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#soziologie
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Zwischen Feminismus und Femininität
Es ist schwierig loszulassen, wenn man sein Leben lang gelernt hat, wie wichtig es ist, niemals die Kontrolle zu verlieren. Es ist schwierig sich verletzlich zu machen, wenn man sich antrainiert hat, stark und unnahbar zu sein. Schwer zu akzeptieren, dass Schwächen Stärken sind, wenn man gelernt hat, keine Schwäche zu zeigen.
Ich weiß schon längst, dass das was Männer brauchen, ist, ihre Frau zu beschützen und ich weiß schon längst, dass Frauen jemanden brauchen, der sie auffängt, der sie in den Arm nimmt, wenn sie weint. Aber was ist, wenn ich gelernt habe, meine eigenen Tränen zu trocknen, meine Sorgen zu verstecken und meine Probleme zu lösen. Was ist, wenn ich mich schwach schlecht finde, voller Mängel und Fehler und Sorgen. Und Gefühle. Was wenn ich mich immer nur perfekt gut finde, ohne Macken, aber man bekanntlich nie perfekt sein kann. Werde ich mich dann nie mögen?
Doch. Aber was ist, wenn ich mich schon so sehr selbst gestärkt, so viel aufgebaut und beschützt habe, was wenn ich mich selbst umarmt habe bis ich fremde Umarmungen nicht mehr kannte, brauchte oder wollte.
Wie soll ich dann lernen, mich für dich wieder verletzlich zu zeigen, mich fallen zu lassen und schwach zu akzeptieren. Wie kann ich mich vor dir weinend nicht verstecken wollen, sondern es genießen, dass deine Arme mich beschützen.
Es ist ein Weg, ich mache kleine Schritte. Es ist Vertrauen zu dir, die mich den Weg gehen lassen. Es sind Situationen, in denen du für mich stark bist, damit ich es nicht sein muss, in denen ich weinen kann ohne verurteilt zu werden, die mich immer weiter bringen auf diesem Weg. Kleine Schritte.
Zwischen Feminismus und Femininität.
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dreistblog · 3 months
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Die Jule und die "everything shower" – eine kritische Analyse
Unser Kind hat zum 1. Geburtstag eine Toniebox geschenkt bekommen. Das sind quasi die Kassettenrekorder der heutigen Zeit. Auf einer der Figuren, die Musik abspielen, sobald man sie auf die Box stellt, ist der eingängige Song "Die Jule wäscht sich nie". Das Lied geht total ins Ohr und ich fange immer automatisch an, mitzusingen. Warum das Lied kritisch zu sehen ist, schauen wir uns mal zusammen an.
In dem Kinderlied geht es darum, dass ein schönes und schlaues Mädchen, das eigentlich von allen gemocht werden könnte, viel Ablehnung erfährt, weil sie sich nicht wäscht. Ihr Verehrer wird von ihrer Schönheit in den Bann gezogen, doch als er ihr näher kommt, schreit er "Ihhh", weil sie so stinkt und verlässt sie. Jule ist von der Ablehnung sehr verletzt. Doch glücklicherweise findet sie später einen Mann mit Schnupfen, der sie heiraten möchte. Vor dem Altar kann er jedoch wieder riechen und Jule wird erneut verlassen. Schließlich kommt eine gute Fee, die Jule in die Badewanne zwingt, sodass "die Schweinerei" von Jule endlich ein Ende hat.
Die Geschichte, die das Kinderlied erzählt, ist voll von gesellschaftlichen Erwartungen, die an Mädchen und Frauen gestellt werden. Schönheit ist ein großes Thema, das immer wieder betont wird. Jule bekommt Aufmerksamkeit von allen, weil sie so schön ist: "Sieht man sie kommen, heißt es : Hmm!". Jule ist außerdem schlau und kann toll sprechen. Der einzige Makel in ihrem Auftreten ist ihr Geruch: "Doch riecht man sie, dann heißt es: Ihhh! Denn Jule wäscht sich nie". Dass Jule sich nicht wäscht, erscheint als ein rebellischer Akt, sich den Standards, die an sie gestellt werden, nicht unterwerfen zu wollen. Trotz der verletzenden Ablehnungen, die sie erfährt, wäscht sie sich nicht. Ob sie das aus Unwissenheit oder aus Trotz macht, erfährt man nicht. Doch erst als die gute Fee sie in die Wanne zwingt und Jule gut riecht, ist "die Schweinerei" und auch das Lied zu Ende. Die Moral von der Geschichte: ein Mädchen sollte schön, schlau und sauber sein, um von einem Mann auserwählt werden zu können. Den Kindern wird also schön früh Wissen an die Hand gegeben, worauf Mädchen (und Jungs bei der Auswahl ihres Mädchens) zu achten haben.
Körperpflege ist eine große Aufgabe von weiblich gelesenen Personen. In letzter Zeit höre ich in den Sozialen Medien von Frauen immer wieder den Ausdruck der "everything shower". Das ist die Dusche, bei der nicht nur der Körper gewaschen wird, es findet eine Kernsanierung statt. Die Haut wird gepeelt und enthaart, die Haare werden in Conditioner gebadet, Masken werden aufgetragen, es wird eingeweicht, geschrubbt und gecremt. Dafür sind etliche Tiegelchen und Geräte, Handtücher und noch mehr Zeit notwendig. Und man braucht auch das Wissen darum, die verschiedenen Lotionen und Werkzeuge richtig anzuwenden. Die Frauen berichten im Anschluss an diese intensiven Reinigungsrituale fast schon erleichtert davon, wie gut sie sich jetzt fühlen. Ähnlich wie im Lied bei Jule, hat "die Schweinerei" der ungezähmten Körperbehaarung, der Falten und Schuppen, Spliss, Schweiß und trockenen Haut nun endlich ein Ende gefunden.
Diese Berichte von Frauen in den sozialen Netzwerken haben die gleiche Funktion, wie das Kinderlied über Jule. Vermeintlich unschuldige, lediglich der Unterhaltung dienende Medieninhalte tragen bedeutsames Wissen unserer Gesellschaft in sich, wie sich Mädchen und Frauen zu verhalten haben, um akzeptiert zu werden. Dieses Wissen, das wir alle bereits in uns tragen, wird so immer wieder wiederholt, ergänzt, verbreitet und verfestigt.
Es ist wichtig, dass wir solches Wissen immer wieder hinterfragen. Frauen stecken sehr viel Zeit und sehr viel Geld in die Pflege ihres Körpers. Doch ist das wirklich notwendig? Möchte ich mich rasieren, weil die nachwachsenden Härchen jucken oder weil ich Sorge vor den irritierten Blicken der Anderen habe? Diese Dinge sind oft gar nicht mehr voneinander zu trennen, weil wir die gesellschaftlichen Regeln und Erwartungen an unser Geschlecht so tief in uns verankert haben. Handelt es sich bei der everything shower wirklich um Selfcare oder ist es nicht viel eher ein Akt, den weiblichen Körper (gesellschaftlich) zu kontrollieren? Diese Fragen kann letztlich nur jeder für sich selbst beantworten. Aber um sie ehrlich beantworten zu können, brauchen wir das Wissen um diese gesellschaftlichen Erwartungen und Zwänge. Und wir sollten bereits bei den ganz Kleinen darauf achten, welche Geschichten wir ihnen über Mädchen und Jungen erzählen.
Den vollen Songtext findet ihr hier: https://www.gerhardschoene.de/lieder/jule.html
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michael-stadnik · 9 months
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Interview mit dem Dr. Sebastian Schipper über die Mechanismen von Mietsteigerungen in deutschen Städten, am Beispiel Frankfurt am Main.
Schipper ist Soziologe und Humangeograph. Er forscht seit Jahren zu Gentrifizierung in Großstädten.
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pixelgeschwader · 2 years
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__ „TAUSCHEN TEILEN WEITERGEBEN - Für eine neue Kunst des Zusammenlebens“. — design concept for this public lecture series @fhbielefeld organized by prof dr ingrid hentschel and supported by @asta_fh_bielefeld #graphicdesign #wandzeitung #posterdesign #poster #posterseries #typography #logotype #logo #thomaslocher #georgkargl #georgkarglfinearts #trennschaerfe #artphilosophy #art #soziologie #socialsciences https://www.instagram.com/p/CfEEj_gLW0P/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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andreundangelpunkt · 1 month
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wortzentriert · 2 months
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hcslcs · 2 months
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Leiden am Überfluss 4
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Lewis Hine, Public domain, via Wikimedia Commons
In der Alltagswelt unseres Erlebens gibt es von allem zuviel. Niemand übertreibt, der meint, dass in den Wohlstandsländern des globalen Nordens die meisten Menschen einen Luxus erfahren, der für die Aristokratie in den selben Ländern des 18. Jahrhunderts unerreichbar gewesen wäre.
Ein Leben in Überfülle bringt aber nicht auch eine Überfülle an Nachdenklichkeit über diese Zustände mit sich. Wenn man es jedoch recht bedenkt, kann das nicht stimmen. Auch eine Überfülle des Nachdenkens kann man bemerken; allein, eine Masse reicht nicht. Sie muss, will sie nutzbar sein, auch geordnet werden. Ich erinnere mich an einen Krimizweiteiler aus den späten 70er Jahren, der erzählte, dass eine Bande einen Geldtransport überfallen hatte mit einer Beute von 250 Millionen D-Mark, die allerdings aus 5 D-Mark-Münzen bestand. Eine solche Beute ist irre viel Geld, aber die Chancen seiner Nutzbarmachung sind sehr gering.
Diese Geschichte erzählt paradigmatisch das Problem einer modernen Wohlstandswelt. Es gibt von allem genug, aber gleichviel ob all dies ehrlich erwirtschaftet oder mit räuberischer Erpressung angeignet wurde: Wer einen solchen Überfluss hat, erfährt augenblicklich einen großen Mangel: Wie nutzbar machen? Ob für sich selbst oder für andere ist zunächst gar nicht so wichtig. Denn wer sich auch immer anmaßen möchte, darüber eine überzeugende Meinung zu haben, wird stets die Erfahrung machen, dass er immer nur Gleichgesinnte erreicht.
Der Soziologie sind solche Phänomene gut bekannt. Sie bezeichnet so etwas als Inklusionsstrategien, die sich bei Erfolg ihrer Vergewisserung versichern. All das findet seit Jahrzehnten statt, hat aber niemals dazu geführt, diesen Überfluss verteilen zu können. Im Gegenteil kann man vermuten, dass solche Inklusionsstrategien selber dazu beitragen, Verteilungsschancen nicht nur zu sabotieren, die vielmehr ihren eigenen Teil dazu beitragen, noch mehr Überfluss zu produzieren.
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Triggerpunkte | Wer spaltet unsere Gesellschaft?
Gespräch mit Prof. Dr. Steffen Mau (Makrosoziologie) LdN369 | Lage der Nation | Podcast 18.02.2024 | 1:05:14 Begrüßung 04:17 Täuscht das Gefühl einer gespaltenen Gesellschaft? 01:59 Wo ist der breite Konsens? 02:40 Was sind die Grunddaten ihrer Forschung? 01:19 Was sind die Konflikte? 02:45 Warum werden Leute heute mehr getriggert als vor 30 Jahren? 04:42 Polarisierungsunternehmen nutzen…
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schorschidk · 1 year
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Verkauf: Arnold Hauser-Sozialgeschichte der Kunst & Literatur-Ungekürzte Sonderausgabe in in einem Band. Dieses Werk ist die erste wesentliche Soziologie der Kunst, die wir kennen. Wer sich über die Wandlungen der sozialen Stellung des Künstlers unterrichten will oder über die Rolle, welche die jeweils herrschenden Schichten in ihrer Beziehung zu den Künsten einnehmen, wer sich über die Herkunft des sozialen Romans in England und Rußland orientieren will oder über die Wandlungen der Boheme, wird eine Fülle wichtiger Erkenntnisse erlangen. Den Link zu meinen Verkaufsangeboten findet Ihr im Profil. #arnoldhauser #soziologie #kunst #wandlungen #schichten #ebay #schorschidk #zuverkaufen #sofortkauf (hier: Silke's Fundgrube) https://www.instagram.com/p/CY9QMXopft0/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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deinheilpraktiker · 1 year
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Schmerzunterschiede zwischen Rassen und ethnischen Gruppen in den USA sind viel größer als bisher angenommen Rassen- und ethnische Unterschiede bei der Schmerzprävalenz in den USA sind weitaus größer als bisher angenommen, laut den Ergebnissen einer neuen Studie, die von einem medizinischen Soziologen der University of Buffalo mitverfasst wurde. Die aktuelle Studie stellt das erste Porträt der US-Prävalenz von Schmerzen in sechs großen rassischen und ethnischen Gruppen dar, wie vom US Census Bureau definiert. Während sich frühere Studien über Schmerzunterschiede auf schwarze, wei... #Betonen #chronisch #Chronischer_Schmerz #Diabetes #Forschung #Gesundheitswesen #Herz #Herzkrankheit #Krebs #Psychische_Gesundheit #Schmerz #Soziologie
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philosophenstreik · 1 year
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along the color line
eine reise durch deutschland 1936
berichte von w.e.b. du bois
erschienen 2022
im verlag c.h.beck
isbn: 978-3-406-79154-3
(von tobias bruns)
mehrere monate reiste der afroamerikanische soziologe und bürgerrechtler im jahr 1936 durch deutschland. ein forschungsaufenthalt im von den nationalsozialisten schon durch und durch übernommenen deutschen reich. es ist nicht sein erster aufenthalt in deutschland, aber sein erster seit die nazis die macht übernommen haben. wöchentlich berichtet der soziologe in einer reportage in einer us-amerikanischen zeitung. als großer kritiker des rassismus in seinem heimatland wird er nun mit staatlich gefördertem antisemitismus konfrontiert. neben interessanten begegnungen mit bedeutenden kulturschaffenden, wirtschaftsleuten, wissenschaftlern und gar politikern berichtet er über die museumskultur, die arbeitsbedingungen, natürlich die stattfindenen olympischen spiele, die wagner-festspiele, über den alltag in diesem land, dass er gut kennt, dessen sprache er mächtig ist, in dem er viel zeit verbracht hat. auch das beisammensein in gaststätten oder auch über die partikularitäten der sprache sind teil seiner berichte, die bedeutend kritischer werden, sobald er weiß, dass sie erst erscheinen würden, nachdem er das land längst verlassen hätte.
es sind unglaubliche berichte des afroamerikanischen soziologen, der sich hier in ein land begibt, das gerade im begriff ist, die grausamsten verbrechen der menschheitsgeschichte zu begehen. mehrfach betont du bois zwar, dass er in diesem land trotz seiner hautfarbe immer zuvorkommend und auf augenhöhe behandelt wurde - wohl eher ein sticheln gegen sein heimatland, in dem eine solche behandlung jedem afroamerikaner verwehrt würde, aber die trotz allem in dieser faschistischen menschenverachtenden diktatur möglich sei. nun ist diese reise nicht der erste aufenthalt in deutschland, einem land, dass er in der vergangenheit sehr zu schätzen gelernt hat. er kennt deutschland, doch findet er nun ein anderes deutschland vor: nazideutschland. sein blick den er als außenstehender, als soziologe und als afroamerikaner auf die entwicklungen im land wirft ist von unglaublicher klarsicht - seine analysen nehmen vorweg, was in den folgenden jahren realität werden sollte. es ist das erste mal, dass diese berichte und reportagen in deutscher sprache erscheinen und man fragt sich: “warum???”. es ist klar, dass die reportagen schärfer wurden, die nach seinem aufenthalt veröffentlicht wurden, die kritik offener vorgetragen wurde, die zuvor zwar zwischen den zeilen zu erkennen war, doch nicht deutlich benannt wurde - wie sollte es anders sein, wenn man ansonsten große persönliche folgen hätte spüren können. begleitet wird dieser band von einem hervorragenden nachwort, in dem die persönlichkeit du bois´, seine einstellungen, ansichten und vor allem die vorliegenden texte noch einmal in den kontext gestellt werden. selbst noch die editorischen anmerkungen sind bemerkenswert. ein durch und durch wichtiges buch!
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christophbergmann · 1 year
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Maximalisten, Nicht-Maximalisten und die Poltik
Maximalisten, Nicht-Maximalisten und die Poltik Teil zwei der Auswertung unserer Umfrage. Wir untersuchen die Unterschieden zwischen Maximalisten und Nicht-Maximalisten. Es wird Licht geben -- aber auch Schatten!
Teil zwei der Auswertung unserer Umfrage. Dieses Mal schauen wir uns an, wie sich zwei Gruppen unter unseren Lesern unterscheiden: Maximalisten und Nicht-Maximalisten. Welche Unterschiede gibt es hinsichtlich ihrer Einstellung zu Krypto – und zur Politik? Es wird Licht geben aber auch Schatten! (more…)
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stephim · 1 year
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„Wissen ist Macht.“ Dieses auf Francis Bacon zurückgehende geflügelte Wort ist zwar alt, fand sich jedoch durch die Zeit hinweg in vielen Werken. Namentlich lässt sich die 1872 von Wilhelm Liebknecht gehaltene Festrede „Wissen ist Macht. Macht ist Wissen“ nennen. Auch in der Soziologie des 20. Und frühen 21. Jahrhunderts besteht die machtbezogene Perspektive auf Wissen weiter. So spricht Pierre Bourdieu von Kapitalformen, zu denen mit inkorporiertem kulturellen Kapital auch Wissen zählt. Im frühen 21. Jahrhundert findet sich mitunter Ulrich Oevermann der nicht umhin kommt zu klären, dass Wissen in der modernen Gesellschaft eine lebenswichtige Ressource stellt.
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malieck · 2 years
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Dieses Buch handelt auch von Formen des Widerstandes gegen diese Gewalt,
von zwei Weisen, auf diese Machtausübung, durch die wir in allen Fällen am Gewinnen verhindert werden, zu reagieren:
entweder weiterhin teilzunehmen an diesen Gesprächen und den Grad des Verlierens zu verändern, bis vielleicht doch – optimistisch-utopische Hoffnung – gewonnen werden kann,
oder sich zurückzuziehen in Frauengespräche, die Konsequenz aus den bitteren Erfahrungen der Unterdrückung zu ziehen, die Unmöglichkeit, gleich gehört und gleich bewertet zu werden, einzugestehen
und das, was es zu verwirklichen gilt, da zu verwirklichen, wo es möglich ist.
Beide Reaktionsweisen sind harte Wege; sie sind von einer Härte, wie Männer sie nie erfahren müssen:
die erstere eine Gratwanderung zwischen Verlieren aus "inhaltlichen" Gründen und Verlieren als Frau,
die letztere eine Absage an gesellschaftliche Anerkennung und gesellschaftlichen Erfolg.
Senta Trömpel-Plötz in: Gewalt durch Sprache. Frankfurt a. M. 1984, S. 11
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andreundangelpunkt · 4 months
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Warum hören wir Musik?
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Wir hören Musik, weil wir in einer Welt leben, in der Sachlichkeit und Gefühle getrennt sind.
Gefühle finden im Privaten statt. Liebe, Aufregung, Hass, Wut, das alles ist privat. Wer im Job wütend wird, tut das aufgrund persönlicher Motive, nicht, weil es zur Jobbeschreibung gehört.
Entertainment ist eine Möglichkeit, Gefühle im Privatleben zu steuern. Was ich aus Entertainmentgründen konsumiere, entscheide ich allein. Musik ist dabei eine Möglichkeit Gefühle bewusst anzusteuern. Ein Lied hat einen emotionalen Effekt. Ob ich das Lied gut finde oder nicht, entscheidet sich dadurch, ob und wie sehr ich emotional angesprochen bin.
Musik nach Feierabend ist deshalb so wichtig, weil ich vorher acht Stunden nicht emotional sein durfte.
Das Radio ist deshalb so belanglos, weil es ein emotionale Mittelfeld halten will.
Genres sind Landkarten für emotionale Atmosphären. Ich weiß wo es hin geht, wenn ich Trashmetal oder Soul auswähle.
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