Tumgik
#tor der dämmerung
imagecoffee · 4 months
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Rotes Eisentor
(c)2023 Huimin Chi In der Gasse meiner Heimat, wo die Dämmerung naht,Steht ein rotes Eisentor, das Geschichten bewahrt.In der Gasse meiner Heimat, wo die Sterne erwacht,Bewahrt das rote Tor die Erinnerungen der Nacht. Konica Minolta Vectis S-100 +  4.5-6.3/25-150 + Kodak Advantix HD 200(expired)
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blog-aventin-de · 1 year
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Baldurs Tod
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Baldurs Tod ⋆ Nordische Sage ⋆ Gott der germanischen Mythologie
Baldurs Tod ⋆ Nordische Sage ⋆ Gott der germanischen Mythologie
Baldur, Odins und Friggas Sohn, war der schönste und edelste unter den Göttern. Der blühende Jüngling, der Gott des Lichtes und des Frühlings, des Guten und des Gerechten, wurde von allen Asen am meisten geliebt. Eines Tages träumte die Göttermutter Frigga einen bösen Traum. Sie sah, wie Hel, die Todesgöttin, ihren Lieblingssohn Baldur entführte. Auch Baldur träumte, dass sein junges Leben von Gefahren bedroht sei. Da beschwor Odin die uralte Wala, die Seherin der Hel, aus ihrem Grab, um sichere Kunde zu erfahren. Auf die Frage, wen man im Reich der Hel erwarte, erhielt er die Antwort: »Baldur, den Guten, erwartet man. Hödur, sein blinder Bruder, wird ihn töten.« Die Asen und Göttinnen hielten, voll Sorge um das Leben ihres Lieblings, sodann Rat und fassten den Beschluss, dass alle Geschöpfe, die im Himmel und auf Erden sind, einen heiligen Eid schwören sollten, Baldur niemals etwas anzutun. Frigga selbst nahm Feuer und Wasser, Riesen und Elben, Menschen, Tiere und Pflanzen in strenge Eidespflicht. Von nun an verfehlte jede Waffe, die man, um den neuen Bund zu erproben, gegen Baldur richtete, ihr Ziel. Ja es wurde zu fröhlicher Kurzweil unter den Asen, nach Baldur Geschosse zu werfen; doch keines traf ihn. Am Rat der Götter hatte auch der verschlagene und ränkesüchtige Loki teilgenommen. Während die Götter nun mit Baldur ihr Spiel trieben, wandte er sich, als Bettlerin verkleidet, an die gütige Frigga und entlockte ihr ein Geheimnis. Auf einer Eiche vor Walhallas Tor wuchs der Mistelstrauch. Diesen, so verriet Frigga, man hatte sie nicht schwören lassen, weil sie zu schwach und unbedeutend erschienen war. Schnell entfernte sich Loki, nahm seine wahre Gestalt wieder an und eilte zur Eiche. Dort schnitt er einen kleinen Zweig der Mistelstaude ab und kehrte in den Kreis der Götter, die immer noch ihr fröhliches Spiel trieben, zurück. Untätig abseits stand nur Baldurs Bruder, der blinde Hödur. »Wie soll ich denn mitspielen, da ich doch des Augenlichts beraubt bin?« versetzte er missmutig auf Lokis Frage. »Spanne einfach den Bogen, hier ist ein Pfeil«, sagte Loki und reichte ihm den Mistelzweig, »ich werde für dich zielen!« Der blinde Hödur tat nach dem Geheiß des bösen Gottes, und, wie vom Blitz getroffen, sank Baldur entseelt zu Boden. So hatte sich die Weissagung der Wala grausam erfüllt. Nur Odins Wort, dass Hödur ein dem Baldur vorherbestimmtes Schicksal vollzogen habe, schützte den Mörder vor der Rache der Götter. Dann schickten sie sich auf Geheiß des Göttervaters an, Baldurs Leichnam zu bestatten. Nie zuvor hatte in Asgard und auf der Menschenerde so tiefe Trauer geherrscht wie jetzt um Baldur, den lieblichen Gott. Am Strand des Meeres hatten die Asen Baldurs Schiff aufgestellt und auf ihm den Scheiterhaufen errichtet. Als sie den Leichnam obenauf legten, konnte Nanna, die Gattin Baldurs, den Anblick nicht länger ertragen, und ihr Herz brach vor Gram. So betteten die Asen auch sie an Baldurs Seite. Alle Götter gaben dem toten Sonnengott Worte der Hoffnung mit auf den Weg. Niemand jedoch weiß, was Odin dem edlen Toten ins Ohr flüsterte. Thor legte die Flamme an den mächtigen Scheiterhaufen. Dabei stieß er ein Zwerglein, Lit mit Namen, das ihm vor die Füße kam, mit einem Tritt in die Flamme, dass es verbrannte. Dann schoben die Riesen das Schiff in die Fluten und ließen es die hohe See gewinnen. Immer mächtiger griff im wilden Fahrtwind die Flamme um sich, und einer riesigen Opferfackel gleich jagte Baldurs Schiff zum letzten Mal über das Meer. Als die Springflut gierig nach den brennenden Balken griff und ihre Glut in die Tiefe zog, war es den am Gestade harrenden Asen, als versinke die ganze Welt ringsum in Dämmerung. Niemand trauerte mehr um Baldurs Tod als seine Mutter Frigga. War Baldur, der Frühlingsgott, den Asen und der Menschenwelt nun für immer entrissen? Sollte Hel, die Göttin des Totenreichs, sich nicht erweichen lassen, den Götterliebling freizugeben? Auf Friggas inständige Bitten entschloss sich Hermodur, der Götterbote, seinen Bruder zu befreien. »Ich gebe dir Sleipnir, mein Ross, für die lange Wegstrecke«, sagte Odin zu seinem Sohn, »es wird dich sicher ans Ziel führen, denn ihm ist der Weg bekannt.« Neun Nächte ritt der Götterbote, bis der achtfüßige windschnelle Renner die Brücke, die zur Hel hinabführte, erreichte. Hermodur wagte es kühn, in das Reich der Toten einzudringen. Bald sah er Baldur, den geliebten Bruder, schlafbefangen und bleich, an Nannas Seite sitzen. Er flüsterte ihm Worte des Trostes zu. Aber lange mühte sich der Götterbote vergeblich, die düstere Hel zur Milde zu stimmen. Mit eisiger Kälte blickte sie ihn an. Dann ließ sie ihre Stimme vernehmen: »Wer gestorben ist, bleibt in meinem Reich. Auch Baldur gehört jetzt der Hel. Trotzdem will ich die Bitte der Götter erfüllen und ihm die Freiheit wiedergeben, wenn alle Geschöpfe der Welt, ob lebende oder tote, ihn beweinen. Verweigert auch nur ein einziges Geschöpf diesen Anteil der Tränen, so bleibt Baldur für alle Zeit im Reich der Toten!« Hermodur eilte, zum Asenhof zurückzukehren. Baldur und Nanna gaben ihm Geschenke mit auf den Weg, die er Odin und Frigga mitbringen sollte. Dort in Walhalla warteten alle voller Spannung auf den abgesandten Boten. Und voller Hoffnung sandte Frigga sogleich die Alben, ihre Boten, in die Welt hinaus, um alle Geschöpfe für Baldurs Heimkehr zu gewinnen. »Denkt an meinen geliebten Sohn, den Frühlingsgott«, ließ sie ihnen sagen, »und weint über seinen Tod, so wird die Göttin der Unterwelt ihm die Heimkehr gewähren.« Friggas Mühen schien nicht umsonst: alle Geschöpfe, zu denen ihre Boten kamen, waren voller Erbarmen und weinten um den toten Lichtgott. Schon machten sich die Alben auf den Heimweg. Alle Wesen, sogar die starren Steine, hatten Anteil an Baldurs Schicksal gezeigt. Da trafen die Alben in düsterer Felsenhöhle eine grimmige Riesin, Thögg mit Namen, die hatte um Baldurs Tod keine Träne geweint, und kein Bitten und Flehen konnte sie rühren. So blieb Baldur im Reich der Hel. Nicht wenige der Asen, die mit Betroffenheit die Weigerung des finsteren Weibes vernahmen, glaubten, dass hier Loki sein Hass erfülltes Werk fortsetze. Wo war der hinterhältige Mörder geblieben? Inmitten des Entsetzens, das bei Baldurs Ermordung alle gepackt hielt, hatte der heimtückische Loki entkommen können. Er floh nach Riesenheim und verbarg sich dort in einem einsamen Versteck. Die Götter aber fanden seine Spur. Doch als sie sich dem Haus, dessen vier Fenster nach allen Himmelsrichtungen gingen, näherten, machte sich der verschlagene Loki eilig davon. Er verwandelte sich, wie er es oft zu tun pflegte, in einen Lachs und verbarg sich unter einem Wasserfall. Vorher hatte er ein Netz, das er sich eben fertigt hatte, um zu erproben, ob man ihn damit fangen könne, ins Feuer geworfen. Das wurde ihm nun zum Verhängnis, denn in der Asche erkannten die Götter noch die Form des Netzes und wussten, wo und mit welchem Mittel sie ihn fangen könnten. Mochte Loki sich auch immer wieder der Verfolgung entziehen, die Götter fingen ihn schließlich in den Maschen des von ihm erfundenen Netzes. Die Rache der Asen war so schrecklich wie das Verbrechen, das Loki begangen hatte. Sie führten ihn auf eine Insel im Reich der Hel und schmiedeten ihn dort an einen scharfkantigen Felsen, so dass er kein Glied mehr regen konnte. Über dem Haupt des Verräters befestigten die Rächer eine Natter, die ihm unablässig ihr Gift aufs Antlitz träufelte. Nur Sigyn, Lokis Gattin, teilte das schwere Los des Verdammten. Tag und Nacht saß sie neben dem Gefangenen und fing das Gift der Natter in einer Schale auf. Doch wenn die Schale voll war und die treue Frau sich erhob, um sie auszuleeren, wurde Loki von brennendem Schmerz gequält. Dann wand er sich, dass ganz Midgard erschüttert wurde und die Erde erzitterte. Dieses Erzittern nennen die Menschen heute noch Erdbeben. In solchen grausigen Nächten heult der Fenriswolf, und die Midgardschlange regt sich in der Tiefe des Meeres. Die Wogen des Meeres rauschen wild empor, und Sturmfluten branden wider den Wall, mit dem die Götter Midgard gegen die See geschützt haben. Augenscheinlich aber treibt Loki immer noch sein (Un)Wesen. Baldurs Tod ⋆ Nordische Sage ⋆ Gott der germanischen Mythologie Read the full article
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lifesamarize · 2 years
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Schlafen? Schlafen!
01.11. bis 04.11.2022 - Thailand, Bangkok [Tobi]:
01.11.2022:
Ausschlafen und das mal gründlich. Gegen 14 Uhr gingen unsere schweren Augen das erste Mal auf. 14 Uhr hier sind 8 Uhr in Kapstadt. Obwohl wir also einen ganzen Tag kaum geschlafen hatten, liefen wir weiterhin mit der afrikanischen Sonne. Zum Glück ist das hier kein Problem. Denn das Leben beginnt hier erst in Bangkok nach Sonnenuntergang.
Also gingen wir entspannt am frühen Abend spazieren und aßen einige Kilometer entfernt etwas. Den kurzen Tag ließen wir dann noch in einer Reggae-Bar mit Bier und Musik ausklingen.
PS: Lisa hatte leider bereits eine schlechte Botschaft aus Kapstadt. Die Beifahrerseite von Debby wurde nachts eingeschlagen. Die Nachbarn (Touristen) hatten wohl abends das Tor offen stehen lassen und als dann der geplante Stromausfall kam, war der Komplex unbeleuchtet. Zum Glück war nur die Scheibe kaputt und Lisa kümmerte sich in den nächsten Tagen mit viel Aufwand um einen Ersatz. Kaum steht Debby alleine in Kapstadt, passiert ihr etwas.
02.11.2022:
Ok Ok, langsam müssen wir daran arbeiten. Es war wieder 14 Uhr als wir aufwachten.
Aber wir genossen das zwanglose Leben und spazierten wieder entspannt durch kleine Gassen, schauten uns von außen in der Dämmerung einige Tempel an, aßen traditionell, tranken Craft Bier und spazierten wieder abends ins Hotel. Weil wir um 0 Uhr noch Hunger hatten, bestellte ich uns zwei Pizzen ins Hotel. Wir waren zu faul, noch nach draußen zu gehen. Der Lieferant gab die Pizza an der Rezeption ab, aber leider an der Falschen. In einem anderen Hotel, wie sich nach 10 Minuten nachfragen herausstellte. Also musste ich noch 1,5 km nachts durch Bangkok latschen, um an die dann hoffentlich wohlverdiente Pizza zu kommen.
Hier in Bangkok ist die Armut ebenfalls sehr stark auf den Straßen sichtbar. Abends schlafen viele Obdachlose am Bürgersteig. Die Temperatur ist jedoch sehr angenehm, sodass ihnen eine Pappe als Unterlage reicht. Doch gibt es leider kaum Straßentonnen und viele Straßen stinken nach Müll und Toilette. Auch haben wir auf unseren Streifzügen zwei Warane in einem total verdreckten Kanal schwimmen gesehen. So etwas ist sehr schade, finde ich diese belebte Stadt doch sehr spannend.
03.11.2022:
Ha! Wir stellten uns einen Wecker. Eigentlich wollte ich gegen 7 den Sonnenaufgang an einem schönen Tempel knipsen, aber es war bewölkt und ich konnte doch nochmal ins Bett fallen. Um 11 ging dann der ernste Wecker und wir schmissen unsere Motoren an. Das Frühstück bestand wie in den letzten Tagen aus einem Milchgetränk und Onigiri (Reisbällchen mit Lachs gefüllt) aus dem letzten 7eleven (Mini-Supermarkt) an dem wir uns am Vorabend noch eingedeckt hatten.
Das reichte uns locker aus und war auch nicht so an Frühstückszeiten des Hotels gebunden.
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Heute, wie die letzten Tage auch, spazierten wir durch die Gassen. Diesmal eine ganz andere Richtung und entdeckten auch wunderschöne am Kanal gelegene Gassen mit vielen kleinen Lädchen und Hostel.
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Unser Mittagessen gab es in einer echten Straßenkantine mit super Essen. Alles war spartanisch gefliest, es gab Metallgeschirr und am Eingang lagen eigentlich alle Gerichte vorgekocht zur Schau aus. Am Abend ließen wir die Drohne mal in der Nähe von einem Tempel steigen, um einige Fotos zu machen.
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04.11.2022:
9 Uhr aufstehen, wir kommen der Sache langsam näher.
Am Vormittag würden ein paar Besorgungen erledigt und landeten somit in einer ganz anderen Ecke von Bangkok.
Wir spazierten durch den Lumphini Stadtpark, wo die Leute gemeinsam Sport machten. Eine Freilufttanzgruppe traf sich und tanzte akrobatisch auf dem Platz herum. Unterschiedlichste Leute, überwiegend Frauen, ohne scheinbar großen Verbund trafen sich, um zu tanzen. Doch schön, wie die Leute sich öffentlich zum Sport trafen. Einige Plätze hatten Ausleihgeräte, womit viele ihre Übungen durchführen. Und wir glauben auch, dass man selbst Schläger für Badminton ausleihen konnte.
Wir fanden in einer Einkaufsmeile ein wirklich spannendes japanisches Ramen (Nudelsuppen) Restaurant. Wir wurden an eine Theke gesetzt und konnten unsere Bestellung per Ankreuzen auf einem Block abgeben. 
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Ein fertiges Gericht von der Karte oder eine Eigenkreation von uns selbst. Der Zettel wurde dann hinter einem Vorhang eingesammelt, wo das Essen auch serviert wurde.
Wir saßen in kleinen Boxen an der Theke und konnten die Wand zwischen uns wegklappen. So hatten wir zu den Nachbarn weiterhin einen Sichtschutz, wurden aber nicht eingeengt. Sehr spannend und auf jeden Fall ein Erlebnis wert.
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musikblog · 2 years
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Mura Masa - demon time Der Tag gehört den Frohnaturen, die Dämmerung den romantischen Seelen – und in der Nacht öffnet sich das Tor für die Unbegreifbaren, aus der Reihe Tanzenden. Ob im Club, in den eigenen vier Wänden oder draußen in der Natur – hier scheinen für wenige Stunden völlig andere Regeln zu gelten. Genau dieser Zeitspanne, konkret der […] #ErikaDeCasier #LilUziVert #MuraMasa #PaSalieu #Slowthai https://www.musikblog.de/2022/09/mura-masa-demon-time/
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mlovesbooks · 5 years
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Buch 9: “Unsterblich - Tor der Dämmerung” von Julie Kagawa
Meine Bewertung: ★★★★☆ (4,5/5)
Genre: Mystery (/Fantasy)
Inhalt: Die siebzehn jährige Allison lebt in einer Stadt, die von den Vampiren, den dunklen Fürsten der Nacht, beherrscht wird. Die Menschen, die ihnen einen regelmäßigen Blutzoll schulden, sind ihre Sklaven. Doch Allison will den Vampiren nicht dienen und lebt zusammen mit anderen Jugendlichen wie eine Gesetzlose in der Ruine einer ehemaligen Schule. Ihre Freiheit ist nicht nur gefährlich, sondern bringt sie auch um die kargen Lebensmittelrationen, die die Vampire den Menschen zuteilen. Nahrung ist in der ausgehungerten Stadt schwer zu finden und so dehnen sich Allisons Streifzüge immer weiter aus. Bis vor die Mauern der Stadt und in das unterirdische Kanalisationssystem hinein. Allison achtet immer darauf, sich einen letzten Fluchtweg offenzuhalten. Doch eines Tages macht sie einen Fehler. Und muss die Wahl treffen, zu sterben oder ein Leben zu führen, das sie immer gefürchtet hat...
Meine Lieblingscharaktere: Allison, Kanin, Darren, Zeke
Wäre dieses Buch nicht von meiner Lieblingsautorin, und hätte ich den Klappentext gelesen, hätte ich dieses Buch wahrscheinlich niemals gelesen. Wenn es eine Sache gibt, über die ich im Fantasy/Mystery Bereich nicht lesen möchte, dann sind das wohl Vampire. Sehr lustig, Kagawa schreibt in ihrer Danksagung: “Schon komisch, als ich mit dem Schreiben anfing, habe ich mir vorgenommen, niemals einen Vampirroman zu verfassen. Einfach, weil es schon so viele Bücher über unsere liebsten Blutsauger gibt und ich diesen Unmengen an Geschichten nichts Neues hinzuzufügen hätte. Aber darüber, dass dieser Plan ganz offensichtlich den Bach runtergegangen ist, bin ich wirklich froh.” In dem Moment hab ich mich irgendwie mit ihr verbunden gefühlt. Wenn auch aus anderen Gründen wollten wir eigentlich beide nichts mit Vampiren am Hut haben und jetzt sind wir beide froh, dass wir uns darauf eingelassen haben. 
Aber Vampire hin oder her, das Buch hat mich unglaublich begeistert und mir wieder einmal gezeigt, dass Kagawa zurecht meine Lieblingsautorin ist. Das ganze ist einfach so wundervoll geschrieben und hat es die ganze Zeit über geschafft das Geschehen in meinem Kopf zum Leben zu erwecken. Allison war einfach super als Hauptcharakter und im Laufe der Zeit fiel es mir immer einfacher mich mit ihr zu identifizieren. Es kommt im laufe der Geschichte immer wieder zu solch unerwarteten Wendungen, dass es nie langweilig wird und erst recht nicht voraussehbar, was ein sehr wichtiges Kriterium für ein gutes Buch in meinen Augen ist. Obwohl die Story größtenteils über die ganzen, langen 600 Seiten eine einzige Reise beschreibt, wurde es nie langweilig sie zu verfolgen und sich mit den Charakteren auf diese Reise zu begeben. Vor allem gegen Ende habe ich so oft, so stark mitgefiebert und vorher glaube ich an sich nicht solche Reaktionen bei einem Buch gezeigt. Es hat mich mindestens fünf mal fast zum weinen gebracht und bei den letzten 30 Seiten sind dann doch die Tränen geflossen. Obwohl ich davor noch einer meiner Freundinnen erzählt habe, dass ich so gut wie nie wirklich anfange zu weinen... hupsi.
Zeke war sobald er in die Geschichte eingeführt wurde mein absoluter Lieblingscharakter und ich liebe es, wie er zwar nicht Hauptcharakter ist und so auch nicht aus seiner Sicht geschildert wird, man aber nach und nach immer mehr über seinen Charakter herausfindet und ihn immer besser kennenlernt! Auch das Kanin - ein Charakter der nur am Anfang des Buches wirklich vorkommt - nachher wieder aufgegriffen wird fand ich super.
Das Buch war durchgehend verdammt unterhaltsam und mir hat gefallen, dass es so gesehen im ersten Band schon eine Art Happy End gibt, aber trotzdem schon vermutet werden kann, was im nächsten Teil passieren wird, das man ihn auf jeden Fall lesen möchte. Kann “Unsterblich - Tor der Dämmerung” auf jeden Fall jedem ans Herz legen, der gerne Fantasy oder Mystery liest, in dem es vor allem um Zusammenhalt, Reisen und inneren Zwiespalt geht. Und ich würde sagen, selbst wenn es sich erstmal nicht ganz nach deinem Geschmack anhört, vielleicht gibst du dem Buch dennoch eine Chance. So habe ich es nämlich getan und wurde definitiv positiv überrascht und würde das Buch ganz oben zu denen zählen, die mir dieses Jahr am meisten Freude bereitet haben.
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mabjis-buecherblog · 4 years
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Unsterblich - Tor der Dämmerung
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Klappentext:
Dunkelheit ist über die Welt gekommen. Die Städte liegen in Ruinen, und über die letzten Menschen herrschen Vampire. In dieser Welt lebt die ebenso eigensinnige wie mutige Allie. Um zu überleben, stiehlt und plündert sie in den gefährlichsten Gegenden. Als Allie eines Nachts von einem mächtigen Vampir erwischt wird, stellt sie dieser vor eine unglaubliche Wahl: Tod oder Unsterblichkeit. Allie wird selbst zum Vampir und nutzt ihre neue Macht, um sich einer Rebellengruppe anzuschließen. Zum ersten Mal in ihrem Leben lernt sie Freundschaft und sogar Liebe kennen. Nur wie lange kann sie ihren Blutdurst noch unterdrücken? 
Meine Bewertung: 5/5 Sterne
Buch-Review:
Ein wahnsinnig gutes Buch! Das hier ist kein typischer Vampir-Liebesroman und das ist auch absolut gut so! Das Mädchen Allie lebt in einer Stadt, die beherrscht wird von Vampiren, welche in Menschen nicht mehr als laufende Blutbeutel zu sehen scheinen. Die Stadt zu verlassen ist aber leider auch keine Wirklich gute Idee, denn vor deren Mauern gibt es Zombies, sogenannte Verseuchte. Auf der Suche nach Nahrung tut Allie dies aber doch, mit schrecklichen Folgen. Der tägliche Kampf ums Überleben, die vielfältigen Feindbilder, der wissenschaftliche Ansatz zur Erklärung der Versuchtenkrankheit und Allies Denkprozesse werden sehr logisch dargestellt, weshalb es einfach Spaß macht ihr Abendteuer zu lesen. Die kleinen Details, wie die Verwunderung über Schaufensterpuppen oder die Übernahme der Natur über alles Menschengemachte, hauchen dieser Geschichte richtig leben ein. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der mal eine andere Vampirgeschichte lesen will.
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felix-mohr · 5 years
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Red Centre
Halb fünf und ich sitze halb schlafend am Frühstückstisch und esse mein Brötchen. Alles gepackt und geduscht stehe ich pünktlich mit 2 Anderen vorm Tor und warte auf den Tourbus. 
Bei aufgehender Sonne im Hintergrund kommt der Bus pünktlich und in erster Reihe mache ich es mir bequem. Wir sammeln noch ein paar weitere Leute in Alice Springs ein bevor es Richtung Uluru geht. Auf der 5 stündigen Fahrt kann man ein paar Stunden Schlaf nachholen.
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In Yulura, dem Camp/Ort vor Uluru wird unsere20 Köpfige Gruppe am Outbackflughafen komplett und zur Abkühlung geht es flott in den Salzpool am Campingplatz.
In einem Kulturzentrum bekommen wir einen ersten Einblick in die Bedeutung des Berges für die Aborigines und können die Punktmalerei live erleben.
Von hier geht's dann direkt zum roten Berg der schon von weitem sichtbar ist und immer größer wird je näher wir kommen.
Auf einem kurzen Wanderweg durch die glühende Hitze kommen wir dem Berg ganz nah wobei einem die Größe des Felsens erst richtig bewusst wird.
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Auf einem zweiten Walk bekommen wir die Rückzugsorte der ehemaligen Aborigine Männer Frauen Kinder und Alten gezeigt die alle ihren eigenen Vorsprung im Fels hatten.
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Am Abend halten wir an einem Sonnenuntergangsaussichtspunkt und pünktlich zur Dämmerung steht unser Campingabendessen bereit.
Mit einem kühlen Bier und einer Schale Nudelgemüse sitzen wir vor dem glühenden Berg bis das Licht fast gänzlich verschwindet.
Bevor die Sterne aufgehen geht's zum Campingplatz wo wir unsere Swags ausrollen und uns für die Nacht einrichten.
Von einem kleinen Hügel am Campingplatz hat man einen Atemberaubenden Blick auf den inzwischen augegangenen Sternhimmel.
Neuseelands Sterne waren ja schon unglaublich aber dieser Himmel tops nochmal Alles. 
Über dem Schatten des Ayers Rock trohnt das Kreut des Südens und darüber steigt die deutlich sichtbare Milchstraße empor. Stundenlang kann man so die Sterne zählen und hier und da eine Sternschnuppe erhaschen.
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Um 11 geht's dann aber doch zum Schlafen um Morgen für den Sonnenaufgang wieder fitt zu sein.
Unter freihem Himmel liegt man bei angenhemen 25 grad und einer leichten Brise auf dem Swag und Schläft mit Blick in die Unendlichkeit friedlich ein.
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in-sain-i · 5 years
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DF 2019 - Vinh (8)
Zweifel
Radun war nicht im Grauen Lager anzutreffen. Doch am Tor war jemand, der mir erklärte wo ich ihn vermutlich finden konnte. Ich traf unterwegs noch Schwester Jordania, sie hatte mich mitten auf der Festwiese erkannt und angesprochen und es schien als teilten wir einige Gemeinsamkeiten. Eine Person zu der ich mich beinah sofort hingezogen fühlte und die ich gerne näher kennenlernen wollte.Ich fand Radun zechend im Durstigen Dolch, er kam gerade mit einem Haufen Getränke an den Tisch und lud mich ein mich dazuzusetzen. Ich schüttelte den Kopf. Keine Zeit. Ich holte das Gläschen mit den Steinen hervor. >> Radun, wäre es dir möglich das für mich zu verwahren? << Er nahm das Gefäß entgegen. >> Was ist das? << >> Das sind Erinnerungssteine. Ich...will sie wenn möglich nicht im Kuriosum verwahren und dachte eventuell hast du Interesse daran << Ich erklärte ihm kurz die Wirkung und hatte das Gefühl dass ihm kurz das Gesicht entglitt. Doch ich konnte mich auch getäuscht haben… >> Ich werde es sicher für dich verwahren. << Sagte er schließlich. >> Danke Radun. Ich komme bei Gelegenheit darauf zurück...nimm dir ruhig welche heraus, lass mir aber noch ein paar drin. << Er nickte und ich wand mich wieder zum gehen. Froh, diese Dinger los zu sein. Der Weg zurück ins Lager verlief ereignislos. Die Dämmerung war bereits in vollem Gange und bald würde auch das letzte bisschen Sonnenlicht aus dieser Welt verschwinden. Zurück im Wandel wand ich mich nicht an das Kuriosum sondern lief weiter zum Tempel der Skaven. Ich wollte noch zu Rikits Dinge-Tausch-Hort, in dem ich dieses Jahr noch nicht einmal gewesen war. Ich hatte Glück, die Skaven waren da und ich sah mich in ihrem Laden um. Rikit hatte dieses Jahr ziemlich aufgefahren, ihr Angebot war enorm und ich ärgerte mich nicht direkt etwas zum Tauschen dabei zu haben. >> Vinh. << Hörte ich eine vertraute Stimme und wand mich um. In den Schatten des zweiten Zeltes erkannte ich weißes Fell, grüne Hörner…>> Izek. Seid gegrüßt. << Antwortete ich. >> Komm näher. << Befahl er und ich folgte seinem Ansinnen. Neben ihm saß Rak, der Muränenquaduri und sein Anblick aus der Nähe jagte mir einen Schauer über den Rücken. Golik war nirgends zu sehen. Ich fragte nach. >> Hab ihn zurück in die Tiefsee geschickt. << Sagte Rak in seinem gewohnt zischendem Tonfall. >> Ihm hat die Hitze zu sehr zugesetzt...er ist alt geworden! <<’ Izek lachte >> War es nicht einstellig bei ihm? << >> Ja, Einstellig! << Wieder lachten beide. Ich wusste einiges über die Quaduris, Dank ihres Blutes. Sie hatten eine Lebenserwartung von etwa 1000 Jahren. Golik war nahe dran diese zu erreichen. So nah, dass es wohl inzwischen einstellig war. Gut zu wissen. >> Golik...hat mit mir gesprochen. << Sagte ich vorsichtig. Beide sahen mich erwartungsvoll an. >> Er hat mich eingeladen zu einer...Unterredung...Bezüglich..Zweifel...an den Drachen. << Es war schwer ihre Miene zu lesen. Überrascht wirkten sie nicht. >> Zweifel an den Drachen, ja, so könnte man es auch nennen. << Ich lächelte über die vertrauen Worte. Izek musterte mich von oben bis unten. Dann begann er Fragen zu stellen. Keine der Fragen konnte ich mit einem klaren “Nein, würde ich nie tun” beantworten. Ich wand mich, wie schwer es mir fiel manche Dinge offen auszusprechen. Doch das war Izek. Die gehörnte Ratte. Er hatte mich bereits in meinem ersten Jahr hier kennengelernt und mein Potenzial erkannt...Er schien höchst zufrieden und lud mich ein mich zu ihnen zu setzen. >> Ich habe eine Schriftrolle bekommen. << Sagte ich >> Habt ihr mir diese geschickt? << Izek und Rak sahen sich an und verneinten. >> Was steht drin? << Fragte Izek. Mit zitternden Fingern holte ich sie hervor und äußerst zögerlich überreichte ich sie. Das war ein großer Schritt. Ein großer Schritt Richtung Nichtexistenz! Ein großer Schritt Richtung Weltvernichtung! Ein großer Schritt, in dem ich mir Verbündete suchte, die vielleicht nicht nur...redeten. Die Kontakte hatten, andere Verbündete, Clans auf die sie zurückgreifen konnten… Ein großer Schritt...in Richtung einer Verbesserung…? Ich schluckte trocken und bat um Wasser. Kirat zog los und suchte mir ein Glas. Rak und Izek hatten sich über das Gedicht gebeugt und lasen es. Sie nahmen es positiv auf. >> Vielleicht hängt sie mit der Rolle zusammen, die wir bekommen haben? << Fragte Rak und Izek nickte. Er gab mir eine Rolle die wiederum ich mir durchlas. Es handelte sich um ein Ritual. Ich hob die Brauen. >> Die Schrift ist anders. << >> Ja. << >> Woher habt ihr diesen Brief? << >> Angeblich kommt es von den Avataren persönlich. << >> Unseren Avataren? << >> Ja. << >> Hm. << So dumm konnte sie doch nicht sein, dass sie ein Ritual ausübten, das angeblich von den Avataren persönlich kam! Die Avatare waren meistens inaktiv, gleichgültig und passiv aber sie waren nicht dumm! Absolut nicht! Und sie bekamen mit was in ihrem Lager geschah! Sie wussten, was die Quaduris, die Skaven von ihnen hielten! Wäre ich ein Avatar würde ich sie mit diesem Ritual ins offene Messer laufen lassen! Ich würde sie leiden lassen. Ich würde sie so richtig fertig machen und dann, wenn ihr Leid am größten wäre...würde ich ihre Qual unendlich machen...das wäre was ich tun würde. >> Wenn das von den Avataren kommt...dann könnte es eine Falle sein. << Die beiden sahen sich kurz an. Ich fühlte mich verpflichtet das auszuformulieren. >> Die Avatare sind nicht blöd. Die wissen, was ihr von ihnen haltet. Ich saß letztes Jahr nach Rowans Tod direkt vor ihnen und ich habe gehört, wie ihr gelacht habt, wie ihr deren Worte nicht ernst genommen habt. Wenn ich euch gehört habe, dann haben die Avatare das auch. << Kommt schon, so naiv konnten diese Wesen doch nicht sein!? Oder was war deren Ziel? Negative Aufmerksamkeit der hießigen Götter? >> Es könnte eine Falle sein...aber es könnte auch...vielleicht weist es auch auf das hin was in deinem Brief steht. Die letzte Strophe. << Mein Herz pochte bei der Erwähnung der letzten Sätze in dem Brief...>> Ich glaube nicht dass die beiden Schriftrollen zusammenhängen. << Ich schüttelte den Kopf. >> Ich denke das passt nicht richtig zusammen. Der Brief...hat keinen Auftrag. Er...informiert, er beinhaltet aber keine Anweisung. Das Ritual dagegen ist ganz eindeutig in dem was man zu tun hat. << >> Aber wenn doch…<< Sagte Izek. Wenn doch...mir lief es kalt den Rücken runter. Wenn die Möglichkeit bestand...Ich atmete tief durch. Das ging mir viel zu schnell! Ich hatte die Konsequenzen noch nicht im Ansatz erfasst! Ich war noch nicht fertig mit meiner Suche nach Wahrheit, mit der Bestätigung meiner Zweifel! Ich brauchte...mehr Zeit…für...was? ...Brauchte ich die? Welche Entschlüsse, welche Fragen hatte ich denn vergangenes Jahr gefasst und gestellt?
...Welten vergehen…
Ich schloss die Augen. Mir fehlten Antworten. Mir fehlte Wissen um den Hexer...war er vielleicht derjenige, der…? War ich bereit mich, mein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen für den Untergang dieser Welt? Nein. Kato flüsterte so präsent in meinem Kopf, als stünde sie neben mir. “Das geht dich nichts an” Dachte ich. Es geht mich was an. Du bist ich. Du überlegst, dich selbst zu opfern. Du überlegst uns zu opfern. Das ist nicht in Ordnung. Ich will dich nicht verlieren. “So einfach ist das nicht, Kato. So einfach ist es nie.”  Doch ist es. Es ist einfach. Stirbt deine Welt, dann stirbst auch du. “Und...was wäre daran so schlimm?” Fragte ich. Kato schwieg und ich spürte, dass sie das verletzt hatte. Kleine Schwester...Ich atmete stoßweise aus. Sie konnte so schrecklich nerven und gleichzeitig… “Es gibt andere Welten Kato.” Deine Zweifel sind berechtigt. Aber du bist mehr wert als die Drachen...als Götter. Du darfst nicht sterben. “Noch ist all das...all das ist Theorie. Eine Idee! Nichts...konkretes, reine Zweifel! Du warst letztes Jahr nicht dabei. Du verstehst nicht…” Ich verstehe alles. Unterbrach sie mich. Ich verstummte. Ja, sie verstand es. Eine Idee stirbt nicht. Eine Idee ist ein Samenkorn auf fruchtbarer Erde aus dem ein Baum wächst, der allen Pflanzen um sich die Sonne nimmt und sie erstickt. Eine Idee überlebt Schlachten. Sie überlebt Pfeile, Schwerter, Klingen, Magie. Eine Idee ist unsterblich, unzerstörbar, unverwundbar. Du...bist nicht unverwundbar. “Es wäre nicht nur für mich...es wäre für alle...für...das größere Wohl.” Kato lachte. Ich bin in deinem Kopf, Vinh. Du machst das für dich und für dich und nur für dich. Ich verstehe dich. Ich verstehe deine Zweifel, denn sie sind berechtigt. Ich will einfach nur...dass du überlebst. Ich schloss die Augen. Oh Kato…sie war wohl das einzige Lebewesen das existierte, dem wirklich etwas an mir lag... “Das kann ich nicht versprechen. Ich...kämpfe gegen Götter.”’ Ich weiß. Flüsterte Kato und klang unendlich traurig. Noch machst du nichts als darüber zu sprechen. Du weißt was ich will weil du bist in meinem Kopf. Du...bist wichtig für mich. Das Wichtigste. Das reicht nicht als Erklärung, ist viel zu wenig weil du bist ich. Wir sind ich. So wie du gesagt hast. Stirbst du, sterbe ich und ein Teil von mir...bist du. Aber...ich werde dir helfen. Weil du das willst. Weil es wirklich das ist was du willst. Ich helfe dir weil es dir wichtig ist. So gut ich das kann. Wie von selbst umklammerte ich den Kristall der meine Verbindung zu Kato schuff. War das tatsächlich sowas wie Liebe, die ich spürte? Ich schloss die Augen. Geliebte Kato… Ich würde sie schützen müssen. Unter allen Umständen würde ich sie vor meinen Taten schützen müssen. Sie durfte niemals ins Blickfeld der Drachen geraten. Am besten...erfuhren diese Kreaturen nie dass Kato überhaupt existierte… >> Wir brauchen verschiedenen Zutaten. << Sagte Izek gerade und las diese laut vor. >> Ah, wir brauchen Gashuk. Kirat los, geh und hol Gashuk her << Kirat lief los. >> Ah Izek, Gashuk und…<< Rak warf mir einen Blick zu, den ich nicht einordnen konnte. >> Ist das so eine gute Idee? << Izek sah auch mich an. >> Sie steht unter meinem Schutz. Gashuk wird sich benehmen. << Ich ahnte bereits übles, was bestätigt wurde als ein Ork...oder Urukai ins Zelt trat und zunächst Izek begrüßte und bei meinem Anblick regelrecht ausrastete. Ich hasste diese Wesen. >> Wenn du nicht unter Izeks Schutz stehen würdest, dann würde ich dir das Gedärm rausreißen! Ich würde dich ausweiden! So verkommene Spitzohren haben meine Familie umgebracht, sie alle! Ich sage dir, Achte gut auf deinen Rücken! Ja bleib da unten, da gehörst du hin…<< So ging das ein ums andere mal. Ich schloss die Augen und zählte bis Zehn. Blieb höflich, lieferte keine Angriffspunkte...überlegte wie ich an sein verdorbenes Blut kommen konnte...und was ich mit ihm tun würde wenn ich es hatte. Die Gedanken ließen mich sanft in sein hässliches Gesicht lächeln. Irgendwann erhob ich mich und genoss es, wie ich mit ihm auf einmal auf Augenhöhe war...ich genoss meine Körpergröße dieses Jahr tatsächlich mehr als die letzten Jahre...>> Izek, warum ist die hier?! << Grunzte Gashuk zum wiederholten male. >> Ich brauche sie, sie steht unter meinem Schutz, verstanden? Vinh, würdest du an dem Ritual teilnehmen? << Das heißt es war beschlossen es zu versuchen?! Das war dummdummdumm. Aber ich war auch Neugierig, also stimmte ich zu und Izek war zufrieden, der Ork regte sich auf und verbrachte die nächsten Minuten damit jedem der zuhören wollte (oder auch nicht zuhören wollte) zu erklären wie sehr er mich hasste. Das Ritual wurde auf Mitternacht gelegt, da noch einige Komponenten fehlten. Ich erhob mich schließlich und trat aus dem Tempel. Es war bereits Nacht, Rikit kam vorbei und bot mir einen Warpstein an. Zum essen. Ich nahm den grünlichen Splitter in die Hand und begutachtete ihn. An sich schon eine dumme Idee das mit bloßen Händen anzufassen…aber wirklich was zu verlieren hatte ich ja kaum. Schulterzuckend steckte ich ihn mir in den Mund. Überraschend süß. Ich wartete auf den Effekt...doch nichts geschah. Das wunderte mich, aber vielleicht würde es Auswirkungen auf meine Magie haben...ich hatte da mal sowas gelesen. Konnte nicht schaden ein wenig zusätzliche Kraft für das Ritual zu haben. Bis Mitternacht war noch Zeit. Das Kuriosum war verweist, also ging ich gemäßigten Schrittes vors Tor, setzte mich zu ein paar Kriegern an die Palisade und sah runter auf die erleuchteten Lager.  
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theresa-reist · 7 years
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Roadtrip Tag 6 - Bryce Canyon
Puh....ich bin ziemlich überwältigt von der sich sehr schnell verändernden Natur. Heute stand der Bryce Canyon am Programm, welcher wie die anderen umliegenden eigentlich aus der selben Grundlage besteht - dem früheren Colorado Plateau. Und doch schaut jeder Canyon so einzigartig und komplett anders aus. Schon der Weg zum Eingang des Nationalparks war beeindruckend :)
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Nach einem Besuch im Visitor Center und einer Internet-Recherche entschiedenen wir uns für einen der vielen Wanderwege - wir starteten beim Sunset Point, gingen den Navajo-Loop-Tail entlang der in den Wanderweg “Queens Garden Trail” mündet, kamen dann zum Sunrise Point und endeten wieder beim Sunset Point. Die Landschaft war so unglaublich beeindruckend, deshalb gibt es heute ganz viele Bilder :D 
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Diese sehr lustig ausschauenden Felsen heißen Hoodoo, ich bezeichne sie aber liebevoll als Stangga :D 
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(Die Resi hat mir befohlen diese Pose zu machen, um das Schlussbild des Filmes “Breakfast Club” nachzustellen :D)
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Wer hat das coole Tor entdeckt? :D 
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Nach der fast dreistündigen Wanderung fuhren wir mit dem Auto noch kurz durch den restlichen Nationalpark. Danach machten wir uns auf zu unserer nächsten Unterkunft in St. George. Wir entschieden uns für den Weg durch den Dixie National Forest, bei dem wir Dank Dämmerung ganz viele Rehe und Elche auf und direkt neben der Straße gesehen haben. Nicht nur einmal habe ich eine Vollbremsung einlegen müssen...sehr aufregend das ganze :D Es ging noch höher hinauf ins Gebirge bis wir bei 46° Fahrenheit (circa 8° Celsius) frierend Fotos machen mussten. 
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Und ja richtig gesehen, da liegt Schnee!! Die Wanderung ein paar Stunden zuvor konnten wir noch bei feinen 21°C-22°C machen :)  Da wir wegen der extrem starken Sonne normalerweise immer die Klimaanlage anhaben, war es für unsere liebes Auto sicher eine willkommene Abwechslung die Heizung einzuschalten :D Dann fuhren wir direkt in den Sonnenuntergang, der uns richtig kitschige Farben am Horizont bescherte. 
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Jetzt aber gute Nacht und bis morgen :-)
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mareninjapan · 7 years
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Samstag war ich wieder bei einem Handballspiel vom Nittaidai-Handball-Club
Der Ort war richtig toll! 
日本女子体育大学 - japanische Sportuniversität für Frauen
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-Sporthalle
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Weg von der Bahnstation zur Halle
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Mit Leichtathletik-Bahn😍
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Eingang & Adresse
〒157-0061 東京都世田谷区北烏山8丁目8−19−1
Leider haben sie verloren, aber sie haben trotz 8 Tore Rückstand bis zur letzten Minute gekämpft als wäre es nur eine 1 Tor Differenz. Sowas liebe ich. 
Außerdem haben sich alle so gefreut, dass ich dort war und ich wurde von allen mit einem Lachen plus fröhlichem “Maren-san!!” begrüßt. 
Das Team ist wirklich super lieb & hat eine tolle Einstellung.
Ich hoffe, ich kann sie mental und Richtung Coaching und Regeneration unterstützen! 
Ich hatte einen tollen Tag und hab wieder ne schöne Ecke von Tokyo entdeckt!
Und die Dämmerung hat ein schönes Bild gezaubert.
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Videos vom Spiel kommen noch!
Bis bald! (Mein Sonnenbrand ist immer noch da! :( )
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- Maren ♡
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sportbericht · 6 years
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Isco: Wir vermissen Ronaldo im Moment nicht
Der 33-Jährige fliegt immer noch in der Dämmerung seiner Karriere und hofft auf eine neue Phase des Lebens in Turin nach einem £ 88m Umzug nach Juventus in diesem Sommer. Fans, die Ronaldo trikot tragen, werden verzweifelt sehen, dass Ronaldo diese Höhen in den ikonischen schwarz-weißen T-Shirts nachahmt, zumal sie seit 1996 nicht mehr die Könige von Europa sind. Ronaldos Juve hat auch die ersten drei Spiele der Saison gewonnen , aber der fünfmalige Gewinner des Ballon d'Or hat noch kein Tor in der Serie A erzielt.
Auf der anderen Seite verlor Julen Lopeteguis Team den UEFA-Superpokal an Atletico Madrid, doch die Liga hat in der Liga mit 10 Treffern in drei aufeinanderfolgenden Siegen erfolgreich begonnen. günstige fußballtrikots tragend, sprach Isco auf einer Pressekonferenz mit der spanischen Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen England in der UEFA Nations League. "Wir spielen jetzt sehr gut; Spieler, die letztes Jahr nicht so viele Tore geschossen haben, füllen jetzt ihre Schuhe. Wir vermissen ihn im Moment nicht. Ich wünsche ihm alles Gute bei Juve."
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blog-aventin-de · 1 year
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Der schweigsame Ritter
Der schweigsame Ritter ⋆ Märchen zum Nachdenken
Der schweigsame Ritter ⋆ Märchen zum Nachdenken
Es begab sich einmal, dass der König alle seine Ritter zusammenrief und sie in die weite Welt hinaus sandte. Unerkannt sollten sie durch das Land ziehen, den Menschen Gutes tun, und auch darauf achten, wie sie lebten und wirkten. Nun war ein blutjunger Ritter dabei, den führte sein Weg lange durch eine Einöde. Er war noch kaum jemandem begegnet, als er eines Abends bei Einbruch der Dämmerung unversehens vor einem zauberhaften Waldschloss stand. Aus den hohen Fenstern strahlte der Glanz von Kerzen, doch konnte er kein Lebewesen entdecken. Herzhaft trat er auf das Tor zu, das öffnete sich sogleich; er schritt die breite Treppe empor und kam in einen Saal, ohne einen einzigen Menschen zu sehen. Und dennoch regte und bewegte sich etwas um ihn her wie von vielen Händen und Füßen verursacht. Er wunderte sich aber nicht allzu sehr, sondern sah sehr aufmerksam umher, nahm dann an der festlich gedeckten Tafel Platz, aß und trank nur soviel, als Hunger und Durst zu stillen nötig war, und rief danach: »Führt mich zum Herrn des Schlosses, damit ich ihm danken kann!« Sofort wanderte ein kleines Licht vor ihm her; er folgte der tanzenden Flamme und gelangte in ein reich verziertes Gemach, darin eine schöne Frau saß. Sie nickte ihm freundlich zu und sprach: »Ich habe dich erwartet. Bist du auch satt geworden?« Er bejahte und wollte ihr seinen Dank aussprechen, doch sie winkte nur mit ihrer weißen Hand, da ertönte fröhliche Musik. Er musste sich zu ihr setzen und sie unterhielten sich. Schließlich bat sie ihn, ihr auf ein Jahr zu dienen. Sie müsse oftmals das Schloss verlassen und benötige daher einen zuverlässigen Hüter ihrer Schätze, die in drei Kammern aufbewahrt würden. Als er eilfertig zustimmte, hob sie warnend den Finger: »Es ist eine Bedingung dabei, du darfst niemals auch nur einen einzigen Blick in diese Kammern hinein werfen!« Das versprach er hoch und heilig und blieb also da. Nach einiger Zeit rief sie ihn herbei und sagte, sie gehe jetzt für eine Weile fort, gab ihm einen Ring mit drei kleinen Schlüsseln, den solle er gut verwahren, keinesfalls aber eine der Kammern betreten. Er barg den Schlüsselbund an seinem Herzen und spazierte durchs ganze Schloss, noch immer, ohne jemanden anzutreffen, ging dann auch im Garten herum und blieb plötzlich an einem Häuschen stehen, welches drei Türen besaß. Sollte darin etwa der geheimnisvolle Schatz sein, den er hüten musste? Neugierig betrachtete er die Schlösser, aber dazu waren die Schlüssel, die er bei sich trug, doch viel zu klein. Schon wollte er vergleichen, besann sich jedoch seines Versprechens und lief davon. In der Nacht fand er keinen Schlaf, immer überlegte er, was es wohl mit den drei Kammern für eine Bewandtnis habe und weshalb er nicht hineinschauen dürfe. Am nächsten Morgen zog es ihn mit aller Gewalt in den Garten. Diesmal versuchte er, durch die Schlüssellöcher zu spähen. Hinter dem ersten gewahrte er rosigen Schein, im mittleren strahlte goldener Glanz, und aus dem letzen war nur ein eisiger Hauch zu spüren, der ihn unangenehm berührte. Nun hatte er den Tag über zu grübeln genug und konnte auch in jener Nacht nicht ruhig schlafen, weil er zu gern das Geheimnis der drei Schatzkammern lüften wollte. Am anderen Tag hielt er es kaum mehr aus, zog den ersten winzigen Schlüssel hervor um zu sehen, ob er zu dem großen Schloss gehöre. Sobald er das Schloss mit dem Schlüssel berührte, sprang die Tür auf: Tausende von Rosen blühten und dufteten hier, und aus jeder schaute das liebliche Antlitz eines Kindes hervor. Überrascht wollte er wieder schließen, doch mit aller Kraftanstrengung gelang ihm dies nicht. Da stand auch schon die Herrin vor ihm. Traurig sagte sie zu ihm: »Weshalb hast du deine Neugier nicht bezähmt? Sie wird dich einmal ins Verderben stürzen!« Er flehte um Vergebung und gelobte, zukünftig ihre Schätze sorgfältiger zu hüten. Eines Tages rief sie ihn wieder, übergab ihm die drei Schlüssel und mahnte ihn, wachsam zu sein, sie müsse für einige Zeit fort. Lange wagte er nicht, in den Garten und an das besagte Häuschen zu gehen, doch es ließ ihm keine Ruhe. Dieses Mal zog er den Schlüssel der mittleren Kammer hervor. Kaum berührte der das Schloss, sprang die Tür auf und gab den Blick frei auf herrliche Gefilde, die im goldenen Sonnenglanz da lagen. Überall waren glückliche Menschen fleißig bei der Arbeit zu sehen. Beinahe wäre er zu ihnen hinein gegangen, aber schon hielt ihn die Hand der Schlossherrin zurück. Betrübt ob seines Wortbruches, wollte sie ihm dieses Mal kein Gehör schenken, als er reumütig Besserung schwur, sie meinte nur: »Du wirst die Folgen deiner Neugier einmal tragen müssen.« Das ging eine Weile so hin, da rief sie ihn wieder und übergab ihm die drei Schlüssel, weil sie fort reisen müsse. »Hüte dich vor der dritten Kammer«, warnte sie ihn eindringlich beim Abschied. Er spazierte nun stundenlang im Schloss umher, besah sich alle Kunstwerke, aß und trank, doch bald plagte ihn Langeweile, und der Garten mit dem Schatzhaus zog ihn ungeheuerlich an. Endlich gab er nach und versuchte, auch das Geheimnis der dritten Tür aufzuspüren. Noch hielt ihn die Warnung ab, den Schlüssel herauszuziehen, da kreischte über ihm im Gezweig eine Elster mit höhnischer Stimme: »Was zögerst du? Es wird dir ebenso wenig geschehen, wie vorher.« Daraufhin nahm er den dritten Schlüssel, hielt ihn ans Türschloss und - - - oh Schreck und oh Graus! Düstere Finsternis herrschte darin. Knochen-Gerippe lagen verstreut umher und Geruch von Moder und Fäulnis drang mit eiskaltem Hauch auf ihn ein, dass er bewusstlos zu Boden stürzte. Kurz danach fühlte er sich angerührt; die Schlossherrin sprach mit strenger Stimme: »Nun ist das Maß voll! Verlasse diesen Ort und versuche, verstehen zu lernen, was du hier vorzeitig erschautest!« Dann legte sie ihm ihren Finger auf die Lippen, so dass ihn seine Stimme verließ und er kein einziges Wort mehr sprechen konnte. Stumm und schwer betrübt zog er von dannen. Jetzt besann er sich erst recht auf seines König Auftrag, wanderte durch die Dörfer und erwarb sich viel Anerkennung bei den Menschen, weil er immer fleißig und aufopferungsvoll half, ohne zu klagen und ohne je ein Wort zu sprechen. Bald war er landauf und landab bekannt als der schweigsame Ritter. Es war kein leichtes Leben, das er führte, doch nahm er diese Buße für seinen Vertrauensbruch, den er begangen hatte, willig hin. An den Abenden, wenn alle Arbeit getan war und die anderen sich bei Tanz und Spiel vergnügten, saß er meist abseits und allein und dachte über den Sinn der drei Schatzkammern nach, die er unerlaubt geöffnet hatte. Und auf einmal wusste er plötzlich, dass er in der ersten Kammer mit den Rosen, das Werden des Lebens erspäht hatte. Dieses Wissen ließ ihn froh und heiter werden; er trug nun etwas leichter seine Bürde. Dann überkam ihn eines Tages die Gewissheit, dass er in der zweiten, goldenen Kammer das Bestehen des Lebens erschaut hatte. Voller Glücksgefühl wirkte er fortan weiter und ließ besonders den Armen, Geplagten und Kranken seine Hilfe angedeihen. Das hatte zur Folge, dass man überall voller Lob vom schweigsamen Ritter war. Er selbst wusste nichts davon, sondern erfüllte nur stumm seine Aufgaben und suchte nach dem Sinn der letzten Kammer. Dieser Sinn aber erschloss sich ihm erst, als er eines Abends schwer krank auf sein Lager sank. Da schien ihm auf einmal das Schreckliche verschwunden, das Geheimnis der Wandlung des Lebens erfüllte ihn, und mit dieser Erkenntnis löste sich auch seine Zunge wieder. »Gott sei Lob und Dank«, flüsterte er und schlief ein. Am anderen Tag war er wieder genesen, sprang auf und wanderte zum König. Der empfing ihn herzlich. Und wer saß zur Linken des Königs? Die Herrin des Waldschlosses! Sie lächelte milde und freute sich, dass er weise geworden war. Er lebte fortan in der Burg seiner Väter am Meer, handelte stets liebevoll und wurde, auch ohne stumm zu sein, lebenslang »Der schweigsame Ritter« genannt. Der schweigsame Ritter ⋆ Märchen zum Nachdenken Read the full article
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quantenselbstmord · 6 years
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Übertritt
Noch überwog das Adrenalin in den Venen. Schmerz pulsierte dumpf im Hintergrund. Ein Feuer entfachte sich wenige Minuten nach dem Aufprall und breitete sich rapide im Körper aus. Die Synapsen konnten das Geschehene nicht nachvollziehen, zu schnell war alles abgelaufen. Langsam begann sich der weiße Schnee zu verfärben. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich das dunkle Kolorit in einem weiten Radius. Lautlos formten die aufgerissenen Lippen Worte, während die geweiteten Augen zum Horizont blickten. Mit letzter Kraft reckten sich die blutüberströmten, geschundenen Finger dem Firmament entgegen.
„S-Satori.“ Das Wort kroch rau zwischen den Lippen hervor, flehend. Ehe die Hand hinabsinken und den kalten Schnee erreichen konnte, wurde sie von warmen Fingern ergriffen. Gar magisch kroch eine lindernde Kühle durch die Haut den Arm hinauf zur Schulter. Gütige Augen, aus getrübter Jade gefertigt, blickten auf den Shogun. Die himmelblauen Augen erleuchteten voller Hoffnung. Leben flammte in dem versehrten Körper auf. Bedächtig und mit Hilfe erhob sich der Kämpfer, niemals Satoris Hand loslassend. Langsam überquerten sie die karge, von dunklen Lachen gezeichnete Schneelandschaft, wanderten an wimmernden Sterbenden und zahllosen leeren Leibern vorbei. Der Shogun ächzte und stützte sich mehr und mehr auf seinen Begleiter. Lange, so ahnte es der Krieger, konnte die Kühle das lechzende Feuer nicht im Zaum halten. Doch er musste durchhalten, durfte nicht aufgeben. Die Seele durfte den irdischen Leib noch nicht verlassen. Sie musste aufgehalten werden.
Ihre Hände ruhten ineinander, verbanden sie miteinander und der Shogun war dankbar. Nach einiger Zeit verharrte Satori und der Verwundete hob seinen Blick. Ein Tor ragte am Horizont auf, zinnoberrot. Seelentrost keimte in dem Verletzten, quoll mit den roten Strömen aus der Haut. Sie setzten sich wieder in Bewegung, und je näher sie dem Tor kamen, desto mehr realisierte der Kämpfer, dass es sich nicht nur um eines, sondern um dutzende Torii handelte, hintereinander aufgereiht wie ein schwarz-roter Weg. Ein Kribbeln wallte im Körper des Shoguns auf, als sie das erste Tor passierten und dem Pfad folgten. Ab und an erhellten kleine Laternen die eintretende Dämmerung, wie Irrlichter führten sie die Wanderer. Während sie ihren Weg zurücklegten, passierte etwas Unglaubliches: es war, als begann der Kriegsherr auf seichten Wolken mit einer nie gekannten Leichtigkeit neben seinem Begleiter her zu schreiten. Das Haupt erhob sich zu seiner alten mächtigen Pracht, nichts deutete mehr auf die letalen Verletzungen hin. Die tiefen Furchen wichen einem jugendlichen Glanz und das Haar, graumeliert, fand sein sattes Schwarz wieder. Von Übermut übermannt riss sich der Shogun leichtsinnig von seinem Begleiter frei und lief dem Ende des Weges entgegen.
Tränen quollen zwischen den geschlossenen Augenlidern hervor, rannen die blutverkrusteten Wangen hinab, als Satori sich zu dem Zusammengekauerten kniete und behutsam die Arme um ihn schloss. Mitgefühl zeichnete sich in den grünen Augen ab. Zögernd beugte sich Satori hinab und legte die zarten Lippen auf die schweißbenetzte Schläfe. Sie hatten das Ende ihres Weges noch nicht erreicht, und doch war es Zeit. Ein letztes Mal offenbarte der Krieger die hellen Saphire, in denen Dankbarkeit ruhte. Dann verblasste das Leben. Sorgsam betteten sie den Kopf Hand in Hand auf den steinernen Boden, schlossen die Lider, um der sterblichen Hülle ihren letzten geruhsamen Schlaf zu gewähren.
Die Seele hatte sich gelöst. Nun lag ihr Teil des Pfades vor ihnen. Geschmeidig erhob sich Satori und blickte in die wässrigen Augen des Kriegsherrn. Zart strich die Fingerkuppe des Daumens über die zerfurchte Haut, wischte die Tränen aus dem Gesicht des Shoguns. Auch Kriegsherren vermochten zu weinen, zu fürchten, zu fühlen. Wortlos ergriff Satori fest seine Hand und zog ihn mit sich, fort von dem Torii-Weg und dem Platz, in dem dieser mündete, fort von den irdischen Wurzeln. Nach einiger Zeit wateten sie Hand in Hand durch knöcheltiefes Wasser. Selig schoben sich orangerot gefärbte Wolken, gespielt auf der nassen Oberfläche, an ihnen vorüber. Es schien, als haben sie einen gemeinsamen Weg, der Kämpfer und die Sonne. Langsam wuchs in weiter Entfernung ein einzelnes zinnoberrotes Tor aus der kristallklaren Flüssigkeit. Zielstrebig gingen sie auf dieses zu. Zwischen den Säulen des Torii erstrahlte die sinkende Sonne. Seite an Seite schritten der Shogun und sein Shinigami dem Jenseits entgegen.
—  Л.
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dorisundwalter · 6 years
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Sri Lanka 2018
09.10.2018 und 10.01.2018
Am 9.01.2018 geht unsere zweite Reise nach Si Lanka los. Diesmal allerdings keine Rundreise, sondern nur Relaxen am Strand in der wundervollen „Villananda“ . Wenn es überkommt, wollen wir einfach Halbtages-Ausflüge machen, ganz spontan oder wenn uns ein schöner Ort bekannt wird.
Am Flughafen Schwechat erkennt man deutlich : es ist noch Nach-Weihnachtszeit.
  Mit OS47 der Austrian Airlines heben wir um 18 Uhr vom Flughafen Wien Schwechat ab, um knapp 9 Stunden später , am 10.01.2018 gegen 7h45, direkt in Colombo zu landen.
                    Die Speisen an Board waren ausgezeichnet, da gibt es nix zu meckern. Wir haben uns für Pasta in Käsesoße mit Champignons entschieden… lecker ! Leider haben wir auf Fotos vergessen… vor lauter Hunger wahrscheinlich.
Als Frühstück erwartet uns an Bord der OS47 ein Joghurt und ein feines kleines belegtes Brot. Dazu Apfelsaft mit Leitungswasser und der wie immer dünn schmeckende Kaffee 🙂
2 Dinge sind neu für uns :
Wir machen am Flughafen ALLES selbst, vom Einchecken über die Gepäcksaufgabe bis hin ( und das wundert uns sehr ) zur Passkontrolle ! Wir müssen den Pass in einen Scanner einlegen, damit sich ein Tor öffnet und wir ein paar Schritte weiter gehen können zu einem weiteren Scanner, der unsere Gesichter erfasst und wohl mit dem Passfoto vergleicht. Während sich bei anderen Passagieren das anschliessende Tor rasch öffnet, stehen Doris und ich minutenlang vor dem Gesichts-Scanner, ehe wir passieren dürfen. Das Handgepäck, welches erstmals in unserer Flugkarriere von den Austrian Airlines Bediensteten nachgewogen wurde, wird dann allerdings herkömmlich vom Sicherheitspersonal gecheckt
Wir haben zum ersten Mal keine Kinder als Mitreisende im Flugzeug ! Fast nur ältere Personen scheint es nach Sri Lanka zu ziehen .Es verspricht also ein ruhiger Flug zu werden…
Vor der Landung noch schnell die Einreisepapiere ausgefüllt, hätten wir fast vergessen !
In Colombo gelandet erwischen wir bei der Immigration einen Mitarbeiter, der uns die letzte buddhistische Ruhe abverlangt. Während sich an Schaltern die Schlangen rasch auflösen, werden wir als Allerletzte die Immigration verlassen…
Danach schnell Geld gewechselt und Sim-Karten für unsere Handys gekauft .  Auch das dauert diesmal einiges länger als beim ersten Mal.
Vom Fahrer werden wir schon mittels Namensschild erwartet und in einem komfortablen Van in einer etwa 2-Stündigen-Fahrt nach Urawatta , Ambalangoda gefahren. Brav mit Tempo 80 auf der Schnellstrasse…
Gegen 11 Uhr erreichen wir die Villa, wo zunächst niemand auf unser Läuten reagiert, wir aber dann doch eingelassen werden und die Villa beziehen dürfen. Vom alten Personal ist niemand mehr da. Nachdem ein neuer Eigentümer übernommen hat, wurde das komplette Personal ausgewechselt. Alle sind freundlich und nett, alles wunderbar  🙂
Heiß wie es nun mal schon ist : ab in den herrlichen Pool direkt vorm Strand !
      Der  neue Manager Wasantha kümmert sich tadellos um Alles.
Neben der Villa in einem kleinen Shop kaufen wir schnell Wasser, da die Villa noch ordentlich gereinigt wird, bevor wir unsere Koffer auspacken können.
Später bekommen wir Besuch von Chilan, der uns wieder seinen Motorroller überlässt.
Chilan`s Bike
Damit fahren wir anschließend noch nach Ambalangoda, um uns im Supermarkt noch ein paar Getränke einzukaufen. Als wir die Heimfahrt antreten , beginnt es wie  aus Kübel zu regnen und ein Gewitter setzt ein. Wir erreichen patschnass unser Heim . Aber schnell kommt wieder die Sonne hervor…
Zum Abendessen bleiben wir heute, am ersten Tag, in der Villa und bestellen hier. Preisniveau wie daheim in Österreich leider.  Leider haben wir wohl einiges zu spät bestellt, den bis schlußendlich das Essen auf dem Tisch steht, vergehen fast zwei Stunden.
Coconut-Suppe mit Shrimps, Salat des Tages ( ask the Manager ) und „Kankun with garlic chicken“ schlagen mit umgerechnet 23 Euro zu buchen, aber besonders die Suppe ist Weltklasse !
Danach relaxen wir noch im Pool und auf der Terrasse, als in der Dämmerung plötzlich „Srili“ vorbeischleicht, unser geliebter Kater, der uns bei unserem ersten Besuch hier täglich Gesellschaft geleistet hat. Wir haben ja genug Futter für Ihn mit, aber leider ist er uns nicht zugegangen und hat ein wenig verängstigt gewirkt. Wir hoffen, er erinnert sich bald wieder an uns und traut sich wieder zu uns auf die Terrasse.
In dieser Hoffnung gehen wir saumüde zu Bett, wir waren ja jetzt doch viele Stunden unterwegs und ohne Schlaf.
  SRI LANKA 2018 Sri Lanka 2018 09.10.2018 und 10.01.2018 Am 9.01.2018 geht unsere zweite Reise nach Si Lanka los. Diesmal allerdings keine Rundreise, sondern nur Relaxen am Strand in der wundervollen „Villananda“ .
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Tag 71: Von Havelberg nach Wittenberge
Strecke heute: 36km Strecke insgesamt: 2236km Wetter: Wie gestern. Wilder Wechsel von Sonne, Wolken und Regenschauern. Kurz durfte ich mich in Havelberg morgens noch an der Sonne freuen, bevor der Himmel grau wurde. Ich verließ die Stadt nach Süden und stieß bis an die Elbe vor. Hier wurde ich erneut zu einer Planänderung gezwungen: Die Elbfähre dort war wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb. Also kein Wechsel aufs Westufer. Wieder einmal konnte ich meinen Routenplan zusammen falten und weg packen - er galt nichts mehr. Flussfähren in Deutschland darf man anscheinend wirklich nicht wie ein reguläres Verkehrsmittel fest einplanen. War aber nicht weiter schlimm, so blieb ich nordöstlich von Elbe bzw. Havel (die Flüsse laufen hier ein Stück parallel nebeneinander her), die Richtung war ja klar: Immer Kurs (Nord)West. Wenig später machte der Deich einen großen Bogen. Ich sah einen Betriebsweg durchs Deichvorland voraus und fasste den Plan, auf diesem Weg zu gehen, Strecke zu sparen und später wieder auf den Deich zu stoßen. Lange schien der Plan auf zu gehen, erst ganz am Ende wurde der Weg schlechter und hörte dann ganz auf. Ich stand im Vorland, links und rechts von mir schilfgesäumte Altarme, die mir den Weg in jede Richtung abschnitten - außer den direkten Weg zurück. So war ich eine halbe Stunde umsonst gelaufen, und musste jetzt auch noch eine halbe Stunde zurück. Ich HASSE das, das schlimmste ist es den eigenen Stolz runter zu schlucken und einzusehen, dass man falsch ist und zurück muss. Gut dass keiner bei mir war der versucht hat mich aufzuheitern oder das ganze lustig gefunden hätte. Denjenigen hätte ich wohl gehauen... Dann also auf dem Deich weiter, für einige Zeit. Solange ich den Wind mehr seitlich bekam weil der Deich nach Norden führte ging es noch, doch als sich der Deich nach Westen wandte und ich direkten Gegenwind bekam wurde es ziemlich anstrengend, denn es war den ganzen Tag stürmisch. Ich entschloss mich, den Deich zu verlassen und auf der parallelen Landstraße durch die Dörfer zu gehen. Hier war der Wind auszuhalten. Ich durchquerte Rühstädt, das sich putziger Weise "Storchendorf" nennt. Und tatsächlich entdeckte ich auf meinem kurzen Weg durchs Dorf nicht weniger als 14 Storchennester! Allerdings keine Störche. Schon im Süden? Vorgestern hab ich noch welche gesehen. Nachmittags regnete es wieder. Aber immer nur in Form kurzer, kräftiger Schauer, die rasch abzogen, und nicht lang anhaltend. Ich lief jetzt wieder direkt an der Elbe und hielt mich am Fluss bis nach Wittenberge. Die Altstadt schnell durchquert und im Supermarkt aufmunitioniert. Die Etappe war lang gewesen, zumal durch das Falschlaufen am Morgen, und mir wurden die Beine schwer. Ich war froh den Campingplatz zu erreichen. Dort war es verdächtig still... Ein Schild am Tor erklärte mir: "Wegen schlechtem Wetter geschlossen!" Der Campingplatz gehört zu einem Freibad, und wenn das Freibad geschlossen ist, gibt es auch kein Camping. Verdammt! Aber jetzt noch weiter aus der Stadt raus zu laufen hatte ich wirklich keine Lust, und so lagerte ich einfach in dem Wäldchen, welches das Freibad umgab. So städtisch, nur wenige hundert Meter neben dem nächsten Wohngebiet, hab ich noch nie wild gecampt. Ich wartete mit dem Zeltaufbau bis Einbruch der Dämmerung. Im Dunkeln werden sich nicht viele Wittenberger hier rumtreiben, hoffe ich.
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prseiten · 7 years
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Piratengold oder die dreiteiligen Abenteuer des Uwe Reuss, Sieben Robinsone, weiße Kamele und eine wilde Ehe – Sechs E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Spannende Bücher. Das wünscht man sich – als Leser wie als Autor. Wie aber schreibt man ein spannendes Buch? Wie produziert ein Autor oder eine Autorin eine spannende Geschichte? Keine theoretischen, wohl aber praktische und leserfreundliche Antworten auf diese und ähnliche Fragen zur literarischen Kompetenz von Schriftstellern (natürlich können das auch, manchmal sogar noch besser auch Schriftstellerinnen) liefern die sechs Deals der Woche, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 21.07. 17 – Freitag, 28.07. 17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Geradezu ein Musterbeispiel für das Schreiben spannender Bücher bieten die Texte des gebürtigen Magdeburgers und schon seit langem, seit 1972 in Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst im heutigen Mecklenburg-Vorpommern lebenden Auflagen-Millionärs Wolfgang Schreyer, der in Kürze, genauer gesagt, am 20. November 2017, seinen 90. Geburtstag feiern kann. Treffend beschrieben wurde seine künstlerische Position mit einem Satz auf dem Rücktitel seines 2000 beim Verlag Das Neue Berlin erschienen Erinnerungsbandes „Der zweite Mann. Rückblick auf Leben und Schreiben“: „Wo Hoch- und Populärliteratur sich nahe sind, standen für DDR-Leser die Bücher Wolfgang Schreyers. Sieben davon wurden verfilmt.“ Wer sein Leben und sein Schreiben noch nicht kennt, der kann sich davon sowohl bei der Lektüre seiner bei der EDITION digital auch als E-Book vorliegenden sehr lesenswerten und offenen Memoiren „Der zweite Mann“ und natürlich bei der Lektüre seiner vielen Bücher ein Bild machen. In dieser Woche sind wieder zwei von Wolfgang Schreyer dabei und ebenfalls zwei vom Wolfgang Held sowie jeweils eines von Egon Richter und eines von Helmut Bulle. Letzteres beweist, dass auch Akten – richtig ausgewählt, dokumentiert und gelesen – sehr lebendig und spannend sein können. Haben Sie eine schöne Woche und ein spannendes Lesevergnügen! In drei Büchern befasste sich Wolfgang Schreyer mit den Abenteuern des Anfang 1979 als Chef einer Nordsee-Bohrinsel entlassenen und jetzt als Privatdetektiv die Suche nach der angeblich verschollenen Tochter seines besten Freundes aufnehmenden Uwe Reuss. Das erste Buch „Die Suche oder die Abenteuer des Uwe Reuss“ erschien erstmals 1981 im Verlag Das Neue Berlin. Sechs Jahre später folgte im selben Verlag „Der Fund oder die Abenteuer des Uwe Reuss“: Gesetzt den Fall, Sie hätten nach langer Wanderung Ihr Glück gefunden. Sie lebten in keinem Industrieland mehr — brav, geordnet und langweilig vor sich hin. Sondern mit Ihrer reizenden Freundin auf einer Trauminsel, und zwar vom Touristen-Geschäft! Nicht behütet von einer Regierung, die auf Ihr Wohl sieht, sondern auf freier Wildbahn — unter einer Obrigkeit, der Sie schnurz sind, die sich mit dem lokalen Rauschgifthandel zu arrangieren weiß. Und eines Tages war Ihre Existenz kaputt. Was würden Sie tun, fänden Sie dann in Ihrem Fluchtgepäck, zufällig auf dem Flugplatz vertauscht, statt der letzten jämmerlichen Habe einen Berg Bahama-Dollars? Den Koffer zurückgeben oder ihn als gerechten Ausgleich, als Geschenk des Schicksals nehmen? Von dem Geld dann solide leben oder es erneut riskieren: in einer Schatzsuche, um aus dem kleinen Fund den großen Wurf zu machen, den Volltreffer Ihres Lebens? Liegt da nicht an einem verlassenen Ort im Pazifik von alters her Piratengold? Und der Kirchenschatz von Lima, anno 1822 beim Rückzug der Spanier aus Peru versteckt? Dazu noch das Beutegut eines deutschen Hilfskreuzers, der hier im April 1916 nach erbitterter Gegenwehr sank? Ist die Karte von Isla del Coco authentisch, die das Versteck des Prisenguts nennt? Fragen, auf die der spannende Roman von Wolfgang Schreyer — so fantasievoll wie gründlich recherchiert — passende Antworten gibt. Sein Buch „Der Fund“ folgt dem Roman „Die Suche“. Es setzt die „Abenteuer des Uwe Reuss“ atemberaubend fort und ist das Mittelstück der Odyssee, der amüsant-gefahrvollen Irrfahrt eines Helden wider Willen. Das dritte und abschließende Buch „Der Verlust oder die Abenteuer des Uwe Reuss“ erschien 2001 im Rostocker BS-Verlag. Aber soweit sind wir noch nicht. Hier geht es erst mal um das zweite Buch „Der Fund“. Daraus entnehmen wir den folgenden Ausschnitt: „Reuss erwachte beim ersten Sonnenstrahl. In lauer, salziger Dämmerung das Zischen der Brandung, er nahm es kaum noch wahr. Dazu ein Gefühl, als sei die Haut um seine Augen aus Papier. Er war unausgeschlafen, Gina hatte ihn gestört – wieder mal im Traum halblaut und hastig mit Sergio erzählt. Dass im Bett dieser Name fiel, war ihm keineswegs neu. In der Zeit ihrer Gemeinsamkeit hatte Reuss gelernt, mit dem Dritten zu leben, diesem wunderbaren Mann. Den konnte Gina nicht vergessen, seit vierzig Monaten irrte er durch ihren Schlaf... Gegen Geister kämpft man halt vergebens. Um ihn Licht und Schatten, der Geruch süßer Gärung, aromatischen Verfalls. Weg das Moskitonetz; aber nimm dir Zeit, genieße den Tag, jeder ist unwiederbringlich. Bloß mal so einen Palmwipfel ins Auge fassen, sein Lackgrün gegen das Morgenrot, die toten Wedel hängen braun wie Tabak herab, oben wiegen sich die Fächer über dem stumpfen Ockerton der Nüsse. Durch das Blattwerk sickern Strahlen, werfen Streifen an die Wand. Hundert Schritte bis zum Strand, in die lange Dünung. Im Frühdunst schimmert der Ozean wie Perlmutt, die Sonne lässt Licht aus dem Wasser spritzen. Neben ihrer Glitzerbahn, weit hinter den Dog Rocks, am Horizont die Insel, mit der Kolumbus einst das erste Stück der Neuen Welt entdeckt hat (er meinte: China). Und welcher Kummer, dort gab's kein Gold! Reuss schwamm ein bisschen hinaus. Auch ihm war es nicht bestimmt gewesen, auf den Bahamas reich zu werden. Immerhin hatte er's zu diesem Holzhaus, dem rosafarbenen Anbau für zahlende Gäste, dem klapprigen Jeep und dem Neunmeterboot am Steg von Port Nelson gebracht; zwei Meilen durch den Busch. Herz, was willst du mehr? Er dankte seinem Schöpfer, dass die Zeit der hurricanes vorbei war. Heute würde er Alice und Alec zum Abschluss bis zur Watlingsinsel oder nach Long Island skippern und bei dem verfallenen Herrenhaus anlegen, mit den üblichen Betrachtungen zur Ära der Baumwolle im 18. Jahrhundert. Das Leben ist Routine, selbst im Paradies. Und kein Mensch kommt immer ungeschoren davon. Zuerst der schreckliche Hurrikan auf Walker's Cay. Die nächste Bleibe – auch perdu. Vom zweiten Eiland seiner Wahl, Norman's Cay im Norden der Exumas, ist er genauso rasch verschwunden. Durch ein Fingerschnipsen des Señors Lehder, eines Kolumbianers deutscher Herkunft. Der hat das Inselchen gekauft und für den Rest der Welt gesperrt. Sportflugzeugen sperrt er die Piste – 3000 mal 70 Fuß Asphalt –, kein Boot darf mehr landen, wer es trotzdem tut, den scheuchen seine Helfer, seine Hunde, prompt ins Meer zurück. Da war es nur gescheit, auszuweichen, um hier auf Rum Cay 150 Meilen weg vom Schuss neu anzufangen. Alles bestens, man hat Fuß gefasst ... Reuss kehrte um. Die Luft war wie aus Seide. Daheim duschte er das Salz von der Haut, rieb sich ab und durchblätterte im Kaffeeduft den „Nassau Guardian“ von vorgestern. Zwischen den Anzeigen der Geschäftswelt schrieb das Blatt – first in news, first in advertising, first in circulation –, die Falkland-Armada habe wohl doch Kernwaffen mitgeführt: Marinetaucher an Zerstörerwracks. In Brasilien wanke die Herrschaft der Militärs, Mexico sei in Korruption versackt. Reuss biss in den splitternden Toast, in Einklang mit einer Welt, die nicht mehr die seine war. „Musst du immer lesen?“, fragte Gina. „Sprich lieber mal mit mir!“ „Heute Nacht hast du für zwei gesprochen, davon erhole ich mich jetzt.“ „Reizend. Wer dich hört, der könnte meinen, wir sind ein steinaltes Ehepaar.“ „Keiner hört uns, die beiden schlafen noch. Übrigens, hier steht, die britische Regierung ist vom Club Méditerrané geleimt worden. Der Club hatte zugesagt, bis zum Jahresende auf West Caicos ein Feriendorf zu bauen. Dafür wollte London vier Millionen Pfund in den Straßenbau und in den Flugplatz stecken. Gebaut aber haben nur die Briten. Die Franzosen behaupten, sie hätten keine Baufirma gefunden, die ihnen das Feriendorf zu einem vertretbaren Preis hinstellt.“ „Mir was vorlesen, Uwe, war eigentlich nicht gemeint.“ „Nur noch das: Zwischen Andros und New Providence trieb eine Jacht, die Crew tot ringsum. Es scheint, alle sind gleichzeitig zum Baden ins Meer gesprungen und dann nicht wieder an Bord gelangt, weil keiner zurückgeblieben war, der die Badeleiter oder wenigstens ein Tau hätte ausbringen können. Nach verzweifeltem Kampf Tod durch Unterkühlung.“ „Ende der Presseschau?“ „Dir zur Warnung, du springst auch gern spontan hinein. Aus dem Umstand, dass die Leichen nackt waren und ihr Badezeug aneinandergeknotet, schließt man, sie hätten versucht, daraus einen Strick zu drehen und über die Reling zu werfen, um sich daran hochzuziehen – vergebens.“ „Die Leichen haben versucht ...“ „Sei nicht spitzfindig, Gina.“ „Das ist das Laster der Gewissenhaften.“ „Willst du lieber über Sergio sprechen? Vielleicht hast du ja wieder Post von ihm.“ Sie verneinte, doch nicht ganz überzeugend, wie ihm schien. Gestern hatte sie in Port Nelson eingekauft und natürlich nach Post gefragt ... Seit vor über zwei Jahren aus Mexico die Nachricht von der Gefangenenbefreiung gekommen war – eine Haftladung sprengte das Tor des Staatsgefängnisses Lecumberri –, hatte Sergio Figueras sich mehrmals gemeldet. Von wechselnden Orten, aus wohltuender Ferne, dennoch mit Folgen für Ginas Gleichgewicht. „Steckt er noch auf Jamaica bei dem Marihuana-Clan?“ Ihr Blick besagte, dass, wer sie so frage, mit einer Antwort nicht rechnen dürfe. „Wenn's ihm schlecht geht, besinnt er sich auf dich.“ „Red nicht so von ihm! Du vergisst, was wir ihm schulden.“ Reuss fing an, sich zu ärgern. Er schuldete keinem was, auch nicht diesem Mann. Das Startgeld, das in dessen Mantel gesteckt hatte, stand Reuss zu, denn Sergio hatte ihn hineingeritten damals in Mexico-Stadt. Übrigens war es auf Walker's Cay und Norman's Cay geblieben. Das, was man hier besaß, stammte aus dem Erlös seiner Hamburger Habe. Einzig auf ihn ging es zurück, nachdem Jürgen Dahlmann sich geweigert hatte, seiner Tochter einen Zuschuss zu zahlen, solange sie nicht reumütig heimkam und wieder an ihr Studium ging. Es klopfte; herein trat, ein Badetuch um die Schultern, die blonde Alice, schlank und biegsam, gefolgt von Bentley – ein Paar wie Katze und Bär. „Hallo, ihr zwei“, rief Gina. „Gut geruht? Ist euch die Ente bekommen?“ „Prächtig“, erwiderte Alice. „Man kann's nur nicht fassen, dass dies der letzte Tag sein soll.“ „Im Sinne von gestern Abend“, sagte Reuss, „liegt auch ein Neubeginn in der Luft.“ Er spürte, wie Alice ihn mit einem trägen Blick streifte. Sie setzte sich, ohne darauf einzugehen. Also war es doch nicht mehr gewesen als ein Gedankenspiel ... Vages Bedauern breitete sich in ihm aus. „Was steht auf dem Programm?“, fragte Bentley. „Was immer Sie möchten, Alec“, antwortete ihm Gina. „Alles zwischen Kolumbus' Strand und Blaubarts Turm bei Fox Hill.“ „Na, das wär doch was für dich“, sagte Alice. „Spielst du auf mein Verkehrsdelikt an?“ Bentley wusste, dass Fox Hill auch die einzige Haftanstalt der Inseln war. In Miami, wo sich die beiden kennengelernt hatten, stand sein Wagen auf einem Platz mit beschränkter Parkzeit. Er hatte ihn da stehen lassen, um Hals über Kopf mit Alice nach Nassau zu fliegen – was Reuss durchaus verstand. „Eher auf andere Sünden“, sagte sie. „Zum Beispiel auf all deine Frauen.“ „Blaubart hat immer nur eine gehabt.“ „Genau das hatte er dir voraus.“ Ein kleines Geplänkel beim Frühstück. Was steckte dahinter? Es klang, als zögere Bentley, dem Lockruf zu folgen, weil er in den Staaten Familie hatte oder sonst wie gebunden war. Oder vertrug die romantische Idee, feste Jobs und Aufstiegschancen gegen ein freies Leben einzutauschen, überhaupt kein Tageslicht? Für jeden Normalbürger ein hirnverbrannter Schritt; aber die zwei waren kein Durchschnitt, ihnen traute Reuss es doch zu. Solange sie auf der Veranda saßen, wartete er auf ein klärendes Wort. Keiner von beiden sprach es. Und wie am Vorabend brachte er es nicht fertig, eine Frage zu wiederholen, der Alice ausgewichen war. Dabei wurde ihm bewusst, er stand ein wenig in ihrem Bann. Wie leicht wurde solch sanfter Einfluss zu wirklicher Macht ... Vermutlich war es doch besser, man ließ die ganze Sache ruhen.“ Die Druckausgabe des zweiten Schreyer-Titels dieses Newsletters, der Roman „Eiskalt im Paradies“, war erstmals 1982 beim Mitteldeutschen Verlag Halle-Leipzig herausgekommen. Wer ihn liest, der erinnert sich bestimmt an den im Newsletter vom 30. Juni dieses Jahres angekündigten Roman „Fremder im Paradies“, der bereits 1966 ebenfalls im Mitteldeutschen Verlag Halle-Leipzig erschienen war. Anderthalb Jahrzehnte später hatte Schreyer diesen Stoff noch einmal überarbeitet – mit derselben Hauptfigur: Indischer Ozean, Gegenwart. Auf Paradise Island trifft Danny Wolfe ein, englischer Ziviltaucher für extreme Tiefen. Sein Motto: Wo ich lande, da hat noch immer ein Wrack gelegen. Für die Royal Navy soll er einen Froschmann jagen, der - wohlgerüstet und mit bestem Alibi - den Sperrkreis des Marine-Stützpunktes durchbricht. Wolfe ist selbstbewusst, als Taucher ungeschlagen. Aber er steht im Schnittpunkt von Machtinteressen und erfährt nicht einmal, worum es wirklich geht. Gebremst von der Geheimhaltung und der Bürokratie in der britischen Abwehr, geschockt durch Tricks unter Wasser, verwirrt durch Rivalität und Doppelspiel an Land, wird er seines Auftrages überdrüssig. Er riskiert den Kopf für ein paar hundert Pfund, andere machen ein Vermögen. Jeder benutzt ihn, er ist auf sich allein gestellt. Wolfgang Schreyer veröffentlichte nach einer Zypern-Reise und eigenen Tauchversuchen 1966 sein Buch „Fremder im Paradies". 1982 hat er den Stoff noch einmal neu gestaltet. So entstand aus dem utopischen Erfolgsroman ein spannender Abenteuerroman. Ironie, Sarkasmus und salopper Stil schärfen den Blick für eine beklemmende Realität. Vor dem Hintergrund der Weltpolitik im Öl- und Krisengebiet des Mittleren Ostens liegen die Dinge jetzt in härterem Licht. Tauchen wir ab in das dritte Kapitel dieses spannenden Buches, das den Leser und die Leserin schnell in seinen Bann zieht: „Das „Stardust“ lag grün und gläsern undurchsichtig wie ein Eisberg in der Sonne. Ich war mit Clark zum Frühstück verabredet, im Morningside-Room, der dank des Spannbetons über die Brandung schwebte. Lampen und Löffel, alles Metall funkelte rötlich, aus dem Kupfer der Decke quoll Musik, Cliff Richard sang „Fall in Love with You“. Ein Ort des Reichtums, der Elite; nur der Tarnung wegen war ich so einquartiert, als hätte man mich mit einem Admiral verwechselt. Doch es gelang mir nicht, das zu genießen. Der Eindruck des Verlassenseins und der Sorge untergrub meine Stimmung, als müsste irgendetwas schlecht ausgehen. Woher rührte dies? Von dem Auftrag, einem Spion nachzuspüren? Ich bezweifle, dass solche Gefühle leicht erklärbar sind; es scheint, sie kommen und gehen wie Ebbe und Flut. Gleich ein paar Worte über dieses Haus. Sonst lebe ich weniger fein, der Kosten wegen und weil man Wracks selten nahe bei Nobelhotels findet. Mit Claudia fuhr ich in Herbergen, die nach Bratfett und Auspuff rochen. Manchmal nur traf ich's besser, wie damals, als es um den Haupttresor der „Andrea Doria“ ging, die bei 200 Fuß vor der US-Ostküste liegt. Dort hatte ich Ritchie dabei, hier war ich allein, vielleicht nahm das mir den Spaß. Was nützt die ganze Pracht ohne ein Mädchen oder zumindest einen Freund? Alles ist vom Bett aus erreichbar, bedienbar, das bestmögliche Liebesnest, aber leer ... Luxus kann Eindrücke steigern, es ist, als mache er einem das Herz leichter oder auch schwer. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein herrenloser Hund. Nahe dem Speiseband, das in festem Rhythmus zehn, zwölf Gedecke anbot, erwartete mich Clark. Er wollte mir Victor zeigen. Ein Taucher steht zeitig auf, die Helligkeit im Wasser steigt mit der Sonne, jeder lange Abstieg sollte vormittags beginnen, nach gehöriger Stärkung. Aber statt zu überlegen, wie Victors Bekanntschaft zu machen sei, fragte ich nach Mädchen, naiv wie ein Tourist. Da wird sich gar nichts tun, hatte Ritchie mir vorm Abflug erklärt – Mohammedanerinnen, verschleiert und bewacht ... „Stimmt es, dass man sie einsperrt?“ „Nicht ganz. Die wenigsten Männer können sich einen Harem leisten. Ein Mädchen kriegen Sie hier im Haus, von zwanzig Pfund an aufwärts. Außerhalb – Hände weg. Da endet das oft tödlich.“ „Ach, ich passe schon auf.“ „Tödlich für die Frau, Sir. Ein Mädchen, das vor der Ehe seine Jungfräulichkeit verliert, wird leicht vom Vater getötet.“ „Mord?“ „Die Regierung verfolgt so was nur lasch, sie kommt schwer an gegen uralte Sitten. Besser, man verschluckt seinen Stolz und zahlt. Sie können es sich leisten.“ Bei diesen Worten entfaltete Clark Papiere – ein Vertrag für mich mit den Durchschlägen für das Marineamt. Schnelle Arbeit! Es stand genau die Summe drin, die ich verlangt hatte. Er ließ mich fünfmal unterschreiben. „Scott ist ja wie ein Vater zu mir“, sagte ich in das glatte Lächeln hinein, das Clark aufgesetzt hatte. „Es freut mich, Sir, dass Sie ihn überzeugen konnten.“ Ich steckte das Original ein und fühlte mich schon besser. „Lassen wir den 'Sir'. Sie können mich Danny nennen.“ „Ich heiße Tom ...“ Ganz nüchtern kam Clark zum Geschäft, er gab mir Fotos von Victor: ein Mann um die fünfundvierzig, wuchtig, etwas fett. Dieses Gesicht! Schon der Name hatte mich von fern an etwas erinnert, doch es war ein Dutzendname, erst über den Bildern dämmerte mir, woher ich ihn kannte. Aus der Fachzeitschrift, auf die ich abonniert war. Ray Victor, ein Star der Unterwasser-Archäologie, er musste es sein. Clark bestätigte das. Er hatte den Lebenslauf des Mannes beschafft und sagte ihn her. Victor, Sohn eines Polarforschers, hatte in Havard alte Geschichte studiert, war Torwart der Universitätsmannschaft gewesen und dann Assistent am Institut für Hydroarchäologie in Princeton. Vor der libanesischen Küste hatte er eine Ruinenstadt entdeckt und sich einen Namen gemacht. Später leitete er das Komitee für Altertumsforschung im Weltverband der Taucher (Confédéracion Mondiale des Activités Subaquatiques). Er war dermaßen prominent, dass ihm kaum eine Regierung die Taucherlaubnis verweigerte. Deshalb, meinte Clark, habe man ihn nicht unauffällig abschieben können. Auch sei die Insel fast souverän, Großbritanniens Hoheitsrecht auf die Sperrzonen beschränkt. Man werde den Mann halt nicht los, ohne ihn in flagranti zu ertappen. „Ertappen? Vergessen Sie's. Der ein Spion? Niemals, bei seinem Ruf als Wissenschaftler und den Tieftauch-Rekorden!“ „Eben, die Rekorde ...““Da kennen Sie uns aber schlecht, Tom. Spionage, dazu gibt so ein As sich nicht her.“ „Es scheint eher eine Geldfrage. Kaufen lässt sich jeder.“ In meinen Ohren klang es, als spiele Clark auf den Vertrag an, den wir gerade geschlossen hatten. Aber man tut gut, Zweideutiges zu überhören. „Wie lange verdächtigt ihr ihn schon?“ „Er ist seit einer Woche im Visier.“ Das reizte mich nun doch, manchmal bin ich sensibel. Das Wort ließ an Filmszenen denken – ein Mann im Fadenkreuz des Zielfernrohrs –, an die Bereitschaft zur Gewalt. Aber Clark rückte das Bild zurecht: Scotts Büro gehöre nicht zu den Nachrichtendiensten, die vorschnell zur Waffe griffen; selbst wenn es eigene Leute verliere, wie das der Fall gewesen sei. „Sehr tröstlich.“ „Es gibt solche Geheimdienste, Mr. Wolfe. Aber letzten Endes ist das auch keine Lösung.“ „Schön, dass Sie so denken, Tom.“ „Jeder weiß, solche Dinge kommen meistens heraus. Selbst die missglückten Anschläge auf Castro, geplant mit Leuten der so schweigsamen Mafia, sind bis ins Detail bekannt geworden: Kontaktgift im Taucheranzug und so fort. Was sehr peinlich gewesen ist. Heute erteilt nicht mal die CIA mehr unbesonnen Mordaufträge; sonst wüssten wir es. Sie dürfen ganz beruhigt sein. Undenkbar, dass die Herren vom Marineamt etwas Derartiges erwägen. Das bekäme nämlich keinem. Man bringt es nicht zum Fregattenkapitän, ohne zu wissen, was Vorsicht im Dienst bedeutet.“ Ich hörte stumm zu, von der Sache kaum berührt. Für mich blieb es Konversation – Gerede, das das Warten verkürzt. Später erst ging mir auf, dass Gewaltanwendung hier gar nicht verworfen wurde; sie galt bloß als unzweckmäßig. Die Abwehr hielt nichts davon, aus technischen Gründen, ähnlich wie die Konkurrenz. Es kam zu oft heraus und schadete dann der Karriere. Natürlich blieben die Unglücksfälle. Meine zwei Vorgänger, die Scott erwähnt und auf die auch Clark eben angespielt hatte. Victors Tiefe oder sein Abstiegstempo mochten zuviel für sie gewesen sein, sie waren vielleicht erstickt und ins Meer hinausgetragen worden. Nun, das ängstigte mich nicht; ich war gut bis zu den sagenhaften tausend Fuß. Gewiss, die Folgen eines Unglücks und die eines Angriffs sehen sich da ganz ähnlich, wenn nicht gerade die Atemschläuche durchschnitten sind, wie es der Film gern zeigt. Aber den Gedanken schob ich weg, Victors Name schloss ein Verbrechen aus. Trotz der Fotos verblüffte mich sein Auftritt. Victor kam behände, massig und grell – irgendetwas blitzte an ihm –, mit den sparsamen Bewegungen einer Robbe; sein breites Kreuz verdeckte eine Begleiterin. Der Haarschnitt, der freche Schlips oder die blauen Hosen verjüngten ihn auf etwas forcierte Art. Ein bewusster Effekt, fand ich, als Victor sich setzte. Das Geschöpf neben ihm war jung und zart, eine leicht exotische Erscheinung. Heller Teint, große dunkle Augen, langes glänzendes Haar – ja, ich war ganz geblendet. Um ihre Schultern lag ein Seidentuch, fantastisch gemustert, das die klaren Linien des Gesichts unterstrich. „Eine US-Reporterin namens Conway“, sagte Clark. „Sehen Sie lieber nicht so hin. Begleitet ihn seit drei Tagen ...“ Ich verbarg meine Neugier hinter der „Paradise Mail“, dem einzigen Blatt der Insel. „Für mich bitte nur Tee“, hörte ich Miss Conway sagen, sie schien auf ihre Figur zu achten – nun, darauf achtete ich auch schon die ganze Zeit. Victor bediente sie vom Band, er gewann in meinen Augen; ein bemerkenswerter Mann. Er hatte da ein Mädchen aufgepickt, um das er zu beneiden war. Sport, Wissenschaft und Spaß, er tat sich überall hervor. Spion konnte er nicht auch noch sein, es wär zuviel gewesen. Ich hätte mich gern ohne Arg mit ihm angefreundet. Leider wurde von mir anderes erwartet. Über den Zeitungsrand hinweg sah ich ihn zur Serviette greifen. Er betupfte seine Lippen, schien sich zu entschuldigen und stand auf. Im selben Moment stieg ein unerklärliches Geräusch aus dem Murmeln der Brandung, bis hoch an die Decke; es war, als klirrten dort die Kupferplatten mit. Ein Hauch von Nervosität wehte durch den Saal. „Die Studentendemonstration wird aufgelöst“, sagte Clark, stets von allem unterrichtet. „Man bläst Schlafgas ab – ein harmloser Typ, der unsere Liebesfähigkeit stärkt. Die Regierung geht sanft zu Werke, sie will lautlos beschwichtigen ... Alles träumt jetzt schön vor der Universität.“ „Was treibt sie denn den ganzen Tag?“ „Wer, die Regierung?“ „Dieses Mädchen da.“ „Anja Conway? Reist umher und schreibt über den Aufstand.“ Der dürre Wortwechsel bezeugte meine Verfassung, es zog mich zu Miss Conway hin; übrigens durchaus gegen mein Gewissen. Gestern noch hatte ich Claudia zum Abschied geküsst, wie konnte ich mich schon einer anderen zuwenden? War es gescheit, jede Frau auf das Maß an Glück abzuschätzen, das sie einem bringen mochte, nur damit einem nichts entging und man zuletzt nichts ausgelassen hatte? Und wie eigentlich beginnen? Ich trat an die Panoramawand, vor dem Riff lief jemand Wasserski, im reflektierenden Glas sah es aus, als flitze er auf Anja Conway los. Es gab keine Tischtelefone wie im Mascot-Tanzpalast von Southampton. Sollte ich ihr auf dem Speiseband eine Botschaft senden? Aber da ging ich schon selber auf sie zu, unaufhaltsam, in gefiltertem Licht, denn die Jalousie sank, von der Sonne berührt, automatisch herab. Ich bewegte mich wie in Trance, und die innere Stimme schwieg. Es muss ein Anfall gewesen sein, bewirkt durch dieses Gas, das dank einer Winddrehung, wie dann herauskam, in die Klimatisierung des „Stardust“ eingedrungen war. Miss Conway sah ganz entspannt ins Leere, jetzt blickte sie zu mir auf. Ich selbst war noch verdutzter als sie und hatte keine Ahnung, weshalb ich dastand und etwas so Sinnloses tat, wie meinen Namen zu murmeln und ihr Tee nachzugießen. „Wir kennen uns nicht“, hörte ich sie sagen, „aber es ist nett, dass Sie das tun.“ Manches Seltsame umgab uns. Der Boy, der nebenan das Geschirr wegräumte, sank auf einen Stuhl, den Mund zum Kuss gespitzt. Zwei Offiziere liebkosten einander in einer Weise, mit der sie ihren Ausschluss aus der Armee riskierten. Eine Greisin lächelte selig, jemand umarmte ihre Beine ... Nur das Speiseband lief korrekt, mit all den Gedecken, die keiner mehr nahm. „Miss Conway, achten Sie nicht darauf", kam es mir von den Lippen. „Einfach nicht hinsehen! Wir halten uns da ganz raus.“ Es war meine Pflicht, sie vor dem Hässlichen ringsum zu beschützen. Eine magische Kraft hatte mich zu ihrer Rettung an diesen Tisch geführt! Dies ist das Letzte, dessen ich mich klar entsinne. Die Sache ist dann noch ausgeschmückt worden von jenen, die das Gas etwas später traf oder die, wie der Hotelarzt Dr. Ibrahim und sein Personal, Schutzmasken trugen. Tom Clark, nur zehn Schritte abseits, doch auch schon gelähmt, sagte mir, ich hätte Miss Conway versichert, Taucher zu sein, und zwar der tiefste, was sie gut aufgenommen habe („Ich liebe Taucher“ – „Mein Leben lang hab ich nach dir getaucht“) und solchen Schwachsinn mehr. Von Ray Victor, der aus dem Waschraum zurückkam, stammt die boshafte Version, ich hätte von der anderen Seite des Speisebands aus versucht, seine Dame zu umarmen, und sei dabei auf das Band hinabgeglitten, so dass die Tabletts sich an mir stauten; ein Wasserfall aus feinstem Porzellan. Beim Absturz des Geschirrs sei ich mit dem Ruf hochgeschreckt: „Alles wird gut auf Paradise Island, weil du so sexy bist.“ Wohl um mich restlos madig zu machen, fügte er hinzu, ich hätte dabei den Bauch einer Teekanne getätschelt. Andere Zeugen haben dem deutlich widersprochen. Auch namhafte Leute sind eben nicht frei von Klatsch- und Eifersucht; ich nahm es ihm nicht übel, dass er in mir gleich einen Rivalen sah. Trotzdem, es ist ein Fehlstart gewesen, das künstlich aufgeputschte Verlangen hat meinen Auftrag gefährdet, jedenfalls den Kontaktwunsch enthüllt. Chemische Kriegführung, das Eros-Gas zählt ja dazu, scheint eine ziemlich zweischneidige Waffe. Wie oft durchkreuzen die Mächtigen der Welt derart ihre eigenen, höchst abgefeimten Pläne!“ Ebenfalls sehr spannend liest sich „Schild überm Regenbogen – Anflug Alpha 1“von Wolfgang Held, erstmals 1973 beim Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik erschienen: Wolfgang Held erzählt in diesem Roman von einem der faszinierendsten Berufe, die es gibt: dem des Fliegers. - Wie silberne Speere stoßen die schlanken Maschinen in das Blau des Himmels. Auf ihren Flügeln blitzen die Strahlen der Morgensonne; tief unten zerschmelzen ein paar Wolkenreste in der Wärme des aufziehenden Tages ... Das Leben eines Piloten ist schwer und voller Verantwortung. Leutnant Lenz verliert für Sekunden die Nerven und vertraut den Instrumenten nicht mehr. Fliegt die MiG noch horizontal, funktioniert der Autopilot? Die Überschallgeschwindigkeit stellt höchste Anforderungen an die Kondition und Konzentration der Piloten. Leutnant Lenz muss katapultieren. Aber die Genossen der Kette Milan halten zu ihm, beweisen echte Kameradschaft, und auch seine Freundin Anke besteht die Bewährungsprobe. Wolfgang Held berichtet von Fliegern, tapferen Frauen, von Mut und Liebe. „Schild überm Regenbogen“ ist ein Buch voller Spannung und Abenteuer. Es schildert die Begeisterung junger Menschen für das Fliegen und beschreibt ihre Gedanken und Gefühle. Das Buch entstand nach dem gleichnamigen DEFA-Film „Anflug Alpha eins“ (Regie: János Veiczi) aus dem Jahre 1971 mit Alfred Müller, Stefan Lisewski, Peter Aust, Jürgen Frohriep, Jutta Wachowiak, Gerry Wolf und vielen anderen. Leutnant Lenz wurde von dem vor allem aus dem DEFA-Antikriegsrama „Die Abenteuer des Werner Holt“ (1965) bekannten charismatischen Darsteller Klaus-Peter Thiele gespielt. Wie sein Pendant „Hart am Wind“ diente auch „Anflug Alpha eins“ der Werbung für die Nationale Volksarmee und entstand in enger Kooperation mit den Luftstreitkräften der NVA. Der Untertitel lautet: „Ein Film über Mut, Liebe und Bewährung“. Allerdings bekam die wahrscheinlich teuerste DEFA-Produktion aller Zeiten nach ihrer Kino-Premiere nicht nur positive Kritiken. So lobte die kürzlich verstorbene, berühmte DDR-Filmkritikerin Renate Holland-Moritz, die Kino-Eule zwar das „in ihm enthaltene dokumentarische Material über die gefahrenvolle und dennoch schöne Arbeit unserer Piloten“, das „informativ und interessant (sei), und das gewiß nicht nur für technisch ambitionierte und abenteuerlustige Jugendliche“. Über die Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen, den eigentlichen Spielfilm also, „wollen wir stumm und ergriffen den Mantel der Nächstenliebe […] breiten“, so Holland-Moritz im Satire-Magazin „Eulenspiegel“ süffisant. Aber vom Film zurück zum - wie fast immer bei Wolfgang Held - dem cineastischen Projekt nachfolgenden literarischen Projekt. So liest sich das Buch von Wolfgang Held, der auch das Drehbuch zu dem DEFA-Film geschrieben hatte: „Die Wolken sind wie Wände aus Watte. Die MiG mit der Nummer fünf-null-dreiundzwanzig auf dem schlanken Rumpf schwankt, als werde sie von Sturmböen geschüttelt. Die grauen, dichten Schleier teilen sich vorn nur zäh und fließen hinter der Maschine sofort wieder ineinander. Es gibt für den Piloten keinen Himmel und keine Erde mehr, kein Oben und kein Unten. Der Horizont ist im fahlen Nebel ertrunken. Schweißperlen glitzern auf der Stirn des Mannes, dessen Hände den Steuerknüppel umklammern. Seit Minuten ist jeder Muskel seines Körpers gespannt wie unter einer Zentnerlast. Seine Lippen sind verkrampft, in den Augen flackert Ratlosigkeit. Es ist ein Gesicht, in das die Angst ihre Zeichen schreibt. Siegfried Lenz wird von Illusionen genarrt. Begonnen hat es damit, dass er plötzlich die Messwerte der Bordgeräte anzweifelte. Der künstliche Horizont zeigte korrekten Geradeausflug an, aber eine innere Stimme flüsterte ihm zu, er flöge in Schräglage. Er verließ sich auf sein Gefühl und korrigierte die Lage der Maschine allein nach seinen Empfindungen. An der Armaturentafel pendelte sich die Anzeige des künstlichen Horizonts auf erhebliche Schräglage nach der linken Seite ein. Halt dich an die Instrumente, befahl seine Vernunft. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass dich Illusionen in die Zange nehmen. Du bist immer damit fertig geworden. Konzentrier dich! Die Instrumente sind unbestechlich. Zögernd betätigte er die Steuerung, doch wenig später siegte erneut der innere Zweifel. Die Skalen und Kontrolllämpchen wurden für ihn zu Irrlichtern, die ihn narren wollten. Jetzt hat der Leutnant den Punkt erreicht, an dem er völlig ohne Orientierung ist. Er weiß nicht mehr genau, ob er im Steil- oder im Sturzflug dahinjagt. Die Maschine ist schneller als der Knall eines Schusses. Eingezwängt in einen Kabinenkäfig, umgeben von undurchdringlichem, beklemmendem Nebel, wird er von der Vorstellung gepeinigt, ins Leere zu stürzen. Wie viel Sekunden noch bis zum Aufprall? Seine Hände sind wie gelähmt. „Fünf-null-dreiundzwanzig! Hier spricht Alpha zwei!“, dröhnt es ihm aus dem Kopfhörer in die Ohren. „Nehmen Sie Verbindung mit Alpha eins auf!“ „Alpha zwei, verstanden! Melde mich bei Alpha eins.“ Seine Stimme klingt rau. Sein Blick hetzt über die Armaturen. Er nimmt eine Hand vom Steuerknüppel und dreht überhastet am Kanalwähler. Im Kopfhörer bleibt es still. Eine unbedachte Bewegung mit dem Steuerknüppel verstärkt noch das Schwanken der Maschine. Seine Nervosität wächst. Endlich findet er den richtigen Kanal und meldet sich. Major Schrader lässt sich nicht anmerken, dass er innerlich aufatmet. Er verlangt von Siegfried Lenz Angaben über Kurs, Höhe und Entfernung. „Fliegen Sie mein Funkfeuer an!“, befiehlt er dann in klarem und sehr bestimmtem Ton. „Nehmen Sie die von Alpha zwei befohlene Höhe von null-vierzig ein!“ Siegfried Lenz atmet hastig, und sein Blick irrt hinaus in den Wolkennebel, sucht irgendwo eine Lücke, eine Handbreit vom Blau des Himmels. Nichts als nasses, trostloses Grau. Seine Finger krampfen sich um den Steuerknüppel. Die Maschine steigt, ist bereits auf fünftausend Meter Höhe. Da meldet aus dem Lautsprecher des Wechselsprechgeräts in der Flugleitung eine sachliche Stimme: „Genosse Major, die Fünf-null-dreiundzwanzig fliegt das Funkfeuer nicht an, hat zurzeit einen Kurs von zweihundertvierzig Grad.“ Unwillig schüttelt Major Schrader den Kopf. Dann beugt er sich ein wenig näher zum Mikrofon. „Fünf-null-dreiundzwanzig! Geben Sie mir Ihre Flugparameter!“ Ein paar Sekunden vergehen, ehe die Antwort kommt. „Mein Kurs ist zurzeit zweihundertvierzig ... Kurve wieder auf befohlenen Kurs ... Höhe nulldreiundfünfzig ... Nehme befohlene Höhe null-vierzig ein!“ Wieder wiegt Major Schrader den Kopf. Die Antworten des Flugzeugführers kommen ihm zu überstürzt. „Kann er 'raus aus den Wolken?“, fragt er den Meteorologen. „Nein!“, lautet die Antwort. „Die Obergrenze ist inzwischen zu hoch, die Untergrenze zu niedrig.“ „Verdammt!“, flucht Major Schrader, hat sich aber gleich wieder in der Gewalt. „Dann muss er in dem befohlenen Flugregime damit fertig werden. - Unser Fridolin!“ Dieser Spitzname klingt plötzlich gar nicht mehr spaßig. Major Schrader drückt die Taste des Wechselsprechgeräts. „Landesystem! Beachten Sie genau den Flugweg der Fünf-nulldreiundzwanzig! Geben Sie alle Kommandos klar und ruhig. Genosse Lenz hat Illusionen.“ „Verstanden!“, klingt es aus dem Lautsprecher. Der Major schaltet wieder das Sprechfunkgerät ein, das ihn mit Siegfried Lenz verbindet. „Fünf-null-dreiundzwanzig! Hier Alpha eins. Konzentrieren Sie sich auf die Geräte. Nehmen Sie Horizontalflug nach dem künstlichen Horizont ein ... Vergleichen Sie mit den anderen Geräten!“ In seiner Stimme ist nichts von der Sorge und der Erregung zu spüren, die ihn bewegen. Er spricht so, als sei alles nur eine Übung am Flugsimulator. Er will, dass die Radiowellen nicht nur seine Worte, sondern auch seine Besonnenheit auf den Flugzeugführer oben in der MiG übertragen. „Melden Sie mir die anliegenden Regimes!“ Zwei, drei stumme Sekunden. „Hier Fünf-null-dreiundzwanzig. Mein künstlicher Horizont ist ausgefallen ... Höhe nullfünfundzwanzig. - Ich befinde mich in der Rückenlage ... Nein, nicht ... Doch, in der Rückenlage!“ Major Schrader stößt mit einer heftigen Bewegung seine Schirmmütze in den Nacken, aber seine Stimme bleibt ruhig. „Schalten Sie das Horizontalflugregime des Autopiloten ein!“, ordnet er an. Vor Spannung wird ihm der Kragen zu eng. Jetzt reiß dich am Riemen, Fridolin, denkt er beschwörend. Du darfst dich nicht selbst verrückt machen. Dein künstlicher Horizont ist in Ordnung. Begreif doch, dass der Defekt allein hinter deiner Stirn sitzt. Mit dir selbst musst du jetzt fertig werden, Junge. - Mit dir! Und das schaffst du auch! „Fünf-null-dreiundzwanzig. Mein Autopilot ist ausgefallen! Er arbeitet nicht“, klingt es wie ein verzweifelter Hilferuf heiser aus dem Lautsprecher. Der anwesende Unteroffizier schaut den Major an. „Er wird nicht damit fertig, Genosse Major“, sagt er, und sein Blick ist eine stumme, ernste Frage. Der Flugleiter versteht sie. „Welche Höhe liegt an?“, fragt er beherrscht ins Mikrofon. „Höhe null-zwanzig!“, antwortet Siegfried Lenz. Hinter der Stirn des Majors jagen sich die Überlegungen. Katapultieren? Die teure Maschine aufgeben? Gibt es keinen anderen Weg, den Leutnant unbeschadet zur Erde zurückzubringen? Er weiß, dass ihm nur wenige Sekunden für eine Entscheidung bleiben, die ihm niemand abnehmen kann. Er ist der Flugleiter, er allein trägt die Verantwortung. Er muss alle Möglichkeiten blitzschnell abwägen. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, dass Siegfried Lenz schon in zwei Minuten zu logischem Denken und Handeln zurückfindet und die Maschine sicher landet. Es kann aber auch passieren, dass er bereits in einer Minute mit Überschallgeschwindigkeit im Sturzflug bodenwärts jagt, in einen Acker stößt, in eine Ortschaft ... Nein! Major Schrader braucht nicht viel Fantasie, um sich die Auswirkungen einer solchen Katastrophe vorzustellen. Eine MiG ist zwar teuer, aber ein Menschenleben unersetzbar! „Fünf-null-dreiundzwanzig!“ Seine Miene verrät, dass er den Entschluss gefasst hat. „Hier Alpha eins. - Katapultieren Sie!“ Dann wendet er sich an den Unteroffizier und befiehlt, Rettungsalarm auszulösen. Danach wiederholt er: „Hier Alpha eins. - Katapultieren Sie! - Katapultieren Sie!“ Wolkenfetzen rasen am Kabinenfenster vorbei. Die klare, kühle Stimme des Majors dringt ins Unterbewusstsein des völlig verstörten Siegfried Lenz. Aussteigen! Er zögert. Was wird mit der Maschine? Sie darf niemanden in Gefahr bringen. Bin ich auf Nordkurs? Noch zehn Sekunden, Genosse Flugleiter! Noch fünf Sekunden ... „Katapultieren Sie!“ Jetzt ist der Kommandoton wie ein Hieb. Siegfried Lenz reagiert automatisch. Tausendfach geübte Griffe entscheiden nun über sein Leben. Das Kabinendach wird fortgerissen. Der Treibsatz zündet und schleudert den Sitz mit dem Flugzeugführer von der stürzenden Maschine weg. Gleich darauf löst sich Mann und Gerät. Über Siegfried Lenz öffnet sich mit lautem Knall der Fallschirm. Er fällt pendelnd einer glatten, grüngrauen Fläche entgegen. Die Ostsee! Seine Beine stechen wie Dolche ins Wasser, und im nächsten Augenblick trifft ihn ein Schmerz, als tauche er in glühende Lava. Ein riesiger, schwarzer Rachen schnappt nach ihm, und alle Lichter verlöschen. Leutnant Lenz hat das Bewusstsein verloren.“ Der zweite Titel von Wolfgang Held, der in diesem Newsletter präsentiert wird, heißt „Im Netz der weißen Spinne“ und erschien 1972 beim Kinderbuchverlag Berlin: Sieben Jungen und Mädchen finden im Fluss einen Behälter. Er bringt höchste Gefahr. Gift ist in den Strom geraten. Wer produziert solch gefährliche Giftstoffe? Und wozu? Wer ist verantwortlich für ihre Verwahrung? Wolfgang Held hat in dieser spannenden Erzählung Fragen gestellt und beantwortet, die noch immer von Bedeutung sind. Er sieht nicht nur die Erscheinungen, sondern erklärt auch Ursachen und Zusammenhänge. Die Überzeugungskraft erwächst aus ihrem dokumentarischen Boden. Die Fantasie des Autors hält sich an Tatsachen, die uns in Erinnerung sind und täglich neu entstehen können ... Hier ein Auszug aus „Im Netz der weißen Spinne“ vom Beginn des ersten Kapitels, das überschrieben ist mit „Die Insel der sieben Robinsone“: „Tcha, dann hätten wir wohl wieder mal 'ne Woche hinter uns“, schnarrte Kapitän Berthold und paffte eine dicke Wolke aus seiner Tabakspfeife. Der Krüll von der billigsten Sorte stank wie angebranntes Sofa. Es gab nur wenige Leute, die es in diesem beißenden Dunst auf der Kommandobrücke länger als fünf Minuten aushielten. Steuermann Lobbes war solche Ausnahme. Er fuhr bereits im zwölften Jahr neben Kapitän Berthold auf dem weißen Fahrgastschiff, das den eindrucksvollen Namen „Rheinkönig“ trug. „Mit Gottes Hilfe“, bestätigte Lobbes zufrieden die Feststellung seines Chefs. Für einige Sekunden verlor sich der Blick des Steuermanns träumerisch über dem träge dahinfließenden Strom, der hier zwischen Nierenstein und Gernsheim schon nahezu einen halben Kilometer breit war. Lobbes dachte an saftigen Schweinebraten und an Faulenzen in einem weichen Sessel und an sehr viel Bier. Er leckte genüsslich seine Oberlippe. „War mächtig lang gewesen, diese Woche“, meinte er. „Und damit Sie es nicht vergessen, Käptn: Morgen ist mein freier Sonntag!“ „Hm, hm“, klang es dumpf hinter dem klobigen Pfeifenkopf hervor. Kapitän Berthold äugte interessiert stromaufwärts. Backbord voraus kam die Teufelskralle in Sicht. Die lang gestreckte Insel verdankte ihren geheimnisvoll-gruseligen Namen einer Sage, in der behauptet wurde, dass der Beelzebub vor vielen Hundert Jahren auf einem Spaziergang Gefallen an diesem weiten, freundlichen Rheintal gefunden habe und auf den Gedanken gekommen sei, die schöne Landschaft mit hinab in sein unterirdisches Reich zu nehmen. Doch als er dann zupackte, empörte sich der Rhein gegen den obersten Teufel, schäumte gewaltig auf und schlug ihm mit ungeheuren Wellen sämtliche Fingernägel ab, die nun als Eilande im Strom lagen. Nach jener schmerzhaften Niederlage, so schworen die Bewohner des Tales jedem Besucher, habe sich der Teufel nie wieder in der Gegend blicken lassen, und deshalb gediehen hier in den Wein- und Obstgärten die Früchte besser als irgendwo sonst in der Welt. Der „Rheinkönig“ passierte auf seiner Linienfahrt Koblenz—Mainz—Ludwigshafen und zurück zweimal am Tag die Teufelskralle. Immer, wenn dort am Mast auf der Südspitze die seltsame Fahne mit dem schwarzen Totenkopf und den gekreuzten beiden Rosen darunter gehisst war, wusste Kapitän Berthold auch ohne Blick zum Kalender, dass wieder ein Wochenende begonnen hatte. Jedenfalls galt das für die Zeit von Mitte Mai bis Anfang Juli. Wenn erst die Sommerferien angebrochen waren, wehte die Fahne auch werktags am Mast. Sie verriet jedem, der es wissen wollte, dass die Insel bewohnt war. Der Totenkopf und die gekreuzten Rosen bedeuteten: Achtung, sieben Robinsone haben die Teufelskralle besetzt und wünschen keine Störungen! „Möchte wissen, wo sie heute stecken“, murrte der Kapitän und zog dreimal kurz hintereinander den Griff für das Signalhorn. Dreimal bebte die Luft. Es dröhnte vom Deck des „Rheinkönigs“ über den Strom, als trompeteten zwei Dutzend wilde, zornige Elefanten. Die Passagiere auf dem Vorschiff reckten erschrocken die Hälse. Einige Überängstliche schauten sich vorsichtshalber schon nach Rettungsringen um. Der Steward hatte Mühe, die Gäste zu beruhigen und ihnen begreiflich zu machen, dass es sich bei dem dreifachen Getöse keineswegs um einen Notruf, sondern um einen Gruß des Kapitäns an seine jungen Freunde auf der Insel an Backbord handle. Nun hielten ein halbes Hundert Augenpaare neugierig nach den Insulanern Ausschau. Die Teufelskralle hatte die Form einer schwimmenden Zigarre und maß von einem Ende zum anderen ungefähr zweihundert Meter. Die genaue Länge ließ sich nicht bestimmen, weil sie mit sinkendem Wasserstand wuchs und mit steigendem Pegel schrumpfte. Außerdem hatten ein paar Wissenschaftler festgestellt, dass die Strömung alljährlich etliche Zentimeter Land von der Südspitze fortspülte und am nördlichen Ende ablagerte. Die größte Breite hatte das Eiland mit fast dreißig Metern etwa in der Mitte. Birken, Buchen und Linden hielten mit ihren Wurzeln den sandigen Boden fest und verteidigten ihn bei jedem Hochwasser. Zur Uferseite hin gab es einige knorrige Weiden, die wie Wächter an einer kleinen Bucht standen. Hier war vom Strom ein schmaler Sandstreifen angeschwemmt worden, und an dieser Stelle befand sich zudem der einzige Anlegeplatz, ein stabiler Bootssteg. Dichtes Buschwerk schützte die stillen Lichtungen im Inselinneren vor unerwünschten Blicken und behütete die friedliche Ruhe. Im Gezweig nisteten viele Arten von Vögeln, und die große Kaninchenfamilie brauchte hier ebenso wenig wie die Sippe der Eichhörnchen Fallen oder Flinten zu fürchten. Die Robinsone hatten von Anbeginn an alles Getier auf ihrer Insel für heilig und unantastbar erklärt. „Na also!“ Ein breites Schmunzeln verdoppelte die Falten und Fältchen im Wettergesicht des Kapitäns. Drüben auf der Insel löste sich eine hellhäutige Gestalt aus dem Grün des Dickichts. Ein ziemlich dürrer, hoch aufgeschossener Junge mit einer merkwürdigen Haartracht, die einer Mischung aus Löwenmähne und Fransenbesen glich. Er war nur mit einer knallroten Badehose bekleidet und trug eine Brille mit auffallend großen, runden Gläsern. Der Kapitän erkannte ihn sofort. Während seines Urlaubs im vergangenen Jahr hatte sich der alte Fahrensmann eines Tages ein kleines Motorboot ausgeliehen und der Insel einen Besuch abgestattet, weil er gar zu gern herausbekommen wollte, was es mit diesen Robinsonen auf sich hatte. Aus diesem unangemeldeten Besuch war eine Freundschaft geworden. „Das ist Mix“, sagte der Kapitän, obwohl auch Steuermann Lobbes längst alle jungen Insulaner mit Namen kannte. „Wenn das meiner wäre, würde ich ihn mal unter den Rasenmäher halten“, meinte er bissig, weil er langhaarige Jungen nicht ausstehen konnte. Der Kapitän warf ihm einen geringschätzigen Blick zu. „Klingt verdammt komisch, wenn einer so was meckert, der sich mit einem Waschlappen kämmen kann“, spöttelte er, denn Lobbes' ausgebeulte Schiffermütze verbarg eine spiegelblanke Glatze. Der Steuermann kniff ein wenig die Augen zusammen und starrte angestrengt über den Bug. Für ihn war dieses Thema abgeschlossen. Armin Breitmann, von seinen Freunden aus unerklärlichen Gründen kurz Mix genannt, war der Eigentümer dieses knapp fünfzig Meter vom Ostufer entfernt im Rhein liegenden Eilandes. Er hatte es ein Jahr zuvor als Geschenk zum Geburtstag bekommen. Sein Vater, der Fabrikant Hugo Breitmann, liebte solche Überraschungen. Mehr als siebenhundert Frauen und Männer arbeiteten für ihn in seinen Kaffeeröstereien, Fuhrparks und Spezialverkaufsstellen. Breitmann-Mokka war bekannt und brachte Gewinn. Armins Vater besaß einen weißen Bungalow im vornehmsten Viertel von Altweil, zwei sehr teure Autos, eine Berghütte in den Alpen und ein Wochenendhaus an der spanischen Mittelmeerküste. Außerdem hatte Hugo Breitmann Ideen. Nicht nur, wenn es darum ging, der Konkurrenz eins auszuwischen oder noch einigen Tausend Leuten mehr einzureden, dass wirkliches Glück auf dieser Erde nur nach dem Genuss von Breitmann-Mokka zu finden sei. Der Mann ließ sich auch stets etwas Originelles für die familiären Feste einfallen. So hatte er seine Frau am zwanzigsten Hochzeitstag mit einem springlebendigen, zahmen Reh überrascht, und seine Tochter bekam im gleichen Jahr für ihr bestandenes Abitur eine gut gehende Tankstelle samt Personal, deren monatlicher Reinertrag ihr seitdem als Taschengeld zur Verfügung stand. Die Teufelskralle hatte er seinem Sohn gekauft, weil der Junge sich schon lange einen Platz wünschte, an dem ihn niemand herumkommandieren, schulmeistern oder wegen der Staubwedelfrisur aus der Ruhe bringen konnte. Nach der Anfangsfreude kam der Fabrikantensohn allerdings bald dahinter, dass es allein auf einer solchen Insel schnell langweilig wird. Er sprach deshalb mit einigen Mädchen und Jungen aus seiner Klasse, und bald darauf gründete er gemeinsam mit vier Schülerinnen und drei Schülern den Klub der Robinsone. Das erste gemeinsame Wochenende auf der Teufelskralle lag nun allerdings schon länger als ein Jahr hinter ihnen.“ Das fünfte und vorletzte Angebot entführt uns in ein noch immer eher unbekanntes Land. „Im Lande der weißen Kamele. Chronik einer Stippvisite“ von Egon Richter war erstmals 1986 im Hinstorff Verlag Rostock herausgekommen: Sie hatte noch nie ein Erdbeben erlebt, aber so - hatte sie das Gefühl - müsste es sich ankündigen: ein undefinierbares Dröhnen, ein Zittern des Bodens, eine gelbgraue Wolke, die vom Horizont her auf sie zutrieb, dann ein Donnern und Schlagen und endlich, wie zum Niederstampfen auf sie angesetzt, der Pulk der Kamele: Die Hälse hochgereckt, trompetend, blökend, rasten die Tiere auf sie zu. Philipp schrie, sie solle sich um Gottes willen zurückhalten, aber dazu war sie nicht hergekommen, und trotz der beklemmenden Furcht, die sie vor der Urgewalt der anstürmenden Leiber ergriffen hatte, trat sie ihnen entgegen. Gewiss, sie musste hin und her springen vor oder inmitten der stampfenden, sich gegenseitig bedrängenden Kamele, die wie eine gelbbraune, helle, ockerfarbene Masse um sie herum wogten, von den beiden berittenen Hirten mit Stöcken und Hunden in Schach gehalten. Aber es gelang ihr, diesen freien Geschöpfen nahe zu sein, ihren herben strengen Duft einzuatmen und wenigstens einen Augenblick in ihre großen lidlosen Augen zu sehen, in denen sich die ganze Welt zu spiegeln schien. Jetzt wusste sie, was es bedeutete, wenn die Einheimischen die Schönheit mit dem Kamelauge verglichen. Es kam keine Ruhe in die Herde, sie strebte davon, suchte der Menschenhorde zu entfliehen. Die Hirten stiegen keinen Augenblick aus dem Sattel, und kaum, dass sie gekommen waren, jagten sie pfeifend und rufend mit der Herde zurück in die ruhevolle heimische Steppe. Es war wie ein Spuk, und minutenlang fragte sie sich, ob sie dies eben wirklich erlebt hatte ... Sie aber stand neben den Akazienbüschen und blickte der schnell sich entfernenden Staubwand nach. Sie hatte das Gefühl, ihr entschwände ein Stück Welt, das sie niemals wiederfinden würde ... Solche und andere Erlebnisse abenteuerlicher, seltsamer oder alltäglicher Art schildert Egon Richter in seiner interessanten Reisereportage aus einem fernen Land, wo zwischen den Bergen Ostsibiriens, der Mongolei und Chinas der britische Weltreisende Carruthers im Kohlfeld eines Siedlers den Mittelpunkt Asiens markierte, Regierung und Parlament sich in einem hölzernen Blockhaus versammelten und bunte dreieckige Briefmarken mit französischem Text den Namen des unbekannten Staates über die Welt trugen: TUWA. Aber hören wir einfach mal zu: „Was konnte sie über Tuwa erzählen? Jetzt, in dieser Stunde zwischen Dämmerung und Nacht, am Ende der langen Betonbahn des Zwischenlandeplatzes, umgeben von der schwarzen Mauer des Waldes, frierend im kühlen Wind und im nässenden Nieselregen, dachte sie zuerst an die Sonne. Sie sah zu Philipp hinüber, der in dem kleinen Häuflein Passagiere schweigend die Arbeit der Monteure beobachtete und auf dessen heller Windjacke sich dunkle Feuchtigkeit auszubreiten begann, und sie fragte sich, ob auch er jetzt an Tuwas strahlende Sonne dachte. Jedoch war sie fast sicher, dass ihn andere Überlegungen beschäftigten. Historische vielleicht, völkerkundliche oder gar wirtschaftliche, auf jeden Fall solche, die sie „sachlich und nüchtern“ zu nennen pflegte. Falls er, eingekreist von Regenschwaden, überhaupt Überlegungen anstellte und nicht nur argwöhnisch dem Mühen der Monteure zusah, berechnend, dass - sollte diese Arbeit sich noch länger verzögern - kaum Chancen bestünden, das Anschlussflugzeug nach Europa zu erreichen. Nein, sie war sicher, dass Philipp nicht an die Sonne dachte. Er nahm die Natur wahr und hin wie die Luft zum Atmen. Sie stellte nichts Besonderes für ihn dar, nichts immer wieder Außergewöhnliches. Sie war für ihn weder Anlass noch Gegenstand, über die es sich nachzudenken lohnte: Sie war da, und das genügte. Manchmal war sie erfreulich und bisweilen ärgerlich, sie beförderte oder behinderte sein Tun, aber sie erregte ihn nicht. Er mochte Katzen und hasste Hühner, von denen er behauptete, sie seien die dümmsten Geschöpfe auf Gottes Erde, und er war durchaus imstande, angesichts des harmonischen Farbenspiels einer Landschaft festzustellen, die sehe aus wie eine Werbepostkarte für Technicolor. Philipp war ein Organisationsfanatiker: Noch bevor sie irgendwo eintrafen, wusste er genau, was und wohin er wollte. Er verfügte über Termin- und Fahrpläne, über exakte Zielvorstellungen und über ein gerüttelt Maß Erfahrungen in und mit diesem Kontinent. Er hatte ihn durchstreift, durchflogen und durchfahren, er kannte seine Gegebenheiten und Beschwernisse, und er wusste aus eigenem Erleben, welche Folgen ein Dauerregen, ein verpasstes Flugzeug oder eine Autopanne in der Steppe haben konnten. Ohne ihn wäre sie hilflos gewesen in der Unendlichkeit dieses fremden Erdteils, und sie war ihm dankbar für die Sicherheit, die er ihr einflößte. Philipps „Nüchternheit“ aber störte sie. Manchmal, wenn diese Tatsache in ihr Bewusstsein drang, keineswegs häufig, kam ihr Philipp wie ein Fremder vor. Das verging rasch, aber nie für immer. In den frühen Jahren ihrer Ehe hatte sie oft versucht, Philipp etwas von ihren Neigungen einzupflanzen. Sie hatte ihn ermuntert, mit ihrem Vater zum Fischen hinauszufahren, morgens, wenn das Licht des Tages noch jung war, und immer in der Hoffnung, er würde Ähnliches dabei erleben wie sie: den Farbwechsel des Sonnenaufgangs, der ihr stets wie der Beginn des Lebens vorkam, das Rollen der Rohrdommeln im Schilf, das wie ein Abgesang der Nacht wirkte, oder das Klingeln der Lerche, wenn sie hoch über Strom und Feldern den Tag einläutete. Aber immer hatte sie vergeblich auf Äußerungen dieser Art aus seinem Mund gewartet. Er hatte mit ihrem Vater nur über die Technik des Reusenfischens debattiert, über Stellnetze und Glühkopfmotoren und endlich, beim Frühstück, wenn ihre Mutter Speckeier und heißen Kaffee auf den Küchentisch gestellt hatte, über ihres Vaters Seefahrerzeiten, die Volksbräuche auf Samoa, die listigen Händlertaktiken in Schanghai und schließlich über die Seeschlacht im Skagerrak und die Kieler Matrosen. Aber von der schwirrenden Lerche war niemals die Rede gewesen. Nicht, dass sie eine lebensfremde Schwärmerin war, das ganz und gar nicht! Seit sie vor mehr als dreißig Jahren ihr naturwissenschaftliches Studium beendet hatte, schlug sie sich im Labor ihres Betriebes tagtäglich nicht nur mit Säuren, Basen, Salzen und Farben herum, sondern auch mit Plankennziffern und Wettbewerben, mit Materialmangel und unsinnigen Verpflichtungen, mit kärglichen Erfolgen und viel zu oft mit Leuten, denen das alles gleichgültig war. Oft hatte sie vieles davon allein ertragen und durchstehen müssen, ebenso wie die Sorgen und Freuden mit den Kindern, weil Philipp wieder wochenlang in der Weltgeschichte herumreiste. Wenn in solcher Zeit betriebliche Hektik, das Gestrüpp von Plankorrekturen, Beratungen und Versammlungen sie niederzudrücken drohten, war sie in den Wald vor der Stadt gelaufen oder an die hellen Ufer des steinigen Strandes, und das Wispern der Bäume oder das Rauschen des Meeres hatten ihr Ruhe, Freude und Sicherheit wiedergegeben. Philipp dagegen fand seine größte Befriedigung in unablässiger Betriebsamkeit. Je kunterbunter das Leben mit ihm umsprang, desto wohler fühlte er sich. Stille und Ruhe machten ihn nervös, ohne prall gefüllten Terminkalender war er nur ein halber Mensch. Vielleicht war es gerade diese immer tätige Beweglichkeit, die sie an ihm liebte. Vielleicht liebte man im anderen immer das, was man selbst nicht besaß? Dennoch hätte sie ihn gern zu manchen ihrer Neigungen hinübergezogen, aber solchen Absichten entzog er sich. Und er lachte nur, wenn sie ihm im heimischen Datschengarten, in dem er alle schweren Arbeiten zwar knurrend, aber mit größter Präzision erledigte, vorwarf, dass er einen Blaustern nicht einmal von einem Krokus unterscheiden könne. Nein, sie war sicher, dass er nicht an Tuwas Sonne dachte in dieser scheußlichen Regennacht, in der ein Jeep die Monteure endlich dem schlierigen Licht des Flughafengebäudes entgegenfuhr und Philipp sie über die kurze Leiter in die warme Kabine schob. Dennoch konnte sie sich nicht enthalten, ihn zu fragen: Was denkst du? Und es überraschte sie nicht, dass er, als er ihr die nasse Jacke abgenommen, ihren Sicherheitsgurt befestigt und sich selbst auf dem Sessel neben ihr zurechtgerekelt hatte, seine Hand auf ihren Arm legte und erklärte: Ach, Eule, woran denke ich? Das ist wieder eine deiner typischen Fragen - ich denke gar nicht, ich schlafe jetzt, wir haben noch sechs Stunden vor uns in dieser luftigen, schwarzen Höhe, und die sollten wir nutzen.“ Kommen wir wieder zurück nach Europa und Mecklenburg-Vorpommern, Godern und in die Gegenwart und schließen wir mit zwei interessanten Hinweisen auf Wolfgang Schreyer, der sein Buch „Eiskalt im Paradies“ einem gewissen Hubert v. Blücher gewidmet hat. Wer ist Hubert v. Blücher fragt man sich und erfährt die Antwort von Wolfgang Schreyer selbst. Und zwar in seinem 2008 in 1. Auflage im Rostocker BS-Verlag veröffentlichten 200-Seiten-Bändchen „Ahrenshoper Begegnungen. Ein Haus am Meer und seine Gäste“: Schreyer zitiert die DEFA-Filmlegende Prof. Kurt Maetzig, von dem er sein Haus in Ahrenshoop erworben hatte, und setzt dann fort: „Einen von ihm (also Prof. Maetzig) schon vergessen, empfing er im Sommer 1957 hier: den Filmer Hubert von Blücher, dem ich kurz darauf selber in Babelsberg begegnet bin. Der hatte, zuletzt mit dem Regisseur Ernesto Remani, in Süd- und Nordamerika gedreht. Nun hoffte er, mit dem Apparat der DEFA dem Provinziellen des westdeutschen Filmbetriebs zu entgehen. Von ihm kam die Idee zu dem TV-Dreiteiler „Tempel des Satans“, wir freundeten uns an, und 30 Jahre später schickte er mich für den Roman „Endzeit der Sieger“ quer durch die USA. Doch als ich mich revanchieren wollte, mit einer Einladung an die Ostsee, da zögerte er. Denn inzwischen gehörte ihm in Düsseldorf eine Firma der Rüstungsindustrie, und er fürchtete, die Stasi werde ihn kontaktieren, falls er nochmal in die DDR käme. „Wie würden die das wohl tun?“, fragte er mich in Westberlin. – „Na, durch einen, den du kennst“, sagte ich arglos, „wie zum Beispiel mich …“ Hubert versank in Schweigen, und mir ging auf, daß man keinen Freund verunsichern darf – oder durfte, damals in jenen Zeiten“, fügt Schreyer hinzu. Hubert von Blücher ist übrigens tatsächlich ein Nachfahre des berühmten Rostockers Gebhard Leberecht von Blücher, des „Marschall Vorwärts“. Noch mehr über die beiden Brüder Hubert von Blücher und Hasso von Blücher steht übrigens in den bereits erwähnten und bei der EDITION digital auch als E-Book zu habenden Erinnerungen „Der zweite Mann“. Und nun noch etwas Material aus den Akten, das wie schon eingangs erwähnt – richtig ausgewählt, dokumentiert und gelesen – ebenfalls sehr lebendig und spannend sein kann. 2015 brachte Helmut Bulle bei der Edition D.B. in Erfurt unter dem schon ein wenig reißerisch formulierten und damit neugierig machenden Titel „Die wilde Ehe der Justina M.“ Aktenkundiges vom Rennsteig heraus. Der Autor, übrigens ein gleichaltriger Schulkamerad des mit einer Menge Bücher bei der EDITION digital vertretenen Mediziners und Schriftstellers Dietmar Beetz = D.B., hatte im Staatsarchiv Rudolstadt aufschlussreiche Dokumente gefunden, gesammelt und bearbeitet. Ihm gelingt es nicht zuletzt wegen deren Verschiedenartigkeit, einen interessanten Einblick in die Geschichte „unserer heimatlichen Region um den Rennsteig, die ja unsere Kindheit und Jugend maßgeblich beeinflusst und geprägt hat“ zu vermitteln, wie Bulle in einem „Brief an einen Schulkameraden als Vorwort“ schreibt: Lasst Akten sprechen! - 1835: Sechs Tage Gefängnis und drei Tage Fronarbeit für ein Stück Buchenholz; 1889: Wilddieb Becker am Höllteich bei Neustadt am Rennsteig erschossen - und zwischendrin, was nachzulesen ist im Staatsarchiv Rudolstadt zur „wilden Ehe“ der Justine Möller, anno 1839. - Kommentare überflüssig; Akten sprechen auch bei den anderen Texten, so bei der „Not der geschwängerten Maria Elisabeth Riethin aus Breitenbach“. Aber wie war das nun genau mit der „wilden Ehe“ der Justine Möller, wie sie in einem Brief der Fürstlich Schwarzburgischen Konsistorial Kommission an den Pfarrer Röhrig in Neustadt (1839) dokumentiert ist? Nehmen wir doch dieses Schreiben einmal zur Hand und schauen wir in Selbiges hinein. Aber zuvor sei eine ebenso nützliche wie notwendige Vorbemerkung wiedergegeben: „Neustadt am Rennsteig war Jahrhunderte lang durch eine „Landesgrenze“ in zwei Teile getrennt. Der Ortsteil nördlich des Rennsteigs, im Volksmund „Schwarzburger Seite“ genannt, gehörte bis 1918 zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, der südliche Teil, die „Meininger Seite“, zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Jeder Ortsteil verfügte über eine eigene Infrastruktur. Dazu gehörten u.a. jeweils eine Verwaltung nebst Bürgermeister und Gemeindediener, eine Schule, eine Kirche, ein Friedhof, eine Trinkwasserversorgung, ein Förster und ein Kuhhirte. Obwohl die administrative Trennung 1924 aufgehoben wurde, haben einige dieser Einrichtungen aus Gründen der Zweckmäßigkeit weiterbestanden. Der Brief der Konsistorial Kommission aus Gehren vom 26. Februar 1839 an den Pfarrer Röhrig von Neustadt (Sachsen-Meiningen) charakterisiert die Folgen der durch di Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3813 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books Bücher über Mecklenburg-Vorpommern und von Autoren aus dem Bundesland heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen. Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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