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#aber manchmal reicht es nicht
togeft · 1 month
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Loslassen
Einen Menschen, der einen viel bedeutet (hat) loszulassen, ist keine leichte Angelegenheit und manchmal doch notwendig, damit es einen besser geht. Du kannst einen Menschen lieben und dich dennoch für einen anderen Weg entscheiden. Manchmal passt es eben nur für eine gewisse Zeit. Und sowas ist hart. Menschen, die einen durch lebensentscheidene Ereignisse begleitet haben. Menschen, die ein Jahrzehnt mit dir zusammen verbracht haben. Menschen, die man über alles liebt. Und doch, kann es irgendwann einfach nicht mehr passen. Andere Zeiten, andere Umstände, andere Wünsche, andere Vorstellungen, andere Welten. Und obwohl es offensichtlich gar keine Zukunft hat, gibt es da eine Sache, die dem Ganz naiv entgegenblickt, die Hoffnung. Hoffnung, dass es doch etwas werden könnte. Hoffnung auf Änderung, auf Verbesserung. Die Hoffnung, dass es mal so wird, wie es war und das obwohl es nicht mehr geht, obwohl beide wissen, dass diese Geschichte kein Happy End haben wird, lassen sie nicht los. Von außen betrachtet, tut das sehr weh. (Und auch mitten in der Situation zu sein) Denn je länger festgehalten wird, desto länger wird es dauern darüber hinweg zu kommen. Je mehr Zeit verstreicht, je mehr geteilt wird, desto härter wird eine Trennung. Und das kann man auf so viele Dinge anwenden. Aus Gewohnheiten und alltäglichen Dingen rauszukommen und zu sie zu verändern, ist hart. Über einen langen Zeitraum war eben das Bestandteil unseres alltäglichen Lebens gewesen dafür kommen wir von heute auf morgen nicht weg. Gerade das macht uns ja so menschlich. Die Erinnerungen und Empfindungen. Aber auch über die kommen wir hinweg und im besten Fall denken wir positiv daran zurück. Und gehört nun der Vergangenheit an. Eine solche Entscheidung zu fällen, ist gewiss nicht leicht, aber notwendig, um zu wachsen, Veränderungen zu schaffen und uns selbst gerecht zu werden. Wenn der Punkt erreicht wird an dem es nicht mehr geht und Grenzen überschritten wurden und realistisch betrachtet keinen Sinn mehr ergibt an diesem Band festzuhalten, dann bedeutet es, wenn auch schmerzhaft, loszulassen. Den Menschen gehen zu lassen. Und dafür muss nicht unbedingt etwas passieren, es reicht schon, wenn es nicht passt, wenn geredet und gesprochen wurd' und es dennoch einfach nicht mehr passt. Manchmal leben wir uns auseinander, haben andere Ansprüche aneinander. Was auch immer es ist, die Hoffnung sollte einen nicht halten, wenn realistisch betrachtet nichts mehr da ist. Und wer weiß, vielleicht zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort? Bessere Umstände, Veränderungen der einzelnen Personen? Wer weiß das schon? FInd' es heraus, in dem du loslässt. Was sagt man so schön? Lass los, und wenn es für dich bestimmt ist, dann wird es zurück kommen oder so ähnlich. - togeft
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skyetenshi · 2 months
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Future - Die Drei ???, oder auch Peter geht seinen Kollegen auf den Sack. Part 4.
Und hier gehts zu 👉 Part 3
14:48 Uhr, Großraumbüro Rocky Beach Police Department.
„Entschuldigen Sie, ist das der Schreibtisch von Peter Shaw?“
Smyth sah auf und entdeckte die zwei junge Männer und eine junge Frau, die vor dem gerade unbesetzten Schreibtisch neben Smyths eigenem standen.
„Der Schreibtisch gehört dem Rocky Beach Police Department, aber Officer Shaw arbeitet daran.“, sagte Smyth.
„Super.“, grinste einer der jungen Männer.
„Wir sind zusammen mit Peter in der Polizeischule gewesen.“, erklärte die junge Frau. Smyth horchte auf. Vielleicht war das eine der wenigen Chancen etwas über Shaw herauszufinden. Oder viel mehr wie andere Shaw wahrnahmen.
„Ach so. Ich bin Officer Smyth. Ich nehme Shaw im Moment noch an die Hand und zeig ihm alles.“ Smyth reichte jedem zur Begrüßung die Hand. „Und ihr kommt ihn besuchen?“
„Ja, wir arbeiten alle in LA.“, sagte die junge Frau. „Ich bin übrigens Leyla. Und das sind Tommy und Kale.“
„Na dann, willkommen in Rocky Beach.“, sagte Smyth. „Setzt euch ruhig. Officer Shaw wird noch einen Moment brauchen. Er hat heute eine ziemliche Verfolgungsjagd hingelegt und muss jetzt erst mal wieder sauber werden, bevor er von unseren Putzkräften erschlagen werden.“
Shaws ehemalige Mitschüler lachten.
„Das klingt ganz nach unserem Streber.“, sagte Kale.
„Streber?“, fragte Smyth. Das war eine unerwartete Einschätzung. Tommy nickte bestätigend. „Nicht nur, dass er in sämtlichen sportlichen Disziplinen die Schulrekorde gesprengt hat, hat er darüber hinaus hat auch noch Wissen auf Lager, dass kein vernünftiger Mensch sonst kennt.“
Leyla nickte: „Und wenn er es mal nicht weiß, hat er es innerhalb kürzester Zeit herausgefunden.“
„Aber dafür weiß er manchmal die einfachsten Dinge nicht.“, sagte Kale kopfschüttelnd.
„Lästert ihr über mich?“, fragte Shaw, der lautlos an die Tische heran getreten war. Smyth schauderte. Warum konnte der Junge auch noch so gut schleichen?
„Nein!“, sagte Tommy.
„Jaha.“, sagte Kale im gleichen Moment.
„Immer.“, sagte auch Leyla. Shaw schüttelte amüsiert den Kopf: „Warum hab ich euch noch mal eingeladen?“
„Eingeladen? Junge, du wolltest doch bloß damit angeben, wie gut du Surfen kannst.“, sagte Kale. Peter lachte auf: „Ich dachte du hast rumgeheult, dass LA so stressig ist und du gerne mal in mein verschlafenes Dorf möchtest.“
Leyla grinste Kale an: „Da hat er recht. Bist du fertig, Peter?“
„Nicht ganz, ich muss noch meinen Bericht tippen, gebt mir 15 Minuten.“, sagte Peter und setzte sich an seinen Schreibtisch.
15 Minuten, um den Wahnsinn zu erklären, der um ihn herum passierte, empfand Smyth mehr als sportlich. Aber zumindest war er zielstrebig und tippte sogleich los.
„Dann kommt mal mit, ich zeig euch unsere Küche.“, sagte Smyth und nahm die Nachwuchspolizisten mit. Zum einen war dann Shaw schneller fertig und im Feierabend und zum anderen, konnte Smyth vielleicht noch etwas aus den Freundin herausfinden. Moralisch war es bestimmt nicht ganz vertretbar an unerfahrenen Kollegen die eigenen Befragungsfähigkeiten zu benutzen, aber Smyth erfuhr so in kürzester Zeit, über ein paar Tassen Kaffee, dass Shaw wohl schon in der Polizeischule ständig in Verbrechen hinein gestolpert war. Außerdem dass er sämtliche Vorschriften der Polizei auswendig kannte und alle Grauzonen in den Gesetzen.
Wichtigste Erkenntnis aus diesem Gespräch war, aber dass Smyth nicht alleine damit war, Shaw seltsam zu finden. Wobei die drei jungen Polizisten langsam in die Relativationsphase kamen. („So ist das halt bei Peter!“) Smyth hatte nicht vor in naher Zukunft diese Büchse der Pandora für eine kleine Eigenart der Realität zu halten. Wie ein Zufall oder eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Shaw war eine ganz eigene Art von Horror.
Smyth ließ die drei Freunde alleine und ging wieder zurück zum Schreibtisch. Shaw stand gerade auf und holte ein paar Seiten aus dem Drucker.
„Sind Sie schon fertig?“, fragte Smyth überrascht. Shaw grinste: „Jep. Und haben Sie meine Freunde verhört?“
Smyth tat vollkommen unschuldig: „Wir haben uns nur unterhalten und von alten Zeiten erzählt.“
„Ich hoffe, die haben nichts schlechtes über mich erzählt.“
„Nein.“, sagte Smyth und schob unverfänglich hinterher: „Nur ungewöhnlich die Dienstvorschriften alle auswendig zu kennen.“
Shaw war über seinen Schreibtisch gebeugt und tackerte die Seiten seines Berichts zusammen, deswegen war es kaum zu verstehen was er murmelte: „Hab auch genügend Vorträge von Cotta darüber bekommen...“
Smyth entschied sich das zu überhören: „Dann wünsche ich viel Spaß und einen schönen Feierabend.“
„Danke, Ihnen auch.“, grinste Shaw breit und strahlend wie immer. „Machen Sie nicht so lange.“
Nächster Tag: 9:48 Uhr, Großraumbüro, Rocky Beach Police Department.
Shaw betrat das Büro, einen recycelbaren Kaffeebecher von dem Shop ums Eck in der Hand, seine Dienstkleidung nur nachlässig tagend. Zwei Hemdknöpfe waren noch offen, die Mütze hatte er unter den Arm geklemmt und die Haare standen in alle Richtungen ab.
Smyth hatte gewusst, dass etwas faul ist, als direkt zu Dienstbeginn die Anweisung von Cotta persönlich kam, dass zwei andere Polizisten ihre Streife übernehmen würden und Smyth sich um Schreibtischarbeit kümmern könne. Kurz drängte sich die Vermutung auf, dass Shaw das Feiern mit seinen Freunden übertrieben hatte und schlicht verschlafen hatte und nun sein offensichtlich väterlicher Freund für ihn deckte. Aber diese Vermutung hatte sich zerschlagen, als Smyth in der Teeküche eine vergessene Tageszeitung fand. Wenn nicht auf dem Titelbild Smyths rätselhafter Partner gewesen wäre, hätte Smyth sich nicht dafür interessiert. Aber so endete die Zeitung auf Smyths Schreibtisch und Smyth las den Artikel, dreimal. Dreimal die wahnwitzige Geschichte, wie Shaw eigentlich nur mit seinen Freunden surfen wollte, bis er einen Hai entdeckte und Alarm schlug. Wie er statt direkt zu flüchten, drei Kinder auf seinem Surfbrett zum Strand schob, wie er dann wieder ins Wasser rannte, um einen herzkranken Mann, zu helfen schneller an Land zu kommen und wie er schließlich ein weiteres Mal mit seinem Surfbrett ins Meer hinaus paddelt, um einen einzelnen Surfer zu beizukommen, der scheinbar nichts von der allgemeinen Panik mitbekommen hatte. Und dann die sehr detaillierte Erzählung darüber, wie Shaw einen Hai mit seinem Surfbrett rammte, und einen bereits leicht angeknabberten Surfer auf ihren beiden Brettern liegend an den Stand schob.
Der Autor des Artikels, ein R. Andrews, brachte hier noch eine Anekdote von früher ein, wonach Shaw wohl schon mal jemanden nach einem Haiangriff gerettet hatte und dafür Superboy genannt wurde. Das schloss dann auch den Bogen zur Unterüberschrift des Artikels, denn dort hieß es „Superboy is back“.
Wenn Smyth an diesen Tage wirklich noch irgendwas überraschte, dann nur, dass Shaw zur Arbeit erschien. Was zur Hölle stimmte mit dem Jungen nicht, dass er nach so einem Tag einfach weiter mit seinem Leben machte?
„Entschuldigung, dass ich so spät bin.“, sagte Shaw zerknirscht. „Das Krankenhaus hat mich nicht eher gehen lassen.“
Smyth musste die Worte einen Moment sacken lassen. Krankenhaus. Wollte ihn nicht gehen lassen; „Waren Sie überhaupt Zuhause?“
Shaw hatte gerade noch einen herzhaften Schluck aus seinem Kaffeebecher genommen, den er jetzt in den Papierkorb fallen ließ und verlegen lächelte: „Nur um mich umzuziehen.“
„Dann gehen Sie nach Hause.“, sagte Smyth und deutete auf die Zeitung. „Ein besseren Grund werden Sie nicht bekommen.“ Smyth wäre für wesentlich weniger traumatischer Ereignisse Zuhause geblieben und hätte den Sinn des Lebens überdacht.
Shaw warf einen Blick auf die Zeitung und murmelte: „Bob lässt sich auch nichts entgehen...“ Shaw versuchte sich notdürftig die Haare zu ordnen und sagte. „Aber das macht nichts. Ich bin einsatzbereit.“ Als hätte man einen bösen Geist beschworen tauchte Cotta hinter Shaw auf und grollte: „Peter... hab ich dir nicht gesagt, dass du deinen Arsch zu Hause lassen sollst?“ Wie hatte Cotta denn das gemacht? Woher wusste er, dass Shaw gerade jetzt eintreffen würde.
„Ich glaube, so sollten Sie nicht mit Untergebenen reden.“, kritisierte Peter.
„Du bist krank geschrieben und nicht im Dienst. Beweg deine Hachsen nach Hause, und wenn du wirklich wieder einsatzbereit bist, rede ich wieder vorschriftsmäßig mit dir. Klar?“
Shaw verzog das Gesicht: „Na gut. Aber ich hoffe Sie wissen, dass Bob es sehr dramatisiert hat. So gefährlich war der Hai nicht.“
„Hat er dir nicht die Schulter angeknabbert?“, fragte Cotta trocken.
Shaw vermied jeden Augenkontakt mit seinem Boss: „....er hat mich... gekratzt.“ Da Smyth nicht viele Hai mit Krallen kannte, war davon auszugehen, dass Shaw tatsächlich von Haizähnen zerkratzt worden war. Cotta und Smyth sahen Shaw wortlos an.
„Okay...“, murmelte Shaw. „Ich geh nach Hause u-“
„Dein Zuhause. Nicht Justs oder Bobs.“, verifizierte Cotta. Unwillig nickte Shaw und machte sich auf den Heimweg.
Cotta atmete hörbar auf: „...dieser Junge...“ Smyth verstand dieses Gefühl nur zu gut: „Inspektor... woher wussten Sie, dass Oficer Shaw hier ist?“
„Jahrelange Erfahrung.", sagte der Inspektor. "Außerdem habe ich Bekannte im Krankenhaus. Die haben mir gesteckt, dass Peter sich selbst entlassen hat." Natürlich hatte er das, dachte sich Smyth und ließ ein wenig den Kopf hängen. Langsam wurde Smyth klar, dass es nicht nur die Arbeit war, in der sich der junge Mann als Überflieger? Pechvogel? zeigte. Sein gesamtes Leben schien nur aus absurden Risiken und Talenten zu bestehen.
uuund Teil 5
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iamthedisorder · 3 months
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f
Ich wollte dir unbedingt schreiben,
dich anrufen, zu dir fahren,
wollte dir unbedingt sagen,
dass ich immer noch verliebt in dich bin,
dass ich dich verdammt nochmal liebe.
Aber ich weiß,
diese 3 Worte, die die Welt bedeuten,
haben schon damals nicht für dich gereicht,
um bei mir zu bleiben.
Und wir wissen nach uns eins ganz genau:
Manchmal reicht es nun mal nicht,
ineinander verliebt zu sein.
Es hat für uns nicht gereicht.
Es hat für dich nicht gereicht.
- iamthedisorder
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gedxnkxnchxos · 7 months
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Und manchmal, da wirst du ohne eine Antwort bleiben. Und vielleicht ist das auch okay so. Vielleicht soll es genauso so sein. Gott weiß, ob dir diese Antwort nicht noch mehr Kummer gebrachte hätte. Also akzeptiere es und distanziere dich, aber pass auf und lass die Distanz nicht zu groß werden, sonst läufst du Gefahr nicht mehr zurückzufinden, denn Liebe allein reicht nicht immer aus.
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cornchrunchie · 1 year
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Der Tatort Münster will vergessen (aber ich lasse ihn nicht)
Vor ein paar Tagen hat @iiiflow diesen wunderbaren Post zum Tatort Münster veröffentlicht, in dem sie ihren Frust über die mangelnde Thematisierung von Nadeshdas Tod im Canon ausdrückt. Tja, und was soll ich sagen?
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Abgesehen davon, dass ich ihre Worte sehr gut nachempfinden kann, hat der Post (und die Reaktionen darauf) in mir das Bedürfnis ausgelöst, ein paar Gedanken zu diesem Thema aufzuschreiben, die schon länger in meinem Kopf herumgeistern.
Vor einiger Zeit habe ich nämlich einen Text des deutschen Medienwissenschaftlers Lorenz Engell gelesen, der sich mit Serien und deren Aufbau, ihrer Zeitlichkeit und (Dis-)Kontinuität beschäftigt. Ausgehend von seinen Überlegungen habe ich viel über den Tatort Münster und seine permanente Gegenwart nachgedacht und darüber, warum sie mich eigentlich so stört.
Dieser Post ist nun also eine pseudo-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Prinzip der permanenten Gegenwart und seinen Auswirkungen auf die Figuren, Handlungen und Zuschauer*innen der Serie. Er ist ziemlich lang geworden, aber am Ende gibt es eine knappe Zusammenfassung.
Wenn ihr euch dafür interessiert, könnt ihr gerne weiterlesen. Ansonsten – don't mind me. <3
Bevor ich loslege, möchte ich kurz anmerken, dass alle Zitate – sofern nicht anders angegeben – von Lorenz Engell stammen. Die kompletten Literaturangaben findet ihr unten. :)
Fangen wir erst eimal von vorne an. Das, was ich gerade als permanente Gegenwart bezeichnet habe, ist das Grundprinzip von Episodenserien. Als solche behandelt der Tatort Münster in jeder Episode eine abgeschlossene Handlung, die nicht an vorangegangene oder nachfolgende Episoden anknüpft und auch keine Voraussetzung dafür schafft. Die permanente Gegenwart bedeutet also nicht zwangsläufig, dass sich nichts verändert, sondern:
Frühere Episoden legen [...] nicht den Grund für spätere und bleiben im Hinblick auf sie völlig konsequenzenlos (S. 77).
So wird es zum Beispiel möglich, dass Thiel und Boerne in den ersten Jahren der Serie regelmäßig ihr Wohnhaus wechseln, ohne dass es in irgendeiner Art und Weise als Teil der Geschichte verhandelt werden würde.
Das ist eigentlich kein ungewöhnliches Prinzip. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto mehr Serien dieser Art sind mir eingefallen, insbesondere im Bereich der Krimi-Serien – man denke nur an Mord ist ihr Hobby, Monk oder zu großen Teilen auch Wilsberg.
Das Genre bietet sich ja auch an: Es gibt einen Kriminalfall und dazu eine Gruppe von Menschen, die ihn lösen muss. Und wenn es schließlich um den Kriminalfall gehen soll, warum dann die Handlung mit zwischenmenschlichen Beziehungen und aufwändigen Charakterstudien unnötig verkomplizieren?
Nicht nur ist es einfacher, die Episoden über einen Kriminalfall voneinander abzugrenzen, es ist mit Sicherheit auch günstiger. Da man nicht auf folgenübergreifende Geschichten angewiesen ist, gestaltet sich zum Beispiel die Suche nach Drehbuchautor*innen deutlich flexibler. Und es hat noch andere Vorzüge: Die Episoden können in beliebiger Reihenfolge und vollkommen unabhängig voneinander geschaut und trotzdem verstanden und genossen werden. Eine willkürliche Folge vom Tatort Münster reicht, um alle anderen zu verstehen. Für das Format "Tatort" ist das eigentlich perfekt: Du kannst problemlos nur zwei Folgen im Jahr drehen, ohne dir Sorgen darum machen zu müssen, dass die Zuschauenden womöglich schon wieder vergessen haben, was in der letzten Episode vor einem halben Jahr passiert ist.
Und jetzt mal kurz allen Wehmut um versäumte Entwicklungen beiseite, so nachvollziehbar sie auch sind – irgendwie ist es doch ein kleines bisschen cool, oder nicht? Vielleicht geht es nur mir so, aber in Zeiten von Serien, die teilweise mehr als 15 Staffeln (!) haben, genieße ich es manchmal auch, eine Serie kreuz und quer schauen zu können. Bei Fortsetzungsserien – also Serien, deren Episodenhandlungen aufeinander aufbauen – müssen alle Folgen in vorbestimmter Reihenfolge durchgestanden werden. Man kann nichts skippen, zumindest nicht, ohne etwas vom Verständnis einzubüßen. Und vor allem kann man nicht genauso einfach mittendrin einsteigen, nur weil es da gerade eine besonders gelungene Folge gibt. Beim Tatort Münster ist das anders, da geht das. Und Halleluja, war ich dankbar dafür, als ich damals das erste Mal versucht habe, nach und nach alle Folgen anzuschauen. Zu dieser Zeit war ich froh, wenn ich die Filme in 480p auf YouTube gefunden habe. Wenn ich dann auch noch auf eine Reihenfolge angewiesen gewesen wäre? Na, Prost Mahlzeit. Dass es keinen übergeordneten Handlungsstrang gab, kam mir nur gelegen. Und wenn ich jetzt auf Folgen zurückblicke, die aus den Jahren vor "meiner" Zeit im Fandom stammen, ist das ehrlich gesagt noch immer so.
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Anders ist das irgendwie bei den Folgen, die danach kamen. Da kann ich weniger leicht darüber hinwegsehen, dass es zwischen den Folgen kaum Verbindung gibt. Aber warum stört mich das Episodenprinzip bzw. das Prinzip der permanenten Gegenwart bei den Folgen, deren Ausstrahlung ich aktiv miterlebt habe, mehr?
Die Antwort ist, ganz simpel ausgedrückt: Weil ich mich erinnere. Oder konkreter: Weil ich mich dazu entscheide, mich zu erinnern.
Das mag sich im ersten Moment sehr offensichtlich anhören, aber es ist eine wichtige Erkenntnis, wenn es um das Schauen von Serien geht. Engell formuliert in diesem Zusammenhang:
Keineswegs ist die Serie einfach die Summe oder Abfolge der Episoden, sie ist ein eigenes Gebilde mit eigenem Gedächtnis (S. 82).
Denn nur, weil die Folgen einer Episodenserie mit ihrer abgeschlossenen Handlung keine direkte Voraussetzung füreinander schaffen, bedeutet das nicht, dass alles aus ihnen vergessen wird. Im Gegenteil:
Innerhalb der Episoden [...] gibt es ein klares Privileg des Erinnerns. Die Hauptfiguren kennen einander bereits, sie werden weder uns noch einander vorgestellt. Sie sind mit dem Ort der Handlung und wenigstens einigen Nebenfiguren vertraut. Sie wissen, was sie zu tun haben, sie bilden feste, sicher sitzende Handlungsmuster aus (S. 81).
Man stelle sich nur vor, was es für ein Chaos wäre, wenn Thiel und Boerne sich in jeder Folge neu kennenlernen würden (obwohl diese Variante, wenn ich so drüber nachdenke, natürlich auch ihre Vorzüge hätte ...). Klar sind die Hauptfiguren einander ab der zweiten Folge bereits vertraut, kennen ihre Marotten, ihre Stärken und Schwächen. Aber dieses "Privileg des Erinnerns", wie Engell es genannt hat, beschränkt sich auf einen festgelegten Rahmen:
Die Figuren der Episodenserie [...] akkumulieren von einer Episode auf die andere keinerlei Erfahrung. [...] Sie erleben [...] (zumindest strukturell) dasselbe Abenteuer, aber sie begegnen ihm völlig ohne jede Referenz auf frühere Abenteuer. Sie lernen auch nichts hinzu. Ob ihnen etwas bekannt vorkommt oder nicht, das müssen sie bei jedem Vorkommnis neu entscheiden, und wir können nur an ihrem Verhalten ablesen, wie sie sich jeweils entschieden haben. [...] Sie vergessen (S. 81).
Und so ist es auch kein Wunder, dass sich niemand mehr an Nadeshda zu erinnern scheint, nicht einmal Thiel. Dass es nichts gibt, das auf ihre ehemalige Existenz hindeutet, geschweige denn auf Trauer seitens der Charaktere. Engell schreibt in seinem Text sogar wortwörtlich:
Selbst das Ausscheiden einer Schauspielerin [...] und damit mitunter sogar einer Figur [...] bleibt innerhalb des diegetischen Universums der Einzelepisode völlig unbemerkt und für die übrigen Figuren folgenlos (S. 81).
Die Frage, was in der Serie möglich und was nicht möglich ist, was erklärt und was nicht erklärt wird, hängt also grundlegend damit zusammen, was erinnert und was vergessen wird. Für die Handlung einer Serie ist es essentiell, fortlaufend zwischen diesen Operationen – Erinnern und Vergessen – hin und her zu schalten. Und das gilt nicht nur für die Figuren innerhalb der Serie, sondern auch für das Publikum.
Denn die Sache ist die: Damit das Prinzip der Episodenserie funktioniert, müssen nicht nur die Charaktere der Serie zwischen Erinnern und Vergessen umschalten – auch die Zuschauer*innen
müssen vergessen, dass sie jedes Mal in der Woche zuvor bereits ein zum Verwechseln ähnliches Vorkommnis, eine nahezu identische Episode, ein struktur- und verlaufsgleiches Abenteuer angesehen haben (S. 82).
In der Regel tun die Zuschauer*innen das ganz automatisch. Die operativen Vorgänge des Erinnerns und Vergessens gliedern sich ein in eine Reihe von Vorgaben, die ihnen der Film (bzw. das filmische Universum) macht. Wie bereits der französische Philiosoph Étienne Souriau festgehalten hat:
Genau genommen setzt jeder Film sein Universum (mit den Figuren, den Wesen und Dingen, seinen allgemeinen Gesetzen sowie dem Raum und der Zeit, welche ihm eigen sind) (Souriau, S. 142).
Von den Zuschauer*innen werde in diesem Zusammenhang verlangt, sich wohlwollend auf dieses Universum einzulassen. Das passiert, wie bereits gesagt, meistens automatisch und dient laut Engell dem Genuss der Serie.
Aber was, wenn ich als Zuschauerin nicht mehr vergesse? Was, wenn ich nicht mehr bereit dazu bin, zu vergessen?
Bei den älteren Folgen vom Tatort Münster fiel mir das Erinnern und Vergessen im Sinne der Serie leichter. Kein Wunder, habe ich sie schließlich wild durcheinander und in sehr kurzer Zeit gesehen. Bei den neueren Folgen ist das anders.
Beim Schauen wird jetzt eine bestimmte Reihenfolge in meinem Kopf abspeichert. Ich weiß genau, welche Episode mit welchem Inhalt auf welche Episode mit anderem Inhalt folgt. Es wird zu einer klaren Abfolge von Geschichten. Wenn eine vorausgegangene Folge zum Beispiel besondere Erwartungen in mir geweckt hat, dann fällt mir eher auf, wenn in der nächsten Folge jegliche Bezüge dazu fehlen.
Natürlich könnte ich mich trotzdem dafür entscheiden, diese fehlenden Bezüge zu übersehen, die Handlung der vorherigen Folgen zu vergessen. Aber nicht nur, dass es mir deutlich schwerer als bei früheren Folgen fällt – ich will es auch nicht mehr.
Seit fast zehn Jahren bin ich jetzt schon Teil des Fandoms. Zehn Jahre, in denen ich so unendlich viel zum Tatort Münster gesehen, gelesen, geschrieben, geschnitten, gepostet habe. Unzählige Gedanken und Gespräche. In meinem Kopf ist so absurd viel zum Tatort abgespeichert, dass es sich manchmal so anfühlt, als würde die Hälfte meiner Gehirnkapazität nur dafür draufgehen. Du könntest mich nachts um drei Uhr wecken und ich könnte dir genau sagen, in welchen Szenen in welchen Folgen sich Thiel und Boerne länger als drei Sekunden anschauen. Und wahrscheinlich noch den passenden Timestamp dazu. And I'm not even joking.
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Ich würde behaupten, dass mir die Figuren im Tatort vertrauter sind als ein paar der Menschen, die ich jeden Tag sehe. Natürlich will ich mich erinnern.
Natürlich will ich mich erinnern, wenn Thiel und Boerne einander das Du anbieten. Und dann noch einmal. Und noch einmal. Natürlich will ich mich erinnern, wenn Thiel nach etlichen von Jahren mal wieder von seinem Sohn in Neuseeland erzählt. Natürlich will ich mich erinnern, wenn Alberich an Boernes Krankenhausbett steht, wenn Frau Klemm von ihrem Mann beim BKA erzählt, wenn Herbert wegen Spargeldiebstahls in Polizeigewahrsam genommen wird. Und natürlich will ich mich erinnern, wenn Nadeshda plötzlich tot ist. Nicht mehr da ist. Wie könnte ich sie vergessen? Ich kann es nicht. Ich will es nicht.
Der Tatort Münster dreht seine Episoden, als wären sie ein alleinstehender Film, der ohne Kontext durch die unendlichen Fernsehweiten schwebt und sich nur zufällig an den Figuren eines anderen Filmes bedient. Vorher, hinterher, gestern, morgen, heute – das alles gibt es im Tatort Münster gar nicht.
[Die Episoden] sind in ihrem zeitlichen Verhältnis zueinander überhaupt nicht definiert. […] Die eigene Serialität wird von den Primetime-Episodenserien nicht nur nicht verhandelt, sondern geradezu geleugnet (S. 78.).
Und da kommen wir eben nicht mehr so gut zusammen, der Tatort und ich. Denn der Tatort vergisst. Muss vergessen. Und ich erinnere mich. An jedes Detail.
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Und dass die Autor*innen vom Tatort Münster nicht einmal beim Vergessen konsequent sind, macht die Sache wirklich nicht einfacher. Du willst mir erklären, dass sie ein Jahrzehnt später noch mal mit dem selben Täter zu tun haben, aber das Duzen selbst nach 25 Jahren keine Option ist? Dass sie es schaffen, Nadeshda in Boernes Vorhölle einzubauen, aber ein trauernder Gedanke an sie in einer späteren Folge zu viel verlangt ist? Klar.
Es mag vielleicht ein alberner Gedanke sein, aber irgendwie tut es mir auch für die Figuren leid. Sie dürfen nicht lernen, sich nicht weiterentwickeln, haben weder Vergangenheit noch Zukunft.
Jede Hochzeit ist die erste, jeder Todesfall ebenso. Alle Krisen lösen immer dieselben starken Emotionen aus, jeder Rückfall ist der erste Fall (S. 84).
Und ich? Ich sitze da und versuche mich auch beim vierten Mal noch zu freuen, wenn Thiel und Boerne sich das Du anbieten.
TL;DR: Der Tatort Münster ist eine Episodenserie, deren einzelne Folgen und Handlungen in keinem zeitlichen Verhältnis zueinander stehen. Wenngleich grundlegende Elemente erinnert werden (Hauptfiguren, Schauplätze ...), werden Inhalte wie der Kriminalfall oder Entwicklungen in zwischenmenschlichen Beziehungen vergessen. Damit dieses Episodenprinzip funktioniert, müssen nicht nur die Figuren, sondern auch die Zuschauer*innen vergessen. Weil ich in einer Art und Weise in die Serie investiert bin, dass ich weder vergessen kann noch will, bleibt mir am Ende nichts anderes übrig, als mich über die Folgen zu ärgern und tief im Inneren zu hoffen, dass irgendwann doch noch alles anders wird.
Anyways, wer schreibt die Meta-Fanfiction, in der Thiel und Boerne merken, dass sie einem Universum gefangen sind, das sie immer wieder zum Vergessen zwingt?
Und hier noch die versprochenen Literaturangaben:
Engell, Lorenz: Das Schaltbild: Philosophie des Fernsehens, Wallstein Verlag 2021, https://www.nomos-elibrary.de/index.php?doi=10.5771/9783835397392 (zugegriffen am 26.04.2023).
Souriau, Étienne (1997) Die Struktur des filmischen Universums und das Vokabular der Filmologie[1951]. In: Montage AV 6/2, S. 140-157.
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olgalenski · 26 days
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seit ich samstag tatort frankfurt fertig geguckt hab kann ich nich aufhören dran zu denken like
was wissen über jannekes sohn außer dass er in australien wohnt und mindestens 1 Kind hat?
wie heißt er? wie alt ist er? seit wann lebt er in australien? hat sie ihn da mal besucht? hat sie ihre enkel jemals irl gesehen? kommen die hin und wieder nach deutschland?
weiß er was in ihrem job so abgeht? like in der Turm als sie im krankenhaus lag: hat ihn da jemand informiert? reden die über sowas?
gibt es manchmal tage an denen das Skypen einfach nich reicht aber spontan mal nach australien fliegen geht nich und ihr gehts scheiße deswegen?
oh gott hatte sie vor mal zu ihm zu fliegen und dann war corona und dann hats nich nochmal geklappt bisher?
wenn sie dann in rente geht (am ende der nächsten folge I am speaking it into existence sie gehen beide in rente und dann zusammen in den sonnenuntergang mit fanny und vllt jonas auch) is das dann schlimmer weil sie so 24/7 Zeit hat daran zu denken?
und wenn sie mal so n schlechten tag hat kriegt brix das mit? und is er dann komplett überfordert weil er ja eh nicht helfen kann?
ich brauche antworten und ne Umarmung
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wladimirkaminer · 1 month
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Meine alte Heimat, die Sowjetunion, wusste mit der Belanglosigkeit einer alternativlosen Wahl umzugehen, sie machte daraus immer ein Event, ein Volksfest mit Musik. Es gab in jedem Wahllokal einen Verkaufsstand, wo die Bürger sich seltene Delikatessen für Zuhause kaufen konnten, eine Dose Sprotten, eine Packung indischen Tee, manchmal waren sogar Apfelsinen dabei. Ab und zu schickten sogar unsere sozialistischen Brüderländer ihre exotischen Wren zu uns rüber, die kubanischen Zigarren oder Eierlikör aus DDR. Aus den Boxen kamen optimistische Lieder über glorreiche Zukunft, Blumen und Luftballons wurden verteilt und die Kinder konnten ein Eis essen, angeblich das beste Eis der Welt, während ihre Eltern bei dem einzigen vorhandenen Kandidaten ein Kreuzchen setzten. Die Menschen kamen in Mengen gleich zur Eröffnung in die Wahllokale, sie wussten die Sprotten werden schnell alle sein. Und so geschah es auch. Die Sprotten waren nach zwei Stunden alle, die Stimmen bereits vor Mittag ausgezählt, die Wahlkommissare konnten nach Hause gehen. Dagegen ist Putins sechste Wiederwahl am Sonntag eine witzlose Veranstaltung gewesen. Sie wurde auch in den russischsprachigen Medien zurückhaltend als „elektorale Maßnahme“ bezeichnet.
Für die überwiegende Mehrheit meiner Landsleute war der Gang zur Wahlurne erzwungen, wie eine lästige, aber zum Schutz der eigenen Gesundheit erforderliche Prozedur, fast wie der jährliche Gang zum Urologen zur Prostatakrebs-Vorsorge, die als „rektale Maßnahme“ im Fachjargon bezeichnet wird. Nur gehen zum Urologen laut Statistik höchstens 5% der männlichen Bevölkerung in Russland, für die Präsidentschaftswahl mussten schon ein paar mehr erscheinen. Die Fabrikdirektoren und Betriebsleiter strengten sich an, sie sollten ihre Mitarbeiter zum Wahlgang animieren. Die Regionen schummelten bereits im Vorfeld bei den Angaben der potentiellen Wahlberechtigten, so hatte Karelien bei einer Gesamteinwohnerzahl von 527 000, eine halbe Million Wahlberechtigte angegeben. Hallo Karelien! Wo habt ihr eure Kinder versteckt? Nach diesen Zahlen zu urteilen muss Karelien ein riesiges demografisches Problem haben. Die neuen Wahlkreise auf den besetzten Territorien der Ostukraine gingen angeblich mit einer Gesamtzahl von 8 Millionen Einwohnern zur Wahlurne, die Zahlen kamen aus der Vorkriegszeit, nach heutiger Schätzung sind dort weniger als 2 Millionen Menschen geblieben. Der Großteil der Bevölkerung ist geflüchtet, andere haben die russischen Pässe noch immer nicht angenommen, nicht wenige wurden von den Russen weggebombt. Ihre Leichen stimmen nun für Putin. Und in den großen zentralen Regionen dürften die Wahlberechtigten neuerdings auch online ihre Stimme abgeben, wenn sie einen Computer mit Internetanschluss haben. Wenn nicht, könnten sie es auch mit dem Fernseher versuchen. Es reicht schon in Richtung Bildschirm einmal zu nicken, wenn Putin in den Nachrichten erscheint.
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cherry-posts · 8 months
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Nein..
... Du bist es nicht
Huschte mir bei deinen Worten...
... Auch manchmal ein Lächeln übers Gesicht
Nein...
...Du bist es nicht
Selbst deine Berührung, so angenehm sie war...
... Erreichte nur die Oberfläche
In mein Herz, reichte sie nicht...
Die Treffen, so hastig...
... Trotz Erfüllung, eher nachhaltig lastig
Nein...
...Du bist es nicht
Keine Worte danach...
... Kein Gespräch gesucht
Hast diese Begegnung...
...Als Erfolg wohl verbucht
Wenn es zum Vorteil war...
...War für dich der Weg zu mir klar
Aber nein...
...Du bist es nicht
Das wurde mir klar...
... Denn mein Wert ist nicht für eine Gelegenheit da...
Mag vielleicht bei anderen so sein...
...Doch niemals mehr, lasse ich mich auf dich ein
Denn...DU bist es nicht ...
... Heute lache ich in dein Gesicht
Ließ dich los...
... Flog davon
Wer braucht das schon...
... Ich jedenfalls nicht 😉 ...
@ Martina Löhndorf
****** Gedankensplitter 3.0 ******
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frau-heuferscheidt · 1 year
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Update März 2023
Hier bin ich. Immer noch. Mit viel zu wenig Zeit, viel zu vielen viel zu realen Problemen und viel zu vielen Ideen.
Also, here we go…
Ponyhof-Klaas meets Tierarzt-Joko (AU)
Wie der Name schon sagt: Pferdehof-Betreiber Klaas hat sich mit seinem - manchmal recht einsamen - Leben auf dem Hof eigentlich ganz gut arrangiert. Aber der Landtierarzt, der hat schon was…
Selbsterklärend - und ziemlich platt. Kann aber bestimmt süß sein, zwischen Fix, Pumuckl und Männern in Reitstiefeln. Ich hab keine Ahnung von Pferden - aber vielleicht mag ja jemand anderes?
Die Sache mit den Halligen (AU)
Klaas ist abgehauen. Weit weg. Und Joko ist eigentlich nur kurz dort im Auftrag des Stromanbieters dort, um den Zähler abzulesen - weil Klaas den Zettel verbummelt hat, mit dem er das schon längst online hätte erledigen können. Aber just in dem Moment - Planung war eben noch nie Jokos Stärke - kommt eine Sturmflut und setzt die beiden dort für x Tage fest…
Ihr merkt, es ist nicht zu Ende gedacht, daher ganz viel Platz für eure eigenen Ideen: Kannten sie sich vielleicht vorher schon? Oder lernen sich erst kennen? Wie kriegt Joko den Einsiedlerkrebs Klaas aus der Reserve? Fühlt euch frei…
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Let‘s face it: Ich habe zu viele Ideen. Und zu wenig Zeit.
Deshalb gebe ich einige davon jetzt mal frei - da, wo das alles her kommt, gibt es noch mehr. Will euch aber nicht erschlagen, und bei manchen weiß ich auch noch nicht, ob ich sie nicht doch selbst schreiben möchte. Irgendwann mal, wohlgemerkt. In den nächsten 100 Jahren dann…
Fühlt euch also hier erst mal frei - und reicht auch gerne eure „überschüssigen“ Ideen bei mir ein. Sammeln schadet ja erst mal nicht, ne?
Ansonsten gibt es auch bei @minarjosefine noch einige Prompts, die nicht vergeben sind. Schaut unbedingt auch dort noch mal vorbei!
JK Prompts
AU‘s
Klassentreffen-AU
Klassentreffen. Zehn Jahre später, zurück in der Heimatstadt. Und wirklich, Klaas wusste nicht, wie Mark es geschafft hatte, ihn hierzu zu überreden – denn er hasste jetzt schon alles. Allen voran den viel zu lauten, viel zu aufdringlichen Typen, den er schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit hasste. Und den alle anderen mochten, aus welchen Gründen auch immer. Mit dem er noch nie was gemeinsam hatte. Oder etwa doch?
Eine AU, klar. Unterbringen kann man hier sicher die halbe Florida, und auch sonst ist man völlig frei – was ist damals passiert, mochten sie sich vielleicht insgeheim immer schon, und was führt dazu, dass die alte Rivalität plötzlich ins Gegenteil umschlägt?
Rockstar-AU
Klaas, junger, aufstrebender Musiker mit eigener Band, trifft am Anfang seiner Karriere auf den Nachwuchs-Musikjournalisten Joko – der die Band von nun an über die Jahre begleitet, von den kleinen Clubs bis auf die großen Bühnen. On-/Off-Beziehung von JK inklusive.
Auch hier kriegt man sicher wieder eine Menge Floridianer unter. Und Reisen. Und Drama. Fühlt euch frei!
Klaas als Musiker und Joko als sein Manager: „Deine Melodie in mir“ von @alwaysklako - absolute Empfehlung!
30er-Deal
Joko und Klaas, Anfang 20, Singles, beste Freunde, schließen nach einer betrunkenen Sommernacht einen Deal: Wenn sie an Klaas‘ 30tem Geburtstag beide immer noch nicht verheiratet sind, heiraten sie sich gegenseitig. So weit, so gut – bis besagter Tag immer näher rückt…
Selbsterklärend, denke ich. Und auch irgendwie gefühlt schon oft genug da gewesen. Aber vielleicht mag sich einer dem Fluff ja trotzdem annehmen…?!
Anwalts-AU
Klaas, jüngster Partner einer großen Kanzlei in den letzten 10 Jahren, organisiert, strukturiert, diszipliniert, ist genervt – und zwar maximal. Von wem? Von diesem unsäglichen, chaotischen Kollegen, der in seinen bunten Anzügen aussieht wie ein Textmarker. Und der, obwohl er im Gerichtssaal immer gegen ihn gewinnen möchte, anschließend trotzdem ungefragt immer wieder in sein Büro platzt, ihm Kaffee und Toffifees mitbringt und selbst Klaas‘ Sekretärin um den Finger wickelt. Und seine Kollegen. Und die Auszubildende. Klaas begreift es nicht. Wirklich nicht. Und zu allem Überfluss müssen sie dann auch noch zusammen arbeiten…
Das hatte ich mal vor Augen, aber schlussendlich wollte „Aww“ dann mit mir in eine ganz andere Richtung. Auch hier ist viel offen: gleiche Kanzlei oder nicht, woher kommt der gemeinsame Fall…man könnte aus Klaas übrigens auch einen guten Staatsanwalt machen (das Verhältnis von Anwälten untereinander ist oft schon problembehaftet, mit Staatsanwälten wird es dann aber schnell richtig schwierig). Auch hier Platz für Fluff, Drama, oder was immer ihr wollt. Ich habe es nicht in die Tastatur gekriegt – auch wenn JK in Anzügen definitiv einen Reiz haben!
Eine sehr gute AU mit Klaas als Anwalt läuft übrigens aktuell: „Gefangen“ von thruthedoomdays, lest sie unbedingt! Weihnachtsfeier-AU(?!)
Joko und Klaas – sie mögen sich nicht. Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Was sie aber nicht davon abhält, jedes Jahr nach der Weihnachtsfeier im gleichen Bett aufzuwachen.
Kann als AU geschrieben werden. Oder auch nicht, mit Blick auf die frühen JK-Jahre und die Rivalen-Fassade. Ich hab den Vorschlag schon mal bei Minar eingereicht, mag ihn hier aber auch noch mal anbieten. Kann man bestimmt als Oneshot schreiben, wahrscheinlich aber auch als Kurzgeschichte. Wer keine Lust mehr auf Weihnachten hat, kann aus der Weihnachtsfeier auch das Sommerfest machen..
Trauzeugen-AU
Joko hat ein kleines Designer-Label, gemeinsam mit seinen Freunden Paul und Matthias. Und die ehrenvolle Aufgabe, für seinen besten Freund Jakob den Trauzeugen zu spielen. Und wirklich, Joko liebt Jakob, aber dessen Ansprüche sind vollkommen unverhältnismäßig. So hat Joko bald nicht nur einen Laden zu führen, sondern auch einen Junggesellenabschied zu planen, Torten zu verköstigen, Deko auszusuchen und – als ob es nicht alles schon genug wäre – nicht nur den Bräutigam, sondern auch die restlichen Trauzeugen einzukleiden. Ja, auch den kleinen Mann mit den ozeanblauen Augen, der ihn unnötig nervös macht. Schöner Mist aber auch.
Selbsterklärend, denke ich. Wenig Platz für Drama, viel Platz für Flirts und Fluff.
Real JK
Die Sache mit dem Ring-Gate
August 2022. Hochzeiten in Kalabrien, am Tegernsee und auf Ibiza. Und unsere beiden Oberdullies mittendrin.
Ihr merkt, hier habe ich gar keinen richtigen Plot – fühlt euch frei. Was ist passiert? Haben sie sich am Ende doch gegenseitig geheiratet? Oder war der Ring ein zweifelhaft-sentimentales Hochzeitsgeschenk von Klaas?
Hier geht vom Fluff der gegenseitigen Hochzeit bis zum Drama der unerfüllten, ewig einseitigen Liebe glaube ich alles. Bei mir würde es nur unnötig ausarten – also, fühlt euch frei, daraus zu machen, was immer ihr wollt. Ergänzt werden könnte die Storyline durch den Samsung-Stream, Joko bei LNB und der Fernsehpreis-Verleihung – theoretisch zumindest.
Die Sache mit dem Testament
Herbst 2022. Eine JKP7-Strafe. So weit, so unspektakulär. Nur die Sache mit dem Testament, die kommt Joko noch Tage später komisch vor. Natürlich, Klaas steht auch in seinem. Aus beruflichen und privaten Gründen. Aber was zur Hölle bedeutet es, dass es umgekehrt auch der Fall ist? Betrifft sicher nur die Firma. Zumindest redet er sich das ein. Und erzählt Matthias das auch so am Telefon. Der ihn daraufhin auslacht. Und ehe er sich versieht, sitzt Joko im Auto und ist auf dem Weg nach Berlin…
Auch hier: Nicht zu Ende gedacht, aber vielleicht mögt ihr das ja für mich übernehmen. Hier ist glaube ich auch wieder viel möglich. Ich hänge immer noch an diesem Gespräch, an dieser Selbstverständlichkeit, diesem offensichtlichen Vertrauen. Und diesem „ich müsste erst mal mein Leben aufräumen.“ So. Und jetzt ihr.
Im weitesten Sinne passt auch die U-Boot-FF „Time doesn’t love you like I love you“ von @galli-halli hierzu - große Empfehlung, bitte unbedingt lesen!
Die Sache mit der Co-Schwangerschaft
Okay, ja, albern. Aber auch irgendwie zu charmant und lustig , um es liegen zu lassen – zumindest behauptet das mein Kopf. Und, meine persönliche Erfahrung sagt: Es gibt wenig, was anstrengender ist, als co-schwangere Männer. Ob Leihmutterschaft oder Adoption, die Vorbereitungen laufen. Diskussionen über Vorhänge, notwendige und unnötige Anschaffungen, und natürlich darüber, wer wie lange Elternzeit nimmt.
Ja ja, albern. Aber für nen fluffigen Oneshot könnte es reichen. Wer das Hundekind mit unterbringt, kriegt noch einen Keks obendrauf! (Und ja, diese Gespräche in einer bestimmten Gruppe haben meinem Hirn wohl wirklich nicht gut getan. Mag euch trotzdem!)
Vielleicht mag ja jemand von euch?!
Wir lesen uns! 💕
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neue-freunde-finden · 10 months
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Guuuten Tag/Abend meine Lieben,
Ich habe mal eine etwas andere Frage.. ich habe eine gute Freundin mit der ich mir (fast) jeden Tag Sprachnachrichten hin und her schicken. Wir erzählen uns alles & reden auch über alles.. Manchmal kann so eine Memo auch eine gute halbe Stunde gehen, weil wir es beide lieben viel zu reden!🌼💛
Ich habe in den letzten Tagen gemerkt das es wirklich schön ist immer Jemanden zu haben bei dem man alles sagen kann & der einen zuhört, bei dem man all seinen Frust ablassen kann oder sich einfach nur über sinnlose Dinge aufregen kann... also hier meine Frage, hätte Jemand Lust nach ein bisschen hin und her schreiben auf WhatsApp zu wechseln und sich dort gegenseitig Memo's zu schicken? Einfach so, ein bisschen plaudern. Über Hobby's oder einfach Smalltalk. Du musst auch nicht sofort antworten, es reicht wenn du es tust wenn du Zeit hast. Auch versuche ich keine 30min Sprachnachrichten zu machen.. Außer du magst es. Nimm mich als dein Tagebuch und sprech dir den ganzen Ballast von der Seele c: Oder wenn du einsam bist munter ich dich wieder auf & lenke dich ab! ^w^
Ich weiß viele hassen Sprachnachrichten.., aber ich denke es ist ein etwas anderer Weg sich kennenzulernen & ein echt Interessanter. Hier eine kleine Beschreibung von mir damit zu Abwegen kannst ob ich zu dir passe!
Ich bin Weiblich, 24 & Wohne in NRW. Ich liebe Videospiele & Bücher. Ich schreibe auch gerne FF's. Ich bin ein Hufflepuff und deshalb auch sehr Loyal, ich bin nicht nachtragen aber ich vergesse nie. Außerdem bin ich eine kleine Nacht Eule. 🦡💛
Herz den Beitrag und ich schreibe dir! 🌱✨️
Schöner Beitrag.
Viel Erfolg
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techniktagebuch · 5 months
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Dezember 2023
Vier tage off-grid
Im Juni erfahre ich über Werbung bei Facebook von “Scott’s Pods”, einem Glampingunternehmen im Südwesten Schottlands. Man kann dort “off grid cabins” mieten. Ich buche sofort vier Nächte im Dezember, und erfahre bei der Gelegenheit, dass ich der erste Kunde bin. Diese Empfehlungsalgorithmen von Facebook funktionieren manchmal besser als man so ahnt. 
Seit 2020 wohne ich häufiger mit dem Hund in Glampinghütten, aber “off grid” hat sich noch keine genannt. In diesem Fall bedeutet es: Strom aus einem Quadratmeter Solarzellen, der für LED-Lichter und ein paar andere Kleinigkeiten reicht. Kochen mit einer Gasflasche. Ein Holzofen zum Heizen. Trinkwasser in Flaschen. Regenwasser in Kanistern zum Waschen. Ein Kompostklo. Ich bin im Dezember der einzige Gast, und, soweit ich das überblicke, ist dort nie besonders viel los. Ich bin seit Eröffnung im Juni der erste, der länger als zwei Nächte bleibt. Vielleicht ist die Anzahl der Leute, die “off grid” leben möchten, doch geringer als man glaubt. Oder die meisten Leute würden gern irgendwann wieder einmal duschen.
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Außerdem werben meine Vermieter mit der Abwesenheit von Internet. Es gibt kein Wifi, und äußerst mangelhaften Handyempfang. Draußen flackert das Netz an manchen Ecken herum und man kann kurz den Wetterbericht anschauen. Aber drinnen kommt fast gar nichts an. Ich schreibe eine Nachricht an Kathrin, lege das Handy zehn Minuten oben auf das Regal, und dann ist sie angekommen. Es fühlt sich an wie Telegrafieren. Ich habe das Chromebook dabei, aber da es nur Apps enthält, die das Internet brauchen, ist es ein nutzloses Stück Plastik und bleibt im Rucksack. 
Digitaler Entzug fällt mir sehr leicht. Es gibt also kein Internet, sagt mein Gehirn, also muss ich was anderes tun. Wir schlafen sehr viel, mein Gehirn und ich. Wir laufen sehr viel rum, mein Hund und ich. Und ich lese Bücher, auf dem Handy, aber vor allem Papierbücher, die in der Hütte herumliegen. Nach anderthalb Tagen habe ich einen Krimi durch, der immerhin vierhundert Seiten lang ist. Nach drei Tagen einen zweiten. Zu Testzwecken lese ich danach ein völliges anderes Genre, was mit Liebe und Kindern und Tod und Erwachsensein, und auch das geht einfach so weg, wie eine Tüte Gummibären. Ich habe seit sicher zehn Jahren keine Bücher mehr auf Papier gelesen, und seit ebensovielen Jahren nicht mehr zwei Bücher in drei Tagen. Die Bücher sind okay, aber nicht mal besonders gut. Es fühlt sich so an, als würden Routinen, die seit langem im Hinterkopf abgelegt waren, wieder aktiv werden. “Einfach alles weglesen, so wie damals.”
Ich will keinesfalls behaupten, dass Bücherlesen, so am Stück, irgendwie besser ist als den ganzen Tag online sein. Aber es ist jedenfalls anders. Es fühlt sich anders an. Es erfordert eine andere Art Konzentration, andere motorische Fähigkeiten (umblättern!), und es führt zu anderen Gedanken. In meinem Fall denke ich vier Tage lang praktisch gar nicht über Astronomie oder Teleskope oder Universität nach, oder über die ganzen anderen Dinge, die ansonsten meinen Alltag kontrollieren. Stattdessen habe ich beim nächtlichen Hundespaziergang im sehr dunklen Wald alle möglichen Gedanken über grausame Verbrechen. War dann aber doch nur ein Hase. Oder ein Fuchs. Wie gesagt, nicht besser oder schlechter, aber eindeutig anders.
Bis vor einigen Jahren zog ich mich jeden Winter für ein paar Nächte in die Berge zurück, alleine im Zelt, und zwar in eine Gegend ohne Handymasten. Statt im Internet zu sein, lag ich lange Nächte im Zelt, hörte dem Wind zu, und las Bücher  auf dem Handy, so ähnlich wie jetzt auch. Ich betrachtete das damals als eine Art Aufräumen im Kopf, ein Neustarten. In Wahrheit ist es wohl einfach eine andere Art, den Kopf zu konfigurieren, ein Umschalten. Es wäre schön, wenn ich in der Lage wäre, beides gleichzeitig zu tun, ohne in eine internetlose Gegend fahren zu müssen, aber offenbar bin ich dafür nicht diszipliniert genug. Ich glaube, es liegt daran, dass sich das Internet unter meinen Augen verändert, das Buch aber nicht. Veränderung ist automatisch interessanter für meinen Kopf, ich sage mir wohl, “das Buch kann ich auch später noch lesen”. Aber wie denn, wenn es immer Internet gibt. Mein Versuch, zu Hause gleich weiterzulesen, ist jedenfalls erst einmal gescheitert.
(Aleks Scholz)
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theangrybooknook · 19 days
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Das Leben ist eins der Härtesten
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Ein Hund ertrinkt in einer Punicaflasche.
Was nach einem absurden Satz klingt, ist auch absolut absurd. So absurd, dass ich beim Lesen erst einmal gestutzt, den Satz nochmal gelesen, und dann so schallend gelacht habe, dass ich fast vom Bett gefallen bin. So ungefähr beginnt Giulia Beckers Debütroman "Das Leben ist eins der Härtesten" - und der Humor ist Programm.
Inhalt: Silke aus der Bahnhofsmission ist jedermanns Fußabtreter, Willy-Martin hat seine Onlinefreundin inklusive Hund in der Wohnung, Renate hat nach dem Tod ihres Hundes einen HSE24 Shoppingrausch und Frau Goebel will mit ihren 90 Jahren nochmal was erleben - also ab gehts vom beschaulichen Borken ins Tropical Island.
Ich weiß gar nicht, wo ich bei diesem Feuerwerk der herrlich deutschen Absurditäten anfangen soll.
Vielleicht fange ich am Besten beim Anfang an.
Ein Hund ist in einer Punicaflasche ertrunken und wirft das Leben von Besitzerin Renate vollends aus der Bahn und direkt in den Shoppingrausch von HSE24. Das allein reicht schon, um die Leser:innen dieses wunderbaren Buchs zu fesseln. Schwer zu glauben, ich weiß, aber es ist so herrlich komisch, dass man nicht anders kann, als weiterzulesen. Jetzt ist man, wie man so schön sagt, invested. Das liegt nicht nur an den Charakteren wie Renate, sondern auch an dem wunderbaren Schreibstil von Giulia Becker, die mancher vielleicht als eine der Drinnies kennt, dem "Podcast aus der Komfortzone". Interessanterweise ist dieses Buch eine Geschichte davon, wie man seine Komfortzone verlässt und manchmal auch merkt: das Gras ist zwar grüner, aber ist halt nur grün angemalt. Manchmal ist die Welt außerhalb der Komfortzone wirklich nicht besser. Beim Lesen spürt man es am eigenen Leib: man leidet direkt mit. Mit Renate, die völlig die Kontrolle über ihr Leben zu verloren haben scheint und der es offenbar völlig egal ist, wie andere darunter leiden. Mit Willy-Martin, der ein relativ einsames Leben fristet und all seine Hoffnungen in seine Onlinebekanntschaft setzt, nur um dann doch enttäuscht zu werden. Mit Silke, die aufgrund eines Fehlers, den kein normaler Mensch je als Fehler bezeichnen würde (sie hat bei einem Schwächeanfall im Zug die Notbremse gezogen und ist ohnmächtig geworden), von Freunden und dem eigenen Ehemann verstoßen wird und seither der Fußabtreter für alle ist, sich dabei aber aufgrund eines unglaublich guten Herzens für jedermann aufopfert. Und dann natürlich fühlt man auch mit Frau Goebel, die mit ihren 90 Jahren noch was erleben will. Eine rüstige alte Frau will also ins Tropical Island nach Brandenburg. Es sind schon seltsamere Dinge passiert.
Man muss ehrlich sein: die Charaktere, die in Giulia Beckers Roman zu Wort kommen, sind normalerweise jene Menschen, die von RTL in den Nachmittagssendungen gerne Hops genommen werden. Es sind jene Leute, deren Geschichten man bei "Mitten im Leben" oder "Familien im Brennpunkt" zu Gesicht bekommen könnte, stark überdramatisiert und schlecht geschauspielert. Ich weiß nicht, ob man gut in Worte fassen kann, wie sehr RTL dem Image der Leute geschadet hat, die nicht im wohlgepflegten Wohngebiet im Einfamilienhaus mit Garten leben, sondern kaum Geld haben, Sozialhilfe empfangen, einsam zu Hause vor dem PC sitzen, sich "freche" Frisuren an der Grenze zu Polen machen lassen, weil es dort billiger ist, oder Love Scammern zum Opfer fallen. Allein die Tatsache, dass ich bei den Figuren in diesem Roman an RTL gedacht habe, sagt einiges aus - sowohl über die Fernsehgewohnheiten meines damals 11jährigen Ichs wenn ich allein zuhause war als auch über unser aller Verständnis darüber, wer es im Leben "geschafft" hat und wer nicht. Die Wahrheit ist jedoch: die Menschen in Giulia Beckers Roman sind real, auch wenn sie nicht Renate, Silke, Willy-Martin oder Frau Goebel heißen. Sie haben gemeinsam, dass das Leben ihnen, wie man so schön sagt, ordentlich eine reingewürgt hat: durch furchtbare Ehemänner, schlechte Mütter, die deutsche Gesetzgebung, Krankheit, oder einfach nur Pech. Kann man ihnen einen Vorwurf machen?
Zugegeben, die Versuchung ist groß. Wer ist schon so blöd und fällt auf love scammer herein? Warum sagt man nicht einfach, dass man einen Schwächeanfall hatte und ohnmächtig wurde, und deshalb die Notbremse betätigt hat? Warum schmeißt man die Klamotten weg, in denen sich ein Hund festgebissen hat und vernichtet somit Beweise?
Als Leser:in schüttelt man den Kopf und hat gleichzeitig doch irgendwie Verständnis. Menschen machen Fehler, und nicht alles, was Menschen tun, ist logisch. Und dennoch habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, wie ich Urteile gefällt habe. Denn Renate, Willy-Martin, Silke und Frau Goebel, oder auch der Obdachlose Zippo, sind nicht die Menschen, denen ich in meinem persönlichen Alltag oft begegne. Am ehesten noch einer Frau Goebel in Form meiner eigenen Großmutter. Doch alle anderen finden in meinem eigenen Leben nicht statt - vielleicht, weil ich das alles hier aus meinem Arbeitszimmer im Einfamilienhaus mit Garten meiner Eltern schreibe, die mich während meiner aktuellen Arbeitslosigkeit nicht nur finanziell, sondern auch emotional sehr unterstützen. Ich habe so gut wie keine Berührungspunkte mit Menschen, denen es so geht wie Giulia Beckers Figuren. Ich nehme an, es geht vielen Leser:innen so. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso man beim Lesen einerseits so herzlich über die Menschlichkeit der Geschichte lacht und deutsche Eigenheiten wiederfindet, andererseits aber auch die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und ruft: "kann es denn noch schlimmer werden für diese Menschen?"
Was dieses Buch noch lesenswert macht, ist die Hülle und Fülle an Erfahrungen, die ich jetzt einfach mal salopp als "very German" bezeichnen würde. Roland, getrieben von den Lehren seines Life Coaches, der ihm das Geld aus der Tasche zieht und ihn dazu verleitet, dasselbe mit anderen Leuten zu tun. Fehlt nur noch, dass Roland "KOMM IN DIE GRUPPE!!!" schreit. Gadget-Stefan, der so ziemlich jeden Typ verkörpert, der Sport und Englisch auf Lehramt studiert hat. Herr Marquardt, der die Bahnhofsmission zum Trendsetter machen will und dabei auf die Leute, die solche Orte am meisten benötigen, herabsieht. Sascha von Tropical Island, den du auch getrost am Strand in Australien stehen haben könntest, wo er gerade lernt, sich selbst zu finden, frei nach dem Motto "Not all those who wonder are lost" - und ja, "wonder" statt "wander", weil Sascha in Englisch vermutlich nicht aufgepasst hat.
Hat "Das Leben ist eins der Härtesten" ein Happy End? Ich weiß nicht, was ich darauf antworten würde. Ich würde sagen, durch so manche Fügung rückt das ein oder andere wieder in die richtigen Bahnen, aber halt auch nicht alles. Und das ist so unglaublich realistisch, dass man nach Beendigung der Lektüre einfach sagen muss: so isses und nicht anders.
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i-turned-the-frogs-gay · 11 months
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Was war jetzt eigentlich die Moral der Geschichte?
Ich habe mir mal die Frage gestellt "Okay, aber was jetzt eigentlich die Moral von vier gegen Z und was sollten die Zuschauer von Zanrelot, Matreus und Jona und deren (mehr oder weniger) ableben lernen?",
Ist die Moral einfach "Schaut kein Kika, da läuft nur sehr weirder Scheiß Trust me schaut lieber alle Super RTL ist eh viel besser" "Bösewichte verdienen kein Happy end" Sicher, das wäre am einfachsten; Zanrelot ist ein klassischer Bösewicht, da sind wir uns denke ich alle einig, aber wie sieht es da mit Matreus und Jona aus, bei den beiden wird es irgendwie schwieriger. Matreus hat zwar einen Fehler gemacht und Jahrhunderte für Z """gearbeitet""" aber reicht das aus um als "echter Bösewicht" durchzugehen (er hat ja manchmal gezweifelt (auch wenn er es nicht offen zugegeben hat) und am Ende hat er den Wächtern sogar geholfen) und Jona, er hatte das Pech, das andere einen Fehler gemacht haben (davor hat er Jahrhunderte gegen seinen Vater gekämpft ), hier sind wir bei dem Thema "Fehler", also ist die Moral einfach "Egal ob du deine Fehler einsiehst oder ob andere diesen Fehler verursacht haben, du bist das Opfer du verdienst jetzt kein Happy End, haha dein Pech", ich denke auch das ist viel zu einfach, ich denke die Moral ist etwas komplett anderes, es gibt ein Thema und das zieht sich durch die gesamte Story (sowohl Serie als auch Bücher und wir finden es in allen drei Staffeln) und es begegnet uns auf viele verschiedenen Weisen; das Thema "Familie" und ich denke hier liegt auch die Moral, vielleicht ist sie so etwas wie "Familie sucht man sich nicht aus" "Familie (oder was man als seine Familie ansieht) kann etwas so grausames (und auch gefährliches) sein", schauen wir uns dafür mal Z, Matreus und Jona genauer an
Zanrelot: Hatte eine Mutter und einen Vater, die Mutter ist an der Pest gestorben(weil Mittelalter und so) , der Vadder (den er eigentlich sehr gemocht hat und der auch noch so ziemlich der einzige war der sich für ihn gejuckt hat ) wurde umgebracht, er hatte zwar mit dem schwarzen Abt eine Vaterfigur (aber dass das nicht die gesündeste Option war und zu was das letztendendes geführt hat, haben wir gesehen🧍‍♂️).
Jona: Er hatte eine Mutter (Aber ihr Mann war zumindest in irgendeiner Weise an ihrem sterben schuld) und einen Vater (Der am Tod seiner Frau irgendwie schuld war und der jetzt auch sonst kein wirklich netter Zeitgenosse war)
Matreus: Über ihn wissen wir so gut wie gar nichts, es ist aber wahrscheinlich, dass er keine wirklichen Vorbilds Eltern hatte (ob die sich nicht für ihren Sohn interessiert haben(aber physisch anwesend waren) ihn verlassen haben oder umgebracht wurden (potentiell von irgend so einem Zauberer dude dessen Name mit "Z" beginnt und mit "anrelot" aufhört ) wir wissen es nicht), was wir aber sicher wissen ist, das der Mann fette Vaterkomplexe hatte (Was die ausgelöst haben wissen wir aber natürlich auch nicht wirklich) , dies zeigte sich besonders daran dass er ständig verzweifelt (und erfolglos) versucht hat Anerkennung von Zanrelot zu bekommen (der sicher so etwas wie seine Vaterfigur war) und er hat wirklich einiges getan,( der Typ wäre (und wahrscheinlich ist) wortwörtlich über Leichen gegangen für diese Anerkennung die er dann doch nie wirklich bekommen hat, ganz im Gegenteil, Z hat seine Gedanken ihm gegenüber klargemacht und er hat Matreus jetzt auch nicht wirklich nett behandelt(er hat ihn bedroht, verwandelt, geschlagen, eingesperrt usw. )
So, das wäre jetzt meine Erklärung zu dem Ende Mein verzweifelter Versuch dieses Ende zu deuten (Was nicht heißt, dass ich dieses Ende mag, am Besten wäre es immer noch gewesen wenn Z gestorben wäre und Matreus und Jona ihr Happy End bekommen hätten(in dem sie zusammenziehen und ganz viele Welpen adoptieren) 🧍‍♂️
Joa, ich hoffe das macht noch irgendeinen Sinn (ich schreibe hier seit fast drei Stunden rum 🧍‍♂️), vielleicht mach ich noch einen Follow up post über die Wächter und ihre Familienbeziehungen 🧍‍♂️
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togeft · 2 months
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Freundschaften
05.03.2024: Ich sprach heute mit einer Freundin über das Thema "Freundschaften". Wir schwelgten in Erinnerungen an unsere alte Schulzeit, über Freundschaften und Menschen in unserem Leben. Wir teilten uns in der Schulzeit einen gemeinsamen Freundeskreis, unsere Wege trennten sich nachdem vermehrt Konflikte auftauchten. (Innerhalb der Gruppe, weniger zwischen uns beide). Im Nachhinein waren die Gründe sehr absurd, letztendlich tut das auch nichts mehr zur Sache. Der Grund für das heutige Gespräch war, dass meine Freundin über ihre Situation mit ihrer anderen Freundin (welche auch in dem Freundeskreis war) nachdachte. Menschen verändern sich. So ist das einfach. Und manchmal entwickelt man sich in andere Richtungen und das ist ok. Es ist jedoch schade, wenn die Freundschaft scheitert, weil die Kommunikation fehlschlägt, weil die eine Seite nicht den Mut aufbringen kann, zu sagen, dass sie gerade einfach keine Lust, keine Kraft hat. Und da tut es nichts zur Sache, wie lange man sich kennt. Zeit verbindet nicht. Wobei es so gesehen noch trauriger ist, dass trotz der vielen Zeit nicht der Mut da ist, das offen und ehrlich anzusprechen. Menschen kommen und gehen. Mir fällt es auch schwer Menschen gehen zu lassen. Mit Menschen auf einer anderen Ebene befreundet zu sein als zuvor. Ich hab eine Freundin mit der ich früher (gefühlt) Tag und Nacht verbracht hab und von heute auf morgen...weg. Nicht wirklich weg, aber einfach andere Prioritäten, andere Menschen wurden wichtiger/zum Lebensmittelpunkt. Nun sind wir eher Zocker-Buddies und texten hin und wieder, aber weniger tiefgreifende Dinge. Vor allem von meiner Seite aus kommt auf privater Ebene wenig. Ich kann und will das ehrlicherweise auch nicht. Ich brauche und möchte Regelmäßigkeiten und wieder da einzufinden, fällt mit unfassbar schwer. Ich denke, dass da auch eine Menge Angst reinspielt wieder verletzt zu werden. Ich bin ok mit dem was ich gerade hab, und wie es mehr oder weniger läuft. Natürlich führe ich auch Freundschaften, die auf keiner Regelmäßigkeit beruhen (Ausnahmen bestätigen die Regel), aber dann war das von Beginn an so gegeben und darin fand ich mich zurecht. So rum ist es einfacher. Ich find es schade, wenn ich so über die Situation meiner Freundin nachdenke, aber mehr in der Hinsicht darüber, warum es scheitert. Der Mensch dahinter ist mir persönlich egal. Hihi, da kommen wieder wieder zu den Themen "soziales Umfeld", Liebe allein reicht nicht (und das kann sich auf so vielen Zwischenmenschlichkeiten beziehen) und Zwischenmenschlichkeiten. Das bedeutet alles einfach Arbeit. Und wenn es irgendwann einfach nicht mehr passt, weil man sich auseinandergelebt hat, andere Vorstellungen vom Leben und von Freundschaften hat, dann ist das so und das ist ok. An etwas festzuhalten, was nur noch in der Vergangenheit existiert, tut letztendlich mehr weh, als "einfach" loszulassen. Nur weil man eine gemeinsame Geschichte und Zeit miteinander geteilt hat, bedeutet das nicht, dass man an etwas festhalten sollte, was einem nicht mehr guttut (und damit meine ich nicht einfach mal einen Konflikt, sondern wiederholende Themen und Auseinandersetzungen, die unverändert bleiben). Steht für euch ein. Freundschaften sollten euch guttun und nicht eure Kraft, Energie und Nerven kosten. Um am wichtigsten: Seid euch selbst ein guter und geduldiger Freund. - togeft
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fabiansteinhauer · 3 months
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Vor dem Gesetz
Kommen sie vom Land oder aus einer Stadt, wollen sie was von Recht und Gesetz wissen? Vor dem Gesetz und vor dem Recht steht etwas, es könnte jemand, aber auch nur etwas sein.
Eine Anekdote: Das Forschungsprojekt über Warburgs Staatstafeln habe ich inzwischen mehrfach vorgestellt, auch vor Juristen und Rechtswissenschaftlern. Das heißt, dass ich teilweise 90 Minuten mit Hilfe der beiden Tafeln von Aby Warburg gezeigt habe, wie, warum, mit welchen Medien und Techniken er die Unterzeichnungen der Lateranverträge, die Ratifikation der Urkunden und die Gründung eines neuen römischen Staates protokolliert (so auf Tafel 78) und wie er das alles kommentiert, nämlich auf Tafel 79. Es passiert dann ab und zu, dass die erste Frage der Juristen und Rechtswissenschaftler lautet: Was hat das mit Recht zu tun? Können Sie noch einmal kurz wiederholen, was das jetzt mit Rechtswissenschaft zu tun hat?
Lateranverträge, Staatengründungen: Offensichtlich kann so etwas nichts mit dem Recht zu tun haben. Kann sein, dass Verträge und Staatengründungen nur scheinbar was mit Recht zu tun haben. Mein Eindruck ist: je größer die Koryphäe, desto eher schien ihr, ich hätte bisher nicht ein Wort von Recht und seiner Wissenschaft verloren, alles sei nur äußerlich gewesen, alles nur Worte und Bilder, alles nur Schall und Rauch. Es gibt manchmal den Zug bei Experten, zu denken, sie wüßten Bescheid und würden alles kennen. Wenn die es nicht kennen und verstehen würden, könnte es nichts mit dem Gegenstand zu haben.
Die unsicheren, unreifen, unfertigen Wissenschaftler, die nur unvollständig qualifizierten Wissenschaftler können nicht ausschließen, dass die Lateranverträge rechtliche Verträge sind und die Gründung eines römischen Staates ein Rechtsakt, dass Protokolle und Kommentare juristische Techniken sind; dass das Dogma der katholischen Kirche auch Recht ist und dass die Kommunion auch ein rechtliche Seite hat; sie können nicht ausschließen, dass das Verzehren auch eine juristische Technik sein kann. Vielleicht wußten sie es nur noch nicht. Aber es gibt fertige Wissenschaftler, die sind sich sicher, dass das alles nicht sein kann, denn sie hätten noch nie davon gehört, es selber noch nie so gesehen, noch nie von Aby Warburg gehört. Darunter gibt es sogar solche, die von ihm gehört haben, die wissen eventuell, wie schon gezeigt wurde, dass Aby Warburg nichts mit Recht und Rechtswissenschaft zu tun hätte: Er sei doch Jude oder aus einem jüdischen Haus, ein Fremdling, die Juden würden ohnehin wie verrückt interpretieren, das sage sogar das römische Recht; und Warburg habe nicht nur wie verrückt interpretiert, sondern es gäbe eine medizinische Diagnose, die bewiesen hätte, dass er nicht normal, dass er pathologisch verrückt gewesen wäre. Überhaupt seien Geschichte und Theorie Phänomene des Elfenbeinturm, sie selbst würden viel realer und realistischer arbeiten; andere könnten sagen, der käme aus der Bank, das seien doch Betrüger, das habe nichts mit ernsten Recht und ernster Rechtswissenschaft zu tun: alles nur Überbau und Illusion, alles nur der Form nach Recht und nicht das Recht selbst.
Das sei alles Phantasma. Ich wette, dass sie ihren Standpunkt behalten können, auch wenn ich 100 mal 90 Stunden argumentiere. Das Recht bleibt limitiert und nicht nur das: es hält sich nur durch Trennungen, nur über Distanz und nur über Differenz. Ich komme nicht rein, ohne gleichzeitig am Außen haften zu zu bleiben.
Meine These: das ist nicht mein privates Problem. Anderen geht nicht besser und nicht schlechter. Unter anderem erklärt sich so vielleicht, warum man Robert Alexy 23 Ehrendoktorwürden verabreicht, es reicht nie, er bräuchte noch tausend damit er Anerkennung findet, endlich Anerkennung. So erklärt sich vielleicht, warum C 4 Professoren neidisch oder gekränkt reagieren, wenn andere bekommen oder werden, was sie nicht bekommen oder werden und warum sie glauben, sie seien Außenseiter und Underdogs, dürften nicht mehr sagen was sie wollen, wenn die einmal nicht zu einer Talkshow eingeladen werden, keinen Hegelpreis bekommen, kein Bundespräsident werden oder ein paar Aktivisten im Vorlesungsaal randalieren. Sie bekommen von der Volkswagenstiftung ein Opus Magnum Stipendium, aber wenn das Buch dann nicht oft genug rezensiert wird und genug gelobt wird, glauben sie, sie seien total draußen, wie die Ratten würden sie behandelt - und der nächste Nazivergleich und Stalinistenvergleich ist nie weit, nicht in Deutschland.
Wie, man muss immer noch was beweisen, sich immer noch durchsetzen, immer noch gibt es Widerstände und Insistenzen? Ja klar, das ist das Recht. Niemand und nichts hängt an der Referenz, ohne von ihr getrennt zu sein. Die Selbstreferenz hält nicht dichter und stabiler, ist nicht besser verlötet, verschweisst, verschmolzen, verbunden oder veknotet als die Fremdreferenz. Referenzen gibt es durch Trennungen, das sind Entfernungsmittel, Symbole, die man zum Distanzschaffen braucht. Das Recht kann sich nicht durch fremde Kräft begründen und durch eigene auch nicht, ohne gleichzeitig zu wanken und zu kippen, nicht ohne Gründe, Grund und Boden unter den Füßen zu verlieren.
Anekdote, nichts als Anekdote. Offensichtlich haben die 90 Minuten Auseinandersetzung mit Lateranverträgen und Staatsgründungen nicht dazu geführt, dass der eine oder andere Jurist, der eine oder ander Rechtswissenschaftler auch nur etwas vom Recht, nur ein Fitzelchen vom Recht mitbekommen hat.
Alles was wir über das Recht erfahren, wissen wir nämlich über Formen, Medien, Techniken: Worte und Bilder, die zumindest eine äußerliche Seite haben und denen darum immer gesagt werden kann, nur äußerlich zu sein. Alles nur Worte und Bilder über das Recht und immer noch nicht drin. Es ist ein bisschen wie im kalten Krieg, wenn die einen Krieger im Westen sagen, die im Osten würden von Recht sprechen, aber kein Recht meinen und die Krieger im Osten sagen, die im Westen würden von Recht reden, aber kein Recht meinen.
Die Anekdote ist eine Anekdote, und doch teilt sie etwas sehr ernstes mit. Man ist nie drin, kommt nie rein, nicht ohne etwas zu bestreiten und bestritten zu werden, nicht ohne umstritten zu sein und nicht am Äußeren haften zu bleiben. Daniel Damler, der seit einigen Jahren über Recht und Bilder forscht, muss sich von Systemtheoretikern vorhalten lassen, nicht zu beachten, dass das Recht sich nur aus eigener Kraft und mit sich selbst begründen zu können, aber Bilder seien dem Recht nicht eigen und gehörten nicht zur Selbstreferenz. Es gibt die Idee, und die könnte auch bei Luhmann schon angelegt sei, die Selbstreferenz habe ein eigenes Medium und ein Bild sei das nicht. So kann man eben auch streiten, in dem man Eigenes verteidigt und Fremdes verdammt.
2.
Es gibt die Geschichte des Liebesbeweises. Beweis mir Deine Liebe! Man bringt Blumen und kann sich sagen lassen, es seien doch nur Blumen. Man kann Liebesbriefe schreiben und sich sagen lassen, das seien doch alles nur Worte über die Liebe. Man kann einen goldenen Ring bringen und sich sagen lassen, sei doch nur materiell. Man kann ein Leben miteinander verbingen und wenn es hochkommt eine zweistellige Anzahl von Kindern miteinander zeugen und sich sagen lassen, es seien alles nur fleischlische Gelüste, Hormone und Körperfunktionen gewesen. Man wird auf das Begehren zurückgestoßen, sowohl das Begehren, den Beweis zu bekommen als auch das Begehren, ihn zu erbringen. Man kann sagen: die Liebe ist ein Begehren. Das kann man auch über das Recht sagen, Aby Warburg ist einer derjenigen, der das unter anderem nahelegt, ich komme später dazu. Cornelia Vismann hat das in ihrem Buch über Akten auch behauptet (und dazu im Kontext einer Interpretation von Franz Kafkas Parabel Vor dem Gesetz auf zwei französische Autoren, nämlich Gilles Deleuze und Felix Guattari verwiesen).
Wenn der Vorschlag von Klaus Röhl, die Unterscheidung zwischen Bilder im Recht und Bildern über das Recht Sinn macht, dann nur durchgehend, sprich: an jedem Detail, jedem Begriff, jedem Element und Merkmal, jedem Grund, jedem Bild bricht dieser Unterschied auf. Alles, was man liefert, um ins Recht zu kommen, stapelt man über das Recht. Nicht stillt Differenz, nichts stillt die Notwendigkeit, Differenz operationalisieren zu können. Die Unterscheidung macht nur dann sind, wenn sie bis ins Innerste und bis ins Äußerte Sinn macht.
3.
Noch einmal: Röhls Vorschlag macht überhaupt nur dann Sinn, wenn er durchgehend Sinn macht. Und dann gehen die Grenzen des Rechts mitten durch das Recht, noch durch sein 'Innerstes'. Anders gesagt: Der Vorschlag macht Sinn, indem er nichts schließt, nichts schließen und beschließen lässt und in dem er nichts öffnet, nicht öffen lässt. Er ermöglicht nur, Differenz zu operationalisieren, Trennungen mitzumachen, Scheidekünste zu üben, in dem Fall mit zwei Begriffen: intern/ extern, mit zwei Vorstellungen, denen eines Innen und eines Außen. Was im Kino läuft, ist ein Film über das Recht, der ein Film im Recht sein kann: Er kann Streitgegenstand werden, etwa weil an ihm Rechte strittig werden: Grundrechte, Zivilrechte oder Strafrecht. Pierre Legendre hat einen Film gedreht, das ist ein Film über das Recht und ein Film im Recht, denn dieser Film ist Teil von Legendres Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, nicht anders als die Bücher die er schreibt und nicht anders als die Bücher wird er im Unterricht zu Ausbildung von Juristen gezeigt. Der Vorschlag, den Röhl macht, der ist lächerlich, aber auch komisch und witzig. Und wäre er nicht zu bestreiten, wäre nicht etwas dran, was abgewiesen und zurückgewiesen werden muss und nicht gleichzeitg etwas dran, auf das man sich einlassen muss, weil es ein Problem mit sich bringt, das man nicht einfach wegerklären sollte, dann hätte ich Klaus Röhl gar nicht erwähnt.
Das Problem, dass der Vorschlag mitbringt ist grundlegend: An jedem Detail muss das Recht seine Grenzen finden, weil es diese Grenzen nicht hat, nicht so, wie man im Tresor etwas hat. Hätte das Recht diese Grenzen, müsste man sie nicht mehr finden, nicht mehr formulieren, nicht mehr um- und reformulieren, müsste sich nicht wiederholen und nichts anderes versuchen. Das Recht, so schlage ich vor: ist nicht beständig, es ist unbeständig. Es muss nicht unbedingt stabilisieren, muss keine Verhaltenserwartungen, muss gar nichts stabilisieren, kann auch destabilisieren. Wenn es nie beständig war, dann muss das Recht seine regungen und Bewegungen nicht beibehalten, es kann alles an der Regung ändern. Es muss nicht leben, nicht wie das Leben funktionieren, muss nicht etwas sein, was seit 2500 sich autopoietisch so reproduziert, wie die Hunde, die Karnickel oder Tiere, die auf einer roten Liste stehen und bei denen man sich sorgt, dass sie aussterben. Es kann sein, dass das Recht gar nicht lebt, das die Theorie der Autopoiesis falsch ist. Aby Warburg etwa geht von einem anderen Begriff als dem an biologischen Theorien des Lebens entwickelten Begriff der Autopoiesis aus. Nach Warburg lebt die Antike nicht, lebt also auch das römische Recht nicht im gegenwärtigen Recht. Warburg spricht vom Nachleben, das ist etwas, was auch in dem Sinne nach dem Leben liegt, wie es im Tod liegt. Nicht alle gehen davon aus, dass Recht autonom und nur autonom, rein und nur rein ist. Das kommt im Alltag vor, der Alltag im Recht. Es gibt Literatur im Recht und Recht in der Literatur, Kunst hier und da, Recht da und hier: Wenn es Systemreferenzen gibt, sind sie austauschbar und ersetzbar, übersetzbar. Im Hinblick auf die bekannte 'grenzpolizeiliche Befangenheit' nationaler Wissenschaften, die sich darum sorgen, dass etwas Fremdes eindringt halten wir das systemtheoretische Vokabular eher für einen Fluch als ein Segen. Die Nachteile überwiegen.
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demonsbrood · 3 months
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Manchmal, da bist du mehr als genug für mich. Da gibst du dir mühe, mir deine Liebe zu zeigen, mir deine Zuneigung zu schenken. Da reicht es mir, wenn du mich anlächelst und mir sagst, dass du mich liebst. Da ist es in Ordnung, wenn du mir sagst, dass du dich über etwas was ich für dich tue freust. Da hinterfrage ich nicht, warum du die Erinnerungen mit mir nicht festhalten möchtest. Und ich freue mich, an Dingen die dir lieb und wichtig sind, Teilhabe zu beanspruchen. Dann blüht mein Herz auf, wenn du mir sagst, dass ich vorsichtig fahren soll. Da akzeptiere ich dich, so wie du bist. Manchmal ist das halt einfach genug für mich.
Doch hin und wieder, da bist du zu wenig für mich. Dann liebe ich dich abgöttisch und wundere mich darüber, warum du mir nicht die selbe Energie entgegen bringst. Dann reicht es mir nicht, wenn du mich mal flüchtig anschaust. Dann reicht die bloße, stumpfe Berührung deiner Hand nicht. Dann vermisse ich, von dir begehrt zu werden. Hin und wieder ist es für mich dann nicht genug, wenn du mir sagst, dass du mich liebst und dich bedankst wenn ich dich informiere, dass ich sicher nachhause gekommen bin. Es stört mich dann, dass ich alles mit einer unterbewussten Erwartungshaltung für dich tue. Da akzeptiere ich dich dann doch nicht, wie du bist. Manchmal ist das halt einfach nicht genug für mich.
Dieser Zwiespalt hindert mich stetig daran, gelassen zu sein, Glücklich zu sein, mich geliebt zu fühlen. Es ist ein auf und ab der Erwartungen, der Gefühle, der Meinungen. Ich wünschte, nicht so zu sein. Denn ich weiß, ich bin zu viel. Ich verlange dann zu viel, ich bringe Beziehungen in Gefahr, nur weil ich für den Moment nicht glücklich bin. Dann scheint wieder alles in bester Ordnung doch ehe ich mich versehe, bahnen sich diese Gefühle wieder an. es ist ein endloser Kreislauf, eine Spirale, in der ich vielleicht mein Leben lang gefangen bin.
Aber du musst wissen, dass sich meine Meinung zu dir grundsätzlich nie ändern wird. Ich werde dich lieben, so wie du bist. Ich will dich kennenzulernen, so wie du bist. Ich will Kompromisse eingehen, weil du bist wie du bist. Ich will dich als Mensch so annehmen, wie du bist. Ich möchte dich nicht verändern damit du meinem Bild von dir mehr entsprichst. Ich will lediglich Dinge mit dir ausprobieren, die uns beiden Gefallen könnten. Ich möchte, dass du hin und wieder auch Sachen mir zu liebe tust. Weil ich das für dich auch tue. Und ich denke, dass sollte okay sein. Oder ist das zu viel verlangt?
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