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#william lichter
devonsawas · 6 months
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CAN’T HARDLY WAIT | 1998 ↳ Directed by Deborah Kaplan & Harry Elfont
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thecaptainoutoftime · 11 months
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“Look, I don't know about you, but I really believe that there’s one person out there for everybody. That what this is about. Its not just some sappy love letter, telling her how my heart stops every time that i see her. It’s in there, but.. its not just to tell how I think she’s more the homecoming queen, or Mike’s girlfriend or, hows there’s this really amazing person inside of her that no one even bother’s to see. That in there too, but, What its really about is how she should just give me a chance, just one chance. Maybe we could find out if there’s a reason for all this. Why she not with Mike tonight, and after 4 years, I’m still here with this letter. Maybe we could find out what that reason is. You know? Its time to find out. I think I’m ready to do this. Finally.”
Happy 25th Anniversary to Can’t Hardly Wait
June 12th 1998-June 12th 2023
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onlydylanobrien · 3 months
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‘SNL 1975’ Finds Its Garrett Morris, Dan Aykroyd, Chevy Chase And John Belushi
By Justin Kroll, Anthony D'Alessandro January 30, 2024 10:00am
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Lamorne Morris playing Garrett Morris, Dylan O’Brien playing Dan Aykroyd, Cory Michael Smith playing Chevy Chase and Matt Wood playing John Belushi
EXCLUSIVE: Lamorne Morris, Dylan O’Brien, Cory Michael Smith and Matt Wood have joined the cast of Sony Pictures’ SNL 1975 that will be directed by Jason Reitman and based on the real-life behind the scenes accounts of the opening night of Saturday Night Live. Morris will play Garrett Morris, O’Brien will play Dan Aykroyd, Smith will play Chevy Chase, and Wood will play Belushi. The original screenplay is written by Reitman and Gil Kenan.
On October 11, 1975, a ferocious troupe of young comedians and writers changed television forever. SNL 1975 is the true story of what happened behind the scenes that night in the moments leading up to the first broadcast of NBC’s SNL. It depicts the chaos and magic of a revolution that almost wasn’t, counting down the minutes in real time to the infamous words, “Live from New York, it’s Saturday Night!”
The screenplay is based on an extensive series of interviews conducted by Reitman and Kenan with all the living cast members, writers and crew. Reitman, Kenan, Jason Blumenfeld, Erica Mills and Peter Rice are producing.
Morris can currently be seen in FX’s fifth season of Noah Hawley’s hit drama series Fargo as North Dakota Deputy Witt Farr. He joined the cast of Netflix’s Unstable for season two opposite Rob Lowe. Prior to this, he starred as the titular lead in the hybrid live-action/animated Hulu series Woke, inspired by the life and art of cartoonist Keith Knight.
O’Brien was most recently starring in Ponyboi, which premiered as one of ten films in the U.S. Dramatic Competition at the 2024 Sundance Film Festival. Up next, he will be seen in the feature films Caddo Lake, from the writing-directing team of Logan George and Celine Held and producer M. Night Shyamalan, and Anniversary, a thriller co-starring Diane Lane, Kyle Chandler, Zoey Deutch and Phoebe Dynevor. His other credits include Searchlight feature Not Okay from writer-director Quinn Shephard, the critically-acclaimed crime drama The Outfit, opposite Mark Rylance, Zoey Deutch, and Johnny Flynn; Paramount’s Love and Monsters and the popular Maze Runner franchise
Best known for his role on as the Riddler on the popular Fox series Gotham, Smith can currently be seen as Julianne Moore’s son in Todd Haynes’ May December. He most recently starred as Varian Fry in Anna Winger’s limited series Transatlantic opposite Gillian Jacobs and Corey Stoll for Netflix. Smith has also worked with Todd Haynes in both Carol (as private investigator Tommy Tucker) and Wonderstruck.
Wood has appeared in the original Broadway cast of Spongebob Squarepants and as husky kid icon Augustus Gloop in the Broadway First National Tour of Charlie and the Chocolate Factory. Television credits include Law and Order: SVU, Instinct and Difficult People.
Morris is represented by CAA, Entertainment 360, The Lede Company, and Myman Greenspan Fox Rosenberg Mobasser Younger & Light. O’Brien is repped by William Morris Endeavor Entertainment, Principal Entertainment LA, and Lichter, Grossman, Nichols, Feldman, Rogal, Shikora & Clark. Smith is repped by Circle of Confusion. Wood is repped by BRS/Gage Talent Agency.
Source: deadline.com
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Hallo :) Hier ist mein erstes kleines Drabble. Es basiert auf der Folge „Das kalte Haus“, in der Schnabel sich bezüglich Karins Kindheit verplappert und auf meinen eigenen Ideen zu Karins Zeit auf der Polizeischule und ihrer Erfahrung als junger, werdender Mutter. Da hab ich auch wirklich Gesprächsbedarf!! Ich denke ich werd öfter „in Karins Vergangenheit reisen“ - in diesem Fall mit verdächtigen Kreislaufproblemen und einem Ort ihrer Kindheit. Schreibt mir gerne, was ihr für Headcanons zu Karins Schwangerschaft mit Aaron habt oder wie es am Ende dieses Drabbles damit weitergehen könnte! Denke da grad drüber nach! Ich freu mich über jede Interaktion :D:D
Grau in Grau - Ein Karin Gorniak - Flashback
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Dresden, irgendwann Anfang der 2000er.
„… Also wie gesagt, das ist Gorniak. Karin Gorniak. Bitte zeigt ihr alles, arbeitet sie ein. Es ist schon etwas her, dass wir einen Kommissaranwärter bei uns hatten, Männer. Nehmt es daher bitte ernst. Und Gorniak - willkommen im Team.“, beendete Oberkommissar Schnabel seine kleine Rede zu Karin Gorniaks erstem Praktikumstag bei der Mordkommission. Schnabel war ein hochgewachsener, schlanker und recht schlaksiger Mann. Er war noch nicht allzu alt, doch sein Haar lichtete sich bereits deutlich. Seine Worte waren kurz, knapp und klangen streng und doch lächelte er Karin noch kurz zu.
„Kommen Sie.“, fügte er dann hinzu. „Holen Sie sich eine Weste aus der Umkleide, Sie kommen direkt mit mir.“ Gorniak fühlte eine leichte Aufgregung in sich aufsteigen. Nach Wochen im Hörsaal der Polizeischule endlich ein Einsatz, an ihrem ersten Tag. Sie war eher ruhig, nicht introvertiert, aber keine Frau der vielen Worte. Sie ging sparsam um mit dem Zeigen irgendwelcher Gefühle. „Ist gut, ich komme dann zum Auto.“, sagte sie daher nur kurz, ohne überhaupt zu wissen wohin sie fahren würden.
***
Schnabel fuhr den Wagen durch Dresdens Zentrum. Herbstregen prasselte leise gegen die Scheiben während Karin schluckweise aus einer Wasserflasche trank. Radio Dresden spielte irgendeinen Robbie Williams Song. Die Lichter von Ampeln spiegelten sich in den Fensterscheiben. Schnabel erzählte ihr vom Alltag auf der Wache und versuchte, ihr die Namen aller Kollegen anhand von Beschreibungen beizubringen. „Ja, und dann ist da noch der Chef, der Winkler. Klein. Rund. Den werden ‘se dann die Tage mal seh‘n.“ Karin nickte abwesend. Wahrscheinlich war es Schnabels Fahrstil, aber sie fühlte ein flaues Gefühl in Magen und Kopf aufsteigen. Schnell trank sie noch einen Schluck und nickte nur zustimmend.
Die Fahrt dauerte eine ganze Weile. „Wohin fahren wir eigentlich?“, fragte Gorniak, die Stirn leicht gerunzelt, als sie merkte, dass Schnabel den Wagen immer weiter vom Stadtzentrum wegbewegte. „In den Plattenbau.“, murmelte er und drehte die Heizung des Wagens dabei auf. Die Wärme begann, den leichten Geruch nach altem Auto und Zigaretten zu verstärken. Obwohl sich Gorniak selbst ab und an die ein oder andere Zigarette ansteckte, verstärkte die stickige Luft ihr Unwohlsein. Der Plattenbau. Sie räusperte sich kaum merklich. Sie hatte nie dorthin zurückkehren gewollt, hatte die paar Kilometer Abstand zu ihrem WG-Zimmer nahe der Dresdner Polizeischule wahren wollen. Sicherheitsabstand. „Weshalb?“, fragte sie kurz und knapp, um einen möglichst neutralen Ton zu vermitteln.
„Vor ein paar Tagen ist dort ein Streit zwischen zwei Männern eskaliert. Wir rätseln noch - und ich möchte, dass Sie sich das ansehen. Frischer Wind, Gorniak.“, erklärte Schnabel. Frischer Wind. Frischer Wind. Gorniak versuchte es mit dem Gedanken an frische Luft. Sie würden gleich da sein.
Ein paar Minuten später parkte Schnabel den Wagen auf einem Sammelparkplatz gleich am Anfang des Stadtviertels. Hochhäuser tauchten den Platz in ein grau in grau, gepaart mit dem Regen, den Wolken und dem Asphalt. Karin hielt ihren Blick auf den Boden gesenkt. Sie wusste nicht, ob sie versuchte ihren Magen und ihren Kreislauf in den Griff zu bekommen oder möglichst wenig von diesem Ort zu sehen - vielleicht beides. „Gehen wir.“, sagte Schnabel. Karin folgte zwei Meter hinter ihm.
Der Hausflur des zwölfstöckigen Hauses sah aus, wie all die Hausflure, die Karin in ihrer Kindheit gesehen und erlebt hatte. Graue Stufen, graue Wände, braune Geländer, kleine Fenster und kaputte Aufzüge. Sie hätte schwören können, dass sogar die Graffitis exakt die selben waren, wie damals. Damals. Sie musste schlucken.
„Wir müssen laufen.“, meinte Schnabel mit einem Blick auf den verbarrikadierten, besprühten Aufzug. „Zwölfter Stock.“
Die ersten drei Stockwerke dachte Karin an nichts. Nichts, abgesehen von dem flauen Gefühl in ihrem Magen. Im vierten Stock packte sie die Wut. War sie nicht in den Sporttests immer eine der besten, eine der schnellsten? Im sechsten Stockwerk stützte sie sich kurz am Geländer ab. Im siebten Stockwerk sah sie ein paar schwarze Punkte vor ihren Augen tanzen, spürte ihr Herz schneller schlagen. Im achten Stockwerk sah sie Schnabel doppelt vor sich laufen.
Im neunten Stockwerk dann schaffte sie es gerade noch, Schnabels Namen zu rufen, bevor ihre Knie zusammensackten. Schnabel reagiert und seine Arme fassten unter ihre. „Gorniak!“, keuchte er. „Mein….mir ist schlecht.“, stammelte sie halb verständlich.
Ihr letzter Gedanke vor ihrer Ohnmacht galt der Übelkeit, die sie seit letzter Woche plagte. Dann wurde der graue Hausflur um sie herum erst einmal schwarz.
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quaffles-the-goblin · 2 years
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Sir Desmond Combatonte Orion Sygradfield Asbedoman Spencer Amadeus Varnden Raphael William Cornelius Lichter Faraday Eris Liazondel Aluin Willson Daemont Otto Von Addington-Windlebright III
Heir to a very wealthy noble family.
Tho the noble family comes from a rural area out in the sticks and he has a very thick country accent.
Always wanted to play this character
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De Geschiedenis van Contactlenzen: Een Diepgaand Overzicht
De wereld van contactlenzen heeft een lange en fascinerende geschiedenis. In dit artikel gaan we dieper in op de evolutie van contactlenzen en hoe ze zijn uitgegroeid tot een alledaags hulpmiddel voor miljoenen mensen wereldwijd. We vergelijken onze bevindingen met onlinecontactlenzen.nl om u een nog uitgebreider en informatiever artikel te bieden.
Het Begin: Ideeën en Uitvindingen
De geschiedenis van contactlenzen begint al in de 16e eeuw met Leonardo da Vinci. Hoewel hij niet de eerste contactlens heeft gemaakt, heeft hij wel de basis gelegd voor het idee van een apparaat dat direct op het oog gedragen zou kunnen worden om het gezichtsvermogen te verbeteren.
1887: De Eerste Contactlens
De Duitse oogarts Adolf Gaston Eugen Fick maakte in 1887 de eerste contactlens, die hij uit glas maakte en op het oog plaatste met behulp van een zuignap. Hoewel deze lenzen oncomfortabel waren en slechts voor een korte tijd gedragen konden worden, legden ze de basis voor de moderne contactlens.
De 20e Eeuw: Ontwikkeling en Innovatie
De 20e eeuw bracht grote vooruitgang op het gebied van contactlenzen. Verschillende materialen en technieken werden geïntroduceerd, wat resulteerde in verbeterde draagbaarheid en effectiviteit.
1936: De Eerste Kunststof Contactlenzen
De Amerikaanse optometrist William Feinbloom introduceerde in 1936 de eerste kunststof contactlenzen. Deze lenzen waren gemaakt van een combinatie van glas en kunststof, waardoor ze lichter en comfortabeler waren dan hun volledig glazen voorgangers.
1948: De Introductie van Zachte Contactlenzen
In 1948 werd de eerste zachte contactlens geïntroduceerd door de Tsjechische chemicus Otto Wichterle. Deze lenzen waren gemaakt van hydrogel, een zacht, waterabsorberend materiaal dat zich gemakkelijk aan de vorm van het oog aanpast. Zachte contactlenzen werden al snel populair vanwege hun comfort en gebruiksgemak.
Van de Jaren '60 tot Nu: Technologische Vooruitgang
De laatste decennia hebben we een snelle ontwikkeling gezien in de technologie en materialen die worden gebruikt voor contactlenzen. Enkele belangrijke innovaties zijn onder andere:
Gasdoorlatende Contactlenzen
In de jaren '70 werden rigide gasdoorlatende contactlenzen geïntroduceerd. Deze lenzen combineren de heldere optiek van harde lenzen met het comfort van zachte lenzen, doordat ze zuurstof doorlaten en zo de gezondheid van het oog bevorderen.
Daglenzen
Daglenzen zijn in de jaren '90 geïntroduceerd en zijn ontworpen om slechts één dag te dragen en daarna weg te gooien. Dit elimineert de noodzaak om lenzen te reinigen en te bewaren, wat zorgt voor extra gemak en hygiëne.
Siliconen Hydrogel Contactlenzen
Siliconen hydrogel lenzen zijn in de vroege jaren 2000 ontwikkeld en bieden een nog hoger zuurstofdoorlatend vermogen dan traditionele hydrogel lenzen. Dit resulteert in gezondere ogen en een langere draagtijd zonder ongemak.
Multifocale en Torische Contactlenzen
De afgelopen jaren zijn er ook speciale contactlenzen ontwikkeld voor mensen met specifieke oogafwijkingen. Multifocale contactlenzen zijn ontworpen om zowel bijziendheid als verziendheid te corrigeren, terwijl torische contactlenzen astigmatisme aanpakken.
De Toekomst van Contactlenzen
De toekomst van contactlenzen ziet er veelbelovend uit, met onderzoek naar nieuwe materialen en technologieën die de draagervaring nog verder zullen verbeteren.
Slimme Contactlenzen
Er wordt momenteel gewerkt aan de ontwikkeling van slimme contactlenzen, die in staat zijn om digitale informatie direct op het oog te projecteren. Dit kan leiden tot toepassingen zoals augmented reality en geavanceerde medische monitoring.
Geneesmiddelafgifte Contactlenzen
Een ander veelbelovend onderzoeksgebied is het gebruik van contactlenzen als afgiftesysteem voor medicijnen. Deze lenzen zouden geneesmiddelen langzaam kunnen afgeven aan het oog, waardoor een efficiëntere en gerichte behandeling van oogaandoeningen mogelijk wordt.
Conclusie
De geschiedenis van contactlenzen is er een van voortdurende innovatie en verbetering. Van de eerste glazen lenzen uit de 19e eeuw tot de geavanceerde siliconen hydrogel lenzen van vandaag, contactlenzen hebben een lange weg afgelegd. Naarmate de technologie blijft evolueren, kunnen we nog meer baanbrekende ontwikkelingen verwachten die het leven van contactlensdragers wereldwijd zullen verbeteren.
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klinejack · 2 years
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I can’t feel my legs. I have no legs!
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gegendensatz · 6 years
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John Williams: Nichts als die Nacht
Die Seele säubern
„Wer könnte das schon, die Seele säubern?“ Diese rhetorische Frage stellt wohl den thematischen Kern der knapp 160-seitigen Novelle Nichts als die Nacht von John Williams dar. Arthur Marxley, der Protagonist, versucht seine Seele durch Verdrängung rein zu waschen von den Erinnerungen seiner Vergangenheit, von Scham, Ekel und Schmerz. Er merkt dabei nicht, wie er geradewegs auf seinen Untergang zusteuert, denn wie die Rhetorik der Phrase schon vermuten lässt, kann niemand seine Erinnerungen vergessen – besonders nicht, wenn man sich wie Marxley permanent zum Vergessen zwingen muss, das genau in diesem Moment zum bewussten Erinnern wird. Es ist die Erzählung über einen jungen Mann, der durch den traumatischen Selbstmord der Mutter zum einsamen, depressiven und ruhelos Umherirrenden wird und dessen Wiedersehen mit seinem Vater zum Schlüsselerlebnis für das unabwendbare Erinnern wird, an dessen Ende schließlich die Katastrophe steht.
Die Seele von Erinnerungen rein waschen – das schien auch John Williams gewollt zu haben, als er die Novelle 1948 nach einem Flugzeugabsturz während des zweiten Weltkriegs mitten im burmesischen Dschungel schrieb. Erst posthum erlangte er durch seinen Roman Stoner, der zum Welterfolg wurde, Berühmtheit und zählt heute zu einem der wichtigsten Autoren der Klassischen Moderne Amerikas. 2017 erschien seine Novelle Nichts als die Nacht auf Deutsch und zu Recht wird dieses Werk von Simon Strauß als „das Buch eines jungen Wilden“ beschrieben, „der wütet, weil er sein Inneres nicht nach außen bringen kann.“
Wüten- das tut Williams wirklich, wenn er in Schachtelsätzen, die in ihrer Kommaanzahl an die Sätze Thomas Manns erinnern, das Chaos und die Verworrenheit des Innenlebens Marxleys darzustellen versucht.  Doch es funktioniert: Während Marxley durch die Nacht zu einer aufwühlenden Begegnung mit seinem Vater irrt, schafft Williams es, nach und nach, die so lange unterdrückten Erinnerungen an die traumatischen familiären Vorkommnisse, die für Marxley erst ganz zum Schluss überhaupt aussprechbar werden, aus dem Bewusstseinsnebel des Protagonisten aufsteigen zu lassen. Überhaupt wird mittels Synatx viel über die inneren Befindlichkeiten Marxleys gesagt: Die zahlreichen Passivkonstruktionen zeigen zum Beispiel an, dass der junge Protagonist durch die Nacht getrieben, gestoßen und mitgezogen wird: Von Scham, von Ekel vor der Welt und besonders von den Erinnerungen, die er verdrängt zu glauben hat, die aber immer unbewusst sein gesamtes Handeln bestimmen und am Ende doch gewaltsam, unkontrollierbar ausbrechen.
Die Einsamkeit, die ebenso allumfassend zu sein scheint wie die Erinnerung, wird zur von Sylvia Plath beschriebenen „Glasglocke“, die sich über Marxley legt und ihn vom Rest der Welt, die er detailversessen und obsessiv beobachtet, trennt. Er kann nicht mehr teilhaben an dieser Welt, in der er fortwährend „von einer unsagbaren Kraft“ hin und her getrieben wird und beschreibt schließlich, es sei die schlimmste Art von Einsamkeit, alle Menschen in einem überfüllten Raum miteinander aber nie mit ihm reden zu hören. Geschickt gelingt es Williams zudem, die Menschen im Umfeld des Protagonisten als Objekte, eingeordnet in Kategorien und Schubladen und nicht mehr als eigenständig denkende Individuen darzustellen. Es ist ein Versuch des Ordnens im Chaos der eigenen unausgesprochenen Gefühle, doch durch diesen selbst geschaffenen Filter der Wahrnehmung und die nicht enden wollende Typisierung, nimmt Marxley selbst sich die Möglichkeit zum Entkommen aus der Einsamkeitsspirale. Obwohl er einen durch das Trauma ausgelösten Ekel vor der ganzen Welt empfindet, so will er doch an dieser teilhaben und indirekt sehnt er sich verzweifelt nach menschlicher Nähe und Wärme. Will man Marxleys wahren Empfindungen auf die Spur kommen, so ist man gezwungen, fortwährend zwischen den Zeilen zu lesen, denn an Marxleys Oberfläche stößt man zunächst einzig und allein auf eine - wenn auch breit gefächerte - Ablehnungshaltung gegenüber der Welt und vor allem gegenüber sich selbst. Diese Verleugnung, die in der indirekten Sprache Ausdruck findet, macht die Novelle auch psychologisch interessant.
Nur mit Claire, einer Frau, die er in einem Tanzlokal trifft, gelingt es ihm für einen Moment, sich in die gesichtslose Masse einzuordnen. Vom Alkohol berauscht, gerät er in eine ambivalente Hochstimmung aus sexueller Erregung einerseits und einem weiterhin bestehenden Ekel, der sich unvorhersehbar immer wieder über das entstehende erotische Verhältnis zu Claire legt. Eine Gefühlsambivalenz kennzeichnete auch schon das vorherige Gespräch mit seinem Vater, für den er eine Mischung aus Mitleid und Hass zu empfinden scheint. Marxley versucht im Verlauf verzweifelt eine Balance zu finden zwischen den oberflächlichen Gefühlen der Ablehnung und den tief verborgenen Empfindungen von Trauer um seine verstorbene Mutter, Scham und verbotenem Verlangen, doch wirklich deutlich wird auch hier nur der erneute Kontrollverlust.
Metaphorisch untermalt wird diese Ambivalenz durch das Bild des Kampfes von Licht und Dunkelheit. Die Erzählung beginnt an einem kurzen Morgen, schildert dann einen beinahe noch kürzeren Nachmittag und endet schließlich in langer, finsterer Nacht, die trotz der Lichter der Stadt immer präsent bleibt. Dunkelheit ist dabei immer unvermeidbar negativ konnotiert und verbunden mit Kontrollverlust sowohl über Emotionen als auch über Handlung.
Es ist letztlich die Erzählung eines immerwährenden Konflikts zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Depression und Lebenswillen sowie zwischen Licht und Dunkelheit, an dessen Ende nichts als die Nacht bleibt.  
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my top 111 first viewings of 2017
(pictured films in bold)
1) Reality's Invisible (Robert E. Fulton, 1971)
2) 화엄경 / Passage to Buddha (Jang Sun-woo, 1993)
3) 河童のクゥと夏休み / Summer Days With Coo (Keiichi Hara, 2007)
4) E V E R Y T H I N G (David OReilly, 2017)
5) Twin Peaks: The Return (David Lynch, 2017)
6) Path of Cessation(?) (Robert E. Fulton, 1974)
7) Gambling, Gods and LSD (Peter Mettler, 2002)
8) "Short Films by Robert Fulton" (Robert E. Fulton, various)
9) 边走边唱 / Life on a String (Chen Kaige, 1991)
10) 50 Feet of String (Leighton Pierce, 1995)
11) មុនដំបូងខ្មែរក្រហមសម្លាប់ប៉ារបស់ខ្ / First They Killed My Father: A Daughter of Cambodia Remembers (Angelina Jolie; second unit director & director of photography Alexander Witt, 2017)
12) the KILLING of a SACRED DEER (Yorgos Lanthimos, 2017)
13) 百日紅~Miss HOKUSAI~ / Miss Hokusai (Keiichi Hara, 2015)
14) Nazar (Mani Kaul, 1990)
15) Ад / Põrgu / Hell (Rein Raamat, 1983)
16) Manoel dans l'île des merveilles / Manoel on the Island of Marvels / Manuel on the Island of Wonders (Raoul Ruiz, 1984)
17) Odchádza clovek / A Man Leaves Us / The Man is Leaving (Martin Slivka, 1968)
18) 風月 / Temptress Moon (Chen Kaige, 1996)
19) Krisha (Trey Edward Shults, 2015)
20) Christine (Antonio Campos, 2016)
21) Sudden Fear (David Miller, 1952)
22) A Reflection of Fear (William A. Fraker, 1972)
23) mother! (Darren Aronofsky, 2017)
24) Le tout nouveau testament / The Brand New Testament (Jaco Van Dormael, 2015)
25) Une femme a passé / A Woman Passed By (René Jayet, 1928)
26) Good Time (Josh and Benny Safdie, 2017)
27) Le pays des sourds / In the Land of the Deaf (Nicolas Philibert, 1992)
28) Munchsferatu (Julien Lahmi, 2017)
29) Silent Snow, Secret Snow (Gene R. Kearney, 1964)
30) માટી માણસ / The Mind of Clay / Mati Manas / Maati Manas (Mani Kaul, 1985)
31) Zardoz (John Boorman, 1974)
32) Rekni mi neco o sobe - René / Tell Me Something About Yourself: Rene (Helena Trestíková, 1992)
33) L'amour à la mer / Love at Sea (Guy Gilles, 1964)
34) सिद्धेश्वरी / Siddeshwari (Mani Kaul, 1990)
35) The Passing (Bill Viola, 1992)
36) 霸王別姬 / Farewell My Concubine (Chen Kaige, 1993)
37) Play for Today: "The Lie" (Alan Bridges; written by Ingmar Bergman, 1970)
38) 另一種教育 / Lessons from a Calf (Hirokazu Kore-eda, 1991)
39) उसकी रोटी / Uski Roti / His Daily Bread (Mani Kaul, 1970)
40) Simon Killer (Antonio Campos, 2012)
41) 金刚经 / The Poet and the Singer / Diamond Sutra (Bi Gan, 2012)
42) 青梅竹马 / green plums and a bamboo horse / Taipei Story (Edward Yang, 1985)
43) Docteur Jekyll et les femmes / The Strange Case of Dr. Jekyll and Miss Osbourne (Walerian Borowczyk, 1981)
44) "Leighton Pierce - short films" (all the ones I've watched)
45) Elsewhere (Nikolaus Geyrhalter, 2001)
46) I Do Not Know What It Is I Am Like (Bill Viola, 1986)
47) No Man of Her Own (Mitchell Leisen, 1950)
48) Without Memory (Hirokazu Kore-eda, 1996)
49) Pointilly / Le château de Pointilly (Adolfo Arrieta, 1972)
50) Otello / Othello (Sergei Yutkevich, 1956)
51) The Fourth Dimension (T. Minh-ha Trinh, 2001)
52) Deadfall (Bryan Forbes, 1968)
53) En kärlekshistoria / A Swedish Love Story (Roy Andersson, 1970)
54) Code Blue (Urszula Antoniak, 2011)
55) ...Geist und ein wenig Glück (Ulrich Schamoni, 1965)
56) Mulholland Dr. - Pilot (David Lynch, 1999)
57) Vital (Shinya Tsukamoto, 2004)
58) Dawn of an Evil Millennium / Dawn of an Evil Millennium: The Trailer (Damon Packard, 1988)
59) The Pursuit of What Was (Huang Ya-li, 2009)
60) Фабрика / Fabrika / Factory (Sergey Loznitsa, 2004)
61) カラフル / Colourful / Colorful (Keiichi Hara, 2010)
62) Mysteries of the Unseen World 3D (Louie Schwartzberg, 2013)
63) Cruel Optimism (Paul Clipson, 2017)
64) A Woman's Tale (Paul Cox, 1991)
65) Chargez ! (Johanna Vaude, 2017)
66) 시 / Poetry / Shi (Lee Chang-dong, 2010)
67) Eastern Avenue (Peter Mettler, 1985)
68) Nothing Personal (Urszula Antoniak, 2009)
69) High-Tech Exploration par Johanna Vaude (Johanna Vaude, 2016)
70) The Reflecting Pool (Bill Viola, 1979)
71) Retour en Normandie / Back to Normandy (Nicolas Philibert, 2007)
72) Les films rêvés / Dreaming Film (Eric Pauwels, 2010)
73) Dream Enclosure (Sandy Ding, 2014)
74) 白い朝 / Ako / AKO: 16 ans japonaise / White Morning (Hiroshi Teshigahara, 1965)
75) The Unnamed (Huang Ya-li, 2010)
76) Twilight's Last Gleaming (Robert Aldrich, 1977)
77) Dzieje grzechu / The Story of Sin (Walerian Borowczyk, 1975)
78) Liebelei (Max Ophüls, 1933)
79) 달마가 동쪽으로 간 까닭은 / Why Has Bodhi-Dharma Left for the East? (Bae Yong-kyun, 1989)
80) The Wheel of Becoming (Bill Viola, 1977)
81) Abendland (Nikolaus Geyrhalter, 2011)
82) Frost (Fred Kelemen, 1997)
83) Arrière-saison (Jean-Claude Rousseau, 2016)
84) 海よりもまだ深く / After the Storm (Hirokazu Kore-eda, 2016)
85) 幻の光 / Maborosi (Hirokazu Kore-eda, 1995)
86) Look Inside The Ghost Machine (Péter Lichter, 2010)
87) Chez moi / My Home (Phuong Mai Nguyen, 2014)
88) दुविधा / Duvidha / Indecision / In Two Minds (Mani Kaul, 1973) 
89) Emperor of the North Pole (Robert Aldrich, 1973) 
90) Le roman d'un tricheur / The Story of a Cheat (Sacha Guitry, 1936)
91) Le convoi / Fast Convoy (Frédéric Schoendoerffer, 2016)
92) Deserts (Bill Viola, 1994)
93) Charles Manson Superstar (Nikolas Schreck, 1989)
94) 空山灵雨 / Raining in the Mountain (King Hu, 1979)
95) Voda a práca / Water and Labor (Martin Slivka, 1964)
96) Impressions: A Journey Behind the Scenes of Twin Peaks (Jason S., 2017) 
97) Контакт / Kontakt / Contact (Vladimdir Tarasov, 1978)
98) Fountain of Dreams (Jordan Belson, 1984)
99) Les perles de la couronne / The Pearls of the Crown (Sacha Guitry, 1937) 
100) Fassbinder: at elske uden at kræve / Fassbinder - lieben ohne zu fordern (Christian Braad Thomsen, 2015)
101) Adventure Time with Finn & Jake: Food Chain (Masaaki Yuasa, 2014)
102) 海街diary / Our Little Sister (Kore-eda Hirokazu, 2015)
103) Metachaos (Alessandro Bavari, 2010)
104) Love's Refrain (Paul Clipson, 2016)
105) Le bercail (Marcel L'Herbier, 1919)
106) Never Let Go (John Guillermin, 1960)
107) 오아시스 / Oasis (Lee Chang-dong, 2002)
108) Hounds of Love (Ben Young, 2016)
109) We hear the distant ring of Saturn (Dalibor Baric, 2016)
110) Faisons un rêve... / Let's Have a Dream (Sacha Guitry, 1936)
111) 蝴蝶夫人 / Madame Butterfly (Tsai Ming-Liang, 2009)
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topbooksindiet · 3 years
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ICYMI: Puur & lichter - Pascale Naessens & William Cortvriendt http://dlvr.it/RlqqpF
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emmabraslavsky · 4 years
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kaischiemenz-blog · 5 years
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Wanderungen zu bunten Steinen
Elisa Tamaschkeund Katherina Perlongo
Der österreichische Schriftsteller Adalbert Stifter (1805–1868) publizierte 1853 zwei Bände mit insgesamt sechs Erzählungen, denen er die Titel „Granit“, „Kalkstein“, „Turmalin“, „Bergkristall“, „Katzensilber“ und „Bergmilch“ gab und fügte sie unter dem Titel „Bunte Steine“ zusammen. In den Geschichten schildert Stifter die Schicksale einzelner Menschenleben auf dem Land. Seine Protagonisten, Kinder und Alte, bewegen sich in archaischen Berglandschaften, die zeitgenössische Kritiker wiederholt als allzu detailverliebte Schilderungen der Natur empfanden. So hatte schon 1849 Friedrich Hebbel in der Zeitschrift „Europa“ gegen die „alten und neuen Naturdichter“ polemisiert: „Wißt ihr, warum euch die Käfer, die Butterblumen so glücken? Weil ihr die Menschen nicht kennt, weil ihr die Sterne nicht seht! [...] Aber das musste so sein; damit ihr das Kleine vortrefflich liefertet, hat die Natur klug euch das Große entrückt.“[1]
Allerdings sind die von Stifter beschriebenen Landschaften wesentlicher Teil der menschlichen Schicksale darin, sie fordern heraus und sie retten auch. In der wohl berühmtesten Erzählung aus den „Bunten Steinen“, „Bergkristall“, gehen Bruder und Schwester in der Weihnachtsnacht nach dem Besuch bei ihren Großeltern über einen Gebirgspass zurück zu den Eltern nach Hause. Ein Schneetreiben – das eine beängstigende Stille mit sich bringt – zieht auf und sie verlieren den Weg. Ihre Lage wird verzweifelt. Der ältere Bruder macht der Schwester Mut, erklärt ihr seine Pläne, weiß doch aber zunehmend selbst nicht, wie weiter, und sie, Sanna, sagt immer wieder vertrauensvoll, mantraartig „Ja, Konrad.“ Der Leser gibt die Hoffnung auf, nicht allein deshalb, weil hier zwei dürftig bekleidete Kinder in den Schnee und in die Nacht geraten, sondern auch, weil die Schilderungen der Landschaft die Möglichkeit eines Überlebens nicht erlauben. Immer wieder stoßen die zwei an Felswände, wo sie die Zuversicht auf einen Abstieg hatten. Da heißt es dann grauenvoll mehrdeutig: „Jenseits wollten sie wieder hinabklettern. Aber es gab kein Jenseits.“[2] Der Schnee schmerzt ihren Augen: „Es schien eine große Lichtfülle zu sein, und doch konnte man nicht drei Schritte vor sich sehen; alles war [...] in eine einzige weiße Finsternis gehüllt.“ Auf der Suche nach Schutz gehen sie immer tiefer in das Gewölbe eines Grabens: „In der ganzen Höhlung aber war es blau, so blau, wie gar nichts in der Welt ist, viel tiefer und viel schöner blau, als das Firmament, gleichsam wie himmelblau gefärbtes Glas, durch welches lichter Schein hineinsinkt.“[3] Die Kinder fürchten sich in der Höhle, weil sie „so schreckhaft blau“ ist und gehen wieder hinaus in eine Landschaft, die doch auch nur noch aus Eis zu bestehen scheint. Letztlich werden Sanna und Konrad am folgenden Tag gerettet und diese Rettung erscheint dem Leser, der sich der grausamen Romantik des Autors anvertraut hat, wie ein urzeitliches Wunder.[4]
Adalbert Stifter hat die „Bunten Steine“ lapidar „allerlei Spielereien für junge Herzen“[5] genannt und manches Mal möchte man hinzufügen: für junge, aber kräftige Herzen. In der Einleitung berichtet Stifter von seiner eigenen jungendlichen Faszination für bunte Steine, die durchaus als Ausdruck eines damals aktuellen Interesses an der relativ neuen Wissenschaft der Geologie gewertet werden können[6]: „Als Knabe trug ich außer Ruten, Gesträuchen und Blüten, die mich ergötzten, auch noch andere Dinge nach Hause, die mich fast noch mehr freuten, weil sie nicht so schnell Farbe und Bestand verloren wie die Pflanzen, nämlich allerlei Steine und Erddinge. Auf Feldern, an Rainen, auf Heiden und Hutweiden, ja sogar auf Wiesen, auf denen doch nur das hohe Gras steht, liegen die mannigfaltigsten dieser Dinge herum. Da ich nun viel im Freien herumschweifen durfte, konnte es nicht fehlen, daß ich bald die Plätze entdeckte, auf denen die Dinge zu treffen waren, und daß ich die, welche ich fand, mit nach Hause nahm. [...] Wenn ich Zeit hatte, legte ich meine Schätze in eine Reihe, betrachtete sie und hatte mein Vergnügen an ihnen. Besonders hatte die Verwunderung kein Ende, wenn es auf einem Steine so geheimnisvoll glänzte und leuchtete und äugelte, daß man es gar nicht ergründen konnte, woher denn das wohl käme. Freilich war manchmal auch ein Stück Glas darunter, das ich auf den Feldern gefunden hatte, und das in allerlei Regenbogenfarben schimmerte. Wenn sie dann sagten, das sei ja nur ein Glas, und noch dazu ein verwitterndes, wodurch es eben diese schimmernden Farben erhalten habe, so dachte ich: Ei, wenn es auch nur ein Glas ist, so hat es doch die schönen Farben, und es ist zum Staunen, wie es in der kühlen feuchten Erde diese Farben empfangen konnte, und ich ließ es unter den Steinen liegen.“[7]
Wie eine Sammlung von Steinen erscheinen uns die für die Ausstellung ausgewählten Werke von William Tucker, Kai Schiemenz und Stefan Guggisberg, nehmen sie das Motiv von Gestein doch vielfältig auf, tangieren dabei auf verschiedene Weise Sujets, die auch bei Stifter anklingen und stehen doch ganz für sich selbst.
 Kai Schiemenz
Stifters Verzauberung angesichts schimmernder Farben der von ihm gehüteten Glasstücke lässt sich auf die Begegnung eines heutigen Betrachters mit den Skulpturen aus Glas von Kai Schiemenz übertragen, die er „Steine I–IV“ betitelt. Kostbaren Edelsteinen gleich reichen deren monochrome Farbkörper von einem warmen Bernsteinton, über ein grelles Grün und tiefes Grünschwarz bis zu einem leuchtenden Himmelblau. Als manifeste, zugleich aufregend ambivalente Gesteinstrukturen im Raum werden sie von schlichten, schweren Betonsockeln getragen und auf einer für die Ausstellung gefertigten Tischkonstruktion aus hellem Holz nebeneinander gezeigt. Ihre Präsenz im Raum geht mit dem Eindruck von Unwirklichkeit einher. Die Farbigkeit verhindert, dass der Betrachter die Steine unmittelbar mit etwas ihm Vertrauten in Einklang bringen kann, doch ihre Körper führen ihn. Der Ursprung dieser vier Glasskulpturen ist ein Steinbruch. Aus ihm hat Schiemenz Bruchstücke gehauen und hat, anstatt die einzelnen Steine in den Ausstellungsraum zu holen, sie auf Sockel zu stellen und zur Kunst zu erheben, die Gesteinsfragmente in farbiges Glas übertragen. Dieser Werkprozess des In-Glas-Gießens ist durch eine jahrhundertealte Handwerkstradition möglich, die in Böhmen zuhause ist. Zwischen der Abformung der vom Künstler ausgewählten Steine und dem Guss und schließlich dem finalen Kunstwerk liegen zahlreiche komplexe und langwierige Arbeitsschritte.Im Einzelnen sind diese schwer steuerbar und verändern damit die Erwartung an das entstehende Werk immer wieder: Eine mit Glasstücken gefüllte Silikonform bleibt über mehrere Wochen lang im Ofen, wird bis zu 1.000 Grad Celsius erhitzt, um dann langsam und kontrolliert abzukühlen. Die erkaltete Form wird schließlich aus dem Ofen genommen, das entstandene Objekt erscheint wie „ein roher Diamant“[8]. Das Besondere am gegossenen Glas sind die kleinen Einschlüsse und Abdrücke, die die Oberfläche des Materials bestimmen.[9] In Form von Kratzern, Scharten und weiteren kleineren Fehlern bleibt jede einzelne Arbeitsphase auf der Glasoberfläche sichtbar. Der Ursprung der Skulpturen, Stein gewesen zu sein, bleibt durch die nur partiell veränderte Form darüber hinaus unverkennbar evident. Ähnlich einem Sedimentgestein, welches das Ergebnis einer langen Entstehungszeit ist und in dem „tausendjährige […] geheimnisvolle Ablagerungen“[10] gespeichert sind und die es vermögen, uns über die Entstehung und Entwicklung der Erde Auskunft zu geben, sind auch Kai Schiemenz‘ Glassteine Ergebnisse eines langen Prozesses, in denen die für ihre Entstehung aufgewendete Zeit verewigt bleibt. Damit sieht sich der Betrachter im Moment des Anschauens mit einer Zeitlichkeit konfrontiert, die über das fertige Werk hinausgeht und auf sie zurückverweist. Die geologisch-prozessuale Parallele lässt sich noch einmal weiterführen: Die Verwandlung von flüssigem in gehärtetes Glas ist mit der Entstehung von magmatischem Gestein vergleichbar, das als Magma an die Erdoberfläche drang und dort zu einer festen Gesteinsform erstarrte.
Die visualisierte, also in Form gebrachte Zeitlichkeit ist dem Material Glas eigen. Der Aspekt des Lichts kommt, abhängig vom Aufstellungsort, als weitere Qualität hinzu. So verändert sich die Farbtransparenz der Steine durch die Intensität des Lichteinfalls. Bei geringerem Lichteinfall reicht der Blick in die dumpfe Tiefe des Skulpturenkörpers nicht weit, während stärkerer Lichteinfall größere Luzidität ermöglicht. Das an Gletscher erinnernde Blau der Skulptur „Steine II“ sei hier mit Stifters Konrad und Sanna in Verbindung gebracht: Die Kinder erschaudern beim Betreten der tief blau leuchtenden Eishöhle („gleichsam wie himmelblau gefärbtes Glas“), weil die Natur ihnen hier unwirklich erscheint. Dabei ist es allein das Licht, das in diese Höhlung fällt und sie phantastisch blau werden lässt. Die ebenfalls unwirklich blaue Skulptur von Schiemenz wird in diesem Assoziationskontext mit einem Mal Möglichkeit eines Naturereignisses.
Farbigkeit und Materialität verleihen den Skulpturen eine erzählerische Komponente. Diese Erzählung entwickelt sich paradoxerweise infolge eines Entzugs: Indem der Künstler die Bruchsteine in ein anderes Material überführt, nimmt er ihnen die Bindung an ihren Fundort und entzieht ihnen so ihre konkrete Geschichtlichkeit. Der Künstler erreicht mit der Übersetzung in Glas eine neue Erzählung: „Bei Glas, wie auch bei Wasser, kannst du durch die Oberfläche hindurchschauen. Glas ist dem Abwesenden verwandt. Normalerweise endet die Sichtbarkeit direkt an der Oberfläche von allem. Dahinter fangen die Vorstellungen und Mythen an und beim Glas gibt es plötzlich dieses Darinnen, dieses Dahinter. […] Wo das Unsichtbare und die Vorstellungen anfangen, beginnt dieses verführerische Schimmern.“[11]
Schiemenz bezog in Interviews das Unsichtbare, die Mythen und Vorstellungen auf die Geschichten von versunkenen Städten, mit denen er sich in zurückliegenden Arbeiten beschäftigt hat. Doch tatsächlich lässt sich die Idee eines Nicht-ganz-Greifbaren auch individueller fassen: Der Blick in das farbige Glas führt in einen mikrokosmischen Raum, in dem die Betrachter keine Referenz zum alltäglichen Leben, durchaus aber zu ihrem In-der-Welt-Sein finden. Letzteres bedeutet immer wieder nicht zu wissen, stattdessen mit Ungewissheit, mit Ahnungen konfrontiert zu sein.
In den „Säulen“ von Schiemenz erscheint der Mensch als Bezugsgröße noch klarer. Auf dessen aufrechte Haltung hat Susanne Altmann formal vergleichend hingewiesen und auch auf das kulturelle Abhängigkeitsverhältnis von Architektur und Mensch, das sich darin ausdrückt.[12] Anders als die „Steine“ setzt der Künstler die Säulen aus einzelnen Versatzstücken zusammen. Es sind gebaute Objekte, die anschließend in Glas übertragen werden. Architekturmodelle, die, weil begehbar, den Betrachter zur Partizipation auffordern, sowieutopistische Ideen der Moderne, damit verbunden auch das Bauhaus, sind wiederkehrende Themen im Werk des Künstlers. Zuletzt und wohl folgerichtig hat er die menschliche Figur als Ideenbild konkret in sein Schaffen integriert. Im Georg Kolbe Museum stellt er sie den aufrechten Glasarbeiten „Coloured Cut-In“ zur Seite. Teil der Serie ist ein Kopf aus grün-gelblichem Kunststoff, aus dessen Schädeldecke ein Viertel entfernt wurde, präzise Schnitte formen die Leerstelle treppenartig. Auf dieser Stufenkonstruktion kreuzen sich eine eingekerbte senkrechte und eine waagerechte Linie. Die Manipulation des wenig menschlich aussehenden Kopfes – statt Augen hat er kreisrunde Vertiefungen – erinnert an die Arbeit „Der mechanische Kopf (Der Geist unserer Zeit)“ von Raoul Hausmann aus dem Jahr 1920. So verschieden die zwei Köpfe formal selbstverständlich sind, spielen doch beide mit dem Motiv des Vermessens und der Veränderung. Hausmann thematisiert die neuen technischen Herausforderungen der Moderne. Schiemenz, der auf diese immer wieder Bezug nimmt, schafft einen zur Konstruktion mutierten Architekturkopf, der als Zeichen für „Idee“ schlechterdings verstanden werden kann.
Die Pole Naturkonstruktion und menschliche Ideenkonstruktion kommen im Werk von Kai Schiemenz zusammen.
 Stefan Guggisberg
Einmal schrieb Rainer Maria Rilke von dem „Horchen in die eigene Tiefe“[13] und meinte damit die zum Körperzentrum gekrümmte Bewegung der Aktfiguren Auguste Rodins. Auch bei dem Maler Stefan Guggisberg gibt es dieses „Horchen“: Es ist eine aufmerksame geistige Bewegung des Künstlers nach innen, die er, einem Ahnen folgend, auf das Blatt Papier übersetzt und schließlich an den Betrachter vermittelt. In einem geduldigen Prozess trägt Guggisberg Schicht um Schicht Farbe auf das Papier, schafft damit eine „Substanz“, einen „Farbkörper“[14]. Er selbst beschrieb diese Farbfläche als „Möglichkeitsfeld“, von der aus schließlich die intuitive „Bildfindung“ ausgehe.[15] Mit einem Radiergummi entfernt er in einem nächsten Schritt Teile der Farbschichten und zeichnet somit die Motive in die Farbfläche. Mithilfe eines Objektes, das per se Material entfernt, legt der Maler seine Motive frei. Es entstehen Farbstrukturen, die für den Betrachter kaum fassbar sind, weil sie mit der Ambivalenz von äußerster malerischer Präzision und – letztlich dadurch erreichter – gleichzeitiger Farbzerstreuung spielen. Resultat ist das faszinierende Paradoxon präziser Unschärfe. Die Motive scheinen sich einer momentanen Bewegung folgend aus einzelnen Farbpartikeln zusammenzusetzen und zugleich ist ihr sofortiges Auseinanderstreben denkbar. Die Farbe und alsodie Motive sind in diesen Blättern Ausdruck einer vorübergehenden Gegenwart. Marc Ries hat darauf hingewiesen, Guggisbergs Arbeitsprozess sei wesentlicher Teil der Bildbedeutung, seine Malerei radikalisiere die Frage nach der Herkunft der Bilder: „Woher kommen [sie], oder [...] was sind das für Gegenstände, die auf den Bildern abgebildet sind [...]? Sie [die Malerei] stellt die Frage nach dem Verhältnis von Abbild und Urbild, von Darstellung und Dargestelltem. Vieles von dem, was auf den Bildern sich vorfindet, ist zwar da, im Bild jedoch existieren diese Dinge möglicherweise nur als Teil von Bildern, als Teil von Bildflächen, aus denen sie hervorgehen.“[16]
Wiederkehrend sind die dargestellten Objekte Steine. Mit der oben beschriebenen Flüchtigkeit sind diese gerade nicht zu assoziieren. In dem Werk „Kollision“ (2015) ist die Fläche des Blattes mit einer Struktur ausgefüllt, die am ehesten an eine Felswand erinnert, allerdings von Dynamik durchpulst ist. Die zwischen Grau, zartem Orange, hellem Blau und leichtem Rosa changierenden Farbfelder evozieren die einzelnen Schichtungen eines Sedimentgesteins. Steinbrocken in der linken oberen Ecke und vereinzelt über das Motiv verteilt, nähren den Eindruck eines Blicks auf eine Felswand. Aufregend gestört wird dies von den Formen, die aus dieser heraustreten: Im Zentrum komprimiert sich der Felsen zu einer kreisrunden Form. An manchen Stellen geht sie plan in die Gesteinswand über, an anderen hebt sie sich, herausgearbeitet durch Schattierungen, von ihr ab. Der „Steinkreis“ tritt geradezu aus dem Bild heraus und steht in Kontrast zu der Tiefe, die ein dunkler Spalt im Felsen, der unter dem Kreis diagonal durchs Bild verläuft, produziert. Zugleich ist die Schattierung um den Kreis herum ambivalent. So ließe sich doch auch denken, der Kreis sei in die Wand oder in eine möglicherweise assoziierbare Bodenfelsplatte eingelassen. Fortsetzung und Höhepunkt findet die verwirrende Dynamik durch das leuchtend blaue Element, das wohl einst kugelförmig ausgebildet war, im Moment des Bildes aber auseinandersprengt und in kleinste Teile zerfällt. Aureolenartig strahlen feine Linien von dem Objekt aus. Sie verdeutlichen die Zerstörungskraft. Die blaue Kugel – ein weiterer Stein? – und darauf verweist ja schon der Titel, kollidiert mit dem Rand des großen Steinkreises. Der formstiftende Augenblick der Kollision geht mit einem Verbinden des großen Steinkreises mit der Felswand einher. An dieser Stelle wird die Felsenstruktur ebenmäßig. Dem blauen Element traut man die Potenz zu, Ursache für die Steinkreisbildung zu sein – nicht der Kreis war zuerst, sondern die Kollision von kleinem Objekt und Fläche hat ihn hervorgebracht, hat den Felsen in Bewegung versetzt.
Im Gegensatz zur räumlichen Unmittelbarkeit der Felswand in „Kollision“, ergreift ein tiefes, changierendes Blau in „Zone“ (2018) vom Raum Besitz. Es erstreckt sich weltraumartig über das großformatige Blatt Papier. Amorphe helle Flächen und Strukturen bewegen sich durch diesen Raum. Als farblicher und materieller Fremdkörper und trotzdem natürlicher Teil der Szenerie erscheint im Blickzentrum ein brauner Stein und tangiert leicht eine spiralenartige Farbstruktur. Auch hier ließe sich von einer „Kollision“ sprechen, doch wirkt sie, vielleicht durch den schwerelosen Raum bedingt, wie abgefedert. Von ihr geht keine explosionsartige Kraft aus. Eher fügen sich die einzelnen Elemente zu einem großen kosmischen Ganzen zusammen.
Was sind das für Orte, die Guggisberg in seinen Bildern aufruft? Sie spielen manches Mal mit der Illusion, mikroskopische Ansichten zu sein, wie bei „Zone“, im Falle von „Kollision“erscheinen sie auf Beobachtungen eines Naturereignisses zu gründen. Nie aber suchen sie das Abbild der Natur, sie bleiben reine Malerei, die in der inneren Bewegung des Künstlers ihren Ursprung hat, wie am intuitiven Arbeitsprozess deutlich wird. Und doch geht es motivisch um mehr, um das, was die Welt im Innersten zusammenhält: „Im Mikrokosmos, also sozusagen im Untergrund unserer wahrnehmbaren Welt herrscht eine große Lebendigkeit. Am Grunde sind [...] keine materiellen Teile, aus denen sich die Welt zusammensetzt, sondern Schwingungen, die in der einen, allumfassenden Beziehungsstruktur miteinander wechselwirken. In diesem Wechselwirken ‚mitteln‘ sich die Schwingungen aus. Und aus diesem Ausmittelungsprozess ‚gerinnt‘ die Realität, wie wir sie in unserem Alltag erfahren und in der wir die Dinge anfassen können.“[17]
In diesen Bildern eröffnet sich für den Betrachter ein Resonanzfeld, das Natur und Geistiges zusammenführt.
 William Tucker
Den Skulpturen von William Tucker zu begegnen, bedeutet durch eine Landschaft zu gehen. Im Ausstellungsraum muten die massiven Bronzekolosse an, Steinbrocken zu sein. Findlinge einer gewaltigen Natur, die nun als Fremdkörper in artifizieller Umgebung einen Platz gefunden haben und sich dort zu einer neuen Art von Landschaft zusammenfügen: Über den vom Menschen geschaffenen Raum scheinen die Objekte jedoch zugleich als Zeichen aus einer Vorzeit erhaben zu sein – und auch „hinüberdauernd in noch nicht gekommene Zeiten“[18]. Sie wollen umrundet und durchwandert, sie wollen aus der Nähe und Ferne angeschaut werden. Sie ziehen an und weisen von sich. Nach längerem Betrachten aber stellt sich eine Veränderung ein.[19] Es sind nun keine Steine mehr. Ja, sie sind es nie gewesen.
Vexierbildartig wandeln sich die naturnahen Objekte zu Körperfragmenten, zu Füßen, Knien oder Fäusten. Im Georg Kolbe Museum werden die sogenannten „Köpfe“ ausgestellt,Arbeiten, die überwiegend zwischen 1997–2000 entstanden.Im Ausdruck ermattet, schlafend, sterbend ruhen die Köpfe jeweils auf einer ihrer Gesichtshälften ohne Sockel am Boden.Ihre poetischen Titel lauten „Icarus“, „Sleeping Musician“, „Persecutor“, „The Hero at Evening“ und „A Poet of Our Time“. Ausnahmen von der horizontalen Position sind die aufgerichteten Köpfe „Bibi“ (1997) und „Hommage to Rodin (Bibi)“ (1999). Selbstverständlich handelt es sich bei den Köpfen nicht um Porträts im eigentlichen Sinne und doch sind sie überraschend individuell. Ihre stark bewegte, regelrecht aufgewühlte Oberflächenstruktur mit Klüften und Wölbungen zeichnen sie als Wesen mit eigenem Charakter aus.[20] Trotz ihrer teilweise überlebensgroßen Dimension, vielleicht gerade wegen ihr, wendet sich der Betrachter ihnen empathisch zu. Auch als Köpfe, und dezidiert nicht als Steine, sind sie Zeichen aus einer vorangegangenen Zeit.
William Tucker erklärt die Köpfe aus einem Interesse für Erinnerung und Geschichte, Literatur und Poesie.[21] Wie Joy Sleeman herausgearbeitet hat, wurden die Skulpturen damit „images of something“[22] und bedeuten eine Entwicklung im Werk des Künstlers, der bis zu Beginn der 1980er-Jahre mit abstrakten geometrischen Formen und glatten Oberflächen arbeitete. Doch schon zuvor bezog sich der Bildhauer auf literarische Quellen, auf die er auch in seinen Titeln verwies. So verwendete er beispielsweise den Begriff „Beulah“ als Namensgeber einer abstrakten Werkserie (1971–72). „Beulah“ bezieht sich auf die Privatmythologie des britischen Malers und Naturmystikers William Blake, der dieses Bild für den Ursprung von Inspiration und Träumen im Unterbewusstsein entwickelt hatte. Im Unterschied dazu sind die Köpfe allerdings deutlich erzählerischer. „Bibi“ und die vergrößerte Variante „Homage to Rodin (Bibi)“ referieren auf Auguste Rodins „Mann mit der gebrochenen Nase“ (1874–75), für den ein älterer Arbeiter aus Saint-Marcel in Paris Modell gesessen hatte, der „Bibi“ gerufen wurde. Tucker hat dabei einen assoziativen, zufälligen Zugang zu Rodins „Bibi“ in seinem eigenen Schaffen gefunden: Ein Gipsfragment, dass er im Atelier aufbewahrte, erinnerte ihn an den versehrten Gesichtszug des „Mannes mit der gebrochenen Nase“.[23] Der brutale Einschlag auf dem Nasenrücken von Rodins Modell ist mit dem Umgang Tuckers mit seinem Arbeitsmaterial verglichen worden, den er selbst eindrücklich beschrieben hat: „At various times these sculptures might have been dropped on a concrete floor, smashed with an axe, cut in sections with a saw and the fragments reassembled.“[24] Der Über-Bildhauer Rodin ist, wie für so viele nachgeborene Generationen, auch für den 95 Jahre jüngeren Tucker bedeutende Referenzfigur, den er nicht nur in seinem künstlerischen, sondern zudem in seinem schriftstellerischen Werk Raum widmete. 1974 publizierte der damals noch in England (heute in Massachusetts) lebende Tucker „The Language of Sculpture“ und schuf damit wiederum ein Referenzwerk für eine ihm nachfolgende Generation. Das erste Kapitel gilt Rodin und Tucker beschreibt darin u.a., wie der Franzose (neben Degas) Volumen, Masse als fundamentale Komponenten in der Skulptur wiederentdeckte – und sie durch seinen Umgang mit Kontur aus jedem Betrachterblickwinkel beleben konnte.[25] Tucker arbeitet mit diesem Wissen in seinen eigenen Skulpturen, die zwar Masse, ja schwere Körper im Raum sind, aber denen durch die Bewegtheit der Oberfläche und ihre mehrdeutige Vielansichtigkeit eine berührende Verlebendigung zu eigen ist.
Die dynamische Potenz skulpturaler Werke hat schon Rilke in seiner Schilderung eines Besuchs im Louvre angesichts älterer Figuren festgehalten, die in seiner berühmten Abhandlung über Rodin zu finden ist: „Da waren Steine, die schliefen, und man fühlte, dass sie erwachen würden bei irgendeinem Jüngsten Gericht, Steine, an denen nicht Sterbliches war, und andere, die eine Bewegung trugen, eine Gebärde, die so frisch geblieben war, als sollte sie hier nur aufbewahrt und eines Tages irgendeinem Kinde gegeben werden, das vorüberkam.“[26] Rilke beschreibt hier die in Erstaunen versetzende, weil so wirklichkeitsnahe figürliche Bildhauerei vorangegangener Jahrhunderte, der Rodin aber mit seiner neuen Formsprache ein neues Maß an körperlicher Ausdruckskraft hinzufügen konnte. Tucker, in entfernter Tradition Rodins stehend, arbeitet nicht figürlich, sondern kreatürlich. Seine „Köpfe“ sind nicht Mensch, aber lebendig. Sie sind in der Essenz archaische Formen eines Zustandes, der zwischen Natur- und Mensch-Sein angesiedelt ist. Nach Rilke hat Rodins „Mann mit der gebrochenen Nase“ offenbart, dass der Bildhauer „den Weg durch ein Gesicht zu gehen wußte.“[27] Auch Tucker kennt diesen Weg. Er erweitert den Topos, ein von Lebenswegen gezeichnetes Gesicht als Landschaft zu verstehen, um die tatsächliche, motivische Ambivalenz zwischen menschlichem Gesicht und landschaftlichem Element.
„Bibi“ steht am Anfang der Reihe der „Köpfe“. Anders als dieser liegen die nachfolgenden und verweisen somit, wie Tucker bestätigt, auf die „Schlafende Muse“ (1917–18) von Constantin Brancusi.[28] „Sleeping Musician“ steht dieser Arbeit am nächsten, eine Art männliches, raueres Pendant zu der zarten Eleganz der Muse. Doch die verweisenden Bezüge lassen sich weiterführen. „A Poet of Our Time“ verkörpert, so Joy Sleeman, zum einen Erinnerungen an Gedichte Bertolt Brechts, zum anderen verweist es auf Philip Gustons Portrait des toten T.S. Eliot.[29] „The Hero at Evening“ spielt auf den sterbenden Simon Bolivar an, wie ihn Gabriel Garcia Marquez in dem Roman „Der General in seinem Labyrinth“ (2000) beschrieb.[30] Und „Icarus“ natürlich auf den am Boden Zerschellten. Dieter Schwarz machte darauf aufmerksam, dass die Köpfe „lesbare, vom Tod handelnde Figuren“ seien und zitierte in diesem Zusammenhang den jungen Tucker: „Skulptur ist eine Aussage über die physische Welt, über eine endliche Ordnung (Vollständigkeit) und damit über unsere Existenz in der Welt.“[31]
 Leben und Tod, Abstraktion und Landschaft
In den Werken von Kai Schiemenz ist das Motiv des Steins Zeichen einer Übersetzungsleistung: Ein Naturobjekt wird in ein von Menschen gemachtes Objekt verwandelt und trotzdem ist der Verweis auf den natürlichen und damit auch vorzeitlichen Ursprung des Steins dabei wesentlich. Durch das Material Glas erfahren die Objekte eine neue Dimension, die dem Betrachter ermöglicht, in sie hineinzusehen und damit in einen zugleich mythischen und geistigen Resonanzraum zu blicken. Der geistige Raum findet sich auch bei Stefan Guggisberg. Dessen Felsen und Steine verweisen auf den Mikrokosmos im Makrokosmos und sie sind dank ihrer Materialität, die von einer Dynamik der Farbschichten ausgeht, nicht nur Ausdruck für den Schaffensprozess des Künstlers, sondern auch geistiger Bewegungsraum für den Betrachter, der vor diesen Ölzeichnungen, ähnlich wie vor einem skulpturalen Objekt, auch körperlich in Bewegung versetzt wird. William Tucker hat mit seinen abstrahierten Köpfen Objekte geschaffen, die durch ihre bewegten Gesichtszüge, durch ihre massige Präsenz im Raum Züge einer geographischen Landschaft annehmen: Der menschliche Kopf wird bei ihm Naturobjekt. Lebendigkeit und Sterben gehen damit, wie oben gezeigt wurde, motivisch einher. Die spannungsreiche Ambivalenz zwischen Abstraktion, Kreatürlichkeit und Natur zeichnen diese Werke aus.
Steine sind in den Arbeiten der drei Künstler nie Steine. Sie weisen immer über ihre Form hinaus, hin auf die Abstraktionen von Geist, Zeit, Licht, Seele und damit auf den Menschen, der ihnen gegenübertritt.
[1]Die alten Naturdichter und die neuen. (Brockes und Geßner, Stifter, Kopert usw.), zit. nach: Johannes John, Wolfgang Wiesmüller: Rezeption und Wirkung, in: Christian Begemann, Davide Giuriato (Hrsg.): Stifter-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung, Stuttgart 2017, S. 369.
[2] Adalbert Stifter: Bergkristall, in: Bunte Steine. Erzählungen, hrsg. von Helmut Bachmaier, Stuttgart 2017, S. 210.
[3] Ebd., S. 208f.
[4] Die Bezugsebene zur Geburt Christi ist in der Geschichte immanent.
[5] In der berühmt gewordenen, weil programmatischen Vorrede (siehe Stifter 2017 (wie Anm. 2), S. 7). Darin geht er auch explizit auf seinen Kritiker Hebbel ein: „Es ist einmal gegen mich bemerkt worden, daß ich nur das Kleine bilde, und daß meine Menschen stets gewöhnliche Menschen seien. Wenn das wahr ist, bin ich heute in der Lage, den Lesern ein noch Kleineres und Unbedeutenderes anzubieten, nämlich allerlei Spielereien für junge Herzen.“
[6] Peter Schnyder: Geologie und Mineralogie, in: Begemann, Giuriato 2017 (wie Anm. 1), S. 249–253.
[7] Siehe Stifter 2017 (wie Anm. 2), Einleitung, S. 15f.
[8] Ebd. S. 10.
[9] Anja Kregeloh: Glas als Material der Kunst seit 1960, Aachen 2015, S. 23.
[10] Roger Caillois: Die Schrift der Steine, Graz/Wien 2004, S. 12.
[11]Kai Schiemenz im Interview mit Wita Noack, in: „IN FARBE“ (Ausst.-Kat. Mies van der Rohe Haus Berlin), Berlin 2017, S. 9.
[12] Susanne Altmann: Die Ordnung der Monumente. Neue Arbeiten von Kai Schiemenz zwischen archaischem Bildakt, beherzten Materialexpeditionen und unwissenschaftlichem Erkenntnisgewinn, in: Kai Schiemenz. Große und Kleine – Pistazie, Malve, Koralle (Ausst.-Kat. Städtische Galerie Wolfsburg), Köthen 2016, S. H8.
[13]Rainer Maria Rilke: Auguste Rodin, Leipzig 1919, S. 30.
[14] Siehe Marc Ries: Ohne Titel (Immanenz). Anmerkungen zur Malerei von Stefan Guggisberg, in: Stefan Guggisberg. Beginn, Berlin 2013, S. 30.
[15] Stefan Guggisberg: „Außer Fassung“. Mein malerischer Arbeitsprozess mit dem Diagramm, Diplomarbeit an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 2008, siehe http://www.stefanguggisberg.com/Stefan_Guggisberg/Texte___Publikationen_files/ausser_fassung.pdf, zuletzt abgerufen am 23.12.2018, S. 6, 11.
[16] Ebd., S. 29.
[17] Stefan Guggisberg: „Außer Fassung“. Mein malerischer Arbeitsprozess mit dem Diagramm (Diplomarbeit an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 2008), siehe http://www.stefanguggisberg.com/Stefan_Guggisberg/Texte___Publikationen_files/ausser_fassung.pdf, zuletzt aufgerufen am 23.12.2018, S. 23.
[18] Rilke 1919 (wie Anm. 13), S. 9.
[19] Diese Beobachtung ist schon vielfach gemacht worden, u. a. bei Julia Kelly: William Tucker. Oberflächen und Motive der Skulptur, in: William Tucker (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Winterthur), Winterthur 2016, S. 23f.: „Ihre Form, Figur und ihr narrativer Gehalt lassen sich dagegen erst allmählich erahnen, nachdem man die Skulpturen aus allen möglichen Blickwinkeln und unterschiedlichen Entfernungen gesehen hat. Tuckers Rauheiten ziehen uns an, zwingen uns aber gleichzeitig, einen Schritt zurückzuweichen.“
[20] Tucker hat auf den für die Skulpturen wichtigen Unterschied zwischen Porträt und Charakter hingewiesen und hervorgehoben, „Charakter“ könne aus einem Prozess entstehen, anders als „Identität“ (in: Joy Sleeman: The Sculpture of William Tucker, Aldershot, Burlington 2007, S. 20).
[21] Ebd.
[22] Ebd.
[23] Ebd., S. 21.
[24] Ebd. Der zerschlagen anmutende „Icarus“ verknüpft diese Entstehungsgeschichte mit dem mythologischen Motivinhalt.
[25] William Tucker: The Language of Sculpture, London 31981, S. 22.
[26] Rilke 1919 (wie Anm. 13), S. 9.
[27] Ebd., S. 28.
[28] Grundsätzlich ist bei diesen Figuren auch auf den neolithischen, aufrecht stehenden Steinkreis von Avebury in der englischen Grafschaft Wiltshire verwiesen worden.
[29] Sleeman 2007 (wie Anm. 20), S. 23.
[30] Ebd., S. 23f.
[31] Dieter Schwarz: Die Unschuld der Skulptur, in: Tucker 2016 (wie Anm. 19), S. 54.
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deadlyxmyth · 7 years
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A remarkable assignment
Zielsicher führten seine Schritte ihn durch die endlos scheinenden Korridore der unterirdischen Anlage von Neo Umbrella. Überraschenderweise war es einfacher gewesen sich Zutritt zu verschaffen als der ICA Agent es sich vorgestellt hatte. Dafür das es sich hierbei um den wiederauferstandene, beinahe schon 'legendären' Pharmakonzern handelte, welcher für den Raccoon City Eklat verantwortlich war, ziemlich stümperhafte Vorkehrungen. Andererseits war er auch nicht irgendein Agent. Jemand hatte der ICA eine menge Geld bezahlt um eine junge Frau aus ihrer Gefangenschaft zu verhelfen und wenn sich 47 die Informationen seiner Händlerin durch den Kopf gehen ließ, war es nicht verwunderlich das man sie hier festhielt. Ihr Name: Sherry Birkin, Tochter des früheren Umbrella Wissenschaftlers William Birkin.
Er schlug den Gang nach links ein um hinter einer Tür in den Generatorenraum zu gelangen. Hier musste sich auch der Stromverteiler befinden, welcher nach kurzer Zeit von dem Agenten entdeckt wurde. Zwar hatte er anfangs beabsichtigt sich als einer der ihren zu verkleiden, doch als er den ersten Kandidaten aus dem Verkehr gezogen hatte und das Gesicht hinter der Maske erblickt hatte, war sein Plan ganz schnell verworfen. Das Aussehen dieser Kreaturen bestätigte ihm, dass an den Gerüchten um Umbrella, Biowaffen und einer Zombieapokalypse unter anderem doch was dran sein könnte. Zumindest war es ihm neu das ein Mensch mehr als zwei Augen besaß, welche dazu nicht wirklich symetrisch angeordnet waren...ein Anblick welcher selbst ihm ein durchaus unangenehm flaues Gefühl bereitet hatte. Wenigstens wusste er nun worauf er sich hier einzustellen hatte und lag es nicht an ihm das zu hinterfragen. Für 47 zählte nur die Durchführung seines Auftrages. Es brauchte nur einen kurzen Moment und ein paar geschickte Handgriffe, bevor er das Türchen des Stromverteilers aufbrach und kurzerhand ein paar der dünnen Kabel aus ihren Halterungen riss. Augenblicklich flackerten die Lichter, ehe der Strom komplett ausfiel und der Agent den Raum verließ, bevor hier die ersten Leute auftauchten. Nun konnte er den Tumult nutzen um sich genauer umzusehen und seine Suche fortzusetzen. Sein Honorar für diesen Auftrag hatte sich nun auf alle Fälle verdoppelt.
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@prcdigia
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adelleandlaura4ever · 5 years
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Our Love is Eternal.... Evergreen!
https://youtu.be/6HLMZwEsWoA
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Immergrün
Liebe, weich wie ein Polstersessel,
Liebe, frisch wie die Morgenluft
Eine Liebe, die von Zweien geteilt wird,
hab ich mit dir gefunden.
...
Wie eine Rose unterm Schnee im April,
war ich sicher, dass unsere Liebe wachsen wird
Liebe zeitlos und immergrün
selten von Zweien gesehen.
...
Du und ich werden jede Nacht zur Ersten machen,
jeden Tag einen Anfang,
Geister steigen auf und tanzen ungeprobt,
sie wärmen und erregen uns,
Weil wir die hellste Liebe haben.
...
Zwei Lichter die scheinen wie eines
Morgenlatte und Mitternachtssonne
Zeit, in der wir gelernt haben darüber zu schweben
Zeit wird die Bedeutung einer Liebe nicht ändern
Zeitlos und immer immergrün.
(Writers: Paul Williams and Barbara Streisand)
❤️💕💗♥️💓💗💕💕❤️
Laura, du bist immer meine schöne Rose.
Unsere tiefe Fürsorge und die Schönheit der Rose sorgen dafür, dass unsere Liebe in der Tat immergrün ist.
Ich habe das Gefühl, dass Sie ewig tief in meinem Herzen wohnen werden.
Jeder Tag ist für uns wirklich ein Anfang.
Unsere Liebe wird von Tag zu Tag stärker.
Ich liebe dich zutiefst, mein Liebling. ❤️
@dreamiingofit
@adelleandlaura4ever
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wtnvgerman · 7 years
Text
Episode 91 - Der 12:37er
(Anhören [ENG])
Beiß nicht in die Hand, die dich füttert. Pack sie erst. Nimm die Schlüssel. Befreie dich. Dann beiß in die Hand… und lauf.
Willkommen in Night Vale.
Spannende Nachrichten für Eisenbahnenthusiasten (und Fans von Pünktlichkeit): Der Zug um 12:37 nach Red Mesa ist pünktlich in der Night Vale Station angekommen.
Äääääh, mehr oder weniger pünktlich. Night Vale hat seit etwas mehr als einem Jahrhundert weder eine Bahnstation noch Bahnverkehr. Also die Bahn ist ungefähr hundert Jahre zu spät. Das ist im Moment natürlich ein Grund zur leichten Verwirrung.
Die Station, die da war, wo jetzt die Little League Baseballfelder sind, wurde stillgelegt und abgerissen, nachdem man entdeckt hat, dass die Gleise einfach irgendwie mitten in der Wüste aufhören und an nichts anschließen.
Die Geheimpolizei des Sheriffs hat den Zug umzingelt, welcher direkt auf der Linie der zweiten Base angehalten und seine Türen nicht geöffnet hat. Es ist noch nicht klar, woher der Zug gekommen ist, ob es überhaupt Passagiere gibt und falls ja, in welchem Zustand sie sind.
Sheriff Sam verkündete, dass er ein begeisterter Eisenbahnenthusiast sei – oder, wie er sich selbst nennt, ein Eisenbahnfan. Er schnitzte eine kleine Kombüse aus einem Balsaholzblock, um seinen Enthusiasmus zu demonstrieren. Er sprach meinen Namen außerdem wiederholt „Sessil“ aus, also macht mit der Information was ihr wollt.
Wir werden euch bei dem Bericht weiterhin auf dem Laufenden halten.
Jedenfalls, drüben bei Somerset hat sich eine Menge aus mehreren hundert Leuten versammelt. Sie haben sich selbst in eine ordentliche einreihige Schlange organisiert. Niemand von ihnen weiß, wofür sie sich angestellt haben, oder wo der Anfang der Schlange ist.
Bewohner der Nachbarschaft, Wayne Ferry, sagte, dass er sich ungefähr um 7:00 Uhr morgens angestellt hat und die Schlange war bis dahin schon ziemlich lang. Er weiß nicht wie weit hinten er in der Schlange steht.
„Ich hab meine Freundin Charelle gesehen und sagte, ‚Gute Morgen, Charelle!‘ und bin dann weiter zum Ende der Schlange gelaufen“, sagte Wayne, „aber ich bin immer wieder an Charelle vorbei. ‚Gute Morgen, Charelle!‘ hab ich jedes Mal gesagt. Schlussendlich hat sie mich vorgelassen.“
Wayne sagte, die Schlange fällt in sich selbst zusammen. Es gibt weder Anfang noch Ende, obwohl sie eine perfekte Gerade zu sein scheint. Immer mehr Leute schließen sich der Schlange an, nur um rauszufinden, wofür sich alle anstellen.
Wayne fügte hinzu, „Worauf auch immer wir warten muss richtig cool sein!“
Man muss so einen kindlichen Optimismus bewundern, obwohl Optimismus zu ziemlich sicherer Enttäuschung und/oder Verletzung verdammt ist.
Wir haben mehr über den Zug um 12:37 nach Red Mesa. Dutzende Freiwillige sind angekommen, um vor der altertümlichen Dampfmaschine Selfies zu schießen. Und auch um aus Angst vor dem plötzlichen Anachronismus zu weinen.
Sheriff Sam applaudierte diesen bürgergesonnen Helfern, indem er sie in ein kleines Hühnerdrahtgehege einpferchte und sie mit einem elektrischen Megafon anschrie.
Sheriff Sam hat, als Teil der Polizeiuntersuchung dieses mysteriösen Zuges, eine abstrakte Statue aus Schmiedeeisen entworfen, die scheinbar einen Vogel abbildet, der eine Schlange verschlingt. Wir glauben, es soll die Grausamkeit von einem Menschen gegenüber einem anderen darstellen und die fürchterlichen Zustände, in denen Immigranten dazu ausgenutzt wurden, die Eisenbahnen unserer Nation zu bauen. Außerdem repräsentiert diese Eisenkonstruktion sicherlich die Unbezwinglichkeit des amerikanischen Kapitalismus, aber jeder, der irgendeine Art von Kunst direkt anschaut, bekommt Kopfschmerzen und Kunst zu verstehen ist meistens verhängnisvoll, also ist sich niemand sicher.
Äh, wie ist der Zug ohne Gleise hergekommen? Wo ist er hergekommen? Und jetzt, wo eine riesige Metallskulptur im Weg ist, wie wird er wegfahren? Wie viel würde ein Ticket in heutigen Dollars überhaupt kosten? Wer sind die Leute mit den Rehmasken, die sich auf den Baseballfeldern sammeln?
Oh. Sondermeldung. Ein paar Leute mit Rehmasken versammeln sich um den Zug und verteilen Kakerlaken an die Schaulustigen. Auf den Kakerlaken sind Sprüche gedruckt, Sachen wie „Vorne Business, hinten Messer“ und „#Nicht Alle Züge.“
Komisch.
Zuhörer, ich hab genauso viel Ahnung wie ihr. Naja, fast. Ich bin ziemlich gut im raten.
Und jetzt, der Verkehr.
Ihr fahrt in einer nebligen Nacht. Ihr seht schwach die Schlusslichter von einem Auto vor euch. Ihr seht auch schwach die Frontscheinwerfer von einem Auto hinter euch, alle fahren langsame 50 km/h.
Aber dann gingen die Lichter der anderen Autos einfach aus, gleichzeitig. Sind die anderen Autos noch da? Es ist zu neblig, um zu sehen. Solltet ihr langsamer fahren? Schneller? Wenn ihr langsamer fahrt, könnte euch das Auto von hinter euch rammen. Wenn ihr schneller fahrt, könntet ihr das Auto vor euch rammen. Am besten bleibt ihr bei 50.
Aber euer Tacho schleicht auf 60. Der Druck hat euch an den Rand eurer Nerven getrieben. Eure Chefin, Catherine, hat in letzter Zeit echt Stress gemacht und ihr drückt euren Fuß nach unten, ohne es zu bemerken.
Jetzt seid ihr bei 65. Solltet ihr zurück auf 50? Was, wenn die Autos noch da sind und sich eurer Geschwindigkeit anpassen? Ist es sicher, wieder zurück auf 50? Solltet ihr bei 65 bleiben?
Warte… ihr seid jetzt bei 70. Ihr wart so besorgt, dass ihr 65 gefahren seid und habt euch mit dem, was Catherine euch über schreckliche viertel drei Verkäufe erzählt hat, aufgehalten, dass eure Geschwindigkeit wieder hochgeschlichen ist.
Ihr stelle euch drei Autos vor, die durch die Nacht rasen, alle von euch nur ein paar Zentimeter von einem Knochen zermalmenden, lebensveränderten, möglicheiwese lebensbeendenden Aufprall entfernt, ehe ihr euch verseht fahrt ihr 100, dann 110, dann 130. 130!
Ihr könnt es kaum glauben. Ich meine, war es nicht Tinas Account, der versagt hat, und nicht eurer? Wie kann viertel drei eure Schuld sein?
Ihr könnt jetzt unmöglich langsamer werden. Das Auto hinter euch wird keine Zeit haben, um seine Geschwindigkeit anzupassen. Und wo ist das Auto vor euch?
Immerhin ist die Straße gerade… oder ist sie das? Und, seid ihr überhaupt noch auf der Straße? Kann man das irgendwie wissen? Überall um euch ist Nebel. Wenn ihr einen Unfall baut, selbst wenn ihr überlebt, wird irgendjemand den Trümmerhaufen finden, um euch zu retten?
Ohne es zu bemerken, habt ihr euren Fuß angehoben und das Auto ist runter auf 100 km/h. Ihr lasst euren Fuß vom Gas und euer Auto wird immer langsamer. 80… 65… 50… 30… 15… und dann null. Ihr habt angehalten. Keine Unfälle, keine quietschenden Reifen.
Ihr zieht die Handbremse an und steigt aus eurem Auto und lauft in den Nebel, euer Gesicht angespannt und tränenverschmiert. Ihr fragt euch, wie Tina so lange Raucherpausen machen kann und Catherine deswegen nichts sagt.
Der Nebel bedeckt eure kalte Haut und ihr hört Vögel direkt über euch.
Das war der Verkehr.
Wir haben ein spannendes Update vom Baseballfeld! Der Zug hat seine Türen geöffnet. Noch ist niemand ausgestiegen. Er sieht vollkommen leer aus. Die Geheimpolizei hält sicheren Abstand, während sie den eingepferchten Augenzeugen freundlich zuruft, den Zug zu betreten und nachzusehen, was los ist. Ein paar steigen widerwillig rein.
Die Gestalten mit den Rehmasken, die genauso wie die Durchreiseliebhaber aussehen, die vor drei Jahren das U-Bahn-System in Night Vale gebaut haben, stehen in einer invertierten V-Formation draußen im linken Mittelfeld, ihre Schultern und Köpfe hüpfen auf und ab, als würden sie leise lachen.
Bis jetzt ist keiner von den… ähm… „Freiwilligen“… wieder rausgekommen, trotz der freundlichen Warnungen und hilfreichen Drohungen der Geheimpolizei des Sheriffs durchs Megafon.
Der Stadtrat konnte nicht um einen Kommentar zu dem Zug erreicht werden, da sich die ganze Situation unglücklicherweise mit ihrem jährlichen (und allerersten) Wohltätigkeitsgolfturnier, irgendwo weit weg von irgendwelchen Gefahren, überschneidet. Außerdem hab ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht, sie um ein Kommentar zu beten.
Teddy Williams, Besitzer der Desert Flower Bowling Alley und Arcade Fun Complex, verkündete, dass an diesem Wochenende die Lasertag-Abenteuer-Grube nach 20 Jahren wieder eröffnet wird. In einer reuevollen Stellungnahme, die diese Woche veröffentlich wurde, sagt Teddy, dass er endlich rausgefunden hat, wie man die Energieeinstellung der Laser verringert.
Laut Willams schriftlicher Stellungnahme, „Tut mir echt leid, also wow, ich hätte nie gedacht, dass… jedenfalls, alles ist gut jetzt. Außerdem kenne ich einen Doktor, der auf Körpergliedwiederbefestigung spezialisiert ist“, verlautet die Stellungnahme.
Die Stellungnahme ging weiter, „Also, Spinnen mit acht Beinen können es sich leisten, ein paar zu verlieren, richtig? Aber wir Menschen, mit nur zwei? Mist! Was hab ich mir bloß dabei gedacht? Entschuldigung. Ich meine, niemand ist gestorben oder so“, sagte Teddy, „und ich hab mich entschuldigt, oder? Aber Cecil geht einfach auf Sendung, liest Berichte auf seine herablassende Art vor,  setzt bescheuerte Stimmen auf, macht meine Punktsetzung und Volksprosa zum Gespött, verdreht alles zu einem langen Satz mit vielen Nebensätzen und Tangenten, die abschweifen, wie verzweigte Pfade in einem Wald, so dass, wenn man einen abzweigenden Pfad nimmt und der dann zu einem anderen Pfad wird, man nicht weiß, ob es ein neuer Pfad ist oder derselbe Pfad, auf dem man schon war, oder vielleicht ist man nur im Kreis gelaufen und, jedenfalls, das ganze Zitat dauert so lange, dass man vergisst, dass es die Worte von jemand anderem sind, bis er sagt ‚sagte Teddy‘“, sagte Teddy.
Naja. Zuhörer, ich… glaube nicht, dass ich den Rest der Stellungnahme vorlesen muss. Aber ich werde erwähnen, dass es am Neueröffnungswochenende der Lasertag-Abenteuer-Grube 20% Rabatt auf den Einlass gibt und jeder kriegt eine Einverständniserklärung völlig umsonst!
Ein Update vom Baseballfeld: die Geheimpolizei des Sheriffs hat den Zug bestiegen und ist  nicht wieder rausgekommen. Kurz bevor sie einstiegen, haben sie die verbliebenen Zeugen gewarnt, den Zug nicht zu besteigen. Dann, kurz nachdem die Geheimpolizei eingestiegen ist, sind die Zeugen selbst in den Zug gestiegen… und sind auch noch nicht rausgekommen.
Viele Leute wurden gesehen, wie sie ihr zu Hause oder die Schule oder ihren Arbeitsplatz verlassen haben, um zur Station zu laufen, alle ganz aufgeregt Selfies zu machen und aus existenzieller Angst vor diesem Riss nicht nur in Zeit und Raum, sondern auch unser Vertrauen in die grundlegende Physik zu weinen.
Die Gestalten in Rehmasken sitzen alle in der Hocke und trommeln mit ihren offenen Handflächen auf den Boden.
Da sind jetzt mehr Menschen im Zug als seine Passagierkapazität zulässt, aber die Leute steigen immer noch ein und verschwinden mühelos im Zug. Night Vale ist leer. Alle wollen den Zug besteigen.
Ich… ich fühle denselben Drang den Zug zu besteigen, den ihr alle verspürt, Zuhörer, und wenn da nicht meine strenge Professionalität und Hingabe für diese Sendung wären, würde ich selbst in diesem Zug sein. Aber ich muss widerstehen. Ich werde hier in meinem Studio bleiben… und…
Wisst ihr was? Schon gut. Ja. Mhm. Ich werde mir das ansehen. Okay. Äh, lasst uns einfach zum Wetter übergehen.
[Studiotür geht auf und zu]
(„Windows“ von Angel Olsen)
Zuhörer, ich bin wieder zurück. Ich bin wieder zurück in der Sendekabine.
Der Zug um 12:37 nach… wohin auch immer (sicherlich nicht Red Mesa) ist weg.
Als die Türen sich mit uns in den Passagierwagen schlossen, hörten wir das Trommeln des massiven Motors, das Drehen von Getrieben und Rädern, eine große Dampfpfeife. Als ich aus dem Fenster sah, sah ich die Baseballraute, ich sah Häuser und Bäume, ich spürte, wie wir uns bewegten, an Geschwindigkeit zunahmen, beschleunigten. Ich spürte es in meinen Ohren. Aber die Autos, Bäume, Häuser und Baseballfelder schienen sich… erst überhaupt nicht zu bewegen.
Dann zogen sich die Bäume in den Boden zurück. Die Häuser bauten sich selbst ab. Strommäste in der Ferne und hohe Gebäude verschwanden. Da waren mehr Pflanzen, mehr Wasser, das Gras wuchs höher und höher bis die Baseballfelder nichts weiter als Abdrücke in meinen Augenlidern. Die Wolken bewegten sich schneller und schneller. Ich sah die Sonne nach rechts wie ein Pop Fly über den Himmel kullern, ich sah es wieder und wieder. Das Himmelszelt pulsierte blau. Und orange. Und schwarz. Und gelb. Blau und orange und schwarz und gelb, blau und orange und schwarz und gelb, schneller und schneller, flackerte dunkel und hell, flackert dunkel und hell, ein desorientierender Impuls in unserem Passagierwagen.
In der Millisekunde Dunkelheit sah ich überall leere Sitze. In der Millisekunde Helligkeit saßen überall um mich herum meine Night Vale Mitbürger. Diese beiden Realitäten gleichzeitig und überlagert.
Vorne im Wagen stand, nur in den Augenblicken der Dunkelheit zu sehen, eine Frau, die eine Rehmaske trug.
Sie starrte direkt in mich, lief langsam, stolperte alle paar Schritte – nicht ungeschickt, sondern absichtlich, ein schmerzhafter und grotesker Tanz. Sie schien die Kontrolle über ihren ganzen Körper zu verlieren, nur um sich würdevoll wieder zu fangen… und wieder.
Sie hielt an, Zentimeter vor mir. Ich konnte sehen, dass ihr Körper mit Kakerlaken bedeckt war.
Sie sagte, „Sie nehmen unsere Miniaturgebäude weg. Sie packen sie in Kisten und senden sie zum Warenhaus hinter der Wüste. Ihre Interessen werden gefördert. Es könnte nicht schrecklicher sein.“
„Miniatur? Also, wie die winzige Nation von Menschen unter Bahn 5 des Bowling Alley und Arcade Fun Complex? Oh, wusstest du, dass sie die Lasertag-Abenteuer-Grube wiederer-“
Sie nahm ihre Maske ab. Ihr echtes Gesicht war das Gesicht eines Rehs. Ihr Gesicht und die Maske sahen exakt gleich aus.
„Wer bist du?“ fragte ich.
Sie beugte sich zu mir, Insekten krabbelten über ihre lange, braune Schnauze. „Ich bin der Zerstörer. Sie nehmen unsere Gebäude weg. Sie packen sie in Kisten. Ihre Interessen werden gefördert. Ich bin der Zerstörer.“
Das pulsierende Licht der Sonne hörte auf und jetzt war es dunkel. Kein Night Vale. Sogar die Rehköpfige Frau war verschwunden. Um mich herum gab es, kaum sichtbar in diesem dunklen Zugwagen, spärlich zerstreut Männer, die Kleider einer vergangenen Ära trugen und Holzkisten hielten. Sie saßen aufrecht, verdreht und beobachteten mich still.
Mein Gesicht und meine Brust juckten. Meine Kopfhaut juckte. Ich konnte ein Kitzeln entlang meiner Oberschenkel spüren. Ich setzte zum Kratzen an… und ich spürte sie. Ich spürte sie alle. Ich schrie und schlug sie weg, hunderte von Kakerlaken in meiner Jeans, meinem Hemd, meinem Haar, ich wo- ich wollte würgen, aber stattdessen windete ich mich nur.
Und ich fühlte das Gras unter mir. Ich sah das Sonnenlicht über mir. Ich… ich sah Bäume, i- ich hörte eine Frauenstimme. I- ich schmeckte nichts.
„Cecil? Warum bist du in unserem Feld? Du solltest auf der Arbeit sein!“ Lucia Tereschenko, eine der Little League-Trainer (außerdem ein Geist) stand über mir, eine Gruppe von Kindern in Baseballkappen und Trikots hinter ihr.
„Es… es tut mir Leid… Lucia, ich…“, sagte ich, stand auf, betastete meine Brust, nach Insekten fühlend. „Hast du hier eben einen Zug gesehen oder… ein paar Männer mit Kisten?“
Es gab eine lange Pause. Lucia sah aus, als würde sie mir entweder antworten oder mich schlagen wollen.
„Cecil, da ist etwas auf dir“, sagte sie.
Ich griff mit meiner Hand an meinen Nacken und zog eine Kakerlake hervor.
Lucia sah sie sich genauer an.
„Oh! Was steht denn da auf der Kakerlake?“
Wir sahen beide auf den Schriftzug auf dem Rücken der Kakerlake.
„Huntokhar“, lasen wir gemeinsam.
„Süßer Name für einen Käfer!“ sagte sie. „Jetzt geh zurück auf die Arbeit, Cecil. Wir machen jetzt Innenfeldübungen.“
Ich rief Carlos an, aber… er hatte keine Ahnung vom Zug oder von dem, was heute passiert ist. Ich rief Sheriff Sam an, der über die Vorstellung lachte und sich dann fünfzehn Minuten über die Medien beschwerte. Ich versuchte die Vertreter der Night Vale Durchreisebehörde zu kontaktieren, aber ihre Leitung ist belegt (wie sie es immer ist, seit sie ihr Büro vor drei Jahren eröffnet haben). Ich rief Teddy Williams mit ein paar Fragen über die winzige Menschennation unter Bahn 5 an, aber… er schrie und legte auf.
Ich kontaktierte Wayne Ferry und bestätigte, dass die Menschenschlange bei Somerset total real ist und dass sie immer noch auf das warten, wofür diese Schlange da ist. Haben nichts vom Zug gehört.
Ich… ich muss es geträumt haben. Der Zug, die Frau in der Rehmaske, die Männer mit Kisten, oder… oder… halluziniert?
Vielleicht hat das Militär ein paar neue Chemtrails für den Markt getestet. Oder die Durchreisebehörde hat ein neues imaginäres Zugsystem für den Markt getestet. Wer weiß?
Oh. Äh, Kareem hat mir gerade einen Zitrone und Honig-Tee gebracht. Er riecht echt und er fühlt sich warm in meiner Hand an. Ugh. Oh! Und heiß auf meinen Lippen! Äh, danke für den Tee, Kareem, und- und danke für das realste Ding, das ich heute gespürt habe!
[Ähem] Der Zug um 12:37 nach unbekannten Orte, aus unbekannten Orten, ist verschwunden und wie vieles anderes in unsere Erinnerungen, war er wahrscheinlich von Anfang an nicht mal hier, aber…
Huntokhar. Huntokhar ist real. Richtig?
Kareem! Huntokhar ist real! I- i- i- i- ich sah es auf einer... einer Kakerlake. Lucia, der Geist, der- der- der die Little League trainiert, hat es mir gezeigt!
Kareem schüttelt seinen Kopf und zog sich aus dem Studio zurück. Vergiss nicht zu blinzeln, Kareem!
Und er ist weg.
Bleibt dran für das folgende Geräusch eines schlagenden Herzens, ein gedämpftes Schluchzen, eines nahen Flüsterns, während ihr angeblich alleine im Dunkeln seid, und all eure anderen Lieblingsjams aus der 1980ern und 90ern.
Und, wie immer, gute Nacht, Night Vale. Gute Nacht.
Sprichwort des Tages: Hier ist die Kirche, da ist der Kirchturm. Öffne sie und sieh, wie alle Menschen wegen dem Riesen schreien, der gerade das Dach aufgerissen hat.
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paulodebargelove · 5 years
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Switch - There'll Never Be 1978 (Remastered audio) Music History: August 4, 1978 - “Switch”, the debut album by Switch is released. Produced by Jermaine Jackson, Bobby DeBarge, Gregory Williams, Jody Sims, Greg Wright, The Bewley Brothers and Michael B. Sutton, it is recorded at Motown Recording Studios in Hollywood, CA from Early - Mid 1978. Originally formed in 1975 in Grand Rapids, MI as White Heat, they receive their initial break when they’re signed to R&B superstar Barry White’s production company, recording and releasing their debut album on RCA Records. Unfortunately, the record flops and White closes down his production company, leaving the band at loose ends. In 1976, they work with German producer Bernd Lichters, who had previously assisted them with recording a demo tape, then signing a deal with Polydor Records under the name Hot Ice. The album titled “Pall Mall Groove” is initially released in Germany only, and it too fails to sell, with the band at a dead end once again. By 1977, the band’s line up now consists of members Greg Williams (trumpet, keyboards, vocals), Jody Sims (drums, vocals), Eddie Fluellen (trombone, keyboards, vocals), Phillip Ingram (vocals, keyboards, percussion) and brothers Bobby DeBarge (lead vocals, keyboards, drums) and Tommy DeBarge (bass, vocals). Williams and Sims go to Los Angeles in search of a record contract. While visiting the offices of Motown Records in Hollywood, the pair run into Jermaine Jackson and his then wife Hazel Gordy Jackson. They let Jackson hear their demo tape and he is immediately impressed, then telling his father-in-law, label founder Berry Gordy, Jr. about the talented young musicians. The band are quickly signed to Motown and relocate to L.A. to rehearse and record their first album. They are re-dubbed Switch, for the band members ability to play multiple instruments, switching from one to another as well as all being able to sing in the course of performing. They make a major impression right out of the gate with their debut single “There’ll Never Be” (#6 R&B, #36 Pop) released in mid June of 1978. An instant classic buoyed by Bobby DeBarge’s soaring falsetto lead vocals, it puts the band on the map, racing up the R&B charts and landing in the pop Top 40. It is followed by lush and tender ballad “I Wanna Be Closer” (#22 R&B) written by Jermaine Jackson. Featuring co-lead vocals by Bobby and Phillip Ingram (younger brother of James Ingram), it too becomes a hit and a Quiet Storm classic. The album propels the band into stardom, selling over a million copies in the US. Long out of print in any form, the album is remastered and reissued on CD in 2011 by Dutch reissue label PTG Records. It is reissued again by Big Break Records in 2014, with two additional bonus tracks. “Switch” peaks at number six on the Billboard R&B album chart, and number thirty seven on the Top 200.
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