Tumgik
#hradek
livesunique · 1 month
Text
Tumblr media
Zamek Hrádek u Nechanic, Hrádek, Czech Republic
1K notes · View notes
wgm-beautiful-world · 3 months
Text
Tumblr media
Hrádek u Nechanic Castle - CZECH REPUBLIC
102 notes · View notes
richmindlifenews · 8 years
Text
Nichts geht mehr
Der Skandal im sächsisch-tschechischen Glücksspielmilieu: warum die Spielbank Zinnwald der Dreh- und Angelpunkt bei der Investorensuche war.
Die Auswahl ist nicht üppig. Der Mann mit dem Schnauzbart blickt kurz in die Speisekarte, dann bestellt er in fließendem Tschechisch den Klassiker: „Vepro, knedlo, zelo a kolu. Prosim.“ Schweinebraten, Knödel, Kraut und eine Cola, bitte. Die Kneipe liegt in einer nordböhmischen Kleinstadt, der Mann mit dem Schnauzbart will anonym bleiben und etwas erzählen darüber, „wie das so gelaufen ist mit den Kasinos an der Grenze“. Mehr als 20 Jahre war er in der Glücksspielszene unterwegs: als Lizenzgeber, als Manager, als Spielbankchef. Ein Deutscher, der nun in Tschechien seinen Lebensabend verbringt in einem sanierungsbedürftigen Einfamilienhaus. Das große Los hat er offensichtlich nicht gezogen. „Ich hatte Partner, die haben richtig Knete gemacht“, sagt er. Herr Hinsche und seine Freunde zum Beispiel.
Tumblr media
Willi Hermann Hinsche hat sich noch im vorigen Jahr der Öffentlichkeit gern als Geschäftsmann und Mitgesellschafter der Spielbank Zinnwald sowie als Berater der Kasinobranche präsentiert.
Tumblr media
Hinsche-Immobilie in Zinnwald: Der 47-Jährige wollte aus diesem früheren Gasthaus angeblich eine Apartmentanlage für betuchte Glücksspieler machen.
Willi Hermann Hinsche, dessen Firmensitz in Zittau und Haus im benachbarten Hradek nad Nisou Anfang November vorigen Jahres vom Landeskriminalamt Sachsen und tschechischen Ermittlern durchsucht worden waren, soll zu einer zehnköpfigen Bande gehören, die Kapitalanleger um mehrere Millionen Euro betrogen haben soll. Die Staatsanwaltschaft Görlitz ermittelt dazu bereits seit zwei Jahren. Ihr Verdacht: Diversen Kapitalanlegern sollen ohne aufsichtsrechtliche Erlaubnis Beteiligungen an Spielbanken in Liberec, Petrovice, Teplice, Zinnwald und Prag verkauft worden sein. Ein beträchtlicher Teil des Geldes sei jedoch benutzt worden, um den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren. Der 47-jährige Hinsche soll dabei als Mitgesellschafter der Spielbank Zinnwald eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben. Hinsches Anwalt weist das entschieden zurück.
Der Mann mit dem Schnauzbart, nennen wir ihn Schmidt, sieht das ganz anders. Hinsche sei „so um 2003 herum“ auf ihn zugekommen, weil er Spiellizenzen für rund 20 tschechische Kasinos gehabt habe, sagt Schmidt. Den ersten Versuch habe Hinsche in einem Motel beim Dorf Chrastava an der Schnellstraße zwischen Zittau und Liberec unternommen. Dort eröffnete im Sommer 2006 das „Casino Universum“. Als Betreiber fungierte eine Hilada Spielbanken AG mit Sitz im südtschechischen Brünn.
Schon damals warb diese Firma um Anleger. Es bestehe in naher Zukunft die Möglichkeit, durch den Kauf weiterer 18 Spielbanken Marktführer in Tschechien zu werden“, hieß es damals. Tschechien wurde als das „kommende Las Vegas Europas“ gepriesen. Man suchte Investoren „ab einer Summe von 10 000 Euro“. Zudem „bestünde eventuell auch die Möglichkeit von stillen Teilhaberschaften an allen unseren Spielbanken sowie an den zu erwerbenden Spielbanken“. Die Renditen seien „erfahrungsgemäß sehr gut und ebenso sicher. Denn am Ende gewinnt immer die Bank!“
Schmidt hat inzwischen seinen Schweinebraten verputzt. Schon in Chrastava habe Hinsche keine offizielle Funktion übernommen, sondern sei nur als Berater aufgetreten, sagt er. Tatsächlich findet sich im damaligen Impressum der Hilada-Spielbanken keine Spur des 47-Jährigen. Jedoch tauchen dort drei Personen auf, die im Betrugsverfahren der Staatsanwaltschaft Görlitz ebenfalls eine Rolle spielen.
So etwa ein Kaufmann aus dem ostsächsischen Neugersdorf-Ebersbach, der im Hilada-Vorstand saß und dessen Wohnsitz die LKA-Fahnder ebenfalls durchsuchten. Als Direktionsmanager für den Spielebetrieb taucht im Impressum ein Anlagevermittler aus dem westthüringischen Kammerforst auf; auch ihm statteten die Ermittler einen Besuch ab. Er soll einen Großteil der Beteiligungsverträge an den Spielbanken vermittelt haben. Der inzwischen 54-Jährige räumt das am Telefon ein, sagt aber auch: „Ich fühle mich selbst ausgenutzt.“ Mit Herrn Hinsche habe er nichts mehr zu tun, weiter wolle er sich nicht äußern.
Als Aufsichtsratsvorsitzender der Hilada war ein Anwalt aus Brünn tätig. Der Jurist heißt Milan Vasicek. Er verkauft unter anderem nach tschechischem Recht gefertigte GmbH-Firmen „an jeden, der Interesse hat“. Vasicek soll, so vermuten es die Ermittler, den anderen Verdächtigen geholfen haben, ein komplexes Firmengeflecht aufzubauen, um die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse gegenüber den Investoren zu verschleiern. Steuer- und bilanzrechtliche Fragen seien zudem über eine Vasicek-Firma in Zypern geregelt worden. Der 50 Jahre alte Anwalt weist die Vorwürfe zurück und teilt mit, er habe „keine Informationen über den Tatbestand in Deutschland“.
Der Kaufmann aus Neugersdorf, der Anlagevermittler in Thüringen, der Jurist aus Brünn – Herr Schmidt in der böhmischen Kneipe kennt sie alle. 2010, sagt er, hätte er selbst Geschäftsführer der Spielbank Zinnwald werden sollen. „Das ist zweifellos eines der schönsten Kasinos in Tschechien“. Es sei ausgestattet mit edlen Wandtextilien und flauschigen Teppichen. Schmidt zeigt einen Werbeprospekt. Diverse Poker- und Blackjack-Tische, drei Roulette-Spielmaschinen, 45 Slotautomaten, verteilt auf drei Etagen. Dazu zwei Bars, ein Restaurant und Extra-Apartments „für besonders glückshungrige Spieler“. Zinnwald sei das Vorzeigeobjekt für potenzielle Investoren gewesen, sagt Schmidt.
Ein Anleger erinnert sich. Er ist Professor für Staatsrecht und sagt am Telefon, er sei sehr wohlhabend und „mit einem kleinen Teil seines Vermögens auch am grauen Kapitalmarkt“ tätig. Sich an einer tschechischen Spielbankfirma mit hohen Renditen und gewissen Steuervorteilen zu beteiligen, das sei ihm als „cleveres Modell“ erschienen. Den ersten Kontakt dazu habe er mit dem Vermittler aus Thüringen gehabt, dann sei er nach Zinnwald eingeladen worden. „Wenn meine Gastgeber auch etwas halbseiden wirkten, das Kasino war sehr schick.“ Der 69-Jährige investierte einen sechsstelligen Betrag. Inzwischen fühlt sich der Professor „übers Ohr gehauen“; sämtliche Unterlagen zu seinen Spielbankinvestitionen habe er der Staatsanwaltschaft in Görlitz zur Verfügung gestellt.
Herr Schmidt in Nordböhmen hingegen investierte nichts, nicht einmal in seine berufliche Karriere. Er lehnte den Chefposten in Zinnwald ab. „Das war mir zu heiß, wie die da mit den Anlegern kamen“, sagt er. Vermutlich wegen dieser Entscheidung hätten sich die Ermittler bei ihm noch nicht gemeldet.
Die jüngere Geschichte der Spielbank in Zinnwald offenbart, wie das Investorenmodell funktionierte. Ende 2009 verkauft der Jurist Vasicek die tschechische Firmenhülle Detacol an Hinsche und einen Kaufmann namens Josef L. aus München. Letzterer ist ein erfahrener Beteiligungsexperte, mehrere Jahre lang war er als Finanzvorstand im Geschäft mit Filmfonds tätig. Auch er gehört zu den Beschuldigten in dem Görlitzer Verfahren und dürfte der Kopf der mutmaßlichen Bande gewesen sein.
Hinsche und Josef L. machten aus der Detacol die Spielbank Zinnwald sro, eine tschechische GmbH. Wie Jahre zuvor bei der Hilada ist auch in diesem Fall der Firmensitz die Kanzlei Vasiceks in Brünn. Innerhalb eines Jahres wechseln die Geschäftsführer dreimal, vom Herbst 2010 an ist es ein inzwischen 44 Jahre alter Mann aus der Nähe von Regensburg. Fortan läuft die Anteilsverkaufsmaschinerie: Wer sich an der Spielbank in Zinnwald beteiligen will, muss dies für fünf Jahre mit mindestens 50 000 Euro tun. Dafür erhält der Anleger im Gegenzug einen Anteil von einem Prozent und profitiert an den Erträgen der Spielbank. Da es sich um stille Beteiligungen handelt, tauchen die Investoren im tschechischen Handelsregister nicht auf. Analoge Modelle existierten für Kasinos in Liberec, Teplice, Petrovice und Prag. Sie sind jedoch alle bei Weitem nicht so repräsentativ ausgebaut wie Zinnwald.
Mehreren Anlegern zufolge flossen ab Ende 2012 die zugesagten Beteiligungsgewinne nur noch sporadisch, später gar nicht mehr. Dennoch erwerben Hinsche, Josef L. und der 44-jährige Regensburger eine nur 500 Meter von der Spielbank entfernt liegende Gasthofruine, um, wie es der Verkäufer sagt, „daraus Luxusapartments für betuchte Glücksspieler zu machen“. Der Name ist im Handelsregister bereits eingetragen: Goethe Residenz sro. Denn im Juli 1813 übernachtete dort tatsächlich Goethe. Den Kaufpreis habe Hinsche bar bezahlt, sagt der Verkäufer. Die Apartments sind bis heute nicht entstanden.
Im November 2013 überschreiben Hinsche und Josef L. ihre Spielbankanteile auf eine Holding mit Sitz auf der Karibikinsel Belize. Die ehemalige britische Kolonie ist ein Steuerparadies. Informationen zu Personen zu recherchieren, die an den dort registrierten Gesellschaften beteiligt sind, ist quasi unmöglich. Eigentümer werden in keinem öffentlichen Register eingetragen, es gibt weder eine Buchhaltungs- noch eine Bilanzierungspflicht. Das Bankgeheimnis ist verfassungsrechtlich fixiert.
Kaum haben sich Hinsche und L. von ihren Anteilen getrennt, erwerben sie mit einer weiteren Person, einem befreundeten Buchhalter aus dem Raum Stuttgart, eine neue Firma: in Bratislava. Auch gegen den Stuttgarter wird ermittelt. Das Trio gibt der Firma erneut den Namen Spielbank Zinnwald sro, diesmal aber ist es eine GmbH nach slowakischem Recht. Deren Geschäftsführer wird wieder der 44-Jährige aus Regensburg. Jetzt ist es ein Quartett, das kräftig Werbung macht für Zinnwald.
Die Spielbank präsentiert sich in einem Werbemagazin als glänzende Adresse. Von Hotels in Radebeul und Dresden aus werden Shuttle-Busse zum Glücksspiel an die Grenze bezahlt, Taxis und Straßenbahn werben für das Kasino. Hinsche lässt Schaukasinos in der Altmarktgalerie und zum Semperopernball in Dresden aufbauen. So wird um immer neue Investoren geworben, Gewinne aber wirft die Spielbank inzwischen nicht mehr ab. Somit hätten die Renditen für die Anleger nicht mehr finanziert werden können, heißt es in den Ermittlerunterlagen. Das habe nur über neue Beteiligungsverträge realisiert werden können. Die Staatsanwaltschaft sieht darin ein Schneeballsystem.
Hinsche und seine Partner nutzen zur Anlegerakquise auch die bereits 2010 gegründete Las Vegas Spielhallen GmbH in Zittau. Im Internet kündigt das Unternehmen den Aufbau von fast 100 neuen Kasinos in Deutschland an. Wieder wird aggressiv und massenweise um Investoren gebuhlt; ein Verfahren wegen unlauterer Werbung bei der zuständigen Bundesnetzagentur ist die Folge.
Inzwischen ist die Las Vegas Spielhallen GmbH pleite. Der Insolvenzverwalter sagt, Geld sei da nicht mehr zu holen. Auch die Spielbank in Zinnwald ist geschlossen. Bereits seit Ende Januar besteht ihr Internetauftritt nur noch aus einer Seite. „Neueröffnung Anfang März“ ist dort zu lesen. Vor Ort ist davon nichts zu erkennen. Nur ein Auto mit einem Kennzeichen aus Bosnien-Herzegowina steht im Innenhof.
0 notes
ultraheydudemestuff · 2 months
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Bohemian National Hall (Czech Cultural Center and Museum)
4939 Broadway St.
Cleveland, OH
Erected by 40 Czech immigrant cultural societies in 1896-97, the Bohemian National Hall, a historic building located in the Broadway–Slavic Village neighborhood of Cleveland, Ohio, that is a mix of Renaissance Revival and Romanesque Revival architecture designed by the local Cleveland architectural firm of Steffens, Searles and Hirsh, was designed to serve the cultural, political, and social needs of Cleveland's Czech community. At the time, Cleveland had the fourth-largest Czech population of any city in the world, behind Prague, Vienna, and Chicago, and the hall was built to serve the cultural and educational needs of the city's Czech community, reportedly becoming the "first hall in the city owned by a nationality group."  The idea of the hall emerged in the 1880s in the Lodge Bratri v Kruhu of the Czech Slovak Benevolent Association.  The fundraising effort was led by Czech American journalist Václav Šnajdr , and the building was designed by Andrew Mitermiler and John Hradek.
     On October 22 and 23, 1915, Bohemian National Hall was the site of the signing of the Cleveland Agreement by Czech American and Slovak American representatives. The agreement was a precursor to the Pittsburgh Agreement, calling for the formation of a joint Czech and Slovak state, which was realized with the founding of Czechoslovakia in 1918.  Over the years, the building's exterior darkened appreciably due to the pollution from nearby steel mills. Sokol, a local Czech American society which promotes athletics and healthy living, purchased the building for $35,000 in 1975. It was listed with the National Register of Historic Places on May 28, 1975.
     Bohemian National Hall underwent a $400,000 renovation in 1997. The basement was deepened by 2 feet to raise the ceiling to a more customary height. In the first floor lobby, paint was stripped from the quarter-sawn oak molding and panelling and a false wall removed to reveal a wrought iron screen. The walls of the grand ballroom on the second floor were cleaned of more than a century of grime, and two ornate hand-carved columns were rescued and placed in the third-floor museum. An elevator was also added to the structure, to make the fourth floor gymnasium more accessible.
     In 1998, Sokol began construction on a $1.5 million, 12,000-square-foot addition to the Bohemian National Hall. Built by Panzica Construction, the volleyball court (which shared the ballroom) and the gymnastics practice area (on the fourth floor) moved to the addition once it was finished.  Bohemian National Hall, which currently serves as host to Sokol Greater Cleveland and the Cleveland Czech Cultural Center and Museum, is adjacent to, but not included in, the Broadway Avenue Historic District, which was added to the NRHP in 1988. The Czech Cultural Center, an annex which serves as an athletic facility and museum, opened in 2006. It is not on the NRHP.
0 notes
germantimes · 8 years
Text
Spielbankkönig unter Druck
Hermann Hinsche kam vor acht Jahren aus dem Westen nach Zittau. Als Berater von Kasinos an der tschechischen Grenze hat er sein Geld gemacht. Jetzt ermittelt das LKA gegen ihn.
Es wird blau. Neonblau ist das Licht, hellblau der Teppich. Ein wenig blau ist vielleicht auch schon der einzige Gast im Bistro „Currygrill 19“ am Ottokarplatz in Zittau. Der junge Mann mit Pudelmütze trinkt ein Bier und füttert zwei Spielautomaten gleichzeitig. Die Fenster sind schallisoliert, auf einem riesigen Flachbildschirm laufen Musikvideos. Die Currywurst serviert ein älterer Tscheche. Ob der Chef zu sprechen sei? „Nicht wissen. Spreche nix Deutsch.“
Das Wohnhaus von Willi Hermann Hinsche in Hradek nad Nisou in Tschechien. Videokameras rundum und ein blickdichter Zaun schützen das am Sportplatz gelegene Einfamilienhaus .
Die heutige Bar Fortuna nahe dem Rathaus von Liberec war einst das Casino Vegas 777. Zu dessen Räumen zählte auch ein Büro, von dem aus Hinsche für diverse Spielbanken geworben haben soll.
Die Spielbank in Zinnwald an der tschechischen Grenze war das Vorzeigeobjekt für potenzielle Investoren. Inzwischen ist sie geschlossen, die Wiedereröffnung bereits seit Wochen angekündigt.
Gemietet hat das Bistro die Erfolgs-Garant GmbH. Die 2013 gegründete Firma verspricht im Internet viel: „die Vermittlung von Kasinos (Europa, Karibik, Südamerika), von Show- und Event-Kasinos (europaweit), von Top-Gastronomie-Objekten (deutschlandweit)“ sowie Beratungsleistungen „für Kasino- und Spielbankprojekte (weltweit)“. Was virtuell nach einem Großkonzern ausschaut, entpuppt sich als übertrieben. Geschäftsführer und einziger Angestellter ist ein gelernter Schreiner, der Firmensitz ein simples Büro in einem Altbau im Zittauer Zentrum. Im Erdgeschoss war vor einigen Monaten noch eine Spielothek, nun betreibt dort ein Kurde eine Shi-sha-Bar. Auf dem Briefkasten steht der Name Hinsche, ihm gehört die Firma Erfolgs-Garant. Eine Angestellte in der Apotheke um die Ecke sagt, noch im Juni vorigen Jahres habe das Arbeitsamt ihre Tochter dorthin geschickt, weil Herr Hinsche Vertriebsmitarbeiter gesucht habe. „Das hat sie zum Glück nicht gemacht, später hat die Polizei den Laden ja hopsgenommen.“
In der Tat. Als im November 2015 mehr als 100 Polizisten Büros und Wohnungen in sechs Bundesländern und Tschechien durchsuchten, nahmen sie sich auch den Sitz der Erfolgs-Garant vor sowie einen Garagenkomplex im Westen von Zittau. Der Grund sind seit zwei Jahren laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Görlitz wegen Betruges und illegalen Glücksspiels. Im Fokus stehen zehn Personen. Mittendrin: Willi Hermann Hinsche.
Der 47-Jährige scheut gemeinhin nicht das Licht der Öffentlichkeit. Beim Semperopernball 2015 ließ er im Luxushotel Taschenbergpalais ein Eventkasino aufbauen. Er präsentierte sich als Gesellschafter und Consultant der Spielbank Zinnwald sowie als Chef einer Las Vegas Spielhallen GmbH. Fotos zeigen ihn mit Tagesschausprecher Jan Hofer, Travestiekünstler Lilo Wanders, Komiker Oliver Pocher, dem Münchner Tatort-Kommissardarsteller Udo Wachtveitl oder Ex-Boxprofi Axel Schulz. Auch in der Dresdner Altmarktgalerie zeigt sich Hinsche mit einem Schaukasino, gewinnt dafür Bachelor-Gewinnerin Katja Kühne als Werbefigur. „Sie ist genau die Richtige für den Job“, sagt er der Bild-Zeitung. Er lässt sich für das Titelbild des PR-Magazins Feine Adresse ablichten, posiert mit Schlagerbarde Karel Gott, lässt Taxis und Straßenbahnen für die Zinnwalder Spielbank werben, arrangiert Shuttle-Busse von Dresdner Hotels dorthin und stiftet auch mal für eine „Galanacht der Stars“ im Zirkus von André Sarrasani den Hauptpreis einer Tombola: fünf Tage Las Vegas.
Und doch soll dieser umtriebige Mann, der entgegen eigener früherer Behauptungen in der Sächsischen Zeitung nicht in Zittau, sondern in Gundelfingen bei Freiburg im Breisgau geboren wurde, eine ziemlich gewichtige Rolle in einer Bande spielen, die sich durch Betrug erhebliche Geldsummen verschafft haben soll. Zumindest sieht die Staatsanwaltschaft das so. Dafür habe die Bande sich eigens ein komplexes Firmengeflecht in Deutschland, Tschechien, Zypern, der Slowakei und weiteren Ländern aufgebaut. Sie habe damit die wahren Eigentumsverhältnisse verschleiern wollen.
Diese Firmen hätten nach Erkenntnissen der Ermittler nicht nur Spielbanken geführt, sondern auch Anteile an den Betreibergesellschaften der Glücksspielstätten ohne die erforderliche Zustimmung der Bundesfinanzaufsicht verkauft. Zwar soll anfangs Geld an Anleger ausgeschüttet worden sein, später aber sei dies nur durch Abschluss ständig neuer Beteiligungsverträge zu realisieren gewesen. Die Görlitzer Staatsanwälte sehen darin ein Schneeballsystem. Zudem sollen Bilanzen gefälscht und zwei Online-Kasinos illegal betrieben worden sein.
Hinsches Büro in Zittau wirkt verlassen, niemand öffnet. Fündig wird man erst in Tschechien, kurz hinter der Grenze, in Hradek nad Nisou. Dort, in der Heimat seiner ersten Ehefrau, wohnt er nahe am Trainingsplatz des Fußballklubs TJ Slovan. Das Haus ist ein gelber Flachbau mit großem Garten, in dem pseudo-griechische Statuen herumstehen. Rundum sind Videokameras installiert, der Holzzaun ist nahezu blickdicht, auf dem First wacht kitschig eine Gockelfigur.
„Ja, ja“, erzählt eine Nachbarin, „die Polizei war hier, irgendwann im Herbst.“ In Zivilautos seien die gekommen, „alle in Schwarz, so gegen Mittag.“ Die etwa 70-jährige Frau wirkt verarmt, ihr fehlen einige Vorderzähne. Sie stützt sich auf Krücken, der ziemlich übergewichtige Sohn steht im Feinripp-Unterhemd hinter ihr. Am Haus bröckelt der Putz, im gepflasterten Hof gewinnt das Unkraut die Oberhand, auf der Steintreppe zur Haustür müffelt ein Napf mit ranzigem Katzenfutter. Die alte Frau erzählt, sie habe eine Zeit lang für Hinsche die Bügelwäsche gemacht und mitunter viel Bargeld herumliegen sehen. Man hinterlässt in Hinsches Briefkasten seine Visitenkarte und bittet um Rückruf.
Der erfolgt nur wenige Stunden nach dem Besuch. Fast anbiedernd freundlich betont Hinsche, die ganze Sache gehe die Presse im Prinzip nichts an. Nach einigen Detailfragen wird er laut und ausfallend. Man könne froh sein, dass seine Security nicht vor Ort gewesen sei, „sonst wären Sie rückwärts im Rollstuhl zurück nach Deutschland gerollt“. Ansonsten solle man sich gefälligst an seinen Anwalt wenden.
Der sitzt in Hinsches alter Heimat, im badischen Freiburg. In dem Verfahren der Görlitzer Staatsanwaltschaft sei sein Mandant mitnichten ein Hauptbeschuldigter, teilt der Anwalt mit. Dieser Eindruck könne aber entstehen, da Herr Hinsche mitunter „nach außen mit einer physischen und verbalen Präpotenz auftritt, die sich Gesprächspartnern unverhältnismäßig einprägt“. Die Ermittler könnten Hinsche weder eine Beteiligung noch eine Kenntnis von Strafrechtsverstößen nachweisen. Sein Mandant habe keinen „Einfluss auf die Geschäftsführung der Spielbanken“ genommen, an den Betreibergesellschaften sei er nicht beteiligt. Zudem waren für die Geldanlagegeschäfte nach Ansicht des Anwalts keine Erlaubnisse der Bundesfinanzaufsicht erforderlich. Insgesamt seien die Vorwürfe „im höchsten Maße unkonkret, pauschal und oberflächlich“. Hinsches Anwalt erwartet einen Freispruch beziehungsweise eine Einstellung des Verfahrens. Weder Staatsanwaltschaft noch Landeskriminalamt wollen sich dazu äußern.
In einem Dorf im Ostsächsischen lebt ein ehemaliger Mitarbeiter Hinsches. Er teilt die Meinung des Anwalts nicht. „Hoffentlich kriegen sie ihn diesmal dran“, sagt er. Der Mann hat Angst, behauptet, seit seinem Ausstieg bekomme er Droh-Anrufe und -Kurznachrichten. Hinsche suche sich immer nur ein „Dummchen“, das für ihn formaljuristisch den Kopf hinhalte. Der 56-Jährige erzählt, sein Chef sei vor allem „an gut betuchten Spielbankkunden“ interessiert gewesen. Es habe ihn geärgert, dass etwa in Zittau überwiegend nur Hartz-IV-Empfänger am Monatsanfang ihr Geld verspielt hätten und dann erst vier Wochen später wieder auftauchten. Dann sei das mit den Anlegern losgegangen. Dazu habe er von einem Büro in Liberec aus unzählige Schreiben verschicken müssen, weil in Deutschland die Direktwerbung per Telefon, Fax oder Mail verboten worden war. In den Briefen seien Renditen von drei bis sechs Prozent im Monat für die Spielbankbeteiligungen in Aussicht gestellt worden. Der Arbeitsalltag sei grausam gewesen und Hinsche ein Choleriker, der rumgebrüllt und Türen geworfen habe. „Als immer öfter Anleger anriefen und sich über ausbleibende Zahlungen beschwerten, bin ich skeptisch geworden und habe gekündigt.“
Das Büro in Liberec befand sich in der Altstadt an der Straße des 5. Mai nahe dem Rathaus. Es gehörte zu den Räumlichkeiten des früheren Kasinos „Vegas Club 777“. Inzwischen ist dort ein anderes Kasino eingezogen, doch die Bardame mit dem ärmellosen Shirt in dem völlig überhitzten Etablissement erinnert sich: „Ja, klar, die waren hier die Deutschen. Alle waren ziemlich dick.“ Auf Fotos erkennt sie drei Personen wieder, gegen die das Landeskriminalamt Sachsen ermittelt – darunter Hinsche.
Mitte, Ende 2013, so will es die Staatsanwaltschaft festgestellt haben, soll die mutmaßliche Betrügerbande an die 100 Anleger an der Angel gehabt haben. Einige davon steckten sechs- oder gar siebenstellige Summen in die Spielbankbeteiligungen. Darunter sind etwa ein 81 Jahre alter Finanzkaufmann aus Niederbayern, ein Professor für Staatsrecht und ein Labormedizinchef aus Cottbus. Sie glaubten, ihr Geld entweder in Spielbanken in Liberec, Petrovice, Teplice, Prag oder Zinnwald gesteckt zu haben. Später kamen noch Investitionen in die Las Vegas Spielhallen GmbH in Zittau hinzu. Die verkündete noch im Sommer vorigen Jahres im Internet, rund 100 neue Standorte in Deutschland eröffnen zu wollen, neun davon in Sachsen.
Aus der Las-Vegas-Firma wurde kurz darauf die Slot-Group GmbH, ebenfalls mit Sitz in Zittau, benannt nach den Glücksspielautomaten, in deren Slots (Einwurfschlitze) die Jetons geworfen werden. Hinsche war an ihr direkt beteiligt, als letzter Geschäftsführer fungiert ein Tscheche aus Usti, der im Internet allerlei Krimskrams handelt und ein durchaus erfolgreicher Online-Pokerspieler ist. Er selbst stellte im Spätsommer 2015 einen Insolvenzantrag. Zu holen ist bei der Pleitefirma allerdings nichts. Der Insolvenzverwalter stellte im Januar fest, dass das Firmenvermögen nicht ausreicht, um die Gläubigerforderungen zu befriedigen.
Wo die Millionen der Anleger geblieben sind, ist unklar. Die LKA-Ermittler versuchen, auch dies aufzuklären. Einige Investoren räumen in Telefonaten mit der SZ ein, dass sie den Überblick über ihre Geldanlage verloren hätten. Oft seien Anteile an den einzelnen Spielbanken getauscht oder hin- und hergeschoben worden. Es habe häufige Geschäftsführerwechsel gegeben, Änderungen von Firmennamen und Wechsel von Unternehmenssitzen.
Nach Erkenntnissen der Ermittler soll dabei ein in der tschechischen Geschäfts- und Politikwelt überaus gut vernetzter Rechtsanwalt in Brünn geholfen haben. Der räumt zwar ungeniert ein, mit Vorratsgesellschaften und Firmenmänteln zu handeln und die meisten Beschuldigten auch zu kennen; er habe aber „keine Informationen über den Tatbestand in Deutschland“, noch habe seine Kanzlei mitgeholfen, irgendetwas zu verschleiern.
Die letzte offizielle Information an die Anleger stammt vom Januar 2016. Darin heißt es, es bestehe „der Verdacht einer Straftat“. Deshalb sei der Betrieb der Spielbank Zinnwald „vorübergehend eingestellt“ worden. Als letzter Gesellschafter des Kasinos findet sich inzwischen eine Firma namens Escapade United Holding. Die hat ihren Sitz in einem Steuerparadies: auf der Karibikinsel Belize.
0 notes
ovnihoje · 4 months
Text
Os alienígenas não estão aqui para se mostrar; nem são todos benevolentes
Opinião por Noah Hradek [Este artigo é publicado aqui para meramente cumprir a missão do OVNI Hoje, e este site não concorda nem discorda das afirmações contidas no mesmo.] Crédito da imagem ilustrativa: n3m3/Bing/DALL-E Tenho estudado o assunto OVNI desde que era adolescente. Comecei a ler livros quando criança, talvez por volta dos treze anos. Na faculdade, quase fui reprovado, em parte…
Tumblr media
View On WordPress
0 notes
edwin--artifex · 5 months
Text
Tumblr media
„Wölfli Szenen“ von Georg Haas, Gösta Neuwirth, Anton Prestele, Wolfgang Rihm und Hans Jochen Irmer: 7. - 22. November 1981: Redoutensaal, Schauspielhaus, Graz. Richie Ames spielt Adolf Wölfli.
Auftragswerk des steirischer herbst 1981 im Rahmen der Serie Z.I.M.T. zeitgenössisches internationales musik-theater
Uraufführung
Komponist(en) Wolfgang Rihm, Gösta Neuwirth, Georg Haas, Anton Prestele / Musikalische Leitung: Wolfgang Bozic / Regie: Christian Pöppelreiter / Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Jörg Koßdorff / Mit den Schauspieler/-innen: Isabella Archan, Brigitte Hubmer, Erika Schubert, Richard Ames, Nikolaus Bachler, Hans Holzmann, Kurt Hradek, Peter Karner, Wolfgang Müller-Lorenz, Peter Neubauer, Rolf Polke, Oliver Stern / Libretto: Hans-Jochen Irmer / Beleuchtung: Edwin Alexander Francis
zur Wiki-Info ->
0 notes
thepeopleempowered · 1 year
Link
0 notes
rappelz96 · 1 year
Photo
Tumblr media
Hradek nad Nissou/Liberec!🇨🇿#liberec #hradeknadnissou #reichenberg #grottau #thursday #donnerstag #travel #hotdog #nice @pivovarsvijany #svijany #pivo #beer #look #czech #tschechien #czechia🇨🇿 #cz (hier: Liberec, Czech Republic) https://www.instagram.com/p/CmxAIvxt8ZN/?igshid=NGJjMDIxMWI=
0 notes
michibazzu21 · 4 years
Text
*Kozí hrádek. Czech republic*
Tumblr media
0 notes
nhlsite · 5 years
Photo
Tumblr media
#NHLVideos: 31 in 31: Edmonton Oilers 2019-20 Season Preview | Prediction
rawchili.com
0 notes
benkaden · 4 years
Photo
Tumblr media
Ansichtskarte
Hennigsdorf-Nord (Kr. Oranienburg) Kaufhalle Schule Hradeker Straße Rigaer Straße Straße der Freundschaft [ab 1974, Erich Gassauer, Erna Hillmann, Diethelm Franke (Städtebau), Hansjoachim Hamann, Franz Klinger Hochbau)]
BILD UND HEIMAT REICHENBACH (VOGTL), 1987 Farbfotos: Ihlow, Potsdam
26 notes · View notes
fromthe-point · 5 years
Link
The St. Louis Blues will begin defense of their Stanley Cup championship against the Washington Capitals at Enterprise Center on Oct. 2, the first night of the 2019-20 NHL season.
There will be three other games that night: The Toronto Maple Leafs will host the Ottawa Senators, the Edmonton Oilers will host the Vancouver Canucks and the Vegas Golden Knights will host the San Jose Sharks in a rematch of their first-round Stanley Cup Playoff series.
The Eastern Conference-champion Boston Bruins, who lost to the Blues in seven games in the Stanley Cup Final, will begin their season on the road. They play their home opener against the New Jersey Devils at TD Garden on Oct. 12.
The full 1,271-game schedule will be unveiled on NHL Network on Tuesday (noon ET) during "NHL Tonight: 2019-20 Schedule Release," hosted by Jamison Coyle and analysts E.J. Hradek and Mike Johnson. The 30-minute program also will be streamed live on NHL.com and SiriusXM NHL Network Radio
6 notes · View notes
mairidesign · 7 years
Photo
Tumblr media
The Governor's Summer House, Stromovka. #mistodrzitelskyletohradek National museum of books and magazines #stromovka #stromovkapark #summerpalace #hrad #hradek #castle #nofilter #sunnyprague #snowyprague #prague6 #praha6 #bubenec #starybubenec #beautifulprague #praguebuildings #beautifulbuildings (at Místodržitelský letohrádek, Stromovka)
0 notes
germantimes · 8 years
Text
Nichts geht mehr
Der Skandal im sächsisch-tschechischen Glücksspielmilieu: warum die Spielbank Zinnwald der Dreh- und Angelpunkt bei der Investorensuche war.
Die Auswahl ist nicht üppig. Der Mann mit dem Schnauzbart blickt kurz in die Speisekarte, dann bestellt er in fließendem Tschechisch den Klassiker: „Vepro, knedlo, zelo a kolu. Prosim.“ Schweinebraten, Knödel, Kraut und eine Cola, bitte. Die Kneipe liegt in einer nordböhmischen Kleinstadt, der Mann mit dem Schnauzbart will anonym bleiben und etwas erzählen darüber, „wie das so gelaufen ist mit den Kasinos an der Grenze“. Mehr als 20 Jahre war er in der Glücksspielszene unterwegs: als Lizenzgeber, als Manager, als Spielbankchef. Ein Deutscher, der nun in Tschechien seinen Lebensabend verbringt in einem sanierungsbedürftigen Einfamilienhaus. Das große Los hat er offensichtlich nicht gezogen. „Ich hatte Partner, die haben richtig Knete gemacht“, sagt er. Herr Hinsche und seine Freunde zum Beispiel.
Willi Hermann Hinsche hat sich noch im vorigen Jahr der Öffentlichkeit gern als Geschäftsmann und Mitgesellschafter der Spielbank Zinnwald sowie als Berater der Kasinobranche präsentiert.
Hinsche-Immobilie in Zinnwald: Der 47-Jährige wollte aus diesem früheren Gasthaus angeblich eine Apartmentanlage für betuchte Glücksspieler machen.
Willi Hermann Hinsche, dessen Firmensitz in Zittau und Haus im benachbarten Hradek nad Nisou Anfang November vorigen Jahres vom Landeskriminalamt Sachsen und tschechischen Ermittlern durchsucht worden waren, soll zu einer zehnköpfigen Bande gehören, die Kapitalanleger um mehrere Millionen Euro betrogen haben soll. Die Staatsanwaltschaft Görlitz ermittelt dazu bereits seit zwei Jahren. Ihr Verdacht: Diversen Kapitalanlegern sollen ohne aufsichtsrechtliche Erlaubnis Beteiligungen an Spielbanken in Liberec, Petrovice, Teplice, Zinnwald und Prag verkauft worden sein. Ein beträchtlicher Teil des Geldes sei jedoch benutzt worden, um den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren. Der 47-jährige Hinsche soll dabei als Mitgesellschafter der Spielbank Zinnwald eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben. Hinsches Anwalt weist das entschieden zurück.
Der Mann mit dem Schnauzbart, nennen wir ihn Schmidt, sieht das ganz anders. Hinsche sei „so um 2003 herum“ auf ihn zugekommen, weil er Spiellizenzen für rund 20 tschechische Kasinos gehabt habe, sagt Schmidt. Den ersten Versuch habe Hinsche in einem Motel beim Dorf Chrastava an der Schnellstraße zwischen Zittau und Liberec unternommen. Dort eröffnete im Sommer 2006 das „Casino Universum“. Als Betreiber fungierte eine Hilada Spielbanken AG mit Sitz im südtschechischen Brünn.
Schon damals warb diese Firma um Anleger. Es bestehe in naher Zukunft die Möglichkeit, durch den Kauf weiterer 18 Spielbanken Marktführer in Tschechien zu werden“, hieß es damals. Tschechien wurde als das „kommende Las Vegas Europas“ gepriesen. Man suchte Investoren „ab einer Summe von 10 000 Euro“. Zudem „bestünde eventuell auch die Möglichkeit von stillen Teilhaberschaften an allen unseren Spielbanken sowie an den zu erwerbenden Spielbanken“. Die Renditen seien „erfahrungsgemäß sehr gut und ebenso sicher. Denn am Ende gewinnt immer die Bank!“
Schmidt hat inzwischen seinen Schweinebraten verputzt. Schon in Chrastava habe Hinsche keine offizielle Funktion übernommen, sondern sei nur als Berater aufgetreten, sagt er. Tatsächlich findet sich im damaligen Impressum der Hilada-Spielbanken keine Spur des 47-Jährigen. Jedoch tauchen dort drei Personen auf, die im Betrugsverfahren der Staatsanwaltschaft Görlitz ebenfalls eine Rolle spielen.
So etwa ein Kaufmann aus dem ostsächsischen Neugersdorf-Ebersbach, der im Hilada-Vorstand saß und dessen Wohnsitz die LKA-Fahnder ebenfalls durchsuchten. Als Direktionsmanager für den Spielebetrieb taucht im Impressum ein Anlagevermittler aus dem westthüringischen Kammerforst auf; auch ihm statteten die Ermittler einen Besuch ab. Er soll einen Großteil der Beteiligungsverträge an den Spielbanken vermittelt haben. Der inzwischen 54-Jährige räumt das am Telefon ein, sagt aber auch: „Ich fühle mich selbst ausgenutzt.“ Mit Herrn Hinsche habe er nichts mehr zu tun, weiter wolle er sich nicht äußern.
Als Aufsichtsratsvorsitzender der Hilada war ein Anwalt aus Brünn tätig. Der Jurist heißt Milan Vasicek. Er verkauft unter anderem nach tschechischem Recht gefertigte GmbH-Firmen „an jeden, der Interesse hat“. Vasicek soll, so vermuten es die Ermittler, den anderen Verdächtigen geholfen haben, ein komplexes Firmengeflecht aufzubauen, um die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse gegenüber den Investoren zu verschleiern. Steuer- und bilanzrechtliche Fragen seien zudem über eine Vasicek-Firma in Zypern geregelt worden. Der 50 Jahre alte Anwalt weist die Vorwürfe zurück und teilt mit, er habe „keine Informationen über den Tatbestand in Deutschland“.
Der Kaufmann aus Neugersdorf, der Anlagevermittler in Thüringen, der Jurist aus Brünn – Herr Schmidt in der böhmischen Kneipe kennt sie alle. 2010, sagt er, hätte er selbst Geschäftsführer der Spielbank Zinnwald werden sollen. „Das ist zweifellos eines der schönsten Kasinos in Tschechien“. Es sei ausgestattet mit edlen Wandtextilien und flauschigen Teppichen. Schmidt zeigt einen Werbeprospekt. Diverse Poker- und Blackjack-Tische, drei Roulette-Spielmaschinen, 45 Slotautomaten, verteilt auf drei Etagen. Dazu zwei Bars, ein Restaurant und Extra-Apartments „für besonders glückshungrige Spieler“. Zinnwald sei das Vorzeigeobjekt für potenzielle Investoren gewesen, sagt Schmidt.
Ein Anleger erinnert sich. Er ist Professor für Staatsrecht und sagt am Telefon, er sei sehr wohlhabend und „mit einem kleinen Teil seines Vermögens auch am grauen Kapitalmarkt“ tätig. Sich an einer tschechischen Spielbankfirma mit hohen Renditen und gewissen Steuervorteilen zu beteiligen, das sei ihm als „cleveres Modell“ erschienen. Den ersten Kontakt dazu habe er mit dem Vermittler aus Thüringen gehabt, dann sei er nach Zinnwald eingeladen worden. „Wenn meine Gastgeber auch etwas halbseiden wirkten, das Kasino war sehr schick.“ Der 69-Jährige investierte einen sechsstelligen Betrag. Inzwischen fühlt sich der Professor „übers Ohr gehauen“; sämtliche Unterlagen zu seinen Spielbankinvestitionen habe er der Staatsanwaltschaft in Görlitz zur Verfügung gestellt.
Herr Schmidt in Nordböhmen hingegen investierte nichts, nicht einmal in seine berufliche Karriere. Er lehnte den Chefposten in Zinnwald ab. „Das war mir zu heiß, wie die da mit den Anlegern kamen“, sagt er. Vermutlich wegen dieser Entscheidung hätten sich die Ermittler bei ihm noch nicht gemeldet.
Die jüngere Geschichte der Spielbank in Zinnwald offenbart, wie das Investorenmodell funktionierte. Ende 2009 verkauft der Jurist Vasicek die tschechische Firmenhülle Detacol an Hinsche und einen Kaufmann namens Josef L. aus München. Letzterer ist ein erfahrener Beteiligungsexperte, mehrere Jahre lang war er als Finanzvorstand im Geschäft mit Filmfonds tätig. Auch er gehört zu den Beschuldigten in dem Görlitzer Verfahren und dürfte der Kopf der mutmaßlichen Bande gewesen sein.
Hinsche und Josef L. machten aus der Detacol die Spielbank Zinnwald sro, eine tschechische GmbH. Wie Jahre zuvor bei der Hilada ist auch in diesem Fall der Firmensitz die Kanzlei Vasiceks in Brünn. Innerhalb eines Jahres wechseln die Geschäftsführer dreimal, vom Herbst 2010 an ist es ein inzwischen 44 Jahre alter Mann aus der Nähe von Regensburg. Fortan läuft die Anteilsverkaufsmaschinerie: Wer sich an der Spielbank in Zinnwald beteiligen will, muss dies für fünf Jahre mit mindestens 50 000 Euro tun. Dafür erhält der Anleger im Gegenzug einen Anteil von einem Prozent und profitiert an den Erträgen der Spielbank. Da es sich um stille Beteiligungen handelt, tauchen die Investoren im tschechischen Handelsregister nicht auf. Analoge Modelle existierten für Kasinos in Liberec, Teplice, Petrovice und Prag. Sie sind jedoch alle bei Weitem nicht so repräsentativ ausgebaut wie Zinnwald.
Mehreren Anlegern zufolge flossen ab Ende 2012 die zugesagten Beteiligungsgewinne nur noch sporadisch, später gar nicht mehr. Dennoch erwerben Hinsche, Josef L. und der 44-jährige Regensburger eine nur 500 Meter von der Spielbank entfernt liegende Gasthofruine, um, wie es der Verkäufer sagt, „daraus Luxusapartments für betuchte Glücksspieler zu machen“. Der Name ist im Handelsregister bereits eingetragen: Goethe Residenz sro. Denn im Juli 1813 übernachtete dort tatsächlich Goethe. Den Kaufpreis habe Hinsche bar bezahlt, sagt der Verkäufer. Die Apartments sind bis heute nicht entstanden.
Im November 2013 überschreiben Hinsche und Josef L. ihre Spielbankanteile auf eine Holding mit Sitz auf der Karibikinsel Belize. Die ehemalige britische Kolonie ist ein Steuerparadies. Informationen zu Personen zu recherchieren, die an den dort registrierten Gesellschaften beteiligt sind, ist quasi unmöglich. Eigentümer werden in keinem öffentlichen Register eingetragen, es gibt weder eine Buchhaltungs- noch eine Bilanzierungspflicht. Das Bankgeheimnis ist verfassungsrechtlich fixiert.
Kaum haben sich Hinsche und L. von ihren Anteilen getrennt, erwerben sie mit einer weiteren Person, einem befreundeten Buchhalter aus dem Raum Stuttgart, eine neue Firma: in Bratislava. Auch gegen den Stuttgarter wird ermittelt. Das Trio gibt der Firma erneut den Namen Spielbank Zinnwald sro, diesmal aber ist es eine GmbH nach slowakischem Recht. Deren Geschäftsführer wird wieder der 44-Jährige aus Regensburg. Jetzt ist es ein Quartett, das kräftig Werbung macht für Zinnwald.
Die Spielbank präsentiert sich in einem Werbemagazin als glänzende Adresse. Von Hotels in Radebeul und Dresden aus werden Shuttle-Busse zum Glücksspiel an die Grenze bezahlt, Taxis und Straßenbahn werben für das Kasino. Hinsche lässt Schaukasinos in der Altmarktgalerie und zum Semperopernball in Dresden aufbauen. So wird um immer neue Investoren geworben, Gewinne aber wirft die Spielbank inzwischen nicht mehr ab. Somit hätten die Renditen für die Anleger nicht mehr finanziert werden können, heißt es in den Ermittlerunterlagen. Das habe nur über neue Beteiligungsverträge realisiert werden können. Die Staatsanwaltschaft sieht darin ein Schneeballsystem.
Hinsche und seine Partner nutzen zur Anlegerakquise auch die bereits 2010 gegründete Las Vegas Spielhallen GmbH in Zittau. Im Internet kündigt das Unternehmen den Aufbau von fast 100 neuen Kasinos in Deutschland an. Wieder wird aggressiv und massenweise um Investoren gebuhlt; ein Verfahren wegen unlauterer Werbung bei der zuständigen Bundesnetzagentur ist die Folge.
Inzwischen ist die Las Vegas Spielhallen GmbH pleite. Der Insolvenzverwalter sagt, Geld sei da nicht mehr zu holen. Auch die Spielbank in Zinnwald ist geschlossen. Bereits seit Ende Januar besteht ihr Internetauftritt nur noch aus einer Seite. „Neueröffnung Anfang März“ ist dort zu lesen. Vor Ort ist davon nichts zu erkennen. Nur ein Auto mit einem Kennzeichen aus Bosnien-Herzegowina steht im Innenhof.
Den Anlegern der Spielbank teilt der Regensburger Hinsche-Kompagnon im Januar 2016 schriftlich mit: „Derzeit wird gegen verschiedene Unternehmen der Spielbankbranche polizeilich ermittelt, auch gegen unsere Spielbank Zinnwald.“ Der Betrieb sei deshalb vorübergehend eingestellt worden. „Wir sind bemüht, das Spielgeschäft so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.“
0 notes
aircastle-ukr · 5 years
Photo
Tumblr media
Castle Vitkuv Hradek. The highest situated castle in Bohemia (1053 m) with the largest surviving residential tower called Donjon (17.5x14m) offers the most beautiful views of Šumava, Lipno, Novohradské mountains and in good weather also the Alps in Austria.
Vítkův Hrádek.  Nejvýše položený hrad v Čechách (1053 m.n.m.) s největší dochovanou obytnou věží tzv. Donjonem o rozměrech 17,5x14m nabízí nejkrásnější výhledy na Šumavu, Lipno, Novohradské hory a za příznivého počasí také na Alpy v Rakousku.
my photo
9 notes · View notes