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postwendend #6 mit Mario Keipert
In unserer Interviewserie zur BetaKonferenz 2020 in Zwickau sprechen wir heute mit Mario Keipert. Er hat umfangreiche Theatererfahrungen, ist Literaturblogger und arbeitet im Bereich Webdesign.
Auf deinem Blog textwärts setzt du dich sehr intensiv mit Literatur auseinander. Was fasziniert dich so an Geschichten und was motiviert dich, deine Erkenntnisse mit anderen zu teilen?
Ich lese und schreibe, seit ich Buchstaben auseinander halten kann. Insofern ist Literatur für mich ein Lebensmittel, das mich – fast schon zwanghaft – begleitet, berät, auch belehrt, das mir Erfahrungen verschafft oder mir hilft, eigene Erlebnisse aus der Distanz zu betrachten. Also weit mehr als bloße Unterhaltung. Irgendwie benötige ich Sprache, um "zur Welt zu kommen". Das ist nicht immer von Vorteil... Über die Jahre bin ich aber mehr zum Leser geworden als zum Schreiber. Ich lese meist fünf Romane gleichzeitig, und die Geschichten führen mich auf Wege, die ich sonst nie entdecken würde. Davon zu erzählen, andere anzustiften, und Fragen weiterzugeben, die mir in den Büchern begegnen, das ist der Antrieb für den Blog. Man könnte es auch "Sendungsbewusstsein" nennen: Literatur als Möglichkeit, die Welt aus immer wieder neuen Blickwinkeln zu betrachten
Das literarisch-kreative Leben in der Provinz ist ja häufig nur wenig ausgeprägt. Spielt das für dich eine Rolle?
Leider nicht wirklich. Meine Berührungspunkte mit der örtlichen Kreativszene sind als Zugezogener und dank recht knapper zeitlicher Ressourcen bisher eher überschaubar. Ich hoffe, das ändert sich ... Denn ja: gerade hier in der Provinz, gerade da, wo es auch nicht diese Dichte an kulturellen Angeboten gibt wie in den Großstädten und Uni-Zentren, da ist Literatur ja eigentlich absolut unverzichtbar. Geschichten erzählen geht ja ohne großen Aufwand, ohne Infrastruktur, ohne Investitionen. Also praktisch überall.
Die abschließende Frage hat Mario von seinem postwendend-Partner Partick Walter per Ansichtskarte erhalten.
Wie konkret hiflt dir Kreativität die gegenwärtige Krisensituation zu bewältigen?
Eine andere Antwort wäre mir lieber, aber mir selbst hat die Kreativität in der Krise gar nicht geholfen. Eher im Gegenteil. Das hat vielleicht ganz persönliche Gründe. Aber ich habe selten so viel Druck gehabt, wie im letzten halben Jahr, und gleichzeitig so wenig Zeit, so wenig Kraft. Man hörte ja von allen Seiten von Entschleunigung, das war für mich komplett utopisch. Da hätte ich gern etwas von gehabt, vielleicht wäre dann mal was aus dem lange erträumten Romanprojekt geworden... Nein: nichts da. Mit Familie, der Aufteilung des Homeoffice in eine Arbeitssphäre und einen Schulbereich, dem völligen Wegfall der Trennung zwischen Arbeit und Privat, zunehmend nervös werdenden Auftraggebern und vor allem der omnipräsenten Verunsicherung zeigte die Arbeit als Kreativer und das bis dahin unerschütterliche Hochhalten der eigenen Selbstverwirklichung seine Zähne. In der Situation dann auch noch kreativ sein zu sollen, hat mich komplett überfordert. Ich hätte buchstäblich lieber Brötchen gebacken.
(Bildrechte: M. Keipert)
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postwendend #5 mit Patrick Walter
In unserer Interviewserie zur BetaKonferenz 2020 in Zwickau sprechen wir heute mit Partick Walter. Er betreibt zusammen mit seiner Frau die Manufaktur Choco Del Sol und stellt nicht nur kulinarische Kreationen her sondern hat auch einen besonderen Ansatz ein Unternehmen zu führen.
Du leitest eine sogenannte Schokoladenmanufaktur, aber bei euch gibt es noch viel mehr zu entdecken als nur Tafeln. Was ist das Konzept das du um die Manufaktur gebaut hast und warum ist dir das wichtig nicht nur einen Laden zu betreiben?
Das Konzept unserer Manufaktur ist sehr einfach. Es gibt drei Säulen:
1.Alle Zutaten kommen zu 100 Prozent aus biologischer Landwirtschaft.
2.Alle Zutaten kommen aus Fairem Handel.
3.Insourcing. In der Schokoladenwelt heißt das „Bean to Bar“, vom Sourcing und Einkauf der Kakaobohnen bis zur fertigen Schokolade ist alles Choco Del Sol- so wie es drauf steht.
Deine Vita erzählt von Reisen und deutet auf einen reichen Erfahrungsschatz hin, wie landet man damit in der sächsischen Provinz und welche Erfahrungen spielen eine besonderen Rolle bei Choco Del Sol?
Ohne meine berufliche Vergangenheit die mich über 20 Jahre durch die Welt geführt hat wäre unsere Manufaktur sicherlich eine andere. So haben wir null Berührungsängste wenn wir zum Beispiel nach Belize oder Uganda reisen um dort mit den Bauern gemeinsame Projekte aufzubauen und Kakao einzukaufen. Ich habe gelernt das es nur „Miteinander“ geht. Ausgrenzung, Konkurrenzdenken, bedingungsloser Wachstum und die Ausbeutung der Natur zum „Wohle" des Menschen werden auf Dauer keine Erfolg bringen. Wirtschaften muss dem Gemeinwohl dienen- sonst macht das keinen Sinn.
Wir stellen ein Produkt her, Schokolade, die eigentlich niemand braucht und doch so viele Menschen haben Sehnsucht danach. Deshalb ist das „Wie“ der Herstellung soviel wichtiger für uns wie das „Wieviel“.
Eine dritte Frage hat Patrick per Ansichtskarte von seiner postwendend-Partnerin Nicole Lorenz erhalten.
In einer Welt, in der es das Produkt "Schokolade" in unendlichen Varianten und Qualitäten bereits gibt: Was war der Impuls zu sagen: Ich möchte meine eigene Schokolade machen und unter die Leute bringen?
Die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Es gibt zig Millionen Musikstücke- und jeden Tag beginnen Musiker neue Musik zu kreieren. Es gibt zig Millionen Gemälde Skulpturen, Installationen usw. Und jeden beginnen zig Kreative wieder neue Skulpturen, Installationen, Gemälde zu erschaffen. Als ich begann habe ich keinen Marketresearch getan und danach ein Produkt kreiert was ich beim Research nicht gefunden habe. Sondern Ich hatte die Vision aus meinem speziellen Rohstoff (Kakao aus Belize) ein besonderes Produkt zu kreieren- die bestmögliche Schokolade die ich mit meinen Fähigkeiten aus diesem Rohstoff herstellen kann. Und das treibt mich bis heute an- nicht die Marktfähigkeit. Wir sind eine Werte-getriebene Manufaktur- d.h. das Wie ist der Antrieb - nicht das Wieviel.
(Bildrechte: Choco Del Sol)
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Das Grenzenlos-Magazin, über das wir schon Anfang des Jahres berichtet hatten ist mit der neuen Ausgabe am Start! Ihr findet das Heft an sehr vielen Orten in Zwickau und auch digital! Viel Spaß beim lesen!!!
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postwendend #4 mit Frederic Günther
In unserer Interviewserie zur BetaKonferenz 2020 in Zwickau sprechen wir heute mit Frederic Günther. Frederic ist Spielwarenhersteller und außerdem Vorsitzender des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.
Kaum ein Handwerk ist im Erzgebirge so ausgeprägt wie das Holzhandwerk. Gab es für dich da überhaupt eine Alternative als Spielwarenhersteller zu werden?
Als Nachkomme einer über 100-jährigen Seiffener Handwerkerfamilie bin ich natürlich mit dem Kunsthandwerk aufgewachsen und habe seit meiner Grundschulzeit auch in mehreren Bereichen meines Familienunternehmens mitgearbeitet. Nach dem Abitur habe ich dennoch Tourismuswirtschaft studiert und danach 2 Jahre in München gelebt. Erst danach bin ich endgültig in den Familienbetrieb eingestiegen. Seit meiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller versuche ich auch jetzt noch den elterlichen Betrieb soweit es mir möglich ist zu unterstützen. Obwohl mir in meiner jetzigen Position mein betriebswirtschaftliches Studium zugutekommt, bereue ich dennoch ein wenig den Beruf des Holzspielzeugmachers nie gelernt zu haben.
Wie bleibt man heute in einem Markt mit sehr großer internationaler Konkurrenz und einem eher traditionellen Produkt kreativ und frisch?
Der Aussage muss ich vorab widersprechen. Unser Markt steht nicht in internationaler Konkurrenz, unsere Kundschaft legt gerade Wert auf Regionalität und die Herkunft aus dem Erzgebirge. Die Hauptaufgabe des Verbands ist auch der Aufbau und die Verteidigung unserer 19 Marken (u.a. Echt Erzgebirge – Holzkunst mit Herz, Erzgebirgische Volkskunst, usw.). Duplikate aus Fernost können daher nicht als Konkurrenz bezeichnet werden, sondern als widerrechtlicher Eingriff in unseren Wettbewerb.
Kreativ und frisch bleiben wir als Verband bzw. unsere Mitglieder auch ständig, jedes Jahr werden neue Produkte entwickelt, traditionelle Erzeugnisse weiterentwickelt neue Formen und Herstellungsweisen gefunden. Unser Branchenpreis „Tradition & Form“ kürt auch alljährlich die besten Neuentwicklungen. Außerdem wird gerade mit dem Projekt „Denkstatt Erzgebirge“ versucht Designer und weitere Kreative für die Branche zu begeistern.
Die dritte Frage hat Frederic auf einer Ansichtskarte von seiner postwendend-Partnerin Claudia Drescher erhalten.
 [... Als dpa-Journalistin habe ich die ein oder andere Geschichte über das „Weihnachtsland“ Erzgebirge geschrieben.] Können Sie mit damit eigentlich etwas anfangen? Was bedeutet Ihnen diese Tradition und wird es sie im Jahr 2100 noch geben?
 Ja das Weihnachtsland Erzgebirge ist mir natürlich ein Begriff, wie schon erwähnt bin ich in Seiffen aufgewachsen. Kein anderes Bundesland hat ein dermaßen großes Angebot an weihnachtlichem Flair und Erzeugnissen, dazu zählt neben unserem Erzgebirgischen Kunsthandwerk auch der Christstollen, die Pfefferkuchen und natürlich die Weihnachtsmärkte. Die Welterbe-Region Erzgebirge sticht, dabei mit seinen fast durchweg traditionell geschmückten Häusern, den Bergparaden und den eigenen Weihnachtsliedern besonders hervor.
Ich könnte an dieser Stelle einen Seitenlangen Aufsatz verfassen, was mir diese Tradition bedeutet und wie Sie mich, wie auch alle anderen Erzgebirger, geprägt hat, ich kann es kurz fassen und erklären dass sie mir sehr viel bedeutet und ich mich glücklich schätze einen Teil zum Erhalt dieser beitragen zu können. Die Tradition wird auch im Jahr 2100 bestand haben, ich wüsste keinen Grund der dagegen spricht.
(Bildrechte: Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. )
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postwendend #3 mit Nicole Lorenz
In unserer Interviewserie zur BetaKonferenz 2020 in Zwickau sprechen wir heute mit Nicole Lorenz. Nicole arbeitet als Koordinatorin für das Mondstaubtheater Zwickau und interessiert sich vor allem für Tanz und Hip Hop.
Warum ist das Theatermachen in all seinen Formen aus deiner Sicht wichtig für (junge) Menschen?
Ich halte die Theaterarbeit wichtig für alle Altersgruppen von Menschen, da sie eine der Kunstformen ist, die sowohl künstlerische/ kreative Fähigkeiten als auch soziale Fähigkeiten weiterentwickelt. Ersteres hat mit der Gestaltung der Form zu tun, Zweites hat mit der Gestaltung des Prozesses zu tun. Und der findet im Theater nie ganz alleine statt. Ich muss mit anderen Menschen in Kommunikation, in Interaktion treten - seien es die Menschen hinter den Kulissen, meine Mitspieler*innen oder das Publikum. Wenn ich dann lerne mit allen Facetten dieses Prozesses umzugehen und mit allen Mitwirkenden wertschätzend in Verbindung zu sein, kann nicht nur ein authentisches Ergebnis mit Ausstrahlung am Ende stehen -  darüber hinaus kann bei jedem einzelnen Menschen auch eine innere Entwicklung passieren, die befähigt, anders mit dem Leben außerhalb des Theaters umzugehen.
Was treibt dich an, gerade in Zwickau kreativ zu arbeiten?
Schwierige Frage. Oder vielleicht auch nicht. Zwickau ist meine Heimatstadt und ich schätze an ihr, dass sie mich eben nicht antreibt, sondern dass ich hier Ruhe und Geborgenheit finde. Eine Art Plattform, auf der ich stabil stehen kann. Ein Rückzugsort, wenn die Welt mir zu wild erscheint. Außerdem erlebe ich mich und meine Arbeit nicht als kreativ, sondern eher verbindend und strukturierend. Ich mag es mit Menschen in Zwickau in Verbindung zu sein, die engagiert und mit Herzblut hier etwas gestalten. Ich nutze und unterstütze dann lieber die Ideen der Anderen, als mich selbst unter Druck zu setzen, hier "das Auto neu zu erfinden". ;-)
Eine weitere Frage hat Nicole per Ansichtskarte von ihrem postwendend-Partner Frederic Günther erhalten.
Was muss ich tun um als Tänzer bei Ihnen anfangen zu können?
Um als Tänzer bei uns mitzumachen, sollte man bereit sein, Kontakt zu seinem Körper aufzunehmen und ihn zu respektieren. Denn nur so kann man beginnen, eine neue (Körper)Sprache zu lernen, mit der man tänzerisch etwas auszudrücken kann. Andere Voraussetzungen braucht es bei uns nicht, da wir versuchen auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten unserer Mitwirkenden einzugehen. Wir freuen uns dann einfach, wenn sich jemand öffnet oder sogar weiterentwickelt.
(Bildrechte: Franziska Barth)
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postwendend #2 mit Claudia Drescher
In unserer Interviewserie zur BetaKonferenz 2020 in Zwickau sprechen wir heute mit Claudia Drescher. Claudia ist freie Journalistin, Autorin und Übersetzerin, die zudem noch in der Zwickauer Zivilgesellschaft engagiert ist.
Du schreibst journalistisch mit einem eher regionalen Fokus. Was interessiert dich so an Geschichten und Themen, die quasi um die Ecke passieren?
Als ich angefangen habe Journalistik zu studieren und nebenher die ersten Erfahrungen als Journalistin sammelte, hatte ich hoch fliegende Träume - wie wohl die meisten meiner Kommiliton*innen an der Uni Leipzig. Chefredakteurin für Die Zeit oder Der Spiegel. Untendrunter war nicht denkbar! Dann fing ich an, mich für ein Volontariat zu bewerben und musste feststellen, dass ich mit meinen Begabungen und Vorstellungen nicht allein war... Am Ende landete ich bei der Sächsischen Zeitung, aber nicht in der Landeshauptstadt, sondern in der Lokalredaktion Görlitz. Und auch nicht als Festangestellte, sondern als sogenannte „feste Freie“ - also selbstständig (oder zunächst vielmehr scheinselbständig) und auf eigenes unternehmerisches Risiko. Doch mir gefiel es in der „Provinz“, wo die Wege kurz sind, die Menschen authentisch und ihre Geschichten echt. Schließlich kehrte ich nach Zwickau zurück (wegen der Liebe und so... das Übliche eben) und habe mir meine Nische als freie Journalistin, Texterin und Übersetzerin gesucht, denn feste Stellen gab und gibt es in dieser Branche noch immer nicht allzu viele. Auch meine Heimatstadt und die Region Westsachsen, in der ich vor allem für die dpa von Annaberg bis ins tiefste Vogtland unterwegs bin, überrascht mich immer wieder aufs Neue. Ich habe in den letzten zehn Jahren hier so viele inspirierende Menschen kennengelernt, die ihre Träume anpacken und auch steinige Wege mit viel Mut und Zuversicht gehen. Das ist es, was mich an meinem Beruf immer fasziniert hat. Wenn du zum Beispiel einen Musikinstrumentenbauer in Markneukirchen besuchst und ein Porträt schreiben möchtest, kommst du vom hundertsten ins tausendste. Am Anfang sprichst du über das Handwerk, die Tradition, dann kommst du zu den Herausforderungen und den Ideen, diesen zu begegnen. Am Ende diskutierst du (oder zumindest passiert mir das) nicht selten über Politik und erfährst die halbe Lebensgeschichte eines Menschen. Ich hatte schon Interviewtermine, bei denen ich mit einem völlig Unbekannten über das Leben philosophiert habe und gerade in eigenen schwierigen Lebensphasen (über die mein Gegenüber nichts wusste) einen Rat mit auf den Weg bekommen habe, der seine Spuren in mir hinterlässt. Obwohl ich eine furchtbare Quasselstrippe bin, habe ich offenbar auch das Talent zum Zuhören und nicht selten öffnen sich mir Menschen auf eine Weise, die mir zu Herzen geht. Damit passieren diese Geschichten vielleicht um die Ecke - wobei ich die Region selbst noch all den Jahren noch lange nicht vollständig abgegrast habe - aber langweilig sind sie deshalb noch lange nicht. Natürlich habe ich als freie Journalistin und noch dazu für die dpa das Privileg, mir gerade bei selbst geschöpften Geschichten die spannenden herauszupicken. Ich muss also nicht wie eine Lokalredakteurin zum sprichwörtlichen Hasenzüchterverein. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere sind die Pflichttermine, sei es das Besetzen wichtiger Strafprozesse oder das Berichten über offizielle Anlässe. Und die sind es inzwischen, die mir Bauchschmerzen bereiten. Viele Pressetermine, vor allem mit Ministerien, großen namhaften Unternehmen oder im politischen Umfeld allgemein, bringen wenig bis keine Authentizität (mehr) mit sich. Vielleicht ist auch das ein Grund für die zunehmende Unglaubwürdigkeit der Medien - man spürt als Rezipient*in wahrscheinlich doch, dass das alles so konzertiert ist. Deshalb sind mir die vermeintlich „kleinen“ Geschichten auch viel lieber. Da habe ich echte Menschen mit echten Geschichten vor mir. Da habe ich noch das Gefühl, in diesem Beruf etwas zu bewirken. Und wenn es nur für diesen einen Menschen ist, der mich nach Erscheinen meines Beitrags anruft oder eine Mail schreibt und sich bedankt - nicht für die Lobhudelei, sondern dafür, dass ich sie oder ihn getroffen oder auch eine überraschende Facette in den Mittelpunkt gestellt habe.
Neben deiner journalistischen Tätigkeit bist auch noch als Autorin tätig. Ist das ein passender Ausgleich oder kannst du einfach das Schreiben auch in der Freizeit nicht lassen?
Man könnte schon meinen, dass ich zu viel Freizeit habe, das stimmt! Tatsächlich haben „meine“ Bücher wohl eher mich gefunden als ich sie. Die beiden Ausflüge in die Belletristik verdanke ich einem lieben Freund, Swen Kaatz, den manche vielleicht eher als Geschichtenschnitzer kennen. Er hat mich inspiriert, eigentlich überhaupt das erste Mal dazu gebracht, mich mit der Idee vom Bücher schreiben jenseits fantastischer Tagträume zu beschäftigen. Und unsere Zusammenarbeit hat einen entscheidenden Vorteil: Swen liefert die Idee, die ich dann „nur“ noch in Worte gießen, ein wenig feilen und auf Hochglanz polieren muss. Tatsächlich spukt mir die eine oder andere Idee im Kopf herum, was ich gedanklich gern zwischen zwei Buchdeckel bringen würde... doch im Moment fehlt mir nicht zuletzt durch dieses verrückte Corona-Jahr die Kraft, die Ruhe und Muse und zugegeben auch der Mut. Aber ich bin ja noch nicht mal 40. Also unterm Strich hat es wohl wenig mit Ausgleich zu tun, sondern vor allem mit nicht lassen können. Wobei bei solchen Gedanken auch immer die Realistin und die Tagträumerin in mir heftigste Kämpfe ausfechten. Ich glaube, dass man so etwas nicht erzwingen kann, solche Türen öffnen sich einfach wenn du am wenigsten damit rechnest. Es muss einen finden und so wie mich Swen damals für unser erstes Projekt „gefunden“ hat, weil er einem mitten ins Innere schauen kann, so wird mich eines Tages vielleicht auch eine wirklich eigene Buchidee finden. Und wenn nicht? Dann hätte ich noch eine Handvoll anderer Ideen im Kopf.
Die weitere Frage bekam Claudia per Ansichtskarte von ihrer postwendend-Partnerin Laura Hofmann zugesandt.
Was ist Transcreation?
Transcreation, als eine Zusammensetzung aus Translation und Creation, ist eine spezielle, sehr freie Art des Übersetzens. Es wird insbesondere bei Werbe- und Marketingtexten eingesetzt, bei denen die/der Übersetzer:in die Möglichkeit hat zum Beispiel auf den jeweiligen Zielmarkt eines Produktes einzugehen. In Abgrenzung zur “normalen” Übersetzung, die im professionellen Bereich nie eine rein Wörtliche ist, geht Transcreation noch einen Schritt weiter. Der Ursprungstext stellt nur eine grobe Orientierung dar und macht damit die/den Übersetzer:in in Teilen auch zum Autor.
(Bildrechte: Abdul Rahman Takleh)
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postwendend #1 mit Laura Hofmann
In unserer Interviewserie zur BetaKonferenz 2020 in Zwickau sprechen wir heute mit Laura Hofmann. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt FiDiPub und leidenschaftlich im unabhängigen Verlagswesen engagiert.
Kleine und unabhängige Verlage haben schon immer einen schweren Stand. Ist das aus deiner Sicht mit zunehmender Digitalisierung eher besser oder noch schwieriger geworden?
Ich würde sagen beides: Die Welt ist durch Globalisierung und Digitalisierung komplexer und unübersichtlicher; und ich muss mich als Verlag bewusst dafür entscheiden, Schritt halten zu können, mich aktiv weiterzubilden. Das wiederum bedeutet, knappe Ressourcen wie Zeit und Geld zu investieren. Digitale Teilhabe aber eröffnet mir auch neue Möglichkeiten, mit der Welt in Verbindung zu treten, proaktiv interessante Inhalte, Schreiborte und Autor*innen zu finden, Communitys zu begleiten und aktuelle politische Diskurse mitzulesen, die im Netz oft diverser als in den journalistischen Leitmedien geführt werden. Die Herausforderung ist meiner Meinung nach, diese Fülle an Inhalten zu überblicken, zu sortieren und programmatisch einzubeziehen – eine Aufgabe, die Verlagen eigentlich nicht so fremd ist.
Du brennst für Geschichten und Texte. Warum denkst du, dass Beides im gesellschaftlichen Diskurs wichtig ist?
Mhm, ich würde dich als erstes fragen: Was ist für dich eine Geschichte und was ein Text? Das Geschichtenerzählen hat als Kulturpraxis eine lange Tradition und bietet sich an, um menschliches Erinnerungsvermögen zu fördern, da Emotionen dabei eine wichtige Rolle spielen. Als Indiepublisherin treibt mich aktuell die Frage um, wie netzaktivistische Inhalte in Verlagsprogramme und Buchtitel übersetzt werden können, da die Text- und Bildungsarbeit dieser beiden Welten oft noch sehr parallel stattfindet.
Im Social Web beobachte ich, wie ganze Profile, auch aktivistische, mit dem Storytelling-Ansatz viele Menschen erreichen. Neu gegründete Accounts wie redefineracism, wasihrnichtseht, blackinwhitefamily und Wenigstenseinhuebschesgesicht sind community-basierte Projekte zu Themen wie Rassismus, Sexismus und Fettfeindlichkeit, die marginalisierten Menschen Raum bieten, ihre Diskriminierungserfahrungen anonymisiert zu veröffentlichen. Das ist pures Empowerment! Und es ist wichtig, dass sich Negativbetroffene diese Räume nehmen. Und dann wiederum denke ich darüber nach, warum wir als Leser*innen am meisten Bewusstsein für gesellschaftliche Diskurse bilden, wenn wir autobiografische Erfahrungen lesen. Das ist in gewisser Weise auch problematisch, wenn wir als Mehrheitsgesellschaft zwar fähig sind, Mitgefühl und Verständnis zu entwickeln, aber weiterhin politisch inaktiv bleiben. An dieser Stelle trägt die Buchbranche große Verantwortung, Kurations- und Bildungsarbeit zu leisten, Räume, Programmplätze und Stellen freizugeben, aber auch neue, andere Formen zu finden, die zur Verantwortung ziehen. Das kann Literatur nämlich.
Die abschließende Frage hat Laura von ihrem postwendend-Partner Mario Keipert per Ansichtskarte erhalten.
Sächsische Kleinverlage und Digitalisierung - das stelle ich mir eine schwierige Konstellation vor. Was war in dieser Arbeit bisher dein größtes Erfolgserlebnis? Und sind die Verlage in Wirklichkeit doch weiter, als man von außen wahrnimmt?
Sächsische Kleinverlage und Digitalisierung" war anfangs, als unser Forschungsprojekt FiDiPub 2015 geschrieben wurde, eine schwierige Konstellation, da die Verlage, mit denen wir sprachen, beim Thema mit Skepsis reagierten. Es brauchte sicher 1-2 Jahre Überzeugungsarbeit und Wissensaufbau, um zu zeigen, dass Digitalisierung in der Buchbranche nicht nur Synonym für E-Book Produktion ist, die Verlage im Grunde alle schon in sehr digitalen Arbeitsstrukturen und -prozessen sind und wir alle mit dem digitalen Wandel etwas Neues hinzugewinnen, ohne das Alte zu verlieren. Für unser Projekt war es daher ein schöner Erfolg, ab 2017 eine feste Community mit etwa 30 regionalen Verlagen zu haben, in der wir uns auf Augenhöhe austauschen konnten, um die Digitalisierungsherausforderungen für Kleinverlage gemeinsam zu explorieren. In Sachsen gibt es aktuell über 180 Verlage. Die sind alle ganz heterogen, was ihren Digitalisierungsstand, ihre Geschäftsmodelle und Visionen anbelangt. Gleiches gilt für den gesamten deutschsprachigen Raum. Verweigerung wird aber kein zukunftsträchtiges Modell sein, das hat uns 2020 gelehrt.
(Bildrechte: Laura Hofmann)
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postwendend #00: Kennenlernen auf Distanz
In Zeiten des Social-Distancing sind Konferenzen im physischen Raum mittlerweile eine Seltenheit. Der Verband Kreatives Sachsen hat für seine jährliche BetaKonferenz ein Konzept erarbeitet um sie trotzdem, in Zwickau stattfinden zu lassen. Wir haben im Vorfeld kurze Interviews mit Redner:innen der Konferenz und Kreativen aus Zwickau zu ihrer Arbeit geführt. Außerdem haben sich die Interviewten gegenseitig Ansichtskarten gesendet. So lernen sich die Teilnehmer:innen schon im Vorfeld und auf Distanz gegenseitig kennen. Als kleine Überraschung hat keiner der Teilnehmenden vorher gewusst, von wem sie oder er eine Karte bekommt. Bis zum Beginn der Konferenz am 29.09.2020 veröffentlichen wir diese Interviews hier im Blog.
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fünf mal eins mit Christian Rost
Christian ist Leiter des Verbands Kreatives Sachsen, der sich als Interessensvertretung aber auch Kümmerer für kreative Berufe in Sachsen versteht. Neben diversen Workshops, Förderangeboten und Vernetzungsinitiaven organisiert der Verband auch eine jährliche Konferenz mit dem Namen BetaKonferenz. Da Zwickau in 2020 durch iBug und Landesausstellung de facto zur neuen sächsischen - Achtung: flacher Wortwitz -  BOOM-Town avanciert ist, scheint es nur logisch, dass die Konferenz am 29.09.2020 ebenfalls in Zwickau stattfinden wird. Wir haben uns mit Christian unterhalten.
Was ist eigentlich Kultur- und Kreativwirtschaft fern der üblichen Klischees von im Café arbeitenden Hipstern?
Die Kultur- und Kreativwirtschaft besteht aus sehr engagierten Machern mit klarer, kreativer  Haltung in den unterschiedlichsten Disziplinen wie dem Design, der Werbung, der darstellenden- und bildenden Kunst, der Musik, dem Filmbereich oder der Literatur, auch Architektur, Rundfunk, Presse, Software und Gamesindustries gehören dazu wobei zudem in Sachsen das Kunsthandwerk traditionell eine wichtige Rolle spielt; die Herausforderung für viele der Selbständigen und Unternehmen liegt dabei im Wechselspiel aus kreativer Arbeit und unternehmerischem Handeln, um letztlich den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.
Welche Wirkung hat Kultur- und Kreativwirtschaft in der Provinz? Findet das nicht alles in den Metropolen statt?
In Sachsen arbeiten ca. 50 % der Akteure fern der Metropolen, oftmals sehr kleinteilig und weit verstreut; Das geht nur, weil die Kreativwirtschaft  sehr flexibel sowie offen für neues ist und die Akteure auch z. B. dahin gehen, wo Industrie schon weg ist. 
Spielen konkrete physische Orte noch eine große Rolle in einer Zeit in der das Arbeiten mobiler und dezentraler wird?
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist nicht erst jetzt sehr gut digital aufgestellt, aber physische Orte werden immer eine wichtige, indirekte Rolle einnehmen weil hinter kreativen Produkten und Dienstleistungen immer Menschen und Kooperationen stehen und genau da ist die Begegnung sehr wichtig, das gemeinsame Arbeiten, das gegenseitige Vertrauen; das geht nur offline.
Wie funktioniert Ansiedlung und Vernetzung am besten? Gesteuert oder aus sich heraus?
Aus unserer Sicht ist die Motivation von Akteuren der entscheidende Punkt, da sie selbst mit ihren Ideen und ihrer Kraft das Meiste bewegen können, was wir als KREATIVES SACHSEN im besten Fall durch einen Blick von außen und durch entsprechende Beratung unterstützen können, da wir wissen, dass vor allem Nachhaltigkeit nicht im top-down Prinzip entsteht.
Warum haben sie Zwickau als Ort für ihre Konferenz ausgewählt?
Wir haben mit der Beta Konferenz den Anspruch in der Fläche Sachsens präsent zu sein und da ist Zwickau aufgrund seiner Lage aber auch aufgrund seines vergleichsweise breiten kulturellen Geschehens und seiner kreativen Szene sehr spannend.
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#TRNSFRM  012: Die Wahl ist die Wahl ist die Wahl ist die Wahl
Die #obwahlzwickau2020 steht bevor und ihr seid der wichtigste Teil!!! Unsere Installation Die Wahl ist die Wahl ist Wahl ist Wahl lässt euch schon mal an die Wahlurnen treten.   
Der Spiegel als Kommunikationsmedium erlaubt eine vielfältige Betrachtung des in ihm Abgebildeten. Der Blick ins eigene Spiegelbild ist dabei nicht nur naheliegend sondern auch besonders aussagekräftig. Im Spiegel sehen wir uns gleichzeitig von innen und von außen. Demgegenüber stehen der Wahlkampf und der politische Diskurs. Hier wird das innerste nach außen gekehrt. Insbesondere der Populismus baut oberflächliche Bilder auf, die einfache Lösungen von komplexen Problemen suggerieren. Gleichzeitig ist der tägliche Austausch im Digitalen hochgradig politisch, häufig stark vereinfacht. Diese Installation greift die Komplexität der eigenen Persönlichkeit auf und stellt sie in Kontrast zum politischen Dialog. Die Persönlichkeit wirkt dabei als Antithese zur Verknappung und Vereinfachung des Populismus.
Vielleicht ist der uns innewohnende Antrieb zum eifrigen Aufbauen eines Spiegelbildes einer der Gründe dafür, dass populistische Umtriebe verfangen. Dennoch, der Aufbau von echten menschlichen Beziehungen kommt nicht ohne die Erkundung zumindest einer Anzahl von Facetten bei sich selbst und beim jeweiligen Gegenüber aus. Ebenso beruht politische Interaktion in einer Demokratie auf der Berücksichtigung von vorhandener Vielfalt und Spannungen.  Zusammenfassend lässt sich fragen: Wen sehen wir im Spiegel? Und: Bedarf das Selbstsein, das Vorhandensein des Anderen?
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des     Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit     Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
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#TRNSFRM  011: Blickwinkel-abhängige Kontrastverschiebung
... zeigt uns eure Hood!
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#TRNSFRM  010: homo oeconomicus
Radikal, rational, Preisverfall;
Rationaler Agent.
Radikal, rational, Schlussverkauf;
Nutzenmaximierer.
Rauf und runter mit queren Metaphern,
Stagnation verdächtig!
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#TRNSFRM  009: fünf mal eins mit Tony Fischer
Tony Fischer ist Unternehmer; einer der was unternimmt. Und zwar gleichermaßen gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit sowie für kulturelle Vielfalt. Er organisiert das Störfaktor-Festival, betreibt ein Plattenlabel und ist im Club Barrikade engagiert. Außerdem beschäftigt er sich seit vielen Jahren auch mit Drucktechniken wie dem Siebdruck. Selbst gestaltete Dinge wie Plattencover, Klamotten, Poster und anderes hat er bislang online angeboten. Seit kurzem betreibt er die DIY-Druckbar auch ganz physisch als Ladengeschäft und Kreativort in der Zwickauer Innenstadt am Neumarkt. Dort steigt auch am 17.07.2020 eine kleine Eröffnungsparty. Wir haben uns mit ihm unterhalten.
Vor kurzem hast du die DIY-Druckbar als Ladengeschäft eröffnet. Bist du jetzt Barkeeper oder was hat es damit auf sich? Hi! Nein nicht ganz, 😉. Aber wie du erkannt hast ist es ein Wortspiel zwischen Drucken und Bar, da der Laden ja eine Mischung aus Kleinkunstbühne, Workshops, Werkstatt, Ausstellungen und natürlich Ladengeschäft ist. Warum ist der Selber-machen Aspekt wichtig? Warum sollte man auch mal Dinge selber machen können? Es ist wichtig seine eigenen Fähigkeiten zu erkennen und weiterzuentwickeln denn Kreativität und Individualismus gehen im Alltag und auf der Arbeit oft unter und ich möchte der Mainstream-Bekleidungsindustrie natürlich einen Gegenpart darstellen, außerdem hat man natürlich einen anderen Wertschätzungsblick auf die Dinge, die man vielleicht auch selber hergestellt hat. Du bist schon länger in Zwickau aktiv (Klostein, Barrikade, Störfaktor etc.) und hast einen guten Blick auf die Stadt. Wo liegen aus deiner Sicht die größten Probleme der kulturellen Landschaft? Als aller erstes brauchen wir ein klares Zeichen aus der Kommunalpolitik, die sich entschlossen gegen rechtsextreme Tendenzen in der Stadt positioniert, gleichzeitig muss die Stadt eine Offenheit ausstrahlen für neue Ideen und Projekte, unbürokratische und kostengünstige Wege finden, um eben genau diese Projekte umsetzen zu können insbesondere in Hinblick auf den Aspekt, den ein jeder weiß: sehr viele kulturelle Projekte und Einrichtungen zeichnen sich ja eher dadurch aus wie sich eine Gesellschaft positiv entwickeln kann und nicht wie Hoch der Umsatz am Ende des Jahres ist. Für dein Engagement wirst du leider auch angegriffen, häufig auch physisch. Wie gehst du persönlich damit um? Ich erkläre das mal so: 1. Ich habe das große Glück einen Freundeskreis zu haben der immer hinter einem steht. 2. Je nach Situation überlegen wie man damit an die Öffentlichkeit geht, zu vieles geht da leider unter. 3. Ein gut gemeinter Tipp für alle anderen Betroffenen: geht zur RAA Opferberatung! Niemand wird allein gelassen. Es steht die OB Wahl an, nehmen wir an du wirst gewählt (unabhängig von deiner Kandidatur): Was gehst du sofort an? Uhhh das ist jetzt sowas Utopisches: Ich würde wohl zusehen das StreetworkerInnen mehr Unterstützung bekommen, vor allem in Stadtteilen wie Neuplanitz würde ich verstärkte Arbeit leisten, außerdem ist es mir wichtig das solche Fluchtunterkünfte wie an der Kopernikusstraße aufgelöst werden und das die Menschen von dort dezentral untergebracht werden, noch dazu würde ich Wohnungslosenhilfen, Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, soziale Projekte eine finanzielle Dauerunterstützung bieten und natürlich würde ich mit so einigen Immobilienbesitzern reden wo es spürbar ist, dass sie Ihre Objekte nur zu Spekulationszwecken haben.
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#TRNSFRM  008: kleinster gemeinsamer Teiler
Teilen ist ein aktueller Trend. Nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch unabhängig davon scheint es dem Zeitgeist zu entsprechen weniger Dinge neu zu kaufen sowie Dinge, die man nicht mehr oder nur selten braucht zu teilen oder gleich zu verschenken. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es in Zwickau mittlerweile eine Auswahl an öffentlichen Tauschangeboten gibt. Am bekanntesten sind wohl Bücherboxen, die häufig in alten Telefonzellen untergebracht sind. Am Peter-Breuer-Gymnasium gibt es zum Beispiel eine, die von den Schülern dort betreut wird. Demzufolge ist diese aber auch nur zu Schulzeiten geöffnet. Außerdem steht auch am Ende der Hauptstraße nahe am Schumann-Platz eine zweite Box. Die Westsächsische Hochschule betreibt auch schon seit längerem ein Büchertauschregal in der Mensa am Dr.-Friedrichs-Ring. Dieses Regal ist zu den Öffnungszeiten der Mensa (aktuell werktags von  08:30 bis 13:30 Uhr) zugänglich. Etwas breiter gefächert ist das Angebot in der sogenannten "Wechselstube" der Peter-Breuer-Straße, über die wir bereits berichtet hatten. Hier findet man auch kleine Dekoobjekte, Klamotten, Spiele und Haushalstgegenstände. In Ergänzung zu all diesen Tauschangeboten gibt es seit letztem Jahr im Studentenwohnheim der Hochschule auch einen echten Fairteiler bei dem Lebensmittel getauscht werden können. Der Kühlschrank hört auf den Namen Karl und wird von einer Gruppe freiwilliger gereinigt und in Stand gehalten. Zugänglich ist er über den Eingang zum Studentenwohnheim an der Schneeberger Straße 23. Dabei ist wichtig, dass er jeden Werktag von 09-18 Uhr öffentlich zur Verfügung steht. Also, seid solidarisch und tauscht statt wegzuwerfen!
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#TRNSFRM  007:
Früh     er
li wa
ng    chen.
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#TRNSFRM  006: karte von morgen
Die Zukunft, unendliche Weiten... der Begriff, der sich unmittelbar anschließenden Zeitform ist nicht nur ungreifbar, sondern auch mit allerhand Emotionen und Mythen belegt. Da niemand glaubhaft in sie blicken kann, ist nahezu jede luftige Behauptung legitim. Ganz anders als luftig und emotional aufgeladen beschäftigt sich das Projekt "KarteVonMorgen" mit dem Thema Zukunft. Es handelt es sich bei dem Projekt um eine Online-Karte, die Orte mit einem Anspruch auf zukünftiges Leben und Wirtschaften verzeichnet. Dieser Anspruch leitet sich vor allem aus Werten wie Nachhaltigkeit, fairem Wirtschaften, kollaborativem Arbeiten und ähnlichen Themen ab. Auf der Karte können Projekte oder Geschäfte/Büros verzeichnet werden, die sich diesen Werten in der ein oder anderen Form verpflichtet fühlen. Das kann ein Ladengeschäft sein, dass kostenfreies Trinkwasser für jeden anbietet, das kann aber auch eine Nachbarschaftsinitiative sein, die die Gestaltung eines Quartiers vorantreibt. Neue Marken auf der Karte kann Jeder/Jede ohne Einschränkungen setzen. Man fügt nur einen neuen Eintrag hinzu, füllt Titel, Beschreibung und optional die Kontaktdaten für das Projekt ein und schon ist es online. Ein Team aus teilweise lokalen Mitwirkenden führt zusätzlich administrative und kuratorische Arbeiten durch, um die Karte frei von Spam sowie die Informationen aktuell zu halten.
Momentan hat die Karte vor allem Einträge in Deutschland, Österreich und der Schweiz wobei einer weltweiten Eintragung nichts im Weg steht. Als Nutzer kann man das Tool sehr gut verwenden, um die eigene Stadt oder die Umgebung zu erkunden. Natürlich taugt das Ganze auch als Reiseführer beziehungsweise Entdecker, wenn man andernorts unterwegs ist. Auch in Zwickau tummeln sich auch schon so einige Initiativen. Schaut am besten online nach und tragt Projekte ein, die ihr für passend haltet.
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#TRNSFRM  005: fünf mal eins mit Berit Glanz
Die Autorin Berit Glanz hat mit ihrem 2019 erschienenen Romandebüt Pixeltänzer eine spannende Verknüpfung aus Onlinewelt und Offlineerleben geschaffen. Am 11.03. liest sie daraus hier in Zwickau, [1, 2]. Vorab konnten wir sie zu einem kurzen Interview überreden...
Köln, Frankfurt, Neubrandenburg  und jetzt Zwickau. Aktuell führen dich deine Lesungen durch ganz Deutschland, von der Großstadt in die tiefe Provinz. Ist das für dich irgendwie inspirierend oder einfach nur anstrengend?
Die Vorbereitung ist schon anstrengend, aber das neue Orte sehen, ist spannend und inspirierend.
Kommunikation läuft mittlerweile höchst parallel und dezentral. Während das so manche verwirrt scheint es Geschichten beziehungsweise Literatur sehr nahe zu kommen. Wie siehst du das? Ist das Internet eigentlich nichts anderes als eine Erzählform?
Zumindest kann man im Internet sehr schön literarisch experimentieren und es ist interessant mitten in diesen ganzen Veränderungen drinzustecken.
In deinem Buch spielen die Enge der Gesellschaft und die persönlichen Handlungsspielräume eine Rolle. Das Internet hat die Enge ein Stück weit beseitigt und dennoch eine Andere geschaffen. Wie kann aus deiner Sicht die Kulturtechnik Internet dazu beitragen, dass wir auf Dauer unseren Blick wieder weiten statt uns weiter abzugrenzen?
Ich glaube die Möglichkeiten für eine Weitung des Blickes stehen uns allen Online zur Verfügung, wir können ganz andere Perspektiven einnehmen, Menschen zuhören und uns auf Neues einlassen – das verschiebt sicher Horizonte wenn wir uns darauf einlassen.
Vielfach hört man Diskussionen über DAS Internet und DIE Gesellschaft bzw. DIE reale Welt. Gibt es da aus deiner Sicht noch einen Unterschied oder sind wir (als Menschen) längst fluide in beiden Sphären zu Hause?
Ich denke, dass Menschen das sehr unterschiedlich erleben, aber immer mehr Menschen online wie offline zu Hause sind und die Grenzen da völlig durchlässig geworden sind.
Durch welche Angebote beziehungsweise durch welchen Service lässt du dich am liebsten im Internet ablenken?
Definitiv Twitter.
(Bildnachweis: Berit Glanz privat)
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