„Ich trag' meine Vergangenheit mit mir rum wie Dreck. Unter den Nägeln und mein Tagebuch widert mich an. Ich zerreiß' alle Seiten und versuch' zu vergessen. Dass ich dich nicht vergessen kann.“
"Bei mir ist ständig besetzt. Ich drück' die Anrufe weg. Das Licht ist aus, die Fenster sind zu, ich liege im Bett. Es geht mir relativ schlecht."
"Ich bin zu müde, um zu schlafen."
"Ich will mich nicht finden. Ich will mich verlieren. Ich will, dass alles betäubt ist. Ich will mich nicht spüren. Denn gerade wenn ich denke, dass es langsam wieder geht, dann tut es wieder weh."
„Du tauchst in mein Leben. Und ich spür', wie es sticht. Wie all' meine Hoffnung an den Worten zerbricht. Du tauchst in mein Leben. Schürst aufs Neue die Glut. Und meine älteste Narbe spuckt wieder Blut.“
Platz 6 - Bela vs Sahnie
Schon in der jungen Zeit der Ärzte kommt es zum ersten Mal zu größeren Problemen. Bela und Sahnie kommen vermehrt nicht klar und der Bassist beginnt, laut Aussagen der restlichen Ärzte, Bela aus der Band zu ekeln. Es gipfelt darin, dass Bela ihrem damaligen Manager ankündigt, die Band verlassen zu wollen. Der setzt sich für den Dialog ein und die Jungs raufen sich zusammen. Nicht zu denken, was sonst aus ihnen geworden wäre...
Platz 5 - Claudia hat keine Band
Niedriger Platz, weil es nie ein konkreter Gedanke war, aber nach der Indizierung ihrer dritten und ersten Platte 1987 kommt es zu finanziellen Problemen und Existenzängsten. Laut Hagen war klar, dass sie vielleicht einfach nicht weiter machen würden. Es war weniger ein triumphales Ende als mehr ein Ersticken an ihrer Situation. Sie entschieden dann doch noch mal weiter zu machen und zu schauen, was passiert.
Platz 4 - Silvester statt Ärzte
Eine lange Tradition der Ärzte - Ausbrennen. Nach dem Doppelalbum 'Geräusch' im Jahr 2003 folgt eine längere Tour. Bela litt in der Zeit an einem Burnout und die Tour machte der Band den Gar aus. Nach ihrem Ende war ganze zwei Jahre nichts von ihnen zu hören. Nur begann Bela nach Farin auch solo aktiv zu sein und beschührte damit Trennungsgerüchte. Tatsächlich beschloss die Band 2006 sich einen Traum zu erfüllen - an Silvester Open Air zu spielen. Und dann basierend darauf zu entscheiden, wie ihre Zukunft aussehen würde. So geschah es und in den ersten Minuten von 2007 beschenkten sie ihre Fans mit einer Ankündigung: Ein neues Album sollte schon im Herbst erscheinen. Nochmal die Kurve gekriegt.
Platz 3 - Unglückszahl 13
Zum Album 13 im Jahr 1998 gründeten die Ärzte eine eigenen Plattenfirma, um endlich alle Stränge in der Hand zu halten. Nur waren sie etwas übereifrig und häuften sich mit dem Ziel alles richtig zu machen eine zu große Menge Pressetermine und eine zu lange Tour auf. Gegen Ende gingen sie sich gehörig auf den Senkel. Laut eigenen Aussagen soll es auch hinter der Bühne mal gekracht haben. Deshalb, der altbekannte Satz im MTV-Interview: "Wir waren wirklich kurz davor uns aufzulösen." Tja. Vielleicht nächstes Mal.
Platz 2 - Auch nicht
Jüngere Bandgeschichte! Wer Interviews zu 'Hell' angehört hat, wird dieser Erzählung nicht entkommen sein. Schon während den Aufnahmen zu 'auch' 2012 kam es zu Unstimmigkeiten, die bis in die folgende Tour reichten. Laut Farin haben sich er und Bela "richtig zerstritten" und redeten über Jahre kaum miteinander. Selbst ihr Biograph vermutete, dass es das Ende der Band sei, sie es nur nicht öffentlich verkünden würden. Bela ließ nicht locker und versuchte die Band zur Aussprache zu bringen. Farin hatte derweil mit der Musik abgeschlossen und seine Gitarren verscherbelt. Erst 2017, als Bela die anderen überreden konnte, auf einem Anti-Nazi-Festival in Jamel zu spielen, kam der Gedanke zurück, es nochmal zu versuchen. Als der Konten dann geplatzt war folgten Touren, Festivalauftritte und gleich zwei Alben. Und eine spürbare Freude, die die Band zurückbekommen hat.
Platz 1 - Nach uns die Sintflut
Natürlich verdient auf dem ersten Platz - der Moment, in dem sie endlich die Reißleine zogen. 1988 verkünden die Ärzte ein letztes Album, eine letzte Tour und ihr dann folgendes Ende. Ein legendärer Moment. Laut Farin dachten sie schlicht, sie hätten alles erreicht, sie wären jung genug um neu anzufangen und es wäre schlicht das Überraschendste, was eine gerade wirklich erfolgreiche Band tun könnte. In ihrem Triumphzug durch Deutschland kippten reihenweise Teenager aus den Latschen bei dem Gedanken, dass alles vorbei sein sollte. Es gab eine Abschiedsendung im Fernsehen, ein legendäres Abschiedskonzert auf Sylt, bei dem sich auch ein gewisser Rodrigo Gonzalez herumtrieb und einen neuen Legendenstatus. Die Ärzte waren als Helden gestorben und Bela B schwor sogar noch Jahre später, erfolglos mit seiner Band und bereits mit dem Plan wohl bald beim Radio arbeiten zu müssen, dass es auch so bleiben sollte. Sie hatten sich selbst verewigt. Ach ja... und dann kam da dieser Brief.