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#spaziergangswissenschaft
jungundweiss · 2 years
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Naturstrielle Räume in Hammerbrook
In der Stadt gibt es naturstrielle Räume. Grünflächen, die nicht kuratiert und nur minimal bis gar nicht kultiviert werden. Randstreifen zwischen Industrieflächen, tote Winkel eines öffentlichen oder privat-öffentlichen Raumes, die uninteressant, nicht nutzbar, nicht verwertbar sind. In diesen naturstriellen Räumen findet man ein Pflanzenhabitat, welches sich von den angelegten und kultivierten öffentlichen Grünflächen in den Wohnvierteln der Stadt unterscheidet. Durch den fehlenden kultivierenden Gärtner erscheinen diese Flächen natürlicher und wilder, wachstumsreicher und voluminöser. Zwischen den einzelnen Pflanzen gibt es keinen ungenutzten Raum und auch der Mensch findet dort kaum Platz.
Ihr Erscheinungsbild variiert je nach Größe und Standort und wie häufig sich der Mensch in ihnen bewegt. Je unerreichbarer die Flächen sind und je weniger Bäume es dort gibt, umso mehr werden diese Flächen von sogenannten invasiven Pflanzen dominiert. Handelt es sich um kleine Randstreifen, Flächen die regelmäßig begangen werden oder um Flächen wo Bäume wachsen findet man dort eine größere Biodiversität.
In Hammerbrook haben wir in diesen naturstriellen Räumen am häufigsten die Brennnessel, die Brombeere und den Japanischen Knöterich vorgefunden. Sehr häufig sogar in einem gemeinsamen Gefüge. 
Diese drei Pflanzen sind Anzeiger für Interesselose Orte in der Stadt und dies ermöglicht es ihnen frei zu wuchern. Sie erscheinen wie ein bisschen Natur: ein spontanes Gemengelage, an welchem der Mensch kaum einen sichtbaren Einfluß hat. Und sie scheinen ihre besten Lebensbedingungen in der Stadt und zwischen Gewerbe und Industrie gefunden zu haben. Anne Lowenhaupt Tsing schreibt in „Der Pilz am Ende der Welt“ von einer sogennanten ‚dritten Natur‘, „die all das bezeichnet, was trotz der Verheerungen des Kapitalismus am Leben zu bleiben vermag“ und Lucius Burkhardt schreibt, dass Natur unsichtbar geworden ist und nur noch durch eine Fälchung sichtbar und begreifbar gemacht werden kann. Beide betonen wie notwendig eine Änderung der Wahrnehmung ist um zu begreifen was uns an Natur umgibt und wie wir uns in und mit ihr bewegen und wie sich ein nachhaltigeres Verhalten ihr gegenüber entwickeln könnte.
Lucius Burkhardt: Warum ist Landschaft schön. Die Spaziergangswissenschaft. Martin Schmitz Verlag
Anna Lowenhaupt Tsing: Der Pilz am Ende der Welt. Matthes und Seitz Verlag
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larspolten · 2 years
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Ausschnitte aus der Geschichte des #Jägerberges bei #Jena in Thüringen mit Luftbildern und Geländedaten
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urbitekt · 5 years
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#rocknstroll #spaziergangswissenschaft #erfurt #thüringen #HardToSoftSkills #urbanismuskritik https://www.instagram.com/p/B0c-KoyozmZKCTfxqSVKHe2eTBKggMjwm-32vs0/?igshid=1wl5xigespk8b
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harshcute2019 · 4 years
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Jennifer Michatz - Zusammenfassung Text 5
Promenadologie - Katrin Leipold
Lucius Burckhardt (1925-2000), ein Schweizer Soziologe, Ökonom und Künstler, bezeichnet die Spaziergangswissenschaft als ein Konzept zur Erschließung menschlicher Räume und Landschaften. Es ist der Meinung, dass es das „Vor-Formulierte“ zu reflektieren gilt und dadurch ungewohnte Beurteilungen altbekannter Situationen möglich gemacht wird. Burckhardt zieht das Spazierengehen heran, gewohnte Beobachtungsraster zu kritisieren und es als politisches Instrument zu nutzen, wodurch eine beschränkte Perspektive durchbrochen wird und Ungewohntes in der Wahrnehmung zum Vorschein kommt. Spazierengehen stellt außerdem eine Forschungsmethode der Kulturanthropologie dar und findet seit der Etablierung der Stadtethnografie statt. Wilhelm Heinrich Riehl (1823-1897) hatte das Gehen als Methode herangezogen, um es als „Erkenntnisinstrument“ zu nutzen, welches dem Forscher die Lebenswelt einer Gesellschaft in seiner gesamten Form näherbringt. Riehl nutzte das Gehen deduktiv, wobei Festgeschriebenes von ihm beschrieben wurde. Wolfgang Kaschuba nutzt den Wahrnehmungsspaziergang zur symbolischen Raumorientierung und zur Dokumentation sozialer Beziehungsnetze von Menschen. Hier stehen die Wahrnehmungen der beobachteten Personen im Vordergrund. Nicht nur der Wahrnehmungsspaziergang, auch das Flanieren, das durch Walter Benjamin bekannt wurde, und das Umherschweifen sind Methoden der Stadtforschung. Der Flaneur gilt als Prototyp der Ethnografie urbaner Welten, wobei das Gehen ohne Intention geschieht. Das Umherschweifen ist ähnlich, die forschende Person lässt sich durch die emotionalen Strukturen der Stadt treiben. Dies leitet sich von den Ideen der Lettristischen (1952-1957) und der Situationistischen Internationalen (1957-1972), einer KünstlerInnenbewegung, ab. Dieses derivé findet auch in der Stadtplanung du der Stadtethnografie Bedeutung. Rolf Lindner nutzt Wahrnehmungen über Spazierengehen für ethnologisch-künstlerische Erkenntnisprozesse. Ina-Maria Greverus ist der Meinung, dass AnthropologInnen als Vermittler in der Kette des ästhetischen Prozesses betrachtet werden sollten. Dabei soll nicht nur sinnlich erfasst werden, sondern auch Sinn vermittelt werden. In Bezug auch Ernst Bloch äußert sie, dass auch Gefühle mitgeteilt, und im Forschungsprozess aufgenommen und transparent gemacht werden sollen. Lucius Burckhardt setzt sich mit den Themen Landschaft, Natur und (Stadt-)Ästhetik auseinander und beschäftigt sich in Hinblick auf die „Ästhetik des Raumes“ mit Formen von Wahrnehmung. Der Zusammenhang von Landschaft, Ökologie und städtischem Raum wird über künstlerische Aktionen sichtbar und werden ohne Funktionalisierung in die Stadtplanung integriert. Auch Macht und Machtverteilung im städtischen Raum sind Teil der Forschung Burckhardts. Für ihn ist es von Bedeutung alle Eindrücke und aufkommenden Gefühle beim Wahrnehmungsspaziergang zuzulassen und gemeinsam zu betrachten. Die Wahrnehmung zur Stadtplanung kann hier auch für das Gebiet der Architektur nützlich werden. Wahrnehmungsmuster können durch die Spaziergangswissenschaft auch über künstlerische Interventionen aufgebrochen werden. Burckhardt ermöglicht der Kulturanthropologie die Konzeption neuer Forschungsthemen durch drei Fragen: Welche (Vor-)Bilder prägen Landschaftsvorstelllungen? An welchen (Orts-)Grenzen beginnt Landschaftswahrnehmung? Inwiefern ist Intaktheit eine Voraussetzung für Landschaftswahrnehmung? Dies ist besonders für das Zusammenleben von Menschen bedeutsam, da die Vorstellungen von Landschaft eine direkte Auswirkung auf das menschliche Verhalten und den Umgang mit der Umwelt haben. Ebenso kann eine kulturgeschichtliche Perspektive in der Aneignung von Räumen ermöglicht, und der Umgang mit Umwelt ermöglicht werden. Weiterhin können Rahmenbedingungen für Landschaftswahrnehmung erfragt werden. Die Vorstellungen einer intakten Landschaft führt zu Begriffen wie Intaktheit, Ursprünglichkeit und Schönheit hinaus. Da Menschen laut Burckhardt das wahrnehmen, was sie gelernt haben wahrzunehmen, kann dies als Ausgangspunkt für bestimmte Methoden zur Sichtbarmachung ästhetisch oder historisch vermittelter Vorstellungen von Forschenden und Beforschten dienen. Ina-Maria Greverus spricht wie Burckhardt davon, KulturantrhopologIn mit dem „inneren Dialog“ zwischen prägenden Personen, Werken oder Überlegungen während des anthropologischen Reisens. Dies betrachtet sie als mobile Feldforschung. ForscherInnen gelingt es, durch die Betrachtung der eigenen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster, ihre Einflüsse auf die Entstehung und Entwicklung des Forschungsgegenstandes zu erkennen. Dies können beispielsweise kulturelle Prägungen in der Wahrnehmung sein. Im Gehen wird außerdem der wahrnehmungsorientierte Zugang an sich in Frage gestellt, wodurch bisher verborgene Räume und Forschungsfelder zugelassen werden können. Zusätzlich geht Burckhardt davon aus, dass das emotionale System im Gehen kenntlich gemacht werden kann und etablierte Wahrnehmungsmuster eigenständig neu formuliert werden. Als Ergebnis kann auch die „Angst vor dem Ungewohnten“ aufgehoben werden. Debord spricht weiterführend auch davon, dass politisch wahrgenommen werden kann und in der modernen Kunst eine politisch-schöpferische Kraft entsteht. Somit können gesellschaftliche Verhältnisse aufgebrochen und verändert werden.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Forschungsmethode der Promenadologie neue Wege der Wahrnehmung in urbanen Feldern zulässt. Diese kann einen schärferen Blick auf die Ästhetik der sonst als selbstverständlich erachteten Umgebungen der Stadt generieren und ermöglicht eine neue Aufmerksamkeit gegenüber den Details und Kompositionen der gestalteten Räume. Die Umwelt kann ein viel intensiveres Bewusstsein für Selbstverständlichkeiten oder auch Luxus sein. Hierbei ermöglicht die Methode einem jeden Individuum subjektive Wahrnehmungen und Schlüsse in Bezug auf dessen Umwelt zu ziehen und die eigenen Verhaltensweisen gegebenenfalls anzupassen oder abzulehnen.
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wildwechselmagazin · 3 years
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Spazierengehen als Wissenschaft! - Oder, wie sich Freiheit auch erleben lässt.
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Corona entfliehen beim Spazierengehen | (c) Petra Rietz - Wildwechsel Social Distancing ist angesagt. Die Kuschelsaison mit Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr nicht statt. Glühwein geht auch allein, macht aber weniger Spaß. Soviel Distanz zu unseren Freunden und Mitmenschen scheint nicht unsere Natur zu sein. Aber die aktuelle Situation bietet uns die Möglichkeit, an anderer Stelle mehr Natur zuzulassen. Mit einem Spaziergang. Ein Spaziergang ist der Hammer! Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau sagte schon: „Ich kann nur beim Gehen nachdenken. Bleibe ich stehen, tun dies auch meine Gedanken.“ Da bin ich ganz bei ihm. Und selbst in Corona-Zeiten ist Spazierengehen erlaubt. Spazierengehen ist gesund und boostet das Immunsystem. Spaziergangs-Hotspots sollte man natürlich meiden. Das macht es sowieso interessanter, weil der/die Entdecker/in gefragt ist. Ich kann nur beim Gehen nachdenken! Spazierengehen ist auch wissenschaftlich relevant. Die Promenadologie (auch Spaziergangswissenschaft und englisch Strollology) wurde an der Gesamthochschule Kassel von dem Soziologen Lucius Burckhardt begründet und hat von hier aus auch den Weg in Kunst gefunden. Beispielsweise beziehen sich Arbeiten wie Memoria Norway des Künstlerduos SpringerParker auf die Spaziergangswissenschaften Burkhardts. Ziel dieser Wissenschat ist die Erfassung und gedankliche Einordnung der Umwelt. Sprich: Bewusstsein schaffen für das was, zu sehen, zu hören, zu riechen und zu erleben ist und Lesen Sie den ganzen Artikel
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transfusion · 3 years
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Gugggugck!
"Design ist unsichtbar"                              - Lucius Burkhard Was nutzt die schönste Straßenbahn, wenn sie nachts nicht fährt? Der Schweizer Soziologe und Erfinder der Spaziergangswissenschaft plädierte für die Einbeziehung des Fahrplans bzw. unsichtbarer sozialer Zusammenhänge, Lebensformen und Handlungsweisen in den Entwurf und die Gestaltung. Das zieht nicht nur eine komplexere Wahrnehmung und Formgebung unserer Umwelt nach sich, sondern führt zwangsläufig auch zu anderen Formen der Ausbildung und neuen Lehrstoffen in den entwerfenden Berufen Architektur, Planung oder Design. Dieses Buch versammelt Texte von Lucius Burckhardt zur Gestaltung, Lehre und Studium, die seit 1960 entstanden sind. https://monoskop.org/.../Burckhardt_Lucius_1981_2010... Welcome to a new challenge #unseeable: "Ich sehe was, was Du nicht siehst..." "I can see what you can not see" Und so wird auch klar, warum man im Design Gestalter*innen und nicht Gestaltung diskutieren sollte. Denn Gestalter*innen sieht man nicht. Die wahren Meister*innen sieht man nie - Gestaltung zu diskutieren hingegen fördert die Egomanie derer, die durch Gestaltung wahrgenommen werden wollen und darin sichtbar werden wollen. Sie reden über Gestaltung, aber frönen ihr nicht im Unsichtbaren, sondern werden in ihr Sichtbar. Ein Grund warum wahrscheinlich alle Hochschulen für Gestaltung dem Niedergang geweiht wurden durch Egomanie und deren Sichtbarkeit. Im Design fand das keinen Anklang und dort, wo der/die Designer*in sich in Unsichtbarkeit übt, da lebt das Design auf und entfaltet seine volle Aussprachequalität als Bemusterungszustand auf Erfolgskurs - durch Annahme und Zuspruch im Leben der Anderen. Hier ist der Platz für Design ohne Designer*innen: ein Platz an der Sonne - direkt bei der Übernahme des bemusterten Ziels in seiner dem Zweck gemünzten Zustand derart materialisiert, dass er ins Soziale übernommen und kommentarlos adaptiert werden kann. Mögen die letzten sichtbaren Designer*innen aussterben. Danach sieht man mit dem Herzen gut und findet die wahren Gestalter*innen jenseits eines Diskurses zur Gestaltung mit Designer*innen. Mögen alle ihren Frieden finden und in Wirksamkeit die einen Ruhen, wo die Anderen keine Ruhe finden und keinem seine Ruhe lassen. Silentio por favore! Stille deinen Trieb nach Aufmerksamkeit und Ruhe damit in Dir, bis die, die das Unsichtbare sehen sich Deiner annehmen. Stille zieht da ein, wo die Aufmerksamkeitsökonomie zu schweigen gelernt hat und der Trubel verzogen ist zur gestillten Sichtbarmachung der Unsichtbaren - weil sie STILL sein können, stillen sie genügsam die Zwecke, die sie bestimmten und lösten mit ihren Angeboten an Lebensführung und Alltagsbewältigung! "Landschaft ist einfach schön"                                                                - Lucius Burkhard so sprach es aus seinem Haus heraus... sieh nur hinaus und in dich rein, so weißt du was in Dir und was das um dich herum ist.
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sabokapo · 5 years
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Let’s do some reading (2)
Ich möchte versuchen, mich den Orten des Konsums auf eine Weise zu nähern, die es mir auf einer Meta-Ebene erfahrbar macht, was mit mir geschieht, wenn ich mich an einem solchen Ort befinde. Was ist meine Position in diesem Raum und was macht der Raum mit mir?
Dazu nehme ich Bezug auf Kathrin Leipolds Text „Spazieren gehen. Zur Verschränkung von Landschaft, Kunst und Emotionen als möglicher Erweiterung kulturanthropologischer Forschung“ (Leipold, 2015). Darin setzt sich die Autorin mit Lucius Burckhardts Konzept der Spaziergangswissenschaft auseinander. Sie stellt fest, dass das wahrnehmende Spazierengehen geeignet ist, unsere gewohnten Beobachtungsraster aufzubrechen und dadurch die Perspektive zu verändern und Neues wahrzunehmen. Es kann somit als „Erkenntnisinstrument“ für kulturanthropologische Forschung dienen. Nach einem geschichtlichen Abriss über die Spaziergangswissenschaft und deren wichtigste Vertreter (laut Autorin sind das Riehl, Benjamin, Lindner, Greverus und Burckhardt), beschäftigt sich Leipold mit der Frage, welche Themen für eine kulturanthropologische Analyse durch die Spaziergangswissenschaft geeignet sind. Dabei fragt sie letztlich nach sogenannten Referenzsystemen und Rahmenbedingungen für Landschaftswahrnehmung, die mithilfe eines Spaziergangs wahrgenommen und erkannt werden sollen. 
Auch die bereits vorgeprägten Wahrnehmungsraster, die laut Burckhardt jeder Mensch zu einem bestimmten Maß mit sich trägt, können mit dem Wahrnehmungsspaziergang aufgedeckt werden. Ist man sich dieser Prägungen bewusst geworden, so kann man die begrenzte Perspektive überwinden und weiterreichende Schlüsse ziehen, sowohl über den wahrgenommenen Raum, als auch über sich selbst. 
Ein solcher „Reflexionsspaziergang“ kann bisher verborgene Teile der Umwelt und die damit verbundenen Gefühlsphänomene sichtbar machen. Leipold sieht an dieser Stelle einen Anknüpfpunkt zur sogenannten Psychogeografie Guy Debords, welche letztlich in einer künstlerisch-politischen Tat endet: 
Aus dem unbeteiligten Beobachter wird ein aktiv tätiger Mensch, jemand der wahrnimmt und aufdeckt und dadurch die Möglichkeit gewinnt, seine Umwelt zu verändern. Das Spazierengehen wird so zu einem Instrument, mit dem gesellschaftliche Verhältnisse verändert werden können.
Ob ich nun gleich zur Tat schreiten werde, angesichts solcher Räume wie dem besagten Primark-Kaufhaus, lasse ich erst einmal offen. Nichtsdestotrotz ist ein Reflexionsspaziergang das erste Mittel meiner Wahl, um mich den modernen Konsumtempeln zu nähern und sie zu erforschen. Vielleicht kann ich mithilfe meiner eigenen Wahrnehmung mehr über diese Räume herausfinden, über ihre verborgenen Funktionsmuster und darüber, wie sie mich unbewusst manipulieren und lenken wollen.
Quelle: Leipold, Kathrin: Spazieren gehen. Zur Verschränkung von Landschaft-, Kunst und Emotionen als möglicher Erweiterung kulturanthropologischer Forschung; in: Berliner Blätter, Heft 68, 2015, S. 92-103
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fenster9-blog · 7 years
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Frittenbuden tangieren UNS ALLE. Aus diesem Grunde möchten wir vom Fenster9 Euch gerne am kommenden Dienstag den 27.06. um 18:00 Martin Schmitz vorstellen. Er hält einen Vortrag über sein Diplom bei Lucius Burckhardt, dem Begründer der Promenadologie - der Spaziergangswissenschaft, dessen Arbeiten auch auf der diesjährigen documenta14 zu sehen sind. Martin Schmitz ist Diplom Ingenieur, Autor des Buches "Currywurst mit Fritten – Über die Kultur der Imbißbude" und lehrt seit 2013 an der Kunsthochschule Kassel. Wir freuen uns auf unseren Gast, Euch und einen Vortrag mit Expertenwissen zur Frittenbudenthematik! ;) Bis Dienstag Abend! Eure 5 Beuys vom Fenster9
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wirziehnfallera · 7 years
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Landschaft auf die Hand - Digitale Promenadologie
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt seit dem 18.2.2017 die Ausstellung "Unter freiem Himmel - Landschaft sehen, lesen, hören". Hier sind neben einer Auswahl von über 50 Landschaftsgemälden aus sechs Jahrhunderten der Sammlung der Kunsthalle Beiträge zu den Werken von 53 AutorInnen ganz unterschiedlicher Disziplinen zu lesen und zu hören. So entstehen nicht nur neue und vielfältige Sichtweisen auf die Kunst, sondern auch auf Landschaft.
Landschaft entsteht erst im Kopf des Betrachters. Aber wie genau funktioniert die Wahrnehmung von Landschaft? Warum empfinden wir sie als schön? Was nehmen wir wahr? Ausgehend von den Ideen der Spaziergangswissenschaft haben die Herbergsmütter Methoden für eine digitale Promenadologie entwickelt. Mit dem Smartphone in der Hand wird die Landschaftserfahrung in einzelnen Schritten nachvollzogen und dokumentiert.
Premiere: 19.5. ab 12 Uhr in den sozialen Netzwerken. Danach wird die Anleitung zum Nachwandern für alle im Netz zur Verfügung gestellt.
Zum Mit- und Nachlesen der Aktion bitte dem Hashtag #wirziehnfallera folgen.
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jungundweiss · 2 years
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Naturstrielle Räume in Hammerbrook
In der Stadt gibt es naturstrielle Räume. Grünflächen, die nicht kuratiert und nur minimal bis gar nicht kultiviert werden. Randstreifen zwischen Industrieflächen, tote Winkel eines öffentlichen oder privat-öffentlichen Raumes, die uninteressant, nicht nutzbar, nicht verwertbar sind. In diesen naturstriellen Räumen findet man ein Pflanzenhabitat, welches sich von den angelegten und kultivierten öffentlichen Grünflächen in den Wohnvierteln der Stadt unterscheidet. Durch den fehlenden kultivierenden Gärtner erscheinen diese Flächen natürlicher und wilder, wachstumsreicher und voluminöser. Zwischen den einzelnen Pflanzen gibt es keinen ungenutzten Raum und auch der Mensch findet dort kaum Platz.
Ihr Erscheinungsbild variiert je nach Größe und Standort und wie häufig sich der Mensch in ihnen bewegt. Je unerreichbarer die Flächen sind und je weniger Bäume es dort gibt, umso mehr werden diese Flächen von sogenannten invasiven Pflanzen dominiert. Handelt es sich um kleine Randstreifen, Flächen die regelmäßig begangen werden oder um Flächen wo Bäume wachsen findet man dort eine größere Biodiversität.
In Hammerbrook haben wir in diesen naturstriellen Räumen am häufigsten die Brennnessel, die Brombeere und den Japanischen Knöterich vorgefunden. Sehr häufig sogar in einem gemeinsamen Gefüge. 
Diese drei Pflanzen sind Anzeiger für Interesselose Orte in der Stadt und dies ermöglicht es ihnen frei zu wuchern. Sie erscheinen wie ein bisschen Natur: ein spontanes Gemengelage, an welchem der Mensch kaum einen sichtbaren Einfluß hat. Und sie scheinen ihre besten Lebensbedingungen in der Stadt und zwischen Gewerbe und Industrie gefunden zu haben. Anne Lowenhaupt Tsing schreibt in „Der Pilz am Ende der Welt“ von einer sogennanten ‚dritten Natur‘, „die all das bezeichnet, was trotz der Verheerungen des Kapitalismus am Leben zu bleiben vermag“ und Lucius Burkhardt schreibt, dass Natur unsichtbar geworden ist und nur noch durch eine Fälchung sichtbar und begreifbar gemacht werden kann. Beide betonen wie notwendig eine Änderung der Wahrnehmung ist um zu begreifen was uns an Natur umgibt und wie wir uns in und mit ihr bewegen und wie sich ein nachhaltigeres Verhalten ihr gegenüber entwickeln könnte.
Lucius Burkhardt: Warum ist Landschaft schön. Die Spaziergangswissenschaft. Martin Schmitz Verlag
Anna Lowenhaupt Tsing: Der Pilz am Ende der Welt. Matthes und Seitz Verlag
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larspolten · 3 years
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So ganz langsam wird der Kanal größer. Ca. 4 Filme sind momentan in Bearbeitung. Wird aber noch 3 Wochen dauern.
https://www.youtube.com/channel/UCI0F1jeKGwKdA3T4KNLfJZw
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larspolten · 3 years
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Die schönsten Wanderungen entstehen aus dem Nichts. Das Element 'Ungeplantes' muss eingeplant werden. Wir müssen Situationen schaffen, in denen wir nicht wissen, was kommt, passiert, sein wird.
Lars Polten
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larspolten · 3 years
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Der Berg ohne Namen. Ab 20.08., 20 Uhr bei Youtube. Ein Infofilm zur alten Deponie in Naumburg (Saale). Wie oft geschrieben und berichtet, werden Müllberge und Abfallorte fast komplett aus der Umwelt- und Naturpädagogik ausgeblendet. Es wirkt, als ob das daher kommt, weil man insgeheim vor dem Müllproblem der Gesellschaft kapituliert. Oft stell sich heraus, dass die Dimensionen unbekannt sind. Sie sind erschreckend: in den neuen Ländern sind mehrere zehntausend Dorfmüllkippen, Deponien, Abfallplätz und Asbestschüttungen einfach irgendwo vergessen und verdrängt in der Kulturlandschaft und werden von Naturschutz und Kulturlandschaftsforschung nicht beachtet. Oft weiß man nichts zum Thema, verweist auf andere Ansprechpartner oder wähnt es nicht wichtig. Dabei wurden diese Abfallorte noch in den Jahren nach der Schließung weiterhin angefahren und über die Berge des Abfalls wuchs nur Gras. Um zu einer richtigen Behandlung der Umwelt zu erziehen, sollte man solchen Orten mehr Beachtung schenken. Scham, Verdrängung und Unbehagen kann man auch hinter den Hinweisen, dass es wichtigere Themen gibt, verstecken.
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larspolten · 3 years
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larspolten · 3 years
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Ein Kulturwissenschaftler baut mit an den Wahrnehmungsrahmen in der Gesellschaft.
Auch indem er immer wieder zeigt, dass in Naturschutz-Gebieten Müll u. Altlasten liegen und dass dies oft unbehaglicher und gemiedener Umstand ist. Hier eine neue NSG-Fläche in Jena-Göschwitz/Thüringen.
Die Bilder sendete eine Spaziergängerin. Bisher ging ich davon aus, dass in diesem Gebiet nur kleine Abfälle herumliegen. Ein paar Berge Altbeton kannte ich auch schon.
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larspolten · 3 years
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In der Ausbildung zum Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer (#ZNL) in #Thüringen gibt es Lücken. Eine Kritik ist angebracht.
In der Ausbildung wird der kulturelle Entstehungszusammenhang der menschlichen Wahrnehmung, was überhaupt Natur ist, außer acht gelassen. Da auch menschliche Kategorien des Raumes und der Ordnung nicht beachtet werden, scheint ein eher einseitiges Bild nur einer möglichen Naturdefinition vermittelt zu werden. Der Beginn einer Diskussion dazu im Trägerverein Heimatbund Thüringen wäre angebracht, Einträge auf facebook werden aber nicht zugelassen.
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Die Inhalte der Ausbildung zum ZNL werden bspw. in der Zeitschrift „Heimat Thüringen“ beschrieben. Im Heft 3-4/2020 im Artikel „Wege in die Natur“ (S. 69f.) heisst es beispielsweise über vermittelte Ziele:„Es geht darum, unser gespaltenes Naturverständnis zu überwinden und uns stattdessen bewusst zu machen, dass all unser Tun in der Welt Umgang mit Natur ist. Es gibt kein ‚Außerhalb‘. Anzustreben sein ein Naturverständnis, das ‚Schönheit, Leben und Naturgesetze im Zusammenhang mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Nutzungsmöglichkeiten’ der Natur betrachtet.“(Zitiert wird hier im zweiten Teil: Stoltenberg, U. (2009): Mensch und Wald, Theorie und Praxis einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung am Beispiel des Themenfeldes Wald. München: Oekom, S. 34.)
Wenn Natur nicht „außerhalb“ sei, wird damit wahrscheinlich gemeint, dass Natur ein Ort ist, der überall ist und in dem sich der Mensch eigentlich ständig aufhält. Er sei der Natur also näher ist als gemeinhin angenommen.Diese Betrachtungsweise, dass Natur „außen“ ist, kann man so nicht stehen lassen, sie ist sachlich nicht richtig. Sie blendet die ebenso omnipräsente kulturelle Seite und ihre Bedeutung im Alltag völlig aus. Es wird nicht deutlich gemacht, dass der Mensch nur über ein Verständnis von Natur verfügen kann, und nicht per se Natur wahrnehmen kann. Dies ist ein in einschlägigen wissenschaftlichen Diskursen besprochener und akzeptierter Zustand. Begründet ist dies damit, dass der Mensch durch sein soziales Aufwachsen in einer kulturellen Umgebung mit ritualisierten Alltag und unter stetem Einfluss seiner Grundbedürfnisse kognitiv keine Möglichkeit besitzt, Dinge anders als unter dem Einfluss dieser Prämissen wahrzunehmen. Dieses Verständnis findet sich nicht im Text gespiegelt.Es wird also gesagt, dass Natur nicht „außerhalb“ sei, sondern immer um einen herum. Das Gegenteil ist richtig: in den Wohnräumen des Menschen wird Natur nur gezähmt und geordnet dargestellt, zumeist ausgeschlossen und nur nachgebildet. Natur besitzt Aspekte des Unordentlichen und Vergänglichen, der Bewegung und Unruhe, des Wandels und Wechsels – auch diese Aspekte werden in dem durch die Autoren benutzten Hinweis auf „‘Schönheit, Leben und Naturgesetze’“ ausgeblendet. Innerhalb der Wohnräume des Menschen werden die angenehmen Seiten des Natürlichen nachgebildet: mit Bauten aus Naturholz, mit Furnieren oder Bodenbelägen, die Rindenoptik aufweisen, mit absichtlichen Unregelmäßigkeiten auf Tapeten und Putzen, mit eher eintönigen und singulären Zimmerpflanzen ohne Biotopverbünde. Bei einer empirischen Untersuchung eines Aufenthalt- und Wohnraumes lassen sich hunderte Beispiele finden. Immer sind es Aspekte der Ordnung, die sich im alltäglichen Leben finden und die Natur ist außerhalb. Es ist diese Ordnung, die die Innenräume des menschlichen Wohnen und Zurückziehens, von der unsortierten Natur unterscheidet. Es ist fraglich, warum die Autoren nicht kulturwissenschaftliche Literatur bemüht haben oder sich mit dem Thema intensiver auseinandersetzen. Bleiben wir beim Wohnraum: sogar die natürlichen Pflanzen, auch wenn einmal drei verschiedene in einem Topf stehen, müssen Elemente einer Ordnung aufweisen, die zu der Natur, wie wir sie außerhalb der Räume antreffen, unterschieden ist. Selbst Pflanzen in Räumen müssen insektenfrei, ohne lästige Fliegen und in meist blanker Erde stehen. Es gibt keine Elemente und Umweltdimensionen wie in einem realen Naturraum: kein belebtes Totholz im Flur, keine Holzbienen, oder irgendwelche Fliegenschwärme, Würmer oder etwa Regen oder Sturm in einer Wohnung. Wohnungen und deren Vorräume – Treppenhäuser, andere Flure, ja sogar Wohngebiete und Orte – besitzen Grenzen, die der Mensch aus dem Wunsch der Abgrenzung zu anderen Räumen extra geschaffen hat. Sie alle bilden unterscheidbare Räume mit eigenen Regeln und sozialen Gesetzen. Gerade dieser Gegensatz, der ritualisierte Ablauf in Rückzugsräumen und das zeitlich begrenzte Aufhalten in Naturräumen, in denen es anders ist, macht die besondere Erlebensform eines Naturraumes erst möglich. Selbst die Aufenthalte im Naturraum sind ritualisiert und unterliegen sozialen Referenzrahmen, auch wenn man noch so sehr von Freiheit, Ungebundenheit oder Naturerfahrungen schwärmt. Der Mensch kann Natur nur so wahrnehmen, wie seine Referenz- und Wahrnehmungsrahmen gebildet wurden.Es erfolgt eine eher unhinterfragte Tradierung, keine wissenschaftliche Auseinandersetzung, da keine grundlegenden Raumbegriffe oder nur Modebegriffe heutiger Sprachentwicklungen in die Diskussion genommen werden. Einfach von Natur zu reden macht keine Umweltpädagogik und ist nicht nachhaltig.
Auch ist unverständlich, warum Ausbildungsinhalte des ZNL nur in bestimmte Naturräumen gelegt werden, die von der realen Lebenswelt abweichen, da sie nur einen Bruchteil der menschlichen Alltagslebenswelt ausmachen. Biosphärenreservate seien intakte Naturräume mit einem ausgewogenen Schutz- und Nutzungsverhältnis.„Insbesondere Naturparke und Biosphärenreservate sind Lern- und Erfahrungsräume einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). In diesen Gebieten wird erprobt, wie der gesellschaftliche Lern- und Suchprozeß einer nachhaltigen Entwicklung konkret gestaltet und gelebt werden kann. Ausdruck dieser Bestrebungen ist das Motto der Naturparke ‚Mensch und Natur gehören zusammen‘.“Diese Sichtweise ist irreal und unterstreicht nur eine Typisierung und Ikonisierung bestimmter Naturräume und Naturelemente, eher die Förderung eines Vergessens der Realität statt einer nachhaltigen Bildung. Die ZNL wollen Natur nahe bringen und tun dies in alltagsfernen, gewidmeten Arealen, die zumal oft nur mit dem MIV, dem motorisierten Individualverkehr, angesteuert werden. Was hat das mit einer Nachhaltigkeit zu tun, die im Alltag anwendbar sein soll? Eher werden so Naturerfahrung und Landschaften langfristig nur eine Folklorisierung zugeführt, aktuelle ist dies schon beobachtbar.
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