is about fourteen dancers and musicians, along with two choreographers. A group of artists that play with different dance styles, that play with different music styles, that erase the frontiers separating all genres one from another and that, for one hour, gather them all together. Theka is about questioning: Why should one only dance in a specific way, when there are so much more ways of dancing? Besides, why could dancers not sing, if they are able to? And why could singers not dance, too?
Theka is not only about ‘crossing borders.’ It is about playing with these borders, about being aware of the limits in order to be stronger than them, it is about creating freely, creating without any restriction. What are the limits that we set to ourselves? What are the limitations that we unconsciously impose to ourselves? What are the borders that we do not see, that we do not cross, that we are not aware of? And what can we do to start to discern them? Theka is about thinking: these boundaries might stay invisible unless someone crosses them. It might be by seeing someone else acting in a different way that one realises that their own norm is neither natural nor logical, neither constant nor sensible, but rather subjective, random, particular. What is normal for one is extraordinary for another.
Theka is about redefining the norm. Why can it not be normal to mix modern and traditional dances? Why can it not be normal that all artistes share all the different roles on stage? Why would it be more normal to separate singing from dancing?
Theka is about dancing, but not only. Theka is about hearing music, singing, but not only. It is about moving, feeling energy, but not only. Theka is about being, at the same time, a whole and a sum of many fragments coming from different artistic worlds. Theka is a mosaic: each fragment is not enough to define the whole, but the whole cannot be defined without each fragment. Theka is indescribable. And in this world where everything is categorised, labelled, classified, analysed, dissected, indescribability is essential.  
 Text and translation: Miaïna Razakamanantsoa
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theaterformen-blog · 6 years
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theaterformen-blog · 6 years
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DOING THINGS WITH WORDS
Gruppenausstellung im Kunstverein Braunschweig in Kooperation mit Festival Theaterformen
– see English version below –
Mit DOING THINGS WITH WORDS präsentiert der Kunstverein Braunschweig eine vielfältige Gruppenausstellung zwischen moderner Kunst, Ready Made, Performance Art und sprachbasierten Werken. Die eingeladenen Künstler_innen verbindet ein besonderes Interesse an einer körpergebundenen Sprache, die untrennbar mit der Bewegung der Performer_innen oder Besucher_innen verknüpft ist. In Anlehnung an die 1962 veröffentlichten und viel zitierten Sprechakttheorie „How to Do Things with Words�� von J. L. Austin, werden unterschiedliche Wirkrichtungen von Wort, Handlung und Welt thematisiert: Formt der Sprechakt, kreiiert die Sprache Welt oder reagiert eine beschreibende Sprache auf die wahrgenommene Welt? Wie gestaltet und verändert oder gar bedingt Sprache unsere Wahrnehmung und unsere Perspektive auf die Welt? Wie verändert sich Welt durch Sprache?
6月14日(木)Kunstvereinで行われたファイコ・ベッカーのパフォーマンス「 When I do what I like to do the most」 Am Donnerstag, 14. Juni, zeigte Feiko Beckers (*1983 in Witmarsum; NL) seine Performance “When I do what I like to do the most” (2018).
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Am Sonntag, 24. Juni, 11 – 17 Uhr, wird der Zine-Workshop “Colonial Neighbours – Taming the ghosts” zu kolonialen Spuren in der deutschen Sprache stattfinden. Denn wie bereits im Jahr 2016 kooperiert der Kunstverein Braunschweig auch im Rahmen der Ausstellung DOING THINGS WITH WORDS mit dem Festival Theaterformen. Schwerpunktthema der diesjährigen Festivalausgabe ist (Neo-/Post-)Kolonialismus.
DOING THINGS WITH WORDS ist noch bis zum 19. August 2018 im Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12, zu sehen. Mehr Informationen unter diesem Link.
Group exhibition in the Kunstverein Braunschweig in cooperation with Theaterformen Festival
With DOING THINGS WITH WORDS, the Kunstverein Braunschweig presents a diverse group exhibition situated somewhere between modern art, ready-mades, performance art and language-based works. The artists invited are all connected by a special interest in language bound to the body, which is inseparable from the movement of the performers and visitors. With reference to the much cited speech act theory “How to Do Things with Words” by J.L. Austin, published in 1962, different aspects of the effects of words, actions and the world are explored: does the speech act form, does language create the world or does a descriptive language respond to a perceived world? How does language shape and change or even condition our perception and our perspective of the world? How does the world change through language?
On Thursday, 14th June, Feiko Beckers showed (*1983 in Witmarsum; NL) his performance “When I do what I like to do the most” (2018).
On Sunday, 24th June, 11.00-17.00, the zine workshop “Colonial Neighbours – Taming the ghosts” on traces of colonialism in the German language will take place. Because, just like in 2016, with the exhibition DOING THINGS WITH WORDS, the Kunstverein Braunschweig is collaborating with the Theaterformen Festival. The thematic focus of this year’s festival is (neo-/post-) colonialism.
DOING THINGS WITH WORDS can be seen in the Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12, until the 19th of August 2018. More information via this link.
Text: Jacqueline Moschkau Photos und Bildüberschrift: Saki Hoshino Translation: Anna Galt (Bochert Translations)
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theaterformen-blog · 6 years
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Jamsession im Park am Montagabend; live und im großen Finale von „Dance The Tandem“: LES SOLEILS und OLD DAMASKUS DUO.
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theaterformen-blog · 6 years
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Festival Theaterformen in Braunschweig. Große Eröffnung mit dem Stück „Saigon“ heute 19 Uhr im Staatstheater, Großes Haus. Bis dahin richten wir noch die Blogredaktion ein. Kommt uns besuchen im Foyer im Kleinen Haus, direkt gegenüber.
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theaterformen-blog · 6 years
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Jacqueline Moschkau
…ist Lebenskünstlerin, Russisch-Brot-Sortiererin und Katzenmama. Sie hat Kulturwisschenschaften und Ästhetische Kommunikation studiert, arbeitet seit 2012 freischaffend unter dem Pseudonym jacjournal als Journalistin, Autorin/Texterin und Seminarleiterin in der Erwachsenenbildung, macht Online Marketing und PR, hat ein eigenes Kreativbüro und Schulungszentrum (Día. – Raum für Automedialität) und schreibt an ihrer Dissertation zum Thema Literarische Subjektkonstitution.
Am meisten freut sich jac drauf, mit ihrer achtköpfigen Blogredaktion das Festival Theaterformen zu begleiten, zu reflektieren, zu ergänzen, und damit zum zweiten Mal zusammen mit dem Team Theaterformen einen phantastischen Sommer zu verbringen.
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theaterformen-blog · 5 years
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Der Countdown beginnt
In einer Woche startet am 20. Juni 2019 das internationale Festival Theaterformen, das an elf Tagen 14 Produktionen aus zwölf Ländern präsentiert. Eröffnet wird das Festival mit Lokis von Lukasz Twarkowski, der mit litauischem Ensemble anreist.
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Lokis . Foto: D. Matvejev
Rund 150 hannoversche Mitwirkende sind an der Hälfte der Stücke, die über Wochen und Monate vor Ort entstanden sind, beteiligt - zu diesen Arbeiten gehören die Uraufführungen Die Geschwindigkeit des Lichts von Marco Canale und My Body Belongs to Me von Laila Soliman und Ruud Gielens. Mitmachen können Hannoveraner*innen noch in einem eigens für das Stück A Call to Dance eingerichteten Pop-up-Store in der hannoverschen Innenstadt. Mit dem französischen Stück HATE kommt ein Highlight zum Festivalabschluss: ein Duett mit Schauspielerin und wahrhaftigem Pferd.
Mehr Infos auf www.theaterformen.de
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#Punk 100% Pop *N!gga . Foto: Ian Douglas
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theaterformen-blog · 7 years
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Martine Dennewald (Jahrgang 1980) ist seit 2015 künstlerische Leiterin von Festival Theaterformen. Sie ist als gebürtige Luxemburgerin dreisprachig aufgewachsen und spricht neben Luxemburgisch, Deutsch, Französisch auch Englisch, Spanisch, Schwedisch und Japanisch. Sie hat Dramaturgie in Leipzig, Germanistik und Anglistik in Luxemburg und Kunstmanagement in London studiert. Wir treffen uns in der Holländischen Kakaostube in der Innenstadt von Hannover. Martine trinkt Kakao, denn hier wird er mit echter Sahne gemacht.
1)   Deine Lieblingsfarbe? Rot. Theaterformen rot.  Sie lacht, sie weiß, dass es hier um mehr geht als um Selbstvermarktung. Sie will die Leidenschaft zeigen, zeigen, wie sehr sie hinter einem, dem eigenen Projekt stehen kann und muss.
2)   Dein Lieblingstier? Eichhörnchen.
3)   Wer trifft Deine Entscheidungen: Herz oder Kopf, Gefühl oder Verstand? Kopf.
4)   Dein Teeny-Schwarm? Andreas Pietschmann (Link), Schauspieler in Bochum damals unter Leander Haußmann (Link). Sie kichert, heller als ihr Lachen zuvor, verzückt von der Erinnerung.
5)   Dein Männergeschmack: George Clooney oder Brad Pitt? George Clooney. Das ist jetzt überraschend, Frau Dennewald. Pietschmann ist ja doch eher vom Kaliber Pitt. Aber Geschmäcker ändern sich ja bekanntlich.
6)   Wann sieht Dein Terminkalender das nächste Treffen mit Deinem Mann vor? Sie lacht. Wird sie verlegen? Nein, Contenance, Professionalität, gefasst und ganz business-woman-like durchgeplant fährt sie fort: Donnerstagabend, wenn’s geht.
7)   Mit Deiner Familie? Beim Festival.
8)   Lassen sich Kinder mit Deinem Beruf vereinbaren? Schwerlich, aber es gibt Kolleginnen, die es schaffen. Projekte können ja auch wie Kinder sein, zumindest brauchen sie genauso viel oder gar mehr Aufmerksamkeit und Engagement. Jetzt ist erst mal die Vertragsverlängerung mit Festival Theaterformen im Gespräch. Zwei Jahre sind Martine noch sicher. Danach … wer weiß.
9)   Wer putzt: Du oder Dein Mann? Ich. Das kam schnell, resignierend, aber mit einem liebevollen Lächeln.
10)   Martine kocht: Was gibt's? Meistens Pasta. Und da war es wieder, dieses fröhliche Lachen mit dem leicht rauen Timbre.
11)   Über was kannst Du lachen? Situationskomik.
12)   Über was nicht? Rassistische Witze.
13)   Dein wichtigstes Vorbild? Die Gründerinnen vom LIFT: Rose Fenton und Lucy Neal. Bei LIFT, dem London International Festival of Theatre, hat Martine ein Praktikum gemacht, als sie in London studierte.
14)   Dein letzter Jetlag war wann? Vor zwei Monaten.
15)   Was ist Heimat? Gibt es nicht.
16)   Frankfurt, Hannover, Braunschweig – wo fühlst Du Dich zuhause? Martines Augen werden größer. Ist die Frage ein Schock? „Seit wann muss ich mich da entscheiden?“ scheint sie zu denken. Ein langes, schweigendes Nachdenken gefolgt von einem langen Mhmmm. In Deutschland. Wieder so ein fast hämisches Lachen, das sagt: “Jetzt hab ich Dich aber ausgetrickst mit meiner Antwort, oder?”
17)   Riesenfrage: Was ist Kunst? Kunst ist etwas, das seine Regeln selber aufsetzen, sie dekonstruieren und neu zusammensetzen kann. Na, das haben wir doch irgendwo schon mal gehört?! Ach ja, hier: Martine im Gespräch mit H.E. Rybol, 2016 (Link). Scheint also ein Lebenscredo zu sein.
18)   Braucht Theater Politik? abgeklärt und bestimmt: Unbedingt.
19)   Braucht Politik Theater? Auch.
20)   Was ist gutes Theater? Überlegen. Murmeln. Die Bitte um Bedenkzeit. Die Antwort scheint nicht ganz so einfach wie gerade eben. Man kann es nicht sagen. Gutes Theater ist je nach Kontext sehr unterschiedlich.
21)   William Shakespeare oder Heiner Müller? Shakespeare. Die Antwort wird wieder gerahmt von ihrem dunklen Lachen.
22)   Aus welchem Land kommen die besten Theaterstücke? Wieder eine schwierige Frage. Martine sucht nach „etwas Sinnvollem“ als Antwort. Sie schindet Zeit fürs Nachdenken. Sie kennt so viele Länder und Theaterstücke. Vor ihrer und für ihre Karriere bei Festival Theaterformen hat sie unzählige gesehen. Ihr Weg führte sie von LIFT, dem London International Festival of Theatre, für ein halbes Jahr zum Zeitgenössischen Dramenfestival nach Budapest. Dann arbeitete sie in Zürich am Schauspielhaus, später fünf Jahre bei den Salzburger Festspielen und anschließend zwei Jahre im Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt. Die Suche nach Neuem für die Bühnen in Hannover und Braunschweig ist derzeit ihr Job. Mehr zu ihrem Lebenslauf im Gespräch mit Barbara Petsch, 2011 (Link). Die besten Theaterstücke kommen aus den Ländern, wo Theater eine gesellschaftliche Relevanz hat.
23)   Was muss sich im deutschen Theater ändern? Ein skeptischer, fast verzweifelter Blick. Welches Fass machen wir jetzt auf, fragen ihre Augen. Sprechen wir über das Stadttheater- oder das Staatstheatersystem oder sprechen wir über Theater allgemein? Allgemein ist ein bisschen schwer. Gleicher Lohn für Männer und Frauen, mehr Repräsentanz unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen bis in die Leitungspositionen. Vielleicht fangen wir mal damit an – das ist ja schon einiges.
24)   Nächste Riesenfrage: Was ist Feminismus? Feminismus ist, wenn man sich wehrt, wenn Männer und Frauen aufgrund ihres Geschlechts unterschiedlich behandelt werden.
25)   Judith Butler oder Alice Schwarzer? Judith Butler. Das war zu einfach. Geht es hier um richtig oder falsch?
26)   Frauenquote in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur – ja oder nein? Ja.
27)   Noch eine Amtszeit für Merkel – ja oder nein? Nein. Diese Antwort kommt zu schnell. Als hätte sie drauf gewartet. Aber Martine spickt auch ab und zu auf den Zettel mit den Fragen. Afraid of what may come?
28)   Müssen islamische Frauen befreit werden? Nein.
29)   Highheels oder Sneakers? Sneakers. Sie lacht. Highheels trägt sie zu gesellschaftlichen Anlässen: Beim Tanzen sehr wahrscheinlich. Und vor der Pressekonferenz zum diesjährigen Festival hat sie noch schnell gewechselt. Beim Interview, an einem ganz normalen Bürotag, trägt sie Sneakers.
Ihre große Leidenschaft ist der Tango. Sie beschreibt ihn, den Tango, als eine Jahre andauernde Verliebtheit, als die Parallelwelt, die ihr eine Fluchtmöglichkeit, den Ausgleich zur Arbeit in Salzburg geboten hat. Sie strahlt und wirkt verzaubert, wenn sie übers Tangotanzen spricht.
30)   Tango oder Theater? Sie überlegt wieder. Spätestens jetzt manifestiert sich in ihren feinen Gesichtszügen die Zwickmühle, in der sie sich nun wähnt. Sie überlegt lange, schaut nach rechts, nach links – als sähe sie auf der einen Seite den Tango, ihre Leidenschaft, und auf der anderen Seite das Theater, ebenfalls ihre Leidenschaft. Schokolade. Wir hinterfragen diese Antwort besser nicht.
31)   Findest Du, persönliche Erfahrungen wie in Play Rape gehören auf die Bühne? Ja. Locker und mit einer Intonation, die sagt: “Selbstverständlich.”
32)   Wann hast Du das letzte Mal "Ich liebe Dich." gesagt? Gestern. Sie bleibt ernst.
33)   Thriller oder Komödie? Thriller.
34)   Dein Verhältnis zu Deinem Vater? Ihr Vater ist Unternehmer in der Baustoffindustrie, ihre Mutter Französischlehrerin im Ruhestand. Belastet. Sie lacht.
35)   Dein Lieblingsreiseziel? Japan, wenn ich das so grob sagen darf. Wo genau in Japan – da müsste ich länger überlegen.
36)   Spitzentanz im Ballett: Qual oder Kunst? Eine Form von Kunst. Als Kind hat sie selbst Ballett getanzt und klassische Musik gemacht. Es gehörte dazu. Ihre Eltern fanden es wichtig, dass jedes Kind ein Instrument lernt, die Mädchen Ballett tanzten. Der Junge hat Fußball gespielt.
37)   Dein Verhältnis zu Deinen Geschwistern? Sehr, sehr gut. Was soll man sagen? Sehr gut einfach. Martine hat drei jüngere Geschwister: zwei Schwestern und einen Bruder.
38)   Wem würdest Du blind vertrauen? Meiner Schwester … meinen Schwestern … meinen Geschwistern, oh Gott, ich will hier keinen … Ihr fehlen die Worte. Sie kommt ins Trudeln.
39)   Was ist Dein teuerstes Eigentum? Ein Flügel.
40)   Die Rolle der Kunst innerhalb der Aufklärung über kulturelle Klischees? Enorm wichtig.
41)   Dein absoluter Sehnsuchtsort? Japan – wiedermal. Sie lächelt. An was genau sie wohl denkt?
42)   Ist Theater für alle? Ja?! Sie denkt sich wahrscheinlich gerade: “Was soll diese Frage?” Aber wir sprechen hier immer noch über eine Utopie. Das weiß auch Martine. In den letzten fünf Wochen vor dem Festival wird sie vornehmlich damit beschäftigt sein, jene Bürgerinnen und Bürger mit dem Festivalprogramm zu erreichen, für die es nicht selbstverständlich ist, ins Theater zu gehen. Publikumsakquise. Marketing. Werbung. Zielgruppe erweitern.
43)   Ist das Medium Film auf der Theaterbühne okay? Klar. Ein Achselzucken.
44)   Dein Traumberuf? Festivalleiterin. Sie lacht den Hauch der Selbstvermarktung wieder weg und wirkt ehrlich, erfüllt.
45)   Eine Grundsatzfrage: Lieber die kleinen, neuen, innovativen und unbekannten Theaterkollektive fördern oder die etablierten Publikumsmagneten zu Theaterformen einladen? Sie nickt schon, da ist die Frage noch nicht zu Ende ausgesprochen. Die Kleinen, die Kleinen!
46)   Was macht Dich glücklich? Tanzen, meistens. Ein sehnsüchtiger Unterton und ein verträumter Blick.
47)   Welche Sprache sprichst und hörst Du am liebsten? Schwedisch. Nicht Japanisch? Nein, das könne sie noch nicht gut genug selbst sprechen.
48)   Wie viele Mitglieder umfasst Dein Team beim Festival Theaterformen? Das Kernteam besteht aus fünf, ab Februar sind es jedes Jahr zwölf und ab Festivalbeginn mehrere Hundert inklusive Künstler_innen. Es scheint, als hätte sie alle Zahlen im Kopf, als könnte sie noch mehr aufzählen, wenn man danach fragen würde. Den Überblick zu behalten ist eine ihrer Stärken, sonst wäre sie wohl auch nicht so gut in ihrem Job.
49)   Wofür hast Du zuletzt um Verzeihung gebeten? Oh. Pause Oh. Pause Ja. Es ist zwar eine Lappalie, aber es war zeitlich das letzte Mal: Ich hatte vergessen einer Gruppe Studierenden die Hausnummer der Künstler zu geben, wo sie sich einfinden sollten. Und dann riefen sie bei Wolfram an und beschwerten sich, aber Wolfram wusste gar nichts davon. Ich hätte ihnen die Hausnummer einfach gleich geben sollen. Und dann habe ich Wolfram um Verzeihung gebeten. Wolfram ist der Produktionsleiter bei Festival Theaterformen.
50)   Kennst Du das Gefühl verzweifelt zu sein – heulen oder machen? Das Gefühl kenne ich durchaus. Aber dennoch: immer machen!
Und jetzt macht sie – wieder – ein Festival. Theaterformen17 beginnt heute. Eröffnung: 18.30 Uhr im Schauspielhaus, Hannover.
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Interview: Jacqueline Moschkau
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theaterformen-blog · 7 years
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Die elektrischen Leitungen zirpen. Licht kämpft sich durchs Dunkel, während die Musiker_innen vom Orchester im Treppenhaus kontemplativ die Schwingungen im Raum aufsaugen und in ihre Bögen übertragen. Die Improvisation um Mitternacht flammt als letzte von sechs über den Abend verteilten Nachtkerzen auf, flackert, leuchtet. Der Tag, die Halbzeit, das Bergfest von Festival THEATERFORMEN zieht noch einmal an den Zuhörer_innen vorbei. Ein Tag mit vielen verschiedenen Impressionen. Das barock anmutende Setting und die modern abstrakten Klänge bieten die Möglichkeit sich in die vertraute Sozialisation zurückzuziehen und das zuvor gehörte, intensive Klagelied von MARE NOSTRUM mit ein wenig Abstand und in gefühlter Sicherheit verarbeiten zu können. Geigen (Moritz Ter-Nedden und Henriette Otto), Viola (Ruth Kemna) und Cello (Thomas Posth) erzählen vom Nachtwind, der die Stadt in den Schlaf küsst und von Fensteraugen, die sich müde schließen; von der Dunkelheit, die die Ängste vor TIGERN und anderem verschlingt und von einem neuen Tag, der neue Chancen bringt. Die Improvisation erlischt. Das Licht dimmt runter. Das Zirpen verhallt. Und: Aus.
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Text: Jacqueline Moschkau Fotografie: Charlotte Behr
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theaterformen-blog · 7 years
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Sneak Preview
Mare Nostrum
des Teatro en Código
Heute, 13.06.2017 Einführung um 18.30 Uhr Vorstellung um 19 Uhr im Schauspielhaus
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Fotografie: Charlotte Behr
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