Tumgik
#meine türkische freundin
whatsursuperpower · 1 year
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Ich habe heute das aller erste Mal nach langem wieder einen Moment mit Rassismus erlebt… undzwar auch ein Moment wo ich Teil des Gazen war und es nicht als Aussenstehende mitbekommen habe. Und zwar habe ich mich auf der Arbeit nur für eine Millisekunde mit einem ausländischen Assistenzarzt unterhalten, der zufälligerweise meine Muttersprache spricht, und wurde daraufhin von einer sehr engen Kollegin bzw. Sogar Freundin dann direkt angemacht, dass sie das ja ÜBERHAUPT nicht ab kann und kann nicht verstehen warum wir jetzt nicht deutsch sprechen. Hört sich harmlos an, aber für mich war das ein völliger Schockmoment, da es auf meiner Arbeit noch nie zu irgendwelchen Kommentaren kam, wo Diversität oder Multikultur schräg angeschaut bzw merkwürdig kommentiert wurde. Und zum Mal muss ich sagen, dass ich auch immer vermieden habe auf der Arbeit ausländisch zu sprechen, da ich immer Angst vor sowas hatte. Ich verhalte mich sogar total deutsch damit ich irgendwie dazu gehöre. Bis ich mich heute getraut habe es zu wagen, weil ich dachte, okay hier reden viele untereinander russisch, polnisch, rumänisch oder sonst wie und es ist okay also warum dann nicht auch für eine kurze Millisekunde auf türkisch. Und ja da tat ich es und es wurde schon direkt nen Kommentar abgegeben, weil eben auf türkisch… und das verletzt mich einfach sooo zu tiefst weil es halt auch nicht von irgendeinem Mitarbeiter kam der/die aus einer ganz anderen Generation vielleicht kommt, nein es war eine in meinem Alter, die aus einer Generation wie ich kommt, die offen für alles ist bzw sein sollte…Sie war auch bei mir zu Hause hat versucht sogar einige Wörter zu lernen und zu verstehen und wollte unsere Kultur auch kennen lernen und verstehen, aber wenn ich dann sowas aus ihrem Mund höre verstehe ich es nicht. Was genau meinte sie damit und ist sie wirklich offen für andere Kulturen? Frage ich mich dann… Ich bin verwirrt und verletzt… ich dachte dass es langsam irgendwie nen Ende hat bzw. Man nicht alles was nicht deutsch ist so schräg anschauen muss… UND gaaanz interessant… ich habe das ganze meinem polnischen Freund erzählt weil er kennt die Mitarbeiterin auch und er weiss dass ich nichts machen würde was so schräge Blicke oder Kommentare anzieht und er weiss auch dass ich selten türkisch rede, weil ich es im Grunde auch gar nicht so gut kann, aber als ich ihm das erzählt habe meinte er auch nur „ja das ist doof, aber auf der Arbeit sollte man allgemein versuchen nicht ausländisch zu sprechen“ und dann dachte ich mir halloooo?!? Wie wäre es mit einfach leben und nicht darüber nachdenken ob das deutsch ist oder nicht deutsch? Es war ausserdem nur für ganz kurz überhaupt nichts relevantes auch nicht bezogen auf die Arbeit, weil mit der Arbeit waren wir schon durch. Es war lediglich nur untereinander und daraus dann so nen Elefanten machen ist doch unnötig. Also warum dürfen wir nicht einfach leben und reden wie wir möchten?! Ob auf der Arbeit untereinander oder sonst wo? Wir tuen damit doch niemandem weh! Und die ganze Zeit so tun als wäre man nur deutsch weil man hier geboren und aufgewachsen ist und hier deutsch gelernt hat ist echt echt anstrengend. Dabei haben wir das Glück dass unsere Familie mit einer Kultur ankommt, die weltoffen ist und uns ermöglicht bilingual oder sogar multilingual aufzuwachsen und vor allem uns die Einsicht für viele weitere Kulturen schenkt. Multikulturell aufzuwachsen zeigt, dass man einfach offen für Diversität ist und das ist einfach ein Geschenk!
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dermontag · 2 years
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Nackt im "Playboy" Yeliz Koc möchte Statements setzen 11.05.2022, 15:45 Uhr Bekannt wird sie als Teilnehmerin bei "Der Bachelor", dann als Freundin von Jimi Blue Ochsenknecht und später als dessen alleinerziehende Ex. Nun fügt Yeliz Koc ihrer Karriere einen weiteren Meilenstein hinzu: Sie zieht sich im "Playboy" aus. Ein Statement hat Yeliz Koc definitiv schon einmal gesetzt. Damals, als sie 2018 bei ihrem Abgang aus der RTL-Show "Der Bachelor" Rosenkavalier Daniel Völz eine scheuerte. Seit Oktober ist sie Mutter. (Foto: Ana Dias für PLAYBOY Deutschland Juni 2022) Doch das soll es für die 28-Jährige noch lange nicht gewesen sein, wie sie nun in der Juni-Ausgabe des deutschen "Playboys" unterstreicht. "Ja, ich möchte Statements setzen", sagt Koc im Interview, das mit einer Reihe von Nacktfotos von ihr daherkommt. "Dafür, dass man sich für seinen Körper nicht schämen muss, nachdem man schwanger war und ein Kind zur Welt gebracht hat", erklärt sie. Die besagte Tochter, die auf den Namen Snow Elanie hört, war im Oktober vergangenen Jahres zur Welt gekommen. Vater ist Jimi Blue Ochsenknecht, Sohn von Ex-Model Natascha und Schauspieler Uwe Ochsenknecht. In die Schlagzeilen geriet die Geburt auch, weil sich das Paar noch während der Schwangerschaft getrennt hatte. Zu ihrem Verflossenen habe sie "aktuell keinen Kontakt", klärt Koc im "Playboy" auf. Sie hoffe jedoch, dass sich das wieder ändern werde. Ein neuer Mann? Möglicherweise gibt es aber nun auch schon einen neuen Mann in ihrem Leben. Schließlich spricht Koc im Interview mit dem Herren-Magazin auch über ihre Teilnahme an der RTLzwei-Show "Kampf der Realitystars", in der sie ab sofort zu sehen ist (auch auf RTL+ abrufbar). "Ich kann versprechen: Es wird sehr interessant werden. Ich habe da ja auch jemanden kennengelernt. Ich habe mich einfach auf eine ganz andere Art und Weise geöffnet - und das einem ganz tollen Menschen gegenüber", sagt Koc. Yeliz Koc ziert auch das "Playboy"-Cover im Juni. (Foto: Ana Dias für PLAYBOY Deutschland Juni 2022) Bereits kursierende Gerüchte, dass es sich bei diesem Menschen um "Love Island"-Teilnehmer Paco Herb handeln könnte, bestätigt sie zugleich: "Paco und ich kleben gefühlt 24 Stunden aneinander, aber wir lernen uns noch kennen und wissen noch nicht, wo das hinführt." Aktuell scheinen die beiden aber (noch) nicht liiert zu sein. Der "Bild"-Zeitung zumindest sagte Koc: "Paco und ich sind kein Liebespaar." "Machen, worauf du Lust hast" Vielleicht wird Paco ja endgültig schwach, wenn er nun die Bilder von Koc im "Playboy" sieht. "Viele werden das total feiern und die Fotos wunderschön finden", ist sich die Reality-TV-Darstellerin sicher. "Aber es gibt natürlich immer Menschen, die mich kritisieren. Vor allem die türkische Seite", schränkt sie ein. "Ich bekomme schon jetzt böse Nachrichten, wenn ich mal ein Bikini-Foto poste oder einen deutschen Freund habe. Deshalb auch das Statement. Ich kann mir selbst meine Regeln schaffen und meine Grenzen setzen", ergänzt Koc. Selbstbewusst erklärt sie zudem: "Egal, welche Nationalität du hast, aus welchem Land du stammst - du solltest einfach das machen, worauf du Lust hast, deine Träume und Ziele verwirklichen. Man sollte sich nichts verbieten lassen, nur weil es anderen nicht gefällt." Wir sind uns allerdings sicher, dass ihre "Playboy"-Fotos ziemlich vielen gefallen werden. Weitere Motive von Yeliz Koc gibt es exklusiv nur beim Playboy.
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worte-wie-staub · 2 years
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In der Fremde ganz allein
Wie der nebenstehenden, ganz und gar widerlichen und rassistischen Grafik zu entnehmen ist, stellen sich die Hersteller Statistischer Darstellungen unter einem Ausländer zwangsläufig einen grimmigen Anatolen mit pechschwarz wuchernder Gesichtsbehaarung vor. Darauf, daß diese durchaus falsch ist, will ich später zu sprechen kommen. Werfen wir erst einmal einen Blick auf die Unterschiede zwischen den Bundesländern. Auffällig finster und mordlustig ist ja der baden-württembergische Türke dargestellt, was auch glaubwürdig erscheint. Wer würde nicht, tagein tagaus umgeben von schwäbischen Spätzleschwätzern mit Computerfachzeitschriften unter dem Arm, auf Mordgedanken kommen? Der bremische Muselman hingegen sieht besonders feist und wohlgenährt aus, sicher eine Anspielung nach Ansicht des Grafikers seitens der Hansestadt Ausländern zu freigiebig gewährten Arbeitslosen- und Sozialgelder. Der Türke aus dem Saarland ähnelt da schon eher einem französischem Bonvivant, andererseits auch einem schelmisch-verschlagenen Schmuggler – sicher hat er in Metz eine gewiß schon etwas ältliche Freundin – eine üppige Kaufmannswitwe vermutlich – die ihn und seine Freunde mit reichlich Gauloises Disque Bleue versorgt. Resignierter der Gesichtsausdruck des schleswig-holsteinischen Kollegen, kein Wunder bei den dänischen Zigarettenpreisen, obwohl andererseits: die hemmungslosen Jütländerinnen, die gleich zur Sache kommen, sollten ihn doch fröhlicher stimmen, ober was schreibe ich denn da?! Sollte man nicht in einem Artikel, der den Rassismus geißelt, von solchen Formulierungen Abstand nehmen? Man sollte wirklich.
Schauen wir jetzt auf unser Berlin. Die Frage ist: Wieviele der in Berlin gemeldeten Ausländer sind Türken mit Schnauzbart? Eine Broschüre des statistischen Landesamtes gibt Auskunft: Von den 257.916 Berliner Ausländern sind 114.814 türkische Staatsangehörige. Davon sind 61.911 männlichen Geschlechts. Davon sind 18.017 unter 15, also in nicht bartfähigem Alter. Bleiben ca. 42.000. Wieviele davon tatsächlich Schnurrbartträger sind, verschweigt die ansonsten geschwätzige Publikation leider, aber meiner Beobachtung nach ist es etwa jeder zweite. Das heißt also: Nicht mal 10% der Ausländer hier sind beschnauzbartete Türken. Genaueres kann ich nicht sagen, denn ich habe keinen Taschenrechner. Eigentlich habe ich schon einen. Den habe ich mal bei Atzet gekauft, er arbeitet mit Solarzellen, aber er ging von Anfang an nicht. Vielleicht muß man ihn täglich in die Sonne legen? Jedenfalls habe ich ihn weggepackt und jetzt weiß ich nicht mehr, wo er ist. Vielleicht in dem braunen Schränkchen? Da schau ich jetzt aber lieber nicht rein, denn da sind auch meine Tagebücher von 1971–74 und mich überfiele ein unwiderstehlicher Drang, die alle zu lesen. Das wäre mir dann aber sehr peinlich, weil ich da immer nur reingeschrieben habe, was es zu Mittag gab und daß Tante Hedwig aus der DDR mir häßliches Briefpapier geschickt hat. Die ist letztes Jahr gestorben. Wieviele ehemalige DDR-Bürger in Berlin leben, sagt das Heftchen übrigens nicht, das liegt am Grundgesetz. Aber sonst sagt es alles, z.B. daß 1.033 Ghanaer, aber nur 67 Guiner, 37 Gambier und 13 Gabuner „unter uns“ leben, was aber nicht so interessant ist, weil die ja vermutlich alle gleich aussehen. Interessanter ist sicher die Information, daß 105 Isländer in Berlin leben. Jeder zweitausendste lebende Isländer befindet sich demnach in unserer Stadt. Davon sind 48 Frauen, und davon eine aus der Spalte „über 65 Jahre“. Nun eine Frage an die Staubsauger-Leser: Kennt einer diese isländische Oma? Ich würde sie wahnsinnig gerne einmal einladen und mir von ihr alte Sagen erzählen und Spezialitäten der nordischen Küche auftischen lassen. Da gibt es nämlich eine ganz tolle Spezialität: Die Isländer verbuddeln im Herbst Eier neben einer heißen Quelle, graben sie im Frühjahr wieder aus und essen sie dann. Es soll geschmacklich an sehr herbe Blauschimmelkäse erinnern. (Verwesungs-Fans schauen sich bitte den neuen Peter-Greenaway-Film „Zoo“ an. Ich tats schon zweimal.) Merkwürdig finde ich auch die Existenz zweier vatikanischer Staatsangehöriger in Berlin. Beides Frauen obendrein. Die könnten sich mit den zwei Berliner Papua-Neuguinern zusammentun, das sind nämlich beides Männer. Ach, die müßte man verkuppeln. Das ergäbe eine schöne Doppelhochzeit: Zwei Nonnen und zwei Wilde, auf Papua-Neuguinea trägt man doch diese hübschen spitzen Penis-Schutzteile, nicht wahr? Immerhin sind die Vatikanerinnen und die Wilden zu zweit. Die Statistik weist aber auch erschreckend viele sonderbare Staatsangehörigkeiten aus, von denen nur je ein einziger Vertreter in Berlin lebt. Jawohl, es gibt nur einen Komoren, einen Sanmarinesen, einen Andorraner (eine ältere Dame übrigens), einen Vincenter, einen Bruneier, einen Katarer, einen Mongolen, einen Maledivier, einen Samoaner, einen Tonganer, einen Vanuatuer und einen Litauer in Berlin. Da sind also zwölf Menschen in unserer Stadt, die ganz allein sind und nichts haben außer einem bunten Paß mit einem merkwürdigen Wappen drauf, der von Mitreisenden in der Bahn bei der DDR-Kontrolle argwöhnisch begafft wird. Ich werde den Wilson-Eheleuten vorschlagen, diesen einsamen Menschen ein Gratis-Staubsauger Abo zu spendieren, damit sie sehen, daß es auch Zeitschriften gibt, die sich um die, die ganz am Reden leben müssen, sorgen.
Einsam wird man aber nicht nur durch obskure Staatsangehörigkeit, sondern z.B. auch durch Mundgeruch. Wenn man Mundgeruch hat, sollte man zum Zahnarzt gehen. Ich habe eine wahnsinnig nette Zahnärztin, deren Hände aber leider fürchterlich nach Zigaretten stinken. Das habe ich heute Gerd Pasemann erzählt, und der meinte, die Hände seiner Zahnärztin röchen auch nach Zigaretten. Es gibt schon irre Übereinstimmungen.
©1987 Ich und mein Staubsauger
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schoeneseele · 4 years
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Partido Comunista de Argentina
Als ich 14 Jahre alt war, im Herzen der argentinischen Stadt Mendoza an der Grenze zur Chile, lag ich öfters alleine im Bett und träumte von meiner Heimat, von meiner Kindheit und natürlich mit 14 über Liebe. Ich träumte wirklich zu viel und machte mir viel zu wenig Gedanken über das Jetzt oder die Zukunft. Dies ist meine Geschichte. Über Extremismus, Radikalismus und der Traum einer besseren Welt.
Ich ging, wie so oft spazieren mit einer Freundin, die ich zufällig in der Plaza Espanya traf und mit der ich meinen ersten Joint rauchte. Sie gefiel mir, sie hatte glatte schwarze Haare, grüne Augen und hieß Timpanaro mit Nachnamen. Fasziniert hatte mich ihre italienische Herkunft. Ihr Großvater war Kommunist in Italien und musste ins peronistische Argentinien fliehen als Mussolini an die Macht kam. Sie erzählte mir ausgiebig, als ob sie nur auf einen interessierten Menschen wie mich wartete, wie hoch die kommunistischen Ideale in ihrer Familie noch stehen. Ich wusste natürlich schon vorher, dass sie in der schulinternen kommunistischen Partei “Iniciativa Socialista” war, doch Politik hatte mich in jener Zeit nie wirklich interessiert. Vielmehr war ich mit Freunden auf Parties oder spielte Fußball im Park vor meinem Haus. Doch eines Tages lud sie mich ein ihren Vater kennenzulernen, der von mir und meiner Herkunft gehört hatte. Da ihr Vater zu meiner Überraschung der Hausmeister meiner Schule war, gingen wir in den Keller, wo er sein Büro hatte. Er freute sich sichtlich mich zu sehen und zeigte mir diverse Fotos von Südtirol, wo die Timpanaros ursprünglich abstammten. Während er nach weiteren Fotos suchte, betrachtete ich die großen Gemälde an seiner Wand. Erst später stellte ich fest, dass Lenin, Stalin und Mao drauf abgebildet waren.
Ich ging mit meinem besten Freund Valentin zur Parteiversammlung im Saal unserer Schule. Es war vollgestopft mit jungen Leuten wie wir. Überall waren rote Fahnen zu sehen. Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich sehr wohl hier. Ich war einfach überwältigt zu sehen, dass es etwas gibt, etwas höheres, wo alle in Einklang am gleichen Seil ziehen. Es war mitten im Wahlkampf, der jedes Jahr in der Schule stattfindet. Es wurde hauptsächlich für ein Wahlprogramm abgestimmt und Neuankömmlinge in der Partei eingeführt. Als die Frage kam, wer bereit wäre sich in der Partei zu engagieren zeigte ich sofort auf, mitsamt meinen Freund Valentin. Aus weiter Ferne sah ich unseren Hausmeister lächeln. Seine Tochter nahm daraufhin meine andere Hand zu sich.
Der Wahlkampf war sehr hart. Selbst auf den Straßen prügelten sich Schulkameraden aufgrund der politischen Zugehörigkeit und in den sozialen Netzwerke wurden Lügen und persönliche Angriffe vollzogen. So erinnere ich mich an ein Video, das meine Genossin gepostet hat auf Facebook, wo die Parteichefin der “Ohana” (die mitte-rechts Partei) im Alkoholrausch den Boden vollgereihert hat, und daraufhin in ihrer Kotze eingeschlafen ist. Als dann der Wahltag kam, verloren wir historisch, ca. 400 Stimmen für Ohana, ca. 100 für uns. Natürlich sprach man von Wahlbetrug in unseren Reihen, obwohl es wahrscheinlich keiner war.
Da die Schülerpartei den Direktor nominieren durfte, musste unserer gehen. Es kam jemand aus der Stadtregierung, und eigentlich sollte alles wie gewohnt weitergehen. Im darauffolgenden Parteitag, der eigentlich keiner war, trafen sich alle Schüler und Mitarbeiter der Schule, die auch in der Partei waren, um neue Strategien auszuarbeiten. Ich sah meine Theaterlehrerin, meine Mathematiklehrerin und natürlich den Hausmeister, wie sie heftigst diskutierten. Irgendwie kamen wir Schüler nie zu Wort. Doch letzten Endes hatten sie einen Plan. Wir sollten einen passiven Widerstand organisieren. Wir behindern den Unterricht.
Zuhause war ich fast immer alleine. Mein kleiner Bruder spielte Fußball, mein großer Bruder nahm irgendwelche Drogen und meine Mutter war weit weg in San Rafael mit ihrem Freund. Es waren Wochen vergangen seitdem wir nichts von unserer Mutter gehört haben. Ich las viel. Über die Revolution, über den Volkskrieg, über Lenin und was mich am allermeisten prägte, über die maoistische Kulturrevolution, die besagte, dass jede Hierarchie, jedes soziale Konstrukt, jedes Familienbild Unkraut ist, gewachsen aus der giftige Erde des Kapitalismus. Die Familie, der Kapitalismus, Ursprung allen Elends. Ursprung meiner verzweifelten Lage, meiner selbstzerstörerischen Gefühle. Ich brauchte keine Familie, Familie zu haben war scheiße. Familie zu haben bedeutete, dass man mir mein verdientes Geld wegnahm, dass man mir befiehlt still zu sein, dass man mir sagt wie ich mein Leben zu gestalten habe. Wie sehr ich meine Eltern gehasst habe. Gehasst dass sie mich hier alleine ließen, gehasst dass sie mir meine Heimat weggenommen haben, gehasst dass sie vor meinen Augen stritten. Jedes Konstrukt dieser Welt, soll im Volkskrieg und in den Flammen der Revolution in Flammen aufgehen, nur dann bin ich und sind wir frei.
Angetrieben von der Revolution in meinem Herzen und der Überzeugung endlich etwas richtig zu machen riefen wir mehrmals am Tag die Polizei an und gaben an (natürlich anonym) eine Bombe in der Schule gefunden zu haben. Die Schule musste laut Gesetz evakuiert werden. Jedes mal wenn die Schule evakuiert werden musste, musste die Straße gesperrt werden, dafür zuständig waren Mitarbeiter der Schule. So verbrachten rund 800 Schüler den ganzen Tag im Parque Independiente. Nach 2 Wochen und 50 falsche Bombenanschläge wurde ein Mitarbeiter der Schule von einem Auto angefahren, während er versuchte die Straße zu sperren. Unsere Schule war schon lange in den Regionalzeitungen aufgrund der falschen Bombenalarme, doch nach dem Zwischenfall waren wir auf der Titelseite der großen nationalen Zeitungen in Argentinien. Ich lag im Park und konnte nur schwer atmen, ich wollte dies nicht. Ich wollte niemanden verletzen. Am nächsten Tag war die Schule bereits vom Militär übernommen worden. Wir hatten ab jenen Tag beim Eingang unsere Rücksäcke zu entleeren, die Schuluniform anzuziehen und hatten Ausgangsverbot bis zum Schulende. Jeder der nicht in die Schule kam, brauchte ein medizinisches Attest und musste seine Adresse bekannt geben. Nach 2 Tagen nahmen sie einen Klassenkameraden von mir mit, weil sie ihn für Verdächtig hielten. Er wurde in eine andere Schule geschickt. Keine wusste, dass wir Kommunisten, dass ich es war.
Die Schule glich immer mehr einem Gefängnis. Lehrer wurden ausgetauscht, Parteien wurden temporär verboten und die Schuluniformen waren selbst im Winter anzuziehen, zum Unmut der Mädchen, die einen Rock anziehen mussten. Die letzten noch vorhandenen Parteigenossen und ich organisierten über Facebook einen Streik. Wir planten die regionale Presse auf uns aufmerksam zu machen. Der Plan war, dass jeder Mann einen Rock anziehen soll und die Treppe blockieren soll. Was folgte war eine überwältigende Welle der Solidarität. Fast alle trugen Röcke und schlossen sich dem Streik an. Folglich versuchten die neuen Mitarbeiter und Soldaten uns von den Treppen zu vertreiben. Wir wehrten uns indem wir uns gegenseitig an den Armen einhagelten. Auf einmal ging alles schnell und man traf mich mit einen Tritt von hinten an meinem rechten Auge und an den Hinterkopf. Panik breitete sich aus und ich rannte weg. Hinter dem Baum an der Plaza Italia weinte ich weil ich aus dem rechten Auge blutete.
Monate später, und schon fest verankert im Parteikader fuhren wir mit dem Bus nach Potrerillos, wo ein verherrendes Unwetter große Teile des Armenviertel zerstörte. Zusammen mit den Jesuiten halfen wir beim Aufbau. Drei Tage lang schlief ich mit meinen Genossen unter einem Baum und redeten über die Welt und unseren Wünschen. Valentin sagte einmal “Wir sind nichts solange wir alleine sind, für unsere Eltern sind wir immer die zweite Wahl, es gilt die Eltern zur zweiten Wahl zu machen. Selbständigkeit und Autorganisation ist die Devise.” (Übersetzt).
Angetrunken vom Wein am letzten Tag unseres Aufenthalts legte ich mich mit einer Freundin namens Valentina in den christlichen Schrein auf dem Hügel und betrachtete die Sterne. Ich schlief mit ihr dort und jäh wir fertigen waren, küsste sie mich noch ein letztes Mal und ging. Ich stand auf und sah ihr nach. 
Starke Frau, wie du gehst, wie du bist, lehre mir so zu sein wie du. Rebellisch, selbstsicher, und doch liebevoll.
In Österreich musste ich laut dem Jugendamt entradikalisiert werden. Ich prügelte mich oft mit türkische Erdogan-Anhänger aus der HS2 und faschistische Nazis aus der HS1. Mir wurde ein Therapeut zugewiesen, der zufälligerweise ein richtig angenehmer Hippie war und viel zu oft high mit mir arbeitete (haha). Wir sprachen über den Menschen, über die Gesellschaft, über Familie und Revolution. Ich hörte ihm zu, wie er über den Frieden in der Welt, über Mitgefühl und Miteinander sprach. Wie wichtig die Menschenrechte sind und dass man Menschenrechte nicht miteinander ausspielen soll. Dass Demokratie ein höheres Gut ist. Durch das Posten von Beiträge der SPÖ auf Facebook bekam ich ein Brief aus Buenos Aires, dass mir meinen Parteiausschluss mitteilte. Begründung: Sozialfaschismusthese.
An jener Nacht mit Valentina, erinnere ich mich, sah ich einen kleinen Skorpion, etwa so lang wie mein Zeigefinger, im Schrein. Er lebte noch, doch bewegte sich nicht.
https://www.sitioandino.com.ar/n/128868-cortaron-calle-patricias-por-las-amenazas-de-bomba-en-la-escuela-normal/
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sterkaciwan · 5 years
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“ICH BIN ABER NICHT DEUTSCH”
| #StêrkaCiwan
Oktober 2019 |
Es ist kein Geheimnis, dass vielleicht die Hälfte der KurdInnen (oder auch mehr?) auf der Welt sich vor sich selbst schämen. Seit hundert Jahren versucht man uns KurdInnen zu vernichten. Dafür haben Staaten wie die Türkei, Irak, Iran, Syrien und westliche Staaten wie Deutschland, Großbritannien ihr bestes getan, damit wir noch heute nicht einmal unsere Sprache sprechen können, und uns schämen, wenn uns jemand fragt woher wir kommen…
Ich war nicht wirklich anders. War ich vielleicht sogar schlimmer als die meisten Jugendlichen? Als eine junge Frau, die in einem deutschen Kaff von Deutschen umgeben war, war es natürlich nicht einfach die eigene Identität zu verstehen, vor allem wenn man Eltern hatte, die keine Antworten hatten. „Kızım wir sind keine Kurden, wir sind Aleviten, die Kurden sind zurückgeblieben“, war eine der Antworten meiner Mutter, wenn sie mir erklärte woher wir stammen. „Anne, aber es gibt doch kein Alevitistan.“ Ein verzweifelter Versuch sich selbst zu verstehen. „Keça min, wir sind Kurden“, war die stolze und überzeugte Ansicht meines Vaters. Aber es gab leider auch kein Kurdistan. Zu mindestens nicht für mich, denn mir war diese Sache zu viel. Wer war ich? Da es in der Familie keine Antwort gab, antwortete der Staat. In der Schule nämlich lernte ich schnell, deutsch zu sein. Rasch beneidete ich Freundinnen wie Katrin, Nathalie und Lisa. Denn in ihrem Leben gab es kein Chaos, keine Krisen. Ihr größten Krisen waren, wenn sie zwei mal hintereinander die gleichen Klamotten anziehen mussten oder irgendein Junge sie verließ.
So zu sein wie sie, erschien mir immer eine Lösung. Es war ein so einfaches Leben. Ich ging freiwillig zur Kinder-Bibel-Woche, nannte mich manchmal halb Türkin und halb Kurdin, wenn jemand nach dem Ursprung meines kurdischen Namens fragte antwortete ich: „der kommt aus Mesopotamien“, um das Wort Kurdistan nicht benutzen zu müssen. Was hätte ich den sagen können, wenn jemand fragen würde wo Kurdistan sei, und warum es nicht auf der Landkarte existierte?
Manchmal sagt man über uns kurdische Jugendlichen aus Europa „Schokoladen-Kinder“, doch wir sind vielmehr als das. Wir sind die Kinder der amerikanischen Musik, der europäischen Mentalität, des verlorenen Kurdistans. Wir sind die Kinder mit tausenden Fragezeichen im Kopf. Wir sind die Jugendlichen, die nicht lernen konnten, wer sie wirklich sind. Deswegen habe ich es gehasst mit meinem Vater auf Kurdendemos zu gehen. Ich erinnere mich sogar, wie ich mich einmal versteckt habe, als ich an einer Demo in Frankfurt teilnahm und ich meine Schulfreundinnen erblickte. Ich habe gehasst, wer ich bin, ohne zu wissen wer ich bin.
Doch die Revolution in mir begann mit einer Aufnahme im kurdischen TV: Es waren stolze Frauen, mit Waffen in den Händen. Sie feierten die Erfolge in Rojava. Wer waren diese wunderschönen stolzen Frauen? Was war geschehen? Mein Vater erklärte mir die Lage in Rojava und ich war verblüfft. Ich hatte oft Bücher von Rêber APO bei uns zu Hause gesehen. Aber sie interessierten mich nie. Nun aber war ich perplex. Und zu dieser Zeit gab es jeden Tag in Frankfurt Demos für Kobanê. Diesmal war ich diejenige, die meinen Vater überzeugte zu gehen. Denn auf den Demos spürte ich diesen Zusammenhalt, diese Wärme und diese Stärke. Es gab Menschen, die gegen alle anderen für ihre Überzeugung kämpften. Also musste diese Überzeugung doch richtig sein, oder? Ich schloss langsam meine ersten kurdischen Freundschaften und nahm an den politischen Arbeiten teil. Auf ein: „Hallo, ich möchte bei euch mitmachen“, folgten lächelnde Gesichter.
Durch die politischen Arbeiten habe ich gelernt wo Bakur ist, wo Başûr, Rojava und Rojhilat sind. Ich lernte, dass ich nicht Tunceli sondern Dersîm sagen sollte, ich lernte, was das Patriarchat ist und fing an, die Broschüren Rêber APOs zu lesen. Besonders seine Thesen zur Freiheit der Frau waren besonders beeindruckend für mich. Auch während den schwierigsten Uni-Zeiten, Klausur-Phasen und Familienkrisen war die politische Arbeit keine Last – sondern eine Arbeit in der ich mich wiederfand, in der ich mich entwickeln und aus mir wachsen konnte. Und wenn von dem Zeitpunkt an jemand wagte mich als Deutsche zu betiteln, wusste ich meine Antwort: „Ich bin kurdische Alevitin, Kurdistan existiert nicht, weil u.a. der Staat, in dem ich lebe, dafür gesorgt hat, dass KurdInnen die brutalsten Genozide miterleben mussten. Kurdistan ist nun in vier geteilt. Doch es gibt eine Bewegung, die dafür kämpft, die Frauen zu befreien und zusammen mit einem freien Kurdistan einen freien, demokratischen Mittleres Osten zu schaffen: die PKK.“
Um diese Phase ein wenig zusammen zu fassen: Mich faszinierte die Genossenschaft, die nur ein Bruchteil von der Genossenschaft ist, die ich heute erlebe. Mich faszinierte es etwas für meine Überzeugungen tun zu können. Ich war endlich kein Wurm mehr, der lebt um gelebt zu haben, der so lebt wie andere, weil er es nicht anders weiß. Ich nahm aktiv am Leben teil, gestaltete es. So kam es, dass ich mich irgendwann dafür entschloss, auf den freien Bergen Kurdistans auf einer Bildung teilzunehmen. Ich wandte mich an einige GenossInnen und sagte, dass ich die Berge Kurdistans sehen möchte, um mich weiterbilden zu können.
Als grün eine neue Bedeutung gewann
Was ist sind schon Farben, wenn sie keine Bedeutung haben? Jedenfalls begann grün für mich an Bedeutung zu gewinnen. Ich kam in Kurdistan an. Wir wurden von einem Genossen mit dem Auto zu den freien Bergen Kurdistans gefahren. Was war das für eine Aussicht! Die Sonne ging in dem Moment auf, als wir uns dem ersten Guerilla-Stützpunkt näherten. Das grün, grau, braun, gelb der Berge färbte sich in schimmerndes rot. Und da war er, der erste Guerillakämpfer, den ich sah. Nicht nur mein Gesicht, auch mein Herz lächelte. Er grinste uns an: „Dembaş.“ Was er danach sagte verstand ich natürlich nicht. Außer: „Çawayî? Ez baş im, kefçî, xwê, mişko“ und einigen Beleidigungen konnte ich kein kurdisch. Aber jede seiner Bewegungen waren faszinierend. Die Guerillakleidung war faszinierend, seine Aura, die grünen Augen, die hügeligen Berge, der Geruch Kurdistans… Grün war plötzlich mehr ein Gefühl, als eine Farbe: Das Gefühl, zu Hause angekommen zu sein.
Der Freund brachte uns zu dem Stützpunkt der Jugendbewegung. Dort sah ich die ersten weiblichen Guerillakämpferinnen. Es waren anmutige Frauen mit ihren Waffen, die ich sonst nur im TV sehen konnte. Ich konnte kaum türkisch, noch weniger kurdisch – doch ich verstand sie sehr gut. Ich fühlte mich wohl bei ihnen, bei diesem Gefühl mit Menschen zusammen zu sein, die keine schlechten Intentionen, doch ein offenes, reines Herz und einen starken Willen hatten. Neben ihnen fühlte ich, dass eigentlich vieles in meinem Leben sehr sehr sinnlos war: Die verzweifelte Suche nach der großen Liebe, der mich krank machende Schönheitswahn, dem ich eh nie gerecht wurde, der Drang sich feminin zu verhalten, der Unistress, obwohl ich wusste, dass ich später einem Staat dienen würde, der mir meine Identität und meine Freiheit geraubt hatte. Dazu noch die Familie mit ihren manchmal feudalen, manchmal liberalen Vorstellungen, wie ich sein sollte, ihre Anforderungen und die Bestimmungen, die eine kurdische Frau erwarten… Das waren Gründe die ich dort zum ersten Mal mit freiem Kopf hinterfragen konnte: „Welches Leben will ich leben?“, und es war das erste mal, dass ich mir diese Frage ernsthaft gestellt hatte. „Will ich wirklich zurück und mich mit ein wenig Veränderung, ein wenig Reform im Leben zufrieden stellen? Oder bleibe ich hier, und lerne ich ich-selbst zu sein, kurdisch zu sein, eine freie Frau zu sein, die gemeinsam mit anderen FreundInnen und mit starkem Willen für ihre Überzeugungen kämpft?“ Logisch betrachtet klingt diese Entscheidung einfach. Doch ganz so einfach war es nicht. Ich rang mit mir selbst. War nicht mutig genug diesen Schritt zu wagen, hatte Angst – denn schließlich weißt du ja nicht was auf dich zukommt. Und im System hast du ja gelernt, dass du immer alles wissen musst, planen musst, dich auf die Zukunft einstellen musst. Außerdem fühlte ich mich nicht bereit, doch was für ein Widerspruch! Wie sollte man auch bereit sein für sowas? Es gibt kein bereitsein, alles was du lernst lernst du ja sowieso in der Partei! Aber da gab es auch auch noch die Familie? Was wird mit ihr?
Es waren zwei Tage in denen Ying und Yang, Ahura Mazda und Ehriman miteinander kämpften.
Ahura Mazda gewinnt!
Einen Tag bevor ich wieder zurückgefahren wäre saß ich nochmal alleine auf einem Stein, schaute mir Kurdistan an. Dachte an diese FreundInnen, die alles hinter sich gelassen hatten, um für die ganze Menschheit ein neues Leben zu erschaffen. Genau in diesem Moment kam eine Freundin, die ich schon aus Europa kannte, und fragte mich: „An was denkst du gerade?“ Es war genau dieser Moment, in dem ich endlich mein Herz, und nicht mein Gehirn, dass von Ängsten, Zweifel und Systemgedanken geprägt wurde, sprechen ließ: „Ich glaube ich werde mich Amargî nennen.“ Sie verstand sofort und fing an zu lachen. Ich gebe zu, ich musste auch einige Freudentränen fließen lassen. Es war schön. Ich kann mir vorstellen, dass man sich das vielleicht nicht vorstellen kann. Aber es war wirklich so, als wäre eine Last von mir Gefallen. Nach dieser Entscheidung habe ich die Zweifel und Ängste losgelassen. Ahura Mazda hat diesen Kampf gewonnen!
Auch heute warten viele Jugendliche auf den „richtigen Moment“, doch hier die Wahrheit: Wir leben nicht im Film. Nicht alle deine Schritte sind bewusst. Aber manchmal läufst du in eine falsche Richtung, und versuchst vor deinem eigenen Herzen zu fliehen. Ich habe auf mein Herz gehört. Ich bin nicht einfach in eine neue Welt eingetreten. Ich habe angefangen teil der Weltveränderer zu werden, um eine neue Welt zu schaffen.
-Amargî Welat
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engin33-blog2 · 5 years
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Eine kleine traurige Geschichte
Hey leute ich schreibe das nicht weil ich Aufmerksamkeit brauche. Mag sein dass die meisten davon sowas machen wie auch immer dass ich jetzt sagen werde ist das ist das was vor einer Woche in mein Leben passiert ist. Ich entschuldige mich für meine Rechtschreibung wo mach das nicht mehr interessiert alles ich habe voll guter top guten Woche genau gesagt der 15.09 2019 ein Fehler gemacht ich habe jemanden mein Haus gelassen und er hatte im Besitz Opium 30 50 g ich muss schon mal sagen dass ich von Deutschland in die Türkei gereist bin vor gute sechs Jahren habe mir Anfang gedacht dass wir eine gute Idee einen Neuanfang zu machen, so und dann kam die ne das übliche Pechvogel die Polizei und der Drogen Internat wie auch immer alles zumal was ich jetzt sagen werde ist dass ich echt Angst habe für das was es nicht mein Besitz ist als deutsch türkische als türkischer Abstammung aber Deutsch inspiriert ich habe Angst ins Gefängnis zu gehen für 10-15 Jahre ich bin seit seit dem Tod meines Bruders nur noch am Denken zu sterben, irgendwie ich bin mir sehr sicher das ich es wirklich das durchzuziehen werde, ich habe das auch Familie Freundin Freunde in Deutschland allen gesagt haben mich zwar nicht ernst genommen aber vielleicht ist das was ich hier schreibe wirklich mein letztes wie man so sagt letztes Testament, wie gesagt ich habe Angst 10 bis 15 Jahren ins Gefängnis zu gehen für eine Sache was ich nicht gemacht habe das schlimmste ist ich habe niemanden in der Türkei an meiner Seite ich schäme mich dass ich so ein Fehler überhaupt gemacht habe ich habe Angst ins Gefängnis zu gehen aber kein Angst vor dem Tod, was für eine schöne Ironie ist das, ich weiß jetzt nur noch nicht wie ich das machen werde man sagt wenn man die Pulsader aufschneidet links und rechts dass man nach zwei Stunden stirbt ich habe gelesen wenn man das richtig macht oder falsch macht ich weiß es nicht wenn das nicht klappen sollte vielleicht spritze ich mit einer Spritze auf meine halsader mit Luft rein. Denn ich werde wirklich das durchziehen denn ich habe jeden Abend die Tränen in den Augen und die Angst in der Brust ins Gefängnis zu gehen und wo man auch mal wissen muss dass die türkische Knäste nicht so wie mit europäische Knästen zu vergleichen sind ich frage jetzt jeden einzelnen von euch bitte erspart mir das Leben ist schön und so ich will wirklich von diesem Leben gehen denn das ist das Beste für mich und für alle anderen ich weiß jetzt nur nicht wie ich das mache ob ich jetzt linke oder rechte gleichzeitig die Pulsader aufschneide ich frage euch jetzt ganz konkret wie und wie wirklich ist das oder so gesagt wie kann ich das wirklich wirklich durchziehen ohne dass ich irgendwas da falsch mache das Leben ist nicht gerade so schön wie man denkt nicht in meinem Fall wie gesagt Leute ich entschuldige mich als türkische Abstimmung zumal sagt man auch im Islam es ist Selbstmordversuche Sünde Sünde ist jemanden ins Knast zu stecken der unschuldig ist ok schuldig in den Hinsicht dass ich diesen Idiot reingelassen habe aber ich habe seit einer Woche kein anderes Ausweg gefunden außer mir wirklich das Leben zu nehmen wie gesagt ich habe Angst ist 10 bis 15 Jahre ins Gefängnis zu gehen als zu sterben wo man auch ich keine Kraft habe zu denken zu fühlen zu kämpfen diese Schmerz ich will nichts mehr ich will wirklich nur noch von diesem Leben gehen jetzt frage ich euch jeden einzelnen von euch wie und wie genau man das machen muss bekomme ich irgendwo keine Hilfe wie man die pulsader aufschneidet werde ich zum not Luft an meine halsader mit einer Spritze Spritzen und das ist das was passieren wird ich entschuldige mich für meine deutsch Rechtschreibung wünsche euch allen noch einen schönen Abend oder so danke. Ps:Email : [email protected] ich habe könnte mir gerne schreiben. Ich danke noch einmal. Für zuhören. Ich bin :'(. Bye
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ayseskochblog · 2 years
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⚪️ Folge @ayseskochblog für schnelle & einfache Rezepte ⚪️ {Werbung} Ich war mit meiner Freundin frühstücken & meine türkische Rührei-Liebe ist wieder entfacht. • Menemen • früher mochte ich das nicht so, aber Geschmäcker ändern sich.🍳 Wirklich sehr extrem bei mir dieses Jahr. Menemen sind saftige Rühreier mit Tomaten & Paprika. Proteinreich & so lecker. Muss ich neu verbloggen. 😅. Und Du? Auch Rührei-Fan? __________________________________________ 🌿 Gewürze von @azafran.de Macht kein 🧿 und gönnt ein like & kommi 🧿 📌 gerne speichern zum nachmachen. 💾 #rührei #rühreier #rühreiliebe #menemen #menementarifi #eierzumfrühstück #kölnarcaden #frühstück #frühstücksideen #frühstück #date #proteinfood #lowcarbabnehmen #breakfast #eggs #yumurta #kahvalti 13 #türkischerallrounder #rezeptdestages #15Minutenrezepte #foodie #einfacherezepte #foodblogger_de #köln #türkischeküche #schnellerezepte #foodfluencer #produkttester #türkischerezepte 🎯🎯🎯 #ayseskochblog 🎯🎯🎯 (hier: Cologne, Germany) https://www.instagram.com/p/CXvKxuTMqg5/?utm_medium=tumblr
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dermontag · 2 years
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"Auf Wiedersehen, Papa" Nazan Eckes trauert um ihren Vater 21.03.2022, 22:07 Uhr In den vergangenen Monaten pflegt Nazan Eckes ihren an Alzheimer erkrankten Vater. Die Erkrankung habe sich dramatisch verschlechtert, berichtet die Moderatorin im vergangenen Jahr. Schließlich habe er sie nicht mehr erkannt. Nun ist ihr Vater verstorben. Im Netz drücken ihr viele Menschen ihr Beileid aus. Nazan Eckes trauert um ihren verstorbenen Vater. "Auf Wiedersehen, Papa", schrieb die Moderatorin zu einem komplett schwarzen Bild bei Instagram. Zudem fügte sie auf Türkisch an, dass sein Platz im Himmel sein möge. Zahlreiche Follower bekundeten in den Kommentaren ihr Beileid. Unter anderem auch der Musikproduzent Mousse T. und Janin Ullmann antworteten auf den Beitrag. "Denke doll an dich", schrieb die Moderatorin an ihre Kollegin gerichtet. "Viel Kraft für dich und deine Familie!" Im vergangenen Jahr hatte Eckes sich eine TV-Auszeit genommen, um ihren Vater zu pflegen und ihre Mutter zu unterstützen. "Leider hat sich die Alzheimer-Erkrankung meines Vaters in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert, so dass ich und meine Geschwister uns intensiv um unsere Eltern kümmern und jetzt als Familie besonders füreinander da sein müssen", hatte sie damals in einem Statement erklärt. Im September 2021 hatte sie herzzerreißende Worte auf Instagram geteilt. Zu mehreren Bildern von sich mit ihren Eltern hatte die 45-Jährige damals geschrieben, dass es wohl der letzte Sommer sein werde, in dem "mein Vater mich noch halbwegs erkennt". Eckes habe ihn und ihre "unzerstörbar starke Mama" sehen wollen, da kurz zuvor eine sehr enge Freundin verstorben sei. Dies sei für die Moderatorin "eine bittere Erinnerung daran, was wirklich wichtig ist im Leben" gewesen. Im Dezember sagte sie gegenüber der "Bild"-Zeitung, dass ihr Vater sie und ihre Söhne schon länger nicht mehr erkenne.
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shinitai-san · 6 years
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Über mich
Yo..
Du  bist wahrscheinlich durch meine Biographie hier her gekommen und wenn nicht, dann nicht.
Ich muss mich eventuell entschuldigen falls ich manchmal unhöfflich oder zu höfflich rüber komme, mein Charakter verändert sich nach lust und Laune.
aber jetzt zu dem wieso du hier bist: Fakten über mich
Ich bin so alt das ich dein Kind oder deine Schwester sein könnte.
Ich liebe Anime und Manga ich bin ein stolzer Otaku und sehr Weaboomäßig.
Ich bin depressiv und bin/war in einer Klinik.
ich hatte mehrere Selbstmord versuche :3
Sarkasmus und Ironie sind meine Vornamen.
Ich heiße btw Yui.
Ich spreche deutsch türkisch und halbwegs englisch, ich lerne aber momentan japanisch.
Ich hatte bisher nur einen freund (worauf ich auch stolz bin) der vor unserem ein Montatigen Schluss gemacht hat um Offiziell mit meiner damaligen besten Freundin zusammen zu sein mit der er mich unsere ganze Beziehung lang betrogen hatte.
ich hatte meinen ersten Kuss noch nicht weil ich ihn besonders haben will mit einem besonderen menschen.
Ich liebe Otome Gmmes.
Ich spiele aktiv Overwatch auf der Ps4 und bin D.Va Main
Mein Lieblings Anime ist Angel Beats
Ich liebe die Serie Rick and Morty
Auch wenn ich menschen hasse mag ich es zu schreiben
Ich liebe Yaoi 
Ich bin eigentlich total schüchtern und unsicher
Ich höre gerne Vocaloid
Ich nehme Gesangsunterricht weil viele (inklusive meine behinderte Therapeutin) meinen ich könnte (gut) singen was ich nicht kann
Ich bin nicht so eine ‘’Bad Bitch’’ wie es in meiner Biographie vorkommt 
Mehr Infos kommen immer wenn mir was einfällt 
[Regurlary Updated]
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Akzeptanz ist der Schlüssel des Lebens.
Hey meine Lieben,
es gibt wieder mal eine Menge zu erzählen.. Nachdem Ich die Feiertage über bei meiner Oma war und eine tolle Zeit mit meiner Familie hatte, habe Ich in Istanbul noch eine Woche Ruhe vor dem neuen Job gehabt und nun sind inzwischen wieder 2 Monate um.. Unfassbar wie die Zeit vergeht.. Aber alles der Reihe nach.. 
Nach dem Ramadanmonat war Ich dann über die Feiertage eine Woche lang bei meiner Oma im Dorf und Ich muss echt gestehen, Ich habe nur bei meiner Oma entspannt und die Zeit genoßen. 
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(So kurze Haare habe Ich mich dann mal getraut, naja Veränderung ála Zehrus muss halt sein!)
Naja, über die Feiertage gibt es an sich nicht viel zu berichten - außer das Ich das erste Mal nach all den Jahren meiner Oma väterlicherseits die Hand geküsst habe und mein Vater das erste Mal seit Jahren einen Videochat mit mir gestartet hat. Nach 1 Woche ging es eben auch wieder zurück nach Istanbul.. Ich musste einen Gesundheitscheck für den neuen Job machen und war daher etwas zeitlich gebunden. Am 11.6. war Ich dann sämtliche Unterlagen abgeben und habe mein erstes türkisches Bankkonto hier eröffnet. Am 18.6. hatte ich dann meinen ersten Schulungstag. Es ist krass was Ich alles hier mache, was Ich niemals in Deutschland gemacht hätte! Ich arbeite jetzt in einem Callcenter und es macht mir sehr viel Spaß! Ich habe super Kollegen und echt tolle Freundschaften geschlossen. Von Tag zu Tag komme Ich mehr an. 
Naja, dann ist an sich nicht viel passiert .. Ich muss gestehen Ich habe es diesen Sommer auch nur 1x ans Meer geschafft. Aber das ist mir nicht mehr so wichtig. Wichtiger ist, was aus mir geworden ist. Ich bin ein Mensch geworden - der Ich immer schon sein wollte und sein musste, das merke Ich mehr und mehr.  Ich hätte am 1.2.2016 niemals gedacht das Ich es jemals wieder zu diesem Punkt schaffe, das Ich mich jemals wieder akzeptieren und lieben kann. Das Ich jemals wieder das Leben Lieben kann. Aber wisst Ihr was? Gerade der Verlust des nächsten Menschen im Leben motiviert einen dazu das Leben so zu Leben, dass man es quasi für 2 lebt, es in vollen Zügen genießt. 
Naja, dann ist lange nichts besonderes passiert - am 14.7. bin Ich dann mit meinem jüngeren Cousin nach einer durchgemachten Nacht nach Biga, insgesamt habe Ich tatsächlich 42 Stunden wach durch gehalten. Aber der Hatim meiner Cousinen, also quasi die türkische Taufe, war es mir Wert. Ich habe es zum ersten Mal zu einem Hatim meiner Cousinen geschafft und es hat mir tatsächlich sehr viel mehr bedeutet - als Ich zunächst dachte.. Es gibt nun endlich mal ein schönes - wenn auch immer noch nicht komplettes - Familienfoto von uns ..
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(a little part of the big big fam <3)
Naja, nach dem Hatim ging es dann für mich und meine Tante wieder zurück nach Istanbul und nach 2 Wochen Arbeit .. Stand dann endlich mein erstes Mal Deutschland nach 7 Monaten an. Einmal für Laras und einmal für Cems Hochzeit hauptsächlich. Aber natürlich war Ich auch feiern und habe meine Freunde wieder gesehen und Ich muss sagen .. Es hat sich so krass anders und falsch und fehl am Platz angefühlt .. Ich habe einmal mehr gemerkt wo Ich hin gehöre und das Ich inzwischen ein komplett anderer Mensch geworden bin - im Gegensatz zu der, die Ich damals mal war. Ich bin glücklicher mit weniger, akzeptiere mich - das Leben .. Einfach alles, so wie es ist. So wie es sein muss, also .. wenn Ihr immer noch dabei seit, es allen Recht zu machen.. Lasst den scheiß! Und hört auf euer Herz, Ich bin damals mit nur 200 Euro nach Istanbul.. Musste 3 Monate lang auf vieles verzichten. Musste aufs trinken, feiern gehen, kiffen und jeden Tag unterwegs sein verzichten .. aber wisst Ihr was? Es war das verdammt nochmal Beste was mir passieren konnte! Ich habe so gelernt die kleinen Dinge im Leben zu akzeptieren und sämtliche Sorgen und Zweifel, die Ich vor meinem Umzug nach Istanbul hatte .. Sind heute nichts mehr wert, denn Ich wusste schon damals tief in meinem Herzen das Ich es schaffe! Und als Ich angefangen habe, diese Tatsache und mich und mein Leben so zu akzeptieren - wie es sein muss.. Habe Ich gelernt das man nicht mehr braucht im Leben. Man kann vieles nicht ändern, viele Dinge müssen passieren damit wir Menschen genau an diesem Punkt ankommen. Wir müssen uns entfernen damit wir sehen, wer wir sind. So muss das laufen und nicht anders.. Und glaubt mir.. Wer auch immer eine solche Möglichkeit hat, wie Ich sie hatte .. Nehmt Sie wahr, tut es! Habt keine Angst! Wenn Ihr es wollt, dann schafft Ihr es auch!
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(Versteht ihr meine abgöttische Liebe nun?)
Nunja.. Jetzt sitze Ich hier, seit 1 1/2 Wochen wieder in Istanbul und am arbeiten .. und heute, da ist es dann passiert .. Ich bin nach dem Shuttle mit einem Arbeitskollegen von mir Burger essen gewesen und als Ich dann auf dem Weg nach Hause war.. Da habe Ich es tief in mir gespürt; Ich bin Zuhause und ganz genau da, wo Ich im Leben hin gehöre! In der Stadt, die mein Lebensinhalt sein wird - in dem Land, in das Ich gehöre. Ich bin, zum ersten Mal in meine Leben, angekommen. Habe nicht mehr das Gefühl 24/7 an mir Arbeiten zu müssen und habe gelernt, das Akzeptieren nichts böses oder schlechtes ist .. Im Gegenteil, akzeptieren zeigt dir deinen Weg erneut auf und sorgt dafür das du zurück blickst und begreifst was du bisher alles geschafft hast.. Nun bin Ich seit Samstag alleine Daheim, weil Ich arbeiten muss und es ist okay das meine Familie einige hundert Kilometer entfernt gerade Zusammen sitzt und Ich alleine auf dem Balkon chille, dafür war Ich gestern von Beyazit aus bis zum Taksim laufen, habe morgen frei und treffe eine Freundin. 
Es ist schön nicht immer negativ und depressiv auf zu stehen, sondern mal am Montag morgen überglücklich auf der Arbeit seine 5 Minuten zu haben und aus dem Herzen heraus wieder lachen zu können. Glaubt mir, wenn Ich es schaffe - dann schafft Ihr es auch! Glaubt nur endlich mal an euch und haltet euch an jene, die auch an euch glauben! Den Wille, Kraft und Glaube - können Berge versetzen!
Bis Bald, Zehrus.
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sterkaciwan · 5 years
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Bringen wir die Seifenblase zum Platzen!
JCA Perspektive
Auch wenn wir tausende Kilometer von unserer Heimat Kurdistan entfernt sind, beschäftigt es uns aus nächster Nähe, was in Kurdistan passiert. Obwohl die aktuelle Lage in Kurdistan brenzlich ist, werden wir durch einen massiven Informationsfluss geflutet. So wird ein Schleier über die Geschehnisse in Kurdistan gezogen und wir fangen an, uns nicht mehr auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren – nämlich die Revolution.
Die tagtägliche Brutalität des Krieges und Realität vor Ort mitzuverfolgen, führt uns die Wirklichkeit vor Augen. Die auflodernde Wut und Reflexe, die gezeigt werden, verbinden uns stärker und intensiver und lassen nicht zu, dass wir uns von unserer Wirklichkeit entfremden. Das türkische Regime ist geschwächt, sein Gerüst ist eingerostet und bricht nach und nach zusammen. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ versucht das faschistisch türkische Regime den vollständigen Zusammenbruch zu verzögern und greift deshalb die kurdische Bevölkerung auf allen Ebenen an. Aus demselben Grund wird nun auch der Krieg über die eigenen Grenzen geführt.
Die BürgermeisterInnen der Städte Amed, Wan, Mêrdîn wurden am 19. August abgesetzt und durch eine Zwangsverwaltung ersetzt. Es wurden zur gleichen Zeit 29 Razzien vollzogen und bis zu 500 HDP-AktivistInnen festgenommen. Dieser politischer Angriff ist kein unbekanntes Mittel. Offensichtlich ist diese Offensive eine Antwort auf die Aussagen Rêber APOs vom 7. August. Rêber APOs Message:
„Lasst uns die kurdische Frage lösen. Die Konfliktsituation kann ich innerhalb einer Woche beseitigen. Ich bin bereit für eine Lösung. Doch der Staat als auch der Verstand hinter ihm müssen ebenfalls das Notwendige tun.“
Diese Aussage hat einen großen Druck auf die Türkei aufgebaut und sie gezwungen, sich zu positionieren. Nicht überraschend kam es zu brutalen Putschen. Im ganzen Land sind seit Tagen tausende Menschen auf den Straßen und halten Mahnwachen gegen die eingeführte Zwangsverwaltung. Auch die Jugend Kurdistans ist erneut auf den Beinen, um ihre Haltung zu verdeutlichen. Der türkische Staat greift die Demonstrierenden an und zeigt, dass er nicht auf die Lösungsvorschläge Rêber APOs eingehen möchte.
Die Angriffe des faschistischen Staates sind nicht nur politisch. Ganz gezielt werden alle Lebensbereiche der Gesellschaft attackiert. Jeden Tag fallen Bomben der Türkei auf die Berge Kurdistans. Bislang wurden schon zahlreiche ZivilistInnen getötet. Ebenso werden vor allem historisch wichtige und kulturelle Orte zerstört, wie zum Beispiel Heskîf (Hasankeyf). Heskîf ist eine alte Stadtfestung, die eine 12.000 Jahre alte Geschichte hat. Seit Jahren wird dort ein Staudamm gebaut, sodass nach und nach Teile dieser Stadt überflutet werden.
Auf der anderen Seite werden seitens der Türkei Militäroffensiven in Südkurdistan durchgeführt. Die PDK (KDP) ist Teil dieser Offensive und spielt eine Hauptrolle im Krieg gegen die kurdische Freiheitsbewegung. Sie kollaboriert mit dem türkischen Staat und ist sogar bereit, ihre eigene Bevölkerung für die eigene Macht aufs Spiel zu setzen.
Auch Rojava wird gerade mit neuen Offensiven konfrontiert. Die Türkei möchte eine „Sicherheitszone“ errichten, die ca. 30-35km breit und teilweise 14km tief ist. Riyad Halaf al-Hemis, einer der Kommandanten des Militärrates in Girê Spî bringt es kurz auf den Punkt: „Die Türkei will unsere Region mithilfe der Sicherheitszone besetzen.“
Junge Frauen und Politik funktioniert nicht?
Während all diese kritischen Dinge fast vor unserer Nase passieren, haben wir als junge kurdische und internationalistische Frauen in Europa eine extrem passive Haltung. Wir halten uns fern von der Politik, glauben, dass ist nichts für uns. Dabei ist Politik nichts weit Entferntes oder Langweiliges, was wir irgendwelchen alten Männern überlassen sollten. Politik gestaltet unser Leben und wenn die Politik nicht in unseren Händen ist, wird unser Leben nach den Richtlinien von patriarchalen Männern gezeichnet.
Wir junge Frauen wachsen vom ersten Atemzug an mit Regeln, Ordnungen, Bedingungen, Rollen und Entscheidungen, die über unsere Köpfe hinweg beschlossen wurden, auf. Mittlerweile haben wir uns so sehr an dieses krankhafte Leben voller Bedingungen, Anforderungen und Rollen gewöhnt, dass wir die schlechte Situation in der Familie, im Umfeld und in den Bildungsinstitutionen als normal empfinden. Von klein auf werden wir so erzogen, dass wir ohne einen eigenen Willen leben und handeln sollen. Und ehe wir uns umsehen können, hat sich die „Mir egal, ich kann doch eh nichts ändern“-Haltung in unser Bewusstsein geschlichen. Weil wir immer gelernt haben, dass wir Frauen immer „Unrecht haben“ und „dumm sind“, sind wir langsam selbst davon überzeugt, dass wir nichts wert sind, dass wir nichts machen können. Und schon kapitulieren wir und vertrauen allem und jedem, nur nicht unserer Kraft. Mittlerweile haben wir die Lüge abgekauft, dass das Leben einer Frau nur mit einem Mann im Mittelpunkt ihres Lebens Sinn ergibt.
Es ist vor allem die Technologie, die uns dieses super Schnäppchen gut verkauft. Gerade in Sozialen Medien wird eine so rosarote Welt von Verliebten geschaffen, die im echten Leben schneller platzt als eine Seifenblase. Nicht nur von Verliebten, viele Facebook, Instagram oder Twitter-UserInnen präsentieren sich auf unrealistische Arten. Sie präsentieren sich als Etwas, was sie nicht sind.
Wir sollten an dieser Stelle genauer auf Beziehungen eingehen. Beziehungen sind für jedes Lebewesen überlebenswichtig. Entscheidend dabei ist festzustellen, welche Intention eine Beziehung hat. In der Wildnis wurden die Beziehungen auf Grund von Notwendigkeiten gepflegt. Einfach ausgedrückt: In der Wildnis war der Mensch zu schwach, um alleine zu leben. Später, als sich die natürliche kommunale Gesellschaft entwickelt hatte, entstanden wertvollere Beziehungen: Die Menschen vereinten sich aufgrund eines Glaubens, kollektiver gesellschaftlicher Werte und Gemeinsamkeiten. Ein Mitglied der Gesellschaft hat für das Gemeinwohl aller gearbeitet. Mit dem Aufkommen der herrschenden Mentalität begann Besitztum. Plötzlich hieß es „mein Acker“, „mein Mehl“ und noch viel später, mit der Entstehung des Staates, „meine Familie“, „meine Frau“. Die Frau ist nur noch Mittel zum Zweck: Die Gebärmaschine, um die eigene Blutlinie fortzuführen. Die Liebe wird zunehmend mehr instrumentalisiert, gebräuchlich gemacht. Und wenn Liebe zur Funktion wird, wenn in der Liebe Intention, Ausbeutung, Herrschaft und Ausnutzung existiert, kann man nicht mehr von Liebe sprechen.
Augenklappe durch Technik
Der zunehmende Medienkonsum lässt uns vergessen, dass es tatsächlich wichtigere Dinge gibt als einer rosaroten Liebe hinterher zu rennen. Sehen wir eigentlich die Probleme der Welt, Gesellschaft, Nachbarn oder sogar unserer eigenen Freundin? Wenn wir uns gänzlich einem Mann oder einer Frau widmen, ist das sowohl zeitlich als auch mental kaum möglich. Sagen wir, wir tun es doch. Dann ist es fraglich, wie sehr die Zweisamkeit wirklich Liebe ist. Wieviel Verständnis, Zusammenhalt und Aufopferungsbereitschaft kann eine Liebe in der kapitalistischen Moderne bieten? Wir werden manchmal Augenzeugen von Menschen, die sich „lieben“. Doch schaut man genauer hin, sieht man, wie Sexismus und Egoismus die Liebe zum Verfaulen bringt.
Eine junge Frau war im 39. Monat schwanger. Ihr geliebter Ehemann saß trotzdem auf der Couch, während sie die Wohnung aufräumt. Man kann eher von einsamer Zweisamkeit reden.
Oder ein anderes Beispiel: Manchmal gehen Leute zusammen aus, sitzen physisch nebeneinander, doch haben nicht mal mehr viel zu sagen. Denn das Telefon, die Technologie kann attraktiver wirken. Die Technologie greift selbst das gemeinsame Leben an.
Dem Patriarchat antworten
Es ist unsere Aufgabe, die Grenzen zwischen uns Frauen aufzuheben und somit die patriarchalen Strukturen zu zerschlagen. Die junge Frau ist nicht hoffnungslos. Sie ist die dynamischste Kraft der Gesellschaft. Durch das Zusammenkommen der jungen Frauen wird die Kraft der jungen Frauen zum Vorschein kommen. Man wird die eigene Stärke entdecken und somit ein besseres Bewusstsein dafür bekommen, wofür junge Frauen im Stande sind, sobald sie sich von der Scheinwelt lösen, sobald sie nicht mehr auf die „Stärke“ des Mann vertrauen, sondern ihrer eigenen. Nur dann werden wir unser Selbstbewusstsein entwickeln und unser Leben selber in die Hand nehmen – also die Politik bestimmen. Das geht nur gemeinsam, das geht nur organisiert. Das geht nur mit Überzeugung und Liebe fürs Leben.
Lasst uns uns gemeinsam organisieren!
Seien wir eine Antwort auf das Patriarchat und lassen wir uns von den Anforderungen, den Lügen und den Ketten der Sklaverei befreien. Es ist Zeit, um Bewegung zu schaffen. Von einer werden wir zu zwei, zwei werden zu zwanzig und morgen werden wir eine große Welle der Freiheit der Frau!
Jin Jiyan Azadî! Hoch die internationale Frauensolidarität! Bijî Serok APO!
Eylül 2019 JCA Koordination
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quosbyrose · 7 years
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Internationalität
Ich möchte meine Gedanken zur Internationalität mit einer Kurzgeschichte verdeutlichen.
Hallo! Ich bin Anna und wohne in Berlin. Bis vor sieben Jahren war ich eine typische Deutsche, mit deutschem Pass, deutschen Eltern, deutscher Sprache und typisch deutschem Aussehen. Doch das sollte sich schlagartig ändern. Auf einer Geschäftsreise lernte mein Vater eine 21-jährige Indonesierin kennen und verliebte sich in sie. Kurz darauf stand meine Mutter alleine da. Er hat sie einfach verlassen. Natürlich bin ich bei meiner Mutter in Berlin geblieben. In dieser schweren Zeit konnte ich sie unmöglich alleine lassen und um ehrlich zu sein, ich hatte keine Lust meinem Vater beim Küssen mit seiner neuen Freundin zuzuschauen. Also blieb ich bei meiner Mutter. Durch die Zeit nach der Trennung wurde unser Verhältnis viel besser und enger. Sie war für mich da und ich für sie. Dafür litt aber der Kontakt zu meinem Vater. Anfangs rief er mich noch einmal die Woche an, aber das war dann auch bald vorbei. Angeblich sind ihm die Telefonrechnungen zu teuer gewesen. Er ist ja nach Indonesien und damit ins Ausland gezogen. Ich war schon sehr enttäuscht von ihm, aber mit der Zeit habe ich mich damit abgefunden. Ich kann die Liebe meines Vaters nicht erzwingen, deshalb war ich sehr glücklich, dass wenigstens meine Mutter viel Zeit mit mir verbrachte. Sie versuchte sogar Mutter und Vater in einer Person zu sein, aber diese Versuche verliefen meistens im Sand. Ich bin ihr deswegen nie böse gewesen, aber sie wollte wohl dennoch einen Mann im Haus haben. Denn nach einigen Monaten stand meine Mutter plötzlich mit einem wildfremden, ausländisch aussehenden Mann in unserer Wohnung. Zuerst war ich verwundert, ja sogar leicht geschockt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie Kontakt zu Menschen ausländischer Herkunft. Sofort schwirrten mir die üblichen Vorurteile durch den Kopf. Es ging sogar soweit, dass ich meiner Mutter dieses Liebesglück nicht gönnte. Zumindest wünschte ich mir, dass diese Beziehung nicht allzu lange besteht. Natürlich war mein Wunsch sehr egoistisch und diskriminierend. Doch dann merkte ich, wie gut dieser Mann meiner Mutter tat. Er stellte sich übrigens als „Nuh“ vor. Der Name kommt aus dem Türkischen und heißt auf Deutsch „Noah“ – wie aus der Bibelgeschichte „Die Arche Noah“. Wahrscheinlich versteht ihr jetzt woher meine ganzen Vorurteile kamen. Er ist ja nicht nur Türke, sondern auch noch Moslem. Und von dieser Religion sieht man immer Attentäter und Selbstmörder im Fernsehen. Allerdings sind Vorurteile meist falsch und basieren auf Unwissenheit. Derjenige, der nichts weiß, zieht falsche Schlüsse oder gleicht seine Wissenslücken mit dem, nicht immer richtigen, Wissen seiner Freunde aus. Bei Moslems sind diese Vorurteile besonders heftig, da durch die Medien jeder Selbstmörder oder Attentäter richtig aufgepuscht wird. An dieser Minderheit, die diese Religion viel extremer sehen als der ganze, große Rest, an denen wird leider oft ein Exempel statuiert. Und dieses Exempel bezieht sich natürlich auf jeden einzelnen Moslem und somit auch auf die gesamte stille, friedliche Mehrheit. Wirklich schade, aber wir leben im Medienzeitalter. Alles Wissen der Menschen wird uns von den Medien vorgegeben. Was diese Medien sagen ist Gesetz. Es gibt sehr wenige, die die Aussagen hinterfragen und nicht gedankenlos hinnehmen. Meine Vorurteile basierten auch auf all diesen Gründen und sie gingen so schnell nicht weg. Meine Mutter und Nuh luden mich ins Restaurant ein und ich war sehr überrascht, als an dem Tisch mehr als zwei Personen saßen. Ich fand also nicht nur meine Mutter und Nuh, sondern noch drei andere Kinder vor. Ohne viel nachzudenken war mir klar, dass dies nur die Kinder von Nuh sein konnten. Das Mädchen ist in meinem Alter, die zwei Jungs sind anscheinend Zwillinge und jünger als ich. Unsere Eltern versuchten uns in ein Gespräch zu verwickeln, aber bei keinem Thema waren wir derselben Meinung oder hatten dieselben Ansichten. Als Nuh und meine Mutter verkündeten, dass sie eine gemeinsame Wohnung und damit das Leben als Patchwork-Familie planen, waren wir uns urplötzlich einig. Keiner von uns hatte Lust sich auf dieses Experiment einzulassen. Was selbstverständlich ebenfalls wieder auf Vorurteilen und unserem Unwissen der anderen Kultur gegenüber basierte. Aber unsere Eltern ließen sich nicht davon beirren und so zogen wir bald darauf in eine neue, gemeinsame Wohnung. Und zu allem Übel musste ich mir mit dem Mädchen, was übrigens Gülisan heißt, ein Zimmer teilen. Ich dachte zu dieser Zeit noch, dass sie eine aktiv praktizierende Muslimin ist. Zum Glück stellte sich dies, und all die anderen Vorurteile Stück für Stück als falsch heraus. Ich wurde also nicht um 5 Uhr morgens durch das Beten von ihr geweckt, sie trug kein Kopftuch und wurde von ihren Brüdern weder unterdrückt noch geschlagen. Das Einzige, was sie machen oder besser gesagt nicht machen, ist Schweinefleisch essen. Aber da ich als Vegetarierin gar kein Fleisch esse, war ich ganz froh, dass so weniger Fleisch auf unserem Speiseplan steht. Durch die neue Wohnung sind wir auch in einen neuen Stadtteil gezogen. Ich musste also wohl oder übel eine neue Schule besuchen. Auf dieser Schule fühlte ich mich zum ersten Mal als Außenseiterin. Ich, eine Deutsche, wurde komisch und teilweise sogar verachtend angeschaut und über mich wurden blöde Sprüche gerissen. Entsprechend kühl war mein Kontakt zu meinen Mitschülern. In der Klasse wurde ich neben einen Franzosen gesetzt. Anfangs wollte er kein einziges Wort mit mir reden. Alle dachten, dass ich mich für etwas Besseres halte. Für einige war ich sogar ein Nazi, obwohl ich mit Hitlers Taten alles andere als einverstanden bin. Aber dieser Mensch wird uns Deutsche für immer wie ein schwarzer Schatten begleiten. Darüber sollten wir uns allerdings nicht aufregen. Im Prinzip machen wir das gleiche mit den Moslems und anderen Religionen oder Kulturen, die uns fremd sind. Und so sollten wir diesen Leuten nicht verübeln, wenn sie an Hitler ein Exempel für alle Deutschen statuieren. Wie gesagt, wir sind in dieser Hinsicht kein Deut besser. Es war also schwer für mich Anschluss in der Klasse zu finden, aber durch mein Verhalten konnte ich die Vorurteile relativ schnell aus dem Weg räumen. War wirklich nicht gerade angenehm zu realisieren, wie man sich als „Ausländer“ fühlt. Ich habe das früher nie so wahrgenommen, aber dieses Erlebnis wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Mit großem Einsatz konnte ich mir sogar einen Freundeskreis aufbauen. Er besteht aus zwei Russen, einer Portugiesin, drei Thailänderinnen, einem Japaner, einer Spanierin und einer Amerikanerin. Durch meine vielfältig geprägten Freunde bekam ich immer wieder die Möglichkeit ins Leben von anderen Kulturen hineinzuschauen. Ich habe gelernt andere Ansichten zu tolerieren und andere Religionen zu respektieren. Dies ist eine große Bereicherung meiner Welt, denn wenn wir etwas teilen wird es bekanntlich größer. Beim Wissen über andere Kulturen und Erfahrungen mit anderen Kulturen trifft dieses Sprichwort vollkommen zu. Als ich fast schon zwei Jahre auf diese Schule ging, kam ein Brasilianer in unsere Klasse. Er sprach kein einziges Wort Deutsch, aber ich fand ihn auf Anhieb sympathisch und setzte mich spontan neben ihn. Er heißt Alfredo und wir wussten vom Schuldirektor, dass er wegen seiner Mutter nach Deutschland kommen musste. Anscheinend hatte sie sich in einen Deutschen verliebt und wollte mit ihm ihr Leben verbringen. Über seinen leiblichen Vater wussten wir nichts. Fakt war also, dass er eigentlich keine Lust auf Deutschland und somit auch kein Interesse an der deutschen Sprache hatte. Alfredo trauerte seiner alten Heimat, seinen alten Freunden und seinem alten Leben nach. Da ich mir aber vorgenommen hatte, ihm zu helfen und das immer wieder zeigte, gab er letztendlich nach und lies sich darauf ein. Ich stellte ihm jeden Tag dieselben Fragen, versuchte mit Zeichensprache diese zu übersetzen und mögliche Antworten aufzuzeigen. Ich habe wochenlang die Namen von alltäglichen Gegenständen wiederholt und auf sie gezeigt bis Alfredo sie wusste. Schon nach einem knappen Jahr konnte ich ihn dazu bringen Gespräche zu führen. Zwar nur kurze und sie klangen noch sehr nach auswendig gelernt, aber immerhin schon mal ein Fortschritt. Stück für Stück habe ich ihn in meinen Freundeskreis integriert und die Gespräche wurden lockerer. In dieser intensiven Zeit und den vielen gemeinsamen Stunden, haben wir Gefühle füreinander entwickelt und das noch bevor Alfredo sie in Worte fassen konnte. Die Liebe überwand bei uns das große Hindernis der Sprache und Kultur. Er wurde mein Freund und wir haben uns gegenseitig unsere Lebensart gezeigt – er mir seine brasilianische und ich ihm meine deutsch-türkische. Mit meiner Hilfe hat Alfredo sogar das Abitur mit einem guten Durchschnitt bestanden. Für ihn ist Deutsch zur zweiten Muttersprache geworden und er muss nicht mehr überlegen, was er als nächstes sagen möchte. Genau wie Alfredo werden viele Ausländer von ihren Eltern ins kalte Wasser geworfen. Da ist es schön, wenn es Menschen gibt, die ihnen helfen und sie unterstützen, denn sonst ist es für diese Jugendlichen schwierig, sich zu integrieren und es kann schnell passieren, dass sie sich unwohl fühlen. Immerhin ist es nicht leicht in einem Land zu leben, wo sie die Sprache nicht beherrschen. Das Lernen der Sprache ist dann sicherlich schon schwer genug. Werden diese Menschen zusätzlich noch gemobbt oder sogar ausgegrenzt, führt das schnell zur Perspektivlosigkeit. Sie brechen die Schule ab oder sind einfach zu schlecht um in die nächste Klassenstufe zu kommen. Ohne Abschluss finden sie anschließend keine Ausbildung und somit keinen Job. Was die daraus resultierende Folge ist, ist wohl jedem klar: Hartz IV oder die Auswanderung. Die meisten entscheiden sich dann für Hartz IV, da eine Auswanderung zu teuer oder vielleicht nicht mehr möglich ist. Jeder, aber gerade Jugendliche, sollten Ausländer nicht verstoßen oder sich von irgendwelchen Vorurteilen abschrecken lassen. Es ist sehr spannend und interessant in andere Kulturen hineinzuschauen und Menschen mit völlig anderen Ansichten, Lebensstilen und Prinzipien kennenzulernen. Wir müssen lediglich offen für Neues sein und den Menschen gegenüber Verständnis, Akzeptanz und Respekt zeigen. Mut gehört auch dazu, immerhin betreten wir damit unbekanntes Territorium. Aber es lohnt sich, denn diese Erfahrungen können unser monotones Leben aufregender machen und lassen uns die Welt mit anderen Augen sehen. Es ist wichtig von dem Denken wegzukommen, dass es auf eine Frage nur eine Antwort gibt. Jeder Mensch sieht die Welt mit anderen Augen und wer sich für die Gedanken der Anderen interessiert, wir im Herzen reicher. Dies geschieht auch, wenn wir uns selbst öffnen und sagen, was wir denken. Denn nur durch das Aussprechen von Gedanken wird unsere Welt bereichert. Das Denken allein ist ein Anfang, nützt aber nicht viel. Das Übergreifen von einer Kultur in die Nächste, das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, die Freundschaft und Liebe Jugendlicher und Erwachsener mit komplett anderer Erziehung, dass Überschreiten von Grenzen der Sprache, Kultur, Ansichten, Lebensart und Religion und vor allem das Wahrnehmen der Möglichkeiten in diese hineinzuschauen und zu sehen, was sie bewegt sowie welche Geschichten sich hinter ihrem Verhalten und Gedanken verbergen – all das ist für mich Internationalität.
Ich hoffe ich konnte Ihnen meine Gedanken zur Internationalität etwas näher bringen.
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