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#Fräulein Ordnung
logi1974 · 2 years
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Laird Hasenbär in Schottland - Tag 5 Teil 1
Lairds and Ladies!
Heute verlassen wir Falkirk und fahren in Richtung Westen in den Ort Fort William.
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Unsere Unterkunft war in Ordnung und für den Preis von umgerechnet etwa 80 Euro pro Nacht kann man durchaus von preis-wert sprechen.
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Das Haus, in dem sich die Appartements befinden, wurde 1900 gebaut. 
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Die ganze Gegend dort besteht aus Häusern, die alle um die Jahrhundertwende erbaut wurden.
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Aber es gibt auch ganz andere Wohnsituationen, beispielsweise auf dem Schlossgelände des Callendar House. Dort wurden Wohnsilos errichtet, da fällt einem aber nichts mehr zu ein ...
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Ich möchte da nicht tot überm Gartenzaun (den es da natürlich gar nicht gibt) hängen und frage mich, was haben die Stadtplaner da wohl genommen?
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Welche Drogen da auch immer im Spiel gewesen sein mögen - ich will die auf gar keinen Fall haben.
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Bevor es für uns weiter geht, haben wir dort noch extra - bei dem tollen Wetter heute - eine Runde gedreht. Aber so richtig freundlich sieht es dort auch nicht bei Sonnenschein aus.
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Und ein Volk läuft da rum, da werden aber alle Klischees bedient ...
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Für uns geht es zunächst durch die Trossachs. Das Wetter ist blendend und es ist wirklich heiß - man glaubt es kaum, aber ich kann es beweisen:
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„Trossachs“ ist ein Wort für eine ganz besondere Gegend. Es bezieht sich auf das romantische Gebiet mit Seen, zerklüfteten Hügeln, verschlafenen Wäldern und gastfreundlichen Dörfern, das sich östlich von Loch Lomond und westlich von Stirling erstreckt. Gerne spricht man hier von „Die Highlands in Miniatur“.
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Auch Sir Walter Scott hat die kleinen, wilden Täler der Gegend besucht und war so begeistert, dass er hier sein berühmtes Gedicht “Das Fräulein vom See” (The Lady of the Lake) (1810) über ein Mädchen, das hier lebte, schrieb. Es wurde ein Riesenerfolg und der erste internationale Beststeller.
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Das Dampfschiff Sir Walter Scott, das Besucher seit fast einem Jahrhundert über den Loch Katrine im Nationalpark befördert, wurde nach dem Schriftsteller benannt.
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Mit Wordsworth, Coleridge und zahlreichen anderen berühmten Künstlern, die diese Gegend besuchten, wurden die Trossachs zum Paradies für alle, die nach romantischer Schönheit suchten.
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In der Region Argyll And Bute, wo der See liegt, ist der Loch Awe mit seinen knapp 38qkm einer der größten Seen. Sein Wasser speist praktisch das bekannte Kraftwerk Cruachan Power Station.
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Nahe der Power Station liegt der Ort Loch Awe und dort das schöne Kilchurn Castle. Hier ist das nordöstliche Ende des Sees.
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Kilchurn Castle erzählt von der Expansion des Campbell-Clans und dessen starke Frauen. Zwei Frauen entschieden das Schicksal dieser Burg. 
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Eine soll den Aufbau geleitet haben, die andere schickte die Burg ungewollt in die Bedeutungslosigkeit. Dazwischen lagen rund 200 Jahre, in der Kilchurn Castle eine wichtige Rolle bei der Ausdehnung der Campbells von Glenorchy spielte.
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Margaret war laut Legende die erste. Sie lebte als eine von vier Ehefrauen des Colin Campbell, Spitzname „Cailean Dubh na Roimhe“ – der „Schwarze Colin Roms“. 
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Colin war Kreuzfahrer, also viel unterwegs. Darum beaufsichtigte seine Frau Margaret den Bau von Kilchurn Castle als Sitz über die Ländereien am Glen Orchy, die Colin geerbt hatte.
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Besucher, die oben auf der Burg stehen, begreifen schnell, weshalb Margaret und ihr Mann Kilchurn Castle genau an diesem Platz erbauten: Nach Westen hin sieht man fast das gesamte Loch Awe entlang. 
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Mit 41 Kilometern immerhin der längste Süßwassersee Schottlands. Richtung Nordosten erstreckt sich Glen Strae, im Osten schließlich Glen Orchy. 
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Kilchurn beherrschte damit den Knotenpunkt vieler Verbindungen auf dem Weg zur Küste. Auch für die Verteidigung war der Platz bestens geeignet.
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Heute steht Kilchurn Castle auf einer Landzunge, die in das Loch Awe ragt und die nur bei Hochwasser unpassierbar wird. Doch der See senkte sich erst im 19. Jahrhundert ab, als der Ablauf zum Glen Etive verbreitert wurde. Davor stand Kilchurn also auf einer Insel. 
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Zu Beginn war Kilchurn Castle auch ein „Towerhaus“, also ein Wohnturm – ähnlich wie heute noch Castle Stalker. Über die nächsten 200 Jahre aber wurden immer weitere Elemente angebaut. Auch Grey Colin Campbell, der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Laird of Glenorchy war, erweiterte Kilchurn noch um Rundtürme und weitere Elemente.
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Kate Ruthven, Frau von Grey Colin Campbell war entscheidend daran beteiligt, dass Kilchurn langsam in der Bedeutungslosigkeit versank. Die Familie Ruthven stammt aus Perthshire, also weit östlich von Loch Awe. 
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Durch sie knüpfte auch Colin rege Kontakte in den Osten und in die schottischen Lowlands hinein. Darum zog es die Familie Campbell of Glenorchy also weiter in diese Richtung. So erwarb man große Teile von Breadalbane, dem Land der MacNabs bei Loch Tay und Killin.
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Dort, am östlichsten Ende des Reiches an der Spitze Loch Tays baute die Campbell of Glenorchy-Familie ihren neuen Sitz: Balloch Castle, heute Taymouth Castle. Und aus den Glenorchys wurde später das Geschlecht der Campbells of Breadalbane.
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Kilchurn Castle bekam zunächst Burg-Verwalter: die MacGregors, ein benachbarter Clan. Das ging allerdings nicht lange gut. Noch während der Lebzeit von Grey Colin kam es zu einer Blutfehde zwischen beiden Clans, die Colin gewann – er richtete persönlich das Oberhaupt der MacGregors hin.
Die Nachfahren Grey Colins erhielten die Burg weiter. 1685 wurde Kilchurn sogar das einzige Mal in ihrem Dasein belagert: Innen die Campbells von Breadalbane, außen die Campbells von Argyll. Eine interne Clanfehde.
Dank der strategischen Lage war die Burg für Regierungstruppen während der Jakobitenaufstände eine gute Unterkunft. So ließ der Earl of Breadalbane das Kilchurn Castle um Baracken erweitern, was der Burg ihre heutige Form bescherte. Vergeblich versuchte der Earl jedoch das Kilchurn Castle an die Regierung zu verkaufen. Nach der Schlacht bei Culloden und dem Bau von Befestigungen wie Fort William, hatte die aber kein Interesse daran. Und so ließen die Breadalbanes Kilchurn Castle verfallen.
Derzeit kann das Castle nur von Außen ansehen. Im Burghof sollte man auf das seltsame runde Podest im Gras achten. Dabei handelt es sich um einen der Turmsockel der Burg, der durch einen Blitzeinschlag weggesprengt wurde und in den Hof gefallen ist.Ansonsten sollte man sich auch die Zeit nehmen und einmal um die Castle herumgehen, um ihre Höhe und Wehrhaftigkeit zu sehen.
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Parken kann man auf einem befestigten Parkplatz nahe der Straße. Es gibt Dixi-Klos, Picknickbänke und dergleichen mehr.
Von hier aus geht es zu Fuß weiter über einen Weg, der unter der Eisenbahnbrück hindurch führt. 
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NICHT über die Bahnschienen gehen, das ist gefährlich und verboten! Zudem bietet die Brücke durchaus ein nettes Fotomotiv ab.
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Unter der Eisenbahnbrücke treffen sich die Kanufahrer und lassen ihre Kanus zu Wasser. 
Insgesamt ist sind es ungefähr ein Kilometer zu Fuß, ehe man am Eingang der Burg steht. Der Weg ist gut befestigt, aber es lohnen sich dennoch gute Schuhe, da sich nach Regen viele Pfützen bilden.
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Das gesamte Gebiet ist extrem sumpfig, davon zeugen schon die Pflanzen, die dort wachsen. Besonderes Augenmerk gilt dem Boden kurz vor dem Castle. Hier befinden sich die Reste einer ehemaligen Brücke. 
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Der Boden ist durch eingerammte Baumstämme befestigt worden, die dem archäologisch geschultem Blick (nämlich meinem) direkt auffallen.
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Die Besichtigung ist kostenlos! Der Parkplatz ebenfalls!
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Wir fahren weiter in die Küstenstadt Oban. Oban ist zweifellos die wichtigste Stadt an der Westküste zwischen Fort William und Helensburgh. 
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Der Ort liegt in der Region Argyll und gilt als Hauptfährhafen zu den Hebriden. Die Stadt selbst ist ein sehr beliebtes Touristenziel. In den Sommermonaten ist extrem viel los, aber auch in der Nebensaison ist Oban sehr belebt.
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Das liegt nicht nur an den Touristen, die in Oban selbst sind, sondern an den vielen Tagesausflüglern, die Oban als Fährhafen nutzen. Oban eignet sich vorzüglich als Startpunkt zur Erkundung der Region und der westlichen Highlands.
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Die Oban Whisky Distillery befindet sich direkt im Ortskern des Ortes am Hafen. Gegründet wurde die Distillery im Jahr 1794 von den Brüdern John, James und Hugh Stevenson.
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Damit ist sie sogar älter als der Ort Oban selbst, welcher sich erst später um die Distillery bzw. den Hafen herum entwickelte. 
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Dieser Umstand sorgte sicherlich dafür, dass sich die Brennerei nicht wesentlich verändern konnte und sie zu den kleinsten Brennereien in Schottland gehört. Die Brennerei durchlief nach ihrer Gründung einige Besitzerwechsel.
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Eigentümer waren u. a. Peter Curnstie (1866), Walter Higgin (1883), Alexander Edward (1898), Dewar's (1923) und die  Distillers Company (1925) welche später über die United Distillers in der heutigen Diageo aufging.
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Von 1931 bis 1937 ruhte der Betrieb, ebenso von 1969 bis 1972 als man ein neues Still-Haus baute. 1989 wurde ein neues Besucherzentrum eingeweiht.
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Das leicht getorfte Malz wird von den Roseisle Maltings geliefert, gelagert wird vor Ort in Bourbon- und Sherry Fässern. Abgefüllt wird in der zentralen Diageo Anlage bei Leven. 
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Der Gesamtausstoß an Alkohol ist nicht sehr hoch und die Produktlinie relativ übersichtlich. Hauptprodukt ist der 14-jährige Single Malt und seit 2014 gibt es einen so genannten Non Age Statement Whisky, den Little Bay. 
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Gerne hätten wir die Distillery besichtigt, allerdings bildete sich in kürzester Zeit eine lange Schlange, die alle eine Tour machen wollten. Hinzu kam, dass keiner eine Maske trug. Nööö, dann ohne uns.
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Dafür gingen wir dann lieber in den Ort und suchten uns ein nettes Lokal mit Außensitzplätzen. Jetzt haben wir einen Sonnenbrand, aber das Essen war wirklich lecker und für 8,99 £ überraschend günstig.
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Erstaunt waren wir auch, wie viele deutsche Stimmen im Ort zu hören waren.
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Zuerst sprachen wir mit einer jungen Dame am Nebentisch auf Englisch, bis sich dann heraus stellte, dass sie auch Deutsche ist. Lustig!
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Nach dem Lunch machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Fort William ...
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wien1983 · 1 year
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Montag, 10.10.1983
Um acht Uhr aufgestanden, Bircher Müsli zum Frühstück, mit Apfelsaft, das Wäschepaket mitgenommen, zur Mariahilfer Straße, in einem Kaufhaus, das vor meiner Nase war, ein breites Klebeband und Packpapier gekauft. Habe das Paket im Park vor der Kaiserin Maria Theresia, nein, hinter ihrem Rücken, eingepackt. Ein alter Mann mit karierter Jacke wie Sherloch Holmes hat mich komisch angeschaut. Zur Post am Schwedenplatz, das Paket aufgegeben, es hat 17 Schilling gekostet und kommt in 2 Tagen an. Zur Bäckerei ELIAS: ein französisches Landbrot, eine kleine Milch und ein Achtel Butter kosten 10 Schilling 70 Groschen. Nach Hause, einmal richtig gefrühstückt, mit Kaffee! Gelesen: THEATER HEUTE über Giorgio Strehler, LE MONDE mit Wörterbuch, ich sitze am Klo, da macht jemand die Türe auf, ich verhalte mich ganz still. Plötzlich sagt eine Stimme: "Ist da jemand?" Ich antworte nicht. Noch einmal die Stimme: "Ist da jemand?" JA! Die Stimme sagt:"Pardon, ich glaubte....wegen dem Licht...." Ich weiß nicht, was ich tun soll. Nach einer Weile gehe ich raus, eine Frau gießt die Blumen. Sie ist eh ganz nett. Sagt, dass sie immer wegen dem Blumenstock komme, ob ich das Fräulein Barbara sei, ob alles in Ordnung sei. Ja, ja....Dann gehe ich auf die Theaterwissenschaft, kenne mich nicht aus, weiß nicht, wo der Goethe-Saal ist. Gehe zum falschen Raum, die Leute kennen sich schon alle, das kommt mir komisch vor. Nach einer Weile finde ich heraus, dass hier das Proseminar von Greisenegger ist. Danach ist die Einführung vom Schindler, schrecklich und lauter so langweilige Leute. Er redet zwar viel, aber nichts Genaues, das mag ich überhaupt nicht. Gehe danach spazieren, um das Hirn auszulüften, aber bald wieder zurück, weil um fünf Uhr nachmittags der Hütter ist. Als ich zurückkomme, ist der Raum schon gesteckt voll. Lese wieder LE MONDE, ohne Wörterbuch, geht auch, dann das Proseminar oder die Übung oder was das ist, ganz nett, aber nichts Besonderes. Am Schluss müssen wir eine Statistik ausfüllen: Dissertationsthema, Praxis in Kino, Theater, Film? Ich habe vergessen: Als ich zum Goethesaal ging, kam gerade Rudi von Innsbruck beim Eingang zur Theaterwissenschaft heraus, er lächelte zuerst, aber ich ihn nicht an, also er auch nicht mehr, da habe ich ihn erst erkannt. Er hat mir doch einmal erzählt, dass er Theaterwissenschaft studieren wolle, weil man da nichts tun müsse. Ja, ja, er ist also da und hat durchgehalten.
Nach dem Proseminar ging ich mit einem Mädchen aus der Steiermark zur U-Bahn, wir redeten so, über das Fest, auf dem sie nicht war, über Wien, usw. Zu Hause habe ich noch einen Kaffee getrunken, dann im SPIEGEL über den Libanon gelesen, kenne mich überhaupt nicht aus in der Welt, weiß nicht, wo die Wahrheit liegt, wo ich sie finden soll. Überall steht etwas Anderes, Verwicklungen bis ins Letzte, wenn man nicht von Anfang an mitdenkt, kennt man sich nie mehr aus. Vor den Nachrichten ist entweder Werbung oder ein Pfaffengesäusel, die scheinen wirklich hinter dem Mond zu leben. Da schaltet man natürlich aus, wenn man keine guten Nerven hat und nicht wieder an. So wird man systematisch entmündigt, vom Staat verordnet. Das wird mir alles jetzt erst bewusst. Habe Nachrichten nun doch gehört. Mir ist aufgefallen, dass die Journalisten noch blöder sind als die Politiker. Sie reden um den heißen Brei herum, nie sagt irgendjemand offen und direkt, was los ist. Kein Wunder, wenn die Leute weiß Gott was meinen, wenn man ihnen fest in die Augen schaut. Bei solchen Vorbildern!
MEREDITH MONK gehört, die B-Seite von DOLMEN MUSIC verschreckt mich immer noch. Habe mein altes Tagebuch von diesem Sommer gelesen, als ich immer in die Sillschlucht zum Wasser ging und nackt in der Sonne gebadet habe. Es ist sehr schön, beim Schreiben bemerke ich das nie. Es ist schon dreiviertel Zwölf, bald Mitternacht, muss schlafen gehen. Bin noch gar nicht müde, habe heute oft an Claude gedacht, noch öfter als sonst und anders. Ich bin sehr traurig, spüre, dass er depressiv ist. Muss unbedingt zu ihm, habe ein Spiel mit mir selbst gemacht: Wenn ich ihn bis zum 13. nicht finde, vergesse ich ihn. Außerdem hat heute Udo Donau Geburtstag, er wird 35. Das Leben geht weiter. Stuhlgang und Menstruation funktionieren gut, da in Wien. Bonne nuit!
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tberg-de · 1 year
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Die Weihnachtsgeschichte 2022 - Fortsetzung am 2. Advent
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Was wäre Weihnachten in Waldesruh ohne die alljährliche Weihnachtsgeschichte 2022? Seit 2015 geschehen hier in unserem beschaulichen Ort mit den liebenswerten Einwohnern wundersame Dinge. Heute könnt ihr nun die Fortsetzung unserer Geschichte vom 1. Advent lesen. Was bisher geschah, erfahrt ihr unter diesem Link.
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Und so geht es weiter ... Am 2. Advent in Waldesruh - Überraschungen am Morgen Als unser Fräulein Krause die schwere Rathaustür öffnete und auf das Rathausportal trat, fuhr ihr der kalte Morgenwind unter den Mantel. „Hui“ schüttelte sich unser Fräulein aber nur kurz, zog den Mantel noch enger um ihre Schultern und eilte weiter auf den Weihnachtsmarkt. Ein wenig hatte es über Nacht geschneit. Eine feine, weisse Zuckerschicht überzog den Boden des Rathausplatzes. Zielstrebig steuerte das Fräulein auf den glitzernden Gegenstand zu. Je näher sie in seine Richtung kam, desto sicherer erkannte sie, dass es sich hier tatsächlich um ein kleines glitzerndes Bäumchen handelte. Im Vorbeigehen konnte das Fräulein, von dem wir ja alle wissen, dass ihr Vorname Uschi ist, einen kurzen Blick auf die Figuren der Krippe werfen. Diese schönen, lebensgroßen Figuren haben die Spielzeugmacher aus Waldesruh in mühe- und liebevoller Arbeit geschnitzt und dem Ort im Jahr 2015 zur Weihnachtsfreude geschenkt. Mit einem Lächeln bemerkte Uschi, dass es den Figuren gut ging. Alle standen an ihrem Platz. Das war beruhigend, denn seit Josef und Maria kurz nach ihrer Aufstellung 2015 auf dem Weihnachtsmarkt wieder verschwunden waren, hatte dieser Vorfall den ersten Weihnachtskrimi in der Ortsgeschichte von Waldesruh ausgelöst. Und solch eine Aufregung brauchten die Waldesruher zu Weihnachten nun wirklich nicht mehr. Nein, mit den Figuren war anscheinend alles in Ordnung. Doch war da an der Krippe nicht wieder dieser braune Schatten? Wieder sah sie ihn nur kurz. Angestrengt schaute sie noch einmal in die Richtung der Heiligen Familie und der Krippe. Nein, da war nichts. Fräulein Krause musste sich getäuscht haben. Schnell eilte sie weiter und kam schließlich an der Stelle an, von der sie das Glitzern aus ihrem Küchenfenster heraus entdeckt hatte. Tatsächlich, hier stand sie vor einem Weihnachtsbäumchen. Das Bäumchen glitzerte und funkelte im Schein der wenigen Laternen. Aber wer hatte das Bäumchen hierhergebracht? Fräulein Krause wusste ganz genau, hier an dieser Stelle waren keine Bäume aufgestellt. Und die Bäume, welche Förster Grünrock für den Weihnachtsmarkt geliefert hatte, die waren allesamt grün und glitzerten nicht. Nun ja, aber unser Fräulein Krause stand nun direkt vor einem glitzernden Weihnachtsbäumchen. Plötzlich hörte man aus der Bude von Schneiders Bratwurst Spezialitäten rumpelnde Geräusche. Es schepperte und rummste. Todesmutig eilte Fräulein Krause die wenigen Meter bis zur Hütte. Aber die war verschlossen. Und die Verkaufsläden waren auch noch zu. Die einzige Auffälligkeit war die umgestürzte Mülltonne hinter der Bude. Und klang da nicht ein Schmatzen durch die Hüttenwand? Fräulein Krause verhielt sich still und leise. Irgendjemand oder irgendetwas war in der Hütte. Seltsam! Von Draußen waren keine Spuren zu sehen. Waren es Waschbären, die sich neuerdings in den Wäldern von Waldesruh heimisch fühlten? Ein Fuchs oder sogar Wildschweine? Fräulein Krause wurde etwas unruhig. Hier sollte sie sich lieber Hilfe von Wachtmeister Hoffmann oder von Förster Grünrock holen. In diesem Moment jedoch kamen bereits die netten Verkäuferinnen aus der Bratwurstbude. Denn der Weihnachtsmarkt öffnete bald und bis dahin sollten die ersten Bratwürste bereits auf dem Grill liegen. Fräulein Krause erzählte den Damen von ihren Beobachtungen. Gemeinsam öffneten die Frauen die Bude. Vor ihnen zeigte sich ein mittleres Chaos. Alle Schränke und Schubladen waren offen. Brötchen und Würste lagen auf dem Boden. Aber nur die Verpackungen der Spekulatiuskekse waren aufgerissen. Viele Kekskrümel lagen auf dem Boden zwischen den Brötchen und den Würsten. Geistesgegenwärtig sicherte Fräulein Krause mit Hilfe der Verkäuferinnen den Tatort. Heute würden die Besucher wohl hier keine Bratwurst kaufen können. Erst musste Wachtmeister Hoffmann seine Arbeit erledigen. Denn er wurde jetzt hier gebraucht.
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Es dauerte nicht lange, da war der Wachtmeister auch schon vor Ort. Glücklicherweise trafen auch Förster Grünrock und Egon Schulze hier ein. Und auch unser Reporter Edgar Ente war vom ungewohnten Trubel aufmerksam geworden und bereits mit seiner Kamera erschienen. Mittlerweile waren auch die ersten Besucher des Weihnachtsmarktes in ihren Gästezimmern aufgewacht und wollten einen ersten kleinen Bummel über den Markt machen. Deshalb waren sie hier zum Weihnachten in Waldesruh. Aber der Auflauf an der Bratwurstbude erregte wenig Aufmerksamkeit. Viel mehr wurden die beiden glitzernden Bäumchen bewundert. Irritiert blickte Fräulein Krause zum Bäumchen hinüber. Tatsächlich, es waren jetzt auf einmal zwei glitzernde Bäumchen geworden. Unser Fräulein Krause traute ihren Augen nicht. Sie war sicher nur ein Bäumchen gesehen zu haben. Nun sah sie aber zwei? Und beide glitzerten und funkelten. Wieder einmal geschehen wundersame Dinge in Waldesruh. Endlich waren unsere Männer aus Waldesruh fertig mit der Bestandsaufnahme. Alle sicht- und auffindbaren Beweise hatten sie gesichert, aufgeschrieben, aufgemalt und fotografiert. Einen Täter hatten sie dennoch nicht aufgespürt. Es müsste wohl noch mehr kriminalistischer Spürsinn aufgebracht werden. Hier aber auf dem Weihnachtsmarkt war es zum konzentrierten Arbeiten mittlerweile zu laut und zu wuselig geworden. Der Markt füllte sich mit Besuchern. So beschlossen unsere Waldesruher zur Rukollamühle zu ziehen und dort bei einem heißen Getränk das Geschehene zu analysieren. Read the full article
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Inhuman (3)
Summary: All beings in the universe have a soulmate except for Midgardians. People can hear their soulmate in their heads. For almost five hundred and fifty years, Loki believed that he had no soulmate until 1513 when a Midgardian princess was born. Will fate be kind to them or will the universe tear them apart?
Warnings: violence, language, hella historical inaccuracies (I tried to do research but then got lazy), maybe some AOS season 2 spoilers(?)
Word Count: ~3800
A/N: My HS German teacher would be so disappointed to discover I used Google Translate. I also actually researched WWII med kits for this.
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[New York, New York, March 2024]
You sat at your kitchen counter and admired the ruby ring on your finger. Max had gotten half of what he had pillaged from Anderson’s home, you had even let him have first choice. He also got a third of the million dollars you had earned for the death of Morano. You had also given Izzy one fourth of the million for her troubles.
“What’s next?” Max asked from your couch.
“Nothing.” You stood up and joined your friend on the couches.
“Bitch, what are you saying?” He raised an eyebrow at you. Today’s theme was gold. When he had walked into your apartment, he held up one manicured nail as a warning before you could say anything. “We just had a great haul and you wanna stop before we really get the ball rolling?”
“The Avengers got involved,” you pointed out. “I am not dealing with them.”
“Why the fuck not?”
“They’re heroes set on ridding the world of evil and we literally fucking kill people for a living.”
“Uh-huh. Are you sure you’re not just avoiding someone?” Max laughed.
“I’m sure,” you said with a glare but Max only laughed harder. “What I’m avoiding— Max, shut up. What I’m fucking avoiding is being thrown in jail or even death. You just want to be caught so that you can shoot your shot with a supersoldier.”
“Or the God of Thunder.” He gasped and looked at you with wide eyes. “What if we could be in-laws!” You rolled your eyes and suppressed a smirk. “Hmm. Imagine being dicked down by a god. Well, I doubt you have to imagine.”
“Shut.” You picked up a pillow. “The.” You smacked Max. “Fuck.” Smack! “Up.” Smack!
“How was it? Tell me everything.” He escaped to the loveseat and composed himself.
“Get your fuckin’ head out of the gutter, Max. It was back in the 1500s and I was a princess and princesses don’t just go around getting ‘dicked down’ as you so nicely put it.”
“Damn, sometimes I forget that you were literally the Queen of fucking England.” He cocked his head. “Are you sure you don’t want to see Loki again? From what you told me it sounded like you really loved him and he loved you.”
“I-I never said it, though.” It was true. You loved Loki. You still love Loki. Did he love you too? You were soulmates and you were made for each other, but it had been four hundred and eight-six shitty years since he had last seen you. “Not to mention the awkward situation of having to explain why I’m still alive.”
“Um, that’s easy,” Max said. “It’s just, ‘Oh, Loki,’” he mimicked your voice. “‘It’s me, (Y/N), the one and only love of your life. Surprise! I’m still alive.’”
“That’s not how I sound.” But you couldn’t hide your grin.
“‘I am an Inhuman whose power is to look pretty and live forever.’”
“Your power is very obviously not mimicry.”
“See? Easy,” Max smirked. “I give you full permission to plagiarize my speech.”
“Nuh uh. It’s not plagiarism if I pay you to write my speeches.”
“Honey, what speeches are you making?”
Before you could respond, your phone started ringing. Hardly anyone called you. Could it be the Avengers? It couldn’t be, no matter how good Stark’s AI was. Max was also giving your phone a strange look. Your curiosity got the best of you and you answered.
“Hello?”
“(Y/N)? Oh, my god. Listen I know you said only to call if it’s an emergency, but it’s an emergency,” the person on the other side spoke quickly.
“Wait, wait. Arthur, is that you?” Arthur was your man up in Michigan with the ability to generate light.
“Yes, it’s Arthur. I’m calling because the Avengers showed up at my last job. I barely managed to get a picture and get out. I might have blinded the Scarlet Witch!”
“She’ll be okay. Hey, man. How about you lay low for a while. Spread the word for others to do the same.”
“Yes, ma’am. I’ll do that.”
“Stay safe, Arthur,” you parted.
“What happened?” Max asked.
You told him everything. “We have a technokeniser nearby, don't we?”
🌹
You looked at yourself in the mirror, the night time New York skyline twinkling behind you. You wore nothing but your undergarments, but your black stealth suit was waiting for you on your bed. Your skin was smooth and unblemished thanks to your accelerated cell healing. Everything was perfect except for the single, one-inch scar directly above your left knee.
Apparently, vibranium was your weakness. It didn’t bother you because everyone had to have a weakness. Thankfully, it was a rare metal on Earth. Your cells repaired themselves slowly like a normal human when it came to injuries dealt with vibranium. You had learned that the hard way.
[Austria 1944]
You were in central Austria for two weeks while things back in New York calmed down. It turned out that the man you had strangled three days ago was a low ranking member of the local mafia. Because the man wasn’t that important, they would, hopefully, move on quickly and you could safely resume your contract killings.
It was a beautiful place, with many trees that were changing with the season and beautiful lush mountains. Just a few days after you had arrived, Captain America and the Howling Commandos rolled into town. People cheered and it almost felt like a parade.
You had heard of them of course, going around Europe dismantling the Nazi organization called Hydra. You walked through town, dress swishing around your calves and hair pinned in the latest style. You looked like the stereotypical rich American girl. Your favorite heels clicked along the cobblestone road as you windowshopped.
“Guten Tag Fräulein,” a young man winked at you as he leaned against a wall. “Du siehst wunderschön aus, aber du würdest noch besser aussehen wenn—”
His words stopped when your fist slammed into his face, your ring cutting his cheek. You were not in the fucking mood to be catcalled today. You were never in the mood to be catcalled.
“Du verdienst das,” another male voice said behind you.
You turned around and your eyes widened when you saw one of the Howling Commandos standing there. More specifically, James Buchanan Barnes, Captain America’s best friend from Brooklyn.
“Bist du in Ord-Ordnung?” he stumbled over the word.
“I didn’t know you could speak German,” you smirked and continued your stroll through town. “Not the best at it, though.”
“Oh, you’re American!” He fell into step next to you. From the twenty-some years you had lived in New York growing your business, you had lost your accent.
“I suppose,” you said vaguely.
“We kinda need to know some German if we’re going to be intercepting Nazi communications,” he explained and rubbed the back of his head. “They usually don’t ask if everyone’s alright, so I don’t really know the phrase.”
“Bist du in Ordnung?”
“Bist du in Ordung?” he tried and you chuckled.
“Ord-nung,” you drew out the syllables.
“Ordnung.”
“Bist du in Ordnung?”
“Bist du in Ordnung?”
“That’s better,” you smiled. “You’ll be sweeping girls off their feet with your German in no time Sergent.”
“This may be a bit forward,” he said slowly and you raised your eyebrows. “But… Do you want to see the shield? Considering you’re American and all that. Girls always want to see Captain America’s shield.”
“Bold of you to assume I’m like them.” You brought a finger up to your chin and pretended to think. “But my answer is yes. I would like to see the shield.”
He grinned and led you to the edge of the forest. You held nothing against forests, but they always reminded you of Loki. They reminded you of the days long ago when he actually was there for you. When he cared about you. When you hesitated before going under the cover of trees, Barnes gave you a strange look.
“Just a bit suspicious,” you lied. “Leadin’ a sweet little dame like me into a mysterious forest mere minutes after you met me?”
“Based on what I saw back there, you can handle yourself. If anythin’, I’m worried ‘bout myself. The rest of the Commandos are within shouting distance so don’t you try anything,” he said with a laugh.
You joined in and you two walked deeper into the forest. Sure enough, the sounds of boisterous laughter and cheers reached your ears. Captain America and the Howling Commandos sat around a small clearing. When you said ‘small clearing’ you meant small. Like a circle with a three-meter radius small.
“Who do you have there, Buck?” a tall blond asked. It took you a moment to realize that he was Captain America. You almost didn’t recognize him without his helmet.
“Fellas, this is… Do I know your name?” The Howling Commandos lived up to their names and began to howl with laughter.
“You can call me (Y/N),” you laughed. “James saw me punch a guy and invited me to check out Captain America’s shield.”
“What’s a nice American dame doin’ all the way in Austria?” a man with a prominent mustache asked. Dum Dum Dougan.
“Hiding.”
“So you wanted to see the shield?” Jim Morita asked.
“That would be nice.” A look passed around the group. “I’m not going to steal it,” you scoffed. “Even if that was my intention, I’m wearing heels.” Another look went around.
“Be careful,” the Captain handed the red, white, and blue shield to you. “Buck, can I talk to you?” He and Barnes walked away and with your enhanced hearing, you briefly heard, “-can’t just bring over any dame…”
You smirked and examined the shield. Vibranium, the metal was called. It was strange how light it actually was. Once you finished, you looked up at the remaining Commandos who were staring at you.
“Do you know any tricks?”
Gabe Jones eagerly raised his hand and you passed him the shield. The other men quickly scrambled away. Jones threw the shield like a frisbee and it rebounded off of a tree with surprising speed, the dark-skinned man barely caught it.
“That was pretty good, eh?” he asked the group.
“Au moins, cela n'a touché personne cette fois,” Jacques Dernier spoke in quick French. At least you didn’t hit anyone this time. Jones groaned and you hid your smirk.
“I have a trick,” James Montgomery Falsworth said.
He took the shield from Jones and everyone took another step backward. Falsworth noticed this and rolled his eyes. He roughly threw the shield in the air with a flick of his wrist that gave it a spin. You guessed he wanted it to bounce back to him, but the shield hit a rock and veered off course.
Instead of returning to Falsworth’s hand, it flew at you. The vibranium hit your left leg above your knee through your dress. How sharp was the shield because it actually cut your leg. You could already see some blood seep into the dress.
“Oh fuck! I mean gosh darn it!” Dougan cried and helped you stay on your feet.
“I didn’t— I’m so sorry,” Falsworth stuttered in his British accent. “Are you okay?”
If only he knew that he had hit one of his former Queens. The thought made you laugh through the stinging pain in your leg. You shifted your weight onto your right leg.
“I’m fine,” you said in between short bursts of giggles. It wasn’t that funny. Anyways, the wound would heal soon.
“What happened?” Captain America and Barnes returned to the group.
“Uh—”
“Er—”
“Um—”
“The shield hit my leg,” you said and motioned to the small bit of blood on your dress. “I’m fine though.”
“We were only gone for two minutes.” The Captain looked at the Commandos.
“They just wanted to show off for a pretty dame,” Barnes winked at you.
“I told you guys to be careful,” the Captain sighed. “Come with me, ma’am, and I can help you clean up.”
Small wounds like these would usually be healed by now so you were about to tell him that you can handle it yourself but you could still feel the sting of the cut. You nodded and accepted his invitation. You walked over to him and he put an arm around you to help you support your weight.
He brought you to a house on the edge of the forest. Rows of cots covered the ground. A table with a map stood in the back. Men’s clothes and trinkets laid around the room. The Captain led you to one cot and pulled out a small first aid kit from underneath.
You rolled your skirt up just until the wound was visible. It was about two and a half centimeters long, but it was a bit deeper than you expected. The Captain pulled out a small tin box that read ‘Iodine Swabs.’ He removed one of the swabs and began to clean around your wound.
“I don’t know how this could have happened,” he said. You realized he was trying to avoid touching you.
“You can touch me. I don’t mind.” He nodded and the process went faster. “And don’t worry about the shield.”
“It shouldn’t be able to cut skin like this.” He moved onto the hydrogen peroxide and dampened a cotton pad with the solution.
“It was spinning. Maybe that had something to do with it?” Another question, a more important question was why weren’t you healed yet?
“Maybe.” Then he began to profusely apologize when you hissed the moment the hydrogen peroxide touched your wound. “Sorry, ma’am.”
“It’s alright, Captain,” you laugh lightly. “And just call me (Y/N).”
“Alright, (Y/N).” He wrapped your injury and gave you a kind smile. “Then you can call me Steve.”
“First name basis with Captain America, huh?”
🌹
Your phone read 2:47 as your silver Porsche 911 rolled to a silent stop with its headlights off. The Avengers compound was about a mile up the road. Liam, with his technokinesis, managed to get you this close, but now you had to leave the safety of the car. You crept through the woods, Max and Liam close behind you.
Liam just wore black jeans and a black leather jacket. He also had a black bandana around his head, again, courtesy of Max. Max also wore a similar leather jacket and bandana as well as black leather pants and a cape. He had shown you his Captain America shirt underneath the jacket, you know, ‘just in case.’ You were in a fucking normal skintight stealth suit.
“What if we get lost?” Liam whispered.
“We won’t,” you said. There was a force pulling you in the right direction. You could feel the familiar aura Loki’s presence grow stronger as you neared the compound. Your heart was racing, but it wasn’t because of the current mission. Could he feel you too?
Fifteen minutes later, the Avengers compound came into view. Fortunately, Liam didn’t need a computer to do his work. Stark was so fucking tech savvy that all Liam needed was to get inside. He didn’t need any help to do that either, easily disabling the electronic locks. Honestly, you and Max were just there for protection. Max took watch outside while you stayed with Liam inside.
“You know what to do?” you asked and kept your eyes fixed on the dark hallway.
“Yeah,” he placed his hand on the wall and closed his eyes. Glowing blue lines that resembled a circuit board grew from his hand. “First delete everything they have on us. Then, if there’s time, scramble everything else.”
“How long is it going to take?”
“Not too long. Maybe ten to fifteen minutes?”
This was the closest you’ve been to Loki since 2012. Maybe the closest you’ve been to him since 1538. What was he doing right now? Was he sleeping? Would your presence wake him up? If you could just…
“Where are you going?” Liam’s words shook you out of your head.
Where were you going? To your soulmate, probably. You were five feet away from where you stood before your mind was consumed by the thought of Loki.
The distraction had consequences when Max’s shout of surprise made you look back just in time to see your friend doge a blast from Iron Man. A small sound from the end of the hall caused you to whirl back around. You ducked, barely missing being decapitated by Captain America’s shield and you knew you wouldn’t heal from that.
“Fuck.” You pulled out a gun as the shield returned to its owner. “How much time do you need?” You fired twice down the hall and saw two sets of sparks where the bullets met the vibranium shield. Your eyes quickly adjusted to the darkness and saw your opponent.
“Just give me two minutes.”
Liam opened his eyes and clenched his fist at the flying billionaire outside. The Iron Man suit’s eyes dimmed and it fell to the ground. That left Max to deal with the Black Widow who was doing well on Max’s ice-like surface.
You went to meet the Captain in the dim hallway. You landed a quick hit on him before he could react. Instead of raising his shield, he pushed it into your chest, shoving you back. He moved forward and you dodged his punch. You went to punch Steve’s head again and this time he raised his shield. When he did, you used your other hand to punch him in the stomach. Hard. He bent over slightly and you took the opportunity to sweep his feet out from under him. You noticed something…
Shit, was Loki getting closer? You could feel the link grow stronger.
Steve used his shield to sweep your feet out from under you this time. You landed on your back which knocked the breath out of you. To recover, you took a deep breath while Steve pinned you to the ground. He was about to hit your face but you managed to catch his fist. Using his momentum, you forced his fist down to the side of your face, throwing him off balance. You flipped him over and now you were on top.
“Ma’am, we can work this out,” he said. Captain America, always the diplomat.
“I thought we were on a first name basis, Steve,” you smirked and you could pinpoint the moment realization set in. Using his distracted state, you grabbed his shield and slammed it into the side of his head, effectively knocking him out.
“We’re good to go,” Liam called. Just in time because Loki was definitely coming.
You stood up and took an involuntary step in the wrong direction. In the direction Loki was. Fuck, fuck, fuckity, fuck. Come on, (Y/N). Go the other way. Finally, your body listened to you and you ran out the doors.
“You deleted the security footage of tonight too, right?” you asked Liam as you ran.
“Yes, I got that too.”
Max saw the two of you and joined you, leaving the Black Widow on the unnaturally smooth grass. You passed the Iron Man suit that was laying on its back. Wait, was the Stark asshole still in there? Yes, you could hear faint complaining coming from the suit.
You felt the ground under you change to feel springier like a track, no doubt Max’s doing. The three of you made it back to the car within seven minutes, all of you out of breath with you less so than the two men.
You started your car and sped down the road. Max and Liam collapsed in the back.
“Man, that was awesome what you did to Iron Man,” Max laughed.
“Nah, you were great against the Black Widow. Not everyone gets away with just a black eye and cut lip.”
“And bruised ribs and missing a cape.”
The two men laughed in the backseat as the adrenaline wore off but your tight grip on the steering wheel didn’t relax until the feeling of Loki was gone.
🌹
Bucky, Sam, Wanda, Thor, and Brunnhilde were immediately called to the conference rooms when they returned from Michigan. Steve quickly found Bucky by the hanger. The metal armed supersoldier noticed that his blond friend was in uniform and had a couple faint bruises on his face.
“What the fuck happ—”
“Do you remember being in Austria in 1944?” Steve cut him off.
“Those were pretty busy years, pal. We were all over the fuckin’ place.”
“Do you remember a girl? You said she punched some Austrian guy in the face for catcalling her. You brought her to meet the Commandos and Falsworth hit her with my shield? Her name was (Y/N).”
“Um, yeah, I think I remember. She taught me some German.” Bucky raised an eyebrow at his friend. “Why are you askin’?”
“She was here and it was like she hadn’t aged a day,” Steve said and gauged his friend’s reaction. “She was actually the one to…” he gestured at his bruised face.
“So what actually happened?” They walked into the conference room.
“Short story?” Tony asked. A blind man would have been able to tell that the billionaire was furious. “Three fucking people broke into the fucking compound and fucking deleted the files I had created for the fucking white rose assassins case.” He slammed his fist on the table each time he swore.
“What do we have?” Sam asked. “‘Cause we got nothin’ from Michigan.”
“Yeah.” Wanda put her head on the table. “Just blinded.”
“Three people,” Steve repeated. “Two men and one woman, all enhanced. against me, Nat, and Tony. Clint is still benched.”
“Where were you, brother?” Thor looked at Loki.
“I was distracted about something else,” he stated
Loki thought about what had happened during the attack. He had sensed her. But that was impossible, wasn’t it? Something had been trying to pull him somewhere. When he finally gave in, the feeling had led him to find an unconscious Captain and Stark trapped in his own suit. The tugging had faded then and the attackers were nowhere to be found.
“The woman,” Steve continued. “I think she was the same one from the cafe.”
“She has to be at the head of this thing,” Nat said.
Loki had thought the woman in the video had reminded him of (Y/N).
“I met her before.” Everyone looked at Steve.
“We both did,” Bucky added. “In Austria back during the war.”
“And she hasn’t aged a day. She referenced something she said when we met. I know it was her. I never forget anything.”
The God of Mischief’s heart missed a beat. Was it possible for the woman to be older than they thought? All signs were pointing at (Y/N). The woman’s familiarity. The strange tugging. The long life.
“What does this mean?” Clint asked.
“We don’t know.”
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friedrich-denker · 3 years
Text
Auf dem Kornfeld ( Teil 1 )
´´Du Hure. Verdammte Schlampe. Ich bringe dich um´´
Erschreckt durch diese Schreie, rennt Laurent angsterfüllt aus dem Haus seiner Eltern.
Der kleine Junge rennt hinaus auf das Kornfeld in der französischen Provinz bis er die Schreie kaum noch wahr nahm.
Inmitten des Korns setzt er sich auf den Boden und weint bitterlich. Noch die Schreie seines Vaters gegenüber seiner Mutter im Kopf sitzt er da und schaut in das Blau des Sommertages. Diesen Tag sollte er nie vergessen…
´´Herr Giscard, was sagen sie zu ihrem neuesten Roman ? Ihr Werk ist ein Bestseller und die Leser hoffen auf eine Fortsetzung dieses fantastischen Romans.´´
Laurent steht im Blitzlicht der Journalisten auf dem roten Teppich am Rande einer Preisverleihung.
Seine hellblauen Augen blicken wachsam um die Journalisten und er beantwortet geduldig alle Fragen.
´´Monsieur, ihr Roman ´´Auf dem Kornfeld´´ist eine Sensation, um die Geschichte eines kleinen Jungen in der französischen Provinz. Was meinen Sie, ist der Schlüssel des Romans, so viele Menschen mitzureißen ? ´´
Eine Falte regte sich auf der sonst so glatten Haut auf Laurents Stirn. Er antwortete nicht und sein sonst so makellos und wunderschönes Gesicht zierte sich im Angesicht dieser Frage.
Er tat so als überhörte er diese Frage und widmete sich den anderen aufgeregten Reportern.
Laurent Giscard ist inzwischen 21 Jahre und ein erfolgreicher Autor. Er lebt in einem noblem Viertel in der Pariser Innenstadt und jettet um die Welt um seine Werke vorzustellen.
Laurent ist ein wunderschöner Mann. Mit klarblauen Augen, einer hellen und klaren Haut sowie schulterlange blonde Haare. Die Frauen lagen ihm zu Füßen und rissen sich um ihn, doch wie jeder Mensch hatte auch Laurent seine eigene Geheimnisse…
…Jemand klopfte an die Tür des Hotels und Laurent eilt um sie aufzumachen. Er blickt in den Spion und sieht eine markante männliche Gestalt vor ihm. Er öffnet die Tür und ein großes Lächeln entgegnete ihm. Die beiden Männer umarmen sich und schauen sich an. Dem blonden Laurent stand ein dunkelhäutiger Mann gegenüber mit kurzen Haaren und einem nahezu mitreißendem Lächeln.
´´Komm rein Dris. Ich mache uns einen Aperetif.´´Dankend schritt der Mann herein in Laurents Zimmer. Das Zimmer war sehr minimalistisch gestaltet mit wenigen, aber umso schöneren hellen Möbel und einem Ausblick vom Balkon auf den Eiffelturm.
´´Dir scheint es gut zu gehen Laurent´´witzelte Dris und machte es sich auf dem Sofa bequem.
´´Der letzte Roman verkauft sich sehr gut mein Schatz.´´entgegnete Laurent während er mit dem Aperitif sich zu ihm setzte. Es war schon spät des Abends und so genossen sie gemeinsam ihren Drink während sie sich unterhielten. Dris war nicht Laurents bester Freund, sondern sein Freund und Lebensgefährte. Sie lernten sich während einer Ausstellung in Lyon kennen und sofort sprang der Funke zwischen den Beiden bis sie nicht mehr ohne den Partner leben könnten.
´´Warum erzählst du der Welt nicht, was für einen tollen Liebhaber du hast ? ´´
´´Noch ist die Zeit nicht gekommen mon Cheri, gedulde dich noch. Ich warte bis sich der Trubel um mich löst, bis ich von meinem Privatleben erzählen kann.´´
´´ Aber du bist inzwischen eine Person des öffentlichen Lebens. Ganz Frankreich kennt dich und die meisten würden sowieso vermuten dass du schwul bist. Mach doch keinen Hehl daraus.´´
Laurents blaue Augen schauen in Dris braune und er sagte nichts mehr, sonder fasste ihm ins Gesicht und gab ihm einen Kuss. ´´Dris ich liebe dich. Irgendwann erzähle ich dir warum ich um mein Privatleben ein Geheimnis mache.´´
Danach zog er ihn an den Händen und führte ihn in das Schlafzimmer…
Laurent steht an einem frühen Morgen auf der Bühne eines großen Saals, gefüllt mit wissbegierigen Studenten, die in seinem Alter waren.
´´Was ist der Schlüssel um ein guter Schriftsteller zu sein ? ´´fragte er in die Menge hinein.
Dann sprach er weiter: ´´Ein Schriftsteller ist keiner, der des Geldes wegen, der Sensation wegen schreibt, sondern jemand der eine Geschichte zu erzählen hat, diese mit der eigenen Stimme zu beleben, die Fantasie des Lesers herauszufordern und ihn möglichst lange nach der Lektüre zu beschäftigen. Der Leser soll mit einem Thema konfrontiert werden, der Autor darüber schreiben was ihn bewegt und schließlich die Kreativität mit der Fantasie zu vermischen. Das nennt man Schreiben.´´
´´Doch wie unterscheidet man einen guten von einem schlechten Schriftsteller ?´´raunte es von einem Studenten aus der hinteren Reihe.
´´Ganz einfach Ein Schriftsteller schreibt, hält es in einem Medium fest und gibt sie der Öffentlichkeit frei. Ein Autor schreibt nicht des Geldes wegen, sondern der Selbsterfüllung als Autor. In der Regel sind die besten Autoren arm, aber ihre Werke dafür umso mehr in der Zukunft relevant. Ein guter Autor ist der Zeit voraus. Soweit voraus, dass seine Werke erst spät Wert geschätzt werden.´´
Mit diesen Worten schloß Laurent die Sitzung und verabschiedete die Studenten.
Doch eine Studentin löste sich der Menge, die zum Ausgang schritt und kam auf ihn zu.
´´Herr Giscard ich bin ein treuer Fan ihrer Werke und verschlinge ihre Bücher am Stück. Besonders ihr Roman ´´Auf dem Kornfeld´´macht für mich einen unglaublichen Eindruck. Vielleicht haben sie Lust mir mehr dazu zu erzählen bei einem Glas Wein ? ´´fragte die hübsche junge Frau.
Sie trug ein langes Kleid mit Sternenmuster und ein, wie Laurent erst jetzt auffiel, ein tiefes Dekolletee. Mit großen grünen Augen schaut sie ihn erwartungsvoll an und lächelte verführerisch.
Laurent zögerte einen Augenblick, wissend um ihre Intention und überlegte, wie er am besten das Angebot ablehnen würde.
Doch während er noch überlegte, schoß es aus der Studentin heraus: ´´Ich kenne Sie Herr Giscard, ich kenne ihren Vater.´´ Überrascht und schockiert starrt Laurent sie an, noch sprachloser als zuvor.
´´Ich kenne ihre Geschichte. Ich stamme aus der Gegend, wo sie aufwuchsen. Dort kennt jeder die Geschichte ihrer Familie, ihre Flucht nach Paris, die Gewalt die sie erdulden mussten.´´
´´Ich weiß nicht wovon sie sprechen. Leider muss ich jetzt los.´´Laurent traten Schweißperlen aus der Stirn und ihm wurde es sehr unbehagen. Er wollte nichts mehr darüber hören, bugsierte das Fräulein zur Seite und schritt schnellen Schrittes zum Ausgang. ´´Laurent, ich kenne ihr Leben. Sie können nicht davor fliehen, ich weiß es.´´
Laurent schritt heraus und ertrug kein Wort dieser Frau mehr. Noch weniger ertrug er die aufkeimenden Erinnerungen und schrie innerlich, diese möglichst wieder zu vergessen..
´´Der Junge ist schwul. Merkst du es nicht?
´´Mein Sohn ist nicht schwul. Er ist keine verdammte Tusse !´´
´´Francois, siehst du es denn nicht ? Er ist halt anders.´´
´´Das ist deine Schuld Claire, deinetwegen ist er so ein Weichei! Du hast ihn dazu gemacht. Was er braucht ist die harte Hand seines Vaters. Ihm prügel ich schon Disziplin ein. Darauf kannst du dich gefasst machen !! ´´
Mit einem Gürtel in der Hand schritt der Vater zu seinem verängstigten Sohn. Er hat ihn dabei erwischt, wie er sich Bilder von halbnackten Männern in einem Katalog ansah. Der Junge flehte, er solle ihm nicht weh tun, bis die Mutter sich schützend vor ihm stellte und dem Vater den Weg versperrte.
´´Du Hure. Verdammte Schlampe. Dich bringe ich um !!! ´´
Der kleine Junge rennt aus dem Haus hinaus in das Kornfeld, verfolgt von diesen Schreien.
´´Laurent ! Was ist mit dir ?´´
Schweißgebadet öffnet Laurent die Augen. Er atmet schwer und zitterte am ganzen Leib.
Dris liegt neben ihn und hält ihn fest an den Händen.
´´Es ist schon gut, mon Cheri, ich habe nur schlecht geträumt.´´
Besorgt schaut Dris ihn an. ´´Du hast dich verändert in den letzten Tagen. Irgendwie wirkst du Abwesend. Ist wirklich alles in Ordnung ?´´
Laurent antwortete nicht. Er dreht sich zur Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Er wollte nicht darüber nachdenken und erst recht nicht darüber sprechen…
´´Herzlich Willkommen zur heutigen Ausgabe der Talkshow ´´Frankreich diskutiert´´.
Unser heutiger Gast ist Monsieur Laurent Giscard.´´
In einem schicken Designeranzug und roter Fliege saß Laurent auf dem Podium eines TV-Studios.
Alle Augen und Kameras waren auf ihn gerichtet. Er wusste nicht recht ob er diesen Trubel um ihn genießen oder verachten soll. Also entschied er sich den Fragen sachlich und pragmatisch zu stellen. Dann würde auch nichts schiefgehen.
´´Herr Giscard, ihr Roman ´´Auf dem Kornfeld´´ ist ein Weltbestseller und das Buch in aller Munde.
Die interessante Geschichte über einen Jungen in der Provinz und sein Fliehen vor dieser Tristesse scheint viele Menschen zu bewegen. Wie erklären sie sich das ? ´´
Laurent antwortet fast wie ein Roboter auf immer dieselben Fragen in den immer verschiedenen wie
gleichen Formaten. Egal ob ein Podcast oder zur Hauptsendezeit im Fernsehen. Das Gerede war immer das Selbe und diente bloß der Vermarktung.
Eine Stunde musste Laurent dieses Geschwafel erdulden und er war froh, wie der Moderator die Sendung beendete ohne zu vergessen nochmal alle Menschen dazu bewegen diesen Roman zu lesen und natürlich zu kaufen.
Laurent tat etwas, was ihm eigentlich fremd schien. Er ging nach der Show in eine kleine unscheinbare Kneipe, wo er hoffte, dass niemand ihn erkennen würde. Als er in den Pub eintritt bestätigte sich sein Ersuchen. Es waren wenig Gäste da und diese waren mehr ihren Gedanken vertieft, als sich um einen Autor zu kümmern.
´´Ein Bier bitte.´´Laurent setzte sich an den Tresen und wie die Anderen war auch er in seinen Gedanken vertieft. Ab und an schlurfte er an diesem recht guten Bier und bestellte gleich zwei weitere. Laurent Giscard. Ein attraktiver blutjunger und doch reifer sowie extrem erfolgreicher Bestsellerautor sitzt in einer Kneipe mit anderen verlorenen Seelen und ist unzufrieden.
Dabei hatte er doch alles. Erfolg, Geld, Ansehen und einen Partner den er liebte. Was ihm jedoch fehlte war etwas viel mehr. Seine Mutter…
Leicht beschwipst setzt sich Laurent in seinem Hotelzimmer an seinen Computer und schrieb. Er schrieb einfach drauf los ohne groß nachzudenken oder zu grübeln. Seine Finger haschten automatisch gekonnt um die Tastatur und er erlöste darin seine Seele.
Alsbald er endete schloß er die Augen, dachte an Nichts und öffnete sie wieder. Als er den entstandenen Text konzentriert las, schrak er auf. Besonders häufig waren die Wörter Mama, Tod, Mord, Teufel zu lesen. Und da passierte es. Laurent brach in heftige Tränengüsse aus und konnte sie kaum noch zurückhalten. Er weinte bitterlich wie ein Kind und sogar noch schlimmer. Dann kamen sie, die Erinnerungen. Er sieht vor seinem geistigen Auge Blut, viel Blut, ein lebloser Körper und eine große Gestalt darüber gebeugt. Die Gestalt dreht sich zu ihm um. Blickt mit gestörten Augen auf ihn, zog ein Messer hervor und bewegte sich auf ihn zu. Doch dann passiert…Nichts….
Laurent kam wieder zur Besinnung und gab sich selbst eine deftige Ohrfeige. Nein, das musste er schnell wieder vergessen…
Es war Laurents Geburtstag. Sein zweiundzwanzigstes Lebensjahr begann jetzt. Natürlich lud er alle Freunde und Bekannte ein, die er auch wirklich einladen wollte und deren Gesellschaft er genoß. Dris kam etwas später zu dieser Feier, um formal als entfernter Freund zu erscheinen.
Von Anfang an war die Party gelöst, ohne Spannungen und sehr gelungen, wie es selten der Fall ist.
Alle hatten Spaß, tranken reichlich edlen Champagner, lachten und tanzten.
Laurent vergaß alle schweren Gedanken und fühlte sich leichter wie auf einer Wolke.
Dann kreuzten sich Laurents und Dris Augen. Dris hielt sich an die ausgemachten Regeln und befolgte sie, doch es war Laurent der nun entschied dieser zu ändern.
Er wollte sein neues Lebensjahr anders beginnen, besser und mit mehr Liebe. So schritt er mit großen Schritten an Dris zu, zog ihn vom Kanapee herauf , nahm seine Hand um seinen Nacken und küsste ihn. Es war gefühlt der schönste und bedeutenste Kuss in Laurents Leben und er genoß es.
Die anderen Gäste verstummten erst bei dieser Szene nachdenklich ob es nur ein Joke war oder der Alkohol, doch als sie Laurents verliebten Augen sahen, verstanden sie diese zu deuten. Und es brach ein heftiger Beifall mit Gejohle aus und alle umarmten sie die Verliebten Männer.
Alle haben es verstanden und alle freuten sich darüber. Es war ein perfekter Geburtstag und das längst fällige Outing. Ab sofort war alles anders, oder besser gesagt man dachte es wäre alles anders…
´´Laurent Giscard ist SCHWUL !!! ´´
´´Giscard liebt einen Mann !!! ´´
´´Das Outing von Star-Autor Giscard !!!´´
Sämtliche Klatschpresse erschienen mit Titeln wie diese und eine enorme Flut an Aufmerksamkeit sowohl offline wie online entlud sich in den Medien.
Dabei Hasskommentare im Internet und viel Empathie analog in den Zeitungen. Alle waren sie mit dieser Story beschäftigt. Der Bringer schlechthin.
Lautes Gestöhne, eine von Lust und Leidenschaft befeuchte Luft, ein tiefes Verlangen lagen über dem Liebespaar in deren Schlafzimmer. Es war der beste Sex zwischen Laurent und Dris und der mit Abstand intensivste.
Stunden verbrachten sie im Bett, voll Zärtlichkeit und Liebe wie es bei vielen anderen Paaren der Fall war. Egal ob Homo- oder Heterosexuell, den es war halt sexuell und sogar etwas darüber mehr: Liebe und Zuneigung.
´´Mein Schatz, ich mache uns jetzt einen guten Kaffee. Bleib du liegen, ich komme gleich zurück.´´
Laurent stand nackt auf und hüpfte fast vor Freude in die Küche um Kaffee zu kochen. Doch dann war es still. Zu still….
´´Laurent, wo bleibst du denn ?´´
Laurent antwortete nicht aber kam in das Schlafzimmer zurück mit einem Umschlag in der Hand.
´´Was ist das für ein Brief?´´
Stille gefolgt von Stille und letzlich fast stille Worte: ´´Er ist von meinem Vater…´´
´´Deinem Vater ?! Ich dachte er lebt nicht mehr ?!´´
Laurent sah ihn an. Der Brief hatte sich unbemerkt in all der Fanpost und Rechnungen gemischt. Nun war er da. Das erste Lebenszeichen seines Vaters seit über zehn Jahren.
´´Mon Cheri, wir lesen ihn gemeinsam.´´
Laurent schwieg, doch Dris war es der ihn drängte den Umschlag zu öffnen.
´´Laurent, es ist nur ein Brief. Das ist dein Vater. Geb ihm eine Chance.´´
´´Nun gut.´´ murmelte Laurent und öffnete langsam den Brief mit zitternden Händen.
Auf dem Umschlag stand bloß: Für meinen Sohn Laurent. Dein Vater.
Dann zog er ein Stück Papier heraus und begann zu lesen:
Für meinen Sohn,
Laurent. Seit zehn Jahren haben wir uns nicht mehr gesehen. Zehn Jahre brachst du jeden Kontakt ab. Seit zehn Jahren bist du aus meinem Leben verschwunden und ich verstehe es.
Es sind schreckliche Dinge passiert, die ich mir selbst nie verzeihen kann. Es ist richtig mich für immer hinter Gittern zu schließen, aber mich schmerzt mehr die Last die ich dir aufgetragen habe und all der Schmerz.
Möge Gott mir verzeihen. Mehr erwarte oder erhoffe ich nicht.
Dein dich liebender Vater
Tränen rannen Laurents Stirn hinunter.
Er wusste nicht recht seine Gefühle einzuordnen angesichts dieses Briefes, dem ersten Kontakt mit seinem Vater seit zehn Jahren.
Der Brief hatte den Absender eines Gefängnisses in der Provinz und war als ´´Geprüft´´markiert.
´´Laurent du solltest ihn besuchen und mit ihm reden.´´
´´Dris, du weißt nicht was er mir alles angetan hat. Er hat mein Leben für immer zerstört. Ich war gerade dabei mein altes Leben hinter sich zu bringen, dann kommt er wieder um die Ecke und nimmt mir alles. Er reicht doch, dass er vor meinen Augen meine Mutter ermordete und jetzt hofft er Gott möge ihm verzeihen ? Nein. Dieser Mann ist bereits Tot für mich und schmort in der Hölle.´´
Dris legte seine Hand um Laurents Schultern und legte seinen Kopf an den Seinen.
´´Du bist nicht allein. Ich bin doch für dich da.´´Laurent blickt in seine Augen und flüstert leise: ´´Danke´´
Zwei Wochen sind seit dem Brief vorbei und es gab nicht einen Tag, eine Stunde, eine Minute ohne dass Laurent darüber nachdachte.
Die Erinnerungen waren zwar da, die Schlechten aber erstaunlicherweise auch die Guten. Laurent fielen wieder Erinnerungen ein, an die er sich wohl zum ersten Mal erinnerte.
Darin sah er sich am Meer, an den Händen seiner Eltern die ihn gemeinsam in das Watt führten.
Er sah sich an einem Kindertisch in McDonalds. Es musste ein Kindergeburtstag gewesen sein, denn er spürte die Anwesenheit anderer Kinder und das Warten auf das Happy Meal.
Und zum ersten Mal erinnerte er sich, wie sein Vater ihn umarmt, ihm einen Kuss auf die Stirn gibt.
Es waren liebevolle Erinnerungen, aber was passierte danach, dass in die Ur-Katastrophe führte ?
Genau an dieser Stelle gab es einen Riss in seinem Gedächtnis. Eine Lücke zwischen diesen beiden Welten, die er nun zu verstehen versuchte.
Dris gab sich redlich Mühe ihn aufzubauen, ihn zu unterstützen wo es ging. Dris nahm sogar eine gewisse Zeit Urlaub von seiner Arbeitsstelle als Verkäufer für ein Elektro-Großunternehmen.
Ja, Dris liebte Laurent und Laurent liebte Dris. Dris war zwar um einige Jahre älter, aber Laurent für seine zweiundzwanzig Jahren schon sehr reif im Denken und Handeln.
Beide gaben ein gutes Gespann ab und sie funktionierten nicht nur als Liebespaar, sondern auch als Team, um jegliche Probleme zu lösen und genau darauf kam es jetzt an.
Laurent sagte jegliche PR-Termine und Interviews ab, mit dem Vorwand die turbulente Zeit nach Erscheinen seines Romans sacken zu lassen. In gewisser Weise ein Sabbat ohne weiter darauf einzugehen. Der Rummel legte sich deutlich und Laurent schaffte es sogar ein paar Zeilen wieder zu schreiben, auch wenn es nur lose Gedanken und Ideen waren.
Doch die eine Frage war noch immer nicht geklärt. Warscheinlich die Wichtigste. Sein Vater…
Laurent steht neben seinem geparkten Mercedes und schaut auf eine immens große Mauer mit Stacheldraht umschlungen. Es war das Gefängnis in der Provinz aus dem der Brief stammte. Laurent fuhr den ganzen Weg aus Paris mit einem geliehenen Wagen und nun steht er hier. Alleine.
Er wollte dieses Mal Dris nicht dabei haben, er verschwieg ihm dieses Vorhaben und so fuhr er einfach los. Er steht da und hält den Brief, die einzige Verbindung zu seinem Vater, in der Hand.
Sollten jetzt zehn Jahre einfach passee werden lassen und einen Schussstrich ziehen oder weitere zehn, zwanzig Jahre so weitermachen bis sein Vater einfach im Gefängnis stirbt ?
Nein. Er musste es jetzt wissen. Er muss jetzt endlich herausfinden, warum seine Mutter sterben musste. Die Antwort darauf findet er nur hier. Er muss sie nur noch holen hinter diesen Mauern.
Er schreitet durch mehrere Sicherheitsschleusen und von einem Empfang zum nähsten. Sein Brief reichte offenbar als Anmeldung für einen Kurzbesuch aus und erstaunlich schnell und unkompliziert gelang er in das Innere des Hochsicherheitskomplexes. Eine Wärterin mit strengen Pferdeschwanz und kalten strengen Blick führte ihn schließlich in einen kleinen kahlen Raum. Darin befand sich lediglich ein an den Boden befestigter Tisch und zwei Stühle. Mehr nicht. Er setzte sich an den Tisch und wartete. Die Wärterin gab keinen Mucks von sich und bewachten den einen Eingang. Doch aus dem anderen klirrten plötzlich Geräusche. Ein Schlüssel öffnete das schwere Schloss und langsam öffnete sich die Tür. Zuerst betritt ein anderer Wärter den Raum und hinter ihm schließlich…
…Ein alter, schmächtiger fast schon dürrer und ergrauter Mann mit leeren klargrauen Augen und langem glatten Bart saß Laurent gegenüber. Der Alte saß einfach nur da und musterte ihn mit den Augen. Tatsächlich erkannte Laurent diesen Mann nicht. Selbst wenn er ihn auf der Straße sehen würde, niemals käme er dahinter dies sei sein leiblicher Vater. Doch er war es , wie es sich rausstellen sollte.
´´Laurent. Zehn Jahre sind vergangen. Zehn lange Jahre und nun sehe ich dich wieder. Du bist groß geworden. Sogar sehr groß.´´
Laurent schwieg bei diesen Worten. Schwieg noch eine Weile, bis die Wärterin hinter ihm ein Zeichen gab, dass die Besuchszeit knapp sei. Also besann sich Laurent neu und versuchte kühl wie pragmatisch das zu bekommen, warum er hier sei. ´´Warum? Warum hast du das getan ? ´´
Der Alte sagte kein Wort. Er sah weg und murmelte bloß: ´´Einzig der Herr wird mir vergeben..´´
´´Aber was ist mit mir ?! Ich möchte es wissen und vergebe dir nicht so schnell wie dein Herr !!´´
Der Alte sagte nichts bis schließlich die Wärter ihn wieder abführten und er rausgeschickt wurde.
´´Elender Bastard !!´´schoß es aus Laurents Mund und er tritt gegen die Motorhaube des geliehenen Mercedes. Er schrie noch in den Himmel bis er sich etwas beruhigte und schoß mit dem Auto wieder Richtung Paris auf die Autobahn.
Selbst nach der langen Autofahrt hatte er sich immer noch nicht komplett beruhigt. Er parkte den Wagen dann einfach an einer kleinen Seitenstraße in der Nähe der Seine und ging spazieren.
Es war schon spät des Abends und er schritt ziellos umher und folgte mehr seinen Gedanken, als eines bestimmten Ziels.
Er folgte der Uferpromenade in Richtung des Eiffelturms, bis er zufällig an einen Bücherladen vorbeikam und das Schaufenster sah. Darin sah er sich übergroß in einem schwarz-weiß Porträt und dem Cover seines Bestsellerromans. Auf dem Cover sah er ein Kornfeld in einer warmen Sommernacht und er erinnerte sich an das Kornfeld in das er saß und in den blauen Himmel schaute. Wie sehr wünschte er sich dieses Kornfeld gegen etwas anderes einzutauschen, dass ihm weniger belastende Erinnerung schenkte. Lieber hätte er diesen Roman nie geschrieben, wenn seine Mutter noch leben würde. Was täte er alles dafür…
Laurent Giscard tat wieder das, was er wohl am besten konnte. Schreiben. Und so verkroch er sich wieder in sein Arbeitszimmer, saß am Computer und arbeitete an neuen Ideen. Nicht nur dass der Geldfluss nach dem letzten Erfolg sich merklich lichtete, sondern mehr das Gefühl seiner Berufung nachzugehen. Laurent schrieb einen fantastischen Stil, der den Leser praktisch in das Geschehen mit hinein riss. Er überlegte an verschieden Konzepten und entschied sich für das Thema der Homosexualität. Nicht weil er selbst schwul war, sondern mehr dem Bedürfnis dieses Thema in einen anderen Licht zu beschreiben. Der neue Roman musst anders sein und vermutete nicht vorhandene Grenzen wieder aufzeigen und nochmal verschieben. Das konnte er wohl gut und versuchte aus dem Gut noch ein bisschen mehr Perfektionismus zu geben.
Dris ließ ihn in dieser Zeit meist in Ruhe und Laurent konnte ungestört arbeiten. Ob Tag oder Nacht, egal zu welcher Zeit, Laurent arbeitete wann immer ihn die Kreativität packte.
Inmitten des Tunnels der Arbeit erreichte ihn eher zufällig eine Mail mit einer Anfrage für ein Interview. Diverse Anfragen häuften sich in seinem Postfach, doch genau diese öffnete er und erschrak zutiefst. Sie stammte aus der Heimatgemeinde in der Provinz aus der er stammte und das Angebot ihn als Ehrenbürger zu würdigen. Er erschrak nicht, wegen der Ehre sondern das Einholen seiner Heimat bis in die Hauptstadt. Er wusste zunähst nicht, ob er diese ignorieren oder absagen sollte und verschob diesen Gedanken als Erinnerung in sein Smartphone. Solle er wirklich in den Ort des Schreckens zurückkehren und sich diese Blöße geben ? Was wenn die Alten sich an ihn erinnern würden ? Gar noch dieses Verbrechen vor Augen haben ?
Doch es gab noch einen simplen anderen Grund in diesen Ort zurückzukehren. Das Grab seiner Mutter, dass er nie besuchte. Er las sich nochmal die Mail durch und entschied mehr spontan als geplant diese zu beantworten. Er willigte ein und bekam kurz darauf eine Antwort mit Datum wann das ganze Tamtam um die Feierlichkeiten stattfinden würde.
Er erzählte Dris von diesem Ereignis und dieser war zutiefst erfreut ihn als Partner begleiten zu dürfen in die französische Provinz.
In schicken Anzügen standen Laurent und Dris Hand in Hand auf einem Podium und ein tosender Applaus begrüßte sie. Sie befanden sich im Rathaus einer kleinen Ortschaft samt Kamerateams, Reporter und einer Menge an Schaulustigen. Der Stern des jungen und erfolgreichen Autors Laurent strahlte selbst bis in die französische Provinz hinein. Der Bürgermeister, ein stark untersetzter und halbglatzierter Mann verkündete hochachtungsvoll die Ernennung von Laurent Giscard als Ehrenbürger der kleinen Ortschaft. Er schüttelte beiden die Hände und gab Laurent das Stadtbuch zu seiner Unterschrift bereit. Laurent unterschrieb diese und erneut keimte Applaus auf. Es war vertraglich abgestimmt, nichts über die dunkle Vergangenheit preiszugeben und gab Laurent eine Sicherheit, nicht damit konfrontiert zu werden. Anschließend versammelten sich alle Beteiligten zu einer kleinen Feier am Marktplatz und es wurde reichlich heimischen Wein ausgeschenkt. Natürlich drängten sich etliche Leser seiner Werke um ein Autogramm von ihm und diese unterschrieb Laurent geduldig der Reihe nach. Irgendwann drängte sich eine junge Frau zu ihm. Gerade als Laurent den Stift schon hob, merkte er dass sie kein Papier zur Hand hatte. Er hob sein Blick auf ihr Gesicht und erkannte sie schließlich wieder. Es war die junge Studentin aus seiner Vorlesung in der Universität in der Hauptstadt.
´´Wollen Sie ein Autogramm?´´fragte er die junge Frau aber sie schüttelte bloß wortlos den Kopf.
Dann beugt sie sich über sein linkes Ohr und flüstert leise: ´´Ich kenne deine Geschichte in diesem Kaff. Keine Sorge, ich erzähle es niemanden. Alles was ich möchte ist bloß ein Kaffee mit dir zu trinken.´´Laurent schaut in ihre grünen Augen und willigte ein. Es kann ja nicht schaden, mit einer Studentin über die Schaffungskunst eines Schriftstellers zu diskutieren.
Sie verabredeten sich in einem noblen und warscheinlich einzigem Cafe in der Ortschaft, wenn die ganzen Feierlichkeiten um seine Person vorbei ist.
Laurent erzählte Dris er wolle sich mit einer Studentin treffen, um über die Arbeit zu sprechen.
´´Nicht dass du mir mit einer jungen Studentin fremd gehst.´´witzelte Dris in seinem obligatorisch guten Humor und Laurent brach mit einem Lächeln zu diesem Treffen auf.
Als er in das Cafe eintritt saß sie an einem Fensterplatz in der Ecke und winkte ihm zu, als sie ihn vernahm. Er setzte sich zu ihr und sofort fing sie an zu sprechen: ´´Es ist lange her seit wir uns in der Uni trafen. Noch länger ist es her, als wir noch Kinder waren und hier gemeinsam in den Feldern spielten.´´ihre Worte waren geprägt von einer gewissen schärfe, aber auch Melancholie.
Laurent blickte überrascht zurück.´´Wir kannten uns schon als Kinder ?! ´´
´´Erinnerst du dich denn an gar nichts mehr ? Wir waren beste Freunde. Wir sind hier zusammen aufgewachsen und haben jeden Tag zusammen verbracht. Erinnerst du dich denn nicht ?´´
´´Nein. Um ehrlich zu sein, habe ich diesen Ort schon vor Jahrzehnten verlassen und aus meinem Leben verbannt.´´
´´Ja, aber du bist wieder hier und das muss einen Grund haben.´´entgegnete sie scharf und wortgewandt.
Laurent schwieg und sie setzte ihren Monolog fort: ´´Laurent, ich kenne deine Geschichte und ich verstehe jetzt auch warum du dich nicht mehr erinnern willst oder kannst. Ich kannte deine Familie, deinen Vater, deine Mutter. Sie war eine tolle und warmherzige Frau. Gerne hat sie uns frisches Gebäck gebacken und uns Kinder verwöhnt. Dein Vater war da etwas strenger. Er war ein taffer Mann, der uns Kinder mit der harten Hand erzog und behandelte. Doch diesen einen Tag schockierte uns alle hier. Es hat niemanden kalt gelassen. Alle waren wir sehr bestürzt. Du warst danach ein sehr stilles Kind. Du sprachst nicht mehr und musstes lange psychologisch behandelt werden, bevor du in ein Kinderheim nach Paris kamst. Ich verfolge deine Geschichte seit geraumer Zeit und dein immenser Erfolg freut mich sehr. Aber du hast die Vergangenheit noch längst nicht verarbeitet. Ich schätze allein durch das Schreiben, findest du einen Ausgleich zu dir selbst. Du musst dich aber trotzdem der Realität stellen. Die Realität der Vergangenheit. ´´
Wortlos und erschüttert sah Laurent die junge Frau an.
Dann beugte sie sich zu ihm und sprach mit einer gewissen Ironie: ´´Ich habe ein paar Kurse in Psychologie belegt.´´und zwinkerte mit den Augen.
Über diese Bemerkung musste Laurent schmunzeln und sein Interesse an dieser Frau steigerte sich schließlich und wollte mehr über diese Freundin aus der Kindheit erfahren.
´´Was studierst du eigentlich? Ich hoffe nicht Psychologie als Hauptfach, dann müsste ich mich vor dir in Acht nehmen.´´
´´Haha, nein nein. Ich studiere Kunstgeschichte und belege hier und da Kurse, je nachdem worauf ich gerade Lust habe. Ich sehe das Leben nicht so eng. Ich mache worauf ich Lust habe und genieße das Leben als Studentin in Paris in vollen Zügen. Ich lerne wie ich will, flirte wie ich will und ficke wie ich will.´´
Bei der letzten Bemerkung lehnte sich Laurent zurück und schmunzelte. ´´Ich bin vergeben und außerdem würde es glaube ich eh nicht klappen. Da müsste ich nochmal über das Ufer schwimmen und im Schwimmen bin ich eine Niete.´´
´´Ich kann dir beibringen zu schwimmen.´´zwinkerte sie ihm zu. ´´Du bist ein höhst attraktiver Mann. Du hast wunderschöne blonde Haare, klarblaue Augen und ich glaube keine Studentin würde dich aus dem Bett werfen. Ich glaube Frauen haben dir auch was zu bieten. Mann muss ja nicht immer den selben Weg gehen. Ein kleiner Seitensprung mit dem anderen Geschlecht würde nicht schaden. Besonders nicht wenn eine Frau wirklich alles von dir abverlangen würde. Bis zum Schluss.´´
Laurents Liebesleben war zwar nicht langweilig, aber mit einer Frau zu schlafen war nicht seine Stärke und erst recht nicht so erfahren wie mit einem Mann. Gewöhnlich bekam er häufig solche Angebote von schönen Frauen, aber bei dieser Frau war es anders. Es war nicht unbedingt ihre Attraktivität, eher ihr Humor und der scharfe Charme der ihn an dieser Frau faszinierte…
Laurent kehrte in das Hotelzimmer zurück und Dris öffnete ihm die Tür.
´´Du warst aber ziemlich lange weg. Was hat diese Studentin bloß mit dir gemacht? Ich vermute ihr habt nicht nur über Lyrik diskutiert.´´zwinkerte Dris ihm zu und Laurent versuchte möglichst nichts über die vergangenen Stunden preiszugeben. ´´Es ist spät Mon Cheri. Wir sollten uns ins Bett legen. Es war ein langer Tag und außerdem bist du mir wegen der ganzen Aktion noch einen Kuss schuldig.´´
Laurent zog sich bis auf die Boxershorts aus und ging ins Bett. Er legte sich hin, spreizte die Beine und legte seine rechten Hand langsam zwischen den Schritt. Dris überlegte nicht zweimal, zog sich ebenfalls aus, kroch ins Bett, nahm die Hand Laurents über sein Glied beiseite und verwöhnte Laurent mit flammender Leidenschaft. Laurent schloß die Augen und genoß es…
Fortsetzung folgt…
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schminktante · 5 years
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Monatsrückblick Mai: Beautycoaching, tolle Frauen und 4 Wochen unterwegs
Werbung – in diesem Monatsrückblick verlinke ich unbezahlt, freiwillig und von ganzem Herzen einige meiner Bloggerkollegen und ein paar kulinarische Empfehlungen.
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dreiraumhaus · 6 years
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Ein Netzwerk für mein Herz...auf nach Sylt...Wochengedanken mal anders!
Ein Netzwerk für mein Herz…auf nach Sylt…Wochengedanken mal anders!
06 Uhr Sonntags. Eigentlich keine Zeit zum aufstehen. Oder vielleicht aufstehen, kurz Hugo vor die Tür lassen und dann wieder ins Bett kuscheln. Heute ist alles anders. Anstatt mich wieder ins Bett zu kuscheln, bin ich bereits auf dem Weg zum Bahnhof. 7 Stunden Zugfahrt liegen vor mir. Es geht nach Sylt. Schon wieder. Endlich wieder.     Ich habe nur einen kleinen Koffer dabei. Gemütliche…
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S.Z. SAKALL.
Filmography
1916 Az újszülött apa
1917 A dollárnéni
1926 Wenn das Herz der Jugend spricht
1927 Da hält die Welt den Atem an
1927 Der Himmel auf Erden
1927 Familientag im Hause Prellstein
1928 Mary Lou
1928 Rutschbahn
1929 Großstadtschmetterling
1929 Der fidele Bauer
1930 wei Herzen im Dreiviertel-Takt
1930 Zweimal Hochzeit
1930 Komm 'zu mir zum Rendezvous
1930 Susanne macht Ordnung
1930 Der Hampelmann
1931 Roxi B bar
1931 Kopfüber ins Glück
1931 Die Faschingsfee
1931 Ihr Junge
1931 Valzerparadies, by Frederic Zelnik (1931)
1931 Ich heirate meinen Mann
1931 Der Stumme von Portici
1931 Der Zinker
1931 Meine Cousine aus Warschau
1931 Die Frau von der man spricht
1931 Die schwebende Jungfrau
1931 Der unbekannte Gast
1932 Besserer Herr gesucht zwecks
1932 Ahoi - Ahoi! By Luis Domke
1932 Mädchen zum Heiraten
1932 Melodie der Liebe
1932 Hein harmloser Fall
1932 Ich will nicht wissen
932 Gräfin Mariza
1932 Mein Name ist Lampe
1932 Glück über Nacht
1933 Tokajerglut
1933 Eine Stadt steht kopf
1933 Kaiserwalzer
1933 Eine Frau wie Du
1933 Es war einmanl ein Musikus
1933 Muß man sich gleich scheiden lassen
1933 Großfürstin Alexandra
1933 Pardon, tévedtem
1933 Abenteuer am Lido
1933 Skandal in Budapest
1933 Frühlingsstimmen
1933 Az lopott szerda
1934 Mindent a nöértl
1934 Wenn du jung bist
1934 Helyet az öregeknek
1935 Il diary di una donna amata
1935 Bretter, die die Welt bedeuten
1935 Viereinhalb Musketiere
1935 Tagebuch der Geliebten
1936 Barátságos arcot kérek
1936 Fräulein Lilli
1937 Bubi
1937 The Lilac Domino
1940 It's a Date, by William A
1940 Florian
1940 My Love Come Back
1940 Spring Parade
1941 The Man Who Lost Himself
1941 The Devil and Miss Jones
1941 That Night in Rio
1941 Fireball
1942 Broadway
1942 Yankee Dandy
1942 Seven Sweethearts
1942 Casablanca
1943 Wintertime
1943 Thank Your Lucky Stars
1944 Shine on Harvest Moon
1944 Hollywood Canteen
1945 Wonder Man
1945 Christmas in Connecticut
1945 The Dolly Sisters
1945 San Antonio
1946 Cinderella Jones
1946 Two Guys from Milwaukee
1946 Never Say Goodbye, by James V
1946 The Time, the Place and the Girl
1947 Cynthia
1948 April Showers
1948 Romance on the High Seas
1948 Embraceable You
1948 Whiplash
1949 My Dream Is Yours
1949 Look for the Silver Lining
1949 In the Old Good Summertime
1949 Oh, You Beautiful Doll
1950 Montana
1950 The Daughter of Rosie O'Grady
1950 Tea for Two
1951 Sugarfoot
1951 Lullaby of Broadway
1951 Painting the Clouds with Sunshine
1951 It's a Big Country
1953 Small Town Girl
1954 The Ford Television Theater: # 2.28
1954 The Student Prince.
Créditos: Tomado de Wikipedia
https://es.wikipedia.org/wiki/S.Z._Sakall
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prince-hikaru-x · 6 years
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Black White Gray - Kapitel 2 - Blauer Himmel
Kapitel 1: https://prince-hikaru-x.tumblr.com/post/174826092418/black-white-gray-kapitel-1
Verschüchtert stehe ich vor dem großen, weißen Schloss, welches mir klar macht, dass ich in dieser Welt nur ein kleines, schwaches Mädchen bin, welches nicht einmal einen einzigen Stein dieser unendlichen Mauer bewegen könnte. Wie könnte ich also jemals überhaupt irgendetwas bewirken? Ich bemerke, wie sich meine Körperhaltung verspannt und finde meine Arme schützend vor meiner Brust wieder. Dabei wollte ich eigentlich mutiger werden...
Ich habe Angst. Angst, dass ich doch nicht reingelassen werde. Solch ein hübscher Ort... das Weiß der Mauern blendet fast schon unter diesem blauen Himmel und der strahlenden Sommersonne, die auf dem umliegenden Wassergraben glitzert. Tief im Innersten weiß ich, ich habe es nicht verdient an solch einem Ort zu sein.
Ich bleibe wie angewurzelt stehen, als ich plötzlich einen mitreißenden Hall höre, der davon zeugt, wie riesig das Tor ist, welches sich nun vor mir öffnet.
Ritter in strahlenden Rüstungen treten hervor. Doch sie treten so gleich zur Seite und stehen in einer Formation, als würden sie mich willkommen heißen. In ihrer Mitte läuft ein junger Mann auf mich zu. Er trägt eine weiße Offiziersuniform, die aus der Barockzeit stammen könnte. Seine Frisur sieht jedoch modern geschnitten aus, einen Seitenscheitel, so lang, dass das Haar wellengeschwungen aussehen kann mit einem Fassonschnitt an den Seiten.
Er kommt immer näher... und ich erkenne, wie seine blauen Augen ebenso glitzern, wie das Wasser, zu dem ich meinen Blick verlegen wenden muss.
"Willkommen, Fräulein  Sayuri", begrüßt er mich mit offener, doch dezenter Gestik, "Ich hoffe, ihr seid sicher angereist und es gab keine nächtlichen Unannehmlichkeiten"
"Ähm...", stottere ich, "Gray hat mich sicher hergebracht... Ich bin ok... Glaube ich.."
"Das ist schön", strahlt er mir entgegen. Es ist so ungewohnt. Ich spüre, dass sein Herz rein ist. Solche Menschen kannte ich bisher nur aus Märchen..
"Bist du.... ich meine, seid ihr White?", frage ich verschüchtert.
"Ihr ehrt mich, Fräulein Sayuri",  spricht er mit einem Lächeln auf den Lippen, "Nein" und macht dann eine kurze Redepause, "An die Grandiosität unseres weißen Prinzen, dem vollblütigen Sohn des Lichtes, dem Retter aller gefallenen  Mädchen und dem Bezwinger der Nacht wird meine Wenigkeit nie heranreichen"
"Oh..", wenn er es so sagt, muss White ein wirklich großartiger Mann sein. Aber wieso hat er dann jemand so wertlosen, wie mich, auf sein Schloss geholt? Ich verstehe es nicht.
"Mein Name ist Pearl", erklärt er fort, "Ich bin  die Spiegel des Prinzen. Ich lebe für das Wohl seiner weißen Majestät. Und da er selbst sagte, dass euer Wohl sein Wohl ist, lebe ich fortan auch für euer Wohl, Fräulein Sayuri. Also solltet ihr jemals ein Anliegen haben, zögert nicht, mich um Geleit zu erbitten"
"Vielen Dank...", erröte ich.
"Doch nun lasst mich Euch zum Licht, unserem Prinzen, führen", und mit diesen Worten treten wir ein, in die riesigen Mauern, die mich von allen Seiten behüten. Überall steht eine stattliche Wache mit Schwert und Lanze, die für Ordnung und Sicherheit sorgt. Sie schauen  hinab von den hohen Mauern, hinaus in die weiten Länder und auch innerhalb der Mauern patroullieren sie, während ihre Rüstungen den blauen Himmel widerspiegeln. Ich fühle mich jetzt schon sehr wohl hier.
Wir folgen der einladenden Architektur des Schlosses, die uns zu einer weiteren großen Tür bringt. Sie ist reich verziert. Ich vermute, es muss der Thronsaal sein.
Pearl bleibt nun stehen und mit ihm die Soldaten, die uns begleiten: "Hiermit treten wir in die heiligen Hallen des Lichtes, dem Wolkenthron unseres Prinzen, der wie im blauen Himmel über uns schweben soll und von dem aus er uns ins ewige Glück regieren möge"
Darauf hin schlägt eine Wache mit einem verzierten Stab drei mal gegen die Tür, die wie ein Gong ertönt.
Die Türen werden geöffnet und in der Ferne erstrahlt mir eine Existenz entgegen, die ich sofort zu bezeichnen weiß, denn nur er kann es sein.
Es ist White, von stattlich-androgyner Statue, mit wadenlangem, strahlend, platinblondem Haar, das ihm sofort eine perfekte Aura der Schönheit verleiht, noch bevor man aus der Ferne überhaupt seine Gesichtszüge erkennen kann.
An den Seiten des blauen Teppichs, der zusammen mit den weißen Steinen und Fliesen wie ein Spiegelbild des blauen Himmels mit weißen Wolken wirkt, stehen Musiker, die eine Hymne spielen, die mir die Ehrfurcht in die Brust treibt
Er steht da... White. In seinem weißen Schloss, umgeben von all diesen reinherzigen Menschen, die zu ihm aufsehen und ihn bewundern. Es ist fast so, als würde er schweben. Als wäre er ein wahrhaftiger Engel.
Ich traute mich gar nicht mich zu rühren, würde Pearl mich nun nicht den blauen Teppich entlangführen. Ich stolpere fast, als ich versuche meine Schritte genau in die goldenen Muster zu setzen.
Ohje, das wäre peinlich geworden. Wenn ich nervös bin, habe ich öfters solche komischen Ticks an mir..
Meine Scham zieht meinen Blick runter, wie Blei. Nun stehe ich direkt vor ihm. Doch ich traue mich nicht meinen Blick zu heben. Mein Gesicht wird auch total rot... Sicher sieht er das....
Plötzlich fühle ich seine erfrischende Hand auf meiner Wange, die zwar lauwarm ist, doch verglichen zu meinen heißen Wangen schön kühl wirkt.
Dann bemerke ich, wie seine Hand mein  Kinn fässt und mich in seinen Blick hebt. Doch meine Augen weigern sich noch merklich mitzugehen...
Meine Neugierde überwiegt dann doch, so dass ich kurz nach oben blinzeln. Oh mein Gott...
Dieses perfekte, strahlende Blau seiner Augen.... wie es mich ansieht...
Ich will hinein tauchen....
Und so zieht es meinen Blick nun doch in seine... Und tatsächlich, ich tauche ein. Es fühlt sich an, als würde ich treiben, auf einem Ozean des Friedens. Seine weiße, glatte Haut betört mich, als würde ich die Wolken vom Himmel atmen. Und das Kirschrot seiner Lippen, dass mich anlächelt.... Oh gott, ich darf gar nicht daran denken...
"Es ist in Ordnung....", haucht er mir entgegen mit jünglingshafter, heldenhafter Stimme "Ab jetzt ist alles in Ordnung" Und ich glaube ihm.
Meine Existenz ist gebannt von der seinen und ich merke, wie alles in mir nach ihm sucht.
"Ich weiß, du hast sehr viel gelitten. Aber nun ist es in Ordnung. Denn nun lebst du auf meinem Schloss in Sicherheit. Ab nun wird dir nie wieder jemand wehtun, dafür sorge ich", verspricht er mir ganz nah und intim in mein schüchternes Mädchengesicht, dass sich immer solche Worte ersehnt hat.
"Ja...", spreche ich und bemerke, wie hoch ich meine Stimme völlig automatisch verstelle.
"Ab nun bist du Dame auf meinem Schloss und kannst ein Leben in Licht und Liebe mit mir führen", es ist als würde er mich halten und wir würden schweben, "Willst du das?"
"Ja, ich will", antworte ich und fühle mich als würde er mich gerade zu seiner Frau gemacht haben.
"Fein..", haucht er zart auf meine Lippen als würde sein warmer Atem mich küssen, "Dann lass es mich nun vor meinem Volk verkünden."
Er tritt an mir vorbei und stellt sich in galanter Pose vor die Menschen.
"Hiermit gelobe ich", spricht er während er meine Hand hält, "White, der weiße Prinz vom weißen Schloss unter dem Licht als mein Trauzeuge, dass ich dieses Mädchen ab heute vor der Dunkelheit, der Nacht und der Schwärze beschützen werde"
Das Volk jubelt. Ich halte mich an seiner Hand fest und will mich eigentlich nur noch an seinen Rücken lehnen und mit geschlossenen Augen dem Jubel des Volkes lauschen, welches bezeugt, dass ich nun den Traum eines jeden kleinen Mädchens träumen kann.
Nun dreht er sich um zu mir: "So, nun ist es geschehen. Nun bist du Teil meines Volkes. Also lass mich dir nun dein neues Heim zeigen"
"Ja...", spreche ich verliebt.
Und so führt er mich zu einer Tür hinter dem Thron. Wir gehen eine Weile durch Gänge bis wir an einem scheinbar bedeutsam gebauten Raum ankommen, welches ein riesiges, grobbegittertes Fenster an einer schrägen Wand mit Ausblick in den Himmel besitzt.
Dort kommen wir auf einer Bank mit blauen Samtbezug zum Ruhen.
Er wendet sich zu mir und streicht mir durchs Haar: "Du bist wunderschön... verzeih, wenn es kitschig klingt. Aber es ist die Wahrheit. Und es ist tief in mir drin, dass ich nichts als die reine Wahrheit sagen kann"
Der heldenhafte Klang seiner Prinzenstimme drückt mir angenehm auf meinen Brustkorb. Ich glaube ihm, obwohl ich diese Worte von jedem anderen als schlechten Scherz wahrgenommen hätte.
Er blickt mir in die Augen, doch plötzlich merke ich, wie seine Blicke zu meinen Lippen fallen. Ich verschüchtere und blicke gen Boden.
"Verzeih, wenn ich dich mit meinen lüsternden Blicken verlegen machte... Aber selbst das reine Licht könnte solcher weiblichen Schönheit nicht auf Dauer widerstehen", spricht er, "Doch lass es uns langsam angehen. Wir haben noch die Ewigkeit vor uns. Und ich brauche diese Vorfreude daran zu denken, dass ich mich eines schönen Tages auf deine rote, hübsche Lippenform betten kann"
"Ok...", beruhigt hebt sich mein  Blick wieder und vertraut sich dem seinen an.
"Doch deine Hand zu halten, kann ich mir nun nicht nehmen lassen", und so fässt er sie und hält sie, "Du hast bestimmt viele Fragen an mich. Drum frag.."
"Ähm... wie bin ich in diese Welt gekommen?", diese Frage brennt mir schon die ganze Zeit auf der Seele.
"Ich habe nach dir Ausschau gehalten. Ich wusste, dass es dich gibt und ich wusste auch, dass du leidest. Darum habe ich Gray gebeten diesen Post im Internet zu veröffentlichen , damit du ihn findest. Als du ihn rebloggt hast, da hast du eine Verbindung mit unserer Welt aufgebaut", erklärt er mir.
"Wer ist Gray? Warum kann er nicht hier sein?", frage ich mich und muss wieder an seinen melancholischen Blick aus dem Küchenfenster denken. Ich habe schlechtes Gewissen nun hier bei White zu sitzen und ihn allein gelassen zu haben.
"Leider kann ich dir über Gray nichts sagen. Er bat mich mit niemandem über sich zu reden", antwortet er, "Aber selbst wenn ich es würde, auch ich weiß nicht alles über ihn"
Gray... warum bist du nur so mysteriös? Warum lässt du niemanden an dich heran?
"Und...", ich stocke etwas verängstigt, als ich mich an Grays Warnung erinnere, "...wer ist Black?"
Whites immerwährende, helle Ausstrahlung erlöschte für einen Moment, als ich diesen Namen erwähnte. Doch gleich darauf kehrte sie zurück: "Wenn ich das Licht bin, ist er die Dunkelheit. Wir befinden uns seit jeher im Krieg. Er ist das einzige Wesen, was es mit meiner Macht aufnehmen kann. Doch vor einer Weile ist es uns gelungen ihn in die Defensive zu schlagen. Vielleicht ist dieser endlose Krieg also bald vorbei und du für immer sicher. Ich würde mir nichts sehnlicheres Wünschen, als meine geliebten Mädchen in Sicherheit zu wissen"
Ich vertraue ihm und fühle mich sicher. Trotzdem bereitet mir der Name Black weiterhin Unbehagen...
"Nun dann", führt White fort, "Ich sollte dir nun mehr von meinem Schloss und Volk zeigen, damit du dich hier einlebst"
"Ok", nicke ich beim Aufstehen. Mein Blick wird aus dem riesigen Fenster gen Himmel gesogen.
"Ein wunderschöner Anblick, nicht wahr?", schwärmt White neben mir, "Ich liebe den Tag und ich liebe den Sommer. Nur wenn das Licht sichtbar durch die Blätter fließen kann und selbst vom Boden blendend reflektiert wird, fühle ich mich wahrlich lebendig. Wusstest du, dass es dafür sogar ein Wort im Japanischen gibt? Komorebi..."
"Komo..rebi...", flüstere ich es nach. Es tut gut diesen Anblick nun in ein Wort packen zu können. Ich mochte diesen Anblick auch immer.
Dann gehe ich an das Geländer, welches nach unten ins Erdgeschoss zeigt. Wir befinden uns ziemlich hoch, obwohl es nur der 1. Stock ist. Aber so ist das Wohl in einem Schloss.
Plötzlich wird mir schwindelig und heiß. Ich muss mich am Geländer festhalten: "Aua.."
Meine Hand... sie tut nun auch weh als wenn sie verstaucht wäre. Aber warum? Ich halte sie mir und blicke sie verwundert an.
"Ist alles in Ordnung, Fräulein Sayuri?", kommt White besorgt auf mich zu und seine breiteren, männlichen Schultern wirken fast wie eine Decke, die er um mich wirft und mir Wärme spendet.
"Ja, es geht schon..", ich blicke ihm in seine Augen und er blickt mir in meine. Ich schwimme in seinem Blau und möchte nur darin treiben.
"Manche Schmerzen sind einfach in uns und wir werden sie nicht mehr los", spricht eine Stimme hinter meinem  Rücken.
Ich drehe mich verwundert um: "Gray!"
"Nein, ich bin nicht Gray", spricht der Jüngling mit nüchternem Blick, der ihm zum verwechseln ähnlich sieht, jedoch in ungewohnt weißes Adelsgewand gekleidet ist, "Dim ist mein Name"
"Dim..", hauche ich seinen Namen nach und bemerke nun, dass sein Haar dunkler ist, als das von Gray.
"Tut dir die Hand und der Fuß weh?", fragt er mich, fast so, als wäre da ein Unterton, der die Frage zur Aussage kehrt, "Mir auch"
Ich bin verwundert... warum weiß er das? Warum sieht er aus wie Gray? Warum hat er die selben Schmerzen?
"Darf ich vorstellen, das ist Dimgray", spricht White hinter mir, "Ein Renegat der Dunkelheit. Die Person, die sich von Black abgewandt und mir zugewandt hat, wodurch wir den Krieg endlich für unsere Gunst entscheiden könnten"
"Sobald er vor dir steht, ist es vorbei" höre ich von Dims Lippen mit Grays Stimme sprechen. Ich erschrecke.
"Wie bitte?", frage ich verwirrt.
"Ich habe nichts gesagt", spricht Dim mir entgegen und blickt mich an. Ich schaue ihm in die Augen. Doch.... statt von strahlendem Blau empfangen zu werden, bemerke ich eine Dunkelheit in seiner Iris... eine Art Rauch, der in ihr herum geht. Er wirkt wie Gray, doch dieser Rauch... Er fühlt sich so an, als würde er mich ganz langsam aber sicher umzingeln mit jedem Moment, wie seine Blicke meine halten. Ich bin mir sicher, dass ist eine Aura der Dunkelheit...
"Musstest ihr ihr wirklich erzählen, dass ich der Renegat der Dunkelheit bin? Schaut nur, nun hat sie Angst vor mir", er blickt weiterhin auf mich ein. Meine Blicke versenken sich, reuend, ihm Unbehagen bereitet zu haben und lasse den unscheinbaren dunklen Rauch um meinen Leib weiter geschehen, "Obgleich ihr das reine Licht und die Hoffnung für uns alle seid, White, so seid ihr der Einzige von uns allen, der nie in seinem Leben Leid gespürt hat. Und darum wisst ihr nicht, wie man sich als Abtrünniger aus einer anderen Welt fühlt. Wenigstens sie hätte mich als einer der Jünglinge des Lichtes wahrnehmen können"
Seine Tonfall wird wütender, doch statt der groben Wut überliegt dann doch eine sanfte Trauer. Er ist kein böser Mensch. Ich will ihn trösten: "Du.."
"Es tut mir Leid, Dim", übertönt mich White mit dem heroischen Klang seiner Stimme, so dass ich mich frage, wieso man mir kleinem Mädchen auch zuhören sollte, "Es ist wahr, dass ich nur das Licht kenne, nicht die einfache Freude, sondern nur die Manie. Ich habe niemals gelitten, niemals verzagt, niemals geweint... Doch selbst diesen Makel gleiche ich aus, indem ich jene in meinem Reich aufnehme, die die Dunkelheit in ihrem Herzen tragen. Selbst Pearl, meine getreue Spiegel, würde eine Schattierung auf der einen Wangen von mir tragen, wenn ich seine andere Wange halte um vor ihm zu scheinen. Darum seht euch selbst als Bruder auf unserem Schloss, denn mein Volk sieht ebenfalls so"
Ich blicke hoch zu Dim und bemerke, wie sich seine Augenbrauen entkrampfen. Ein Abtrünniger aus einer anderen Welt... Dim ist genau wie ich. Ich komme auch aus einander anderen Welt. Vielleicht sollte ich mich um ihn kümmern...
"Ich schätze, ihr könnt Fräulein Sayuri etwas mehr über Gray berichten als ich, drum solltet ihr euch vielleicht ein bisschen ungestört unterhalten. Ich habe eh ein Reich zu führen", spricht White, "Wenn ihr euch fertig unterhalten habt, kommt zurück in den Thronsaal"
Und so geht er fort.
"Ihr...kennt Gray?", frage ich zögernd.
"Ja, ich kenne ihn.. Er und ich sind uns sogar recht ähnlich. Darum verstehe ich gut, was in ihm vorgeht und er versteht mich", schwelgt er.
"Im Grunde sind wir beide wie Brüder... auch wenn er mich nie an sich herangelassen hat. Immer saß er an seinem  Computer, spielte E-Gitarre oder fand sonst eine Ausrede, warum er nie mit mir Zeit verbringen konnte, dieser Idiot", er schmunzelt melancholisch, "Vielleicht hätte ich ihn bei meiner Entscheidung gebraucht..."
Meine Augen weiten sich: "Welche Entscheidung?"
"Meine Welt der Dunkelheit zu verlassen... Wenn man immer in ihr gelebt hat, dann fühlt sich Gehen, wie Suizid an, wisst ihr....", führt er fort, während er sich ans Geländer lehnt und genau so melancholisch aus dem Fenster blickt, wie Gray es tat. Ihr Blick ist wirklich der Gleiche... Ein Druck auf meiner Kehle jedoch hält mich vom Geländer zurück... Meine Höhenangst verbietet es mir.
"Ja, ich verstehe es...", mute ich ihm zu, "Ich stand selbst kurz vor dem Suizid. Ich hätte auch jemanden gebraucht. Aber es kam niemand...Aber vielleicht sollte ich aufhören darüber nachzudenken, wer für mich da sein kann, und vielleicht sollte ich stattdessen einfach für die Anderen da sein.."
"Wisst ihr... eine Kreatur der Dunkelheit zu sein, aber sich trotzdem immer an der Grenze zum Licht zu befinden, seine Schönheit, Wärme und Hoffnung zu fühlen...", sein Blick versenkt sich, "Das machte mich irre.. darum habe ich Black verraten und die Lichtgrenze passiert. Auch, wenn ich nun in ewiger Angst leben muss, dass Black kommt und mich auf grausame Weise hinrichten wird" Seine Körperhaltung verschließt sich.
Hinrichten? Ich bekomme Angst um ihn und mache einen besorgten, Schritt auf ihn zu ohne jedoch irgendetwas damit bei ihm ausrichten zu können...  Ich bin erbärmlich.
Er dreht sich um und trägt doch ein Lächeln auf den Lippen: "Aber ich merke, dass ihr ein gutes Herz habt. Davon habe ich immer geträumt. Auf dem weißen Schloss zu leben und gute Menschen, wie euch zu treffen. Das war es wert"
Ich bin erleichtert.. er hat zwar diese dunkle Aura, die mir zunächst Angst machte, aber ich erkenne nun trotzdem das Licht in ihm. Ich lächle ihm zurück. Ich fühle, dass zwischen ihm und mir eine tiefe Freundschaft entstehen wird und ich fühle, dass er es genauso fühlt.
Plötzlich wird mir klar, wie nahe ich nun am Geländer stehe und bekomme einen Schock.
Es ist als würden meine Blicke gen Boden rasen und ich unten aufschlagen und die weißen Fliesen blutrot färben.
Ich blute... zitternd fasse ich mir an den Kopf und bemerke, wie meine Finger feucht werden.
Daraufhin fang ich panisch an zu hyperventilieren und falle nach hinten auf meinen Po.
"Sayuri!", schreckt Dim auf und kniet sich runter zu mir, fässt meinen Kopf haltspendend mit beiden Händen und blickt mich dann aus nächster Nähe an, "Es ist alles in Ordnung. Ihr habt nur nächtliche Erinnerungen"
Ich beruhige mich... und schaue dann meine Fingerspitzen an. Es war nur Schweiß... kein Blut... aber warum habe ich mich so erschrocken? Und was meinte er mit nächtlichen Erinnerungen?
Er hält mich für einen Moment, bis er merkt, dass ich mich ganz beruhigt habe.
Dann spricht er: "Also wirklich... wie es scheint, sind Geländer nichts für kleine Mädchen, hört ihr? Ich schätze, wir sollten nun zu White gehen. Das wird dich auf andere Gedanken bringen"
"Ja..", und so zieht er mich kraftvoll hoch, so, dass ich keinen einzigen meiner eigenen Muskeln benutzen muss.
"Ähm... sagt mal...", frage ich auf dem Weg zu White, "Was meintet ihr mit nächtlichen Erinnerungen? Wisst ihr, als ich neben Gray aufgewacht bin, da hatte ich plötzlich einen verstauchten Fuß und ich kann mich nicht erinnern, warum.."
"Ihr hattet eben eine Panikattacke", spricht er, während ich aus seiner Brusthöhe zu ihm aufschaue und die Sprechbewegungen seines maskulinen Kiefers beobachte, "Es ist also noch zu früh, über so etwas nachzudenken."
Wieder schrecke ich auf, als ich eine Jünglingssillhoutte aus einem Schatten eines Tors kommen sehe. Dims Hand, die die meine Hält, bemerkt die Nervosität, die durch meinen Körper fährt und hält sie nun intensiver: "Nein, auch das ist nicht Gray..."
"Sein Name ist Silver", führt er fort, während der neue Jüngling nun vollends im Licht erstrahlt, welches durch Fenster in der Decke einkehrt und sein silbernes Haar über seinen souverän geschlossenen Augen zum Strahlen bringt. Schon aus der Distanz bemerke ich seine höhere Körpergröße, die größer als von allen anderen Jünglingen bisher war.
Er kommt auf uns zu. Doch statt mehr über ihn zu erzählen, wirkt Dim angespannt.
Gleich läuft er an uns vorbei. Dims Lippen sind immer noch geschlossen, seit er die geschlossenen Augen von Silver erkannte. Warum sagt er nichts?
Plötzlich öffnen sich seine Augen und was mir entgegenstrahlt ist magisch schön... Auf der einen Seite ist ein Auge vom selben Himmelsblau wie das von White, doch sein anderes Auge hat eine matt glänzende, silberne Iris. Ich bin fassungslos bei diesem Anblick.
Ich bewundere seine Augen... die mir immer weniger Zeit lassen, sie anzuschauen, da er wohl einfach an uns vorbei laufen möchte.
Erst im letzten Moment bemerke ich, wie sich auf seinen Lippen ein halbseitiges Lächeln abzeichnet, dass nun mit seinen Augen fast schon wie Arroganz wirkt und im Vorbei gehen auf Dim herabblickt.
Ich bin verwirrt... traue mich aber nicht zu fragen, so lange Silver noch in Hörnähe ist.
Als wir dabei sind den Gang zu verlassen und zum Thronsaal zu gelangen, da frage ich dann doch: "Ähm... was hat es mit Silver auf sich?"
Erst jetzt löst sich Dims Hand und ich bemerke, wie verkrampft er eigentlich wirklich war.
"Ich weiß es selber nicht... er hat mich schon mal so angeschaut. Es gibt da eine Sache, die mir Sorgen über ihn bereitet. Aber ich bin mir nicht sicher, darum lass uns später darüber reden. Wir wollten euch doch nun auf andere Gedanken durch das Licht bringen", antwortet er.
"Ja, ok...", sage ich, während wir nun vor White angekommen sind und nun unsere Aufmerksamkeit ihm zu wenden.
"Ich hoffe, ihr habt Antworten auf eure Fragen gefunden, Fräulein Sayuri", spricht White aus seinem Thron heraus.
"Ähm, ja..", erwidere ich.
"Und ich hoffe auch, dass ihr euch hier gut einleben werdet, Dim", fährt er mit seiner jugendlichen Heldenstimme fort, durch die man sich sofort wohl und siegessicher weiß: "Ab heute seid ihr Bruder und Schwester in unserer Familie des Lichtes. Ab heute sollt ihr für die Ewigkeit glücklich werden und ein prachtvolles Leben in meinem Weiß führen, so wie ihr es euch immer ernsehnt habt"
"Ja..", lächelt Dim.
"Ja", lächle ich ebenfalls und muss Dim anschauen, bei dem lieblichen Klang, seiner Stimme, die sich anfühlt, als würde sie endlich, nach sehr langer Zeit Erlösung erfahren.
Da erkenne ich...eine Freundenträne, die seine Wange hinunterkullert. Und selbst wenn seine Augen dunkel wirken... seine Tränen sind rein und glänzen, wie das Wasser um das weiße Schloss.
Rot.
Plötzlich erkenne ich eine rote Träne, die ihm aus dem Auge läuft.
Ich erschrecke. Und bemerke gleich darauf, dass sich auch White besorgt erhebt.
Dim jedoch scheint es noch nicht bemerkt zu haben.
"Dim!", spricht White auf und geht besorgt auf ihn zu.
Dim schaut ihn nur verwundert an. Blickt dann jedoch an sich hinab, weil er nun wohl doch etwas bemerkt hat. Und sieht, wie sein weißes Gewand blutbefleckt ist.
Auch er erschreckt.
"White... was ist das?", fragt er seinen Prinzen verängstigt.
"Ich weiß es nicht, aber wir werden es stoppen. Ab nun ist doch Weiß eure Farbe und nicht mehr Rot oder Schwarz", antwortet er, um ihm Mut zu spenden.
"Ich...", Dim stockt, "Ich kann nicht aufhören" Und so rinnen immer weitere Bluttränen aus seinen  Augen.. Immer mehr. Bis sie den Boden berühren.
"White", die Stimme von Dim klingt nun hörbar verängstigt, so dass ich mich selber in die Arme nehmen muss und mich selbst dafür hasse, wie hilflos ich zuschauen muss.
White geht zu ihm und hält seinen Freund an den Oberarmen, während er ihn aus der Nähe genau inspeziert. Doch das Bluten hört nicht auf. Nun ist schon eine ganze Lache auf dem Boden.
"Geh weg, White!", spricht Dim verzweifelt durch sein graues Haar hindurch, doch schafft es nicht seinen Freund von sich zu stoßen. Plötzlich muss er Blut ausspucken, was Whites weißes Gewand direkt auf der Brust trifft.
Da stößt er ihn nun völlig fort... das Blut strömt nun in Massen aus ihm heraus und seine Körperhaltung wird immer schwächer, dass er droht gleich zusammen zu brechen. Es ist fürchterlich ohnmächtig anzusehen, wie verzweifelt die beiden Jünglinge sich anschauen und nicht wissen, was sie tun sollen. Nicht einmal White weiß es... Ich kann nichts anderes für ihn tun, als nun selber Tränen zu weinen, in der Hoffnung, dass sie das Rot irgendwie wegspülen können...
Plötzlich...
..erhebt sich eine schwarze Gestalt aus der Blutlache empor.
"Black...", beißt sich Dim in Wut die Zähne zusammen, während sein Körper sinkt und der von der schwarzen Gestalt steigt.
Ich reiße die Augen auf. Sobald er vor dir steht, ist es vorbei. Das waren Grays Worte. Ich fange an zu zittern.
Ich erkenne pechschwarzes, glänzendes Haar, dass der Figur aus dem Blut bis zur Mitte des Rückens geht. Seine Kleider sind genauso schwarz, sowie aus Lack und Leder. Hohe Stiefel lassen sein Outfit schwer wirken, während seine nackten, hellen Oberarme im Kontrast zu seinem schwarzen Tanktop total blass und zart... fast schon Damenhaft wirken... doch dieser Eindruck wird sofort zerschnitte, so wie wenn man ein hübsches Messer gefunden hat, es bewundert, unachtsam wird und sich dann daran schneidet. Ja, ich fühle die Schärfe dieses Wesens bereits direkt auf meiner Kehle. Während Dims dunkle Aura einen nur zaghaft und um Erlaubnis bittend umschloss, hat seine dunkle Aura den kompletten Thronsaal bereits eingenommen, noch bevor er ihn betreten hat. Er ist die pure Gefahr... es muss wirklich Black sein.
"Black!", tönt White mit einer strengen, starken Stimme, "Du wagst es Dim für diesen finsteren Zug zu missbrauchen? Ist dir nicht einmal das Leben deines alten Kameraden heilig?"
Doch ich höre nur ein kühnes Gelächter über seine maskuline, doch zierliche Schulter.
Dim bricht nun vollends zusammen und rührt sich kein Stück mehr.
"Du hast den armen Dim als trojanisches Pferd benutzt, um das weiße Schloss zu infiltrieren!", er greift zu seinem Schwert an seiner Hüfte und richtet es auf Blacks Kehle, "Und wegen dieser Torheit endet dieser Krieg nun hier und jetzt mit deinem Rot auf meinem Weiß!"
"Versuch es, Licht. Du weißt genau, ich bin der Stärkere von uns beiden. Was du an Macht in Heer und Schloss besitzt, dass besitze ich in mir vereint! Du hättest mich stoppen sollen, noch bevor ich deine Schlossmauern passieren konnten. Doch du warst unachtsam und hast meiner Finte blind vertraut. Und darum könnte ich nun dein Reich von innen sprengen, so wie ein Herzinfakt einen Brustkorb!"
Mit einem Male stürmt ein Ritter, fünf Köpfe größer als ich selbst auf Blacks Rücken zu, um ihn mit einem Zweihänder kopfüber zu erschlagen.
Doch wie eine Klinge aus dunklen Aura, schnellt ein Schatten aus Blacks Präsenz hervor und zerschneidet den Ritter einfach in zwei Hälften. Ich begreife erst und schrecke zusammen, als mich das Blut von ihm auf den Wangen trifft.
Kurz darauf höre ich einen lauten Krach und als ich mich dahin umdrehe, bemerke ich, wie die Klinge eine Schleise in die Menschen geschlagen hat, die hier versammelt waren. Überall sieht man nur zerschnittene Menschen, Blutlachen und dazu verzweifelte Todessschreie.
"Black!", und noch im selben Moment schlägt Whites Klinge zu, um Blacks Stirn zu zerteilen. Doch eine weitere finstere Klinge kommt, wie ein Umhang, aus ihm heraus und versperrt den Weg.
Die beiden Jünglinge scheinen sich mit ihren Blicken durch ihre Klingen hindurch zu duellieren. "Du glaubst gar nicht, wie gerne ich dich nun hier und jetzt vernichten würde, White. Doch für heute habe ich andere Pläne"
Und mit diesen Worte schwingt Blacks Klinge aus und schleudert White gegen die Wand, der darauf hin zu Knie geht
White wurde.. besiegt? Ist Black tatsächlich so mächtig? Aber ja... Gray hat es ja selbst so gesagt. Wenn er vor dir steht, ist es vorbei. So endet also mein neues Leben im Glück... ich hätte es wissen müssen, dass ich zum Unglück verdammt bin. Und irgendetwas innerlich sagt mir, dass es alles meine Schuld ist, dass das hier passiert ist.
"Ich bin heute nicht hier, um dich zu vernichten", prahlt Black, "Obgleich es mir alleine nun ein Leichtes wäre, dich nun zu vernichten,  bin ich heute hergekommen, um mein neues Eigentum abzuholen. Und das ist dann doch etwas zu viel Ballast für mich"
Und mit diesen Worten dreht er sich um und ich schaue in brennend, rote Augen unter scharfen, schwarzen Augenbrauen, die entschlossen haben, mich zu nehmen
Mir stockt der Atem. Ich traue mich nicht einmal mehr Luft zu holen, so als würde er nun bestimmen, wann ich es zu tun hätte und wann nicht.
"Lass...", White versucht Worte aus seiner geschundenen Lunge herauszuquälen, "...Fräulein Sayuri in Ruhe!"
"Nein, danke. Ich verzichte", grinst er arrogant und läuft nun auf mich zu.
Mir wird schwindelig und ich sehe alles nur noch verschwommen. Lediglich das Glühen seiner Augen kann ich noch deutlich wahrnehmen, bevor ich zusammensacke
Ich fühle, wie mich ein Männerkörper packt und über die Schultern legt. Seine harten Knochen bohren sich in meine Niere. Ich bekomme kaum noch etwas mit. Ich gebe auf. Ich gebe mich komplett auf. Das alles ist passiert wegen mir. Ich sollte sterben. Ich hätte mich umbringen sollen. Ja, das hätte ich. Ich bin so ein schlechter Mensch. Ich tue jedem nur weh.
Ich höre einen lauten Krach, als Black die Decke aufsprengt. Doch ich erschrecke nicht mehr, denn mir ist nun alles egal. Er springt hoch mit mir und ich fühle die Wärme der Sonne auf meiner Haut, die sich jedoch grotesk anfühlt, denn in meinem Leben gibt es nicht wirklich mehr Licht und Wärme.
Er springt durch das Loch in der Decke, von Turm zu Turm und nur einen Moment später ist er mit mir schon aus den Schlossmauern geflohen und berührt den Straßenboden. Er sprintet mit mir in den  Wald. Bis das Licht des weißen Schlosses vollends vergeht. Mit jedem Baum wird es dunkler um uns herum und wo eben noch schützende Mauern waren, ist nun einfach nur noch weite, dunkle Einsamkeit in der ich verloren gehe und die ich immer gefürchtet habe.
Ich will nicht mehr wach sein. Ich will nicht mehr leben. Und er rennt so schnell. Der Wind um uns herum fühlt sich an, als würde ich fallen. Warum kommt mir der Wind so bekannt vor? Ich habe das Gefühl, als würde ich aus meinem Fenster meines Zimmers fallen. Ich sehe den Boden auf mich zurasen. Ich schlage auf.
- Prinz Hikaru-X
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Die Hexen von Eastwick
Manchmal blitzt etwas auf und dann ist das Fräulein froh, die Seife, wenn auch halbherzig, weiter verfolgt zu haben. Manchmal noch gelingt ihr etwas von diesem Verve, den nur die Kiffer, gelegentlich auch die Kokser in die Seife bringen konnten. Die vier Frauen der Wohngemeinschaft kochen asiatisch und zünden Räucherstäbchen dazu an. Moderne junge Frauen, die nicht wie in den goldenen Hippiezeiten, standardmäßig mit Räucherstäbchen hantieren, schätzen Ernst und Feierlichkeit dieses Rituals offenbar ganz anders ein. Vom Flow, mit dem ihr Duft die Atmosphäre grundiert, wissen sie nicht mehr viel. Ganz schnell verwandelt sich Love and Peace in verschmähte Liebe und verpasste Denkzettel. Verwünschungen sind schnell ausgesprochen, für die Denkzettel braucht es ein bisschen mehr Energie. Es fügt sich, dass erst sie, dann offenbar alles aus dem Ruder läuft und die ungläubige Art, wie sie sich selbst, ihre Hände, ihre Umgebung taxieren, spricht dafür, dass da tüchtig was aus dem Ruder läuft. Das Fräulein hatte die Räucherstäbchen im Verdacht, im Nachhinein waren es wohl doch die Pilze – immerhin ein schönes intertextuelles Zitat. Am nächsten Morgen ist Kater und Filmriss. Erst im Splitscreen fügen die Erinnerungen das Bild, dass in den vier im Keller eingesperrten Helden sich manifestiert. Aus Übermut wird Kleinlaut. Und doch, noch einmal: Mögen solche Episoden nichts zum Fortgang der Geschichten beitragen, es sind kostbare Momente, die das Korsett der Story sprengen und jede Ordnung zertrümmern. Augenblicke glücklichen Unfugs.
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caprano · 3 years
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Streiflicht
SZ) Das Schöne, über weite Strecken förmlich Beseligende am "Rosenkavalier" ist der Umstand, dass man vom Text wenig versteht und sich deshalb umso ungenierter von Strauss' Musik davontragen lassen kann. Eine der wenigen Stellen, an denen der Zuhörer Konkretes mitbekommt, ist die im zweiten Aufzug, wo Octavian ein paarmal mit den Worten "Die Fräulein -" zu einer Mitteilung ansetzt, aber immer wieder vom Baron Ochs unterbrochen wird. Schließlich reißt dieser mit einem "Die Fräulein, die Fräulein! Die Fräulein!" die Sache an sich, was bei Leuten, die mit Hofmannsthals Libretto nicht so vertraut sind, die Hoffnung auslöst, er könnte Octavian nun endlich darauf hinweisen, dass es "das Fräulein" heiße. Doch nichts davon, und nun lässt Octavian die Katze aus dem Sack: "Die Fräulein, kurz und gut, die Fräulein mag Ihn nicht." Was den Baron übrigens nicht ernsthaft stört.
Die Frage, ob es "die" oder "das" Fräulein heißt, hat sich mit dem Verschwinden des Titels "Fräulein" erledigt, ist für die meisten von uns jedenfalls so weit entfernt wie die Vermutung, ein Adeliger, und stamme er gleich aus dem Bagatelladel, könnte allen Ernstes "Ochs auf Lerchenau" heißen. Gesetzt den Fall nun, Octavian brächte in der Oper nicht "die Fräulein" ins Gespräch, sondern "die Präses": Jede Wette, dass der eine oder andere Graukopf seiner Frau zuraunen würde, es heiße nicht "die", sondern "der" Präses. Senioren dieses Zuschnitts waren wieder irritiert, als sie am Wochenende erfuhren, die Philosophiestudentin Anna-Nicole Heinrich sei zur neuen Präses der EKD-Synode gewählt worden. Ihr Unbehagen mit der in Kirchenkreisen gar nicht so neuen weiblichen Form stützt sich zum einen auf ältere Wörterbücher, in denen es ausschließlich den männlichen Präses gibt, zum anderen auf Gruppen wie Kolping, bei denen man sich schönstens bedankt hätte, wenn ihr in aller Regel geistlicher Präses durch eine Präses ersetzt worden wäre. Gehören die Herrschaften dann auch noch dem Lehrstand an, werden sie nicht zögern zu erwähnen, dass man im alten Rom den Titel "Praeses" für die unterste Gruppe der Statthalter, Männer allesamt, vorhielt, wobei sie entweder nicht wissen oder verschweigen, dass auch die Kriegsgöttin Minerva so genannt wurde, zum Beispiel von Vergil, der sie in seiner "Aeneis" als waffengewaltige Herrin des Kriegs bezeichnet, "armipotens praeses belli".
Anna-Nicole Heinrich stammt aus Thüringen, wuchs aber in Nittenau in der Oberpfalz auf, wo man sie, die zunächst konfessionslos erzogen worden war, der Ordnung beziehungsweise Einfachheit halber der evangelischen Konfession zuteilte. Es hätte aber auch sein können, dass es sie anderswohin verschlagen hätte, vielleicht in einen Landstrich, wo die Mädchennamen mit sächlichen Artikeln versehen werden. In dem Fall wäre sie als "das Anna-Nicole" zur neuen Präses herangereift.
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sierkscom · 3 years
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coolnachocycle · 4 years
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darkfarttaco · 4 years
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schminktante · 5 years
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Syltglück im April: Einfach jetzt – Einfach für mich
Sylt im April 2019. Es gibt eine neue Veranstaltung im Syltglück. 10 limitierte Plätze für Workshops mit Bestsellerautorin Nicole Staudinger, Journalistin Karla Paul und Ordnungscoach Denise Colquhoun aka Fräulein Ordnung. Dazu ein Kunstspaziergang durch Kampen und natürlich Beautycoachings mit der Schminktante!
Der Beitrag Syltglück im April: Einfach jetzt – Einfach für mich erschien zuerst auf Neues von der Schminktante.
from Syltglück im April: Einfach jetzt – Einfach für mich
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dreiraumhaus · 5 years
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Ich sitze schon seit 06:00 Uhr im Bett und schreibe an einem Beitrag über meine #glücklichmacher in Südafrika. Ich weiß, es klingt verrückt, aber um diese Zeit schreibe ich einfach die allerbesten Texte. Ich bin klar, putzmunter und reflektiert. Und nun sitze ich hier und weine, weil mich parallel die Antwort von Denise zu meinem letzten Brief erreicht hat. Hier findet Ihr nochmal meinen Brief: https://dreiraumhaus.de/2019/04/14/briefwechsel-du-bist-mein-zuhause-oder-der-tag-als-ich-auf-dem-bahnsteig-stand-und-dem-zug-nachblickte/ Und hier findet Ihr Ihre Antwort: https://fraeulein-ordnung.de/die-sachen-mit-dem-loslassen-lernen Letztendlich steht das gesamte Thema unter der großen Überschrift des Loslassen. Ein Meilenstein für jede Mutter. Vermutlich bereite ich mich täglich ein kleines Stück darauf vor um dann, wenn es soweit ist, doch heulend in der Ecke zu liegen... Ich tausche mich aktuell mit vielen Freundinnen dazu aus und bin sehr beruhigt, dass es uns allen so geht und das wir offen zu diesen Gefühlen stehen dürfen. Ich freue mich wahnsinnig auf den nächsten Briefwechsel mit Denise Fräulein Ordnung! Jetzt wandere ich erstmal ins Büro. Heute wird gearbeitet und ich freu mich richtig drauf. Heißt also, hier passiert heute auch noch einiges. Aber jetzt wünsche ich Euch erstmal einen super schönen Start in den Sonntag. Eure Andrea #briefwechsel #loslassen https://www.instagram.com/p/BxEXW4khErw/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=c1qfatdomlc9
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