Waschtag…
Am Wochenende verboten | 18.03.23
Später aufgestanden heute, erst um sieben Uhr. Frühstück um 8:15 hatte ich mit meinem Tischfreund dem Schürzenjäger vereinbart. Der hatte mir ja in seinem WhatsApp gestern Abend eine sehr eindeutige Aufforderung seiner Freundin mit der Verheißung zu etwas sehr Speziellem gezeigt. Ich wurde natürlich wieder rot. Erstaunlich, dass Frauen solcherlei Dinge in einem Chat schreiben. Wieso eigentlich nicht??? Und noch erstaunlicher, dass es kein Geheimnis bleibt! Aber da er nett ist, sei ihm diese Indiskretion verziehen, ich kenne ja die dazugehörige Dame nicht.
Jedenfalls war er noch nicht am Tisch, wo er doch sonst immer sehr zeitig ist. Machte mir schon fast ein wenig Gedanken, was alles so passieren kann, wenn ein Herzpatient von einer wilden Frau vereinnahmt wird. Da kam der Supersportler. Ein gepflegter Mann, jung, mit sehr modischem Brillengestell auf der schmalen Nase, immer in Markentrainingsanzügen, heute adidas! Dieser Mann immer sehr freundlich und ein angenehmes Lächeln, lauert jedoch förmlich darauf, zu erwähnen, was er alles extra macht, kann und geplant hat. Heute hatte er schon kurz nach dem guten Morgen verklausuliert über die milden Temperaturen, trotz grauem Anschein in der absoluten Morgendämmerung, zu verstehen gegeben, dass er erstens schon mindestens einmal um Boltenhagen herum sei und das mit dem Fahrrad. Er würde hier keine Behandlungen mitmachen, weil er ohnehin alles selbst mache und ständig unterwegs sei, joggen und/oder Radfahren. Außerdem kämen heute seine Eltern zu Besuch, und er mache mit ihnen auch eine kleine Fahrradtour, denn sie könnten ja nicht die Strecken fahren wie er sie leiste. Okay…. Viel Input vor dem ersten Kaffee.
Der Tisch sah bekleckert aus und was ich noch blöder fand, mein Stuhl war quer einmal mit Kaffee begossen und nicht abgewischt worden, mittlerweile eingetrocknet. Das macht mich schon sauer, weil es einfach respektlos und rücksichtslos ist. Ich muss nun also einen Lappen suchen gehen und mir den Stuhl selbst abwischen, weil der andere das nicht in den Sinn bekam, nach dem Motto, na wird schon. Okay, auch geschafft.
Von dem Kurschattenjäger noch nichts zu sehen. Hm, muss ich also weiter mit dem Sportler reden, nur über was? Wir sind so weit auseinander, dass man kaum Worte findet. Darum schwiegen wir erst einmal ein wenig. Er hatte gesundes Porridge, ich jedoch auch Haferflocken mit kalter Milch, Leinsamen, Hirse und Apfelmus. Sah fast genauso aus.
Ich holte mir jedoch, auch um jede Illusion zu vernichten, noch ein Kornbrötchen, etwas Diät-Margarine, zwei Scheiben Wurst, zwei Scheiben Käse und eine Scheibe Toast, Butter und Marmelade. Klingt jetzt viel, ist es aber nicht. Laut lach! Ich rede von minikleinen Scheiben, halbierte.
Dann kam der Frauenheld. Und was soll ich sagen, nach kürzester Zeit plauderte er mit dem Sportler die erste und zweite Liga durch, mit Rückblicken auf die letzten zwei Jahre.
Also ich kann nur jedem Menschen empfehlen, sich ein wenig mit Fußball zu beschäftigen, denn wo immer ich neu oder fremd bin, war Fußball immer die von mir verpasste beste Möglichkeit belanglos ins Gespräch zu kommen, Wissen und Leidenschaft trotzdem zu präsentieren. Ich hörte also nur zu, welche Krisen und Hoffnungen sich mit verschiedenen Mannhaften verbinden.
Wir verabredeten uns dann wieder zum Mittag.
Ich dachte mir nun, Bernd, gucke doch mal, ob die Tür zu den Waschmaschinen abgeschlossen ist, wenn nicht, dann sei Anarchist und wasche, auch wenn es am Wochenende verboten ist.
Ich also hoch ins dritte Geschoss und schleiche wie ein Dieb zu der Tür mit den Waschmaschinen, von weitem sehe ich schon, sie ist verschlossen. Ich trete heran, klinke … und sie öffnet sich! 😉
Drin, schaue ich auf Waschmaschinen, die da trudeln an einem verbotenen Samstag … alle beide so vor sich hin und die beiden Trockner rödeln ebenfalls.
Soso, na dann also nischt wie Plan her! Die Waschmaschinen zeigen die Restlaufzeit. Eine der beiden nur noch 34 Minuten, die andere sechsundfünfzig. Ich beschließe nicht nur die Buntwäsche, wie ursprünglich gedacht, zu waschen, sondern auch die Weißwäsche. Und stelle mir einen Timer auf 26 Minuten, um das Ende der ersten Waschmaschine nicht zu verpassen.
Auf dem Zimmer packe ich zwei Beutel mit Wäsche und staune, dass es nach 14 Tagen doch eine ganze Menge ist, die da zusammengekommen ist. Beide Plastiktaschen sind voll und schwer. Dann mache ich so allerlei andere Dinge, die man als Patient so schnell mal in einem Kur-Zimmer machen kann und schon muss ich mit meinen Beuteln los. Wie die Zeit verfliegt!
Komme ich in dem Wäscheraum an, sitzen da zwei Damen und eine legt Wäsche zusammen. Ich grüße freundlich. Sagt die eine der beiden Damen, „Ich benutze jetzt gleich diese Waschmaschine, wenn sie fertig ist“. Mist! Die wollte ich doch, denke ich, sehe aber ein, dass diskutieren keinen Zweck hat.
Die zweite Dame ist die, deren Wäsche gleich porentief rein ist. Beide keifen ein wenig unangenehm in einem Dialekt, den ich jeweils nicht erkenne. Und sie geben sich allerlei Ratschläge, wie sie was, bei welcher Temperatur waschen und wie aufhängen. Der Ehemann hätte ja einen Wäschetrockner für die Heizung mitgebracht. Ich setze mich auf einen freien Stuhl und denke, lieber nicht weggehen, denn die zweite Waschmaschine ist in ungefähr 22 Minuten fertig.
Also die erste Dame schnappt ihre Wäsche und will sie im Zimmer aufhängen. Die zweite Dame steckt ihre Sachen in die Waschtrommel, genau drei Stück übrigens. Oh mein Gott! Und stellt Feinwäsche an, dauert nur 25 Minuten. Feinwäsche, soso, denke ich. Dann setzt sich die Dame wieder auf ihren Platz und ich frage frech: „Wollen Sie jetzt die ganze Zeit hier warten?“, blöde Frage von mir, die sich später noch als viel blöder herausstellen wird, denn ein Glück lief die Frau nicht fort. Ja, sie hätte nichts zu tun, meinte sie.
Sie schaut auf ihr Handy, ich auf meins. Die dritte Frau hat ihre Wäsche aus dem Trockner zusammengepackt und verabschiedet sich. Irgendwann frage ich, ob ich das Fenster aufklappen soll, bejaht die Feinwäsche-Tante das, denn sie käme leider nicht ran an den Griff. Die Fenster sind tatsächlich irgendwie hoch angebracht.
... Blick von da oben
Ich starre auf ihre Waschmaschine, noch 11 Minuten, die andere Waschmaschine 8. Ich denke, das passt ja, kann ich beide Maschinen belegen.
Kommt der große nette Mann rein, der mich an Frankensteins Monster, aber nur von der Statur her erinnert und schaut sich fragend um. Hat auch einen Beutel in der Hand. Ich sage: „Da werden Sie Pech haben, die Maschinen brauchen noch und danach belege ich sie!“. Mit einem „okay, na dann“ gebrummelt, stampft der große Freundliche davon. Ich lehne mich verschwörerisch zu der Alten und flüstere: „Hat man ja fast ein schlechtes Gewissen!“ Sie wirft die Hand durch die Luft nach vorn weg und verneint, das bräuchte ich nicht zu haben. Der zweite Trockener hat sein Tun beendet. Niemand, der dazu gehört, angekommen. Dann sind die Waschmaschinen fertig und der Trockner auch. Meine alte Dame wirf plötzlich Geld nach. Ich frage, wieso sie das täte, ach das habe ich von meinem Mann sagt sie und ich überlege, ob dahinter nun eine gewisse Boshaftigkeit stecke. Jedenfalls brauche ich dort nicht zu bezahlen. Auch die will nun ihre Wäsche auf dem Zimmer trocknen. Na, die Frauen werden sich etwas dabei denken. Und ich stopfe in den reichlich bezahlten Automaten meine Buntwäsche und starte die. Dann kam endlich jene Frau, die zum Trockner und zur Waschmaschine gehörte und entschuldigte sich, sie hätte sich verquatsch. Mit bisschen Häme, drücke ich ihr trotzdem rein, dass ich mich gewundert hätte, wartete ich doch schon 15 Minuten, dass ich meine Wäsche in die Waschmaschine tun könne. Musste sie sich noch nochmals entschuldigen und ich denke, warst du wieder böse, Bernd.
Nun kann ich auch das Feld räumen, beide Wäschearten drehen schaumige Kreise und ich stelle mir den Wecker auf dem Mobiltelefon.
Alles läuft super, gehe Mittagessen ...
nachdem ich die Wäsche in den Trockner gesteckt hatte und telefoniere mit Freunden. Dann wieder hoch und die warme trockene Wäsche, knitterfrei, zusammengelegt, tatsächlich schranktrocken. Na das hat ja geklappt.
Was ich mir überlegt habe, diese Frauen, waschen sicher rituell jeden Samstag und so auch hier, auch wenn es nur drei Kleidungsstücke sind. Und die eine meinte ja noch, sie würde ihren Bademantel auch noch waschen. Wonach ich darüber nachdachte, wann wird der denn dreckig? Und ich fragte sie: „Tragen sie den hier, wenn Sie zur Wassergymnastik gehen?“. Die Antwort war „Ja!“, aber das verstehe ich dann ehrlicher Weise nicht.
Aber schauen wir mal auf die durchschnittliche bundesdeutsche Hausfrau, die einige Kinder großgezogen hat. Die wirft eben auch den gesamten Haushalt und hat in ihrem Leben eben nie anders gehandelt. Ich sehe das an den Griffen, die sie hier vollführen, wenn sie mit Papier den Schaum auswischen, der sich am Bullauge gebildet hat und mit geschickten Händen ganz selbstverständlich die Flusen vom Sieb des Trockners wischen und entfernen. Das sind Dinge, davon hätte ich ja ansatzweise keine Ahnung gehabt. Auch das Zusammenlegen der Wäsche ist Routine, da sitzt jeder Handgriff. Also, denke ich, sollte ich so eine Frau auch nicht verurteilen, dass sie „nur drei“ Kleidungsstücke wäscht. Erstens lebt die Dame das so seit vierzig Jahren und jetzt wo sie ihren Mann zur Kur begleitet oder er sie, da benötigt sie auch Freiraum und flieht in diese nach porentiefer Reinheit duftenden heilen Welt, wie in eine Wellnessoase. Wir sollten allen Müttern, Großmüttern und Lebenspartnerinnen dankbar sein, dass sie diese Rolle so annehmen. Respekt!
Später fuhr ich zum Edeka, heute bin ich faul, ja, fuhr und holte mir sündige Dinge für das Wochenende. Nur ein Beispiel: „Erdbeer-Buttermilch-Schnitte“, ein sehr leckeres Stück Kuchen, was ich eben verputzt habe. Mehr ist heute nicht zu tun. Ich habe heute nicht nur Waschtag, sondern auch Ruhetag! Und lege mich jetzt entspannt aufs Bett und lese … Bis bald, Euer Bär-nd
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